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die ihm von der Verfassung auferlegten Verpflichtungen nicht erfällt.

bleiben wird.

Der überwältigende Sieg der Unabhängi gen Sozialisten bekommt in diesem Sinne eine be­sondere Bedeutung. Vor allem zeigt er, daß ihre Opposition gegen den Irigoyenismus von der Wählerschaft ernster ge­nommen wird, als diejenige der Altsozialisten. Wohl haben auch diese ihre Stimmenzahl gegenüber derjenigen von zwei Jahren um 37 878 erhöht, allein sie tonnten nur einen Sitz der Minderheit erobern, während die Irigoyenisten drei ge­wannen, die Unabhängigen Sozialisten aber die Mehrheit, 10 Mandate, an sich riffen. Die Unabhängigen Sozialisten haben im Kongreß jezt 16 Mandate, die Altjozialisten nur noch ein Mandat. Sie sind also parlamentarisch bedeutungs­los geworden, was nicht ohne Einfluß auf die Arbeiterschaft Es zeigte fich schon während des Wahlfeldzuges das Schwinden des Ansehens der Altsozialisten unter den Ar­beitern und fleinbürgerlichen Elementen; auch war die Pro­paganda der Unabhängigen überlegen. Besonders eindrucks: voll war, als furz vor dem Abschluß der Wahlkampagne die Unabhängigen Sozialisten 800 Automobile mit roten Fahnen, Inschriften und Plakaten durch die ganze Stadt fahren ließen. Eine andere sehr originelle und auch recht wirkungsvolle neue Methode der Unabhängigen Sozialisten war, allen Wählern am Wahltage ein Telegramm zu senden, worin sie aufgefordert wurden, für die Kandidaten der Unabhängigen Sozialisten zu stimmen. An diesem Lage, dem 2. März, haben die unabhängigen Genoffen 300 000 Tele­gramme den Wählern in die Wohnung zugestellt. Auch andere gute Ideen haben die Unabhängigen gehabt. So haben sie ein Preisausschreiben unter allen Künstlern, Malern, Zeichnern usw. für die besten farbigen Wahlplakate veranstaltet. 150 der glänzendften Arbeiten wurden mit hohen Geldpreisen bedacht, öffentlich ausgestellt und 12 der besten Arbeiten wurden ge­druckt und in einer Million Exemplaren überall angeschlagen. Auch zwei Flugzeuge überflogen ständig die Hauptstadt und warfen Wahlflugblätter in großen Mengen ab. Die finanzielle Opferfreudigkeit der unabhängigen Genossen fand ihren Ausdruck in der Sammlung von mehr als 100 000 Besos für den Wahlfonds allein in der Bundeshauptstadt. Um wie viel größer und erhebender hätte die sozialistische Aufklärungs­arbeit sein können, wenn sich Unabhängige Sozialisten und Altsozialisten im Wahlkampf nicht als feindliche Brüder gegenübergestanden hätten! Vielleicht wird der herrliche Sieg des Sozialismus in Argentinien die Internationale veran laffen, einen entscheidendan Schritt zu unternehmen, um diesen Bruderkrieg zuschlichten!

Kroatenprozeß in Belgrad .

Schwerste Anklagen.- Einschränkung der Verteidigung.- Zusammenstöße.

Belgrad , 24. April. daß die Verhandlung vertagt werden müsse, bis alle Verteidiger

Hier begann vor dem Staatsgerichtshof zum Schuße des anwesend seien. Dr. Matschek fragte, wo sein Hauptverteidiger Staates der Prozeß gegen den Leiter der ehemaligen froatischen| Dr. Drnjewitsch sei. Auf die Antwort des Vorsitzenden, daß Bauernpartei und Nachfolger Stefan Raditschs in der Parteiführung, Dr. Drnjewitsch nicht anwesend sei, erhob sich auf der Angeklagten­Dr. Wladimir Matschef und 23 Genossen. Die Anklage geht bank und der Verteidigerbank großer Lärm. Es wurde ges auf die Mitte Dezember des Vorjahres in Agram erfolgte Aufrufen: Dr. Drnjewitsch ist interniert. Der Präsident ermahnte dedung einer Eroatischen Verschwörerorganisation zur Ruhe. Der Verteidiger Dr. Decaf beantragte, der Gerichtshof zurück, die beabsichtigt haben soll, mit einer Höllenmaschine den Zug möge alle Rechtsanwälte, die sich zur Verteidigung Matschefs in die Luft zu sprengen, in dem eine kroatische S; uldigungsangeboten hätten, zum Erscheinen auffordern und die Berhandlung abordnung nach Belgrad fuhr, um am 17. Dezember, dem Ge- bis dahin vertagen. Der Präsident erklärte, daß er sich die Ent­burtstag des Königs, diesem zu huldigen. Weiter soll die in der scheidung darüber vorbehalte. Darauf wurde mit der Verlesung Hauptfache aus jungen Leuten bestehende Organisation geplant der Anklageschrift begonnen. haben, am 17. Dezember in Agram die Kathedrale in die Luft zu sprengen, in der der Festgottesdienst abgehalten wurde, fo­wie das Hotel, in dem der Festball war.

Dr. Matschef wird in der Hauptfache angeklagt, daß er die Ber schwörer durch Geld zuwendungen, die der Vorbereitung der terroristischen Akte gedient hätten, unterstützt habe und somit der Mithilfe schuldig sei. Für die 24 Angetiagten hatten fich 160 Ber­teidiger angeboten, doch wurden nur 7 zugelassen und einer, der montenegrinische Abg. Drnjewitsch interniert! Auch der ehe­malige jugoslawische Außenminister Bribitsch hat sich als Ber. Ver: teidiger gemeldet. Pribitsch war furz vor Proflamierung der Diftatur von der Leitung der froatischen Bauernpartei nach Baris und London entsandt worden, um die französische und die englische Regierung über die Forderungen der Kroaten zu unterrichten. Hauptverteidiger ist der frühere Führer der Kroatischen Föderali. stischen Bartei und ehemalige südslamische Außenminister Dr. Anton Trumbits ch.

Bei der Berlesung der Namen der Verteidiger fam es zu heftigen Auseinandersetzungen.

Nachdem der Borsigende erklärt hatte, daß mehrere Verteidiger zur Bernehmung nicht erschienen feien, erwiderte Dr. Trumbitsch,

Demokratische Götterdämmerung .

Bom flerbenden Liberalismus.

,, Sie waren längst gestorben und wußten es selber taum." ( Heine.)

Bor Ostern hat im Vorwärts" Genosse Wilhelm Dittmann flargelegt, daß hinter den offiziellen Partei­fulissen Berhandlungen über eine neue christlich- demokratisch­liberal- konservative Partei geführt werden. Diese Pläne haben einen Alarmruf im Berliner Tageblatt" her vorgerufen. Dort schreibt Dr. Ernst Feder über diesen merkwürdigen Versuch zur liberalen Einigung":

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Die Frage, ob die Unabhängigen Sozialisten auch bei der Wahl in zwei Jahren mit den Stimmen des unzufriedenen Bürgertums werden rechnen fönnen, das schließlich zu ihrem überwältigenden Sieg viel beigetragen hat, tann man be jahen. Der Irigoyenismus wird nach dem ihm günstigen Gesamtwahlergebnis dank der großen indifferenten Wähler­massen in den Provinzen nun erst recht gegen die Interessen des Landes weiterwirtschaften. Das wird die Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik verallgemeinern und dadurch den Kampf gegen den Irigoyenismus verschärfen, zumal wenn es Irigoyen in seinem Machtrausch gelüften sollte, nach der Allmacht eines Cafars zu greifen. Das Beispiel der Diftatoren von Chile , Peru , Bolivien , Benezuela und Ruba nachzuahmen, hat er schon einige Male versucht. Espräche und Verhandlungen geführt. Die Republikani würde also nicht überraschen, wenn er einen solchen Versuch vor den nächsten Wahlen 1932 noch einmal unternehmen würde. Ob mit Erfolg, bleibe dahingestellt. Das Schicksal der argentinischen Demokratie wird nicht in den Provinzen ent­schieden, sondern in der Bundeshauptstadt, und die ist jetzt nicht nur demokratisch, sondern sozialistisch!

Auch Litauen protestiert offiziell.

Gegen die Agrarpolitik Schieles.

Das Brüning- Kabinett hat die Freude, nunmehr auch einen offiziellen Protest Litauens gegen die Agrar politit des Bürgerblods notieren zu dürfen. Der litauische Gesandte in Berlin hat bei der deutschen Regierung eine Erklärung abgegeben mit dem Hinweis, daß die Anwendung der neuen deut­ schen Zölle die litauische Wirtschaft schwer belaste und daß deren Beibehaltung sich auch auf die gegenseitigen Beziehungen ungünstig auswirken könne. Von zuständiger deutscher Stelle wird der Protest der litauischen Regierung bestätigt, der sich hauptsächlich gegen die Erhöhung der Schweinezölle richte.

Der Dank der Junker ist Herrn Schiele gewiß. Uneingeschränkte Begeisterung hat die Agrarzollpolitik des Brüning- Kabinetts natürlich bei den Junkern ausgelöst. Die Vor­fizenden der östlichen Landwirtschaftstammern haben an Herrn Schiele eine Dant- und Ermunterungsadresse ge­richtet, in der das Schielesche Agrarprogramm als Voraussetzung und Grundlage für ein wirkungsvolles Oftprogramm bezeichnet wird. Diefen von den Juntern präsentierten Dstwechsel wird das Reichs: fabinett wohl in der nächsten Woche einzulösen versuchen, wo neben der Erhöhung der Einfuhrscheinwerte Schiele auch seine Subven tionen für den Osten durchzusehen gedenkt.

Preußischer Zentrumsparteitag.

Am 11. Mai in Berlin .

Der vierte Parteitag der Preußischen Zentrums. partei findet am Sonntag, dem 11. Mai, im Plenarsaal des ehes maligen Herrenhauses zu Berlin statt. Das Hauptreferat über ,, Die politische Lage unter besonderer Berücksichtigung Breußens" wird der Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Preußischen Landtages Dr. Se B erstatten. Universitätsprofeffor Dr. Brauer wird über Wirtschaftspolitische Probleme der Gegenwart" sprechen. Eine Aus­sprache über die Referate wird sich anschließen.

P

Zurüdgewiesene Anträge. Die deutschnationale Fraktion des Breußischen Landtags hatte in mehreren fleinen Anfragen um Aus­funft ersucht über die Ausgaben für die Unterhaltung der Dienst­wohnungen der Minister und der Oberpräsidenten fomie über die Kosten der Dienstkraftwagenhaltung. Der preußische Finanzminister erflärt jest, daß er von der Beantwortung dieser fleinen Anfragen absehen müsse, da die zur Auskunfterteilung erforderlich wer­denden Erhebungen sehr umfangreich und zeitraubend seien.

Einigung über die Offreparationen. Die in Paris tagende Ostreparationstommission gibt in einem offiziösen Rommuniqué im Temps" befannt, daß sie voraussichtlich in der Lage sein werde, ihre Arbeit durch ein prinzipielles Schluß protokoll am Sonnabend abzuschließen.

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,, Einige Jahre lang hat die ,, Liberale Vereinigung" fich bemüht. Sie hat nichts vereinigt, und sie ist sanft ent­schlummert. Dann wurden hinter den Kulissen Ge­

fierung des Jung deutschen Ordens, feine Umbildung zur Bolfsnationalen Reichsvereinigung gab den Kombinationen neue Die Volkskonservativen traten hinzu. Die Nahrung. Die Boltstonservativen traten hinzu. offnungen auf die staatstreue Partei der Mitte wurden noch weiter Die Große Koalition brach zu früh zu gespannt. Die Große Koalition brach zu früh zu­fammen. Gern hätte man noch länger im stillen vorbereitet. Als dann der Kampf um das Kabinett Brüning ging, gingen auch die Besprechungen weiter. Wenn es zur Auf lösung fommten sollte, mit der man bei den Zufallsabstimmungen von einem Tag zum anderen rechnen mußte, dann wollte man nicht mit zersplitterten Listen sich gegenseitig bekämpfen, sondern gemeinsam vorgehen. Noch waren teine Bereinbarungen getroffen. Noch waren die zuständigen Instanzen nicht gefragt. Aber schon hörte man von gemeinsamen Listen. Sie lauteten angeblich, um ein paar Beispiele zu nennen, für Potsdam II Kardorff( Volkspartei), Oskar Meyer( Demokrat), Drewik( Wirt schaftspartei); für Frankfurt a. D.: Keudell ( Volkskonservativ), Hoff( Volkspartei), Hermann Fischer( Demokrat).

Darf man fragen, was bei solchem Mischmasch noch übrig bleibt von Liberalismus und Demo tratie? Ein solcher Weg führt nicht zur Begründung einer liberalen Partei, fondern lediglich zur Zerschlagung der Demofra tischen und damit der einzigen Partei, in der der liberale Gedanke noch eine Stätte hat, und die als Kern einer sozialrepublikanischen Partei des fulturellen Fortschritts in Betracht tommt.

Will wirklich die demokratische Reichstags= frattion diese verhängnisvollen Pfade wandeln? Rann fie solche Wege und Abwege einschlagen, ehe noch im Partei vorstand oder auf dem Parteitag der Wille der Leitung und der Anhängerschaft zum Ausdruck gekommen ist.

Ueberall im Lande sollten die demokratischen Organi sationen Rechenschaft von ihren Abgeordneten ver­langen über die jüngste Vergangenheit und über die Pläne der Zukunft.

Dann wird sich zeigen, ob diese Haltung, dieser Abmarsch nach rechts, diese Zustimmung zu einer höchft einseitigen und schädlichen Agrarreform, zu industrie- und handelsfeindlichen Steuern auf die Billigung der Partei selbst rechnen kann. Eine Partei, die alles dies willenlos über sich ergehen läßt, fönnte nicht mehr den Anspruch erheben, als eine lebendig wirksame Organisation angesehen zu werden. Man würde von ihr sprechen, wie es im Liede heißt: Sie waren längst gestorben und wußten es felber

taum."

Es soll ein Alarmruf sein. Aber wen alarmieren? So ist es eher eine Elegie.

Stahlhelm gegen Nazi.

Ablehnung des Gozialismus in nationaler Verbrämung". leber eine Tagung des Stahlhelms, Landesverband Groß­Berlin, die in der Osterwoche stattfand, berichtet deffen Organ. Wir würden von den Referaten, die im Stil des seligen Reichs verbandes zur Betämpfung der Sozialdemokratie" den Margismus in Grund und Boden verdammen, keine Notiz nehmen, menn nicht bei dieser Gelegenheit auch der Landesführer" Major a. D. DOI Stephani eine Attacke gegen die National

In der Anklageschrift wird eine Gruppe der Angeklagten mit dem Privatangestellten Bernarditsch und dem Rechtsanwalts­anwärter 5) a dzija an der Spize beschuldigt, eine Organisation in Agram gegründet zu haben, die terroristische Atte geplant habe. Zur zweiten Gruppe der Angeklagten gehört der frühere bauern­parteifiche Abgeordnete Professor Jelatschitsch, sowie der ehe­malige Oberstleutnant und Journalist Begitsch, die die Inspi ratoren der genannten Organisation gewesen sein sollen. Dr. Matschef wird beschuldigt, Jelatschitsch und Begitsch mit Geldmitteln zur Ausführung der Terroratte versehen zu haben, ferner soll er dazu aufgefordert haben, sich mit Revolvern zu be­waffnen, und schließlich auch einen Artikel veröffentlicht haben, der gegen die politische Ordnung gerichtet gewesen sei. Die Straftaten der Angeklagten sollen gegen Artikel 1 des Staatsschutz­gesetzes verstoßen und daher

mit dem Tode oder mit zwanzig Jahren Zuchthaus bestraft werden. Nach Verlesung der Anklageschrift protestierte Dr. Trumbitsch gegen die Beschränkung der Rechte der Berteidigung, die bis vor der Hauptverhandlung mit den Angeklagten mur unter Kontrolle des Untersuchungsrichters ver­kehren durfte.

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sozialisten mitgeritten hätte. Ihm ist offensichtlich der Abfall, der sich zur Zeit aus den Reihen des Stahlhelm zu den Hitler. garden hin vollzieht, start in die Knochen gefahren, denn er zeterte: Wir wenden uns mit allen Mitteln gegen eine An bohrung unseres Bundes. Wir haben zehn Jahre gegen dia Sozialdemokratie gefämpft, meil mir gesehen haben, daß nicht der Sozialismus, fondern der Nationalismus unser Bolt weiterführen fann. Wir lehnen deshalb eine nationale Ber brämung des Sozialismus ab. Wir verbitten es uns, Lenin als Vorbild vorgefekt zu bekommen. Wir haben die berechtigte Befürchtung, daß aus den Lehren der Bers liner Führer der Nationalsozialisten der Bolsche. wismus geboren wird, aber nicht die Volfsgemein schaft. Unsere Arbeit gilt nicht einem Stande, sondern sie gilt allen. Zwingt man uns den Kampf auf, fo find wir bereit. Es ist doch heute bereits fein Geheimnis mehr, daß Hitler den Stahl­helm um seine disziplinierte Führerschaft beneidet."

Wir verstehen durchaus, daß Herr von Stephani die lästige Konturrenz der Hitlerleute mit allen Mitteln bekämpit. Im übrigen weiß er genau jo gut wie wir, daß die sozialistischen" Garnituren und Staffagen der Hitlerleute mit Sozialismus nicht mehr zu tun haben als eine Theaterdekoration aus dem Wilhelm Tell mit den Alpen . Hitler und die Seinen haben ein paar Schlagworte und Fachausdrücke kopiert, ohne die geringste Einsicht in die wirtschaft­lichen Zusammenhänge zu haben oder auch nur gewinnen zu wollen. Jim Gegenteil: hinter der sozialistischen" Fassade verbirgt sich eine Söldnergarde des ausgesprochene Knüppel- und Privatfapitalismus.

Hafenkreuz- Hausfrieg. Goebbels gegen Ehrhardt.

Der Angriff" des Herrn Goebbels greift den Kappa Butschisten Ehrhardt an. Herr Goebbels sieht den Herrn von OC. und Biking schon an der Seite von Treviranus und Rechberg bei der Mitarbeit" angelangt.

Der Zorn Goebbels auf Ehrhardt hat seine Ursache. Die Zeia tung des Herrn Strasser Der nationale Sozialist" hat sich Herrn Hartmut Plaas als Leitartikler zugelegt, denselben, der in die Bombenaffäre verwickelt ist.

Herr Plaas ist der Adjutant Ehrhardts.

Herr Goebbels ist der intime Feind des Herrn Strasser. Es ergeben sich zwei Zusammenhänge. Strasser hat Ber­bindung mit der Ehrhardt. Clique aufgenommen. Weil dem so ist, hat sich die Feindschaft Goebbels ' von Straffer auf Ehrhardt übertragen.

Goebbels gegen Frid.

Der Angriff" des Herrn Goebbels nimmt sich der Jazz­mufit an. Ein musikalischer Sachverständiger zeigt eine Linie, die im Zeichen des Rhythmus von den alten Landsknecht­liedern über die preußische Militärmusik zum Jazz führt: Jebe Gemeinschaftsgruppe zeigt Rhythmus, das tommende nationalsozialistische Jahrhundert wird also eine Musik des Rhyth­mus haben."

Die Abhandlung schließt:

,, Deutsches Wesen braucht durch Uebernahme von Elementen fremder Volksmusit nicht degradiert zu werden, Ebenso­wenig wie wir die Kosatenlieder und den Czardas der Zigeuner ablehnen, ebensowenig brauchen wir uns den Elemen­ten des Jazz verschließen, fönnen uns gleichfalls wie Brahms und Liszt geschickt anderer Volksmusik bedienen und dennoch unsere eigene Eigenart erhalten, ja, unsere Eigenart dem Frem den den Stempel aufdrücken."

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Bo bleibt Herr Frid mit seinem Utas gegen den Jazz? Sein Name wird nicht genannt, aber auf ihn geht es! Er wird als der wildgewordene reattionäre Spießbürger gezeigt, der von Tuten und Blasen feine Ahnung hat, aber dennoch die Musik refor­Die Herren Goebbels und Frid müssen sehr einig sein!

mieren will.

Reid

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Thüringen. Amtlich wird mitgeteilt, daß Staats. ferretär 3 weigert vom Reichsinnenministerium voraussichtlich am Mittwoch, dem 30. April, nach Weimar tommen wird, um den Berliner Besuch des Vorsißenden des thüringischen Staatsmini steriums zur Beilegung der zwischen dem Reiche und Thüringen bestehenden Spannungen zu erwidern.

Die Sudan - Frage. Das ägyptische Kabinett hat über ein Memo­randum der ägyptischen Delegation in London beraten, das mit einem Sonderfurier im Flugzeug eingetroffen war. Die Beratungen werden fortgesetzt.