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Betriebsrätewahlen.

Bemerkenswerte Ergebnisse aus Berliner   Betrieben.

Damit ist der Bann gebrochen: in den von den Kommunisten gänzlich beherrschten Arbeiterrat fommen noch 9,, Revolutionäre  " und 5 Gewerkschafter.

Bei den Wahlen im Clmowerk der Siemens- Schudert- Werke| 874 Stimmen. Die ,, revolutionäre Oppofition" erhielt im Haupt­entfielen auf die freigewerkschaftliche Ciffe 1244 Stimmen( im Bor mert 1072 und in der Bollonhülle 276, zusammen 1348 Stimmen. jahre 2039) und damit 7( 11) Mandate im Betriebsrat und 9( 13) im Arbeiterrat. Die Kommunisten, die zum erstenmal eine ,, revolutionäre Liste" ausstellten, erhielten 479 Stimmen und ,, eroberten" je 3 Mandate im Betriebsrat und im Arbeiterrat. Der gelbe Rd2. betam 205 Stimmen( 204) und behielt je 1 Mandat. Der nicht minder gelbe RBA. erzielte 269 Etimmen( 240) und da mit 1 Mandat im Betriebsrat und 2( 1) im Arbeiterrat.

Die Angestellten gaben für die Liste der freien Gewert­fchaften 267 Stimmen( 299) ab, auf die 2 Mandate im Betriebsrat und 4( 5) im Angestelltenrat entfallen. Der GdA. befam 102( 87) Stimmen und 1 Mandat im Angestelltenrat, der Gedag 287( 239) Stimmen, 2 Mandate im Betriebsrat und 4( 3) im Angestelltenrat. Das Wahlergebnis bei der Arbeiterschaft ist immerhin noch als günstig zu bezeichnen. Die Gelben haben am Wahltage Die Belegschaft mit dem Friedericus- Rey- Marsch, ausgeführt von einer großen Kapelle, vor dem Betriebe empfangen. Die Kommu­nisten haben deshalb so wenig Anhang im Betriebe, da Bauer und Dubrou, die Spitzenkandidaten der freigewerkschaftlichen Liste, vor einem Bierteljahr aus der KPD. ausgeschlossen wurden, weil sie es ablehnten, Sonderlisten aufzustellen.

Die Wahl im Technischen Büro Berlin  , Siemens  Schuckert, drehte sich um die Liste der Hatenkreuzler und die des Industrieverbandes" für das Metallgewerbe( Richtung Kaifer  ). Eine freigemertschaftliche Liste war nicht eingereicht. Der Industrieverband erhielt 135 Stimmen und je 3 Mandate im Be­triebsrat und Arbeiterrat, die Hafenkreuzler 182 Stimmen, 4 Man­bate im Betriebsrat und 5 im Arbeiterrat. Bei den Angestellten war nur eine Liste des DHB. eingereicht.

In diesem Betriebe sind Arbeiter nur als Monteure beschäftigt. Eingestellt werden hier nur Mitglieder der gelben Dr. ganisationen zu dem niedrigsten Tariflohn in der Berliner  Metallindustrie. Deshalb gilt es auch als nebensächlich, ob ein abgeschlossener Lehrgang nachgewiesen werden kann oder nicht. Der drohende Abbau. mag mit dazu beigetragen haben, daß meder eine freigemertschaftliche Liste der Arbeiter, noch der An­gestellten aufgestellt wurde. Das muß anders werden.

Freigewerkschafter bei den Osram  - Werken unerschüttert.

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Bon den Osram   Betrieben liegt jetzt das genque Gesamtergebnis der Betriebsratswahlen vor. Der ,, Oppofition", die in zwei Fabriken des Konzerns und zwar in den Fabriken A und B in diesem Jahr zum ersten Male eigene Listen aufstellte, ist der Erfolg verjagt geblieben, den sie sich von diejem ,, revolutionären" Sondervorgehen versprach. Im vorigen Jahr waren von den 54 Arbeiterräten 44 Sozialdemokraten, 8 Kommunisten und 2 kommunistische Syndikalisten. Jetzt setzt sich die Gesamtzahl der Arbeiterräte, die infolge der Belegschaftsver­minderung mur 49 beträgt, aus 38 Freigewerkschaftler und 11 Kom­munisten zusammen. In den einzelnen Werken war das Ab­ftimmungsergebnis folgendes:

In der Fabrit A, Gidingenstraße, wurden von Sen Arbeitern für die freigemertschaftliche Liste 2409 Stimmen und für die Opposition" 1532 Stimmen abgegeben. Der Arbeiterrat, der im vorigen Jahr aus 19 Personen bestand, hat jest mur 17 Mitglieder. Davon sind Sozialdemokraten 11( 15) und Kommunisten 6( 4). Die Angestellten hatten wie im Bor­jahr nur eine freigemerkschaftliche Liste aufgestellt. Der Angestellten­rat besteht aus 8( 8) Afa- Mitgliedern. Der auf 18( 20) Personen gebildete Betriebsrat setzt sich demnach zusammen aus 12 Freigewertschaftler und 6 Kommunisten,

Die Angestellten gaben 376 Stimmen ab für die freige­mertschaftliche Liste und 105 Stimmen für die Gd2.- Liste, so daß der Betriebsrat fortab aus 8 Freigewerkschaftern, 7,, Revolu tionären und 1 GdA.- Mann besteht.

Aus diesem erfreulichen Ergebnis, das im ersten Anlauf erzielt murde, ergibt sich für unsere Gewerkschaften die Pflicht, im nächsten Jahre der Gewerkschaftsliste zum vollen Siege zu verhelfen.

Bei Stod, Marienfelde  ,

wurde diesmal eine Op positionsliste eingereicht, auf die 373 Stimmen entfielen und damit 5 Mandate im Arbeiterrat und 4 im Betriebsrat. Die freigewerkschaftliche Cifte befam 520 Stimmen und 6 Mandate im Arbeiterrat und 5 im Betriebsrat. Im vorigen Jahre maren auf der freigewerkschaftlichen Liste 4 Kommunisten in den Arbeiterrat gekommen, während die KPD  . bei der Zersplitterung der gewerkschaftlichen Einheitsfront ein Mandat mehr erobert" hat.

Die erste Sigung des Arbeiterrats mit der Direktion. Direktor J. fragte die rote Frattion, wie sie sich zu den Schimpfereien in der Roten Fahne" pom 3. April und dem Stockproleten stellt. Der Führer der roten Liste ant­

woriete:

Herr Direktor, wir sind keine Kommunisten und lesen teine Rofe Fahne". Bon dem Inhalt des Stockproleten" weiß ich nichts, dieser ist ohne unser Zutun gedruckt worden."

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Darauf der Direktor: Meine Herren, soviel Geist hätte ich Ihnen aber zugetraut, daß sie Ihr Flugblatt ohne Hebamme fertig. befommen. Außerdem habe ich mich gewundert, daß man das Dr­ganisationsverhältnis im Betriebe durch Flugblätter an die La terne hängt. Früher hat man den Unternehmer darüber im Dunkeln gelaffen. Soviel Dummheit ist mir noch nicht vorgekommen."

Der Fraktionsführer der roten Liste unterzeichnete schließlich folgendes Schriftstück, das am anderen Tage im Betriebe als Be= tanntmachung erschien:

Bei der heutigen Vorstellung des Arbeiterrats erklärt die Fraktion der roten Liste bezüglich der Artikel, welche die Rote Fahne am 3. April 1930 und der am Wahltage perteilte Stod prolet" gebracht haben. daß sie zu den dort veröffentlichten Mit­teilungen nicht steht und sie in vollem Umfange fallen läßt, da

fie auf Unwohrheiten beruhen.

Berlin- Marienfelde  , den 12. April 1930.

gez.: Der Obmann der Roten   Fraktion. Wir bringen diese Erklärung hiermit unserer Belegschaft zur Kenntnis. gez.: R. Stock u. Co., Att.- Ges., Berlin- Marienfelde  ." Die Folge davon war, daß der Listenführer der roten Liste zurüdtrat.

Die Berliner   Baugewerkschaft.

3hre Erfolge im Jahre 1929.

Die Baugewerkschaft Berlin   des Deutschen Baugewerksbundes ist auch im Jahre 1929 der Fels der Berliner   Bauarbeiter gemejen, an dem alle Angriffe der Unternehmer, aber auch alle Anstürme der sogenannten Opposition zerschellten."

Mit dieser Feststellung schloß der 1. Vorsitzende der Baugewerk

lung am Mittwoch seine ergänzenden Ausführungen zu dem ge­druckten Geschäftsbericht für das Vorjahr. Daß diese Worte feine Uebertreibung sind, beweist der Rechenschaftsbericht Seite für Seite.

In der Fabrik D, Rotherstraße, erhielt die freischaft Berlin  , Genosse Drügemüller, in der Generalversamm gewertschaftliche Arbeiterratslift e 1539 Stimmen, die Opposition" 886 Stimmen. Der 14( 15) Köpfe starke Arbeiterrat besteht aus 9( 11) Freigewertschaftler und 5 Kommunisten( 2 Kom munisten, 2 Syndikalisten). Während die Angestellten im vorigen Jahr nur eine freigewertschaftliche Liste aufgestellt hatten, tam diesmal der DHV. hinzu. Die Aja Liste bekam 325 Stimmen und 6 Angestelltenmandate von insgejamt 8( 9), die DHB. Liste 155 Stimmen und 2(-) Size. Der Betriebsrat jetzt sich zufammen aus 8( 8) freigemertschaftlichen und 4( 2+ 2) fommu­nistischen Arbeitern, 3( 4) freigewertschaftlichen Angestellten und 1(-) DHB.- Mann.

Im Maschinenglaswert Siemensstadt gab es nur eine freige wertschaftliche Arbeiterratsliste. Demzufolge besteht der Arbeiterrat aus 8 Freigewerkschaftlern. Der Ange­stelltenrat besteht aus 2 212- Mitglieder und 3 Unorganisierten, der Betriebsrat aus 6 Freigemertschaftlern und 2 Unorganisierten.

Für die Fabrit S, Helmholzstraße, wurde ebenfalls nur eine freige wertschaftliche Arbeiterratsliste aufgestellt. Gesamtzahl der freigemerfschaftlichen Arbeiterräte 8. Der Ange­stelltenrat besteht aus 1 Gelben und 4 Unorganisierten, der Betriebsrat aus 6 Freigewerkschaftlern und je 1 gelben oder un prganisierten Angestellten.

Im Hauptgeschäft besteht der Arbeiterrat aus 4 Freigemertschaftlern und 2 Unorganisierten, der Betriebsrat aus 5 Freigemertschaftlern, 4 Gd2.- Mitgliedern und 2 DHB.- Leuten Benn auch die Mandatsverteilung im Angestelltenrat mit 3 Afa- Mitgliedern, 4 GDA., Mitgliedern und 2 Deutschnationalen die gleiche geblieben ist wie im Vorjahr, so haben doch die Afa- Gemert­schaften ihre Stimmenzahl ganz ansehnlich erhöht. Es erhielten: Afa 256( 210), G62. 334( 325) und D5B. 183( 194) Stimmen.

Fortschritt bei der General Motors  .

Bei der General Motors   herrschte die KPD.   bisher fast unum. schränkt. Nur ein einziger unserer Parteigenossen war Mitglied des Betriebsrats. Die KPD.   versuchte durch eine Wahlfälschung ihre Liste als die der freien Gewerkschaften auszugeben. Sie erhielt zwar mit 298 Stimmen 4 Size im Betriebsrat und 6 im Arbeiterrat noch vine tnappe Mehrheit, die jedoch von unseren Genossen start berannt mird. Die Liste der freien Gemertschaften erhielt 195 Stimmen und je 3 Size im Betriebsrat und im Arbeiterrat. Es fehlten nur 3 Stimmen zu einem vierten Mandat im Arbeiterrot. Die Hakenkreuzler erhielten 38 Stimmen, aber fein Mandat. Auch hier wird das zielbemußte Arbeiten zum endgültigen Erfolg führen.

Bei der C. Lorenz A.-G., Tempelhof  , bestand der Arbeiterrat bisher nur aus Kommunisten, die von hier aus immer wieder das Wetterleuchten der Weltrepo­hition aufflammen ließen. Die KPD.   scheute meder Kosten noch Schmutz für ihre Flugblätter, um diese Hochburg zu halten. Es galt hier Bresche zu schlagen, und das ist gelungen!

Abgegeben wurden für die freigemertschaftliche Eifle im Haupt­mert 695 Stimmen und in der Ballonhülle 179 Stimmen, zusammen

In einer Zeit rapid absinkender Konjunktur mußten die Ver= handlungen zum Abschluß eines neuen Reichstarifvertrages für das Hoch-, Beton- und Tiefbaugewerbe geführt werden. Wenn diese Verhandlungen sowie die daran anschließenden für den Bezirk zu einem befriedigenden Ergebnis führten, jo mur deshalb, weil die Schlagtrajt der Organisation durch die Krise nicht beeinträchtigt

wurde.

Für die Stuftateure und Gipier wurde eine 2ohn erhöhung von insgesamt 6 Pf. durchgesetzt, für die Töpfer um 8 Pf., die Fliesenleger um 10 Bf., die Asphalteure nach einem zweiwöchigen Streit um 10 Bf., für die Kunst stein­verseker um 11 P., die Rohrer um 10 Pf. usw. Der von den Unternehmern geplante Abbau der Akkordgrund­preise der Akkordmaurer um 30 Pro3. fonnte fast restlos ab­gewehrt werden. Ebenfalls auch der in der gleichen Richtung liegende Antrag auf Herabjegung der Attordpreise für die Akkord­steinträger. Jedenfalls hat sich

die Tarifpolitik der Organisation

als richtig ermiesen. Gerade jetzt zeigt sich am deutlichsten, mie falsch eine Tarispolitik wäre, die nur auf die Zeiten der Hochfan junktur abgestellt ist. Bon der Werbekraft der Organisation zeugt auch der Aufschwung in der Mitgliederbewegung. Mit einem Bestand von 27 968 Mitgliedern am Schluß des Berichtsjahres ver­bucht die Baugewerkschaft Berlin   3328 Mitglieder mehr als zu Be­ginn des Vorjahres. Damit ist der höchste Mitgliederstand der Nachkriegszeit, der im 3. Quartal 1922 mit 26 396 Mitgliedern er­reicht wurde ,, bereits beträchtlich überschritten.

Allein der öffentliche Appell an alle Berliner   Bauarbeiter zur organisatorischen Einigkeit, der von der KPD  . und dem Kaiser verband in der gemeinsten Art bekämpft wurde, brachte der Orga­nisation durch lebertritte aus gegnerischen Verbänden einen Gewinn von 556 Mitgliedern. Die ungewöhnlich starte finanzielle Bean­spruchung der Organisation durch die anhaltende Arbeitslosigkeit tommt darin zum Ausdruck, daß schon im 1. Quartal des Berichts­jahres fast ebensoviel an Arbeitslosen und Krankenunterstützung ausgegeben wurde wie im ganzen Jahr 1928. Insgesamt wurden 765 397 Mart für Kranken-, Arbeitslosen- und Invaliden­

unterstützung

ausgegeben, wovon allein 523 056 M. Arbeitslosenunterstützung waren. Der Bestand der Lokaltasse hat sich um 134 560 Wt. auf.677 038 m. erhöht.

In der zweiten Jahresgeneralversammlung am 7. Mai wird über die Borschläge zur Neuwahl des Vorstandes ent­schieden, die jetzt in den Bezirfen gemacht werden müssen. Die Bezirke, also damit die Mitglieder, haben dann über die Tätigkeit des Borstandes zu urteilen.

Die Eisenbahner in Tempelhof  .

Proteft gegen Abbau.

Beit über 600 organisierte Eisenbahner waren am Dienstag zit einer Protestversammlung gegen die Abbaumaßnahmen der Reichs­bahn in der Schloßbrauerei in Schöneberg   versammelt. Nach einem Bericht eines Mitgliedes des Hauptbetriebsrates und nach lebhafter Aussprache wurde folgende Entschließung angenommen:

Die vorgesehenen Schließungen und der Personalabbau in den Reichsbahnausbesserungswerken dienen lediglich zum Ab­stoßen von Reparaturarbeiten an das profithungrige Privat­unternehmertum, um den Reichsbahnbetrieb völlig au privati fieren.

Die Ortsverwaltung wird ersucht, auf den Borstand des Ein­heitsverbandes der Eisenbahner Deutschlands   einzumirfen, nichts zu unterlassen und erneut mit der Reichsbahnhauptverwaltung zu verhandeln, daß die halbe Stunde für die Ausbesserungswerte und eine ganze für den Betrieb täglich eingespart wird, um die ungerechtfertigten Entlassungen zu unterbinden.

Bei diesen Verhandlungen muß immer wieder auf die Ber­schwendung von Millionen und aber Millionen Mort für Leistungs­zulagen hingewiesen werden sowie auf die unerhört hohen Ge hälter von 300 bevorzugten leitenden Beamten und auf die Auf­wendungen für Sportvereine und Bahnschutz.

Von den Funktionären und Mitgliedern des Einheitsver bandes wird verlangt, daß fie sämtliche Unorganisierte auffordern, mit der Arbeitsfraft hauszuhalten und jede lleberstunde abzu lehnen, bis normale Arbeitsverhältnisse bestehen."

Der Verlauf der Versammlung zeigte den festen Willen der organisierten Eisenbahner, den Angriff der Reichsbahn- Gesellschaft auf ihre Arbeitsbedingungen mit allen Mitteln abzuwehren. In voller Einmütigkeit stellten sich die Versammelten hinter die von der Organisation und den Betriebsvertretungen vorgeschlagener Maßnahmen, und sie brachten auch teilweise recht, drastisch ihre Unwillen zum Ausdruck über die Verräterrolle der KPD  . Diese hat sich nämlich nicht gescheut, in ihrem sogenannten Roten Eisen­bahner" die Maßnahmen, die der Betriebsrat zum Schutze seiner Kollegen durchführte, öffentlich zu denunzieren. Ihr war es sicher­lich unangenehm, daß es das Geschick der Betriebsräte verhinderte, Die überfüllte Bersammlung Arbeitsbrüder brotlos zu machen. war sich auch darüber einig, daß in diesem Betriebsrätewahlkampf den sogenannten roten Betriebsräten" die gehörige Quittung aus gestellt wird.

Klare Front der Berliner   Chemigraphen

Für KPD  . Parolen ist fein Raum.

In dem an sich verhältnismäßig fleinen, aber festgefügten Ver band der Lithographen und Steindrucker ist für die gewerkschafts­feindlichen Parolen der KPD. fein Raum. Die menigen fommu­nistischen Mitglieder dieser Organisation waren nichtlinien­treu" genug, um die Befehle der Moskauer   Filiale, im Karl­Liebknecht- Haus gegen den Verband auszuführen. In der Chemi­graphengruppe ist es der kommunistischen   Gewerkschaftszen trale nunmehr gelungen, in das bisher still plätschernde Oppositions­wässerchen etwas Bewegung zu bringen. Das Mitglied der Gruppen­leitung der Chemigraphen Durnid hat entgegen den Beschlüssen und Richtlinien des Leipziger   Gewerkschaftskongresses und der Ver­bandsinstanzen im Scherlbetriebe auf der roten" Betriebsratsliste kandidiert und ist demzufolge aus dem Verbande aus geschlossen worden.

Dieser Vorfall führte zur Einberufung einer Chemigraphens versammlung, die Donnerstag abend in Gemertschaftshaus bei starfem Besuch abgehalten wurde, um die Wahl eines Ergänzungs mitgliedes zur Gruppenleitung für den ausgeschlossenen Durnick vorzunehmen.

Der Borjizende der Gruppenleitung der Chemigraphen, ehr, beleuchtete furz den ,, Fall" Durnick, der in der gesamten Organisation des Verbandes der Lithographen und Steindruder einzig dasteht. Er verurteilte auf das schärfste das Sondervorgehen Durnids und wandte sich entschieden gegen die Versuche der KPD.  , den Klassen­tampfgedanken so umzubiegen, daß die Gewerkschafter, die politisch nicht übereinstimmen, sich als Rassengegner" betrachten jollen.

Die Ausführungen des Gruppenleiters flangen aus in den Appell, nicht die bisher vorbildliche Einheit der Chemigraphen­gruppe zu zerschlagen, wovon lediglich die Unternehmer einen Nuzen hätten. Trotzdem in der ausgiebigen Diskussion über den Fall Durnid die Meinungen oftmals scharf aufeinanderprallten, muß anerkannt werden, daß sich das Auftreten der Oppofition" vorteil­haft von der Form unterschied, die sonst in manchen Gewerkschaften in die Erscheinung triit.

Mit übergroßer Mehrheit entschied sich die Versammlung dafür, nicht nur die Ergänzungswahl für das ausgeschlossene Mitglied der Gruppenleitung vorzunehmen, sondern die gesamte Gruppen­leitung paritätisch zusammenzuseßen, die bisher aus drei Parteikommunisten nebst einem Sympathisierenden und dem parteipolitisch neutralen Gruppenleiter bestand. Gegen eine geringe Minderheit wurde die Gruppenleitung aus dem unparteiischen Gruppenleiter He hr, ben beiden Mitgliedern der SPD.  , Nitschke ehr, und Bape, sowie dem Barteifommunisten Bengler und dem Sympathie- Kommunisten Hartung zusammengesetzt. Damit ist in der Chemigraphiegruppe eine lare Entscheidung gefallen, die den Weg freimacht für eine zielflare, positive Gewerkschaftsarbeit.

wertschaften wenden sich mit einem Aufruf( fiche Inseratenteil) Bei Leineweber geht der Kampf weiter. Die beteiligter Ge an die werttätige Bevölkerung mit der Bitte, gegenüber den Aus gesperrten Solidarität zu üben.

Die Elektromonteure und Helfer der Firma Gefat, Lynarstr. 5/6, befinden sich seit Mittwoch im Streit, um den Abschluß eines Manteltarifvertrages zu erreichen. Zuzug ist fernzuhalten.

Die Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Die Leipziger   Tapezierergehilfen stehen seit dem 16. April im Streit, Die dortigen Unternehmer versuchen nun, Arbeitskräfte aus Berlin   zu erhalten. Wir warnen daher vor Arbeitsannahme, und ersuchen besonders die Kleberkollegen, feine Montage­arbeit für Leipzig   anzunehmen, da es sich nur um Streit­arbeit handeln kann.

Sattler, Tapezierer- und Portefeuillerverband.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Gruppe Moabit  : Treifen zur Osterfahrt um Uhr am Botsdamer Bahnhof.

Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: 6. Alingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : A. S. Döscher; Lokales und Sonstiges Frik Raritädt: Anzeigen: Th. Glode: sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin   Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlaasanftalt Baul Ginger u. Co., Berlin   SW 68, Lindenstrake& Sierau 3 Beilagen, Stabtbeilage"," Unterhaltung und Wiffen" und Blid in die Bücherwelt".

Musiker

Orchester und einzelne Weidendamm 0017:: 9-21 Uhr