Großkapitalisten unter sich.
Geheimrat Caro flagt gegen 3gnaz Petscheck.
,, Wie ist es möglich, daß zwei im Wirtschaftsleben und in der Wissenschaft so bedeutende Männer wie Sie zu dem ungewöhnlichen Mittel eines Scheinvertrages greifen fonnten?" Diese Frage stellie gestern der Landgerichtsdireffor Schmidt- Blande an den Geheimrat Caro und den be. fannten Braunkohlenmagnaten und Kohlengroßhändler Ignaz Petschec, die in einer Fehde um 1,5 millionen Mark liegen.
Der Kläger Caro macht nämlich nach 10 Jahren Ansprüche geltend, die er auf Grund von rüddatierten Geheimper trägen an Betschec zu haben glaubt. 1920 waren die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und der Tschecho slowakei noch sehr unsicher. Betscheck und Caro beschlossen deshalb, ihr Eigentum vor der Bolschewisierung" zu schützen. Die beiden Herren fürchteten eine radikale Linksregierung in Brag, die das Eigentum der Industrie und des Handels wesentlich beschneiden fönnte. Man gründete also ein Braunkohlensyndikat, in das Petscheck seine Aftien an deutschen und tschechoslowakischen
Braunfohlengruben, Caro seine Erfindungen und seine Erfahrungen auf dem Gebiete der Bergasung von Braunkohle und der Umformung von Kohle in Heizöl einbringen sollte.
3m Mai 1920 wurden drei Verträge verfaßt, die auf alfem, vergilbtem Papier geschrieben waren und Daten aus den Jahren
1912, 1913 und 1916 frugen.
Kongreffe und Rundgebungen.
Die Krankheitsherde im Menschen. 42. Kongreß für innere Medizin.
Das Hauptproblem des dritten Tages Herdinfettion", das heißt Entzündung von chronischen Ansteckungsherden aus, bringt jedem Arzt so viele Sorgen, daß das Interesse heute besonders rege ist. Der erste Referent, Prof. Bäßler Dresden , hat das Verdienst, schon 1909 auf die große Bedeutung der Infektionsherde hin gewiesen zu haben. Von diesen können frankmachende Keime in den Körper ausgeschieden werden, fie gelangen dann an die entlegensten Teile des Körpers und erzeugen dort die mannigfaltigsten Krankheiten. So fönnten nicht nur rheumatische Zustände an Muskeln und Gelenken, Herzklappen, Nieren-, Blinddarm- und Nervenentzündungen zustande kommen, sondern auch Hauterkranfungen und Magengeschwüre.
Im Hinblick auf die Häufigkeit der Erkrankung und die günstigen Heilungsaussichten der hier meist verhältnismäßig harmlosen chirurgischen Entfernung des Infektionsherdes wird flar, wie wichtig die Erkenntnis dieser Krankheitszusammenhänge für die Gesundheit des einzelnen und der Allgemeinheit, aber auch für die Träger der Kranken-, Invaliditäts- und Unfallversicherung sein muß. Aus Amerika war Prof. E. C. Rosenow von der MayoKlinit in Rochester zur Darlegung und Verteidigung seiner in lang
Durch diese Dokumente sollte, falls in einem der beiden Länder eine jähriger Forschung erzielten Ergebnisse geladen. Rojenom hat in
großzügige Enteignung durchgeführt worden wäre, dem Zugriff der betreffenden Regierung ein Riegel vorgeschoben werden dadurch, daß jedesmal ein Ausländer an dem Unternehmen beteiligt war. Die ganzen Verträge verloren ihren Sinn, als die Befürchtungen der beiden Kontrahenten nicht eintrafen. Das Syndikat selbst ist niemals praktisch ins Leben getreten. Es handelt sich, wie auch der Vorsitzende ausführte, um einen Vertrag, der durchaus den Charakter eines Scheinvertrages hat.
Die sonderbaren Dokumente würden sicher längst zerrissen in einen Papierforb versenkt oder verbrannt worden sein und die Deffentlichkeit hätte nie etwas von den eigentümlichen Methoden der beiden Herren erfahren, wenn nicht ein Familienstreit zwischen den bis dahin verwandten Häusern Caro und Petscheck aus. gebrochen wäre. Geheimrat Caro und Ignaz Betsched waren nämlich verwandt: Caros Tochter war die Frau des älteren Sohnes von Betscheck. Unter schwerstem Krach aber ging die Ehe auseinander, und heute sind sich die Familien spinnefeind. Das geht so weit, daß der Kohlenmagnat Petscheck sich weigerte, im Gerichtsfaal mit dem früheren Freunde und Verwandten zusammenzutreffen. Petfched gibt zu, daß dieses Snnditat tatsächlich nur auf dem Papier stand und den Petscheckschen Besitz gegen Zugriffe von außen sichern follte.
Er lehnt die Forderung Caros auf eine Entschädigung aus Nichterfüllung der Berträge ab. Der Borsigende fagte ihm:„ Wenn der zweifleine Krämer ein solches Scheingeschäft um den Ankauf eines Pferdes oder eines Klaviers gemacht hätten, so fönnte man das verstehen. Hier handelte es sich aber doch um zwei prominente Persönlichkeiten und um ein Riesenobjekt." Nun, man sieht, daß äußere Prominenz" nicht immer vor der Versuchung schüßt, anfechtbare Scheinverträge zu schließen, wenn es gegen den Staat geht. Bu einem neuen Zusammenstoß tam es um die Bereidigung des Geheimrats Caro. Das Gericht beschloß, von einer Bereidi. gung abzusehen. Das Urteil foll am 24. April verkündet werden.
Wir leben in einer sonderbaren Welt! Wenn ein Arbeitsloser eine Veränderung auf seiner Stempelfarte vornimmt, so ist das eine Urtundenfälschung. Wenn zwei Großindustrielle einen Brivatvertrag mit falschen Daten und Angaben mit dem Ziele der Sicherung vor staatlichem Zugriff schließen, so geht das den Bater Staat nichts an; es ist Privatangelegenheit.
Gerettete Sittlichkeit.
Abtreibungsprozeß unter völligem Ausschluß der Deffentlichkeit.
Ein in Moabit feit langem nicht dagewesener Fall: Unter dem Vorfil des Landgerichtsdirettors Schneider beschloß das Landgericht II in einem Abtreibungsprozeß, die gesamte Oeffentlichkeit, die preffe mit einbegriffen, auszuschließen.
Es handelt sich um den Todesfall der 26jährigen Helene Jüterzenta. Am 2. August vorigen Jahres erschien im Polizei revier der Kellner P. und teilte mit, daß in seiner Wohnung ein Straßenmädchen gestorben sei. Er habe das Mädchen in der Nacht vorher mitgenommen, tagsüber sei er fortgewesen und nach seiner Rückkehr am Abend habe er es tot aufgefunden. Ihren Namen lenne er nicht. Die Polizei fand in der Wohnung tatsächlich ein totes junges Mädchen auf, das bereits Verwesungs merkmale zeigte. Die Obduktion ließ keinen Zweifel darüber, daß ein unerlaubter Eingriff vorgenommen worden war. Der Kellner P. und seine Braut R. waren schließlich geständig, das junge Mädchen zur Behandlung aus Mitleid für einige Tage bei sich aufgenomen zu haben. Einen Eingriff bestritten sie. Die Anklage lautet auf Abtreibung mit Todeserfolg.
Dies in aller Kürze der Sachverhalt. Der Fall des Straßenmädchens 3., kriminalistisch außerordentlich intereffant, ist natürlich auch von öffentlicher Bedeutung. Daß der Staatsanwalt den Antrag stellte, die Deffentlichkeit auszuschließen, war weiter nicht verwunder lich. Ebenso selbstverständlich war es, daß die Verteidiger, Rechts anwalt Dr. Fuchs und Dr. Themal, sich gegen diesen Ausschluß der Deffentlichkeit wandten.
Der Beschluß des Landgerichts II unter Borsiz des Landgerichts direktors Schneider reizt zum schärfsten Widerspruch. Es ist ein seit Jahren in Moabit bestehendes Borrecht der Preffe, auch dann im Gerichtssaal zu verbleiben, wenn die Deffentlichkeit aus Gründen der Gefährdung der Sittlichkeit ausgeschlossen werden muß. Bericht erstatter und Deffentlichkeit interessieren sich nicht für medizinische Einzelheiten. Abtreibungsprozesse aber, die der Deffentlichkeit den ganzen' Jammer des§ 218 vor Augen führen, verdienen das Interesse der großen Masse. In der heute zur Berhandlung stehenden Sache wäre es immer noch Zeit gewesen, für ein bestimmtes Stadium des Prozesses die Deffentlichkeit auszuschließen. Die Hinausweisung der Presse aber noch vor Eintritt in die Verhandlung spricht von einer Einstellung des Landgerichtsdirettors, die für Moabit taum tragbar erscheint.
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Wetter für Berlin : Beständiges Wetter mit fortschreitender Erwärmung und schwacher Luftbewegung. Für Deutschland : Ueberall trockenes, vielfach heiteres Wetter mit ansteigenden Tem peraturen.
Die Figur des Oberpriesters Ranofer aus der Zeit um 2500 vor Christo. Die Statue ist lebensgroß, besteht aus bemaltem Kalfstein und wurde in einem Grabe bei Sattara gefunden. Sie wird nebst einer anderen, die einen Beamten aus dem Neuen Reiche( 1400 v. Chr.) darstellt, als Ersatz für die Nofret- Ete angeboten.
ausgedehnten Versuchsreihen das häufige Vorkommen von Ent zündungserrogern( Strepto- und Pneumotoften) vor allem in den Gaumen und Rachenmandeln, in entnervten( pulpalofen) 3ähnen, in den Nebenhöhlen und in inneren Organen bei einer großen Reihe von Ertrantungen nachgewiesen. Die Entzündungserreger haben oft in so hohem Grade die Neigung, ganz bestimmte Organe im Körper zu befallen, daß zum Beispiel ein aus den Mandeln eines Kranten mit Herzklappenentzündung gezüchteter und dann einem Tier eingesprigter Streptofoffus vorzüglich wieder eine Herzklappenentzündung auslöft, daß Erreger von Stranten mit atutem Gelentrheumatismus wieder Gelenkrheumatismus, und von Kranten mit Nierenentzündung wieder Nierenentzündung erzeugen. Diese Neigung der gezüchteten Erreger, ganz besondere Organe immer wieder zu befallen, bilden einen Beweis dafür, daß die gefundenen Batterien wirklich die frankheitsstiftenden Ursachen sind, eine wertvolle Ergänzung zu dem wichtigsten schon durch Päßler erbrachten Beweis durch die Heilung nach operativer Entfernung des Krankheitsherdes. Rosenow ist so sehr überzeugt davon, daß die verborgenen Ansteckungsherde eine geradezu beherrschende Rolle bei der Auslösung eines Heeres von Erfrankungen spielen, daß er zu recht raditalen therapeutischen Schlußfolgerungen tommt: es sollen bei allen Patienten, die an einer Erkrankung leiden, der mit Wahrscheinlichkeit eine verborgene Ansteckungsquelle zugrunde liegt, alle entnervten Zähne gezogen und ebenso die Mandeln entfernt werden. Zu den Berichten Päßlers und Rosenows bringt Proj. R. Bieling( Frankfurt a. M. und Höchft) interessante Illustrationen vom Tierexperiment her.
Die Aussprache brachte Einzelbeobachtungen und Ergänzungen zu den Hauptvorträgen, aber auch gewichtige Einwände gegen die Untersuchungsergebnisse Rosenows.
Wieviel Aerzte gibt es in Deutschland ? Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Ziffern der letzten Berufszählung betrug die Zahl der in Deutschland tätigen Aerzte 45 332; das find 35 Proen mehr als 1913. 1928 wurden jogar 47 338 Aerzte gezählt, jo daß feitdem eine Abnahme festzustellen ist. Der Anteil der weiblichen Aerzte tritt immer stärter hervor; während es 1913 nur 250 gab, find es jetzt 2562. Ebenso ist es bei den Zahnärzten und den Dentisten; es gibt jeßt rund 10 000 3ahnärzte, darunter 900 weibliche, und 24 000 Dentiſten, darunter 400 weibliche.
Bon Morgenstern bis Ringeinah ift der Titel eines dem Humor und der Satire gewidmeten Rezitationsabends der Boltsbühne, für den Nora Bebler verpflichtet wurde. Der Abend findet Montag, den 14. April, 8 Uhr, im Gymnasium zum Grauen Stlofter, Stlofterstraße 74, statt.
Jm Theater in der Stresemannstraße gibt das Moskauer Staatstheater am Sonnabend als letzte Meherhold- Inszenierung Trommelynds Der gewaltige Hahnrei
Der Arbeiter Lichtbildbund.
* Eine öffentliche Kundgebung.
Der Arbeiter- Lichtbild- Bund veranstaltete im Städtischen Saalbau Neukölln seine erste öffentliche Kundgebung. Der Regisseur Eugen Schüfftan referierte über den Film von heute. Es iſt sehr schwer für den Regisseur, einen wahrheitsgetreuen Film zu drehen, die Filmproduktion stellt sich auf den angeblichen Geschmack des Publikums ein, und an Hand von statistisch nachgewiesenen Kaffenerfolgen wird diese Geschmacksrichtung den Filmen immer wieder zugrunde gelegt. Das Risiko ist natürlich dann nur ein geringes. Ganz anders bei Filmen, die auch nur etwas von dem Traditionellen abweichen, noch viel mehr bei solchen, die bewußt eigene Wege gehen und das Leben in seiner Alltäglichkeit zeigen, wie es Schüfftan in seinem Film ,, Menschen am Sonntag " gestaltete. Die Filmverleihe lehnten es rundweg ab, einen derartigen Film zu verbreiten, da es zwecklos wäre. Trotzdem ist diesem Film aver der verdiente Erfolg beschieden worden. Die Ausführungen Schüfftans wurden durch die Vorführung einiger Stellen seines Films unterstrichen.
Als Gegenbeispiel für den kitschigen Film wurden dann aus auf Bachmuskeln oder Sentimentalität bewiesen, vom Geschehen des Spielfilmen Szenen gezigt, die die Einstellung der Filmproduktion Alltags, von den Nöten und Sorgen des einzelnen und der Allgemeinheit wiesen diese Filme nichts. Durch das Herausnehmen der
reinen Landschaftsbilder und nebensächlichen Szenen bleibt dann nur die Idee des Filmproduzenten übrig, und es zeigt sich der Kitsch in seiner ganzen Größe.
H
Gottlieb Reese Hannover sprach über Film und Photo und ihre Bedeutung für die sozialistische Kulturarbeit. Er wies nach, daß das Publikum sich viel zu kritiklos die Filme ansicht, daß es nur herzlich wenig Filme in unserem Sinne gibt. Wir müssen bas Beste aus den vorhandenen aussuchen, solange an teine eigene Produktion zu denken ist. Es ist genug Material da, das zum Schaffen anreizt, so wäre eine in unserem Sinne erfolgende Berfilmung der Zola- Werte eine wahre Kulturarbeit. Beeinflussung der Meinung des Publikums auf der einen Seite muß Hand in Hand gehen mit der Produktion, die sich einstellt auf die Erfordernisse der Zeit. Der Weg zu diesem Ziel ist zwar nicht leicht, aber er wird und muß gegangen werden. Anschließend wurden Szenen aus Tendenzfilmen gezeigt, um so den Unterschied zwischen einem Tatsachenfilm, dem heute üblichen Spielfilm und dem Film als Propagandamittel der Arbeiterschaft klar zu zeigen.
Die Kundgebung dürfte bewiesen haben, daß der ArbeiterLichtbild- Bund eine Lücke in der sozialistischen Kulturbewegung ausfüllt; die Erreichung der gesteckten Ziele bedarf unermüdlicher Arbeit.
Im Architektenhause( Wilhelmstraße 92) findet man eine leberficht über das Schaffen von Walter Gropius , innerhalb der sehr nüßlichen ständigen Bauwelt- Musterschau"; allerdings in einem Saalfompler, der von Schinkel zwar den Namen, feineswegs aber den Geist empfangen hat, denn es ist ein Muster hochgradig schauerlicher Bauflinterei! Bei einem vor allem durch seine Schöpfung des Weimar - Deffauer Bauhauses so betammten Architekten von dem europäischen Range Gropius braucht man den beispiele haften Charakter seiner Entwürfe und Bauten faum zu betonen. Die Schau ist fehrreich und interessant für jedermann, da die Probleme, die hier angepidt und gelöst werden, im weitesten Sinne die unsrigen sind. Im Vordergrunde seines Schaffens stehen heute Siedlungen großen Stils; mit Törten bei Dessau begann Gropius 1925, heute beherrschen die großartigen Massensiedlungen Dammerstod bei Karlsruhe und Haselhorst bei Berlin mit ihren Problemen von Grundriß und Höhenentwicklung entweder zweiſtöckige Einfamilienhausreihen oder zwölfgeschossige Hochbauten mit weiten Grünflächen sein Schaffen.
• Rein anschaulia) fesseln am stärksten die wirtschaftlichen Kollettivbauten: Fabrifen, wie die Faguswerte, mit denen Gropius 1912 seinen Aufstieg glänzend begonnen hat, wie das halbkreisförmige Arbeitsamt in Dessau mit lauter Oberlicht, Bürohäuser, das weithin bekanntgewordene Bauhaus in Deffau mit seinen riesigen Glas fronten, und das geistreiche, in jeder Hinsicht padende Modell eines Total- Theaters", das zugleich für Tanz, Kino, Barieté usm. dient, als eine Art Erneuerung des antiken Amphitheaters in modernem Geifte und für unsere komplizierten Bedürfnisse.
Das Wert von Gropius tennenzulernen, bedeutet, das Wesentfiche unserer brennenden Baufragen von heute zu durchdenken.
p. f. sch.
Neue Weltsprachen. 3wei standinavische Gelehrte, der Kopenhagener Sprachforscher Prof. Jespersen und der Anglist der Univerfität Upsala, Prof. R. J. Zachrisson, find jetzt mit zwei neuen Formen einer Universalsprache hervorgetreten. Die Erfindung Jespersens, das Novial", versucht eine fünstliche Mischung aus germanischen und romanischen Sprachen, wie dies auch bei anderen Weltsprachen der Fall ist. Der schwedische Philologe aber will eine leicht erlernbare und allgemein verständliche Sprache durch eine Vereinfachung des Englischen schaffen. Sein Beltenglii". das in wenigen Tagen gelernt werden kann, bewegt sich in der felben Richtung in der schon die Abschleifungen der englischen Sprache durch die Amerikaner gehen. Fünf englische Sachver ständige haben seinen praktischen Wert anerkannt,
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Ein Rededuell über Dreifuß. In Paris soll ein Rededuell zwischen dem sozialistischen Advokaten Maitre Torrès und dem nicht minder befanten Politiker und Schriftsteller Léon Daudet , dem Führer der Königspartei, ausgefochten werden. Als Thema ist die Drenfuß- Affäre vorgesehen. Es soll ein hoher Eintrittspreis erhoben werden, der den Opfern der Ueberschwemmungstatastrophe in Südfrankreich zugute tommt. Das Publikum soll sich aus einer zahlenmäßig begrenzten Schar von Zuhörern zusammensetzen. Um ftörende Elemente fernzuhalten, die den Berlauf des Zweikampfes mit Worten gefährden könnten, muß jeder der Duellanten persönlich dafür haften, daß die Hälfte der Billetts an geeignete Personen dann wird ihm noch eine Viertelstünde zugebilligt, um die Beweis
vergeben wird. Jeder Redner wird eine Stunde sprechen, und gründe des Gegners zu widerlegen. Bier Schiedsrichter sollen be
stellt werden.
Das Drama mif Debaffe. Bei der Aufführung von§ 218 bon Carl Crédé der Biscator- Bühne im Wallner- Theater sprechen am Freitag Herr Großmann von der Liga der Menschenrechte, am Sonnabend Dr. med. Rosenbaum, am Sonntag Rechtsanwalt Dr. Barbajah und am Montag Dr. med. Levy Lenz.
Eine Schufpieler- Nachtvorstellung von Er in der Bremierenbesetzung findet am 12., 23, Uhr, in der Tribüne Berliner Straße ftatt. Der Gesamtertrag fließt den Wohlfahrtstaffen der Bühnengenoffenschaft zu. Karten im Bezirksverband Keithstraße 11, Zimmer 15.