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Flacks
219030gionalA 8919( 34. Fortegung.)
Jeanne Wavelet fegte sich mitten zwischen diese schönen Parise rinnen, voller Spannung, was sie sehen würde.
Die Verkäuferinnen unterschieben fefte Kundinnen und bloße Zuschauerinnen, für die der Salon nur ein angenehmer Aufenthalts ort mar; ganz besonders an Regentagen. Aber diese Kleidernärrinnen maren leicht zum Kauf zu verloden. Die gefchicten Verläuferinnen mußten ihnen tar zu machen, daß fie einen einzigartigen Gelegen. heitslauf machen könnten: ein Modell zum Schleuderpreis. Das bestimmte sie dann zu kaufen.
Infolge der teuflisch geschickten lleberrebungstunft und geblendet nom Schauspiel der Borführung, fauften viele Frauen; nicht weil sie ursprünglich taufen wollten, fondern weil sie nicht widerstehen fonnten. Das wirfte sich natürlich auf die Bezahlung der Rechnungen Die Firma hatte immer anderthalb Millionen Außenstände. Der bequeme Kredit verlofte.
aus.
Zahlreiche Kundinnen setzten sich auf die vergoldeten Stühle rings an den Bänden des runden Salons. Die Mitte des Salons blieb frei wie eine Zirtusarena für die Vorführungen der Manne. quins.
Männeraugen, die sie nicht losließen. Sie berechnete ihre Schritte wie eine gewiegte Tänzerin; blieb stehen, trat einen Schritt zurüd, martierte fluchtartige Bewegungen, anstatt einfach auf die Kundinnen zuzugehen und fich vor ihnen zu drehen, wie alle die Mannequins zu tun pflegten, die teine Erfindungsgabe besaßen. Ihre Haut und die Farbe ihres Haares machten jeden Bechsel der Mode mit. Sie war brünett gewesen mit glatt zurüdgestrichenen Haaren, um die Abendkleider vorzuführen, damals, als die großen bunt bestickten Schals modern waren. Sie war Größe fedysunbvierzig, mas normalerweise einem Meter fiebzig Körperlänge und einundsechzig Taillenweite entsprochen hätte. Sie aber maß nur achtundfünfzig Umfang. Sie schminkte sich paffend zu dem Kleid, das sie vorführen mußte. Das gefiel ihrem freigiebigem Freund, Herrn Dellouche. Sie besaß Juwelen.
Als fie engagiert wurde, war sie ziemlich ärmlich gefleidet. Die Mobezeichner und Zuschneider hatten fie faum beachtet. Aber sie veränderten sofort ihr Benehmen an dem Tage, an dem das Mädchen Es war von Herrn mit ihrem ersten schönen Geschenk antam. Dellouche, den sie auf dem ertragreichen Bummel an der rechten Seite der Rue de la Bair, wenn man von der Oper fommt, fennengelernt Hihatte. Hierhin kamen die Herren, wenn die Schneiderateliers schloffen, und wandten sich fast immer an dieselbe fleine Schar hübsch herausgepußter Mädchen, fast alles Mannequins. Die fedften fezten sich als Kunden in die Modesalons.
Der Andrang war so groß, daß für die Einfäufer nur noch auf den Stufen der großen Treppe mit der Eichenrampe Play blieb. Eine Tür führte hier nach dem Anfleideraum.
Der Inhaber des Salons und die Verkäuferinnen überwachten mit Argusaugen alle Bewegungen. Die Firma verbot, daß man sich Notizen machte oder die Modelle nachzeichnete. Man hatte erst fürz lich bei einem Einfäufer einen Photographenapparat entdeckt, der hinter einigen Damen versteckt war, die mit dem Photographen im Einverständnis waren. Gegen das Gebächtnis von Zeichnern fonnte man natürlich nichts machen. Von einem solchen Modezeichner er zählte man, daß er nach einer Modellausstellung dreißig Modelle genau gezeichnet hatte. So etwas war allerdings selten.
Dig Berläuferinnen hielten sich in der Nähe beſtimmter Damen. Jebe mar eifersüchtig darauf bedacht, sich ihre Kundin zu halten. Es war leichter, Arbeiterinnen zu überwachen als Frieden zwischen den Berfäuferinnen zu halten. Der Chef konnte ohne Schwierigkeit Schneiderinnen aus den Ateliers entlassen, aber nicht die Bedienung, die der Kundschaft bekannt war. Er mußte verfuchen, diese rosigen
Bestien, die die Kundinnen wie eine Beute fefthielten und stets, verficherten: wenn fie gingen, gingen auch die Kundinnen, im Zaun zu halten. Diese Behauptung entsprach indes nicht immer den Tat sachen. Den Kundinnen fag mehr an den Anprobterdamen, bie ihre Körperfehler und sonstigen Möte fannten, und die wußten, wo man den Stoff einhalten oder loder laffen mußte. Die Frau um Dreißig herum hatte Angst, start zu werden. Nur Schlankheit galt als schön.
Eine intelligente Bertäuferin wie Madame Rémois fagte den Kundinnen feine Schmeicheleien über ihr Geficht. Zu einer Dame, die vom Landaufenthalt zurüdfam, fagte fie:
,, Das hat Ihnen gut getan, Ihre Linie ist wundervoll." Die Kundinnen, wie alle Frauen, hörten gern Schmeicheleien. Madame Rémois sparte nicht mit schönen Borten und Liebens. würdigkeiten, besonders gegenüber den Mürrischen.
Jeder im Haus hier verehrt Sie, gnädige Frau. Gerade noch geftern sprachen wir davon, daß Sie uns folange nicht beehrt haben." Den Klatschbasen flüsterte sie zu:
Ich freue mich, baß Sie mir dies erzählen."
Sie selbst erzählte fleine und große Standälchen über Damen,
die bei Konkurrenzfirmen arbeiten ließen:
,, Sie ist sehr dünn, aber seien Sie versichert, es dauert nicht
lange; bas ist nur die Folge ihrer Krankheit."
Runbinnen gegenüber, von benen fie mußte, daß sie Liebhaber hatten, verhielt fie sich durchaus refpeftvoll, fagte aber zu deren Freundinnen:
,, Jedesmal bezahlt ein anderer ihre Kleider."
Bor Frauen, die nicht mehr in der ersten Blüte standen, schlug fie die Hände wie in Begeisterung zusammen und zerflo vor Be wunderung:„ Oh gnädige Frau!" Dh
Zweimal im Jahr fam eine die Spanierin. Sie plusterte sich dor den Mannequins, die sich wie schlanke Korkenzieher grazios vor ihr brehten, auf:
,, Oh, Jo wollen bas, Fräulein!" Dann antwortete Madame Rémois:
Ich werde Ihnen zu einer jugendlichen Linie verhelfen.
Die ersten beiden Mannequins, schöne Mädchen, Größe vierund. vierzig, ein Meter fünfundsechzig Zentimeter Störperlänge und acht undfünfzig Taillenweite, mußten bitten, ihnen Blaz zu machen, damit fie bis zur Mitte durchkommen fonnten.
Die Direttricen zogen die Mannequins entsprechend ihrer Haute und Haarfarbe an. Für zweihundert Modelle, die vorgeführt werden sollten, brauchte man alle Frauentypen; für jedes Genre und für jeden Farbenton den passenden: magere und volle. Die Berkäuferin mußte unter den Mannequins jeweilig die herausfinden, deren Statur am besten der der Kundin entsprach, weil vermieden werden mußte, daß ein Kleid schlecht saß. Das war nicht so leicht, denn die dicken Damen schwärmten alle für Schlankheit.
Ein Kleid aus grünem Tuch mit schwarzen Treffen leitete über zur Vorführung der leichteren Toiletten. Man wechselte geschickt ab zwischen feineren und gröberen Wirkungen. Es genügte nicht, daß jedes Kleid in seiner Art vollendet war, es mußte auch in entsprechen der Steigerung von einfachen Toiletten bis zu den großen Abend toiletten und ohne Irrtum in der Farbabstufung vorgeführt werden. Niemals durfte ein Kleid die Wirkung eines anderen aufheben.
Nach der Vorführung der einfacheren Mäntel tamen pelzbejette Farben der Morgen. und Abendrote schimmerten auf den biegfamen aus Samt, der in Lyon , Boiron und Saint Etienne hergestellt wurde. Körpern der in Seide gefleideten Mannequins.
Ein berber Bollpopeline verhüllte ein grünes, filbergeftidtes Kleid aus Seidenvoile. Unter einem anderen Umhang würde ein schwarzes Kleid mit malvenfarbenen Fransen sichtbar.
Die Bewegungen der sich wiegenden Mädchen begannen Erinne rungen an Negerschurzfelle wachzurufen.
Ein herrlich gewachsener Mannequin führte einen Mantel und einen Rod aus rotem Samt vor: Todsünde". Diese aufreizende Farbenwirkung hatte bei den Einfäufern großen Erfolg.
Nach der Vorführung dreiteiliger Toiletten, mobei die Mannes quins mit einer graziösen Bewegung die Jaden ablegen mußten, um das eigentliche Kleid zu zeigen, folgten Kleider aus einem Stüd. Man überfah das Ganze mit einem Blid. Ein bis zum Hals geschlossenes Kleid machte einen strengen Eindrud; aber als der Mannequin sich drehte, sah man im Rücken einen Schlitz vom Halstragen bis zur Taille; einen schmalen Spalt, durch den weiße, unbetleidete Haut durchleuchtete.„ Indiskretion" war der Name dieses gewagten Kostüms.
Die Blide der Männer folgten dem Aufleuchten des meißent Nadens; dies loďte sie mehr als der Anblick entblößter Brüste.. Unter den hundert auf Modellen der Kollettion fehrten sechzigmal Namen wieder, die sich auf Liebe bezogen;& B.:,,So jung";„ Er liebt mich"; Heute Abend"; ,, Für den Ball";„ Alles, nur das nicht".
Die Kollektion fand größten Beifall. Seit der Hauptprobe vor drei Tagen hatte man an den Kleidern noch vielerlei geändert. In der Hand schienen die Toiletten ohne Tabel, aber erst beim Tragen und vor allem beim Gehen offenbarte sich ihr wirklicher Sig. ( Fortegung folgt.)
Das niche Buch
Wie lebt der Angestellle?
,, Stehkragenproletarier", sagte man einst und meinte damit Angestellte, deren wirtschaftliche Position durchaus proletarisch war, die gesellschaftlich aber den feinen Mann herausbiffen. Der Stehfragen ist( bis auf den Minister Frid, der ihn noch trägt) aus der Mode gekommen, aber das Stehkragenproletariertum...? Das Buch von S. Kracauer mit dem etwas müchternen Titel„ Die Angestellten"( Frankfurter Societäts- Druckerei) stellt einen ganz ausgezeidmeten und überaus ergebnisreichen Ertundungsritt in das Heerlager der deutschen Angestelltenschaft bar. Hier liegt eine Reportage vor, wie fie fein foll: fachlich- informatorisch, gewissenhaft, lebendig, scharfblid end, umfassend und dabei feines. wegs von jener fäppifchen Photographieneutralität, die nur ein anderes Wort für feiges Ausweichen ist. Es kommt hinzu, daß das Buch sehr gut und mit einem wundervoll bitteren, agressiven Humor geschrieben ist. Wir lernen den Angestellten fennen, wie er sich ver härmt auf den Arbeitsnachweisen herumbrückt, wie er ins fosmetische Institut geht, um sich ein angenehmes Aussehen" anpräparieren zu lassen, das feine Chancen steigert, wie er an der modernen Buchungsmaschine zum Bedienen eines Hebels herabfinit, wie er vor dem Arbeitsgericht um seine Eristenz tämpft, wie er durch den Beitritt zum Werksportverein dem Chef seine gute Gefimmung glaubt beweisen zu fönnen, wie er in feiner Berzweiflung zum Ueberläufer wird und inseriert Jch pfeife auf Tarif! Lohn und Brot ist mir lieber", wie er andererseits aber auch sich m den Angestelltenverbänden, deren bedeutsamſter der AfA- Bund mit über 400 000 Mitgliedern ist, gewerkschaftlich organisiert. Der Autor betrachtet, analysiert, zitiert, tritisiert, trägt Material herbei, Rezepte verab folgt er nicht: aber das schlägt seinem Buch nicht zum Nachted aus. quil Du bist, bist, bist Proletarier! Und damit Dessen Tendenz ist flar genug. Sie lautet: Baß allen lächerlichen, fleinbürgerlichen Spießerbünkel fallen, Angestellter, blafe dich nicht Hans Bauer. bist du nichts Sledtes!
Der kranke menfch
"
Joj. Koderols: Pflege und Ernährung der Kranken. ( 24 Seiten, Preis 75 Pf Berlag von Wilhelm Stollfuß in Bonn .) Berfasser ist zwar Apothefer, hat aber die wichtigsten Fragen der Bor Kur Krankenpflege gut und leichtverständlich behandelt. pfuscherei warnt er und verlangt zum Beispiel bet Blutungen die rechtzeitige Herbeiholung des Arztes. Anhänger der homöopathischen Eine erfolgreiche Spezialität der Firma war die Schöpfung Heilweise finden die entsprechenden Ernährungsvorschriften. Das Dr. Otto Seeling. moderner Toiletten aus Stoffen, die aus der Mode gefommen waren.| Heftchen fann gute Dienste leisten.
WAS DER TAG BRINGT.
Woher kommt das Wort., abrüsten?"
Ein Schloß zu verschenken!
Es bürfte wenig befannt sein, daß bas Bort, abrüsten in dem Die Residenzburg der Fürstbischöfe im Schweizer Jura , des politischen Sinne, wie es auch jest wieber bei der Londoner Schloß Bruntrut, soll verschenkt werden. Augenblicklich gehört die Flottenabrüstungskonferenz gebraucht wird, ursprünglich aus dem Burg den Gemeinden des Eisgaues, alles ziemlich arme Gemeinden, Französischen stammt und durch Paul Lindau vor etwa 70 Jahren da die Bevölkerung des Jura nicht mit Glüdsgütern gesegnet ist, in die deutsche Sprache eingeführt wurde. Bie Lindau gelegentlich und die beshalb die Berwaltungskosten für die Burg mur mü Mühe erzählte, war ihm im Spätherbst 1862, bei Beginn seiner journali- aufbringen und bisher schon recht gewichtige Summen an dem ftifchen Laufbahn, die Uebersetzung einer biplomatischen Note des Schloß zugesetzt haben. Die Gemeinden waren schon in den letzten franzöfifchen Ministers Thouvenet in die längst verschwundene Jahren nicht imstande, das weitläufige mittelalterliche Gebäude vor preußische ,, Sternzeitung" übertragen worden, die damals in Berlin dem Berfall zu schüßen. Bon den vier großen Burgtürmen find erschien. In der Note des französischen Ministers tehrten die zwei bereits start baufällig geworden. Die Gemeinden haben auch Borte armer" und désarmer" verschiedene Male wieder. Bährend jeßt nicht das Geld, eine durchgreifende Erneuerung der Burg zu fich nun„ armer" leicht mit„ bewaffnen" übersehen ließ, machte die finanzieren. Darum sind sie auf der Suche nach einem Abnehmer, dem sie das Schloß tostenlos überlassen wollen. Borläufig haben sic Uebersetzung des Wortes désarmer " Schwierigkeiten, da ein passender deutscher Ausdruck dafür fehlte. Lindau wählte anfänglich es dem Kanton Bern als Staatsbesig angeboten. Der Kanton Bern , das Wort„ entwaffnen", wobei er an ähnliche Gegenjäge im der für die Renovierung des Schlosses rund eine Million Schweizer Deutschen dachte, tie fleiden und ent kleiden, schädigen und entranten aufbringen müßte ist jedoch noch nicht entschlossen, ob er schätigen usw. Die Ueberfegung entwaffnen" genügte ihm aber dieses Geschenk annehmen wird. nicht, da sie nicht den scharfen Gegensatz in sich schloß, wie die Ein Haus auf ,, Abessen". Borte in der franzöfifchen Note. So wählte er ftatt des Wortes entwaffnen", das Wort entrüsten", wobei natürlich der Lon auf der ersten Gilbe zu liegen hätte. Aber wegen der völlig ver. schiebenen Bedeutung des Wortes bei einer anderen Betonung verwarf er auch diesen Ausdrud, bis ihm plöglich ein erleuchtender Die erfte Borführbame mar Fräulein Diga. Die blonden Haare Bebante tam, und er„ abrüsten" fchrieb. Tron der Bedenken, dieſes ſchönen Geschöpfs leuchteten wie eine helle Flamme über einem die ihm damals von Redaktionsfollegen geäußert wurden, bie diefes Wollstoff, in deffen Buntstickerei Grün und Rostfarben vorherrschten. Wort mit der Abnahme eines Baugerüftes für gleichbedeutend er. Die geschichte Berechnung, zuerst Kleidung und Ueberkleidung aus flärten, blieb Lindau boch bei der ihm so schwer gewordenen Wahl schwerem Stoff vorzuführen, hatte den Erfolg, daß Fräulein Olga und erlebte nicht nur die Genugtuung, daß andere Zeitungen bie trog des Wollmantels den Eindrud eines Schmetterlings machte. Mit Borte, abrüsten" und Abrüstung" schweigend in ihre Leitartikel Essens ein Att der Wohltätigkeit fei, den er wegen des schlechten einer langsamen Geste legte sie ihn ab, und man sah das Futter aus übernahmen, fondern daß ihm auch Bismard für die gute lleber. Berhaltens des Klägers aufgegeben habe. Der Prozeß endete mit Prachtartikel, der in Lyon gearbeitet wurde, wurde jegt sichtbar, legung des Bortes désarmer" feine Anerkennung ausbrüdte.
Eine große Brünette führte einen blauen Samimantel vor, dessen Belztragen unter dem Kinn geschlossen war, als ob fie fröre. An den Füßen hatte sie weiße Seidenschuhe. Sie ging gemessen Schritt
für Schritt.
Die Mannequins dieses Hauses, das Königinnen bediente, hatten die Anweisung, beim Gehen nicht in den Hüften zu wiegen. Bei
den Durchschnittsfirmen war dies allgemein üblich.
feuerfarbener Seide aufleuchten. Ein Kleid mit Gold- Bamée, einem
Die Damen gaben Leffe murmelnb ihren Beifall zu erkennen. Die Verläuferin fragte die Borführbame nach dem Namen des Aleibes:
..ie heißt du?"
Das schöne Mädchen mit dem goldenen Mieber antwortete: ..Berfteckte Leidenschaft."
Die Kunst der Mannequins bestand darin, ein Kleid richtig zur Geltung zu bringen. Darauf verwandten fie unermüdliche Ausdauer. Der blonde Schmetterling flatterte hin und her, um das Kostüm von allen Seiten zu zeigen. Dies Mädchen liebt leidenschaftlich schöne Tailetten und übte mit Hingebung seinen Pfauenberuf aus. Sie lächelte vor innerer Befriedigung und bemertte sehr gut die
Streik gegen ein Zuchthaus.
Im Jahre 1920 faufte Karoly Spiger, ein Wirtshausbefizer in bem ungarischen Ort Gjör, für 50 000 kronen und die Berplichtung, dem früheren Befizer des Hauses für den Reft feines Lebens jeden Tag ein Mittagessen zu verabreihen 1922 fam es zwischen beiden zu Meinungsverschiedenheiten und der Gastwirt weigerte fich, Chopi meitere Mahlzeiten zu verabfolgen. Daraufhin strengte dieser einen Brozeß an, in dem er die ungültigkeitserklärung des Kaufes bean spruchte, weil eine wichtige Bestimmung nicht erfüllt worden sei. Der Gasthausbesitzer dagegen erklärte, daß die Berabreichung des
dem Siege des Csepi. Der Gastwirt wurde verurteilt, bem läger Die Soften für alle bie Effen, die er ihm feit 1922 nid verabreichte, zu zahlen und ihn in Zukunft wleber mit dem täglichen Mittags mahl zu versorgen, denn der Kaufpreis fei bamals nicht angemeffent gewefen. Die tägliche Mahlzeit bilde deshalb einen wichtigen und unanfechtbaren Bestandteil des Bertrages.
Elektrifizierung der siamesischen Bahnen.
In Argentinien furd feit längerer Belt Finanzschwierigkeiten der Regierung an ber Tagesordnung. Da die Regierung felt einem halben Jahre die Lieferanten des Buchthauses in Ushuaia nicht be zahlt hat, sind die Lieferanten jest geschloffen in den Streit ge treten. Dadurch ist eine regelrechte Hungersnot im Zuchthaus ent. standen, und die Gefangenen brohen mit Rebellion. Besonders tri Die gesamten Staatsbahnen in Siam follen innerhalb der tisch ist die Lage für die umliegenden Drtschaften, die bei dem Ent- nächsten fünf Jahre elettrifiziert werden Die Regierung hat bereits weichen der Schwerverbrecher in erster Linie in Mitleidenschaft ein entsprechendes Programm angenommen, bas gleichzeitig die gezogen würden. Man kann sich leicht vorstellen, wie die Bevölte- Deckung der nicht unerheblichen Kosten regelt. Der Strombedarf der rung in Angst und Schreden die Entwidlung der Verhältniffe elettrifizierten Bahnen foll aus einem neu zu erbauenden staatlichen beobachtet, Kraftwert in Samfen bezogen werden.
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