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10 Jahre Siedlung.

Die Leistungen der Nachkriegszeit.

Der Enqueteausschuß hat fürzlich die Untersuchungen des land wirtschaftlichen Unterausschusses über das ländliche Sied. Iungswesen nach dem Kriege veröffentlicht.( Berlag E. S. Mittler u. Sohn, Berlin .) Die Verhandlungen und Berichte diefes Untersuchungsausschusses geben ein anschauliches Bild von den Leistungen der deutschen Siedlungstätigkeit im letzten Jahrzehnt trog Inflation, Kapitalfnappheit und anderer widriger Einflüffe.

Das Reichssiedlungsgesetz sowie die Siedlungspraris unter­scheiden zwei Arten von Siedlungen, die Neusiedlung, also die Gründung neuer landwirtschaftlicher Betriebe, und die sogenannte Anliegersiedlung, bei der bereits Wirtschaften bestehen und durch Landzuweisungen leistungsfähiger gemacht werden.

Die von 1919 bis 1928 in Deutschland neugegründeten länd fichen Siedlungen stellen sich auf insgesamt 26 343 Wirtschaften mit einer Gesamtfläche von fast 260 000 Sjeftar. Auf Breußen allein entfallen hiervon 21 602 Wirtschaften mit rund 227 400 Heftar Bodenfläche. Die Hochburg der Siedlungstätigkeit liegt ganz natür licherweise in dem menschenarmen deutschen Osten, auf den allein 61 Proz. der neugegründeten Wirtschaften und fogar 73 Proz. des gesamten für Siedlungszwecke hergegebenen Flächenraumnes entfällt. Während die Durchschmittsgröße der Siedlungen in Weft und Süddeutschland nur 6 bis 7 hektar beträgt, erreicht sie in Ost­ deutschland wegen der leichteren Böden fast 12 Heftar.

Bon diesen 26 343 Neusiedlungen sind im ganzen 46,8 Proz. als selbständige Adernahrungen mit 5 und mehr Heftar anzusprechen, 8,1 Proz. entfallen auf fleinböuerliche und Gärtner stellen mit 2 bis 5 Heftar, 16,6 Proz. auf Arbeiter und Handwerker stellen mit bis 2 Hektar, und der Rest von 28,5 Proz. besteht aus Wohnsiedlungen unter einem halben Hektar.

Da die Anliegersiedlung mur die Bergrößerung schon bestehender Wirtschaften darstellt, erfordert sie nur einen Bruch teil der Mittel, die für Neusiedlungen notwendig find. Mußte daher die Neusiedlung in der Inflation wegen Kapitalmangel so gut wie ganz eingestellt werden, so gewährte die Anliegersiedlung dem Siedlungsmillen und dem 2andhunger fleiner Besiger einen gangbaren Ausweg. Die Anliegersiedlung hat deshalb einen verhältnismäßig großen Umfang angenommen. In ganz Deutsch­ land murden von 1919 bis 1928 rumb 192 000 fleine Stellen durch Landzumeisung im Gesamtumfange von 181 000 Settar ver größert. Die Zahl der Wirtschaften, die durch die Sieblingstätigkeit zu selbständigen Adernahrungen über 5 Heftar erhoben wurden, beläuft sich in ganz Deutschland auf rund 67 000. Hiervon entfallen 69,2 Proz. auf den deutschen Osten, vor allem auf Schlesien , Bommern und Ostpreußen .

Die Durchschnittszahl an Menschen auf einer Neusiedlung liegt für Preußen etwas über 4 Personen, also bei nur 2 Kindern, Da es sich bei den Siedlern zumeist um jüngere verheiratete Leute handelt. In den Hauptfiedlungsgebieten des Dftens entstammen rund 60 roz. der Siedler der Heimatprovinz, 7 Broz aus anderen östlichen Provinzen und mir wenige Prozent aus westlichen Bandesteilen. Dagegen find 26,5 Proz. der Siedler aus dem ab­getretenen deutschen Gebiet in Polen übernommen morden. Die Berufsgliederung der Siedler ist in einer Interfudung non 1923 bis 1928 dahin festgestellt, daß rund 82,5 Broz der Siedler selbständige Landwirte und Bauernsöhne maren, der Rest sich aus landwirtschaftlichen Arbeitern und Beamten zu­fammensetzt. Die Ansiedlung landwirtschaftlicher Ar­beiter hat in den letzten drei Jahren bemerkenswert zugenommen.

Die Annahme, daß schwere wirtschaftliche Notlage der neuen

Jvar Kreugers Reich.

Es bringt 30 Prozent Dividende.

Der immer ftärter werdende Finanztrust Kreuger u. Toff, dessen| dam gegründet, eine Finanzierungs- und Bantgesellschaft von in­Konzerne ein wahres Weltreich darstellen, veröffentlichte seinen Ge- ternationalem Stil und wachsender Bedeutung.

schäftsabschluß für 1929. Der Reingewinn ist von 19,9 auf 27,1 Millionen Kronen( auf 30,5 millionen Marf), die Divi: dende von 25 auf 30 roz. gestiegen. Die Ziffern deu­ten die glänzende finanzielle Lage an. Kreuger u. Toll hat

fast in allen Ländern der Welt

die verschiedenartigsten Interessen. Der Truft fontrolliert und finanziert vor allem eine Reihe schmedischer Industriekonzerne von Weltbedeutung; die beiden wichtigsten sind der schwedische Zündhalz­truft( Svenska Tändsticks A. B.), der den größten Teil der Zünd­holzproduktion der ganzen Erde beherrscht, und der Grangesberg­Drelösund Eisenerzfruft, der mächtige Eisenerzlager und-gruben in Schweden - Lappland , in Nordafrika und Chile besitzt. Kreuger u. Zoll ist ferner an der mächtigsten Großbank Schwedens ( Skandina­vista Kredit A. B.) beteiligt. Andere schwedische Weltfirmen, denen der Trust sehr nahe steht, sind der schwedische Kugellagerkonzern SKJ., der ein Drittel der Weltproduktion an Kugellagern beherrscht und Fabriken in Schweden , England, Deutschland , Frankreich , der Tschechoslowakei und den Bereinigten Staaten unterhält; ferner die große schwedische Telephonbau- und betriebsgesellschaft Ericsson; schließlich die Electromaschinen- Gesellschaft sea. Auch diese beiden Firmen haben zahireiche Niederlassungen in europäischen Ländern, Südamerika usw.

In Schmeden ist Kreuger ferner an einer Elettrizitäts. gesellschaft( Hammarsforsens Kraft AL B.) beteiligt, und erit vor kurzem entstand in Schweden unter Kreugers Führung ein machtvoller Jellstoff- und Papierkonzern( Spensta Cellulose 2. B.), der u. a. 11 Sellstoffabriken, 6 Holzftleifereien, 16 Sägewerte, eine Papierfabrif, 1,5 Millionen Hektar Bald befißt. Diese Baldfläche ist etwa so groß wie der ganze Freistaat Sachsen . Die hier aufge­zählten Firmen bilden nur einen Ausschnitt aus den Ge­famtinteressen.

Das Kommando

über Ivar Kreugers Reich liegt bei der Kreuger u. Zoll A. B., die faunt zwei Jahrzehnte alt ist. 1911 murde sie mit 1 Million Kronen gegründet. Ihr heutiges Aktienkapital beträgt 76 M'llionen Kronen, ihre Bilanzsumme Ende 1929 über 740 Millionen Kronen ( 833 Millionen Mark). Ivar Kreuger selbst war ein Inge. nieur, der jetzt 50 Jahre alt ist und seine eigentliche Laufbahn um die Jahrhundertwende als Grundstids- und Häusermafler in Chi­tago, begann.

Neben der Kreuger u. Toll stehen noch zwei weitere Schwefter. gesellschaften:

1. Die Swedish American Investment Corporation, 1925 in New York gegründet, eine Gesellschaft, die sich an einigen be­deutenden Industrie und Bantunternehmen beteiligt hat;

2. die. B, Financielle Mij. Kreuger u. Toll, 1926 in 2 m ft e r E

Alle drei Gesellschaften verfügen über folgende Beteiligungen:

Industrieaktien Grundstücsaftien Bantattien.

0

Staats- Schuldverschreibungen

Sonstige Attien- u. Schuldverschreib. Schuldverschreibungen geg.Hypotheken Sonstige Beteiligungen

449,0 Millionen Aronen

70,4

58,3

318,2

0,1

13,0

81,4

Ihre Debitoren betragen 137,4, ihre Bargelder unb Bantguthaben 180,7 millionen Kronen.

Diese Beteiligungen hatten Ende 1929 einen Wert von 1308,3 millionen Kronen( 1472 Millionen Mart ) gegenüber nur 587,6 millionen Kronen Ende 1928. Der Wert hat sich also im Laufe eines einzigen Jahres mehr als verdoppelt. Zahlreiche Staaten sind Schuldner des Kreuger­Trusts: Deutschland , Frankreich , Danzig , Ungarn , Rumänien , Jugo. flamien, Polen , Lettland , Estland , Griechenland , Ecuador , Die größte Summe vermittelte Kreuger für das Deutsche Reich: 500 Millionen Mark. Die Vergebung solcher Anleihen erfolgt befannt­lich stets im Interesse der von Kreuger u. Toll kontrollierten Ins dustriekonzerne, insbesondere des Zündholztrusts. Diese enge Verbindung zwischen industrieller Expansion und finanzkapitalistischer Machtermeiterung mußte besonders im Jahre 1929 in ungewöhnlich großem Imfang zu Erfolgen führen: die internationalen Finanz­plätze der Welt reichten für den internationalen Bedarf nicht aus, die Binsfäße waren den Kapitalfuchern meist zu hoch, gewaltige Geldsummen waren in den Bereinigten Staaten in Aftienfpefula­tionen festgelegt. Der Kreuger Trust will, mie der jetzige Geschäftsbericht ausdrücklich betont, unter folchen Umständen ein bewegliches Instrument internationaler Finan= zierung" fein, das einerseits die Bedürfnisse der fapitalbedürf tigen Gruppe, andererseits die Interessen und Wünsche des anlage­juchenden Kapitalistenpublifums( auch des amerikanischen ) genau

fennt.

Jvar Kreuger ist so der größte und großzügigste Matler Europas .

Obwohl Schwebe, obwohl wichtigster Finanzierer der schwedischen Großindustrie, wird er doch immer mehr zum größten und erfolg reichsten Helfershelfer der amerikanischen Finanz

Die hauptsächlichsten Stüßpunkte des Kreuger- Trufts in Deutschland find: das 3ündholzmonopol, die Deutsche Zündholzfabriken 2L- G., die Norddeutsche Zündholz A- G. und die Süddeutsche Zündholz A.- G.; deutsche Bantstützpunkte find die Deutsche Unionsbant 2L- G.( 10 Millionen Mark Aktien­tapital) und die Preußische hypothefenaftien bant. -h.

hot pho

Selbstbetrug des Mittelstandes.

Siedler maſſenhafte Zusammenbrüche zur Folge gehabt habe, hat Schwerindustrie schreibt Herrn Bredt ins Stammbuch- Die einige" Wirtschaft.

fich nicht erfüllt. So find in ganz Preußen, Denburg und Mecklenburg in den Jahren 1927/28 2,2 3 mangsversteige rungen auf 1000 Betriebe zu verzeichnen gemejen. Hier aus geht einmandfrei hervor, daß sich die Siedlungsbetriebe trotz der allgemeinen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft durchaus be mährt haben.

Die AEG. ist zufrieden. Aber der Belegschaftsabbau wird fortgesetzt. In einem jezt neröffentlichen Börsenprospett gibt die Ber­mattung des AEG. Konzerns ihren Belegschaftsstand mit 18 559 Beamten und 36 119 Arbeitern an. Seit der Veröffentlichung der Bilanz im Jamar, wo die Gesamtbelegschaft auf etwas mehr als 60 000 Mann beziffert murde, hat also ein weiterer Abbau von etwa 6000 Mann stattgefunden.

In welchem Umfange die AEG. non der Rationali. fierung profitiert, zeigt die Umsatzsteigerung nont 400 auf 580 Millionen Mark bei gleichzeitigem scharfen Abbau der Belegschaft in den letzten drei Betriebsjahren. Der seit Jahres beginn durchgeführte Abbau hat mit Arbeitsmangel nichts zu tun, benn in dem Prospett wird nachdrüdlich vermerkt, daß der Konzern auch im laufenden Jahr ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen hofft. Im letzten Jahr wurde die Dividende von 8 auf 9 Proz. herausgesetzt.

Schieles Weinzollpläne.

Sie sind zum Weinen.

täufer geendet haben. Die

Wein ist massenhaft zu verkaufen, aber es fehlen die Käufer. Diesen Klageruf finden wir in der deutschnationalen Deutschen Tageszeitung", dem Organ der Schieleschen Agrarier. Es wird berichtet, daß in Baden , Württem berg und Franken, in der Pfalz , in Hessen , im Rheingau , an der Nahe, an der Mosel und an der Saar sämtliche Weinner­steigerungen mit einem Fiasto für die Ber­für bekannte Qualitäten lagen bei den Bersteigerungen weit en weit unter einer Weart, und bei den freihändigen Berkäufern noch erheblich tiefer. Ganz offen wird zugestanden, daß die fortbauernde wirtschaftliche De pression, d. h. also die mangelnde Kauftraft im Inlande die Preise weit unter die Erwartungen der Winzer herab­drücken. Keine Rede ist also davon, daß es die Einfuhr aus­ländischer Weine wäre, die die Winzer belastet. Dennoch aber hat dieses famose Schiele- Brüning- Kabinett als erstes den Winzern eine Erhöhung der einzolle versprochen, die freilich Deutsch lands Handelsverträge zerschlagen, die Stauffähigkeit des deutschen Inlandes, worauf es doch ankommen würde, um feinen Pfennig erhöhen können.

In dem neuen Kabinett Brüning- Schiele ist die Wirtschaft ganz unter sich. Der dealzustand märe also eigentlich erreicht. Jede der großen Wirtschaftsgruppen, Industrie, Handel, Landwirtschaft und auch der Mittelstand sollten sich jetzt nach Herzenslust den Braten zurecht machen können, den sie brauchen. Man versucht es auch: Die Industrie und der Handel in der Staater- und Sozialpolitik, die Landwirtschaft in der Zallpolitif, die Landwirtschaft in der Zollpolitik und der Mittelstand in seinem Kampf gegen die großen Betriebe des Einzelhandels. Aber statt holden Friedens und froher Zuversicht, die man ermorten sollte, sieht man in dieser Koalition der Wirtschaft" fast uur be trübte Lohgerber, denen die Felle danonschwimmen und die gegeneinander auf der 2auer liegen, ob der eine dem anderen bei der Zubereitung seines Spezialbratens nicht alle Ge­schäftshoffnungen und Wünsche zertrümmert.

bie von dem

Ein sehr lehrreiches Beispiel dafür ist die von dem Reichs­minister für die Erhaltung des Mittelstandes Professor Bredt. dem Marschall Rückwärts der vereinigten Hausbesitzer, Handwerker und Krämer durchgesetzte Sonderbesteuerung für die großen Einzelhandelsbetriebe. Es ist das dieselbe Steuer, mit der dem Saß mißvergnügter Händler gegen die Waren­häuser und Konjumvereine endlich das längst gewünschte Bentil ge öffnet wurde, nachdem Herr Bredt in der Regierung saß. Die demokratische Presse, die, wie auch die Demokratische Partei , von den privaten Warenhäusern und großen Spezialgeschäften finanziell nicht ganz unabhängig ist, hat schon längst gegen die ,, atanistische" Besteuerung Sturm gelaufen. Jetzt aber ist es die

schwerindustrielle Deutsche Allgemeine Zeitung",

die Herrn Bredt und den von ihm geführten Mittelstand eine hoch­ernste Borlejung darüber liest, daß niemand anderes die sogenannte Warenhaussteuer tragen wird als gerade die kleinen und fleinsten Einzelhändler selbst.

Das Pifante der Situation ergibt sich daraus, daß die ,, Deutsche Allgemeine Zeitung" der Bannerträger für den dauernden Zu­sammenschluß des Bürgertums von Westarp bis Bern har d ist, daß die Deutsche Allgemeine Zeitung" noch ganz fürzlich die jetzt im Reichstag gegebene Bürgerblod situation als eine wahr. scheinlich nie wiederkehrende Gelegenheit gekennzeichnet hat, die wirt schaftliche und politische Macht des Bürgertums zu gestalten und als gestaltete Form in den politischen Kampf cinzufeßen. Diese ,, Deutsche Allgemeine Zeitung" erflärt Herrn Professor Bredt und seiner Mittelstandspartei, auf die jeder Bürgerblock von Dauer doch absolut rechnen müßte, daß die jetzige Steuerpolitik des Mittel­stands schlecht hin der Ruin des Mittelstandes fein wird. Wie lautet die von der DA3." Herrn Bredt und feinen Mannen erteilte Lettion?

menn fie aber die Sondersteuer wirklich tragen würden, dann würde nicht die Konturrenzfähigkeit des Einzelhandels, sondern die der Barenhäuser geftärft, die naturgemäß ihre Spezialabteilungen aus­bauen fönnen. Die Steuerrabatte aber, die die industriellent Lieferanten den Warenhäusern gewähren müssen, nerteuern not­wendig die Einkäufe des Einzelhandels bei der den Einzelhandel beliefernden Industrie, weil diese ihrerseits die bei den Waren­häusern erlittenen Verkaufsverluste beim Berkauf an die Klein­händler wieder hereinbringen muß. Die DA3." schließt ihre Lettio'r mit den Worten:

So wird also gerade der Einzelhändler mit dieser Steuer be­laffet, während die Großbetriebe fast lediglich die Aufgabe haben, die Steuer an den Fiskus abzuführen."

Das ist wahrlich feine freundliche Lektion des industriellen Koalitionsgenossen, für den die ,, DA3." die Feder führt, an die Mittelstandspartei und ihren Führer Bredt. Aber diese Lektion ist rur z charakteristisch für das System und die Gestalten des be: trübten Lohgerbertums, das dieses Kabinett der geci jen Wirtschaft" fennzeichnet. Nun tönnten fich freilich Herr Bredt und sein Mittel­stand sagen, daß wenigstens die so gehaßten Konsum. vereine durch die Sondersteuer ordentlich daran glauben müssen, wenn die Händler schon für die Warenhäuser und großen Spezial­geschäfte die Zeche bezahlen müssen.

die

Aber auch mit der Hoffnung auf eine dauernde Hemmung der Konsumvereine hat es einen Hafen. Kein Zweifel, daß die Konsumvereine im Augenblid emp findlich belastet werden. Eine ganz andere Frage aber ist es, ob auf die Dauer diese Belastung der Konsumvereine Einzel- und Kleinhändlern zum Nutzen gereichen wird. Das Hauptgeschäft der Konsumvereine ist das Lebensmittelgeschäft. Im Augenblick kann es in der Tat eintreten, daß die wirtschaftspolitisch so verrückte Sonder­besteuerung der großen Konsumvereine auch noch das Brot und die Euppeneinlagen der deutschen Arbeitslosen verteuert. 23ö Ifig verfehrt wäre aber Hoffnung, daß die konfumvereine sich gegen diesen Anschlag auf ihre Leistungs fähigkeit nicht wehren fönnten. Die Konsumvereine werden alles daran feßen; die Lebensmittel nad Möglichkeit nicht zu ver teuern; um dazu in der Lage zu sein, werden sie nicht nur mit aller Macht neue Mitglietermassen zu werben, sondern auch mit allen Kräften ihre Verlaufstätigkeit auf andere bisher weniger gepflegte Massenartikel auszudehnen suchen, und da gibt es noch ein unendliches Gebiet der fonsumgencijen schaftlichen Tätigteit. Darüber hinaus werden die Konsumvereine ihre Eigenproduktion ausdehnen und auch noch die privaten Unternehmergewinne den organisierten Konsumenten zugute fommen laffen. Das foftet nur 3eit und Geld, Zeit zum 3uwarten haben aber die Konsumvereine, nicht die Händler, und Geld in Massen bringt die Sparorganisation der Konsumvereine, während es den Händlern fehlt.

Die., DA3." schreibt, wir zitieren wörtlich: ,, Das eine ist sicher: Die Großbetriebssteuer wird zwar von den Warenhäusern Englische Schiffahrtsfusion infolge des Hapag- Lloyd- Abkommens? und den übrigen Großunternehmen des Einzelhandels gezahlt, Der Zusammenschluß der beiden Großreedereien apag und aber die Belastung wird mit Notwendigkeit abgewälzt Norddeutscher Lloyd hat in englischen Schiffahrtstreisen werden. Genau so wie früher werden die Warenhäuser auch jetzt Es ist wahr, der Mittelstand regiert. Aber daß er größtes Aufsehen erregt. Da die englischen Reeter die verstärkte wieder entmeter auf jeder Rechnung den Abzug eines gegen sich und schließlich sich selbst zu Tode regiert, daß Stoßkraft der deutschen Großschiffahrt auf den Nordatlantit. von seinen industriellen und händlerischen linien zuerst zu spüren bekommen werden. find von ihnen jegtarenhausfteuerrabatts verlangen, oder bei der Preis mind ihm nid: mur Gegenmaßnahmen vorgesehen, die einen Zusammenflug stellung eine entsprechende Regelung durchlegen." Die größeren Sealitionsgenossen bescheinigt. Das wird ihm auch von den der White- Star- und Cunard- Linie auf ähnlicher Grundlage zum privaten Spezialgeschäfte mit einem Jahresumsag von über 1 Mil- konsumvereinen, die der Mittelstand ruinieren möchte, Biele haben lion Mart jeien zwar etwas schlechter daran als die Warenhäuser, praktisch und in sehr fühlbarer Weise bewiesen werden