Rr. 185 47. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 20. April 1930
nst neid
Späte Ostern- man glaubte diesmal sicher unter blühenden Bäumen lustwandeln zu können. Der Wettergott hat die Hoffnung zunichte gemacht begnügen wir in der Stadt Zurückgebliebenen ans daher mit dem, was ein so kolossales Gemeinwesen wie Berlin an Natur an Zweigen und Blüten aufzuweisen hat...
Wie der Rasen die Bisitenkarte des nom Garten umgebenen Hauses ist, so sind die gärtnerischen und Bartanlagen die Bisitenkarte einer Stadtmag fie groß oder flein fein. Zahlreiche Städte, die abseits von den großen Berkehrsstraßen liegen, haben in den Jahren, die die Verdichtung des Schienennezes durch Nehenbahnen brachten, Anschlüsse an weit entfernte Bahnhöfe suchen müssen, und die typische Eisenbahnstraße" zeigt gleich, wie der Charafter der Stadt beschaffen ist. Für Berlin mar nun diese Anschlußfrage nie praktisch geworden seine Bahnhöfe lagen und liegen im Stadtinnern und der erste so wichtige Eindruck zeigt mur Großstadt und Weltverkehr.
Alfe und neue Zeit.
Betagte Berliner werden sich noch des Zustandes erinnern, da der Rinnstein den Bürgersteig flantierte und die Wochenmärkte im Innern der Stadt auf den Plätzen abgehalten murden. Der Tiergarten wurde wegen ,, modriger Luft" von zart besaiteten Personen morgens und abends gemieden. Erst mit dem Wachsen von Berlin , mit der Einführung der raschen Verkehrsmittel und der sanitären Berbesserungen, dann aber auch dura die llebersiedlung großer Teile der Bevölkerung in die von Gärten durchsetzten, von Promenaden durchzogenen und vielfach an Wasserläufen gefegenen Bororte regte sich auch der Schönheits- und Naturfinn der Bemohner, und die Frage, ob dieser oder jener Baum dem Ver. fehr zum Opfer fallen müffe, fonnte nicht nur die nächsten Ansiedler interessieren...
Ihr eigentlicher Beginn fällt mit der Schöpfung jenes Groß- Berlin zusammen, das meite Flächen an Neulard, ant Wald und Wasser der Wohn- und Verkehrskultur erschloß. Faft jeder der eingemeindeten Bororte brachte der neuen Mutter Berlin ein Gartenamt als Morgengabe, und so entstand eine organifatorische Schöpfung ersten Ranges, die jedem Teil jene Freude an der eigenen Arbeit gewährleistet, die das Geheimnis des Erfolges ist. Und wenn nun neuerdings von Kreifen der Berufsgärtnerschaft
-
Rehbergeanlagen, Prenzlauer Berg und Friedrichshain mit dem gleichnamigen Park, und Kreuzberg mit dem Bifforiapart. Dann folgen Charlottenburg mit Jungfernheide, Span. δαν, Wilmersdorf , Zehlendorf , Schöneberg , Steglig, Tempelhof , Neukölln, Treptom, Rope nid, Lichtenberg , Weißensee, Pantom und Rei ridendorf. Pamfow hat nicht nur etliche Parks: Bürgerpart, Bolkspark Schönholzer Heide , Brose- Park, Niederschönhausen , son
-
屋
-
Rosenplatz am Preußenring in der Siedlung Tempelhof. dern vermaltet auch den großartigen Schulgarten in Blankenfelde . Dieser versorgt die Unterrichtsanstalten mit Lehrmaterial und sorgt auch für die Bereitstellung der Blumen, die den Schülern zur Pflege gegeben werden. Er wird mit Recht der Botanische Garten des Berliner Nordens" genannt und befigt Tropenhäuser, Freilandanlagen, Darstellungen der deutschen Pflanzenformationen. Auch nermaltet Bankom in Buch eine Baumschule von etwa 80 Morgen. Sebes Gartenamt mit Ausnahme von Mitte hat seine Gärtnerei. Die Hälfte der Leiter führt den Titel Gartendirektor, die andere Gartenoberinspektor bzm. Garteninspektor. Einige Zahlen merden die zu leistende Arbeit verünschaulichen. Die Zahl der Pflanzen geht weit über eine million hinaus 60 000 Pflanzen merden in einem einzigen Amt, wie z. B. Panfom, im Laufe eines Jahres verwendet. Die Fläche, die gärtnerisch behandelt mird, beläuft sich auf 18 Millionen Quadratmeter, dazu treten 480 000 Stüd Straßenbäume. Ein ständiges Arbeitspersonal von 2000 Arbeitsfräften ist tätig. Zur Anzucht dienen 16 000 Quadratmeter Gemächshausfläche und 30 000 Quadratmeter Mistbeetfläche. In Pflege stehen nicht nur die Schmudanlagen, sondern alle Straßenbepflanzungen, die Barks und die Sportplätze.
Gebüsch
Alle Bäume werden dagegen durch Kauf ermorben. Die Sparsamals Abschluß, Hede, Band allenthalben nermendbar. feit, die Berlin jetzt übt, hat auch bei dem Blumenschmuck Eingriffe gezeitigt: staff der einjährigen Sommerblumen werden mehrjährige Stauden bevorzugt; der Bezug der teuren Holländer Tulpenzwiebeln ist eingeschränkt und man fucht, wo Blumenzwiebeln notwendig werden, diese in den deutschen Blumenzwiebelanzuchtgebieten zu faufen. Die Bepflanzung erfolgt dreimal im Jahr: im Frühling,
-
Sommer und Herbst. Von den Frühlingsblumen feien genannt: Stiefmütterchen, Primeln, Tulpen, Krokus, Schnecglöckchen, Scilla , früher Phlor, Bellis. Der Sommer beschert uns Salvien, Geranien, Lobelien, Canna, Gladiolen, Knollenbegonien und andere Begonien, Päonien in den Parks treffen wir auf Stauden wie Phlog, Campamula, Rittersporn, Lupinen, Aquilegien. Wo Erlenbüsche sich vorfinden, setzt man passende Pflanzen ein, so Caltha, Myosotis, Farne, Iris in verschiedenen Arten usw. Rosen geben den Beeten große Anziehungskraft, aber auch andere leuchtende Farben finden Bewunderer hat doch fast jeder glücklichermeise! seine eigenen Lieblingsblumen und ist glücklich, wenn er sie verwendet findet. Als allgemeine Regel für die Bepflanzung gilt der Grupdfaz: weniger Gewicht legen auf besondere Einzelleistungen als auf guten Durchschnitt! Und dieser ,, gute Durchschnitt" steht auf einer stattlichen Höhe: Berlin fann stolz sein auf seine Schmudanlagen um so mehr, als Natureinflüsse, Kälte, Winde und Verkehrseinwirkungen: Staub, Schädigung durch Röhrensysteme, Ruß usw. sich als schlimme Feinde der Blumen im Stadtmeichbilde erweisen.
-
-
-
Das neue Berlin hat von dem Sachlichkeitseifer der Gegenwart im Bauwesen unleugbar profitiert. Man sauf eine offene, Luft und Licht einlassende Häuseranlage, der der Schmuck von Rajen, Blumen und Bäumen, oft sogar der des plätschernden Brunnens nicht fehlte. Straßen mit ansteigenden Gartenterraffen, denen die Häuser als Be. frönung dienen, murden geschaffen, Plätze in einem bisher nicht gefannten Ausnaße gestaltet. Und dies geschah und geschieht noch immer nicht nur in den feinen" Wohnvierteln, sondern auch in Siedlungen, die bescheidenen Börsen zugänglich sind. Neue Ausgaben für die Gartenärter, die gerade bier Mustergültiges geleistet haben. Nicht ein steifer Holz oder Steingarten schiebt sich amischen die Flügel der Hochbauten iebendiges Grün und Farbenpracht und meit ausladende Baumwipfel bieten sich dem Auge in vollem Sonnenglanz dar.
Berlin im Blumenschmud als Blütenstadt! Noch ist trch des späten Ostertermins die Natur nicht in ihrem Zaubertleide, aber die Ahmmg von dem Kommenden erfüllt schon die Herzen! Die ersten Blumen blühen die Zweige schaufeln grün behaucht im Winde die Füße schreiten den Weg ins Freie der Mensch fucht die Natur und ihre künstlerische Gestaltung. Das winterliche Berli Wie schon bemerkt, wird der Pflanzenbedarf in eigener Anzucht ist vergessen die nahe Zukunft gehört der Stadt erzeugt. Der Baumschulbetrieb sorgt für das zahlreich verwandte in Blütenkleid!
Anzucht und Pflege.
-
-
hauptsächlich wohl von solchen, die der Grünen Front" des Reichs tags nahestehen Sturm gegen diese Betätigung der öffentlichen Hand gelaufen wird, so zeugt dies von mehr Eifer als Erkenntnis: die Bergebimg jener vielfachen Arbeiten, die Garten- und Barffuítur erfordern, in Privatauftrag würde statt der jetzigen straffen Organi fation höchstwahrscheinlich einen Zustand der Unsicherheit hervor rufen, zu dessen Kontrolle wiederum städtische Kräfte berufen sein müßten. Ein so gigantisches und so fein verzweigtes Werf mie Berlins Ausschnrüdung mit den Kindern Floras dem berühmten ,, Spiel der freien Kräfte" ausliefern, hieße Krähwinkelpolitik treiben. Charakteristisch für die Art der Befämpfung der öffent lichen Hand" ist der Umstand, daß bei der Kritik an der Friedhof nerwaltung die firchlichen Friedhofsbehörden außer acht gelassen
merden.
Zwanzig Bezirksgartenämter.
Eine Schar Don 20 erprobten Gartenbauleitern steht den 20 Bezirksgartenämtern vor. Im alten Berlin find 6 Kreise: Mitte, Tiergarten aber ohne den eigentlichen Tiergarten, der nicht Stadtbefih ist Wedding mit Humboldthain und
Auf Wunsch
Zahlungs
erleichterung
-
Boucle- Teppiche moderne Jacquardmuster 118,50
Steppdecken
K.S.Damast
ca 165
Größe 2275
B
27
Schlechtes Wetter- Starker Osterverkehr
96 Vor-, Nach- und Sonderzüge
Troß des ungünftigen Weffers hat der diesjährige Osterverkehr fich recht lebhaft gestaltet. Nachdem am Gründonnerstag 65 Vorund Nachzüge sowie 3 Sonderzüge eingelegt werden mußten, um den lebhaften, teilweise sogar sehr starken Berkehr zu bewältigen.. find auch noch am Karfreitag 27 Bor- und Nachzüge und 1 Sonderzug abgelassen worden. Bormittag war der Berkehr mit einer Besetzung der Züge bis zu 80-90 Prozent recht lebhaft, nachmittags schwächte er dagegen ab; die Jüge waren nur noch bis zu 60 Prozent besetzt.
Schneefälle überall.
Hirschberg, 19. April.
In den letzten Tagen sind im Riesengebirge von etwa 1000 Meter aufwärts nahezu zehn Zentimeter Neuschnee gefallen.
Des Landes Chr
"
Osterlachen.
Ostern mar stets ein Fest der Freude. Die trübe Jahreszeit ist vorbei. Der wetterwendische April hat seine Baunen ausgespielt. Der Städter atmet freudig auf. Dies zeigt sich in den Osterauslagen und in der Uebergangsmode. Aber auch die Altvorderen haften ihre Osterfreuden, ihr Osterlachen. Eine Reihe von Annalen Freiburg i. Br., 19. April. geben Bericht über das Osterladyen in der Kirche", das heute Auch die letzten 24 Stunden brachten dem Schwarzwald merkwürdig anmuten mag, aber aus den Vorjahrhunderten zwangs meitere Schneefälle. Die Wetterlage deutet darauf hin, daß läufig herausgeboren ist. Nach dem Sprichwort ,, Des Landes Sin' cuch über Ostern mit einem Anhalten der Schneefälle zu rechnen fein ist auch das firchliche Osterlachen zu be mird. Die Schneebecke beträgt im nördlichen Schwarzwald durch urteilen, ohne Unterschiebung von Dingen, an die man damals nicht meg einen Meter, während der fübliche Schwarzwald eine gefchlof- dachte. Die Harmlosigkeit dieses einstigen Osterlachens, dieser in der seine Decke von 70 Zentimeter hat. Die Stürme haben in den Kirche wiedergegebenen Osterwize", ist u. a. aus dem Jahre 1599 Wäldern erheblichen Schaden angerichtet, so wird aus Badenweiler wie folgt berichtet: Die feierliche Dfterpredigt schloß der Pfajfe mit berichtet, daß im Hochblauen- Gebiet ein außerordentlich starter den Worten: Chrbare christliche Männer, mer von euch Herr Wind und Schneebruch in den Waldungen zu verzeichnen ist. Auch über seine Frau ist, der hche beide Hände hoch und ruse zahlreiche Zeitungsmasten find umgestürzt, so daß im Tele- judheh. Die chrbaren christlichen Männer gudten ihre ehrbaren phonverfehr Störungen eintreten. Der Postkraftwagenperfehr ist dyristlichen Ehemeibchen an und blichen stummm. Da hob der Pfarrer durch den erneuten Schneefall start gehemmt worden. Mit Hoch selbst beide Arme und schrie fräftiglich: Jucheh! Nun faßten sich die maffergefahr dürfte nicht zu rechnen sein, da der Rheinmafferstand starten Männer ein Herz und riefen ebenfalls ein fräftiges Dfterin dieser Jahreszeit verhältnismäßig gering ist. Jucheh."
Wollplusch- Teppiche Diwandecken
muster m. Franse
mod Muster
Relief mod. 29.50
hochflorige Qualität. Perser- Gobelin 75 Makett ca 225 24: ca 200 52.50
230
<-250
20044. Vorlagen 590 30 78.
M
2365.- 60-125.
Handarbeif 889- Brücken13.50 300105
Verkauf nur Spandauer Str. 32
B
Teppich!
Läuferstoffe
rein Hoargorn, für Fluru. Treppe
Mahal- Teppiche
In unserer sehenswerten
ca 120695 90 510 653 65 682092-111- GARDINEN- ABTEILUNG
br
br.
161:
3004
Dekorationen u. Gardinen 358135.320183 vollendet in Form und Farbe. außergewöhnlich preiswert! 320232-520310-620374 Möbelbezugstoffe intreg Mohairplüsch
85