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Nr. 171 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Freitag, 11. April 1930

DEUTSCHE BANK UND DISCONTO- GESELLSCHAFT

Geschäftsbericht für das Jahr 1929.

Ueberproduktion in den Agrar- und Rohstoffländern hat im Jahre 1929 nicht nur die Wirtschaft der Produktionsländer selbst, sondern auch der Länder, die den Handel vermitteln, ungünstig beeinflußt. Die internatio­rale Konkurrenz um den Absatz der überschüssigen Erzeugungsmengen hat sich verschärft und zu ungewöhnlich großen Preisrückgängen aller wich­tigen Welthandelsartikel geführt, soweit der Preis nicht durch nationale oder internationale Regelung der Produktion und des Abatzes bestimmt wird. Die Wirkung des Preisrückganges und der daraus entstandenen Kaufkraftverschiebung ist so tiefgehend gewesen, daß sich zum Ausgang des Jahres die Wirtschaft aller am Welthandel stark beteiligten Länder in mehr oder minder ausgeprochener Depression befindet.

In Deutschland bat sich die wirtschaftliche Lage während des Jahres 1929 besonders ungünstig gestaltet. Nach empfindlichem Ausfalle, den Arbeitskampf zu Ende 1928 und ungewöhnlich lange Frosteriode in den ersten Monaten 1929 gebracht hatten, konnte die Güterproduktion bis in den Herbst die Vorjahrshöhe behaupten, sank dann aber immer mehr ab. Der Beschäftigungsrückgang erfaßte allmählich alle Wirtschafts­zweige.

zum

An diesem Niedergange ist die allgemeine Wirtschaftslage nur Teil schuld, ausschlaggebend allerdings für den besonderen Notstand unserer Landwirtschaft.

Für die landwirtschaftliche Bevölkerung, die 23% der Einwohnerzahl heträgt, hat der geringe Erlös aus einer ziemlich guten Ernte bei gleich­gebliebenen oder gar noch gesteigerten Erzeugungskosten eine unerträg­liche Lage geschaffen. Die seither schon stark gesunkene Kaufkraft ist noch weiter empfindlich, berabgezogen worden. Der deutschen Land­wirtschaft muß die Aufgabe gestellt werden, eine Produktionshöhe zu erreichen, welche die Ernährung des Volkes sicherstellt. Die Einfuhr von rund 2 Milliarden Reichsmark im Inlande erzeugbarer Agrarprodukte kann dadurch allmählich verringert werden. Es ist daher von größter Wichtigkeit, daß der Landbau' wieder ertragfähig gestaltet werde.

Wenn

Nicht viel anders als bei den Agrarprodukten hat sich bisher der Preisrückgang der industriellen Rohstoffe ausgewirkt. Ist es auch ganz zweifellos, daß für die Wirtschaft als Ganzes der billigere Einkauf un­seres Rohstoffbedarfes von großer Bedeutung war, die breiten Käufer­schichten haben davon noch wenig Vorteil gezogen. Ebensowenig aber auch Fabrikanten und Händler; denn Höhe der Steuern, Höhe der Löhne und Höhe der Zinsen zwingen, die Verkaufspreise hochzuhalten. trotzdem unsere Ausfuhr an Fertigwaren, allerdings oftmals unter Verzicht auf jeden Gewinn, im abgelaufenen Jahre abermals uma RM. 952 Millionen gesteigert werden konnte, so legt das ein rühmliches Zengnis ebenso für die Geschicklichkeit unseres Exporthandels wie für die Wertschätzung ab, deren sich das deutsche Fabrikat im Auslande erfreut, und zeigt deutlich, wie sich unsere Ausfuhr heben könnte, wenn die Preise, die wir stellen, sich elastischer der Weltmarktlage anpassen ließen.

Die Erzielung genügenden Ausfuhrüberschusses, um Reparationszahlun­das Ausland übertragen zu gea und Zinsverpflichtungen regelmäßig an können, ist aber für Deutschland gleichbedeutend mit wirtschaftlicher und politischer Freiheit. Auslandsanleihen sind nur ein vorübergebendes Aus­hilfsmittel; sie machen uns nicht frei, sondern unfreier. Aber fur Deutsch­ land geht es weit über die Bekämpfung einer trotz aller Schwere doch vorübergehenden Wirtschaftskrise hinaus, es geht um das auf die Dauer Eutscheidende, wenn endlich das Nötige und Mögliche in Angriff genom men wird, um vermeidbare Hindernisse zu beseitigen, die der Entwick lung unseres Außenhandels wie unserer Wirtchaft überhaupt im Wege stehen.

aus.

Zu diesen Hemmnissen gehört insbesondere unser Steuersystem. Eben­so hemmend wie das Steuersystem wirkt sich die Lohn- und Gehaltshöhe Nicht als ob, absolut und individuell betrachtet, das Einkommen des Beamten, Angestellten oder Arbeiters zu hoch oder auch nur hoch genug sci; aber diese Einkommen haben sich in den letzten Jahren nicht mehr aus steigender Wirtschaftsrente, heraus entwickelt, sondern sind der Wirt­schaft als etwas Gegebenes diktiert worden, womit sie sich abzufinden habe. Das kann sie vielfach nicht. Wäre die Nominalhöhe der Löhne und Gebälter in Deutschland 10% niedriger das ist die Steigerung der letzten zwei Jahre, die sich als untragbar erwiesen hat, So ständen wir nicht so unter dem Druck der Arbeitslosigkeit. Die Produktion könnie gesteigert und damit verbilligt werden, so daß, abgesehen von der Wir Kung auf Außenhandel und Zahlungsbilanz, dardh sinkende Preise der Beallohn, auf den es doch letztlich ankommt, bald pur wenig vom heutigen abweichen würde. Einen, wenn auch nicht gleidiwertigen, so doch ge­Dügenden Ersatz einer Lohureduktion, die in Deutschland aus politischen Gründen wenig Aussicht auf Verwirklichung hat, würde eine Verlängerung der Arbeitszeit bieten.

Es unterliegt keinem Zweifel, daf die Höhe des Zinsfufles, das dritte grofle Hemmnis unserer Wirtschaftsentfaltung, sich erheblich ermäßigen würde, wenn eine rationelle Wirtschafts- und Finanzpolitik die Kapital­bildung bei den Unternehmungen wieder ermöglichte und dadurch deren übermäßiges Kreditbegehren milderte.

Die geschilderten Verhältnisse in Verbindung mit unbefriedigendem Laufe der Außen- und Innenpolitik nährten Unbehagen und Mitrauen und schwächten die Widerstandskraft des Wirtschallskörpers gegen äußere Einflüsse. Das zeigte sich bereits im Frühjahr, als der zeitweilige Ab­bruch der Reparationsverhandlungen in Paris eine durch innere politische Agitation verschärfte. Vertrauenskrise hervorrief. Diese Krise, die in die bekannten Restriktionsmaßnahmen der Reichbank zum Schutze der Wäh rung mündete, blieb eine Episode; aber auch seither zeigte die deutsche Konjunkturentwicklung ein ungewöhnliches Maß der Abhängigkeit von Stimmungseinflüssen. Vor allem wirkte sich der über das ganze Jahr danernde Schwebezustand der Reparationsverhandlungen als mächtiger Fak­tor der Depression aus. Naturgemäß spiegelte die Börse sowohl die sach­lichen als auch die psychologischen Einwirkungen besonders deutlid wider. Zweifellos schießt auch in der jetzigen Krisis das allgemeine Mißtrauen weit über das Ziel. Bei aller Depression hat die deutsche Wirtschaft im ganzen auch im vorigen Jahre große technische und organisatorische Fortschritte gemacht. Angesichts der Kapitalnot und der Starrheit solcher Ausgabeposten, wie Zins- und Lobnsätze, wurde die uotwendige Kostenentlastung auf Wegen betrieben, die keine zusätzliche Kapitalinanspruchnahme bedeuten. Im Gegen­satze zu der Rationalisierung, die den Ersatz der relativ teuren Arbeitskraft durch Maschinen anstrebt, bedeuteten wichtige Zusammenschlüsse des ver­gangenen Jahres organisatorischen Fortschritt auch zwecks Kostensenkung, aber ohne Kapitalaufwand. Dazu gehören freiwillige Zusammenschlüsse in Industrie, Handel und Bankwesen, während die Fusionen im Versicherungs­gewerbe primär eine Aufnahme der durch Verluste geschwächten Gesellschaften durch die stark gebliebenen Konzerne darstellen, sekundär aber wohl auch zu Ersparnissen führen. In welchem Maße die bevorstehende Gründung der Bank für Internationale Zahlungen eine neue Aera infernationaler Zusammen­arbeit eröffnet, die uns zugleich die Erfüllung unserer schweren Reparations­verpflichtungen erleichtern soll, bleibt abzuwarten. Die Bedeutung des Inkraft­tretens des Kelloggpaktes und der Räumung der zweiten Rheinlandzone, der die dritie hoffentlich bald nachfolgt, wird noch sehr unterschätzt. Unter­schätzt wird aber auch die über Konjunkturschwankungen hinweg für die wirtschaftliche Entwicklung maßgebende Kapitalbildung. War sie im ver­zangenen Jahre auch geringer als früher, so handelt es sich im ganzen doch um hobe Beträge, die pur deshalb auf dem Kapital- und Geldmarkte nicht mehr in Erscheinung treten, weil sie im Gauge unseres Wiederaufbaues sofort investiert werden müssen. Den Erfordernissen dieses Wiederaufbaues kann

öffentlicher Gebäude seit 1924 und endlich den RM 8 Milliarden Dawes Zahlungen, aus eigener Kraft geleistet worden ist. Die Transferierung der Reparationszahlungen ans Ausland freilich konnten und können wir noch nicht aus eigener Kraft bewirken. Dieses Problem kann nur durch genügende Aktivierung unserer Handelsbilanz gelöst werden. Die Effektenkäufe und Beteiligungen des Auslandes in Deutschland werden durch die große, aus Ver­kennung der wirklichen Lage stammende Kapitalflucht reichlich aufgewogen. Unsere Wirtschaft ruht also auf fester Grundlage. Das auszusprechen, wird gerade jetzt nötig, wo das Selbstvertrauen so gesunken ist. Die augen­blickliche Erkrankung des Wirtchaftskörpers ist durchaus heilbar. Vieles, wenn nicht alles, hängt für unser zukünftiges Schicksal von unserem eigenen Willen ab; es liegt in unserer Macht, durch zweckdienliche öffentliche und private Wirtschaftsführung, wozu heute vor allem eine weise Selbstbeschränkung zählt, Krisen zu überwinden und troiz der schwer auf uns lastenden Reparationsverpflichtung den weiteren wirtschaftlichen Fortschritt zu erkämpfen, auf den wir das Recht haben.

Das einschneidende Ereignis des Berichtsjahres für unsere Bank war die Fusion mit der Discouto- Gesellschaft. Die Gründe, welche beide Institute zum Entschluß geführt haben, ihre Zukunft zu vereinigen, sind in den Generalversammlungen, welche über die Verschmelzungsanträge zu beschließen hatten, ausführlich dargelegt worden. Wenn auch seit der Zusammenfassung beider Banken erst eine kurze Zeitspanne verflossen ist, so haben doch die in ihr gemachten Erfahrungen bereits erwiesen, daß unsere Erwägungen richtig und unsere Erwartungen gerechtfertigt waren. Es hat sich gezeigt, daß beide Banken sich in ihrer Kundschaft und Art der Geschäfts­führung außerordentlich glücklich ergänzen. Die gegenseitige Durchdringung hat sich daher ohne Schwierigkeit vollzogen, und es ist rasch gelungen, beide Organisationen zu einem homogenen, in ihrer beider Vergangenheit wurzelndem Ganzen zusammenzuschweißen.

Aus der Verschmelzung mit der Disconto- Gesellschaft ergab sich zugleich die Aufnahme der Norddeutschen Bank in Hamburg , des A. Schaaffhausen schen Bankvereins A- G. in Köln , der Rheinischen Creditbank und der Süddeutschen Dis­conto- Gesellschaft A.-G. in Mannheim . Die Fusion mit der Osnabrücker Bauk, die wir im vorigen Jahresbericht angekündigt hatten, ist im März 1929 durchgeführt worden.

Im laufenden Geschäftsjahre ist die uns seit Jahrzehnten eng befreundete Firma L. Pfeiffer, Kassel , mit unserer dortigen Filiale vereinigt worden. Des weiteren haben wir in diesem Jahre die uns freundschaftlich nahesthedende Bankfirma J. Frank& Cie., Krefeld , deren Inhaber Herr Hugo Vasen unserem Aufsichtsrat angehört. übernommen und mit unserer Krefelder Filiale zusammengelegt. Am 1. Juli 1930 werden wir die alt­angesehene Firma Bankhaus Doertenbach& Cie. Stuttgart, deren Inhaber Herr Max Doertenbach Mitglied unseres Württembergischen Landesausschusses ist, durch unsere Stuttgarter Filiale übernehmen.

Der Geschäftsumfang sämtlicher in die Fusion, einbezogener Institute ist im abgelaufenen Jahre gewachsen. Die Zahl der Konten betrug am Ende des Berichtsjahres rund 800 000, eine Zunahme von rund 72 000 gegen das Vorjahr.

Unser Personalbestand stellt sich zurzeit auf 21 600 Köpfe. Wir unterhalten 289 Plätzen Niederlassungen,

an

177 Stadtdepositenkassen, von denen 57 auf Berlin entfallen.

daneben

Unsere in- und ausländischen Filialen haben zu unserer Zufriedenheit gearbeitet.

In Amsterdam wirkte sich die Fusion dahin aus, daß die Handel Maatschappij H. Albert de Bary& Co. N. V. die laufenden Geschäfte unserer Amsterdamer Filiale übernahm. Eine derartige Zusammen­fassung unserer Interessen bietet die Gewähr, daß wir in Amsterdam in einer den geschäftlichen Erfordernissen gerechtwerdenden Form vertreten sind.

Unsere Nostroguthaben bei Banken und Bank­firmen bestehen zu über 75% aus fremden Währungen.

Die Reports und Lombards haben sich den Börsen verhält nissen entsprechend ungefähr auf die Hälfte des Vorjahres ermäßigt. Trotz der stillen Geschäftstätigkeit auf dem Emissionsmarkte konnten wir und die mit uns vereinigten Institute an 183 Gemein­schaftsgeschäften beteiligen. Den daraus erzielten Gewinn baben wir zu Abschreibungen auf unsere Effektenbestände verwandt.

lich

uns

Unser Im m obliarbesitz hat sich infolge der Fusion sehr wesent­erhöht. Sein Buchwert beträgt am Ende des Berichtsjahres RM. 111 906 025,28. Wir besitzen zurzeit an 229 Plätzen 348 Bank. gebäude, von denen 263 dem Geschäftsbetrieb diepen. Der sonstige Grundbesitz verteilt sich auf 98 Plätze und umfaßt 194 bebaute und 26 unbebaute Grundstücke.

Für den Dr Georg von Siemens Wohlfahrtsfonds haben wir wiederum eine Zuwendung von RM. 1 500 000 vorgeschlagen, so daß sein Vermögensbestand nunmehr die Höhe von RM. 9 758 755,85 er­reicht.

Zum Andenken an den Gründer der Disconto- Gesellschaft haben wir von den auf uns übergegangenen Wohlfahrtsfonds RM. 3 000 000 auf einen David Hansemann - Wohlfahrtsfonds abgezweigt.

Der Gewinn aus Zinsen ist trotz der höheren Schuldner- und Gläu­bigerziffer nicht gestiegen, weil die Zinsspanne gegenüber dem Vorjahre noch weiter abgenommen hat. Befriedigend ist, daß das Erträgnis aus Gebühren ungeachtet der Stagnation im Effektengeschäft, keine Ab­nahme erfahren hat.

Das Erträgnis der Dauernden Beteiligungen stellt die Einnahme aus den Dividenden für 1928 dar.

Einschließlich des Vortrags aus dem Jahre 1928 von RM 2027 686.91. nach Vornahme der Abschreibung auf Mobilien. RM. 985 443,97 beläuft sich das

und

Erträgnis des Jahres 1929 auf Hiervon erhalten zunächst die Aktionäre( nach§ 27b der Satzungen) 4% Dividende auf RM. 285 000 000. Von den verbleibenden... beantragen wir,

4

dem Dr. Georg von Siemens - Wohl­fabrtsfond.

zu überweisen.

Von dem übrigbleibenden Betrage von

abzüglich RM. 2,895 038,53 Vortrag auf neue Rech­Dung erhält( nach§ 27d der Satzungen) der Auf­sichtsrat

.

Wir schlagen vor, von den restlichen

6% Superdividende auf RM: 285 000 000,---­mit

zu verteilen und den Ueberschuß von auf neue Rechnung vorzutragen. Es würde demnach erhalten

دو

του

RM. 34 182 135,31 11 400 000,- RM. 22 782 155,31

1 500 000,--

RM. 21 282 135.31

1 287 096,78 RM. 19 995 038,53

RM.

17 100 000. 2895.038.53

33

95

22

jede Aktie von nom. RM. 100,- RM. 10,- 1000,-: 100,- J Berlin , den 9. April 1930.

10% Dividende.

Das Bankhaus Ephrussi& Co., Wien , hat sich mit Rücksicht auf Der Vorstand der Deutschen Bank und Disconto- Gesellschaft

.

die unerfreuliche Lage, der sich das österreichische Bankgewerbe im abge­laufenen Jahre gegenübergestellt sah, im laufenden Geschäft eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müssen. Dagegen hat, der Ausbau seiner inter­nationalen Beziehungen eine erfreuliche Weiterentwicklung erfahren.

Zwischen der Deutschen Ueberseeischen Bank und dem Banco Brasileiro Alemao( früber Brasilianische Bank für Deutsch land) ist die Ueberleitung des letzteren auf die erstere vereinbart worden. Das Ergebnis der Deutschey Ueberseeische Bank war auch für 1929 befriedigend und setzt sie in die Lage, nach Vornahme reichlicher Rück­stellungen wiederum eine Dividende von 7% zur Verteilung zu bringen.

Der Elberfelder Bankverein, Elberfeld der auch im Berichtsjahre zufriedenstellend gearbeitet hat, wurde im laufenden Jahre mit der uns befreundeten Firma J. Wichelhaus P. Sohn, Elberfeld , unter der Firma J. Wichelbaus P. Sohn A.-G. vereinigt. Das Aktienkapital wurde zu diesem Zweck von RM 500.000,- auf RM 1 500 000,- erhöht.

Zu den einzelnen Positionén der Bilanz- und der Gewinn- und Verlust Rechnung bemerken wir folgendes:

Nach Durchführung der im Zusammenhang mit der Fusion von der außer­ordentlichen Generalversanimlung vom 29. Oktober 1929 gefaßten Beschlüsse beträgt unser Aktienkapital RM 285 000 000.

Unsere Reserve haben wir, der Uebung der Disconto- Gesell­schaft folgend, unterteilt. Der Allgemeinen Reserve wurden RM 142 500 000,- 50% des Aktienkapitals überwiesen und RM 17 500 000,- aus früheren freiwilligen Zuwendungen vom Reingewinn einer Besonderen Reserve zugeführt.

Das eigene Vermögen der Bank stellt sich somit auf

RM 445 000 000.

Der Anteil der Ausländer au der Gesamtsumme der Gläubiger unserer inländischen Niederlassungen ist von 35% auf 40% gestiegen, fast ausschließlich durch das Auwachsen des Remboursgeschäftes. Scheidet man die seitens der Kundschaft bei Dritten benutzten Kredite aus, denen verfrachtete oder eingelagerte Waren zugrunde liegen, so beläuft sich der Anteil der Ausländer überhaupt auf 29.95%, und zwar anf 19,15% Valutaguthaben gegen 15,15% im Vorjahre und auf 10,80% Reichsmarkguthaben gegen 12.40% im Jahre 1928. Der in den ersten fünf Bilanzposten enthaltene Devisenbesitz unserer inländischen Niederlassungen deckt 65% unserer Währungs- Verpflich­tungen an Inländer und Ausländer( einschließlich der von der Kundschaft bei Dritten benutzten Kredite).

Der Werbung kleiner Sparkonten haben wir im abgelaufenen Jahre besondere Sorgfalt zugewandt. Während in den ersten elf Monaten des Jahres die Kreditoren der Monatsansweise veröffentlichenden Kreditbanken um RM 792 Millionen sich erhöht haben, betrug bei den Sparkassen der Zuwachs an Spareinlagen in der gleichen Zeit RM 1834 Millionen. Die Kapitalbildung in Deutschland erfolgt also zum größten Teil in kleinen Beträgen in der breiten Masse der Bevölkerung. Es ist die wichtige und nützliche Aufgabe der Sparkassen, die Spartätigkeit anzuregen und den Sparern die Möglichkeit za geben, das Ersparte bei engemessenem Zins sicher und in bequemer Weise anzulegen. Das Aktivgeschäft der Sparkassen ist also nicht das primäre, sondern ergibt sich nur aus der Notwendigkeit, den Einlegern Zins zu vergüten. Dagegen ist es primäre Aufgabe der Banken, die Kreditbedürfnisse der Wirt­schaft zu befriedigen, und es ist daher nicht nur ihr Recht, sondern ihre Pflicht, die im Lande verfügbaren Gelder für diesen Zweck heranzuziehen. Sie können unter den heutigen Verhältnissen in Deutschland an einer so ergiebigen Geldquelle, wie es das kleine Sparkapital ist, nicht vorübergehen. Grund zur Beschwerde sollte das den Sparkassen nicht geben; sie sind keine Erwerbsinstitute und sollten ihre Tätigkeit nur im öffentlichen Interesse, nicht aber als Selbstzweck ausüben.

der Ueberschuß unserer Wirtschaft freilich noch nicht gerecht werden; wir müssen noch immer ausländisches Kapital in Anspruch nehmen. Daß wir das zum größten Teil nur durch kurzfällige Verschuldung erhalten können, bildet die größte Gefahr, die schwerste Beunruhigung für unsere ganze Wirtschaft, und darum ist die Steigerung der eigenen Kapitalbildung für uns so sehr wichtig Ziffermäßige Schätzung der Kapitalbildung ist schwierig und läßt viele Zweifel. Genügend klar und vermutlich überzeugender ist folgende Betrachtung: Die gesamte Auslandsyerschuldung Deutschlands , lang und kurzfristig, beträgt auf Grund der höchsten Schätzung nach Abzug der deutschen Handelsguthaben im Auslande( mindestens RM 3 Milliarden) Ende 1929 rund 15 Milliarden Reichsmark. Es entspricht dies zidermäßig dem Betrage, den wir seit Beginn der Stabilisierung allein im Wohnungsbau investiert haben( RM 14.9 Milliarden). Daraus folgt, daß eip Betrag, der allen anderen Zahlungen und Anlagen entspricht, also der Neuauffrisdung der privaten Haushaltungen und der Handelsläger nach aer Inflation; der ganzen Rationalisierung mit Fabrikbauten und maschineller Neueinrichtung, Ver­besserungen im Eisenbahn - und Verkehrswesen, Bau neuer und Instandsetzung alter Straßen, der nicht gerade zu sparsamen Errichtung und Ausstattung gelagerte Waren enthalten 97% Valuta- Vorschüsse.

Die von uns geleisteten Bürgschaften haben sich um RM 52,7 Mil­lionen auf insgesamt RM 353 104 702,04 erhöht.

T

Bei der Gewährung von Krediten haben wir in weitgehendstem Maße den Mittelstand und das Kleingewerbe berücksichtigt. Es entfallen von unseren inländischen Debitoren über 90% auf Kredite bis RM 50 000.

his zu RM 5 000 haben wir in 67.358 Fällen

Kredite

von RM 5000

20.000

99

"

53

20 000

19

95

35

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50 000

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14.024 6.244

gegeben.

Die Vorschüsse

verfrach tete

oder ein­

auf

A. Blinzig F. A. Boner E. Mosler G. Schlieper

P. Bonn S. Fehr Th. Frank W. Kehl O. Schlitter G. Solmssen E. G. v. Stouß

O. Wassermann

stellvertretend: 0. Ahshagen

K. Burghardt F. Heinrichsdorff K. E. Sippell O. Sperber

J. Berne F. Bruck P. Brunswig J. Kiehl E. A. Mandel K. Weigelt

0. Rösler

F. Wintermantel

Lehrerin Fräulein G.

wird von den Kleinen, die mit einer beinahe zärtlichen Verehrung an ihr hängen ,,, unser Fräulein" genannt.

,, Weißt Du, Mutti, unser Fräulein trinkt immer Kaffee Hag. Sie hat gesagt, daß Kaffee Hag sogar Kindern nicht schadet. Das Coffein, das sonst im Bohnenkaffee drin ist, wird aus dem Kaffee Hag heraus. gezogen. Dabei schmeckt er genau so, wie der allerfeinste andere Kaffee. Und dann ist in jedem Paket ein Gutschein für schöne Wappen­marken. Elly hat schon' ne ganze Menge.-

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