Einzelbild herunterladen
 

" Falfe", das absolute Handelsschiff".

Aber Ziel und Zweck der Reise waren unflar. Hamburg  , 11. April.

Bor Eintritt in die Berhandlung im Prozeß um den Dampfer Falfe" teilt Staatsanwalt Roje mit, daß die Ober­postdirektion ein Telegramm für Prenzlau   ange­halten hat und bittet um dessen Beschlagnahme. Diesem Anfrage wird stattgegeben.

Kap än 3ipplitt gibt noch nachträglich Erklärungen ab über das Anbord nehmen der Maschinengewehre. Die Eintragung über die Aufstellung soll erst am 21. August durch Kölling, und zwar unberechtigtermeil gemacht worden sein. Dann wird der Schiffs: makler Budwig Düller aufgerufen und vereidigt. Müller be­treibt in der Firma Leth u. Co. den An- und Verkauf von Schiffen. Mit ihm habe sich Brenzzu seinerzeit wegen Beschaffung eines Fahrzeuges in Verbindung gesetzt. Einer Charterung stand im Wege, daß die Eigentümer genau wissen wollten, wozu das Schiff gebraucht würde. Müller bot deshalb den ihm gehörenden von der Berliner   Handelsbank für 64 500 m. getauften Dampfer Falke" an. Prenzlatt genügte zwar anfangs diefes Schiff nicht, da es ihm zu klein und auch nicht schnell genug war, wiel er jedoch nichts anderes fand, faufte er den ,, Falte" schließlich doch für 4720 Pfund Sterling. Der Dampfer wurde übergeben und Müller will sich um das weitere nicht gefümmert haben. Vereinbart wurde noch, daß Müller den Dampfer zunächst eventuell für 3500 Pfund Sterling zurückaufen fonnte. Müller nennt den Falfe" ein abfolutes Handelsschiff für Schnellfrachten", das, wie übrigens fast jedes Schiff, auch als Hilfskreuzer dienen tönne, unter teinen Umständen aber als Kriegsschiff. Eine Beantwortung seiner Fragen über 3wed und Ziel der Fahrt habe Prenzlau   turz abgelehnt. Nur gelegentlich einmal habe er von Südamerika   und auch von China   gesprochen, jedoch stets nur in dunklen Andeutungen. Nach der Abfahrt von Gdingen   wollte Prenzlau   von Müller wissen, wie er den Dampfer funtentelegraphisch erreichen fönnte, worauf der Zeuge die Station Norddeich   zur Vermittlung empfahl. Es wird dann ein Deckplan des Falke" vorgelegt. Aufnahme von zwanzig Paffagieren hält Müller für ausgeschlossen. Von einer Ber­wendung zu einer Filmegpedition hat er nie etwas gehört. Prenzlau  hält ihm vor, er hätte von dem Waffentransport gewußt, worauf der Zeuge zugibt, er habe es sich sehr stark denten fönnen. Müller soll auf dringenden Wunsch Prenzlaus bestätigen, daß er das Schiff nur deshalb gekauft habe, weil er feines im Charter bekommen konnte. Berchartern wollte aber auch Müller den ,, Falfe" nicht, weil das Ziel und der Zweck der Reise dunkel und untlar war. Die Schaffung einer Baffagiereinrichtung hält der Zeuge für zulässig. Er will aber Prenzlau   gesagt haben, für zwanzig Bajja giere müsse er eine besondere behördliche Genehmigung einholen.

Der Dreimächtepaft fertig.

Konferenz wird vertagt,

England spart zwei Milliarden London  , 11. April. Gestern abend gegen 9% Uhr gab Macdonald im Unterhaus eine Erklärung über die Flottenkanferenz ab. Er sagte: Ich wünsche eine sehr kurze Erklärung fie muß unter den obwaltenden Um­ständen kurz fein darüber abzugeben, was auf der Flotten­fonferenz geschehen ist. Ich freue mich, jagen zu können, daß heute vormittag ein endgültiges Abkommen zwischen den Ber­einigten Staaten, Japan   und Großbritannien   über ein Marineprogramm erreicht worden ist, das alle Schiffskategorien umfaßt. Die Bestimmungen des Abkommens werden zur Zeit paraphiert. Sie halten sich sehr eng an die Zahlen, die im September und Oftober vorigen Jahres während der Verhandlungen mit den Bereinigten Staaten angekündigt worden sind, und sie weisen be­

Schmiergelder für Stadtrat Busch?

Sein früherer Vertrauter belastet ihn schwer.

Bei Beginn der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Prüfung der Mißstände in der Berliner   Stadtverwaltung teilte der Borsigende Schwent mit, daß es noch immer nicht gelungen sei, den jehigen Aufenthalt des Zeugen Felix Günther festzustellen. Die Bemühungen sollen aben fortgefeßt werden.( Heiterkeit.) Im weiteren Verlaufe der Sigung meldet sich dieser Zeuge schrift lich unter Angabe seiner Telephonnummer. Er soll in der Nach

Düppel.

ANE AR

Dopaus

Wann war der Krieg gegen Dänemark  ?" # 3m Jahre 1864."

Und wer verlor gegen wen bei Düppel?"

Die Stadt Berlin   gegen den Stadtrat Busch!" mittagssigung vernommen werden. Weiter teilt der Vorsitzende mit, daß der Zeuge Gutspächter Bernau nicht erscheinen fann, weil er seit einigen Wochen krank zu Bett liegt.

Bon Interesse war die Bernehmung eines Zeugen Architekt Schneider, der sich selbst gemeldet hat und der bekundet, daß er mit Bernau   verschiedentlich über ein Geschäft gesprochen hat, das er mit der Stadt machen wollte. Es handelt sich um den Rauf eines Grundstücks Ilsenburger Straße durch die Stadt, den er ursprünglich vermitteln wollte. Als das Geschäft nicht perfett wurde, habe ihm Bernau   gesagt, daß er sich,

um Einfluß auf Stadtrat Busch zu gewinnen, hätte hinter einen Mittelsmann steden müssen. So habe et, Bernau  , seinerzeit

den Verkauf von Düppel mit Busch geschaufelt". Diesen Ausbruck habe Bernau   verschiedentlich gebraucht. Als er wissen wollte, was Bernau   an Busch gezahlt habe, wenn auch in direft, habe Bernau   ausweichend geantwortet. Er glaubt aber, von Bernau   selbst gehört zu haben, daß dieser an Busch 30 000 Mart gezahlt hat.

trächtliche Verminderungen der Rüftungen auf.( Beifall). Verkehrsstrafrichter auf der Anklagebank

Die Unterschiede in den Marinebedürfnissen Frankreichs   und Italiens  haben sich als zu verwickelt erwiesen und find bisher nicht gelöst worden. Auf einer heute nachmittag zwischen dem französischen, italienischen und britischen Delegierten abgehaltenen Zusammenkunft wurde festgestellt, daß es angesichts der Tatsache, daß so wenige Bereinbarungen erreicht worden sind, ebenso zwecklos wie uner­wünscht wäre, die Sihungen der Gesamtheit der Delegierten in London   fortdauern zu laffen, bis die Schwierigkeiten, die in erster Linie nur diese drei Delegationen angehen, geregelt find. Wir werden daher auf einer in der nächsten Woche abzuhaltenden Boll­fihung vorschlagen, daß die jetzt erreichten Vereinbarungen unter­zeichnet werden und daß die konferenz vertagt wird unter der Boraussehung, daß Frankreich  , Italien   und wir selbst unfere Be­mühungen fortfehen werden, um zu einer Vereinbarung, die zwischen den Vereinigten Staaten  , Japan   und uns selbst erreicht worden ist."

Keine Schlachtschiffbauten mehr. Wie die Times" meldet, wird der erste Teil des Vertrages die Bereinbarung betreffen, den Erfah von Großfampf­schiffen bis nach 1936 aufzufchieben und den Prozeß der Berfchroffung zu beschleunigen. Es ist vorgeschlagen worden, daß Großbritannien   die Verschroffung von fünf Großkampfschiffen be­schleunigen foll, Amerika   die von drei und Japan   die von einem. Der zweite Teil des Vertrages wird die neuen Regeln umfassen, die sich auf die Humanisierung des U- Boot- Krieges und auf die Stellung der Kauffahrtschiffe im Falle eines Angriffes

beziehen.

Der diplomatische Korrespondent des Daily Herald" be­

rechnet, daß England eine Ersparnis von 70 Millionen Pfund Sterling erzielen werde, wozu noch die Ersparnisse durch Ein­schränkung des Kreuzerbauprogramms mit mindestens 30 Millionen Pfund kommen, so daß

die Gesamtersparnis ungefähr 100 Millionen Pfund betragen werde. Der Korrespondent fügt hinzu, man hoffe, daß die Unter­zeichnung des Vertrages zeitig genug erfolgen fönne, um Staats­fetre är Stimson   die Abfahrt nach Amerika   im Dsterdienstag zu er möglichen.

Gelbstmord in einer französischen   Kirche.

Paris  , 11. April. In einer Kirche von Orleans   beging ein unbekannter Mann Selbstmord. Der in der Satristei weilende Pfarrer vernahm plötzlich einen Revolverschuß und entdeckte im Kirchenschiff die Leiche eines Mannes, der kurz vorher zu ihm zur Beichte gekommen war. Der Selbstmörder trug feine Papiere bei sich. Bor etwa zwei Wochen hat sich in einer Pariser Kirche ein ganz ähnlicher Borfall zugetragen.

Weil er bewußt die Verkehrsvorschriften verletzte.

Vor dem Verkehrsrichter

des

Amtsgerichts Berlin- Mitte, Amtsgerichtsrat Dr. Bernhard, hatte sich der Landrichter Dr. Werner Kleffel wegen Ber­gehens gegen die Berkehrsordnung zu ver­antworten.

Landrichter Dr. Kleffel ist Beisiger der Sonderkammer des Landgerichts I  , die die Verkehrsstrafsachen abzuurteilen hat. Ihm wird vorgeworfen, daß er trop polizeilicher Verwarnung ständig auf der Charlottenburger Chaussee rechts überholt habe und auf den Straßenbahnschienen ge­fahren sei. Dr. Kleffel hatte einen polizeilichen Strafbefehl in Höhe von 5 M. erhalten, dagegen Einspruch erhoben und richterliche Ent scheidung beantragt. Der Angeklagte gab zu, daß er mit Borbedacht so gefahren sei, erklärte aber gleichzeitig, daß sein Fahren durch aus richtig und zweckentsprechend gewesen sei, während alle anderen Fahrzeuge falsch fahren, wenn sie auf der Charlottenburger   Chauffee die Straßenbahngleise meiden und links überholen. Ihm sei auch bekannt, daß selbst hohe Beamte der preußischen Polizei verwaltung auf der Charlottenburger Chaussee mit ihren Kraftwagen ständig auf den Schienen der Straßenbahn am rechten Rande der Straße gefahren seien. Rechtsanwalt Dr. Fuchs erflärte die vom Polizeipräsidenten am 19. März vorigen Jahres erlassene Verfügung gegen das Rechtsüberholen auf der Charlotten burger Chauffee rechtlich für unbegründet und verkehrstechenisch für verfehlt. Es sei einem Kraftfahrer nicht zuzumuten, sich durch unsachgemäßes, rücksichtsloses Berhalten anderer anderer Berkehrsteil nehmer aufhalten zu lassen: Das Gericht verurteilte den An­geflagten zu fünf Mart Geldstrafe, weil er sich einer fortgesetzten Uebertretung der Berkehrsvorschriften schuldig gemacht hatte. Nach § 36 Absatz 3 der Berliner   Straßenordnung ist es verboten, ständig die Schienen zu benutzen. Gegen dieses Urteil hat Dr. Kleffei fofort Revision beim Rammergericht angemeldet, um eine grundsätzliche Entscheidung der höchsten Instanz durchzufechten.

Möbelschau am Funkturm.

Wohnräume verschiedener Zeitepochen in den Messehallen.

Möbelmessen in jeder Auswahl hat es in Berlin   im Laufe der letzten Jahre zahlreich genug gegeben. Es waren interne Ver­anstaltungen der Fachverbände, die streng gegen das laufende Publikum abgeschlossen waren und in erster Linie dem 3wed dienten, Wechselwirtungen zwischen Produktion und Einzelhandel auszulösen. Die große Möbelschau, die heute in den Messe­hallen am Funkturm eröffnet wird, ist in weitestem Maße dem Publitum zugänglich sie ist vor allem für die Einzel­täufer geschaffen und bietet sehr viel Unterhaltendes und Instrut­tives.

Bei dem Verkauf des Grundstücs Ilsenburger Straße sei er durch den Vermittler Pollat ausgeschaltet worden. Als ihm vor­gehalten wird, daß

Pollak der Schwager von Stadtrat Busch

ist, erklärt der Zeuge erstaunt, daß er sich nunmehr vieles erklären tönne. Man habe ihn für den Fall, daß das Geschäft zum Abschluß tommt, aufgefordert, 5000 Mark für einen Fonds des Oberbürger­meisters zu zahlen. Obwohl er sich dazu bereit erklärt habe, sei aus dem Geschäft nichts geworden. Merkwürdigerweise habe ihm nämlich Bollat einige Stunden vor der entscheidenden Magistratsausschußsizung gesagt, daß er dafür sorgen wolle, daß der Antauf mit Stimmengleichheit ab­gelehnt wird. Tatsächlich sei es auch so gelommen. Hinterher habe dann die Stadt durch Vermittlung von Pollat das Grundstüd zu einem erheblich höheren Preife getauft. und Pollak habe dafür eine Provision von 10000 Mart bekommen. Stadtfyndifus Lange

befundet, daß eines Tages dem Magistrat durch den Rechts­anwalt Fuhrmann im Auftrage eines ,, Mandanten" folgendes Angebot gemacht worden ist:

"

Gegen Zahlung von 10 000 Mart sollte die Stadt eine eides­ftattliche Berficherung bekommen, daß fie bei dem Ankauf von Düppel- Dreilinden um 2 Millionen Mark übervorteilt worden ist. Gleichzeitig sollte die Stadt die Verpflichtung übernehmen, daß dieser ,, Mandant" mit 10 Proz. an dem Betrag beteiligt wird, den die Stadt zurück bekommt. Dieser Mandant ist kein anderer als Felir Günther, der sich inzwischen mit seinem Freund Stadt rat Busch vertracht hat. Auf ein solches Geschäft" wollte die Stadt nicht eingehen. Günther wollte in dieser eidesstattlichen Ver­sicherung auch bezeugen, daß in seiner Gegenwart 100 000 Mart von Hiller an Busch gezahlt worden sind. Diese Behauptung hält der Stadtfyndikus deshalb für denkbar unglaubwürdig, weil er sich nicht denken könne, daß eine solche Zahlung in Gegenwart eines Dritten vorgenommen ist. Um die Angelegenheit aufzuklären, habe man sich schließlich bereit erflärt, die 10 000 Mart zu zahlen. Dazu sei es aber nicht gekommen, da inzwischen bei dem Stadtfynditus der Leiter des Korrespondenz büros Wolter erschienen ist und mitgeteilt hat, daß Günther diesem über die ganzen Vor­Bolter ift darüber protokollarisch vernommen worden, und das ganze gänge ein umfangreiches Attenstüd angeboten hat. Material wurde dem Staatsanwalt Weißenberg   zugeleitet. Man sei heilfroh gewesen, auf diese Weise aus der 10 000- Mart- Angelegen­heit mit Günther herauszukommen.

Es werden dann noch Stadttämmerer Dr. Lange und Oberbürgermeister Dr. Böß

über den Ankauf von Düppel- Dreilinden vernommen. Böß sagt aus, daß er Interesse für den Gutstauf Düppel gehabt habe und dafür gewesen sei, daß dieser Ankauf unter Ausschal­tung von Vermittlern vorgenommen wird. Er war der ind Auffassung, daß Busch mit dem Bertreter des Friedrich Leopold  , Brinzen von Preußen, Lubschinski, in Verbindung stand. Offen­fichtlich ist er darin von Busch getäuscht worden. Da sich in der Aussage von Böß Widersprüche zu den Bekundungen des Justizrats Lubschyinsti ergeben, wird die Sigung unterbrochen, um noch einmal Lubschinski heranzuholen.

Beranstalter sind der Deutsche   Möbelfachverband, Gruppe Groß­Berlin und Mart Brandenburg e. V., und das Ausstellungs, Meffe­und Fremdenverkehrsamt der Stadt Berlin  . Auf rund 20 000 Quadratmeter Gesamthallenfläche zeigen maßgebliche Firmen in einer Leistungs- und Verkaufsschau das bunte und vielgliedrige Bild aller Notwendigkeiten, die mit dem modernen Wohnen zusammenhängen. Jeder Bedarf für das neue Heim, für jeden Geschmack, für Eheleute und für alle, die es werden wollen, wird, vom Großmöbelstück angefangen bis zur fleinsten Schöpfung des Kunstgewerbes, in einem in Linien und Farben hervorragend hergerichteten Ausstellungsraum aufgezeigt. In einer Zeit, in der Dreiviertel aller Gedanken um das Wohnungsthema freisen, erfüllt eine solche Schau der Praxis eine wichtige Mission, denn ein Rundgang orientiert schneller und besser als hundert Besuche in Einzelgeschäften aller Stadtgegenden. Die Schau gibt aber nicht nur prattische Ratschläge, fie bietet auch Be­lehrung und Unterhaltung.

Die erste Ueberraschung empfindet der Besucher beim Betreten der Eingangshalle im Funted. Hier hat die Sonderschau Möbel und Mode im Wandel der Zeiten, die unter der kunst­historischen Beratung von Dr. Wolfgang Bruhn  ( von der Lipper­heideschen Kostüm- Bibliothek), von dem Kunstmaler und Bühnen­bildner Edward Suhr fünstlerisch gestaltet wurde, ihre Stätte. In sich getrennt finden sich in chronologischer Reihenfolge Wohn räume der verschiedenen Beitepochen, beginnend 2000 v. Chr. in wechselnden Zeitabständen bis zum Jugendstil der letzten Jahrhundertwende. Jede einzelne Epoche zeigt die enge Begtehung zwischen Raum, Möbel und Kleidung. hier die Bergangenheit wenige Schritte später eröffnet sich die lebendige Gegenwart mit der großen Leistungs- und Verkaufsschau der Möbel- und Einrichtungsbranche, die die Hallen 8, 7 und 6 bis auf den letzten Quadratmeter besetzt.

Eine zweite Sehenswürdigkeit ist in der Halle 5 der Funkturm­

anlagen untergebracht: Die Sonderkunstschau der Deutschen Kunst­gemeinschaft Heim im Bild und Bild im Heim".

Aus einer Ansprache des künstlerischen Beirats der Ausstellung, des Architekten Ernst Friedmann, ist zu erwähnen: Unsere Zeit hat nach den Kriegs- und Revolutionsumwälzungen das Recht, ja sogar die Pflicht, einen ihr eigenen Ausdruck auch auf dem Gebiet der Möbel und Einrichtungen zu suchen, denn eine neue Zeit ver­langt auch einen neuen Ausdruck der Wohnkultur, einen eigenen Stil in der Entwicklung. Troß oder gerade wegen der Zwangswirtschaft. Not war schon immer und ist auch heute ein starter Gestalter. Es fei auf eine Parallele verwiesen: Bor 100 Jahren, in der Zeit der tiefften Bedrückung Preußens, da war es Schinkel, der die Schlicht­heit zu propagieren wagte und der ideale Zweckmäßigkeit so derte. Beides Bestrebungen, die wir auch heute zur Durchführung ingen wollen. Die Schau soll ein lebendiges Bild des Ringens nach neuer Form geben. Einfachheit, Sparsamteit, Sachlichteit seien die drei Grundtendenzen, die eine gewisse Anlehnung verraten an das Bild der modernen Hallen, in denen die Schau Unterkunft gefunden hat.

Die Messe ist ab heute bis zum Ofterdienstag, 22. April, täglich von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends geöffnet.