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Die D.D- Bant erstattet Bericht.

Gegen den Wertschaftspessimismus.

Die große deutsche Kapitalbildung.

Der erste Geschäftsbericht der Deutschen Bank und Disconto| produkte, der Inder der Rohstoffe unvergleichlich viel stärker als der gesellschaft, der zweifellos repräsentatioften Bant Deutschlands , mit ihrem 5 Milliarden Eigen- und Fremd tapital und ihren auch nach dem Abbau nody 21 600 Mann zählenden Angestelltenheere, ist jest veröffentlicht. Zur Erinnerung sei bemerkt, daß Ende September 1929 neben der Deutschen Bant und der Discontogesellschaft auch die Süddeutsche Discontogefell schaft, die Rheinische Creditbank, der Schaaffhausensche Bankverein, die Norddeutsche Bank ( vorher noch die fleine Osnabrücker Bant) in der Riesenbank aufgegangen find. Im Jahre 1930 wurden drei weitere Fusionen mit Pfeiffer- Kassel, Frand- Krefeld und Doerten bach- Stuttgart durchgeführt. Die Schaffung der Deutschen Bant- Dise contogesellschaft war ein Ereignis erster Ordnung, das die Bildung des Farbentruftes, des Rohmontantruftes und der Lloyd- Hapag J. G. noch weit an Bedeutung übertraf. Wir haben immer betont, daß die Rationalisierung des deutschen Bankwesens erst noch bevorsteht und so war die Bildung der D- D- Bant auch nur als

Großetappe für eine Neuorganisation des deutschen Bankwesens anzusehen.

Für eine volkswirtschaftliche Erfolgsbeurtei. Tung, die bei einer solchen Riesenbank die allein gebotene ist, wäre es nach drei Monaten Fusionsgeschichte noch zu früh. Freilich wäre die Fusion nach der Gegenüberstellung der addierten Bilanzziffern der sechs verschmolzenen Banken für 1928 mit den Schlußziffern der vereinigten Bant für 1929 als Erfolg anzusprechen.

Kreditoren.. Atzepte

Wechsel u. Schahanw.

Reports u. Lombards

Warenvor chüsse

Wertp. u. Kons- Btlg.

Dauernde Bilgn.

9

Ende 1928

( 6 fusionterte

Banten)

Min. M.

Ende 1929 ( Deutiche Bank und Disconto) Mill M. 4 728,6 213,2

1 249,9

4 642,8

212,9

1314,5

303,5

673,1

152,4 699,9

166,4

67,8

154,2 35,0

Debitoren

2107,7

2 403,0

Bankgebäude u. Grundb.

109,5

Zinseinnahmen

100,9

Provisionen

119,1

119,9

Handi Unt..

151,9

155,9

Steuern.

27,1

24,9

( 50,0)

32,1

10%

361,0

285,0

153,0

160,0

514,0

445,0

Reingewinn

Dividende

Aktienkapital

Referven

Gef. Eigenkapital

111,9 101,7

Die Summe der Kreditoren, die entscheidende Geschäfts­grundlage, ift Don 4643 auf 4729 Mill, gestiegen. Auf der Aktiv­feite zeigen sich Berschiebungen, die teils durch fontenmäßige Um­buchungen infolge der Fusion, in der Hauptsache aber durch kon­junkturelle Richtungsänderungen des Bankgeschäfts zu erklären find. Wechsel- und Schahzanweisungen sind von 1314 auf 1250 mill. zurüdgegangen, Börsen- und Lombardtrebite von 303 auf 152 Mill. halbiert, Warenvorschüsse verhältnismäßig gering, aber doch von 663 auf 700 Mill. gestiegen, die laufend gewährten Kredite am stärksten von 2108 auf 2403 Mill. erhöht.

Inder der Fertigmaren. 201s gegen Schiele gerichtet wird man die Bemerkung auffaffen dürfen, daß die Rentabilisierung der Landwirt­schaft nicht durch Gelegenheitsgefehe, sondern in weitgreifender, methodischer Arbeit herbeigeführt werden müffe, wobei die landwirt­schaftlichen produktions- und Absahmethoden auf die weltwirt­fchaftliche Entwicklung eingestellt werden müssen. Die zweckmäßige Berwendung der dafür nötigen Gelder sei ebenso wichtig wie ihre Aufbringung, und wenn die Selbstverwaltungskörper der Land­wirtschaft auch die wichtigste Aufgabe hätten, so könne der Staat doch nicht auf eine leberwachung verzichten. Die deutsche Industrieausfuhr müßte sich elastischer der Weltmarkt­entwicklung anpassen tönnen, doch drückt sich die Deutsche Bank hier vor dem Schluß, daß dann auch von einer Erhöhung der Industriezölle feine Rede sein darf und daß die Kartell= und Monopolpreise in Deutschland abgebaut werden müssen, eine Forderung, die die Banffundschaft aus der verarbeitenden Industrie aus dem Munde der Deutschen Bant sicher sehr gerne gehört haben würde.

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Die brei Hemmnisse einer Aufwärtsentwicklung der Wirt­fchaft seien das deutsche Steuersystem, das hohe Lohnniveau und der hohe Rapitalpreis. Ausgabenfenfung wird verlangt. Aber: Scharfe plötzliche Drosselung der Ausgaben schadet mehr als sie nüht", auch die notwendige zweckmäßigere Verteilung der Lasten zwischen Produktion und Konsum könnten aber neues Kapital nicht schaffen. Das ist eine Lehre für alle Weih­nachtsmänner in der Finanzpolitik. Die Lohnerhöhungen der beiden letzten Jahre seien nicht mehr aus steigender Wirtschafts­rente bezahlt worden. Wäre die Nominalhöhe der Löhne und Ge= hälter in Deutschland um 10 Proz. niedriger, so wäre die Arbeits­losigkeit geringer und die Wirkung sintender Preise auf Außen­handel und Zahlungsbilanz hätten den Reallohn wahrscheinlich trotz­dem nicht gesenkt. Einen Ersatz für eine Lohnreduktion könne die Berlängerung der Arbeitszeit bieten, die zeitlich be­grenzt werden fönne. Eine Eenkung des überhöhten Zinssußes fönnte herbeigeführt werden: durch Steuersenkung zu stärkerer Kapitalbildung und Berringerung der Kapitalflucht, Lohnfenfung oder Arbeitszeitverlängerung könnte die Nachfrage nach Investi­tionsfapital für Rationalisierungszwecke verringern, die öffentliche Rapitalnachfrage fönnte durch Senkung und Konsolidierung der öffentlichen Schulden verringert werden. Leider handelt es sich

bei der ganzen Auffassung auch wieder nur, wie es bei ben bettla schen Unternehmern üblich ist, um ein

Kurieren an den Symptomen,

nicht um eine Heilung der deutschen Wirtschaftsfrantheit selbst. Wenn Deutschland durch Reparationen von 2 Milliarden bei einer ( angenommenen) Kapitalbildung von 10 milliarden jährlich mit 20 Proz. vorbelastet ist, dann ist es selbstverständlich, daß auf Jahre hinaus eine starke Verschuldung dem Ausland gegenüber notwendig ist, um die erforderliche zusätzliche Verbilligung der Prodution um 20 Proz. zu erreichen. Höhere Löhne waren bisher das beste volkswirtschaftliche Mittel, um die entsprechende Rationalisierung ohne Gefährdung der inneren Kaufkraft, von der unsere Konkurrenz­fähigkeit im Ausland abhängt, zu erzwingen. Durch die Drosse lung der ausländischen Kapitalzufuhr ist die Steigerung. der inländischen Rauftraft und die erfolgreiche Rationalisierung der Industrie vorzeitig gestoppt worden. Das sind u. E. die wirklichen Ursachen der jeßigen Depression. Werden mechanisch Staatsaus­gaben und Steuern gesenkt, gar Löhne reduziert, die Arbeitszeit verlängert und schließlich aus Steuer- und Tariferhöhungen in der öffentlichen Wirtschaft zwangsweise Anlagenwerte geschaffen, dann wird die Krankheit verschärft, statt gemildert.

Die unterschätzte Kapitalbildung.

Gegen den Wirtschaftspessimismus wendet sich der Geschäfts­bericht mit starten Argumenten. Wichtige Zusammenschlüsse im Industrie, Handels-, Bantwesen und Versicherungsgewerbe, die Bildung von internationalen Verkaufsverbänden hätten auch im vergangenen Jahr die Wirtschaft gestärkt. Die deutsche kapi­talbildung werde start unterschäht, well fie infolge der Selbfifinanzierung nur wenig in Erscheinung trete. Die Auslandsverschuldung Deutschlands betrage insgesamt 15 milliarden Mart. Es entspricht dies ziffernmäßig dem Betrag, den wir jeit Beginn der Stabilisierung allein im Wohnungsbau investiert haben ( 14,9 Milliarden), daraus folgt, daß alle anderen Zahlungen und Anlagen, also die Neuauffrischung der privaten Haushaltungen und der Handelsläger nach der Inflation, die ganze Rationalisierung mit Fabrifbauten und maschineller Neueinrichtung, Verbesserung im Eisenbahn- und Verkehrswesen, Bau neuer, Instandsetzung alter Straßen, die nicht gerade zu fparfame Einrichtung und Ausstattung öffentlicher Gebäude seit 1924 und endlich die 8 Milliarden Dawes- Zahlungen aus eigener& raft geleistet worden sind."

Dieses Zeugnis der Deutschen Bank und Discontogesellschaft, daß die gewaltige Wirtschaftsleistung Deutsch­ lands aus eigener Kraft, an der die Arbeiterschaft ein sehr hohes Berdienst hat, mit einprägsamer Bucht unterstreicht, wird allen finanz- und sozialpolitischen Schwarzmalern und Hetzern immer wieder entgegenzuhalten sein.

Debatte im Reichsfohlenrat.

,, Der Bergbau nagt am Hungerfuch."

In Berlin fand gestern die jährliche Bollversammlung des Reichstohlenrates statt. Berghauptmann Bennhold, der den Jahresbericht über die Lage der Kohlenwirtschaft erstattete. hob hervor, daß die träftige Kohlentonjunttur im vergangenen Jahre eine Erhöhung der Fördermengen um 12,5 auf 163,5 Millionen Zonnen, also um rund 8,3 Pro3. gegenüber 1928 In der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich bei gebracht habe. Sogar das Refordjahr 1927 wurde mit einer den hauptsächlichen Einnahmeposten fast völlige Gleichheit: 3ins um 6,4 Bros. höheren Fördermenge im letzten Jahre weit in den den hauptsächlichen Einnahmeposten fast völlige Gleichheit: Zinschatten gestellt, während das letzte Friedensjahr einnahmen sind mit 101,7 gegen 100,9, Provisionen mit 119,9 gegen( berechnet auf das heutige Reichsgebiet) fogar um 22,5 Millionen 119,1 Mill. taum verändert. Dennoch ergibt sich ein sehr beträcht­Zonnen oder 16 Proz. übertroffen wurde. Die Kotsproduktion sei licher Rückgang des Reingewinns, bei einfacher Addition für 1928 durchschnittlich gegenüber 1928 mit 10,9 Proz. noch stärker ge­stiegen und liege um rund 21,7 Broz. über dem Friedensstande. Der seit Jahresbeginn festzustellende schwere Konjunkturrückschlag habe besonders für die oberschlesischen Reviere schwere Folgen gehabt. Der erfreuliche Aufstieg der oberschlesischen Belegschaft um rund 4000 auf 60 400 Mann im letzten Jahre sei durch den Rückschlag bereits mehr als aufgehoben. Es sei im Gegenteil durch den inzwischen vollzogenen

Don rund 50 auf 32,1 mill. Mart.

Fufionsziel und Fufionswirkung.

Schon hier zeigt sich, daß die Beurteilung der Fusionswirkung bei rein additioneller Gegenüberstellung eine ganz andere ist, als nach dem Gesichtspunkt des Fusionsziels, den Geschäftsertrag unter Berringerung der Kosten zu steigern. Die Handlungsunfoften sind 155,9 gegen 151,9 mill. noch etwas höher ausgewiesen; die Steigerung wird durch den Rückgang der Steuern von 27,1 auf 24,9 mill. auch nicht ausgeglichen. Die Dividende tann aber mit 10 Proz. unverändert, bleiben, weil statt des bisherigen Aftien fapitals von 361 Mill. nur 285 Mill. mit Dividende auszustatten find. Man wird in dieser Niedrigerhaltung des Aftien Papitals um 76 Mill. und in der gleichzeitigen Erhöhung der Reserven von 153 auf 160 mill. eine der markantesten Borsichts­maßnahmen zu erblicken haben, um den Eindruck jedes Miserfolges der Fusion zu erschweren.

Die Beurteilung der Fusionswirkung ist aber ganz besonders dadurch erschmert, daß man aus den erziellen Buchgewinnen und sonstigen Reserven der fufionierten Banten ein besonderes Fusionsvermögen gebildet hat zur Deckung der Kosten, Ver. luste und Abschreibungen, über das fein Außenstehender ein Urteil haben kann. Die wichtigsten Grundlagen zur Beurteilung der Fusion bleiben der Deffentlichteit also verborgen, und man wird die Entwicklung späterer Jahre abwarten müssen, um zu einem einigermaßen sicheren Urteil fommen zu können. In der Bilanz felbst hat man freilich bei einem Posten zur Verbesserung des Bildes stille Reserven aufgelöst, und zwar bei den Posten Gebäude und Grundstücke. Davon sind 15 Stüd verkauft worden, dennoch find Gebäude und Grundstücke in der 1929er Bilanz mit 112 gegen 109 Mill. noch höher ausgewiesen als in den Additionsposten

von 1928.

Der Geschäftsbericht ist über den Fusionserfolg, wenn auch optimistisch, so doch sehr schmeigsam, weil offenbar der Ge­neralversammlung noch einige Rosinen aufgehoben werden sollen. Ueber den Personalabbau wurden noch keine Ziffern gegeben, der Bersonalbestand betrug rund 21 600 Mann Anfang gegeben, der Berfonalbestand betrug rund 21 600 Mann Anfang April 1930; nach einer Erklärung des Herrn Wassermann sollen von den abgebauten Beamten 51% Prog. bereits wieder unter. von den abgebauten Beamten 51% Prog. bereits wieder unter gebracht worden sein. In dieser Richtung werden die Fragen der Angestelltenvertreter in der Generalversammlung wohl noch einige Aufklärung bringen. Wir hoffen auch, daß zahlenmäßige Mat beilungen darüber gemacht werden, in welcher Weise an der Spize abgebaut worden ist und was an Abfindungen und dauern­den Leistungen für diesen Abbau zu zahlen sein wird. Was die größte deutsche Bant, die 5 Milliarden Mart ständig zu verwalten hat, zu den

Problemen der deutschen Wirtschafts-, Finanz- und

Sozialpolitik

zu sagen hat, fordert um jo mehr Aufmerksamkeit, als der Geschäfts­bericht der Deutschen Bant und Discontogesellschaft auch im Aus land besondere Beachtung zu finden pflegt. Der Lebenshaltungs inder sei sehr viel weniger start gesunten als der Inder der Agrar

Abbau von 5500 Bergarbeitern fogar eine Verminderung gegenüber Anfang 1929 eingetreten. Daher feien auch unter Berücksichtigung höherer volkswirtschaftlicher Gesichtspunkte die schweren Bedenken der deutschen Kohlenwirtschaft gegen die Einfuhr polnischer Kohle durchaus verständlich.

Auch das letzte Jahr hat eine weitere Steigerung der Arbeitsleistungen mit sich gebracht. Der Förderanteil je Stopf und Schicht der gesamten Grubenbelegschaft erhöhte sich auf 1271 Kilo und für die Arbeiter unter Tage auf 1558 Rilo. Damit ist der durchschnittliche Förderanteil je Mann und Schicht gegenüber 1913 um reichlich 34 Pro3. gestiegen, während noch 1928 die Steigerung erst 26 Proz. betragen hatte. Der Bericht muß ferner eine Besserung der Erlöse des deutschen Steinkohlen­bergbaues infolge des Mehrabjayzes und der Besserung auf dem

Weltfohlenmarkt zugestehen.

In der Diskussion trat als Bertreter der Bergarbeiter Genoffe martmöller

für die Siebenstundenschicht im Bergbau ein. Er wies darauf hin, daß Ende 1923 die Arbeitszeit in frei williger Vereinbarung verlängert worden sei und er­innerte an das Versprechen von Hugo Stinnes , an einen Abbau der Arbeitszeit heranzugehen, wenn die Friedensförderung ie Mann und Schicht wieder erreicht sei. Jeht sei nicht nur der Stand der Friebensleistungen wieder erreicht, sondern sogar um 34 Proz. überschritten. Die vom rheinischen Braunkohlen­syndikat leẞthin angewandte Politik, die Preise nicht wegen der Selbstkosten, sondern aus marttipekulativen Gründen hochzu schrauben, sei unhaltbar und laffe für die Zukunft jede Möglichkeit wirtschaftsministerium dieser Politit nicht widersetzt habe. offen. Es sei im höchsten Grade bedauerlich, daß sich das Reichs Zum Schluß wandte sich Martmöller gegen die Uebersetzung der Broduktionsanlagen des Bergbaues und die zahlreichen Fehl. leitungen von Kapitalinvestitionen, die auf das engste mit dem ueberhandnehmen der Selbstfinanzierung der Betriebe zusammen­hängen.

Als Unternehmervertreter entgegnete der Stahltrust- Direktor Knepper, daß die Berzinsung des im Bergbau angelegten Rapitals minimal fei. Käme die von Martmöller geforderte Siebenstundenschicht, so sei das Ende des deutschen Berg baues ba. Unter dem Gelächter der Arbeitervertreter verstieg sich Herr Knepper, der furz vorher noch das vergangene Jahr als das beste seit der Inflation bezeichnet hatte, zu der Behauptung, daß der Bergbau heute schon am Hungertude nage. Dr. Berger Bochum vom Bergarbeiterverband ersuchte die Unternehmer, nicht allzuviel schwarze Schminke

fraft der Bersammlung dech ganz gewaltig. Man solle den Enquetebericht nachlejen, wo eine objektive Untersuchung die wach­fenden Erlöse im Bergbau festgestellt habe. Auch nach Abzug der von Schmalenbach sehr hoch festgesetzten Abschreibungen habe der Stein­fohlenbergbau an der Tonne Sohle 2,50 Mart bar verdient. Wenn der Bergbau am Hungeriudhe nage, sei es ein Rätsel, mie die Zechentonzerne die riesigen Auffäufe von Betrieben in den letzten Monaten, mit barem Gelde bezahlt hätten. Die ausge schütteten Dividenden besagten heute gar nichs mehr, denn sie ständen im schörfsten Kontrast zu den tatsächlich erzielten Erlösen. Kein Unternehmer fönne abstreiten, daß der deutsche Bergbau sich mit Hilfe seiner Abschreibungen groß gemacht habe, die

aus der Arbeitskraft des Bergmanns herausgeholt wurden. Die von Berger zum Schluß aufgestellte Forderung des Brüfungsrechtes der Selbstkosten im Bergbau durch den Reichstohlenrat stieß auf den schärfsten Widerstand der Unter­nehmer, deren Sprecher Brandi hinter diefer Forderung poli­tische Motive vermutete und ein Zugeständnis der Zechen­unternehmer in dieser Frage als Selbstmordpolitit be­zeichnete.

Neue Goldzufuhr bei der Reichsbanf.

Der erste Ausweis des Präsidenten Luther . Der Ausweis der Reichsbank vom 7. April, der zum erstenmal von dem neuen Reichsbankpräsidenten Luther verantwortlich ge­zeichnet ist, weist eine für die erste Monatswoche sehr kräftige Ent­laftung auf.

Die gesamte Kapitalanlage der Bant in Wechseln, Schecks, Lombards und Wertpapieren ging in der Berichtswoche um 168,4 auf 2193,6 Millionen Mark zurüd. Der Hauptteil der Ent­lastung fällt auf die Lombard bestände( kredite gegen Hinter­legung von Wertpapieren und Waren), die sich um 145 auf 56,3 Millionen Mart sentten. Die Entlastung des Wechselbestandes, die mit nur 25,7 Millionen Mart angewiesen wird, dürfte tatsächlich an nähernd 60 Millionen Mart betragen haben, da die Einreichung von Auslandswechseln, die nicht unter den deckungsfähigen Devisen, sondern unsichtbar" über Wechselkonto verbucht wurden, fich in der Berichtswoche etwa in dieser Höhe gehalten haben dürfte. Die Wirkungslosigkeit der letzten Diskontsentung trat auch in der Berichtswoche in einem weiteren starten Goldzufluß von 48,5 Millionen Mark deutlich zutage. Da zugleich ein über das Normalmaß hinausgehender starker Rückstrom von Reichs­banknoten in Höhe von 264,4 Millionen Mark stattfand und der ge= famte Rotenumlauf sich auf 4903,5 Millionen Mark ermäßigte, stieg die Dedung der Noten durch Gold allein sehr fräftig von Devisen erhöhte sich von 60 auf 63,4 Proz. 51,9 auf 55,7 Proz. Die Dedung durch Gold und dedungsfähige

Ferngas in Hessen .

Der Aufsichtsrat der Sefoga wird nicht informiert.

Der Vorstand der Hessischen Kommunalen Gasversorgung ( Hekoga) hat zu einer Aufsichtsratsfizung für den 10. April ein­geladen. Auf der Tagesordnung steht: Beschlußfaffung über die gänderten Berträge mit der Ruhrgas- A.G. Bis zur Stunde ist den Aufsichtsratsmitgliedern noch in feiner Weise Bericht gegeben worden über die vorgenommenen Aenderungen. Auch sind die neuen Vertragsentwürje den Aufsichtsratsmitgliedern nicht aus gehändigt worden.

Der Vorstand der Hetoga hat immer die Ueberraschungspolitik bevorzugt. Sollten hier wieder vollendete Tatsachen vorbereitet wor

aufzutragen. Herr Anepper überschäze bie Glaubens- ben sein?