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Krach im Frauenfrankenhaus.

Um einen weiblichen Fürsorgezögling.

3m Städtischen Frauentrantenhaus in der Berliner Straße 128 in Reinidendorf- West tam es gestern nachmittag, als ein weiblicher Fürsorgezögling ent­laffen werden sollte und zu diesem Zweck vom Fürsorger abgeholt wurde, zu einer Art Revolte.

In einem Saal für Leichtfranke befanden sich 18 Patientinnen, Tarunter auch ein 17jähriges Mädchen, das der Fürsorge untersteht. Für gestern nachmittag war nach seiner Wiederherstellung die Ent­laffung aus dem Frauenkrankenhaus angesetzt. Als der Fürsorge­beamte erschien, um das Mädchen abzuholen, fanden die Kranken­hausangestellten in den Krankenſaal teinen Einlaß. Die Insassen hatten die Tür mit Tischen, Stühlen und Betten verbarrikadiert und führten einen Höllenlärm auf. Die herbeigerufene Polizei schaffte mit Hilfe eines Hydranten wieder Ruhe und übergab das Mädchen der Obhut des Fürsorgebeamten.

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Eine überraschende Aufklärung hat der Raubüberfa11" auf die 16jährige Kontoristin Elisabeth B., morüber wir vor einigen Tagen berichteten, gefunden. Gestern vor acht Tagen wurde das Raubdezernat der Kriminalpolizei benachrichtigt, daß im Flur des Hauses Alte Jakobstraße 20/21 eine 16jährige Kontoristin über= fallen und ihrer Attentasche mit 1250 Marf beraubt worden jei. Nach tagelangem Leugnen bequemte sich das Mädchen gestern endlich zu dem Geständnis, daß die Geschichte von A bis 3 erfunden war. Die Sechzehnjährige hatte einen Freund, der 18 Jahre zählt und ebenso wie sie in der Langestraße wohnt. Dieser junge Mann hatte einen 15jährigen Bruder dem Mädchen mit dem Rade entgegengeschickt, als sie von der Bank kam, und ohne den geringsten Widerstand hatte sie dem Jungen die Tasche mit dem Gelde ausgeliefert. Der Weltere nahm dann das Geld heraus und warf dann die Tasche von der Brommybrücke in die Spree.

Todessprung aus dem 3. Stock.

Gelbstmorde vor den Offertagen.

Merito statt Maroffo.

Wie Onkel und Tante für den Falfe" Abenteurer als Matrofen suchten.

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Der achte Verhandlungstag im Jalte- prozeß 3euge: Ich habe nur Eachen abgeholt, die ich noch dort wird mit der Berlefung von Protofollen ausgefüllt. Zur hatte. Die Anzeige des Kapitäns wegen Diebstahls an Bord Zeit auf See und deshalb nicht erreichbar sind der erste richtet sich gegen meinen Bruder Alfons Fischer, der zur Zeit auf Offizier ölling, der Matrose noche, der Heizer See ist. Ich heiße Robert Fischer. Ueber die nicht angekommenent Hermann, der Heizer Hüle( diese sind bereits auf ihre Briefe meiß der Angeklagle 3ipplitt nichts zu sagen. Aussagen vor dem Untersuchungsrichter vereidigt). Der Steward Fischer ist mit Kapitän 3ipplitt ver wandt, jedoch nicht im Sinne des Gesetzes; denn Frau Zipplitt ist seine Kusine. Fischer ist das erstemal zur Gee gefahren, und seine Tante hat ihm gesagt: Wir fahren nach Marotto. Borsigender: Und was hat Ihre Tante Ihnen für eine Heuer augesichert? 3euge: Darüber hat meine Tante nicht mit mir gesprochen. Der Zeuge fagt ferner aus, Zipplitt hätte einige junge Leute aus seiner Verwandtschaft gefragt, ob sie Luft hätten, mit ihm zur See zu fahren. Er sprach darauf mit Frau Zipplitt und anderen Frauen aus der Verwandtschaft, die ihm sagten, in Maroffo fei Revolution und

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Onkel Zipplift müsse Munition hinbringen.

Er hatte damals von der Seefahrt gar keine Ahnung und hat über die Vorgänge an Bord nicht nachgedacht. Ueber die Vorgänge in Gdingen fagt er, die Mannschaft hätte gestreift, meil die mu nition auf den Kohlen lag und befürchtet wurde, der Falke" könne dadurch in die Luft fliegen. Den Verlauf der Fahrt schildert Fischer genau wie die anderen Zeugen. Auf Gee hat Zipplitt ihm gefagt, es gehe nach Las Palmas . Briefe, die er dem Kapitän zur Beförderung übergab, sind nie an die Adresse gekommen. Auch er sollte in Venezuela bleiben, und zwar als Bursche beim General del Gado. Bei Negroes Point lagen elf Boote. An Land wurde egerziert. Bor Cumana fragte Zucal, ob der Zeuge mit an Land gehen wolle, um das Maschinengewehr auszuprobieren. An eine Teilnahme an revolutionären Handlungen hat er absolut nicht gedacht. Außerdem habe ihm der Kapitän untersagt, mit an Land zu gehen. Der Kapitän lief mit einem Karabiner auf dem Rücken, die Hand am Riemen, auf der Kommandobrüde hin, und her. Rapitän 3ipplitt: Das mit dem Karabiner ist eine Phan­Steward Fischer: Ich kann das be­schwören. Rechtsanwalt Dr. Levi: Haben Sie nachträglich noch mit der Familie Zipplitt verkehrt?

Ein aufregender Vorfall spielte sich gestern nachmittag im Hotel Kaiserhof" ab. Aus einem im 3. Stockwerk des Hotels gelegenen Zimmer stürzte sich die 55jährige Witwe Frieda Röm ler aus der Berliner Straße 27 in Lichterfelde auf den Hoftafie des Zeugen. hinab, wo sie mit zerschmetterten Gliedern leblos liegen blieb. Das Motiv zu dem Verzweiflungsschritt ist unbekannt.

In seiner Laube in der Kolonie Rubleben verübte der 47jährige

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Rohrleger Otto I wan aus der Ripperstraße 23 Selbstmord durch Leber 120 Tote im Kirchenschiff

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Erhängen. Als die Tat von Angehörigen entdeckt wurde, war der Tod bereits eingetreten. Wirtschaftliche Sorgen trieben den 48jährigen Installateur Johann Käpernid in den Iod. Als er gestern nachmittag allein in seinem Laden in der Gasteiner Straße 33 meilte, drehte er in einem fleinen Raum hinter dem Geschäft die Gashähne auf. Die alarmierte Feuerwehr bemühte sich lange Zeit um den Lebensmüden vergeblich. Auf dieselbe Weise schied die 40jährige Frau Ida Hoffmann aus der Räuschstraße 73 in Borsigwalde aus dem Leben. Sie wurde von ihrem heimfehrenden Mann in der gaserfüllten Küche tot aufgefunden. Ehezmiftigteiten sind in diesem Falle der Grund zur Tat.

Mieter gegen nene Mieterbelastung.

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Die rumänische Brandfatastrophe.

Costesci, 19. April.

Nach den letzten Meldungen sind von den unter den Trümmern der niedergebrannten Kirche gefundenen Leichen 110 identifiziert worden. Man glaubt, dass sich unter den Trümmern noch etwa 10 Tote befinden, deren Persönlichkeit man nicht wird fest. stellen können. Die Kirche wurde in weniger als einer Stunde eingeäschert. Die Mehrzahl der Opfer sind junge Leute und Kinder. Jede Familie von Costesei ist durch die Katastrophe in Trauer verfekt worden. Das Dorf Eine Vertreterversammlung der im Reichshund Deutscher Mieter bietet einen geradezu tragischen und furchtbaren Verband Berlin e. V. organisierten Mieter protestierten auf das Anblick. Während des Brandes kam es zu Szenen, die Schärfste gegen die neuerdings wieder vom Magistrat geplante Eran Wahnsinn grenzten. Gendarmen bemühen sich, Ver­höhung der Zuschläge zur Grundvermögens zweiflungsszenen der auf dem Friedhof versammelten steuer, die eine Neubelastung der Mieterschaft um 44 Millionen Verwandten der Opfer zu verhindern.. Der Minister des Mark bedeutet. Wenn jetzt nach der Erhöhung der Werktarife für Innern und der Wohlfahrtsminister haben an Ort und Gas, Waffer, Elektrizität und der Tarife für die Berkehrsmittel aber­mals eine neue Belastung derselben Bevölkerungskreise eintritt, die Stelle ein Hilfswerk eingeleitet. Die Opfer der Kata ohnehin schon in der Verteilung ihres Einkommens aufs höchste an- strophe werden morgen in einem gemeinsamen Grabe gespannt sind, so wird dadurch, bei Beibehaltung des jeßige: Lohn auf dem Plate beigesetzt werden, auf dem die Kirche stand. niveaus, ein unhaltbarer Zustand geschaffen. Die Vertretung fordert daher Ablehnung der vom Magistrat vorgeschlagenen Erhöhung der Zuschläge zur Grundvermögenssteuer.

Protokolle

20]

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Herausgegeben

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chmisse

von Esther Grenen ,, Aber Frau Fredriksen, ich schwöre Ihnen, daß Sie mich, ganz und gar mißverstanden haben. So regen Sie sich doch nicht so furchtbar auf, Frau Fredriksen. So hören Sie doch Ich wollte mit feiner Silbe andeuten, was Fräulein Hafting - um die handelt es sich dech vielleicht zu ihnen gesagt haben mag, ich meiß felber nicht recht, was Sie meinen ,, Steckt ihr denn nicht alle unter einer Decke?" Frau Fredriksen, Sie stehen hier vor einer Behörde." Ja, ja, ich weiß. Aber die Hasting gehört doch auch zu ,, Keine Spur, was reden Sie da für Unsinn. Ich habe die Dame in meinem Leben noch nicht gesehen."

euch.

"

Schöne Dame, das! Eine Schlumpe ist sie, die was feinen Mann nicht gekriegt hat."

,, Frau Fredriksen, jo fönnen Sie hier nicht sprechen." ,, Aber sie fann sprechen, sie fann reden zu mir, was sie will. Kommt da in mein ehrliches Haus und wirft mich in einen Topf mit diesem Dreckfint von einer Dynefe, ich fag. Ihnen, das Mädel fann eine Hoje nicht pon der andern unter-. scheiden."

Frau Fredriksen!"

,, So lassen Sie doch. Ihr macht da selber nichts gar so feines, und dann soll unsereiner noch vornehme Redens arten machen. Und was diese Beitungsschlumpe erst von Jensens Marie- Louise erzählt hat, da lachen ja die Hühner, Herr Richter, dieser Hopfenstange soll er die Ehe versprochen haben! Jh du meine Güte, der hat nen anderen Geschmack. Und die Marie- Louise ist gar nicht seinetwegen ins Waffer, da brauchen Sie nur Lehrer Lund zu fragen ,, Was? Wen?"

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,, Lehrer Lund. Ole Lund. Die ganze Insel weiß, daß er sich aus ihr nichts gemacht hat, der rannte ja immer nur hinter Kamma Schmitt her, und auf einmal soll die Marie­

Der Zeuge erklärt noch, seine Tante habe ihm gesagt, er solle den Kapitän nicht soviel fragen, denn er könne die Fragerei nicht leiden. An Bord ist er eigentlich nicht Steward, Rechtsanwält sondern Messeiunge, also Helfer, gewesen. Dr. Levi: Verwechseln Sie vielleicht Marotto mit Merito? Der 3enge: Nein, meine Tante hat ausdrücklich gesagt Marotto. Auf Befragen durch Staatsanwalt Rose sagt der Zeuge, Zucal wollte drüben eine Büchsenmacherei einrichten. Ich fragte ihn, ob ich dort irgendwie beschäftigt werden könnte, und er sagte damals: Wenn es flappt, ja. So gab ich meine Unterschrift. Der britte Offizier und auch Zipplitt fragten ihn, ob er gern Soldat werden wollte. Er fagie ja, weil er hoffte, Unteroffizier zu werden. Die Revolution sollte nach seiner Auffassung erst viel später vor sich gehen. Zunächst dachte er nur an eine Ausbildung im Es wird dann nochmals der dritte Offizier Heeresdienst. Esser vorgerufen und gefragt, ob 3ipplitt auf der Brüde einen Karabiner gehabt habe. Er erklärt: Ich habe nichts davon gesehen. Was nach Beginn der Landungsaktion auf der Kommandobrücke - Staatsanwalt Rose stellt geschehen ist, fann ich nicht wissen. dann aus dem Schiffstagebuch fest, daß der Falfe" ganz geraden Kurs auf Blanquilla genommen hat.

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Auf Befragen durch Rechtsamralt Bachmann sagt der Zeuge Effer noch: Einige Leute haben mich gefragt, ob Gefahr sei, aber ich habe ihnen geantwortet, ihr wißt doch, daß wir mit dem Präsidenten gehen, und der geht doch ganz bestimmt nicht dorthin, wo geschossen wird. Es wird von der Staatsanwaltschaft und von der Verteidigung sodann die Verlejung des Proto­folls der Bernehmung des Zeugen Heizer Herzmann beantragt Herzmanns Aussage deckt sich mit denen der übrigen; ebenso ergibt die Berlesung der anderen Protokolle nichts wesentlich Neues.

Nach Ablehnung eines Antrags des Verteidigers Dr. Levi, der die Ladung einer Reihe von Persönlichkeiten aus Port of Spain ( deutscher Konsul usw.) fordert, wird die Verhandlung auf Diens tag vertag t.

Bon Ratten angefallen.

Wie ein Arbeitslofer mit seiner Familie haufen muß. Bon einem Leser erhalten wir folgende grauenhafte Schilderung: In dem nördlichen Borort Niederschönhausen in der Bismard­straße 31 bewohnt der Arbeiter J. mit seiner Ehefrau und vier Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren eine Wohnung, bestehend aus Stube und Küche, im Seitenflügel des Hauses. Die Familie sind Flüchtlinge aus Bromberg . Der Arbeiter J. ist seit eineinhalb Jahren arbeitslos, die Ehefrau ist in einer größeren Firma als Arbeiterin beschäftigt und fann sich nicht um den Haushalt und die Erziehung ihrer Kinder, wie es erforderlich wäre, bekümmern. Der Zustand dieser Wohnung gleicht einem Stall. Der Fuß­boden ist durch den bekannten, Hausschwamm zum Teil zerfressen. und es find 3 bis 4 Löcher im Durchmesser von 25 bis 30 Zentimeter vorhanden. Durch diese Löcher spazieren die Ratten, die sich dort eingenistet haben, ein und aus. Wo sie etwas Genießbares ent­deden, wie Brot, Kartoffeln usw., werden diese Lebensmittel fofort angefressen und weggeschleppt. In der Nacht, wenn die Familie in ihren Betten schläft, vollfähren die Ratten einen ungeheuren ist schon wiederholt vorgekommen, daß die Ratten das jüngste kind Lärm, laufen und springen den Schläfern über den Kopf. Ja, es der Familie angefallen und gebissen haben. Für diese Bohning muß im Monat 23 M. Miete gezahlt werden.

Wenn nun die abgearbeitete Mutter des Abends von ihrer schweren Arbeit müde nach Hause fommt, hat fie feine Ruhe, weil nahe und trägt sich mit Selbstmordgedanken. Es ist die höchste Zeit,

Die nächste Ausgabe des Borwärts" erscheint am Dienstag, dem die Ratten ihre Tätigkeit beginnen. Sie ist schon der Verzweiflung 22. April, früh.

Louise ausgerechnet wegen Herrn Rist ins Wasser sein. Fragen Sie ihn nur. Oder tennen Sie ihn am Ende gar nicht." Mein."

,, Sehen Sie, so sind Sie. Da werden immer nur alle gefragt, die was Schlechtes jagen über den armen Herrn Rift. Aber wenn einer mal nur gutes zu sagen hätte

,, War Lehrer Lund mit Herrn Rift befreundet?" ,, Und wie. Bücher hat er ihm gebracht und Noten, und immer wieder was vorgelesen."

,, Gut, daß Sie mir das sagen, Frau Fredriksen, ich werde sicher Herrn Lund auch vorladen lassen. Ole Lund, Lehrer auf Lynö, das stimmt doch? Nun möchte ich aber nur noch eine Frage an Sie richten. Sie sagten vorhin, Sie erinnern sich doch, Herr Rist müsse perrückt sein. Was meinten Sie damit? Wollten Sie damit sagen, daß Sie auch schon vor­her Dinge an Herrn Rist wahrgenommen haben, die Ihnen, nun, die Ihnen eben nicht ganz geheuer schienen. Daß Herr Rist vielleicht nicht ganz und gar so ist, wie wir alle, und

,, Ach, du grundgütiger Himmel, jest wollt ihr ihn mir gar noch ins Irrenhaus sperren, jo mie Knud Hansen von der alten Mühle. Nein, nein, das jag ich gleich, daraus wird nichts, dazu gibt die alte Mette nicht ihre Hand her. Herr Rist ist gesund, Herr Rift ist nicht wahnsinnig, schreiben Sie das nur ordentlich auf, Fräulein Nielsen, Herr Rift ist so flar bei Berstand wie nur irgendeiner." Kgl. Amtsgericht Sändrup, 30. Juni 1929. gez. Mette Fredriksen. Protokoll

5. G. Jakobsen.

auf genommen mit Doktor Karl Henrik Manke.( Der Zeuge suchte selbst um seine Einpernahme an.) Herr Jafobsen, ich hatte mir eigentlich geschworen, diesen Raum nicht wieder freiwillig zu betreten. Aber es gibt Umstände"

Bur Sache bitte, Dottor Mante."

,, Sie reben mit mir, als ob ich etwas auf dem Kerbholz hätte und nicht, wie man mit einem Akademiter spricht. Ich habe schon legtesmal bemerkt, Herr Jakobsen, daß Sie wenig geneigt sind, mir Glauben zu schenken. Leider Gottes, fann ich nur jagen! Denn wenn der Stunt auf unserer Insel fein Ende nimmt, wenn man ganz Lynö eines Tages zu sammenpacken und in eine Nervenklinik schicken fann, so

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find Sie, nur Sie allein schuld, Herr Jakobsen. Ich aber merde mir das nicht länger gefallen lassen. Ich werde Klage erheben bei Ihrer vorgefeßten Behörde. Ich werde, ich werde

,, Tun Sie das doch sofort, Dottor Mante. Und wenn Sie im übrigen gekommen sind, um mich zu beschimpfen-"

,, Ach was, werden Sie mir jetzt nicht gleich wieder emp­findlich. Um Gie handelt es sich gar nicht. Die Sache ist die: Das Frauenzimmer muß weg, die Kanaille muß ver­schwinden, sonst passiert ein Malheur, sonst geschieht ein Ber­brechen, jawoh ein Verbrechen, Richter Jakobsen, und da werden Sie nicht erst lange nach Zeugen suchen müssen, denn ich sage Ihnen gleich, ich erwürge diese Person, ich, ich Karl Henrik Mante

"

,, Um Gottes willen, von wem reden Sie denn da?" ,, Haben Sie heute schon Dagens Nyheder gelesen?" Nein."

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,, Dann sehen Sie mal her, dann will ich Ihnen etwas zeigen. Lesen Sie mal. Wiffen Sie, wer das ist, die Drei­zehnjährige, die da das Köpfchen in den Schoß legt? Na, ich merde es Ihnen gleich sagen. Meine Betten ist das, meine ältefte, diese vermaledeite Range. Muß doch überall dabei fein, der Fraz. Und da kommt dann noch diese unverschämte Bettel ich ermürg fie, menn Sie mir noch einmal unter die Augen fommt und nimmt das Kind beiseite, und dann gehts Liebchen und Schäßchen und hast du nicht und weißt du nicht, und willst du mir deinen Schmerz nicht anver­trauen; jehen Sie nur her, da stehts ja vom Schmerz und das Mädel, Gott wie halt so ein Mädel einmal ist, das denkt fich, da fomm ich vielleicht auch noch zum Gericht, das ist jegt nämlich das feinste auf Lynö, und erzählt irgendeine blödsinnige Geschichte von Friedhof und Küssen, und daß er fie gar nicht wieder loslassen wollte greifen Sie ein, Jakobsen, greifen Sie rechtzeitig ein, ich erwürge die Person

halt, halt, Dottor Mante, nicht so geschwind. Wenn ich Sie recht verstehe, so vermuten Sie, daß mit der Drei­zehnjährigen Ihre Tochter gemeint ist?"

Was heißt vermuten? Was sind das für juridische Spiz­findigkeiten? Ich meiß es. Die Bettel ist doch auch zu mir gekommen. Ich soll sofort die Anzeige machen. Die Treppe hab ich sie runtergeschmissen.".

Und Ihre Tochter?"

( Fortsetzung folgt.)