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bundndowinginedule is Rationale Solidarität.

Ein Fememörder= 630 Reichsmart.

Die nationalistische Deutsche Zeitung" veröffentlicht folgenden Notschrei, der wortgetreue Wiedergabe verdient:

3m Stich gelaffen.d

Die Kaution für Oberleutnant 3. G. Edermann ist zwar ge­stellt, aber nicht infolge des Aufrufes der Natio nalen Nothil fe", sondern durch Bürgschaftsleistung der Ver­teidigung. Der Aufruf der Nationalen Nothilfe" ist, wie diese feststellt. fast ohne Erfolg geblieben. Die Bereitschafts­erklärungen zur Stellung einer Kaution für Edermann haben knapp die Summe von 650 mart erbracht Scheint es damit nicht fast erwiesen zu sein, daß das nationale Deutsch­ land   seine Märtyrer im Stich und diese Männer im Elend zu­grunde gehen lassen will? Auf der anderen Seite arbeitet die Rote Hilfe" Deutschlands   nach wie vor mit großem Erfolg. (?? Schriftl. u. Red. d. ,, B.") Ist diese Tatsache nicht tief be­fchämend für alle diejenigen Volksgenossen, die sich national

nennen?

"

"

Uns wundert diese Mißrevolte nicht. Herr Edermann ist ein ziemlich Unbekannter und muß gegen das Schoßfind der Natio­nalen Nothilfe", den Oberleutnant Schulz. bescheiden zurüd treten. Schulz ist allerdings auch noch nicht der Hauptgeldnehmer. Für ein sachlich wertloses juristisches Gutachten" des deutsch  : nationalen Professors Grimm in Sachen Schulz, für dessen Herausgabe in einem unerhörten Lurusdrud, sowie für die sonstigen Bemühungen Grimms find seinerzeit von den diversen Nothilfen Beträge gezahlt worden, die im Einzelfall mehrere zehntausend Mart ausmachen und zusammen eine sechs itellige 3iffer ergeben. Was soll da für die Verurteilten selber übrig bleiben?

und kommunistische Hilfsbereitschaft!

Die Internationale Hilfsvereinigung", bestehend aus einer An­zahl Intellektueller, deren Namen früher auf teiner fommunistischen Veranstaltung fehlen durften, versendet unter dem 9. April 1930 ein Rundschreiben, das gegen die Schließung des Kinder heims Bartenhof durch die kommunistische Rote Hilfe

protestiert.

Das Kinderheim Barlenhof war seinerzeit der Roten Hilfe von dem bekannten Worpsweder   Maler Heinrich Bogeler geftiftet worden, der in begeisterter Aufwallung sich der KPD. angeschlossen hatte. Sehr bald aber fam es wegen nicht genügender Linientreue Vogelers zu seinem Ausschluß aus der KPD.( Was hat auch ein Altruist unter den Stipendiaten Mostaus zu suchen?!) Vogeler wurde aus der KPD.   ausgeschlossen. Aus der Roten Hilfe ihn aus: zuschließen wagte man zwar nicht, da deren überparteilicher Cha­rafter geheuchelt merden muß; aber Bogeler wurde aus der ei fung entfernt und auf Beranlassung des Vorsitzenden der RHD., des Reichstagsabgeordneten Pied, auf dem 3. Kongreß zum Feind der Roten Hilfe und der Arbeiterklasse" erklärt. Das von Bogeler gestiftete und mit wertvollen Gemälden seiner Kunst ausgeschmückte Kinderheim Barfenhof wurde nun von dem linientreuen Vorstand der RHD. so heruntergewirtschaftet, daß das Kinderheim Ende vorigen Jahres geschlossen werden mußte. Die hinter Bogeler stehende Internationale Hilfsvereinigung" äußerte die Befürchtung, daß das Kinder. heim zusammen mit dem kommunistischen   Parteieigentum zugunsten der Barteitasse verramist und perichleudert werden Delans, daß Die Stiftung, da fie ihrem Zined end

einstweilen der Say: Wer hat, der hat!

wird. Sie verlangt, 3med fremdet worden ist, an den Stifter Vogeler zurüdgegeben werbe. Borauf sie vermutlich lange warten wird; denn in der KPD  . gilt ſweilen der Gaz: der Satz: Wer hat, d

Die Bombe" in der U- Bahn.

Herkunft und Bestandteile noch nicht ermittelt.

min goud

Theater und Film.

Das lockende Ziel."

Zauber- Tonfilm im Capitol.

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Das lockende Ziel das ist der große Erfolg des Opernfängers, das Amerikaengagement, die große Karriere. Toni Lechner macht sie, Bauernsohn, Naturbursch und fröhlicher Natursänger; frisch aus dem Dorf entdeckt wie der Opernpostillon von Lonjumeau  . Seinen lähen Aufstieg begleitet und umspielt ein bißchen tonventionelle Romanhandlung wie so ein Film sie halt braucht. Dieser nennt fich hundertprozentiger Sprech- und Gesangsfilm" der Borgang ist Nebensache, Hauptsache, daß gesprochen und gesungen und zugleich für den Tonfilm die Beliebtheit des Sängers ausgenutzt wird, um den herum dieser gemacht ist: Richard Tauber  . Debüt, eine veritable Opernvorstellung selbstverständlich konnte Höhepunkt der Handlung und des Tonfilmgeschehens: Lechners wie ein tonfilmischer Einfall: wie der Sänger im Kostüm auf der es mur ,, Martha" sein: mit Tauber als Lyonel Hier ist auch etwas Opernbühne steht und seine Arie fingt wie ein tonfilmischer Einfall: wie der Sänger im Kostüm auf der mechselt das Bild, aber seine Stimme flingt weiter aus dem Radio­apparat, um den das ganze Bauerndorf hoch oben in den Alpen  andachtsvoll versammelt ist. Im übrigen aber, welch fortwährende Verlegenheit des Drehbuches, Situationen zu schaffen, aus denen Musik sozusagen natürlich hervorwachsen foll. Kaum ein Bild, in dem nicht gesungen oder gespielt wird. Welch findliche Borstellung vom Tonfilm, welche Perspektive: jeder Filmheld, Held der Film handlung, Sänger oder Musikant; alles Filmgeschehen, erdacht nur unter dem Gesichtspunkt: was läßt sich daraus in tönender Wirtung holen! Warum muß das gesprochene Wort wenn schon nicht in Mufit gebettet, immer zumindest in Geräusch, Stimmengemirr, Straßenlärm gehüllt werden?

und mitten im Taft

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Bon seinem lockenden Ziel ist der Tonfilm noch unendlich weit entfernt. Allerdings, wir haben schon Tonfilme tennengelernt, die technisch fortgeschrittener waren als dieser. Oder ist zum Teil viel­leicht die Apparatur des Hauses schuld, daß soviel Nebengeräusch zu hören, daß der Klang der Stimmen oft peinlich entstellt ist? So­weit Tauber zu erkennen ist, hat er stimmlich glänzende Momente und überrascht als liebenswürdig frischer Darsteller. Ein paar lebendige Typen im Bauernmilieu: Lucie Englisch  , Sophie Bagay, Osfar Sima, übrigens als Schauspieler der einzige, dem die typischen Sprachfehler des Tonfilmapparates nichts anhaben. K. P.

Der Detektiv des Kaisers."

Atrium.

Die Veröffentlichungen einer Berliner Zeitung   wurden für Diesen Film als Grundlage benutzt. Durch das Manuskript ist der Regiffeur Carl Boese   wie mit Zentnertast niedergezogen; denn er hat die Aufzeichnungen verfilmt ohne jede persönliche Stellung ❘nahme.

Ohne den Stoff dramatisch zu meistern, mit einer langweiligen Einleitung, aber treffsicheren Kriegserinnerungen, erzählt Boese das Schicksal eines Kleinen Beamten, dem es im Kriege gelingt, eine teuer bezahlte Spionin der Gegenspionage zu überführen. Ihre helfershelfer bei der Gegenspionage find ihr eifersüchtiger Geliebter und der Sohn eines höheren prebija legte sigur iſt ſehr untlar und der Sohn eines höheren preußischen Beamten, der als Schwer friegsbefchädigter heimgekehrt ist. Diese leßte Figur ist sehr unflar gezeichnet. So natürlich und verständlich eine Sinnesänderung durch die furchtbaren Kriegserlebnisse ist, so unglaubhaft ist doch ein Berrat am eigenen Volk.

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Eine bemerkenswerte Ueberraschung ist Otto Gebühr  . Man befürchtete schon diesen guten Darsteller durch die angenommenen Fridericus- Rex- Manieren verloren zu haben. Nun sehen wir ihn wird, da sie ihn mit seinen eigenen moralischen Anschauungen in lebenswahr als pflichttreuen Beamten, dem oft die Pflicht zum Ekel Widerspruch bringt. Olga Tschechowa   ist als Spionin eine glänzende, verführerische Frau Anton Pointner   ist schroff, brutat; er fann sich der Frau gegenüber alles herausnehmen, da er zu viel von ihrer unsauberen Arbeit weiß.

Auf der Bühne fah man Goleman mit einer entzückenden Tierrevue und Joe Moser, einen Schulreiter von Klaffe.

e. b.

Berunglückte Shaw- Aufführung. Berliner   Theater:" Der Teufelsschü er." Bernard Sham treibt in dieser Komödie die Handlung stärker vorwärts als sonst, und doch ist sie weniger wirfjam als seine hand­lungsärmeren Süde. Die Schwäche des Teufelsschülers" beruht in der Inkonsequenz der Linienführung. Nach bewährtem Muster sein fann als die anerkannt Frommen. Der Pfarrer hätte sich also will Sham zeigen, daß ein Gottloser oft genug ein besserer Mensch als der Lump entpuppen müssen, für den bisher Did gehalten wurde. Das ist das Geheimnis der Shamschen Erfolge, daß es bei ihm immer im Pfarrer eine innere Wandlung vor sich, er besinnt sich auf seine anders tommt, als man erwartet. Im Teufelsschüler" aber geht Menschenpflicht.

aufgeführt wurde, waren sich alle Kritiker darüber einig, ein fehr Als Der Teufelsschüler" vor über dreißig Jahren in New York  gutes Stüd von höchster Originalität vor sich zu haben. Shaw schrieb damals: Der Teufelsschüler" wird sicherlich feinen Glanz im Berlauf der Zeit verlieren, und das Stüd wird als das faden­scheinige, volkstümliche Melodrama enthüllt werden, das es in tech­nischer Beziehung ist."

Wie die gestrige Aufführung beweist, hat Shaw damit Recht behalten. Das liegt aber weniger am Dichter als an der Inszenie­rung durch Heinz Hilpert  . Die geistreichen Paradore, der ge­pflegie, von überraschenden Einfällen sprühende Dialog bilden immer den Hauptgenuß an Shaws Werken Die Worte dürfen also nicht in einer schludrigen Sprechweise gesprochen werden, wie sie Heinz Hilpert   gestattet. Der Regisseur glaubt, durch hastendes Tempo einer überalterten Komödie neues Leben einhauchen zu fönnen. Er erreicht damit, daß die entzückenden Ausfälle Shams gegen Heldentum und Militär und gegen geheiligte Begriffe glatt unter den Tisch fallen. llebrig bleibt ein titschiges Reiter und Räuberſtüd.

Dazu tommt schlechte Besetzung auf der ganzen Linie. Cije Bassermann ist teine, durch das Leben verbitterte, sondern eine widerlich feifende Mutter Dids. Karin Evans   nimmt der anmutigsten Rolle der Komödie ihren Reiz durch linkische Unge­mandtheit; Theodor Loos   spricht in faum verständlichem Krähen und macht eher den Eindruck eines Säufers, als eines jovialen Pfarrers. Die unverständlichste Fehlbeseßung ist der Teufelsschüler des Ernst Deutsch  . Ernst Deutsch   spielt feine Rollen, sondern spielt jedesmal Ernst Deutsch  , also einen Menschen, der sich von vornherein verausgabt und sich damit jede Steigerungsmöglichkeit abschneidet. und dessen hastige Bewegungen feinen Figuren, jede Spur von Natürlichkeit nehmen. Sein. Did ist ein bedauernsperter Neurastheniter und nicht der sieghafte Teufelsschüler, den Sham meint. Beim Schlußbeifall wurde denn auch Ernst Deutsch   weniger laut gerufen als Theodor Loos  , der durchaus teine Spitzenleistung aufgebracht hatte. dgr.

Tagung der Chirurgen. Chirurgen. AM Das Problem

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Wie berichtet, wurde gestern im U- Bahnzug auf der Strecke Seestraße- Bergstraße ein Batet gefunden, das einen Gasmasten­behälter, Bulver, mehrere verkortte Fläschchen und eine Spreng- ammlung wählte Prof. Körte zum Ehrenvorsitzenden, eine Ehrung, tapfel, an der eine Zündschmur befestigt war, enthielt. Die Ermitt lungen der Politischen   Polizei nach dem Verlierer" find bisher er­gebuislos geblieben. Der Fund bietet auch keinerlei Anhaltspuntie für seine Herkunft. Die ganze Angelegenheit ist wohl auch kaum ernst zu nehmen und man glaubt, daß sich irgend jemand des Patetes entlebigen wollte und es unauffällig im U- Bahnzug liegen ließ. Die Fläschchen, in denen sich eine dunkle Masse befand, sind der Chemisch   technischen Reichsanstalt zur Untersuchung übergeben worden. Bor Freitag ist mit dem Untersuchungsergebnis, mie uns aus dem Polizeipräsidium mitgeteilt wird, jedoch faum zu rechnen.

Die 54. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie   wurde am Mittwoch im Langenbed- Birchom- Haus eröffnet. Die Ver­die bisher nur Bernhard von Langenbed zuteil geworden war. Aus dem Geschäftsbericht ist zu erwähnen, daß Ende April 1930 die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie   2560 Mitglieder hatte. Prof. Stich Göttingen   hielt einen Vortrag über das erfte Hauptthema: Blutung, Blutstillung und Blutungs. verhütung." Besonders eingehend bespricht er die Verhältnisse, Die durch großen Blutverlust zu lebensbedrohenden Zuständen Ver­anlassung geben tönnen. Der zweite Teil des Vortrages erörtert, wie die Gefahren der Blutungen beseitigt werden können. wie die Gefahren der Blutungen beseitigt werden fönnen. Der menschliche Körper versucht selbst durch Blutgerinnung, Zusammen. ziehung der Gefäße und Aenderung des Blutdrucs den Gefahren zu mechanische und chemische Mittel versucht werden muß. die Blutungen zu stillen und zu verhüten. Unter den mechanischen Mitteln sind besonders die Hochlagerung und Kompreffion, sowie die künstliche Blutleere zu erwähnen.

Das Problem der Induktion.

Innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft pflegt die sogenannte Philosophie häufig nichts anderes zu sein, als eine Glorifizierung der jeweils herrschenden Klasse. Das ergibt sich durch eine einfache Anwendung der materialistischen Geschichtsauffassung. Demgegenüber vertritt die Internationale Gesellschaft für empi. rische Philosophie eine vorzugsweise an den egatten Biffen­fdyaften orientierte wissenschaftliche Weltauffaffung, die sich im Schäriften Gegenjaß weiß zu jeder wie immer gearteten Berherr lichung der herrschenden Mächte des Kapitalismus  . Sie fämpft damit Schulter an Schulter mit den philofophisch interessierten Wiener  Austro- Marristen um Otto Bauer, die sich zu dem Verein Ernst Mach  ", der Wiener   Schwestergesellschaft der genannten Berliner  Bereinigung, zusammengeschlossen haben.

Der degradierte Generalstabschef begegnen, fann jedoch ihrer nicht immer Herr werden, so daß durch fellschaft für empirische Philosophie sprach Genofje Privatdozent

20V Gajda flagt wegen Gehaltstürzung.

Prag  , 24. April. Vor dem Obersten Verwaltungsgericht begann heute die Ver­handlung über die Beschwerde des einstigen Generalstabs. chefs und jetzigen Abgeordneten Rudolf Gajda   gegen die Entscheidung der Oberdisziplinarkommission beim Ministerium für Nationale Verteidigung, durch die der damalige Generalstabschef zum gemeinen Soldaten degradiert und mit Kürzung feiner Bezüge um 25 Prozent in den Ruhestand versetzt worden war. Bei dem Verfahren vor der Disziplinartommiffion wurde Gajda be­schuldigt, sich um Aufnahme in den Sowjetdienst beworben und Geheimniffe, die er in der Generalstabsschule in Paris   er. fahren habe, den Sowjets ausgeliefert zu haben; ferner wurde er der Beste chung, der Auslieferung eines französischen  Militärbuches an die Sowjetregierung, der Duldung des Miß brauches feines Namens zu politischen Demonstrationen der Fascisten und umstürzlerischer Absichten bezichtigt Die jetzige Ver­handlung, zu der Gajda persönlich erschienen ist, dürfte vier Tage in Anspruch nehmen.

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Buschs weitere Bernehmung ausgesetzt.

Die Bernehmung Buschs sollte heute vormittag fortgesetzt wer ben, nachdem er gestern nur über ganz allgemeine Fragen, über fein Borleben und über den Beginn seiner Beziehungen zu der Städtischen Verwaltung gehört worden war Heute soll auf die aigentlichen Vorwürfe eingegangen werden, und zwar zunächst auf die Tätigkeit Buschs als Dezernent des Berliner   Biehhofes. Hiervon ausgehend sollten dann nach und nach die einzelnen E appen bes Birkens Ruschs in der Berliner   Berwaltung, vor allem auch auf dem Gebiet des Grundstüdswesens erörtert werden. Heute früh wurde die Staatsanwaltschaft jedoch benachrichtigt, daß sich ber zu stand des ehemaligen Stadtrates so verschlechtert habe, daß feine Aerzte für heute einer Fortsegung der Bernehmung wider sprechen müßten.

Bauer- Göttingen berichtete über experimentelle und mitrosto. pische Untersuchungen über die Blutstillung bei Operationen mit dem pische Untersuchungen über die Blutftillung bei Operationen mit dem Hochfrequenzstrom, die dadurch eine Sonderstellung einnehmen, daß bei ihnen das elektrische Meffer selbst die Blutstillung übernimmt.

Von Seemen München empfiehlt das Operieren mit dem

elektrischen Meffer wegen der ihm eigenen außerordentlichen Geweb. schonung und berichtet über die Erfolge, besonders bei Behandlung

Don Furunfeln und Karbunkeln.

In einer der legten Veranstaltungen dieser Internationalen Ge­Dr. Walter Dubislav   von der Technischen Hochschule Berlin  über das Problem der Induftion. Unter Induktion versteht man das wissenschaftliche Verfahren, aus einzelnen Beobachtungen auf all­gemeine Regeln zu schließen. So stellen wir z. B. durch Versuche jest, daß Wasser bei 100 Grad verdampft, und wir erwarten, baß dies immer geschieht. Dieses Verfahren wird überall gebraucht, und es ist eine wichtige Frage, ob es ein begründbares Mittel gibt, um vernünftige von fogenannten unvernünftigen Erwartungen zu unterscheiden. Es scheint leicht zu sein, vernünftige von unver­nünftigen Erwartungsbildungen zu trennen. Sobald man aber ver­sucht, ein solches Induftionsprinzip" fireng wissenschaftlich zu be gründen, stößt man auf prinzipiell unüberwindliche Schwierigkeiten.

Dubistan zeigte in fidytvoller Weise, wie jeder Bersuch ein alumet zowskriterium für vernünftige Erwartungsbildung zu begründen, Entdeckungen in der Südpolarzone. scheitern muß: denn jedesmal wird das zu beweisende Prinzip ent­weder ausdrücklich oder stillschweigend vorausgefeßt. Es gibt also feine logisch beweisbare Sicherheit für wissenschaftliche Induktionen. Der Wissenschaftler ist in der Lage des Hühnchens": wird dieles täglich zu einer bestimmten Zeit in gleicher Weise gefüttert, so er. wartet es nadh furzer Zeit, dies müffe immer so sein. Das ist aber eine fogenannte unvernünftige" Erwartungsbildung; denn eines Tages tommt der Besizer nicht in alter Weise, um das Hühnchen zu füttern, sondern um ihm den Hals abzudrehen. wissenschaftlichen Theorien find zwar wichtig und unentbehrlich, aber auch sie geben teine logisch notwendige Gewißheit. Deshalb bleibt für lebenspraffische Einstellungen ein weiter Spielraum,

Die Expeditionen Byrds und der Norvegia   haben für die Er­fenntnis der Südpolarwelt bedeutende Erweiterungen gebracht. Die fenntnis der Südpolarwelt bedeutende Erweiterungen gebracht. Die Norvegic- Expedition unter Riiser- Larsen   und Lützow- holm ist auf Land gestoßer, das mit dem Flugzeug füdwärts verfolgt wurde. Es dürfte sich um die antarktische Rüfte in nordöstlicher Fortsetzung von Coats- Land handeln. Noch wichtiger sind die Feststellungen Byrds, über die die Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde  " berichtet. Von der Königin- Mcud- Kette, in der Mt. Nansen zu 4487 Meter Höhe bestimmt wurde, zweigt am Apel- Heiberg- Gleisdyer ein Gebirge rein östlichen Streichens ab, das bis 440 Grad westlicher Länge verfolgt merden fonnte. In diesen Charles Bob Mts. wurden eingehende geologische Untersuchungen angestellt. Auch die Verhältniffe östlich des King Edward VII.  - Landes konnten aufgehellt werden. Deftlich der Alexandra Mts. liegt wieder der Schelfeis, jenseits deffen ein mächtiger Gebirgszug von rund 400 Kilometer Erstreckung entdeckt wurde. Er scheint die östliche Begrenzung der Roß- See zu bilden, innerhalb derer King Edward VII.- Land, die Alerandra- und Rocke­feller- Retten oder Inseln ähnlich der Roß- Insel aufzufassen wären. zwischen dem neuentdeckten Marta- Byrd- Lande und den Charles. Bob- Mts. tlafft eine Lücke. Hier liegt, noch unentschleiert, ein Haupt­problem der Untarttis. Besteht eine Berbindung mit der Roß- See zur Webbell- See? Hängen West- und Ostantarktis zusammen? Gibt es überhaupt einen geschlossenen westantarktischen Landkompleg?

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Diese Darlegungen sind deshalb bedeutungsvoll, weil sie ver. hindern, daß aus der Wissenschaft eine Art Göze gemacht wird; fie verhindern auch die Bildung halbwissenschaftlicher Systeme, die besonders heute großen Schaden anrichten. Dr. S. W.

Das Philharmonische Orcheffer beschließt die Konzertiailon vor dem Antritt einer mebiwöchigen Konzerttournee Sonntag, 19 Uhr, in der Philharmonie mit einem Wiener Abend".

Eine infernationale Hegel Tagung wurde am Mittwoch im haag eröffnet. Es soll ein Segel- Weltbund gegründet werden. Ditawa( Stana a) glaubt den zehnten transnevtunischen Planeten enibedt But baben. Er weist aber eine andere Pofition auf, als der tilrzlich

Ein neuer Planet entdedi? Das dominikanische Observatorium in

entbedte