Volkspolizei im Boltsstaat.
Menschlichkeit in allen Amtshandlungen der Polizeibeamten.
In einem Bortrag beim Deutschen Republikanischen Reichsbund über das Thema„ Die Polizei in der RePublit mies der Polizeivizepräsident Dr. Weiß nach, daß die Polizei der heutigen Zeit gewaltige Wandlungen gegenüber der Polizei des Obrigkeitsstaates durchgemacht hat. Keineswegs will fie mehr die unfehlbare Hüterin und Wächterin über die Ausführung obrigkeitlicher Anordnungen sein. Sie will als Helferin wirken, und allen ihren Beamten wird unzählige Male eingeschärft, daß Sie das Hauptgewicht auf men schlichteit in ihren Amts= handlungen zu legen haben. Es liegen Beweise dafür vor, daß selbst Berbrechern gegenüber von der Kriminalpolizei immer in menschlicher Art verfahren wurde: Briefe von Berufsver brechern und Kommunisten, die sich bei den Kriminalbeamten für Hilfe in menschlichen Möten bedanten und fie um Rat und um Freundschaftsdienste bitten.
Die Schuh polizei gerät bei der Agressivität nicht nur radifaler Elemente gegenüber Amtshandlungen von Polizeibeamten oft in Schwierigkeiten, um die gegen müste Beschimpfungen stets be. wiesene Lammsgeduld auch immer zu bewahren. Verkehrsbeamte lind Revierbeamte erhalten für ihr hilfsbereites Wesen bei den ver schiedensten Anlässen Dankbriefe. Mißgriffe der Polizei beamten, besonders in schwierigen Fällen bei Straßenunruhen, laffen sich ebensowenig vermeiden wie die Existenz einiger für ihren Beruf ungeeigneter Polizeibeamter. Aber immer wieder wird den Beamten von ihren Borgesetzten die Berpflichtung zur strengften Selbstdisziplin beim Waffengebrauch eingeschärft, und ungeeignete Kräfte merden sofort entfernt.
Die Polizei ist heute durchaus dankbar für sachliche Kritif, wendet sich aber scharf gegen die unberechtigten Angriffe, die selbst von der republikanischen Bresse nicht selten unternommen werden.
Das außerdienstliche Berhaiten der Polizeibeamten ist heute piel weniger von Borschriften eingcengt als in der Vorfriegszeit, wo die Freiheit der staatsbürgerlichen Betätigung nur dem Worte nach bestand. Zwar sind dieser Betätigung heute auch noch Grenzen durch die Bedürfnisse der Staatssicherheit gezogen, aber die politische Meinungsäußerung ist im Gegensatz zur geradezu grotesten Engherzigkeit des Vorkriegsregimes in den notwendigen Grenzen völlig frei. In ihrem Gros wünschen die Polizeibeamten selbst freue Staatsbürger zu sein, aber eine leberspannung staatsbürgerlichen Staatsbürger zu sein, aber eine leberspannung staatsbürgerlichen Prinzips wird heute nicht mehr stattfinden. An den Vortrag schloß sich eine sehr rege Diskussion on.
3wei Sfelette.
Ber löft das Geheimnis dieser Mordtaten? An einer einsamen Stelle wurde im Walde bei Liebenau im Kreise Hofgeismar das Stelett eines Mannes gefunden, das nach dem Zustand zu urteilen, schon eine Reihe von Jahren das nach dem Zustand zu urteilen, schon eine Reihe von Jahren dort unentdeckt gelegen haben muß. Der Unbekannte ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen, er murde durch einen Schuß in den Hintertopf getötet. Bei dem Stelett murbe nichts gefunden, mas den geringsten Anhaltspunkt über die Person des Ermordeten hätte geben fönnen. Der Unbefannte mar, wie die ärztliche Unterfudung ergab, etwa 30 Jahre alt, 1,75 Meter groß und von fräftigem Körperbau. Als Kind hat er wahrscheinlich die englische Krankheit überstanden, denn das Hinter haupt meist charakteristische Verfürzung und einen Eindruck auf. Der linke Oberarm muß einmal gebrochen gewesen sein und ist nach der Heilung um zwei Zentimeter fürzer als der rechte geblieben. Von der Bekleidung des Getöteten waren mur noch spärs liche Reſte vorhanden: ein Westentnopf aus Kugelgías mit farierter Unterlage und Metallöse, ein Stückchen Anzugsstoff, brauner Grund mit grauen Streifen, und ein metallener Hofenfnopf.
Ein zweites Opfer eines Kapitalverbrechens wurde, ebenfalls nur noch als Stelett, in einer Riefernschonung in Herpest Dorsten bei Redlinghausen gefunden. Auch dieser Tote marß schon sehr lange Zeit in der unbegangenen Schonung gelegen haben. Die Knochen maren mit Zweigen und Strauchwert zugedeckt.
Diefer Unbekannte muß etwa 25 Jahre alt und über 1,70 Meter Groß gewesen sein. Von Kleiderresten wurden ein Gummifragen der Marke„ Tokio " gefunden und Feßen eines ehemals hellgrauen Anzugs mit buntien Streifen. Der Stoff ift billige Baumwollware gewesen, wie sie zur Kriegszeit im Handel war.
Die Behag" hat ihre Eigenheimfiedlung in Zehlendorf um 418 Einfamilienhäuser erweitert. Die Eigenheimsiedlung liegt mitten im Grunewald und ist mit der 11ntergrundbahn rasch zu erreichen, Zwischen den 11- Bahnhöfen Ostar- Helene Heim und Ontel Toms Hütte zieht sich die Kette dieser neuen Eigenheime, die vor wenigen Tagen bezugsferbig geworden sind, hin. Der be= fannte Architeft Bruno Taut hat die neuen Heime gestaltet Es wurden im Reihenhausbau zwei Normaltypen errichtet; der eine meist drei Zimmer, Kammer, Küche, Beranda und Neben
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Betrug an der Reichsschuldenverwaltung.
Berhaffung des Rechtsanwalts Dr. Haver.
Die Berliner Kriminalpolizei hat den Berliner Rechis| dagegen an feine Mandanten nicht abgeführt, fonbern für seine anwalt und Notar Dr. Haver und den Kaufmann Willi eigenen 3mede vermendet haben soll. Auf Mahnungen soll er erst Peine unter dem dringenden Berdacht verhaftet, gemeinsam nach und nach Teilbeträge erstattet oder seine Mandanten auf später den vor einigen Wochen aufgedeckten Betrug an der Reichs- vertröstet haben, Im Gegensatz zu dem Anwalt soll Beine, der nur fchuldenverwaltung in Höhe von 39 000 Mart perübt, an dem Betrug an der Reichsjdyuldenverwaltung beteiligt ist, im Dr. Haver selbst ferner unter der Anschuldigung, eine ganze großen und ganzen bereits eingestanden haben, daß er die Fälschun Reihe von Auslandsdeutschen durch unterschlagungen gen selbst begangen hat. Der Umfang der Berfehlungen des Rotars geschädigt zu haben. steht noch nicht fest, da man noch nicht meiß, wie groß die Zahl der geschädigten Auslandsdeutschen ist, deren Forderungen an Haver zum Teil mehr als ein Jahr zurüdliegen. Alle Geschädigten werden aufgefordert, sich bei der Inspektion F.7 des Berliner Bolizeipräsidiums im Dienstgebände Georgenfirchstraße 1 zu melden.
Wie erinnerlich, handelte es sich bei der Schädigung der Reichs duldenverwaltung darum, daß unter Fälschung des Namens eines Dresdener Kaufmanns, der von der Schuldenverwaltung 40 000 m. su fordern hatte, 39 000 Mart an das Schwindlerkonsortium gezahlt worden sind. Den Vermittler dieser Auszahlung spielte die Wirtfchaftsdienst G. m. b. 5., die feit geraumer Zeit mit den Interessenvertretungen der Auslandsdeutschen insofern zusammenarbeitet, als sie die Berwaltung der bei der Schlußentschädigung an Stelle pon barem Gelde gewährten Schuldbuchforderungen übernommen hatte. Alleiniger Gesellschafter dieses Wirtschaftsdienstes war Rechtsanwalt und Notar Haver, dessem Anwaltsbüro auch die Geschäftsräume des Wirtschaftsdienstes angegiiedert maren. Dr. Saper wird nun nach den legten Ermittlungen verdächtigt, das Betrugsmanöver an der Reichsschuldenverwaltung zusammen mit dem Kaufmann Peine und einem dritten, vor läufig noch unbekannten Helfershelfer inszeniert zu haben, und zwar waren Haver und Beine vorsichtig genug, das Geld von der Schuldenverwaltung an ihren Mittelsmann nady Hamburg überweisen zu lassen unter der Vorspiegelung, daß der Dresdener Kaufmann, der die echte Forderung besaß, im Begriff fci. Notar mitwirfte, soll der Betrug naturgemäß verhältnismäßig eine cus Deutschland über Hamburg auszuwandern. Dadurch, daß ein Notar mitwirfte, soll der Betrug naturgemäß verhältnismäßig eine fach gewesen sein, zumal offenbar die Kontrollvorschriften zu der fraglichen Zeit nicht sehr scharf waren. Haver, der ebenso wie Beine dem Untersuchungsgefängnis zugeführt worden ist, bestreitet vorläufig jede Beteiligung an dem Betrug, wie auch die ihm zur Lajt gelegten Unterschlagungen. Der Notar, der in der letzten Zeit durch allerlei Geschäfte, Batentverwertungen ufv. in eine sehr be= digt, daß er die ihm übertragenen bzw. ins Depot gegebenen Schuld drängte Lage geraten sein soll, wird nämlich ferner beschulbuchforderungen zahlreicher Auslandsdeutscher eingelöst, die Gelder
räume auf, der andere nier Zimmer, Kammer, Aüche, Beranda und Nebenräume. Jedes Haus ist vollständig unterkellert und hat felbstverständlich einen Garten. Einzelne Hausgrundstüde find so ge schnitten, daß im Garten eine Garage errichtet werden kann. Da die Häuser mit auszinssteuerhypotheten gebaut wurden, braucht der Käufer 4000 Mart Eigenfapital 2n Bewirtfchaftungstoften, Steuern und Abgaben wird er bei dem fleineren Inp etwa 130 Mart pro Monat zu zahlen haben und bei den größeren 176 Mart. In dieser Summe ist Berzinsung und 2 martisation aller hypothefen und auch die Ver= zinsung des eigenen Rapitals enthalten.
Weltliche Schule Berlin- Mitte eröffnet!
Die neue meliliche Schule in Mitte Nord ist als 180. Bolts. schule in der Hannoverishen Straße mimehr eröffnet Da zunächst noch die ministerielle Genehmigung ausgeblieben war, mußte die Schule am 1. April geschlossen bleiben: Umschulungen fonnten nicht vorgenommen werden. Viele Eltern sind daher der Meinung, die Schule sei auch in diesem Jahre nicht zustande. gekommen. Die Genehmigung ist aber nunmehr ausgesprochen und alle Eltern, die auf dem Boden freiheitlicher Erziehung stehen, fönnen und müssen ihre Kinder in den nächsten Tagen in die neue Schule umschulen. Anmeldungen erfolgen im Amts: zimmer der 180. Schule, Hannoverime Straße, 8 bis 13 11hr.
Selbstmord in der Persischen Gesandtschaft.
Gestern nachmittag erschoß sich der 25jährige Student AtaiGusam- Choli in den Räumen der Persischen Gesandt. schaft in der Tiergartenstraße 33. Der junge Mann erschien gegen 16 Uhr in dem Gebäude der Gesandtschaft und begab sich in den Warteraum. Dort schoß er sich eine Kugel in den Kopf. Der Selbstmörder murde schwerverletzt in eine Klinik gebracht, wo er bald nach seiner Aufnahme starb. Nach den polizeilichen Ermitt lungen soll Nerpenkrankheit das Motiv zu dem Ber zweiflungsschritt fein.
,, Nichtbestätigte Stadträfe". Wir berichteten gestern unter dieser Ueberschrift über die Nicht bestätigung zweier Berliner Stadträte. Dabei führten wir an, daß Herr 23 odli deshalb nicht bestätigt werden konnte, weil er die deutsche Staatsangehörigkeit midt besitzt. Herr Wodli schreibt uns hierzu, daß er als Alt- Elsaß- Lothringer am 1. April 1930 eine neue Ein
Goldbachs Komplice gefaßt.
In einem Keller der Naunynstraße festgenommen.
2m 24. Märs entwichen, wie wir berichteten, aus bem Jellengefängnis in der Lehrter Straße der frühere Bürobote Goldbach und der Kaufmann Eugen Schröder. Beide maren in der Irrenabteilung untergebracht.
Bie mitgeteilt mird, ist Shröder non Kriminalbeamten ber Einbrecherstreife in einem Wohnfeller in der Naumynstraße ange troffen und wieder festgenommen. Der Keller gehört einem Manne, der der Kriminalpolizei bereits befannt ist. Eine überraschente Durchsuchung ergab, daß hinter einer Gardine ein Mann verstedt saß, der nur mit Unterwäsche befleidef war. Er namte sich ,, Harry Prishing von Lindenhof und wollte om Tempelhofer Weg wohnen. Mit den Flüchtigen wollte er nichts zu tun haben. Man brachte ihn zunächst nach dem Revier. Hier wurde festgestellt, daß tatsächlich am Tempelhofer Weg ein Baron von Brisching Lindenhof gewohnt hat, dieser ist aber inzwischen perzogen. Da der Bestgenommene bei seiner Behauptung blieb, übergab man ihn bem Erleningsdienst des Polizeipräsidiums, der ihn bald als den geflüchteten Kaufmann Eugen Schröder errtlarate. Wie er zure Kenntnis des Nasionale des Herrn von Brisching gefommmen ist, weiß er sich anzugeben, wer fie ihm nerschafft hat. Auch über den Aufman noch nicht. Schröter war im Befig guter Sesder, doch weigert enthalt pon Goldbach gibt er feine Auskunft.
| bürgerungsurfunde als preußischer Staatsbürger erhalten habe. us Gründen der Loyalität teilen wir dies gern mit, betonen aber, daß diese Urkunde für die Wahlen pom 17. November 1929 felbft verständlich rechtlich politommen unerheblich ist. Dent guten Glauben wollen wir Herrn Wodli nicht absprechen, da tatädlich fein Alt- Elsaß- Lothringer heute mit Bestimmtheit meiß, ob er rechtlich mangefochten Deutscher oder Franzose ist.
Der Jerafprechverkehr zwischen Berlin - Mostau murbe offiziell eröffnet. Die deutsch - russischen Bereinbarungen darüber besagen, daß der Berfehr uneingeschränkt nor fid) geben soll, d. h. für alle amtlichen und gleichzeitig pripaten Gespräche. Mie piele andere Berträge, so stehen auch die deutsch russischen Abmachungen über den Telephonverkehr für Rußland zunächst nur wieder auf dem Papier; denn die russische Bostbehörde stellt nyer bindungen für Behörden und Aemter her. Bressegespräche in das Ausland läßt sie nicht führen, weil Presseberichte einer bolschewiftischen Vorzensar unterliegen:
Kunst im Dienste des Tierschuhes. Ein Wahitätigkeitstee im Hause Magdalene Beleites, Vorstandsmitglied der Pferdeschutzvereinigung über ganz Deutschland , vereinigte eine große Anzahl voit Tierfreunden. Lierschutz und Kultur sind zwei engpermandie Begriffe und so bot das fünstlerische Gepräge des Nachmittages Rezitationen aus den Werken tierliebender, schaffender Kulturträger einen gesellschaftlich wirkungsvollen Rahmen für die tierschüßlerischen Bestrebungen des Vereins; Frau Helene Riechers- FallScheer sprach Gedichte von Liliencron , Klabund und Toller; zarteſte Lyrit, der Tierfeele gewidmet, und donnernde Anklage der getretenen Kreatur gegen ihren unmenschlichen Gebieter. Die Tiers
freunde fagen mit pollem Recht: Tierschutz ist nicht Gefühlssache, Herr der Schöpfung ist, sondern sich in das Gesamtbild einzusondern Weltanschauung, nach der der Mensch nicht unumschränfter ordnen hat.
Am 20. und 21. April ist schönes Wetter". selbst bei Regen! menn das Osterei für Ihre Lieben ein praftisches Grünfeld- Geschent enthält.
Ein Gang durch meine Ausstellung Stoffe, Kleider und Bäsche im Frühjahr gibt Ihnen piele Anregungen; z. B. Für den Herren: Oberhemd aus Popeline mit Ersagstulpen 9, M., für die Dame: Kleid aus reinseidenem Toile à jour 32, M., für das Kind: Kleidchen aus Popeline mit Kragen, in zarten Farben, Länge 45 cm 4,75 R. Landesheter Leinen and Sebildweberet.
Leipziger Straße
20-23
FrGrünfeld.
18 Der Herr trägt 21
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farbige
SALAMANDER. Herren, die Wert auf
SALA
MARKE
DER
Kurfürsten
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tadellose Qualität, vorzügliche Passform, beste Verarbeitung u. elegantes Aussehen legen, bevorzugen stets
SALAMANDER
DAS ERZEUGNIS DER GROSSTEN DEUTSCHEN SCHUHFABRIK.
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