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Sonntag 6. April 1930
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Unterhaltung und Wissen
Frantisek Langer : Der Traumhändler
Mein Bater hatte ein feltsames Geschäft: er handelte mit Träumen. Träume gleichen Seifenblasen. Ihr kennt sie doch, die Seifenblasen, wie die Kinder sie zu machen pflegen. Alle sind sie se zerbrechlich, schwebend, leicht und durchsichtig, manche farblos, andere ' pieder schillernd. Sie find munderschön, gelingt es euch, fie auf Der Handfläche einzufangen. Doch das ist ein großes Kunststück. aft es euch aber gelungen, dont liegen fie in eurer Hand mie ndersames Obst, mie es selbst in den allerreichsten Ländern nicht einmal die Könige haben. Ihr fühlt sie nicht, so leicht sind sie. Und toch: was bergen sie nicht alles, was haltet ihr nicht alles in curer Hand! Würdet ihr die Hand unvorsichtig zusammenbrücken oder auch nur mit dem Fingernagel die Seifenblaje berühren, sie würde zerfallen und verfliegen. Urd doch, was hatte sie nicht alles enthalten.
Diefe Träume mun faufte der Bater den Beuten jeden Morgen ab. Tagsüber brauchten fie sie ja nicht. Er legte sie in den Ranzen auf seinem Rücken und bis zur Mittagsstunde hatte er mahrhaftig den Ranzen voll. Ja manchmal hatte er soger auch den fleinen Beutel aus Rehleder, der sich mit einer Schnur zusammenhalten ließ, ganz angefüllt. In diesen Beutel tamen die jeltenen und nsertvollen Stücke. Dann lehrte er heim, und am Nachmittag begamt unsere Arbeit: nämlich für mich und meine Schwester. Wir setzten uns an einen Tisch, einander gegenüber, jeder ein Stüid Seidenstoff in der Hand, und vorsichtig fäuberten mir die Träume. Wir nahmen fie zwischen die Finger, und ganz leise, als streichelten wir Augäpjel, fuhren wir mit einem Lappen über ihre Oberfläche. In einer kleinen Weile glänzten dann die Kugeln mie neue, geschliffene Kristalle.
Die Schwefter war es, die die feinsten Träume, Träume von Kindern und Liebenden vom Staub säuberte, denn sie hatte so jeltsam schöne Hände, lang und weich, und ihre Finger waren schmal. Sie hätten ein Menschenherz anfassen tönnen, ohne daß es auf gehört hätte, zu schlagen.
Ziemlich früh mußten wir die Lampe anzünden. Unser Zimmer mar lang ung gewölbt; ein Fenster, nicht allzu groß, mar darin. Das ging auf eine finstere Gasse und lag dem rückwärtigen Traft eines öden Pataftes gegenüber. Die Lampe leuchtete mit einem ruhigen, geiblichen Schein und vergoldete die fugeligen Flächen der Pristallenen Seifenblasen. Die Schwester, über die Arbeit gebeugt, lächelte mir von Zeit zu Zeit zu, wenn sie etmas fehr Interessantes gefunden hatte. Whre braunen Haare fallen zu beiden Seiten herab und tragen auf den Locken einen metallischen Glanz. Sie und da Irfan sich einige Strähnen los und fallen ihr in die Soirn, wie ein Schleier aus fupfernen Fäden, und da streift fie fie mit dem Handrüden wieder zurid. Jedesmal blidt fie midy babei an, als mödyte fie für die furze Unterbredung um Entschuldigung bitten. She mar eine Träumerin, doch das maren mir eigentlich beite. Unsere Träume lagen aber auch unter den wertvollen, die der Bater in bem kleinen Beutel aus Rebleber barg; und trug er sie zum Berkauf. fo gab er fie für die Geld in Schlössern mit Baffonen und pergitterten Fenstern ab, aber an Rünfiler,
Benn es zu dämmern beginnt, erhebt sich der Bater non feinem Lager, auf dem er geruht hat, pact aus dem Wintel bei der Tür feinen Ranzen und legt alle Träume hinein. Dann schreitet er burch die Straßen, geht von Haus zu Haus und verlauft Träume. Benn er manchmal in einem Haus viel abfett, fchentt er als 3ugabe einen ganz floinen, leichten Traum für die Morgenstunden. Nach Mitter nadt hat er bereits den Ranzen leer.
Einmal famen jeltjame Tage. Unaufhörlich sont biopter Rebel herab, die Nacht wurde um dret Shmben des Abends und um drei Stunden des Morgens länger. Die Gaslaternen, ja midjt cinmal die, Bogenlampen, die den ganzen Tag die Straßen beleuchteten, ver. mochten diesen dichten Nebel zu durchbringen, und so ließ diese unerwartet eingebrodjene finsternis alles Leben stoden. Die Menschen verliegen ihre Wohnungen nicht mehr, langweilten sich daheim, und perfuchten, der emigen Dämmerung müde, diefe furcht baren Nächte zu verschlafen. Sugleich mit der Schlaffucht stieg auch die Nachfrage nach den Träumen. Der Bater verfaufte jedesmal in ganz furzer Zeit all seine Einfäufe vom Morgen und nicht einmal Pics genügte. Er griff die alten Borräte an, die in der großen Truhe in der Ede des Zimmers lagen. Cine ganze Menge Träume maren darin und er reichte einige Tage mit ihnen; aber gegen Ende der Mode geriet er fohon auf den Grund der Truhe und doch wollte der Rebel fein Ende nehmen. Es murden immer meniger Träume auf dem Boden, und eines Tages, als der Ronzen beinahe poll mar, blieb in der Trube mur mehr eine einzige Sugel in einem Winkel fegen, wie eine geängstigte Maus. Der Vater nahm sie in die Hand und hätte auch diesen Traum beinahe in den Sad gestedt. Dann jedoch befah er ihn noch einmal genauer, midte einigemal in Gedanken mit dem Stopf und legte ihn wieder zurüd.
Ich hatte bisher noch niemals beobachtet, daß der Boter einen Traum mit anderen Augen als mit denen eines Geschäftsmannes betrachtet hatte. Das Alter, das Leben und vielleicht Leiden hatten ihn abgeklärt, und alles Menschliche lag abseits von ihm. Als wäre er sich der ewigen Gefeßlichkeit bewußt, die nicht einmal im Traume geändert werden fant, ois hätte er bereits alle Hoffnungen von sich gestreift, als fuchte er mir noch Ruhe und Frieden so war fein Wesen: und auch fein Lächeln empfand man fo. Niemals noch hatte er sich entschließen fömen, einen Traum aufzubewahren, und mar er noch so wertvoll und bedeutungsvoll. Und diesmal hatte er einen Traum wieder zurückgelegt! Darcó ergriff mich großes Erstaunen.
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Ich weiß, daß meine Schwester dieselben Gedanken hotte mie ich; denn nach unseres Baters Fortgehen fiel ihr erster Blid auf tie offene Iruhe. Sie holte den Traum hervor und legte ihn janit auf den Tisch. Er mor sehr groß, doch sehr peritoubt. Sie fuhr mit der Handfläche über ihn, und mir neigten die Köpfe zusammen und blickten durch die Kristalltugel gegen den Lampenidje in.
,, Alles sheßt darin wie im Leben. Er ist nicht flar genug." ,, Doch ja, ich unterscheibe etwas. Es gehen Leute, ganze Haufen gehen, beinahe eine ganze Stadt"
Ja, ich sehe sie. Sieh doch, hier im Vordergrund find fie schrecklich zusammengebrängt, und alle heben die Hände empor. Es müssen Tausende und aber Tausende sein. Hinten laufen alle, Kinder, Greise, afte Frauen, Krüppel Bohin laufen sie eigentlich? 11eber ihnen ist etwas, aber es ist durch Wollen perdedt. Ich fann es nicht erkennen."
Ich nahm den Traum aus der Schwester Hand. Wir müssen ihm jo brehen, daß das Licht auch von oben fällt. Best fieht man:
es steht jemand über ihnen, der hat beide Hände voll und verteilt
etwas. Nach diesem Geschenk strecken alle die Hände zum Hummel. Es glänzt wie goldener Regen. Aber gerade an dieser Stelle ist der Traum trübe."
,, Wer kann es sein, der die Menschen beschenft, und was schenkt
er ihnen?"
,, Wir werden warten, bis der Bater kommt. Der sagt uns dann alles."
Er kam ziemlich früh, er hatte seine Träume bald abgesetzt. Er mar nom Nebel ganz durdnäßt. Bir haljen ihm aus dem Maniel. Die Schwester brachte das Abendbrot und legte Kohle in den Ofen. Dann reichte sie ihm die gestopfte Pfeife und ich das Zündholz. Der Vater raudte zufrieden und auf seinem Antlig erglänzte eint mormes Lächeln.
Da nahm ich die große Kugel aus der Truhe und legte fie por ihn hin. Der Vater ergriff sie, zog die Lampe näher zu sich heran und drehte die Kugel in der Hand. Ein Weilchen blieb es still. Der Bater sentte das Haupt und schloß die Augen, als verfinte er in Erinnerungen. Nichts war zu vernehmen als das Ticken der Uhr. löglich sagte der Bater:
,, Dies hier ist mein letter Traum."
Wir magten taunt zu atmen.
Beilage
des Borwärts
,, Bor vielen Jahren träumte ich ihn. Wir träumte, wie ich nor vielen, nielen Menschen einherschreite, über ihnen schmebe. Mus meinen Händen strömen auf sie herrliche Gaben herab, die herrlichsten, die ein Mensch den Menschen darbieten fann: Ideale,
Illusionen, Träume. Mit vollen Händen beschenke ich fie. Die Träume fallen auf die Leute herab, und sie sind glücklich durch sie. Ich schenke ein Lächeln dort wo es nie war, ich streue Freude
dort, wo immer Trauer ist Dies war mein Traum,
Am nächsten Morgen begann ich ihn zu verwirklichen, begann, das Leben meines Traines zu leben, aber als dann die Nacht fam, mußte ich mich ohne Traum zur Ruhe legen. Mein Ranzen war leer, ich hatte alle Träume perfauft. Die Menschen gingen in sprachen mit Menschen, die weit, weit oder schon gestorben waren, paradiesischen Gärten spazieren, lustwandelten an Meeresgestaden, hörten die herrlichsten Gefänge, liebten die herrlichsten Frauen, rings um fie dufteten Blüten und tanzten liebliche Jungfrauen nur ich hatte feinen Traum. Eine große Fläche ohne Gestalt und Farbe dehnte fich vor mir aus.
Und so blieb es immer, fo mar es Nacht für Nacht, bis ich mic
schließlich daran gewöhnte und glaubte, daß es nicht anders sein darf. Träumen, dem das Alter hat feine Träume."
So murde ich alt, und mm habe ich teine Sehnsucht mehr nach
In November 1846 machie der ungefähr vierundzwanzigjährige Schriftsteller und Doktor der Rechte Ernst Dronte, den Marg und Engels später, als sie mit ihm befreundet waren, den Alraun oder den Kleinen nannten, eine Geschäftsreise von Frankfurt a. M. nach Köln . Auf der Rückreise gedachte er, sich bei seinem Freund, dem Musikdirektor Anschüz, sich ein wenig aufzuhalten, aber die Polizei sorgte dafür, daß Dronfes Aufenthalt sich in die Länge zog, ja, sie stellte ihm sogar ein sicheres Quartier zur Verfügung. Drontes Angelegenheit war tompliziert, und sie hätte rechtens fogar außenpolitische Komplitationen für die föniglich preußische Regierung mit sich bringen müssen, denn Dronte mar Ausländer, und die preußische Regierung ließ ihn für ein in Frankfurt a. M. begangenes Verbrechen verhaften, das zudem in der Freien Stadt gar nicht strafbar mar. Sie tot also etwas. Das jest im faftischen Strafgeiet als erlaubte Regierungsmaßnahme steht. So wurde der Kurhesse Dronte wegen eines in Frankfurt a. M. begangenen, Dort aber nicht strafbaren Berbrechens in Koblenz verhaftet.
Welches Verbrechen hatte er mun begangen? Im Herbst 1846 hatte er zu Frankfurt in der Literarischen Anstalt von Rütten ein feines Umfanges megen zenfurfreies Bert, zwei Bände start, unter dem Titel„ Berlin " veröffentlicht. Dieses Buch mürde haute noch Befer verdienen; es ist der erste Bersuch, eine Großstadt und ihr Beben soziologisch zu betrachten, gefelifchafistritifd) darzustellen und ben in der Großstadt doppelt fühlbaren Unterschied ber Klassen deutlich zu machen. Dieses Buch paste mancher der vielen deutschen Regierungen gar nicht. In Preußen wurde es sofort verboten, in Frankfurt a. M. durfte es, nach dem Einschreiten des preußischen Bundestagsgefandten, in den Leihbibliotheken nicht aufgelegt werden. Aber diese Tatsachen hätten der preußischen Regierung noch immer nicht das Recht gegeben. Den durchreifenden Verfasser des ihr so i unfiebsamen Werkes in Koblenz zu verhaften; fie mar schlau genug, Ernst Dronte zunächst nicht als den Berfasser des Buches Berlin festzunehmen, sondern als den Berbreiter. Er hatte nämlich dreien seiner Freunde in Koblenz sein Buch geschentt, es oiso perbreitet, und nun, da man einen Grund hatte, ihn zu verhaften, hatte man auch die Möglichkeit, ihm den Prozeß wegen des Buches selbst zu machen.
Auf diplomatischem Bege hatte man in Frankfurt eine Hausdurchsuchung in der Wohnung Dronfes durchgefeßt, man hoffte einem revolutionären Komplott auf die Spur zu tommen, war aber, da man mit bestem Willen eine Verschwörung nicht fonstruieren fonnte, geistesgegenwärtig genug, aus Drontes Frankfurter Briefschaften allerlei Belastendes zusammenzustellen. So wurde denn Dronte als Serstörer des Staates, der Kirche, des Christentums und jeder Religion, der Ehe, des Handels und Gewerbes, des Eigentums und Befizes und der Geseze und der sie handhabenden richterlichen und polizeilichen Organe schuldig befunden.
Das Zuchtpolizeigericht verurteilte demgemäß den Beschuldigten in eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und in die Kosten. Dronte ergriff gegen dieses Urteil, das an Infamie dem Berfahren selbst nicht zurücsteht, das Rechtsmittel der Appellation. So flug und tapfer sich auch Dronte vor der Appellfammer hielt, es half nichts. Sein rhetorischer Schluß dürfte ihm eher geschadet, denn genützt haben: Bill man Tendenzen gleich der spanischen Inquifition für strafbar erklären, bann sest man das Bestehende und die momentan herrschenden been als pofitische Dogmen und Maßstab des Erlaubten und Strafbaren fest, und dann, meine Herren, müssen Sie nicht bloß tommunistische, sondern auch fon ftitutionelle, rationalistische, furz alle Tendenzen, die mit der herrs fchenden Richtung nicht übereinstimmen, zur Berantwortung ziehen. Dann aber brauchen Sie die gefeßlichen Bestimmungen über Mo jestätsbeleidigung nicht mehr; es genügt dann zur Berurteilung, mit den Ideen des Herrschenden nicht übereinzustimmen. Dann auch tommen Sie, meine Herren, tonsequent zu jener Straftheorie, melche Die Juden einst mit Erfolg anwendeten, als der Bandpfleger feine toi sächliche Schuld an dem Angeklagten finden konnte, 3 jener glorreichen Theorie nämlich, die Ihnen die Rücksicht in Erinnerung bringt: enn du diesen nicht schuldig findest, so bist du kein Freund des Raisers!""
Die Appellationstammer übte zwar on der erstgerichtlichen Urteilsbegründung Kritit, aber fie verwarf die eingelegte Berufung ,, in Betreff der erfannien Schuldbarkeit so wie auch hinsichtlich der Dauer der ausgesprochenen Strafe, verwandelt dieselbe jedoch in. Fesumgshaft und perfälligt den Beschuldigten auch in die Kosten der zweiten Instanz".
Nicht nur nach unseren heutigen Gesichtspunkten ist dieses Urteil über Dronte, abgesehen von der Ungesetzlichkeit der Verfolgung und der Infomie des ganzen Verfahrens, als besonders hart zu be zeichnen. In anderen Fällen von Berbreitung verbotener Bücher urteilten die Gerichte wesentlich milder. Es handelte sich bei der preußischen Regierung darum, gegen den aufsteigenden Sozialismus vorzugehen, und fein Mittel war ihr zu schlecht, ihr Ziel 31 exreichen
Ernst Dronte allerdings murhe durch die harte Strafe nicht ge: bessert. Im März 1848 finden wir ihn bei Engels in Brüssel , wohin ihm die Flucht aus Deutschland gehungen war. Später finden wir ihn unter den Redakteuren der Neuen Rheinischen 3ei. tung" und, nach der Revolution, im Eril. Den Ideen des Sozialis mus ist er bis zu seinem Tode treu geblieben.
Rach Ansicht des Intersuchungsrid; fers hatte Dronte in seinem Buy die Berbrechen der Majestätsbeleidigung und der Erregung von Mißvergnügen durch frechen und unehrerbietigen Label und Berspottung der Landesgelege und Anordnungen im Staate begangen. Fast viereinhalb Monate mußte Dronte in Unterfudyingshaft fizen. In der Gerichtsverhandlung wehrten sich der Angeflagte und fein Berteidiger tapfer. Gr half nichts, der Gerichtshof erflärte jih für fompetent, und der Anfläger begann munt auseinanderzusehen, melche furchtbaren Berbrechen der Berfasser des Buches Berlin " begangen habe. Sein Werf predige offen den Kommunismus( mas damals dem heutigen Bort Sozialismus entsprach), es sei gegen die Religion und vor allem sei es eine Beleidigung der föniglichen Majestät. Die Majestätsbeleidigung sei mehrfach von Dronte be= gangen worden. Erstens dadurch, daß er den Ausspruch Friedrichs der Großen: Ich bin müde, über ein Rolf von Sflanen zu herrschen" mit dem Sage des regierenden Königs zusammenstellte:„ Es ist traurig, über ein Bolt ohne Glauben und Fürstenliebe zu herrschen", was offenbar einen den jetzigen König beleidigenden Sinn erhalte". Ferner habe Dronte geschrieben, der König sei durch Beftätigung des Todesurteils über Tschech Richter in eigener Sache gewesen, eine Behauptung, die unbedingt die Ehrfurcht verlege und eine Handlung des Königs in boshaftem Lichte darstellerischer Geste: Drittens habe Dronte erflärt, der König repräsentiere ,, die höchste Ich Borenz des ingenannten chriftlich- germanischen Staatsprinzips, und er merde dieses Prinzip vor der wachsenden Erkenntnis der Bölker für immer zu Grabe tragen", piertens habe er mit Spott von den Reden und Toaften Friedrich Wilhlms IV. gesprochen, und schließlich habe er durch Erwähnung der alten Denkmale, die der König gekauft, und durch Aufzählung der Burgen, die er habe restaurieren laffen, die Andeutung einer alteriümlichen Richtung des Königs beabsichtigt", was unbedingt boshaft und die Ehrfurcht verletzend
jei".
Aber nicht genug damit, Dronte hat auch den ,, hochseligen König" beleidigt, er greife die Polizei und das Polizeigefeß an, ja, er schreibe gegen die Kirche, gegen den Handel, gegen das Eigentum. In dem Stapitel„ Das Proletariat fei das Elend der unteren Bolfsflaffen mit den schreiendsten grellsten Farben dargestellt und zugleich als die notwendige Lebensfrage des heutigen Staates bezeichnet. Nach die notwendige Lebensfrage des heutigen Staates bezeichnet. Nach dem daselbst weitläufig auseinandergefekt, wie die ärmeren Raffen durch direfte und indirekte Steuern und Ernährung der anderen steuerpflichtigen Klaffen, durch erhöhte Arbeit oder Ausschlag der Lebensmittel ganz allein den Staat in feiner gegenwärtigen Organi Jetion erhielten, heißt es am Schluß: Das Proletariat ist fattisch der Staat; die Auflöung des Proletariats ist die Auflösung des Stantes."
糖
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Fritz Brusel.
Auch ein Beruf
Ich begegnete neulich meinem Freunde Petrom, der auch ein Freund des Königs Afohol ist, und fragte ihn, was er jegt treinc. Betrom erwiderte stotternd und doch mit hochfahrend prahle. ich... ich... arbei beite für die Presse." Für welche Zeitung, wenn ich fragen darf?" forschte ich interessiert. Mein Freund zog freudestrahlend einen Backen illustrierter Blätter aus der Rodtasche, entfaltete sie und tupite geschäftig mit dem 3eigefinger auf einige Bilder: da:„ Eine Arbeiterfrau verweigert ihrem Manne den Zutritt zur Bierhalle" meine Arbeit. Da, Katzenjammer am Feiertag" meine Arbeit. Alles meine Arbeit." ,, Du bist aljo Breffephotograph?" Petrom schaute mich verdugt an:
teil
Da
Ich
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Da
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-
Breffephotograph? Wo denfft du hin?! Im Gegen ich laffe mich photographieren! Alle diese durch und durch lebensechten, durch und durch aktuellen Bilder in diesen Wochenfchriften find meine Abbilder! Die Photoreporter, die natürliche, lebenstrohende Modelle brauchen, aber zu faul find, in die Arbeiterviertel zu fahren, engagieren mich für eine Sigung. Ich laufe mich noll und torfle um eine Straßenede; fie tuipfen aufnahme: Familienvater am Lohntag". Ich fause midh mieher voll und penne, cin Rind tritt schüchtern flehend an mein Lager. Titel des Bilbes: Bater, du sollst nicht faufen!" oder: Jort mit den Lastern der verfluchten Bergangenheit!"
"
Moment
Tschudal", Mostau.)