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Nr. 184

47. Jahrgang

Technik

Ein neuer 600 PS- Flugmotor

Im Bau luftgekühlter Motoren hinkten wir in Deutschland   schon| in der Zeit vor dem Kriege bedenklich nach, da unsere damaligen perantwortlichen Stellen es verabsäumt hatten, diesem Zweige der Flugmotorentechnik die ihm gebührende Aufmerksamkeit in Gestalt von Unterſtüßungen ideeller und materieller Art angedeihen zu laffen. Zum Bau, d. h. zum erfolgreichen Bau luftgekühlter Motoren gehören soviel Erfahrungen und Kenntnisse, wie sie nur in jahr­zehntelanger Arbeit gesammelt werden können. Diese Erfahrungen

Vorderansicht

wassergekühlter Motoren gleich, d. 5. 220 bis 240 Gramm pro PS. Stunde. An Nebenapparateantrieben besitzt der Motor zwei An­triebsvorrichtungen für Tachometer, einen für Lichtmaschinen, einen für Funkentelegraphie und einen für Betriebsstoffpumpen. Bei der vom 31. Dezember 1929 bis 8. Februar 1930 durch die Deusche Versuchsanstalt für Luftfahrt in Adlershof   vorge­nommenen Musterprüfung erzielte der Motor als Spitzenleistung bei 1900 U/ min 600 PS. Die verschiedenartigsten Belastungen bei den

Rückansicht

aber besitzt die ausländische Motorenindustrie dieser Gattung in| 50stündigen Dauerläufen ergaben vollkommen zufriedenstellende Er­in reichstem Maße, während bei uns nur ein einziges Wert hierfür gebnisse. Hervorgehoben verdient noch zu werden, daß es hierbei in Frage kommt. Diese Versuche, Experimente und Arbeiten fosten gelang, mit einem Betriebsstoffgewicht von 212 Gramm pro PS: aber Geld, wie alle Pionierarbeit, so daß es unter den obwaltenden| Stunde Benzin und 12,7 bis 13,5 Gramm pro PS- Stunde Del aus­Berhältnissen nicht wunder nehmen kann, daß die menigen Firmen, zufommen, diese 3Zahlen waren für luftgekühlte Flugmotoren bisher die mit wechselndem Erfolg luftgekühlte Flugmotoren im Deutschland   unbekannt und bedeuten einen großen Fortschritt. der Borkriegszeit herstellten, nicht die Früchte ihrer jahrelangen Ar­beit ernten tonnten. Die finanzielle Kraft entscheidet eben hier

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wie anderswo auch über den Erfolg.

Das einzige größere Flugmotorenwert für luftgekühlte Motoren in Deutschland  , die Siemens u. Halste A.-G., hat mit dem Bau ihres neuesten Flugmotors Sh 20 eine fühlbare Lücke im deutschen   Flug­motorenbau ausgefüllt. Dieser Motor bringt unsere Luftfahrt wieder einen bedeutenden Schritt weiter in der Unabhängigkeit vom aus­ländischen Motoremnarkt, auf den wir bei Motoren dieser Stärke

bisher immer angewiefen waren.

Sonnabend 19. April 1930

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bedeutend leichter als andere Bohrmaschinen, da sie komplett nur 3,5 Kilogramm miegt und so ohne jede Anstrengung, was fonft nicht der Fall ist, von der schwächsten Hilfskraft bedient werden kann. Man bohrt mit ihr Holz und auch alle Metalle in Stahl Löcher bis 5 Millimeter Durchmesser. Bei Ueberlastung schaltet eine Ueber­lajtungsfupplung selbsttätig aus, so daß auch eine große Be­triebssicherheit vorhanden ist. Besonders bemerkenswert ist die außerordentliche Handlichkeit bei der Bedienung, die mit ihrer caratteristischen Gestaltung in Pistolenform zusammenhängt. In­folgedessen erfolgt die Ein- und Ausschaltung in einfachster Weise bequem mit der haltenden Hand, und zwar durch Betätigung eines gefederten Hahnes mittels des Zeigefingers wie bei einem Bistolen­abzug. Der Antrieb der Maschine besteht in einem Universalmotor mit hoher Ueberlastungsfähigkeit und startem Anzugsvermögen; er fann an jede Lichtleitung angeschlossen werden.

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Arbeiten deutscher Ingenieure

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Der Film hat schon auf manchem Gebiete der Technik wertvolle Dienste geleistet, besonders wenn es sich darum handelte, einzelne Phasen der verschiedenen Arbeitsvorgänge im Bilde festzuhalten. Handelt es sich noch dazu um Vorgänge, die mit dem Auge gar nicht cber nur unvollkommen wahrgenommen werden können, wie Er plosionsvorgänge in Verbrennungsmotoren, so wird uns bewußt, ein welch vorzügliches Hilfsmittel wir in den photographischen Auf­nahmen rasch bewegter Filme befizen. Dr.- Ing. Werner Lindner, Dresden  , berichtet in Heft Nr. 326 über mehrfach funten aufnahmen von Explosionsvorgängen nach der Toeplerschen Schlierenmethode". Der Verfasser streist zunächst die wichtigsten Methoden, mittels derer man bisher die Flammenbewegung erforschte und die uns bereits wesentliche Kennt­nisse in der Art der Fortpflanzung der einzelnen Phasen brachten. Gleichmäßige Bewegungschwingende Bewegung- Berthelotsche Explosionswelle. Untersuchungen sind auch bereits darüber ange­stellt worden, die Erscheinungen des Klopfens, über die, troß ihrer großen Bedeutung für die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Ber­brennungsmotoren, noch fast völlige Unflarheit herrscht, zu ergründen. Neben diesen wichtigen Arbeiten sind die wertvollen Untersuchungen hervorgehoben, die von Ricardo angestellt sind und der durch An­bau von Quarzfenster am 3ylinderkopf die Flammenausbreitung mittels eines besonderen Verfahrens unter gleichzeitiger Aufnahme von Druckdiagrammen erforscht hat.

besonderen Blende in der Lage, optische Dichteänderungen von Gas­Mit der Toeplerschen Methode ist man, durch Anordnung einer besonderen Blende in der Lage, optische Dichteänderungen von Gas­gemischen mit außerordentlicher Empfindlichkeit aufzuzeichnen. Sie der Dichte in optischen Gläsern, sogenannten Schlieren, benutzt und wurde zuerst von Toepler zum Sichtbarmachen von Aenderungen Unsere Luftfahrt ist nicht auf militärische, sondern rein wirt- erfannte man bald die große Brauchbarkeit zum Aufzeichnen der schaftliche Interessen eingestellt und muß es auch unbedingt bleiben, änderungen in gasförmigen oder flüssigen Medien. Der Vorfaffer Dichteänderungen, hervorgerufen durch Druck oder Temperaturver­gerade deshalb ist das Prinzip der Erbauerin, ihre Zukunftsaufgabe im Bau langlebiger wirtschaftlicher arbeitender Verkehrsflugzeug gibt in ganz ausfühlicher Weise seine in der Th. Dresden ange­motoren höchster Zuverlässigkeit zu sehen, begrüßens- und unterstellten Untersuchungen und erzielten Resultate bekannt und ver­stüßenswert. Ein armes Land wie Deutschland   nach diesem ver- anschaulicht diese interessante Arbeit durch Abbildungen der Versuchs­Ing. E. Hoff. lorenen Weltkrieg, beladen mit einer Schuldenlaft, tann für die anlagen und der gewonnenen Aufnahmen. Interessen seiner Luftfahrt nur geringe Mittel aufbringen. Diese Armut zwingt uns aber kategorisch dazu, die Mittel nur für einen 3wed zu geben, der uns den größten Nuzeffekt verbürgt.

Der neue Sh. 20, ein Neunzylindermotor in Sternform, ist mit 31,5 1 Gesamthubvolumen der größte Motor der Weit seiner Bauart, ihm am nächsten kommen der englische   Bristol­Jupiter- Motor mit 28,61 und der englische   Hornet von Bratt u. Eine handliche

Whitney mit 27,8 1 Hubvolumen. Die Zylinder weisen 154 Milli­meter Bohrung und 188 Millimeter Hub auf, das Verdichtungs­verhältnis beträgt bei einem Verdichtungsraum von 0,760 1 je 3ylinder 5,6: 1. Die Zylinderköpfe, die zwei Ventile und zwei Zündkerzen befizen, sind mittels Gewinde aufgeschrumpft, was einen guten Wärmeübergang gewährleistet. Das Gehäuse ist im Gegen­fatz zu anderen Motoren geschmiedet! Der Motor wiegt trocken 400 Kilogramm+ 2,5 Broz., auf ein PS entfallen alfo 0,750 Kilogramm Einheitsmotorengewicht. Der Durchmesser beträgt 1,458 Meter, die größte Länge 1,182 Meter. Die Zündvorrichtung besteht aus zwei Bierfunken- Bosch- Magnetappa­raten mit Zündmomentverstellung durch Doppelschalter oder Auto­mat. Der Bergaser ist ein Zenith mit Höhenkorrektur und Spar­düfe. Als Brennstoff dient ein Gemisch von 80 Proz. Benzin und 20 Proz. Benzol, der Brennstoffverbrauch ist äußerst gering und dem

W. Hanuschke.

Heißes Wasser

aus der Wasserleitung

In Häusern ohne Warmwasserversorgung verwendet man schon feit längerer Zeit elektrische Apparate, die das Wasser in wärme­isolierten Behältern erhigen und für den Gebrauch aufspeichern.

elektrische Bohrmaschine Das ist natürlich nur ein Notbehelf: denn erwünscht ist, heißes

Waffer zu jeder Zeit in beliebiger Menge zu erhalten. Soldje Gefäße, in denen auf Borrat erhitzt wird, sind entweder klein und das Neufüllen und Erhizen, das ja immer wieder Zeit beansprucht, nimmt kein Ende, oder aber die Gefäße haben die richtige Gebrauchs­größe und dann sind sie ziemlich teuer. Dieses ganze Boilersystem wird von einer Neutonstruktion der Elektrotherm- Gesellschaft m. b. 5. in Charlottenburg   perlaffen. Dieser neue Apparat beheizt das durchlaufende Wasser und zwar so intensiv, daß es je nach Ein­stellung, bis zu 80 Grad erhigt wird. Da auch nur einige Setunden vergehen, bis das Wasser nach Aufdrehen des Hahnes heiß heraus­läuft, so ist hier der Uebelstand vermieden, der bei den Boiler­apparaten so lästig ist, daß sich in ihm gelegentlich kein oder zu wenig Waffer findet. Der Wasserhahn ist mit dem eingebauten elektrischen Drehschalter zwangsläufig verbunden beide haben die Welle gemeinsam und zwar derart, daß der Wasserhahn, auf­gedreht, dem falten Wasser vollen Durchfluß gewährt; erst bei Fort­fegung der Drehung schaltet sich auch der elektrische Schalter mit den in der Grundplatte befindlichen Heizwiderständen ein, der so vor Ueberhitung und Durchbrennen geschützt ist.

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nn.

Seitenansicht

Elektrische Handbohrmaschinen sind bereits seit Jahrzehnten in Gebrauch und allgemein bekannt, also an und für sich nichts Neues. Was aber an der abgebildeten Bohrmaschine bemerkenswert ist, das ist ihre vordem nicht erreichte Handlichkeit und Bequemlichkeit, die eine Folge ihrer Anordnung wie ihrer Leichtigkeit ist. Denn sie ist