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(3, Fortsetzung.) Ä>ar nicht sein Haus ein Treibhaus, in dem die kühnsten Unter­nehmen, die ausschweifendsten Begierden, Mord, Raub, Kuppelei in der Sonne einer wollüstig stnnestrunkenen Verworfenheit blühten und zur vollen Reif« gediehen? Kettd ahnte nicht, daß außer ihm noch einer nach diesem Bilde sah. Jeder von ihnen hatte seine Gedanken, denen er nachhing. Kead wurde durch das Borbeihuschen einer Gestalt aufgescheucht. lieber seinen Rücken ging es wie Schauer. Er wogte kaum hervor- zutreten. Kannte er das Gefühl von Angst? Aug in Aug stehen, . das tonnte er. Aber das Unbestimmte, Unsichtbare übte seinen Schrecken auf ihn aus. Wie. wenn es ihn einmal im Schlaf über- siele, erinnerte er sich an die Worte Duvails. Mit ihm verließ auch ein anderer sein Bersteck. Mit gemessenen Schritten setzte er Kead nach. Hotte das Gesicht eines Mongolen- stSmmling». Das Zimmer, in dem sich Mrs. Mabel und ihre Tochter auf- hielten, lag im Halbdunkel. Berhetzt, müde konnten die Frauen lange nicht sprechen. Aber sie waren glücklich. Glücklich, weil sie allein waren. Mutter, ich will schlafen." Es klang wie ein« helle, ober un- endlich traurige Kinderftimme.Mutter, ich Hab« Angst, schrecklich Angst." Lillian drückte sich fest an Mabel. Mabel versuchte zu lachen. Aber das Lachen brach sich mi Hals« und blieb stecken. Sie strich mit der Hand über das junge frische Gesicht des Mädchens und liebkoste es. Mutter, bleib bei mir", flehte die kindliche Stimme. Aber MabÄ hatte kein« Zeit und ging. Und Herr Duval, der wieder , Allrigth" war, lief ihr in den Weg. Nun war es schon sehr schwül und Mrs Mabel betonte, daß es im Haus kühler sei. Und da er un- hvsticherweise dem widersprach, stellte sie ihm den Antrag, sich von der Richtigkeit ihrer Behauptung zu überzeugen. Der ältliche Herr lächelte charmant und ging sich überzeugen zu lassen. Mrs. Mabel Keads Salon mit angrenzendem Boudoir und Schlafzimmer hatte ebensowenig Stil wie die übrigen Räume des Bungalow, die sich durch ein wahres Mischmasch ehemals künst- lerifcher Auffassungen, also kurz durch Stillosigkelt auszeichneten. Die Appartements der ,�Lady" prunkten in verwaschenem Empir. Mrs. Kead tat noch ein übriges, um die dekorative Wirkung des Raums ui erhöhen. Ihrer verführerischen Stellung hätte sich ein« Beterane t>es guten alten Hetärenstandes nicht zu schämen brauchen. Es ging eben so gut, als«s überhaupt noch ging. Hinter Falten war so mancher Reiz versteckt, den die Frau mit kundigem Geschick gerne hervortreten ließ. Sie kämpfte mit stumpfen, ab- gebrauchten Waffen. Aber sie kämpfte, well niemand gerne fällt, am allerwenigsten unter dieser Sonn«, die den Menschen wie nur irgendwo früh bleich und ausdörrt. Duval entdeckte plötzlich diesen Reiz der Frau, nämlich den des Berfalls. Fühlte sich ihm verwandt, zu ihm hingezogen.--- , Mr. Kead stand inmitten des Raumes, während sich draußen heftige Windstöße erhoben und ganz unvermittelt Regen hernieder- zuprasseln begann. Den leisen Ausschrei Lillians quittierte er mit einem Grinsen. Er wollte etwas sagen, aber die Zunge hing ihm wie ein Stück lahmen Fleisches im Munde. Lillian scheut« sich vor ihm. Schon als ganz junges Kind fühlte sie sich von ihm abgestoßen und hatte jede zärtliche Berührung mit dem Stiefvater vermieden. Oft war es nicht angegangen, daß sie ihm auswich. Und sie hatte die vielen scheußlichen Zärtlichkeiten und Liebkosungen von ihm erdulden müssen. Hatte sie sich gewehrt. war er ungeduldig, grob, wütend geworden und hatte nicht ab- gelassen, sie irgendwo abzufangen und ihr seine väterlich«, eigentlich stiesoäterliche Lieb« aufzudrängen. Jetzt, da sie ihn vor sich stehen sah, kamen ihr alle Einzelheiten in den Sinn und verdichteten sich zu einem wahnsinnigen Schrecken vor ihm. Groß, ungeschlacht wie ein Matrose kam er auf sie zu. Behut- sam nahm er ihre Hand und legte sie in die seine. Die war rot angelaufen, fast schon blau und ekelhast fleischig. Er stand unter Alkobol und seine verglasten Augen tasteten sie ab. Sie versuchte ihn freundlich und scherzend abzuwehren. Er verlangte, daß sie ihn küsse. Noch immer versuchte sie es mit einem Scherz abzutun. Aber heuic schen er nicht darauf einzugehen. Schalt sie ein ungehorsames, liebloses Kind. Beteuerte, wie sehr er ihr als Vater zugetan fei. Versprach Ihr die kostbarsten Edelsteine, die teuersten Toiletten, Pferde, Autos und anderes, wenn sie ihm fürderhin so begegne, wie er es von ihr erwart«. Und sprach mit rührender Stimme, wie wenig Liebe ihm die Menschen entgegen brächten, und wie sehr er danach begehre, oft wie ein Verschmachtender dürste. Und von wem anderen solle er dies« erwarten als von ihr die doch sein Kind, wenn auch nicht sein Fleisch und Blut sei. Dabei rannen ihm Tränen über die aufgequollenen Lacken. Das MäVchen oermochle nicht, eine Rührung zu oerbergen. Sie machte sich stille Vorwürfe, daß sie ihn so behandle. Sie dürfe ihn nickt länger kränken, sagte sie sich uno überwand den Ekel und die Abscheu vor ihm. Küßte ihn herzhaft auf den dicken, wulstigen Mund Aber er wollte nicht von ihren Lippen lassen. Es benahm ihr den Atem, sie glaubte zw ersticken. Cr biß sie. Sie spürte das warme Blut über ihr Kinn rieseln. Cr bog ihren Körper nach rückwärts, griff sie schamlos ab. wollt« si« niederringen. Sie oersetzte ihm einen Stoß vor die Brust, daß er taumelte. War sie auch nicht übermäßig

kräftig, so verfügt« sie doch über Gewandtheit und einen sportlich durchgebildeten, sehnigen Körper. Sie hatte sich von ihm losgerungen. Eilte zur Tür. Er stellte sich ihr in den Weg, schäumte, keuchte, gurgelte, würgte an den Worten, die ihm im Halse stachen. Lillian wollte schreien. Dachte an die Mutter. Wußte aber, daß die un- abkömmlich sei. Und nun überkam sie ein furchtbares Grauen vor allem, was sie in den Jahren begriff und miterlebte. Sie hatte viel gesehen und gehört. War für alles sehr empfänglich. Und in ihrem Innern war viel verwüstet und verheert, frühzeitig schon. Sie war von einer steten Angst verfolgt und getrieben. Immer wieder dachte sie an die Mutter, an die Frau des Mannes, der jetzt nach ihr aus war. Er will nun auch sie zerstören. Sie war ja schön, und längst schon hatte sie die Blicke der vielen Männer, die in diesem Hause ein- und ausgingen, begrisfen. Dieser Mensch, dem die Augäpfel blutig aus den Höhlen treten, bereitet allen diesen Männern das Bett, in das er sie, wenn er sich an ihr müde gelebt hat, treiben wird. Er will Macht über ihren Leib gewinnen, sein Eigentum soll er werden. das er verhandeln kann je nach Laune und Berechnung. Und dann wird sie wie die'Mutter sein. Diese Gedanken durchjagten Lillian und griffen Ihr an den Verstand. Kead gebärdet« sich wie ein Besessener, artete schließlich in plumpe Gemeinheit aus:Ist das der Dank, daß ich euch aus dem Rinnsal gezogen habe?! Verrecken hättet ihr müssen ohne mich Und jetzt, wo ich einmal nehmen will, während ich immer gegeben und ihr genommen habt, jetzt schmeißt du� mich weg. Du gehörst mir! Verstehst du! Ich habe«in Anrecht auf'dich! Dein« Mutter ist alt und häßlich Aber ich gebe sie nicht auf, weil sie mir gehört. Komm!" Lillian fand Gelegenheit, zu entschlüpfen. Floh, floh hinaus in den fallenden Regen, als hielle sie das Tier am Nacken fest. -» Der Polizeichef und dieLady" hatten sich wieder gesellschafts- fähig gemacht, starrten unbefriedigt und gelongweilt an die Decke, oermieden zs streng, sich mehr als nötig anzusehen. Ihre Augen blickten nicht mehr verschleiert, ihr« Stimmen waren nicht mehr bedeckt. Es ging sehr frostig und moralisch zu. Nur Mrs. Mabel sprach unaufhörlich und ausdauernd:Glauben Sie mir, daß die Mannssucht einer Frau oft nur einem hilflosen Mitteilungstriebe entspringt. Das vom Leben geschundene Weib sucht immer wieder den Mann, sollte sie auch noch so von ihm zertreten worden sein. Si« findet in ihm, wenn auch nur für Stunden, den Partner ihres Leides. Denn auch er haßt wie sie selbst ihre Ver- gangenheit. Im ersten Sinnesrausch, den Qual. Zerwürfnis und Schmerz der Frau entzünden, ist er auf diese Vergangenheit eifer- süchtig und duldet sie nicht." Sie hielt imre, blickte Duval unverwandt an:Was bleibt von all dem übrig, von diesem Suchen und Finden?" Ihr Kopf fiel aus die Brust, die Hände griffen in leer«

Lust.Wir Frauen wissen nie, daß, wenn wir suchen, wir immer nur das finden, um dessentwillen wir suchen. Unsere Anschmiegsam- keit, unser Mitteilungsbedürfnis und unsere Hingabe sind das Resultat von Stunden, in denen wir durch unser Leid wirken. Mrken, ja, mein Herr", setzte sie noch mtt Nachdruck hinzu. Mrs. Mabel Kead wußte um sich und das Leben Bescheid. Sie hatte viel erfahren. Und das hatte sie klug und kritisch gemacht. Duval war nicht der Mann, dem solche Vorzüge einer Frau etwas zu sagen gehabt hätten. Er beurteilte sie: Verbraucht. Ein Wrack. Und wandte sich zum Gehen. 4. Morgen brach an. Das Firmament färbte sich vom dunkel ge- tönten Violett zum zartesten Rosa und endlich zur blutigen Röte. um zu glühen wie Scharlach über den Häuptern der Stadt. Um diese Zeit war es, daß sich zwei Menschen, nach einer �e- meinsam verbrachten Nacht, trennen sollten. Der Herr und die Dame kannten sich zwar, wie man sich eben nach einer solchen Nacht kennt, aber sie legten Wert darauf, insbesondere die Frau, anonym zu bleiben. Unentschlossen, verwirrt und benebell standen si- sich gegenseitig im Wege. Sie fanden nicht den richtigen �lbschluß, den würdevollen Abgang. Lagen sich weniger in der Seele als im Magen. Ueberfättigt lehnten sie herum, versuchten es mit der Liebe. zuletzt aber doch nur mit der Liebenswürdigkeit. Mehr war für beide nicht verblieben. Kein« Bindung, nichts sollte zwischen ihnen bestehen. Ws fremde Menschen hatten sie sich unter merkwürdigen Umständen gefunden und nun wollten sie ebenso auseinander gehen. Jeder von rhnen mußte zurück, von wo er gekommen war, und dort weiterleben.(Fortsetzung folgt.)

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SSeUräge stur Slaalsbürgerkunde

Unser Staatsleben. Von K. E ck a r d t, Regievungs- und Schul- rat, und Dr. Veltman, Oberregierungs- und Schulrat, Kob­ lenz . Heft 1: Wie der deutsch « Voltsstaat errichtet wurde; Heft 2 und 3: Das Werk von Weimar. (Verlag von Julius Beltz, Langen- salza, Leipzig und Berlin .) Der moderne Arbeitsunterricht verlangt, daß der Schüler es lernt, aus dem vorliegenden Geschichtsmaterial sich die eigene An- schauung selbst zu bilden. Diesem Bedürfnis kommen die vor- liegenden Bändchen(Preise von 60 Pf. bis 1,60 M.) mit ihrer gut getroffenen Auswahl aus den Sitzungsberichten der Verfassung- gebenden deutschen Nationalversammlung, deren Umfang sonst eine Verwendung im Schulunterricht unmöglich macht, in begriißens- werter Weise entgegen. Die Schicksalsstunden der Republik in Wei- mar steigen wieder heraus, wenn man die gerade wegen ihrer fach- lichen Ruhe begeisternden Reden eines Friedrich Ebert lieft, und wenn man von neuem erlebt, wie er mit den Gegnern des freien Volksstaates schonungslose Abrechnung hält. Ein Fehler, der sich leicht hätte vermeiden lassen, besteht darin, daß in den Heften, die sich mit der Schaffung der Weimarer Ver- fassung beschäftigen(Heft 2 und 3: Das Werk von Weimar ), im In- haltsverzeichms ständig von Sitzungen des Reichstags und nicht von Ätzungen der Nationalversammlung die Rod« ist. Daß Heft 1(Wie der deutsche Volksstaat errichtet wurde) nur Vcrhand- lungsbericht« der Nationalversammlung und nichts über die immer- hin für das Schicksal der deutschen Republik entscheidende unmittel- bare Vorgeschichte der Einberufung der Nationaloersammlung ent- hält, macht diese Zusammenstellung allerdings geeignet, eine der gefährlichsten Illusionen über den. tatsächlichen Geschichtsablauf zu unterstützen, nämlich die Vorstellung, als werde Geschichte ausschlicß- lich in parlamentarischen Verhandlungen gemacht. Auch in der demokratischen Republik (besonders bei ihrer Entstehung) sind V.-r- fassungsfragen ganz reale Macht fragen und auch die Geschichte der demokratischen Republik ist eine Geschichte von Klossenkämpfen, die nicht durch die Schuld der Arbeiterklasse, deren Kraft die Republik schuf oft sehr wenig zivilisierte Formen annahmen. Heinrich salrubowkr,

WAS DER TAG BRINGT.

«MNUMNMMMMMIIMMwlMNMMMMIMIWNMIMIIMUMNMIMlMIM Ein Vorlaufer Zilles, Eigentlich war er von seinem Vater für dos ehrsame Schneider- Handwerk bestimmt, aber er zog es vor, das zu werben, was man damals achselzuckendKünstler" nannte. Und er wurde es, der alte Schabow. Er ging durch die harte Schul« der Armut, aber er erreichte fein Ziel. Eine» Tages ist der kleine Schneiderssohn aus Sacrow Direktor der Berliner Akademie. Hohe und höchst« Auszeichnung«': werden ihm zuteil, ohne jedc�h größeren Eindruck auf ihn zu machen; er bleibt, wer er ist. Einst fragte er zum größten Entsetzen der anwesenden Pro- fessoren unter völliger Ignorierung seiner hohen akademsschen Würde einen Schüler im Zeichensaal, ob sein« Mutter nicht bald wieder Käsekuchen backe, der letzte sei so vorzüglich gewesen, daß er sich schon sehr auf die nächste Kostprobe freu«. Man solle also gor nicht vergessen, ihm wieder eine zu schicken. Bei einem anderen Schüler sagte er plötzlich, während er mit fester Hand die verfehlt« Zeichnung verbesserte und die Punkte durch sicher gezogene Linien miteinander verband:Set Sichere Hab' ick von meinem Voter, un det war'n Schneider." Wir sehen daraus, daß derAlte", wie ihn seine Schüler nannten, sich den Teufel um die vielsagenden Blick« und das spöttische Achselzucken der Professoren und anderer Leute scherte. Gegen Anmaßung und Dünkel kehrte er stets seine gemütliche Berliner Grobheit ohne Ansehen der Person heraus. Zu einem bekannten Professor der Berliner Akademie, der trotz seines Titels nur ein mittelmäßiger Künstler war, sagte er eines Tages:Der Herr Professor hat sich außer anderen schlechten Eigenschaften leider ooch det Malen angewöhnt."* Als ein junger Offizier, der fein Schüler werden sollte, einst zu ihm kam und bemerkte, daß er die Malerei nur zum Zeitvertreib ausübe, sagte Schadow trocken:Na, denn bleiben Si« man l'ever bei Ihre Mechens", und drehte dem erstaunten Gecken den Rückcn. Kompliziertes Feuer, In einer rheinsschen Zeitung finden wir folgenden lustigen Brandbertcht:Das Feuer entstand durch Irrsinnigkeit de» Josef Nagel oder well Kinder zum Mehfuttcr verwendet wurden. Es laufen verschiedene Gerüchte im Dorfe herum. Pesitzer des Brand- gegenständes konnte keine Versuche machen, weil er kein Wasser' hatte und weil er nicht zu Hause war. Der Hauptplatz war durch zwei Laternen und einen Gendarmen erleuchtet Di, Löscharbeiten, leitete der Gemeindeschreiber, weil es bei dem Kommandanten m I

der Oberstube selbst brannte, die Flammen schlugen um das Dach herum. Di« Löschmas chine wurde, weil das Wasser aus den Lei- tungsrohven nicht kommen wollte, anfangs aus der Jauch« des Hofes gespeist, später erhielt sie Wasser durch tragende Mädchen und Einschütten derselben in die Spritzen und durch Saugen der Pflicht- feuerwehr am Hydrophor. Gerettet wurde eine Kommode und ein« Kuh. welch« gestohlen wurde. Di« Dienstmagd rettet« das nackte Leben im blasen Hemde. Ein Feuerwehrmann wurde durch ein« Stichflamme am Ohr verletzt, welches über den Helm herausragte. Der vorgeschrieben Brand hatte gelehrt, daß das Spritzenhaus nicht so weit von der Brandstell« entfernt sein darf." SO Millionen Dollars für Grünanlagen, Di« Stadt New York hat beschlossen, für die Schaffung von 25 neuen Parkanlagen im gesamten Stadtgebiet einen Betrag von 50 Millionen Dollars auszuwerfen. Die neuen Anlagen sollen eine Fläche von über 1000 Hektar bedecken. Die deutsche Kantschintschinga-Expedition, Di« Mitglieder der deutschen Expedition, die versuchen will, de» Kantschintschinga, den zweithöchsten Gipfel des Himalayagebirges, zu besteigen, sind in Dardschiiing eingetroffen. Sie werden sich über Pemoyangtse nach dem letzten festen Rasthaus in den Bergen be- geben. Der Plan der Expedition hat in der letzten Minute noch eine Aenderung insofern erfahren, als viele Transporttieve zurückgelassen und dafür Träger verwendet werden sollen, die vielleicht zuver- v lässiger sind als Pferde oder Maulesel. Eine Aenderung in der Richtung der Besteigung wird ebenfalls für erforderlich gehalten, um so mehr, als nach den Berichten der Sachverständigen der Auf- stieg aus den Kantschintschinga viel leichter von der Nepalseite zu bewerkstelligen sein dürfte. Die Expedition wird sich von dem etwa 5600 Meter hohen Kanglapaß aus durch das Gebiet von Nepal ihrem Ziele nähern, das auf der Grenze zwischen Sikkim und Nepal liegt. Sie durchquert dann in großer Höhe ein gletscherreiches Ge- lände und setzt ihren Weg bis zu dem großen Bergeinschnitt von Nepal fort. Nach Bewältigung dieses Wegabschnittes, dringt sie zum Katrtschintschingagletscher vor, dessen Ueberquerung mir unier den größten Schwierigkeiten möglich sein wird. Die Forscher ge. langen dann in die unmittelbare Nähe des Hauptgipfels. Sie wer- den sich dem Vernehmen nach in drei Gruppen teilen, von denen jede die Besteigunosmöglichkeiten von verschiedenen Bergkämmen aus prüfen wird. Der Weg, dessen Gangbarkeit nunmehr zunächst geprüft wird, geht durch den abgelegensten Winkel von Nepal , eto gänzlich unbewohntes Gebiet.