Dorpmüller verteidigt sich.is
Young Plan und Tariferhöhung.- Allgemeine Verteuerung der Zeitfarten.
Generaldirektor der Reichsbahngesellschaft Dr. Dorpmüller hat es für nötig gehalten, die Reichsbahn und ihre Politit in einer öffentlichen Rede zu verteidigen. Er tat es am 1. April in Düsseldorf vor dem Industrieklub, wo ihm das Dhr der schwerindustriellen Interessenten sicher ist. Er verteidigte die fm neuen Plan veränderte Reichsbahnverfassung, er verteidigte die Forderung auf Erhöhung der Tarife und tat beides mit schlechten Argumenten. Die Reichsbahn habe finanziell bei der
Umstellung von dem Dawes- Plan auf den Young- Plan schlecht abgeschnitten. Offenbar voll einverstanden ist Herr Dorp müller aber mit der höchst bescheidenen Erweiterung der Reichs: rechte und der vollen Berankerung feiner und des Verwaltungsrates Herrschaft übe die Reichsbahn im neuen Plan. Der Berwaltungsrat jei heute das, was früher der Reichstag für die Reichsbahn war: in einem gewissen Sinne Aufsichtsrat und Generalversammlung zugleich. Daß der Einfluß des Reiches auf fein wichtigstes Vermögensstüd durch die gefeßliche Beschränkung des Personentreises bei der Ernennung der Verwaltungsratsmit glieder qualitativ gegenüber dem früheren Zustand erheblich
verschlechtert ist, das ficht Herrn Dorpmüller nicht an.
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Der Ausschluß von Regierungs- und Parlamentsmitgliedern mit der möglichen Erteilung sta a tlicher Instruttionen ist Herrn Dorpmüller willkommen. Daß private Interessen im Berwaltungsrat vertreten werden können, hält er melcher Optimist! für unmöglich, die Fernhaltung von Eisenbahn tieferanten erflärt er für to richt mit dem tühnen Argument, daß dann auch Personalvertreter, die ja die Interessen der der Reichsbahn gelieferten Arbeitskräfte"(!) wahrzunehmen hätten, nicht in den Verwaltungsrat berufen werden dürften. Als ob die Berjonalvertreter Tarifpolitit und Reichsbahnaufträge anders behandeln tönnten als unter gesamtwirtschaftlichen Gesichtspunkten, was bei den Lieferanten selbstverständlich weniger der Fall ist. Politifie rung" der Reichsbahn nennt Herr Dorpmüller einen Zustand einer eventuellen Reichs. bzw. Parlamentsfontrolle, der seit der Errich tung des Staatsbahnsystems in Deutschland selbstverständlich war. Die Wirtschaft" fann mit Herrn Dorpmüller zufrieden sein. Bir unterschätzen gewiß nicht die Tatsache, daß die Reichsregierung heute fämtliche Verwaltungsratsmitglieder zu ernennen hat. Aber es ist eine schlechte Verteidigung der Reichsbahnverfassung, wenn Dr. Dorpmüller die Beschränkung des Ernennungskreises verschweigt, die finanziellen Kontrollrechte des Reiches übertreibt und damit die jezige Reichsbahnverfassung mit ihrer Privatisierungstendenz( im schlechten Sinne) für ein Ideal erklärt.
Es ist gewiß mur ein Druckfehler, wenn der Wortlaut der Rebe von jährlich" um 750 Millionen gestiegenen Personaflasten spricht. Dieser Druckfehler entspricht aber
der Lust zum Fabulieren,
Zeitfartenverteuerung.
ter, bei allem Verständnis für die Notlage, insbesondere für die
Die Kommid A.-G. entschloß sich zur Zahlungseinstellung, we die Reichsregierung eine Sperrung der Subventionen angeordnet hatte. Borangegangen ist eine Revision des Betriebes durch eine Treuhandgesellschaft. Auf Grund dieser Ueberprüfung tam die Reichsregierung zu der Auffassung, daß eine weitere Hergabe von Mitteln nicht mehr zu verantworten sei. Damit halten sich die in Frage kommenden Stellen an die Marschroute, die der Reichstag Herr Dorpmüller hat aber für die breiten Massen der Arbeiterschaft noch eine leberraschung, die offenbar den in der Angelegenheit Komnid A.-G. gegeben hat. Als die SanieWiderstand der Industrie und des Handels gegen die Erhöhung der rung der Komnid A.-G. im Haushaltsausschuß des Reichstags be Gütertarife verringern soll. Bisher hatte man nichts von einer raten wurde, stellten sich die sozialdemokratischen Vertre Erhöhung der Personentarife gehört. Jetzt will Herr Dorpmüller Notlage der Arbeiterschaft im bedrohten Ostgebiet , auf den Standaus Gründen der allgemeinen Gerechtigkeit" im punkt, daß angesichts der mßlichen Lage der Firma Komnick der ganzen Reiche die Monats- und Arbeiterwochenkarten verteuern, Reichsregierung nicht ohne weiteres ein Auftrag zur, Hergabe von weil der Personenzugverkehr Zuschüsse erfordert. Wir hoffen zwar, Geldmitteln an die Komnid A.-G. gegeben werden dürfte. daß die Tariferhöhung überhaupt nicht tomint. Aber daß Herr Dorpmüller und der Verwaltungsrat ausgerechnet die Arbeiter- Haushaltsausschuß des Reichstags ermächtigte deshalb die Reichsregierung auf Antrag der Sozialdemokratie nur zur Hergabe neuer wochen. und Monatstarten verteuern will trog der schlechten Geldmittel, wenn eine nochmalige Prüfung die Kredit Erfahrungen mit der letzten Personentariferhöhung, ist ein neuer würdigkeit und Kreditfähigkeit der Komnick A.-G. Beweis für die wirtschaftspolitische Kurzsichtigteit ergebe. Die sozialdemokratischen Vertreter wollten durch diese Rece der Reichsbahngesellschaft. lung vermeiden, daß an bestimmte Personen Subventionen gezahlt werden und die Garantie schaffen, daß der Fortbestand des Unternehmens wirklich gesichert würde.
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Herr Dorpmüller hat aber auch das System der Leistungszulagen verteidigt
Wir
und auf eine merfwürdige Art nachzuweisen versucht, daß die hohen Gehälter in der Reichsbahn teine Rolle spielen. Die sogenannten ,, Mammutgehälter" der leitenden Beamten beträfen nur 300 Röpfe. Raum% Tag= 8 Stunden der jährlichen Betriebseinnahmen der Reichsbahn fämen auf die Gehälter diefer 300 Beamten. haben uns ausgerechnet, daß im Durchschnitt in der Tat diese 300 Beamten bei dieser Rechnung mur je 10 000 mart erhalten würden. Redynet man aber von den 22 bis 27 Millionen jährlichen Leistungszulagen nur 10 Millionen auf diese 300, dann erhöhen sich die Durchschnittsbezüge bei diesen 300 Leuten schon auf rund 40 000 Mart. 300 Reichsministergehälter in der Leitung der Reichsbahn scheinen uns wirklich reichlich viel zu sein.
Herr Dorpmüller hätte auch zur Rechtfertigung der Leistungszulagen nicht acht Seiten Manuskript zu sprechen brauchen, wenn, fich die Reichsbahn dazu entschließen würde, diese Zulagen bei den höheren Beamten nicht geheim zu halten. Das Bersonal der Reichsbahn tann wahrlich beurteilen, ob ein höherer Beamter wirklich tüchtig ist oder nicht, ob er die Leistungszulage Derbient oder nicht. Wenn dieser demokratischen Pflicht zur Bubli zität in einem öffentlichen Betriebe Genüge getan würde, so würde die den leitenden Herren der Reichsbahn so unangenehme Kritik der Leistungszulagen sehr bald verschwinden.
Die Kapitaleinfuhr wächst.
Die internationalen Börsenfurse steigen.
Im ersten Vierteljahr 1930 hat sich die ausländische Kapitaleinfuhr nach Deutschlnad in Form von Antethen wieder beträchtlich erhöht. Sie betrug bereits wieder über eine Biertel. milliarde Mart gegenüber nur 40 millionen im vierten und nur 10 Millionen Mart im dritten Quartal des vorigen Jahres. Diese Biertelmilliarde wurde zu 90 Broz. von amerikanischen Banken besorgt, nur rund 32 Millionen Mart tamen aus Holland und aus der Schweiz Freilich ist mit dieser Viertelmilliarde der Quartals durchschnitt bes als normal anzusprechenden Jahres 1928 noch nicht erreicht; aber die Kapitalzufuhr wird in den späteren Quartalen jedenfalls eine beträchtliche Bermehrung über diese Biertelmilliarde
hinaus erfahren.
die diese Berteidigungsrede auch in ihrer Stellungnahme zu Reichs bahnfinanzen und Tariferhöhungen fennzeichnet. Es entspricht dem Düsseldorfer Milieu, dem Milieu der schwerindustriellen Zuhörer, menn Herr Dorpmüller die Forderung der Tariferhöhung immer und immer wieder mit den steigenden Berfonallasten zu erflären versucht. Benn tatsächlich insgesamt 750 millionan feit 1924 mehr gezahlten Löhnen und Gehältern nur Mehreinnahmen her Reichsbahn von 700 millionen gegenüberstehen, so beweist das nicht, daß die Leistungssteigerung des. Personals nicht diese Mehrföhne und-gehälter rechtfertigt. Benn die Sachausgaben gegenüber den Personalausgaben relativ zurüdgegangen find, so ift das fein Beweis, wie Herr Dorpmüller es erscheinen laffen möchte, Reichsbahn . Herr Dorpmüller stellt selbst fest, daß die heutigen Reichs. bahnen in der Vorfriegszeit jährlich burchschnittlich 400 bis 500 millionen Mart Anleihebedarf hatten, die über den jezigen Inder einer Summe von 700 bis 800 millionen Mart entsprechen. Wenn dieser Anleihebedarf schon in der Bor friegszeit bei relativ geringeren Berkehrsleistungen bestand, wenn feit 1924 im Durchschnitt jährlich nur etwa 170 Millionen, also nur ein Fünftel des Borfriegsbebarfs an Anleihen hereingenommen werden fonnte, so beweist das erst recht nich's für eine zu große Höhe der Personalkosten und noch weniger für die Richtigkeit einer Politit, die den größten Teil des Anlage hedarfs wie der Bergleich der Borfriegs und jezigen Anleihe zahlen beweist tatsächlich aus laufenden Einnahmen entnehmen mußte. Herr Dorpmüller will doch wohl nicht im Ernst behaupten das wäre aber die Konfequenz feiner Feststellungen 3insdifferenz blieb und bleibt verlodend groß. daß er in demselben Ausmaß, in dem feit 1924 Anleihen weniger zu beschaffen waren, die Sicherheit auf der Reichsbahn gefunten sai. Damit werben auch in die Behauptung die größten 3weifel gewedt, daß die Tariferhöhung jest notwendig sei, weil sonst aus Sicherheitsgründen unbedingt erforderliche Erneuerungen zurüdgestellt werden müffen; der demagogische Charakter des Arguments, die Arbeiter der Lieferindustrien würden durch die in felge der steigenden Personallaften der Reichsbahn verringerten Aufträge in erster Linie geschädigt, enthüllt sich mit alle Deutlichkeit.
Auf den internationalen Börsen beginnt das Attienfursniveau allmählich wieder zu steigen. Im Durchschnitt von zwölf Börsen ist in den 14 Tagen vom 15. bis 29. März der Kursinder mieber von 89,6 auf 91,7 Broz. gestiegen. Ganz eindeutig ist diese Kurssteigerung auf den Börsen von Berlin , London , Amsterdam , Zürich , Stocholm und auch New York .
Anleihen und laufender Bedarf.
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Herr Dorpmüller verwahrt sich mit aller Schärfe gegen die auch von uns vertretene Auffassung, daß ein Borgriff auf nicht be. ftreitbare zufünftige Anleihemöglichkeiten, ba ganz offenbar die Subftanz aus laufenden Einnahmen in den letzten Jahren auch unter dem Gesichtspuntt der Rentabilität erheblich verbessert morden ift, auch vom Standpunkt der Reichsbahn angesichts der gegen. wärtigen Wirtschaftslage besser wäre als eine Tarifer. höhung, die selbstverständlich die Chancen zu einer neuen Aufwärtsentwidlung in der Wirtschaft sehr erheblich verschlechtern muß. Gerade Dorpmüllers Hinweis auf die Differenz zwischen dem Anleihe bedarf in der Borkriegszeit und dem seit 1924 mur theoretisch unbe friedigt gebliebenen Kapitalbedarf beweist aber, daß die Reichsbahn unrecht hat, wenn sie in der gegenwärtigen Lage sich auf das an fich richtige Prinzip beruft, daß laufende Ausgaben aus Anleihen nicht gedeckt werden sollen.
Auch die andere Behauptung, daß die heutige Reichsbahngesel. schaft fleinere Zuschüsse aus den Betriebseinnahmen für den Anlagenzuwachs verwandt habe, als in der Vorkriegszeit die preußschen Staatsbahnen, ist nicht stichhaltig. Die jährlichen 1,45 Broz. der preußischen Staatsbahnen beziehen sich nämlich auf einen ver
Die Pfandbriefkonjunktur. Refordabsatz im Februar. - Ronjuntturpolitif und Kapitalertragssteuer.
Das schnelle Absinten der 3insfäße und die riesige Arbeitslosigteit von Geldern hat in den beiden letzten Monaten die Nachfrage nach den hochverzinslichen Pfandbriefen sehr start wachsen lassen. Alle Welt hat getauft, nicht zuletzt die Banfen, die auf eine lange Dauer der Geldflüssigkeit rechnen. Durch Kursanstieg sind die Pfandbriefe zwar teurer geworden: aber die
Für den Februar liegt jetzt die Absatz- und Umlaussstatistik vor. Gegen den an sich schon erheblich besseren Januar ist der Pfandbriefverkauf von 135,94 auf 144,53, der Berkauf von kommunaten Schuldverschreibungen von 19,47 auf 33,25 Millionen gestiegen. Der gesamte Pfandbriefumlauf wuchs auf 6695,16, der gesamte Umlauf an Sommunalschuldverschreibungen auf 1830,22 mi. lionen Mart.
Mit ziemlicher Bestimmtheit ist anzunehmen, daß der Monat März noch ein erheblich günstigeres Resultat bringen wird, und man übertreibt wohl faum mit der Voraussage, daß die Finan zierung des Wohnungsbaues im Jahre 1930, fowe't mur faufträftiger Wohnungsbedarf vorhanden ist, erfolgen und meh fcheinlich auch noch verbilligt werden wird. Das letztere i um io mehr zu erwarten, als jetzt bereits die Hypothekennehmer in Gr. martung einer 3insverbilligung für langfristige äujertrebite vorsichtig geworden sind.
Für die Wirtschaft ist natürlich eine günstige Weiterentwicklung des Pfandbriefverkaufs, hinter dem eine Belebung des Baumarktes steht, von größter Bedeutung. Wenn die Kapital. ertragssteuer für feftperzinsliche Werte wirklich durch Reichs tagsbeschluß fallen sollte, so fönnte ihre Beseitigung wegen ihrer zinsverbilligenden Wirkung und wegen der zu erwartenden stärkeren ausländischen Pfandbriefläufe auch tonjunkturpolitisch von Bedeutung sein. Der fonjunkturpolitische Gesichtspunkt für eine solche steuerpolitische Maßnahme ist viel wichtiger als der der Be günstigung der Kapitalbildung. der ernstlich eine beschränfte Aufhebung der Kapitalertragssteuer nicht rechtfertigen fönnte.
Die Komnick- Pleite in Elbing.
gleichsweise viel niedriger berechneten Anlagenwert Das Reich und die Stadt Elbing find die Leidirasenden als die 0 69 Broz. der heutigen Reichsbahn, die in den Jahren 1925 bis 1929 durchschnittlich als Anlagezuwachs den Betriebseinnahmen entnommen wurde. Es steht also sehr schlecht mit den Argumenten, die Herr Dorpmüller der einstimmigen Ablehnung der Tariferhöhung zum jetzigen Reitpunkt durch die gesamte deutsche Wirtschaft ent gegenzustellen hat.
Mit der Schichauwerft und der Königsberger Union- Gießerei bezog auch die Automobilfabrit Komnid in Elbing im legten Jahre Subventionen vom Reich und der Stadt Elbing . Der Versuch, das Unternehmen mit öffentlichen Geldern zu fanieren, ist aber ein völliger Schlag ins Wasser gewesen; denn jetzt hat die Gesellschaft ihre Zahlungen eingestellt. Die Leibtragenden sind das
Der
Da die Ueberprüfung des Betriebes aber die Unmöglichteit ergeben hat, die Komnid 2.-G. zu halten, war der Schritt der Reichsregierung, die weitere Hergabe von Mitteln an die Romnid zu sperren, geboten!
Gutes Wollgeschäft.
Wollwarenfabrit Mercur- Liegnih 12 Proz. Dividende. An Hand einer ganzen Reihe von Abschlüssen aus der Bollindustrie hatten wir bereits nachgewiesen, daß die Textiltrists in Deutschland sich fast ausschließlich auf das Baumwoll= gewerbe und die Leinenindustrie beschränkt. während die Bollfabrikanten auch im letzten Jahr sehr gut auf ihre Rechnung gekommen find.
Der Abschluß der Liegniger Bollwarenfabrik mercur bestätigt diese Feststellungen von neuen Bei ver: ringerten Generaluntoften hat der Unternehmer feinen Roh. gewinn von 1,73 auf 1,90 millionen steigern und treh bedeutend erhöhter Abschreibungen von 360 000 gegen 280 000 Mark auf Anlagen und Forderungen liegt der Reingewinn mit rund 308 000 Mart erheblich über dem Ergebnis des Vorjahres. Der Dividende, die auf der Höhe von 12 Broz. gehalten wird, hat also die kräftige Beschneidung des Reingewinns zugunsten von Ab. schreibungen und Rückstellungen nichts geschadet, ein Beweis, daß tatsächlich weit mehr verdient wurde.
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Wachsende Bauaufträge.
Was die Betons und Monierbau A.-G. berichtet.
Der bekannte Großbauunternehmer Beton- und Monierbau Att. Ges., Berlin , hat auch 1929 ihre Dividende auf 12 Pro 3. stabilisiert, obwohl ein strammer Mehrverdienst gegenüber dem Vorjahr erzielt wurde.
Der Reingewinn ist mit 515,000 m. wieber sehr haargenau auf das Vorjahrsergebnis abgestimmt worden, doch sind in offenen Sonderrüdstellungen allein 650 000 m. abgeflossen, ip daß ohne die gleichfalls erhöhten Abschreibungen der tatsächlich erzielte Ertrag bei mehr als 25 Broz, des Kapitals liegt. Trotz der Drosselung der Baukonjunktur im vergangenen Jahr durchy die Kältewelle hat sich der Umsatz bei dem Unternehmen auch 1929, wie schon in den vorhergehenden Jahren, weiter gesteigert. Auch der gegenwärtige Auftragsbestand ist höher als Anfang vorigen Jahres.
Kräftiger Aufschwung bei Brown- Boveri. Umsatz leigerung und erhöhte Auftragsbestände. Für die Brown, Boveri and Cie. A.-G. in Mann= beim war auch das letzte Geschäftsjahr 1929 ein Jahr wachsender Umfäße und Gewinne gewesen.
Der in der Aufsichtsratssigung festgefeßte Reingewinn hat sich von 1,96 auf 2,43 Millionen erhöht und hat sich damit in den letzten vier Jahren rund verdreifacht, ein Beweis für die anhaltende Aufwärtsentwicklung dieses Unternehmens. Das im März 1928 pon 15 auf 25 Millionen heraufgesetzte Kapital wind 1929 erstmalig voll verzinst, so daß troh gleichbleibender Dividende von 9 Proz. die Dividendensumme von 1,8 auf 2,25 Millionen gestiegen ist.
Die Umsäße des Unternehmens hatten bereits 1928 etwa 83 Millionen erreicht und werden entsprechend der von der Vermaltung zugegebenen weiteren Erhöhung im letzten Jahr die 90- millionen- Grenze überschritten haben. Daß auch im laufenden Betriebsjahr vorläufig fein Ronjuntturrüdschlag zu er warten ist, beweist der gegenüber dem Borjahr erhöhte Auftrags. bestand. Geschäftsbericht und Einzelheiten der Bilang stehen noch aus.
Die Berliner Baufirma Boswau u. Knauer wird für das ver. gangene Jahr eine Dividende von 14 Bro3. gegen 12 Pro3. im Jahre 1928 verteilen. Die Verschlechterung des Baumarkts im Jahre 1930 jcheint diefer allerdings gut fundierten- Baufirma noch feine Sorge zu bereiten.
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Die Maismonopol- Gesellschaft. In Berlin ist am Dienstag auf Grund des Maismonopolgejezzes die Reichsmaisstelle gegründet worden. Das Unternehmen ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, an der der Handel mit 65 000 und die genossen. fchaftlichen Warenzentralen mit 35 000 Mart beteiligt sind.
Die vollständigen Ergebnisse der Schweine- Zwischenzählung. Die vollständigen Ergebnisse der Schweine zwischenzählung vom 1. März liegen für Breußen jetzt vor; fie bestätigen den anfänglichen Eindrud. Trok ter erheblichen Nachzucht und dem Plus an Sauen ist gegenüber Dezember 1929 die Gesamtzahl vom Dezember im Schweineitapel noch nicht erreicht, die Dezemberziffer wird um 900 000 Stüd unterschritten. Die Lücke der Winterschlachtungen ift noch nicht ganz ausgefüllt. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß mit flarfer Bermehrung des Jungstapels für März Mat zu rechnen ist.
Abbau in der Kunstfeldeindustrie. Die holländischen Betriebe des Atu Konzerns, der im vergangenen Jahre aus der Berfchmelzun Glanz ftoff Enta entstanden ist, führen jetzt eine größere Abbauaktion durch. In Arnheem ift allgemein die Fünf- Tage- Woche eingeführt, außerdem aber find bisher etwa 400-600 Arbeiterinnen gekündigt worden. Der Konzern will die Produktion broffeln, bis er seine überfüllten Läger etwas geleert hat. Der vorhandene Bagerbestand entspricht einer Produktionsleistung von 3 bis 4 Monaten bei voller Belegschaft.