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18547. Sobrang 5. Beilage des Vorwärts

Jahrgang

Rr. Jahrgang

Der Geheimdienst der AEF.

Amerikas Spionage im Weltkrieg

Außer einigen Chainministen weiß in Deutschland   jeder, daß unserer Armee durch die Beteiligung Amerifas am Kriege der Todessturz versetzt wurde. Wir wissen, daß Amerika   im letzten Kriegsjahre monatlich zwei bis dreihunderttausend frische, gutge nährte Soldaten nach Frankreich   schickte, daß Tausende von neuen, schweren Geschüßen in Stellung gebracht wurden und Hunderte neuer Flugzeuggeschwader startbereit standen, um das Rheinland mit Bomben zu belegen. Wenig aber missen wir von der Rolle, die der Nachrichtendienst der AEF.( American Expeditionary Forces  ) [ pielte, der uns im letzten Kriegsjahre nicht unerheblich schädigte. lleber deutsche, englische, franzöfifche Spionage find in letzter Zeit sehr lesensmerte Bücher erschienen. Jezt schildert uns auch der Amerikaner Thomas M. Johnson, der während des Krieges im Hauptquartier der AEF. saß, die Tätigkeit des amerikanischen  Geheimdienstes, der in verhältnismäßig furzer Zeit aufgebaut murde und große Erfolge erzielte. Das Buch ist unter dem Titel ,, Dunkle Wege Ameritas im Weltfrieg" im Died Berlag, Stuttgart  , erschienen und bietet eine Fülle an inter­effantem Material, obgleich der Berjasser sehr viel nerjchmeigt, um nicht über sein Land und andere dazu einen Sturm von Bitterfeit und Haß, non Argwohn, Standal und Elend zu entfesseln". Num, wir Sozialisten hätten auch die volle Wahrheit ertragen. Wir. missen, daß sich an allen Fronten ein Abgrund von Gemeinheit auftat. Aber auch das, was Johnson mit Genehmigung der vier Chefs des amerikanischen   Nachrichtendienstes schreibt, genügt voll­ständig, um jeden vernünftigen Menschen mit Abscheu vor dem Krieg zu erfüllen.

Der Aufbau der Spionageabteilung.

Aurze Zeit nach der Landung der ersten amerikanischen   Truppen murde im Großen, Hauptquartier die G2( 2. Abteilung des Generalstabs) ins Leben gerufen. Leiter des Geheimdienstes, der nach englischam Muster aufgezogen wurde, mar der General  stabsoffizier Nolan, der mit einer Schar ausgesuchter Leute aller Berufe eine gute Spionagefdyule errichtete. Dort hinter den Türen, die mit den ominösen Zeichen G2A oder SS( Secret service, Geheimdienst) bemalt waren, flossen aus tausend trüben Quellen die Nachrichten über den deutschen   Gegner zusammen. Auf den Tischen lagen Feldpoftfarten, deutsche Zeitungen, Soldbücher, Abschriften non Divisionsbefehlen, abgehörten Telephongesprächen, aufgefangenen Funksprüchen. Dort lagen Photographien non deutschen   Befesti­gungsanlagen, Industriemerken, Geschüßen und dort lagen vor allen Dingen die Berichte einer Armee großer und fleiner Agenten. In Diesen Büros murde die Spreu vom Weizen gesondert, machte man fich ein ziemlich flares Bild über die militärische, politische und wirt chaftliche Lage Deutschlands  . In diesen Büros wurden audy Gefangene verhört man nahm sie auf den Schmus, man töberte fie mit Lebensmitteln, nersprach ihnen Erleichterungen. Bollte ein Gefangener nicht aussagen, wurde er halbtot geschlagent. So mandher, der Hölle des Schlachtfeldes entronnen, wurde in die Hölle der G2 gestoßen.

Sechzehn Monate nach Eintritt Ameritas in den Krieg ver­fügte G2 bereits über 287 Nachrichtenoffiziere und Zehntausende von Vertrauensleuten und Agenten. Die G2 fabrizierte Greuel­meldungen, weil der amerikanische Soldat nicht blutdürftig ge­nug, mar, fie brudte Flugblätter, damit Sammy auch mußte, parum er in den Krieg gezogen war. G2 fabrizierte Photo­montagen. Die Hummen schneiden amerikanischen   Soldaten die Kehle durch Giftgas der Verhegung und Lüge, abgeblajen von den Nachrichtenbüros aller friegführenden Staaten, verpesteten die nom Bulverdampf durchstänkerte Lust vollends. Es war eine große, eine herrliche Zeit!

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Eine Unterabteilung von G2 mar die IP( Intelligence Police). Sie hatte sich hauptsächlich mit Spionageabwehr zu befassen. Diese IP's, die im Sergeantenrang standen, arbeiteten nicht in der Kampf­zone, sondern im Hinterland. Diese IP's waren wilde, abenteuer­liche Burschen, die drei bis vier fremde Sprachen beherrschten. Die ersten fünfzig I P's, die franzöfifchen Boden betraten, wurden sofort eingesperrt. Ste trugen nämlich wie die Militärpolizei zu ihrem Enijegen bemerkte, grünweiße Hutschnüre. Aber diese Burschen, die zuerst fo. tölpelhaft auftraten, entwickelten sich mit der Zeit zu ganz geriffenen Spionenjägern, die nach dem Kriege ihre Tätigkeit in Deutschland   fortsetzten.

Leberwachung jedes Goldaten.

Die G 2 hatte aber nicht nur Spione zu fangen oder zu werben, sie hatte auch die Aufgabe, je den amerikanischen   Sol­daten zu überwachen. In den französischen   Hafenstädten mimmelte es von I P's, das Personal der Hotels im Hinterland war mit Leuten von G2 durchsetzt, die Zimmer, in denen sich amerika­nische Offiziere mit hübschen Französinnen zu amüsieren pflegten, waren mit Dittaphonen ausgestattet. Mancher Offizier wurde plötz­lich versetzt und konnte sich nicht erklären, warum. Er hatte natür­lich im Hotelzimmer zu seiner Schönen über Dinge geschwatt, über die man bei Schäferstündchen nicht reden soll.

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Auch der amerikanische   Grabenjoldat wurde überwacht. Die Stillen Beobachter" bei den Frontformationen machten den regulären Dienst mit, fie egerzierten, schippten, stürmten, aber sie hielten vor allen Dingen die Augen und Ohren offen. Bei jedem Zug von 60 Mann befand sich ein Stiller Beobachter", und nur der Zugführer mußte, mer es war. Diese Bertrauensleute erstatteten regelmäßig Bericht über die Stimmung in ihrer Formation, fie meldeten Berdächtige und trieben ohne 3weifel einen großen Mißbrauch. Das System des stillen Beobachters" haben im übrigen die Russen weiter ausgebaut und in der Roten Armee eingeführt.

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Der Haupttummelplag aller Spione waren die neutralen Länder, vor allen Dingen die Schweiz  . In diesem fleinen Lande prallten die geheimen Mächte aufeinander, und in diesem Krieg, den die Spione führten, war jedes Mittel geheiligt. Diebstahl und Mord standen an der Tagesordnung. Jede Spionagegruppe fabri­zierte falsche Meldungen und versuchte, sie der anderen als echt an­zudrehen. So gelang es den Amerifanern, den deutschen   Nachrichten

dienst über ihre legten Angriffe zu täuschen, ihr angeblich geplanter Großangriff auf Elsaß Lothringen   stellte sich als eine inte heraus.

Bas Spione verdienen.

leber die Bezahlung amerikanischer Spione macht Johnjon folgende Angaben: Die Schätzungen der Gehälter, Belohnungen, Prämien und Unkosten, die den tatsächlich für den amerikanischen  Geheimdienst reisenden Agenten bezahlt wurden, bemegen fich 3mischen einer und mehreren Millionen. zahlten die Alliierten und die Deutschen   mohl mehr, verhältnismäßig Im ganzen genommen genommen wahrscheinlich weniger. Unser stehendes Angebot von 10 000 Dollar für stichhaltige Nachrichten über die Bewegung einer deutschen   Kerndivifion deutete ziemlich hohe Preise an. Wir zahlten gut, eine einzige unter den vielen ortsständigen Stellen des Geheimdienstes gab allein schon in einem Monat lediglich für ge­heime Nachrichten an die 15 000 Dollar aus, eine Summe, in der sich der größte Einzelbetrag auf 3000 Dollar belief, eine ganz hübsche Monatseinnahme für den Betreffenden. Andere verdienten 2500 Dollar und 2000 Dollar. Gerade vor dem Waffan­stillstand war ein amerikanischer Nachrichtenchef drauf und dran,

Sonntag, 20. April 1930

eine saubere karte der deutschen   Festung Helgoland   für meniger als 500 Dollar zu kaufen."

Der tüchtige Spion meiß nätürlich in den meisten Föllen, was seine Arbeit mert ist. Gemöhnlich erhielt der Agent 200 Dollar Monatsgehalt und Ersatz aller Spesen. Für die Zeit, die er in Feindesland verbrachte, zahlte man ihm außerdem ein Tagesgeld 100 000 Dollar heraus. von 10 Dollar. Meisterspione holten ein Jahresgehalt von

Johnson berichtet in seinem Buche über die Erlebnisse großer Einzelfpione und Agentinnen. Der ganze Schlammn, in dem Europa  vier Jahre lang stedte, wird noch einmal aufgerührt. Sehr inter­essant ist das, was Johnson über die amerikanische   Spionage nach dem Waffenstillstand, über die Spionagefallen im be­ießten Gebiet und über Zersetzungserscheinungen bei der Besagungsarmee schreibt. An mandhan Stellen des Buches flackert die Arroganz des hundertprozentigen Amerikaners auf; Dicles ist dienstes auf die Gestaltung und Bestigung der deutschen Republik schief gesehen. Die Einwirkung des amerikanischen   Nachrichten­ist nicht den zehnten Teil so groß gewesen, wie uns Johnson glauben machen will. Aber troß einiger Unrichtigkeiten und Uabertreibungen ist dieses Buch überaus lesenswert.

Spionage. Ein seltsames Gemisch von Patriotismus, Geschäft und ,, Dunkle Wege Amerikos im Weltkrieg." Krumme Wege. Schurrferei, von Todesverachtung und Meuchelmord. Der Weltkrieg ist seit zwölf Jahren beendet. Aber immer noch währt der Krieg des Spions gegen den Spion. Immer noch schleichen die Legionäre ohne Stammrolle schnüffelnd umher, von einem Ende der Welt zum anderen Ende der Welt. Hardy Worm  .

Die Ueberwindung der Meere

Eine Zukunftsphantasie Von Herman Soergel  

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Wir erhalten von Herman Soergel  , dem bekannten Berfechter des Projefts einer Senfimg des Mittelmeer  spiegels, folgende Zuschrift: des Mittelmeeres, persönlich für das Banropaprojekt" inter Seit fich Muffoloni, der Dittator Roms im Mittelpunkt im Mittelpunkt effiert, sind alle damit zusammenhängendenn Wirtschaftsprobleme , persönlich für das Banropaprojekt" inter­kanntlich die Senkung des Mittelmeerspiegels zum in ein neues Entwicklungsstadium getreten. Mein Projekt hat be­Ziel, um dadurch fruchtbares Neuland und unermeßliche Elettri zitätsfräfte zu ihrer Bewirtschaftung zu gewinnen. Da hierzu die Wasserstraße von Gibraltar   und die Dardanellen abgedrosselt werden, und alle Schiffe geschleuft werden müssen, erhob sich schon wiederholt der Einwand gegen mein Panropaprojeft*): Die Schiffahrtsgesellschaften würden sich nicht mit der Schleusung bei Ueberjeeperfehr würde dadurch behindert, verlangfamt und verteuert. Gibraltar  , Gallipoli und Port Said   einverstanden erklären. Der Auf diesen Einwand ist zu erwidern:

der Ueberjee Luftfahrt gegenüber dem Ueberjee 3wei Tatsachen bestimmen in Zukunft die lleberlegenheit Schiffsverfehr: Dorniers Do X   und Armstrongs schwim mende Flughäfen. Die ,, Du Pont Corporation", einer der größten amerikanischen   Industriekonzerne, baut zwischen New York   und den Bermudas den ersten schwimmenden Flughafen nachh den Plänen ihres Ingenieurs Edward R. Armstrong. Der

Hafen wird schon nächstes Jahr dem Betrieb übergeben und in fünf Jahren wird Europa   mit Amerika   durch acht folcher Flughäfen ver­

*) Erschienen bei J. M. Gebhardt, Leipzig  .

Funkwinkel.z

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von der

In einer etwas allzugroß angelegten Bibelstunde Morgenfeier über das Domglodengeläut zum Orgelkonzert, Orato­rium und Passion wurde die Bedeutung des Karfreitags  , wie ge­wohnt, überspitzt. Sogar die Sprecher bemühten sich, wie z. B. Dr. Paul Graßmann in seinem Vortrag Stockholm  , die Stadt ohne Sonne", jo triste wie nur irgendmöglich zu wirken. Dadurch ging für den arg übersättigten Zuhörer manches Wertvolle im ein­zelnen verloren. Sehr schön war das Cellokonzert Professor Hein­rich Grünfelds, der Werke von Tschaikowsky  , Boccherini   und Davidoff virtuos zu Gehör brachte; ebenso bot das Berliner   Funf­orchester unter Erich Kleiber   mit der Beethovenschen Eroica  " einen wahrhaften Kunstgenuß. Grauns Dratorium Der Lob Jesu"( tomponiert im Jahre 1775) zeigt in seiner schlicht- harmo­nischen Linienführung die starke Begabung des Komponisten; die Gesangspartien maren bei Berta Kiurina, Marcel Wittrisch und ion", ein breit ausgewasztes Kapitel Kirchengeschichte, beschloß Heinz Wunderlich   in besten Händen. Das Mysterienspiel Bai das pastorale. Programm, wozu als wertvollste Gabe für die Hörer des Deutschland   fenders die Uebertragung der Matthäus passion in der bemunternswerten Darstellung des Leipziger Gewandhausorchesters   in Leipzig   tam.

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K.

Ein schönes Abendkonzert, eingeleitet mit der dramati fchen Ouvertüre ,, Ostern  " von Rimski- Korsakoff, dirigierte Dr. Hellmut Tierfelder am Sonnabend. Es war ihm gelungen, ein Programm aus nicht zu oft gehörten wertvollen Werfen zusammenzustellen. Hübsch waren die Gesangsportäge Albrecht Linkes, der leider von den wizigen Morgensternliedern Paul Graeners aus Beitmangel grammänderungen und das ist fein besonders günstiger Stern. nur eins fingen durfte. Sonst stand der Tag im Zeichen der Pro­Der Vortrag 25 Minuten Reitgeschichte" und die Autobiographie Albert Ehrensteins wurden abgesagt. An Stelle di ser letzten Ver­anstaltungen las Gert Fricke aus Karl Schefflers feinsinnigen Be­trachtungen Du sollst den Werktag beiligen", die aber immerhin bei den Zuhörern schon entspannte, aufnahmefähige Gemüter vor­aussetzten, wie fie Berufstätige eigentlich nur an Feiertagen haben. trüben, schulfreien Tages: es nahm gar keine Rücksicht auf die find­Einen empfindlichen Mangel zeigte das Programm d'efes regen­lichen Ferienhörer. Wie wäre es, wenn man in Zukunft weniger schematisch verführe und einige frühe Vormittags- und Nachmittags­Stunden mit Darbietungen füllte, die für viele jugendliche Hörer Interesse haben?

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bunden sein, die alle zusammen nur so viel tosten wie ein einziger großer Passagierdampfer. Man wird im Flugzeug fizzend nie weiter als 300 Kilometer, vom sicheren Hafen entfernt sein; wenn man am Freitag die Reise antritt, fann man den Samstag Hause in Europa   sein. Doch hören wir, was Armstrong selbst und Sonntag in Amerika   verbringen und am Montag wieder zu schreibt: Ein Expreßdienst mit Haltestellen an jedem zweiten Flug­in ,, The Nations Business"( Washington  , Juli 1929) darüber hafen wird den Flug westwärts von England in 24 Stunden und den Flug oftmärts unter günstigen Windbedingungen in 15 Stunden ermöglichen. Alle Mahlzeiten werden auf den Stationen ferviert. Wie groß würde z. B. allein die Ersparnis an Bankzinsen sein, wenn Devisen von Großbritannien   nach Nem Dorf in 24 Stunden, ftatt, wie jeßt, in mehreren Tagen ge­bracht werden könnten. Selbst bei heftigster See werden die schwimmenden Häfen ohne Rollen oder Erschütterung feftliegen. Jeder wird eine Einheit in sich sein, mit einem Hotel, einem Kraft­Rebel wird das Flugzeug seinen Weg nach einer Station finden merf, einer Radio und Wetterstation. Selbst in dichtem tönnen. Wenn schlechtes Wetter in Sicht ist, werden Warnungs fignale gefunkt, und die Flugzeuge werden, vor den Elementen geschützt, auf dem Landingsplatz bleiben."

Kein Zweifel, daß der Ueberseeverfehr in fünf Jahren schon ein wesentlich anderer sein wird wie heute: mindestens fünfmal

schneller, ungleich biffiger, viel angenehmer, ohne Seekrankheit; denn während des Sturmes fitzt man im gemütlichen Hafenhotel hoch über den, Wellen. Man wird nicht mehr um das ,, Blaue Band" kämpfen, und die Schiffahrtsgesellschaften würden heute schon beffer tun, nicht mehr Lurusdampfer von immer riesigeren Ausmaßen und phantastischerer Ausstattung zu bauen, sondern Flugzeuge und Flughäfen!

Im Mittelmeer   würden sich bei Ausführung des Panropa­projektes die Berkehrsverhältnisse also etwa folgendermaßen ge­stalten: Der Fern- Personenverkehr von England und den tontinen talen Ländern über das Mittelmeer   nach dem Orient, Asien  , Indien  , China   und Japan   würde zum Teil durch die Luft, zum Teil auf elektrischen Schnellbahnen auf dem neuaufgetauchten flachen Neuland durch das Mittelmeerbeden erfolgen. In Anbetracht der großen Streden wäre diese Art des Verkehrs nicht nur ungleich schneller, sondern aud erheblich billiger als heute auf Schiffen, Frachtschiffe würden geschleust, Erpreẞgüter tönnten ebenfalls durch die Schnellbahnen sehr viel rascher befördert werden als heute, meil heute die Küstengebiete Nordafrifas gebirgig, un­wirtlich sind und feine direkten Bahnlinien über flaches Gelände er­möglichen. Die Küstenschiffahrt, Bergnügungsreisen und Segelfahrten im Mittelmeerbecken würden sich wie jetzt auch ab­wickeln. Zweifellos fönnten die immer teurer werdenden Betriebs­stoffe Kohle und Del durch die reinlichere Elektrizität, die durch steht, vorteilhaft zum Teil ersetzt werden. Für den Schiffsverkehr die Gibraltar  - Kraftwerke in ungeheuren Mengen zur Verfügung Europa- Afrika wird übrigens der Tunnelbau Spanien­Marokko, der die Eisenbahnfahrt Paris  ( London  )-Timbuktu  ohne Umsteigen ermöglicht, sowieso große Umwälzungen im Gefolge haben. Ebenso werden die politischen Machtverhältnisse unter der diktatorischen Gewalt der allmächtigen Technik ganz von selbst- ohne daß wir ihre fünftigen Folgererscheinungen schon voll ermessen und begreifen könnten große Ueberraschungen erfahren. Würden

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3. B. im Ernstfall die von einem sagenhaften Nimbus umwobenen Kriegstechnik spielen, wie sie noch vor dem Weltkrieg beanspruchen Forts im Gibraltarfelsen eine so große Rolle in der zukünftigen fonnten? Erleidet die Macht Englands bei Gibraltar   nicht schon durch den Tunnel, an dem vor allem Spanien  ( und Frankreich  ?) beteiligt sind, eine erhebliche Einbuße? Denn was bedeuten die Kanonen an der Ostgrenze der Meerenge, wenn der Europa  - Afrika­Expreß zwischen Tarifa  - Tanger   350 Meter unter dem Wasser­spiegel hindurchsaust? Während wir noch in fleinlicher irgendeine Partei" und politische Meinung fämpfen, bereites Kirchtumspolitik befangen um ein paar Stimmen mehr für die Technik autonom eine neue, ungeahnt reiche und überraschende Gestaltung der zukünftigen Tes. Welt vor.

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