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(10. Fortsetzung.) .Und ihr habt die Steine aus den Straßen gerissen und damit Barrikaden gebaut. Dann habt ihr sie mit den Köpfen eurer Feinde gepflastert. Wer weiß, wer damit wieder Barrikaden bauen wird." Mara blies den Rauch der Zigarette in dichten Schwaden vor sich hin.Du würdest staunen, wie gegensätzlich wir uns in diesem Leben gegenüberstehen, wie verschieden die Impulse sind, denen unsere gemeinsamen Handlungen entspringen." Sie schwieg sekun- denlang. Dann begann sie ruhiger als zuvor:Es sind bereits acht Monate, daß wir ein«(Bemeinschaft eingingen, die man weder als Ehe, Verhältnis oder auch nur als Freundschaft bezeichnen kann." V's Aug« war nach innen gekehrt. Im Bruchteil einer Sekunde rollte das, was vor acht Monaten in sein Leben getreten war, film- artig vor ihm ab. Berlin . Ein kleines Restaurant in der Nürnberger Straße. Russisch-, japanische Studenten und Studentinnen. Bleiche, durch- sichtige, bemalte Gesichter. Seelisch und körperlich kranke, verhetz e Menschen: Intellektuelle, Vaganten, hoffnungslose Talente und Genies. Unter ihnen saß Mara. Fing ihn, den Gelben, mit dem Blick ein. Hielt ihn damit fest. Fürs erste reizte ihn, den feinrn, überdifferenzierten Kulturmenschen, den Mischling aus Ost und W.st. das Barbarische an jener Frau. Seine Sinne, die müde und schlass, ihn nur mehr belästigten, übersättigt sich an zweiselhasten Freuden entschädigten, Abwege aufsuchten, um sich dann in Verimmgen zu verstricken, fühlten sich aufgestachelt und belebt. Er witterte Tieri- sches, Wild- und Besessenheit, dunkle, quälende Leidenschaften der Steppe. Dann das kleine Zimmer im Norden der Stadt, unweit der Untergrundbahnhaltestelle Bülowplatz . Der Abend, an dem er zum«rsten Male in seinem Leben Wodka trank. Es gab nicht viel Widerstand. Sie hatten sich beide betrunken. Am Morgen konnte ) er sich schwer erheben. Blieb. Es kamen Tage, es kamen Nächte. iV�i« Frau sprach von Dingen, die er nie zuvor gehört hatte. Seine - Pupille stellte sich anders als bisher«in. Ein Gedanke war ge> zeugt. Begann zu wachsen. Trieb schon mächtig. Dann kamen Augenblicke, in denen er sich von allem losreißen wollte. Mil hündischer Ergebenheit, sklavischer Hingebung, verblutender Leiden- schaft hielt sie ihn gefesselt. Er beherrschte das Barbarenweib. Si« beherrschte ihn. Vieles siel von ihin ab. Anderes wuchs in sein Fleisch. Die Abfahrt aus Berlin . Es kamen Moskau , Tiflis Irtutsk, Wladiwostok , Schanghai . Und dieses Haus, in dem jetzt sie und er leben. Wo sie Fäden spinnen um das Reich der Mitte. Dieses Haus, aus dem die W-llen über das Land gehen, die bald zur stürzenden Flut angeschwollen, «s überschwemmen und im Strom mit sich reißen werden. Revolu- tion. Kuliherrschaft. Befreiung. Erwachen des Ostens. Schlag- warte, die über dem Schicksal zweier Menschen stehen.... Diese Gedanken P's machten den Bruchteil einer Sekunde aus. Acht Monate dieses Leben. Was war vor den acht Monaten? Niemals hatte D danach gefragt, niemals hatte das Weib davon gesprochen. Aus welchen Stoffen, vergewaltigten Energien hatte sich dieser Komplex van einem Menschen, den man schwer mit Frau bezeichnen kann, ge- formt? Jetzt sprach sie davon. Ein halbwüchsiges Mädchen, das sich eines Tages in ein Vieh- waggon� verkriecht, mitten unter eine rüde Soldateska, das Nest iin tiefen Sibirien verläßt, weil nichts mehr sie dort zu halten weiß. Irgendwo, diesseits des Urals, fliegt sie aus dem Waggon,«nt- frästet, halbtot, während die an ihr sattgetruntenen Männer zur Schlachtbank gerollt werden. Erst war es Sucht zu ihr, dann Mit- leid, beispielloses Mitleid, das sie trieb, ihre erste Blüte zerstören zu iass«n. Nichts reute sie. Sie war von ihrem Opfer überzeugt und befriedigt. Dann komint einer, so einer mit Muskeln und Glotz- ougen. Dem ist sie nichts. Verläßt ihn. Moskau . Sie steht mitten im L«bcn. Kämpft, mordet, ist Geliebte der neuen Machihaber. Türen, bewacht und geschützt von bis auf die Zähne bewaffneten Genossen, fliegen bei ihrem Erscheinen auf. Befehle, von ihrer lhand gegeben, nehmen ihren raschen unglückseligen Lauf. Es kommt Berlin . Agitation. Und B- Endlich wieder vor einer Aufgabe. Demütigungen, schranken- lose Hingebung, Opferung für einen Menschen. Du hörst, von wo ich kam, du weißt, war war. Es ist alles soviel wie nichts. Kein bedeulendes Leben. Es kam und war da. Und dann war es wieder nichts. Bei dir fft das anders,'g! Du hast dich sattgelebt, an den Lügen der Kultur, an der Gesellschaft, die das Fundament in unserem Falle zu einer panasiatischen Sklave- rei bildet. Du hast dich an den überreich gedeckten Tischen voll- gegessen. Dein weiches Bett brachte dir nicht mehr Ruhe und Schlaf. Du bist krank geworden, weil dich das Parfüm und die viele Saide längst angeekelt haben." Jetzt weiteten sich ihre Augen unheimlich. Der Raum waa: von ihrer Stimme ganz erfüllt.Und mit den Frauen warst du auch fertig, bis du mich sahst. Es war nicht Liebe. Ich weiß es. Ich habe dich gereizt. Daß ich aber dein Leben aus- machen werde, daran hast du nicht gedacht." Sie sprach hastig, sie sprach gedrängt. Verzehrte sich bei jedem ihrer Worte, die oft grau- sam, unbarmherzig, dann wieder weich und sinnlich von den Lippen strömten. t[) hatte die Augen geschlossen. Lauscht« atemlos ihren Worien. War überzeugt von dem. was sie sprach. Halte vor dieser Frau nichts zu verbergen. Zu tiefst aber ruhte dennoch ein Etwas in ihm, das er verborgen hielt. Unousspreckliches, etwas, das vor- standen war, in einem nebelhaften Zustande noch, etwas, das kcm- mcn konnte. 4 Et hatte sich davor zu hüten. Dessen war er gewiß

<dries(fajß&nds Mara brach mitten im Satze ab. Es wurde still zwischen beioen. Selten drang ein fremdes, störendes Geräusch von draußen zu ihnen herein. P liebt« die Dunkelheit. So sah«r Mara nicht. Um so stärker fühlte er sie. Aber dann war es nicht mehr Mara, dos Tataren- weib, feine Phantasie gaukelte ihm das Bild seiner Sehnsucht, Lillian vor. Am Morgen wird Mara nach Moskau reisen, mit dem Schrift- stück an den Sowjet. Mit dem Buchstaben U gezeichnet. Es ist viel von dem Gelingen dieser halsbrecherischen Aktion abhängig: Die ganze Berwirklichung der große» Idee einer Revolution, die die Herrschaft zwischen zwei Gesellschaststlassen, zwischen Weiß und Gglb, zwischen einer alten und neuen Welt des Ostens cnt- scheiden soll. Mara wird reisen. P aber wird ungeachtet dessen vor dem Bilde einer anderen Frau stehe» und es aufsaugen mit seinem Blick, sie so besitzen bis ans Ende. 12. Mara hatte längst die russische Grenz« passiert. Nach der las- schwcrlichen Reise von vierzehn Tagen erreichte sie Moskau . Wieder erstanden vor ihr die leuchtenden Türm« und Kuppeln des Kreml , aber es schien ihr, als wäre ihr Glanz trüber geworden, seitdem si« die Stadt zum letzten Male verlassen hotte. Mara lehnt« am Woggonfenster, sah die Stadt immer näher auf sich zukommen. Fühlte Beklommenheit, andererseits aber ein Prickeln ihrer sensitiven Nerven. Ueber der Stadt schwebte ein blasses Rot, da» wie frisches Blut über die Kuppeln rieselte und sich mit ihrem Glanz« mischte. Namenlose Eregung ergriff sie. Der Zug stieß in da» Herz Rußlands und des neu erwachenden Europa ». Mara fühlte, wie die Stadt sie oerschlang. Ein jäher Ruck. Sie rührte sich kaum vom Fenster. Starc.e mit tbeiten Augen auf den Perron, der von Menschen wimmelte. War es Unentschlosienheit, Wanken, geheime Gedanken an Umkehr? War es Besinnung vor dem Leben? Sie stand lange, rührte sich nicht, bis sie, von einer Hand unsanft gepackt, ihren Platz zu ver- lassen gezwungen wurde. Sie war in die Masse gestoßen, die sie mit sich soritrieb, in die Straßen, auf die uralten Plätze, an den unverwüstlichen Palästen, in denen sich nur die Bewohner geändert haben, vorbei. Vor einem derselben machte sie halt. Mochte schon mehr als ein« Stunde umhergeirrt sein, bis sie wie verankert vor den Soldaten des Sowjets stand und ihren Eintritt durch einen

Ausweis erzwang. Es gelang ihr, sich' hen Weg bis kn»ine» kleinen Salon zu bahnen. Müde ließ sie sich in einen Fauteuil fallen. Ihr Blick streifte kritisch, was sie umgab. Viel Prunk, aber«in alter, armer Prunk. Samt und kostbare Tücher, die die Möbel umspannten, sahen oerblichen und schäbig aus. Ein Teppich, der den Raum bis in seinem fernsten Winkel wärmend und behaglich belegte, zerfiel, ließ den nackten, kalten Boden durch die Schlissen nüchtern hervortreten. Es roch nach Moder.-Es roch nach Ver- gangenheit. An den Wänden hingen Bilder von Lenin und Marx. Sie sahen alt und verfallen aus in der Umgebung eines oerfaulenden Feudalismus.(Fonjetzung folgt.)

e Buch

iteUauidiauuugen Das im Verlag von Philipp Rerlam jun., Leipzig 1029, er- schienen« Büchlein von Dr. Max ApelDie Wettanfchau- ungen der großen Denker" verdankt fast zur Gönz« seine Entstehung einer Reihe von Radi ovortrö gen, die der Verfasser vor einiger Zeit«n Rahmen der Berliner Funkstund« geHallen hatte. Es war ein«nischieden glücklicher Gedanke de» Autors, diese Vor» trag- vor der Einmaligkeit des gesprochenen Wortes hinüberzuretten in die dauer»ll>«re Form des Buches. Denn dos ist gerade da» Ver- dienstliche an diesen Skizzen großer, philcssophifcher Persönlichkeiten. daß sie aus knappstem Raum das Wesentliche und Charakteristische in den Weltanschauungen jener Denker, die der Verfasser für seine Darlegungen ausgewählt hatte, in einer Weife herauszuarbeiten wußten, daß dem Leser durch sie ein Wissen vermittelt wird, das er sich sanft nur auf dem Umweg eingehender und zeittoubender Studien hätte verschaffen können, zwei Dinge, die den meisten werktätigen Mensche» in der heutigen Zeit ja leider versagt sind. Daß eine solche Auslese aus dem weiten Gebiet philosophischer Weltanschauungen notgedrungen fragmentarisch ble-Ben müßte, liegt in der Natur der Sache. So ist es denn auch durchaus ver- ständlich, daß nach Art und Umfang des Büchleins die Ioniter, Pythagorüer und Eleaten. die Kyniker und Kyrcnaikcr, die Stoiker, Epikuräer und Neoplatoniker um nur einige der wichtigsten unter denAlten" zu nennen in ihm kein« Berücksichtigung finden konnten. Allein es war dem Autor ja auch gar nicht um die Ab­fassung einer lückenlosenGeschichte der Philosophie" zu tunl Was er verwüste, war nach seinen eigenen, imVorwort" ausgesprochenen Wortendurch Herausheliung bedeutsamer Gc- danken über Welterkenntnis und Ledensanschauung Herzen und Köpfe für das Kämpfen und Ringen um ein« philosophisch de- gründete Weltanschauung zu gewinnen" ein Versuch, der. wie die Praxis fraglos zeigen wird, dem Verfasser in weitgehendem Maße gelungen ist. Wer sich also bei der Lektüre dieses Büchleins der Tatsache bc- wüßt bleibt, daß er hier gewissermaßen eine Anzahl sehr schinack- hast uist» bekömmlich zubereiteter Kostproben weltachchaulicher Dell- katessen vorgesetzt erhält(und somit der Gefahr, die der Vuchtilel beinhalten mag. entgeht, zu meinen, er besitze wenn wir dos Gleichnis wsiterführen wollen nach dein Genießen derselben die Kenntnis der gesamten Möglichkeiten philosophischer Koch- und Arrangierkünste), wer sich also dieser Tatsache bewußt bleibt, wird zweifellos die Darlegungen Dr. Max Apels über Plato , Aristoteles , Giordano Bruno , Galilei . Descartes , Spinoza . Loibniz, Kant. Fichte. ScheMng, Hegel, Her bort, Schopenhauer , Fechner und Lotze, die den Inhalt feines Werkchens ausmachen, mit wirtlichem Gewinn und entschiedener Erweiterung seines Gesichtsfeldes in sich aufnehmen. llsns Zeustr.

WAS DER TAG BRINGT. «auiifflimimminininniimniiniraniimiiinniiiflimiiBmiiiimiiimifliiffliiiiinRininnimiiciiiminiinimiiuiiiiiiiiimniiiiiniiiiniiiiniiiiiiiiiiuiiniiiiiiiiiiiHiiniiiiiiiiminniiiiMimi

Elf Jahre nach der Revolution. Man schreibt uns: Zu der NotizIm Kampf um den Himalaisti" erlaube ich mir folgendes mitzuteilen: Am Freitag, dem 11. April. sprach Herr W. Feudi, München , als Teilnehmer an der Himalaya - Expedllion vor der Sektion Bertin des Deutschen und Oesterreichischcn Alpenvereins. Er berichtete u. o.:Im Haupttager zeigten die Eng- länder die englische Flagg«: wir(Deutsche ) setzten die Flagge. die es früher mal gab!!" Also die vermutlich mit öfsent- lichen Mitteln ausgerüstete Expedition reiste im Ausland unier Schwarz-Weiß-Rotl Unoerfroren scheut man sich n'cht, dies auch noch öffentlich in Berlin auszusprechen. Herr Notar Bauer hat diesen Tatbestand anscheinend schamhaft oerschwiegen. Ferner: Auch die deulsch- russische Alai-(Pamir -) Expedition 1928 unter Rickmers, ausgerüstet zum erheblichen Teil von der Not- gemeinschast der deutsche» Wissenschaft, trug als Zeichen an den Zelten Schwarz-Weiß-Not, wie beim Lichtdiidoortrag in der­selben Sektion deutlich zu erkennen war. 11 Jahre nach der Re- oolution! Aus einer kaiserlichen Oberzolldirektion, Von Regierungerat a. D. Otto G lad i s ch ist unter dem Titel Erlebtes und Erlittenes", im Verlag der Reuen Gesellschaft, Berlin , ein Buch erschienen, in dem er seine Erfahrungen in der alten preußischen Verwaltung niederlegt. Gladisch kam 1898 als Re­gierungsrat zur kaiserlichen Oberzolldirektion in Hannover . Dort war er mehrere Jahr« und wurde dann in ein Disziplinarverfahren verwickelt, in dem er mit Dienstentlassung bestraft wurde. Cr schildert nun an Hand von Akten die Zustände bei der hohen kalser- lichen Behörde. Der Präsident, kaiserlicher Rat 2. Klasse, später als Exzellenz verabschiedet, war mit einer früheren Kellnerin ver- heiratet, die sehr häufig total betrunken und slandalmachend durch die Korridor« des kaiserlichen Dienstgebäudes torkelte. Auf ihren Befehl machte der Präsident alle Klingclleitungen zum Botenraum entzwei, damit für dienstliche Aufträge keine Boten oerwandt wer- den konnten. Si«»ruhten den Haushalt der Frau Präsidenten ver- sorgen. Der Vertreter des Präsidenten,«in Oberregierungsrat, hatte sich verlobt, und da seine Braut bereits seinen Haushalt führte, de- schloß er, um die Kosten für ein Hotel- oder Iunggejellenzimmer zu sparen, im Gebäude der Oberzvlldirektion zu wohnen. Er ließ eine Matratz« kommen, die rifun wochenlang Im Dlenstgeböude von einem Zimmer in» ander« �tragen wurde. Der Oberregierungsrat nach- tigt« nämlich immer in dem Zimmer eines Beamten, der im Augen- blick gerode auf Urlaub oder auf Dienstrelsen war. Der Verkehrs- ton zwischen den höheren Beamten dieser kaiserlichen Behörde war mehr als rüde. So war das äußer« Bild und imter dem Eise brütete die Intrige. Jeder war de« anderen Feind. Das Amts« zimmer des Präsidenten bildet« den Empiangssalon für Zuträger aller Art, jeder Klatsch ward gern gehört, und Regierungecat Gladisch kam durch diese« Spiel niederer Kräfte vor den Disziplinar- hak. Er beschuldig!« nun dest Oberzolldirektiansprösidemen eines .Meineides. In dem Urteil ober hieß es,daß dieser hochgestellt« Beamte schon durch seine Stellung vor dem Verdacht des Meineides

geschützt ist". Das war ein unumwundenes Eingeständnis der Rechtsbeugung und eine Verleugnung des Satzes, daß jeder Bürger vor dem Gesetze gleich ist. Ein Oberregierungsrat hatte wegen der Affäre Gladisch Selbstmord begangen. Dies kam vor Gericht zur Sprache, und ein hoher Beamter erklärte, die Dinge lägen anders. Der Selbstmord habe mit dem Fall Gladisch nichts zu tun. Der Oberregierungsrat habe vielmehr in Magdeburg einmal als stell- vertretender Chef«inen Bericht an den Finanzminister mit einem Tintenstist, anstatt mit Tinte unterschrieben. Dos habe er sich so zu Herzen genommen, daß er nach der festen Annahme des Zeugen deshalb Selbstmord verübt habe. Ein königlich-preußssches Gericht, offensichtlich ein Zlveckgericht, glaubte diesen Unfug, weil eben der Regierungsrat hereinfallen und die hohe Beamtenschaft geschützt werden sollte. Gewiß mag der Regierungsrat Gladisch verbittert und verärgert sein, aber er spricht nicht aus dem hohlen Faß. Der Berichterstatter der Petitionskommission des Preußischen Landtages . an die sich Gladisch gewandt hatte, der nationallibevale Abgeordnete Legationsrat a. D. vom Rath bestätigt« nämlich,daß die Verhält- niss« der Behörde in Hannover ein ganz ungewöhnlich ungünstiges Bild darböten". Wenn unter S. M. im zahmen Dreiklassen- Parlament ein nationalliberaler kaiserlicher Legationsrat a. D. so spricht, dann muß es in der Tat toll zugegangen sein. K. ä. USA . In einer nordamkrikanischen Zeitung konnte man vor kurzem das folgende Inserat lesen: Für Mittwochabend sind zwei Parkettsitze in der Oper wegenbevorstehenden Todesfalls in der Familie abzugeben. Anruf erbeten unter... Der Mensch und die Bestie. Nach dem jetzt für das Jahr 1927 vorliegenden statistischen Mo- teriol aus Britisch-Indie» wurden in diesem Jahr 19 724 Menschen durch Schlangenbiß getötet, 1033 von Tigern zerrissen, während 1076 anderen reißenden Tieren zum Opfer sielen. Insgesamt erlagen also nahezu 22 000 Menschen den wilden Tieren. Ein Filmstar erbt 200 Millionen. Maurice Chevalier , der frühere weltberühmte Kabarettstar, seit rimger Zelt einer der gesuchtesten Leute in Hollywood , ist von einer alten Dom« in New Dork, die er wissentlich nie zu Gesicht bekomm«» hat. zum Universalerben ihres SO Millionen Dollar betragenden Dcrmögens eingesetzt worden. Ueber 200 Millionen Radiohörer. Noch einer vom Völkerbund zusammengestellten Statistik gab es im Jahre 1929 auf der ganzen Erde etwa 70 Millionen zugelassen« Radioanschlüsse. Da man damit rechnen kann, daß im Durchschnitt ein Anschluß von mindesten» 3 Personen benutzt wird, dürfte eine Schätzung der Radiohörer mit etwa 200 Millionen keinesfalls zu hoch gcgrisjen(ein.