Beilage
Freitag, 25. April 1930
Der Abend
Shalausgabe des Vorwärts.
Kind, Krieg, Schule
Zur Diskussion: Vater, warst du im Krieg?
Kriegsbücher im Unterricht
Bor acht Jahren war es möglich, daß Kinder streiften, wenn an im Geschichtsunterricht eine Reihe von Erlebnissen schilderte, die geeignet waren, den Krieg in feiner Brutalität darzustellen. In den Elternhäusern wirfte das Kriegsgeschehen noch in seiner ganzen Unmittelbarkeit nach. Für die wirklichen Frontkämpfer waren Dred und Hunger, Not und Tod noch in allzu lebhafter Erinnerung, und wenn sie den Kindern davon erzählten, griff es den Meinen Scharf ans Herz. Diese Kinder hatten ja auch den Krieg selbst noch erfahren, das ewige Fernsein des Baters, die quälende Angst der Mutter, zerlumpte Kleidung, für die kein Ersatz zu schaffen war, bohrender Hunger, den Stecrübenmarmelade und Sägemehlbrot nicht zu stillen vermodyte.
Die Kinder von heute haben feine Erinnerung mehr an jene schlimme Zeit. Gelbst für viele Erwachsene ist das Kriegserlebnis bereits mit einem Schimmer von Romantik umgeben. An die Todesqualen der Freunde erinnert man sich nicht so gern, wie an die Stunden voll Frohsein. Es ist daher dem Jugendlichen vielLeicht zu verzeihen, wenn er gar zu leicht dem Nationalisten auf den Leim friecht, den schönen Sonntagmorgen durch stumpfsinnige Soldatenspielerei verunstaltet und sein ,, Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen" franthaft hinaustrompetet.
Der Erwachsene fann sich jedoch nicht mit Unwissenheit entfchuldigen. Soldatenspiel und Luft am Totschlagen ist den Kindern genau so viel und so wenig angeboren, wie Freude an anderen Untugenden, um ein schlimmeres Bort zu vermeiden. Was da sich zeigt, muß auf das Ronto der Erzieher gefeßt merden: der Eltern, der Schule, der Zeitung, der Bücher, des Kinos, des Theaters.
Ich bin mit meiner Klasse acht Jahre lang jeden Sommer zwei Wochen im Schullandheim gewesen; nicht einmal haben die Kinder ein Soldatenspiel getrieben, ja ich erinnere mich nicht, daß je das Wort gefallen wäre. Aber ich fann einen Grenzstrich im Stadtplan ziehen, dort, wo das Soldatenspiel beginnt. Das ist dieselbe Stelle, wo man die Wahrnehmung macht, daß Kinder der Beamten und des Schlächters und Krämers auf alle Fälle auf die Realschule müssen, um sich abzuheben von den Kindern des Proletariats. Man merkt es an der Sucht nach der Klassen" müße. Wie das Elternhaus als Klaffe oder Schicht sich einschätzt, ist hier entscheidend für die militärischen Neigungen der Kinder, ist entscheidend für die Stellung zum Krieg.
Wie die Schule dazu steht? Die Verfassung sagt es eindeutig. Nicht so eindeutig ist die Wirklichkeit. Es wird ein Unterschied sein, ob jemand vor den Kindern steht, der den Krieg
als schlimmste Grausamkeit erlebt und empfunden hat, oder ob es einer ist, dem seine uniformverzierte Leutnantszeit über alles geht. Als Sozialiſt wird man bedauern, daß es so ist, es aber schwerlich ganz und gar ändern können, weil die Schule bestenfalls ein Ab
bild des gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturellen Zustandes sein wird, also auch die Schattenseiten aufweist.
Nur die Entschuldigung hat der Lehrer nicht mehr, daß er nicht die Möglichkeit habe, den Krieg in seiner Realität den Kindern zum Erleben zu bringen. Bücher, Theater und Kino sezen ihn heute instand, sachlich zu sein und den Kindern die Unterlagen für Wertung und Entscheidung zu geben. Als ich nach Kriegsende Episoden aus Barbusse Das Feuer" und aus Leonhard Frant„ Der Mensch ist gut" vorlas, war diese Sachlichkeit für jene Rinder unerträglich. Ihr Bitte, hören Sie auf, wir fönnen es nicht ertragen!" war echt. Schreck weitete die Augen empfind famer Mädchen, und selbst robustere Naturen trugen fein Verlangen nach Fortsetzung.
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nicht verlangt würden, böte man sie auch nicht an. Nicht von Be-| schen Tribut hinnimmt, den man in seinen Flegeljahren nun einmal deutung, mag man sagen, eine Kleinigkeit, ohne Belang. Aber warum soll man vergessen, daß sich das eine große Leben aus Millionen Kleinigkeiten zusammensetzt.
Schade, daß ein so wichtiger Erziehungsfaktor wie das Theater hier noch versagt. Zu Weihnachten schmalzige, rührfelige Märchenstücke mit Ballett und Tannenbaum. Zur Schulentlassung natürlich Wilhelm Tell . Schülervorstellungen müssen Als ich„ Der unbekannte flaffische Stüde aufweisen. Soldat“ und„ Die andere Seite" fah, hatte ich im ersten Augenblick das Gefühl, das müßten deine Jungen mit erleben. Aber nachher habe ich sie auf das Kino vertröstet. Ein Junge, der trotzdem„ Die andere Seite" sah, hat der Klaffe ebenfalls ab geraten. Wenn wir abermals ein Jahrzehnt gewartet haben, wird das Theaterspiel wahrscheinlich auch für Kinder verständlich sein. Die Erziehung des letzten Jahrhunderts war sicherlich nicht unschuldig am Taumel von 1914. Wenn alle Erzieher sich zusammentun, so wird das einen nicht geringen Schritt auf dem Wege zum ewigen Frieden bedeuten.
Aevermann.
Nicht reden, sondern handeln!
Voraussetzungen des Friedenhaltens
Ein sechsjähriges Schulkind hatte einmal eine hilflose Zeich. nung gemacht: ein paar maagerechte und senkrechte Striche, die übereinandergebaute Betten bedeuten sollten, und aus jedem Bett gudte so etwas wie ein Soldat heraus. Und darunter stand in unbeholfener Druckschrift: das ister Krich.
So ureinfach stellte sich in der Phantasie dieses Kindes der Kompler Weltkrieg dar. Es war vermutlich der einzige Nieder schlag all der Kriegserzählungen, die der Bater zum besten gegeben hatte. Das gleiche Fehlen jeder Berständigungsmöglichkeit stellte ich einmal in einem Gespräch mit Achtjährigen fest, die zunächst etwas vom Krieg erzählt haben wollten, um gleich darauf mit friti schen Einwänden über das Erzählte herzufallen.
Du mußtest auch mit in den Krieg? Ich wäre nicht mitge gangen; ich hätte mich auf dem Boden versteckt."
Ich hätte nicht mitgefungen. Höchstens das Lied: Nie woll'n wir wieder Waffen tragen!"( Ein Nestfalte!)
" Ich hätte keine Menschen totgeschossen. Früher hast du uns doch mal gesagt, die Franzosen und die Russen sind ebenso gute Menschen wie wir auch."
Ihr mußtet Marmelade effen? Mensch, die schmeckt doch fein! Ich hätte gleich den ganzen Eimer leergelöffelt."
sellschaft will nur ihre kritische Zunge wezen an Dingen, die sie
Ich verteidige mich nicht weiter; denn ich merke gut: die Ge
nun einmal nicht ernst nehmen kann. Aber auf eine Frage muß ich nun noch Rede und Antwort stehen: Habt ihr denn gesiegt in dem Krieg?
nachdem ich verneint habe, höre formlich die unausgesprochenen Ich spüre die grenzenlose Enttäuschung auf allen Gesichtern, Worte: Mensch, wenn du dich hierher stellst und uns Geschichten von Mord und Totschlag erzählst, dann mußt du doch wenigstens einen Knalleffekt bringen!
In solchen Augenblicken fühle ich die Scham über das Geschehen der sogenannten großen Zeit brennen: Es war fein feiner Ruhm, den wir durch unsere Kriegstaten auf uns geladen haben, und wir täten beffer daran, von diesen Dingen zu schweigen.
Aelter Kinder bringen dem Krieg natürlich ein reiferes Berständnis entgegen. Soll man ihnen gegenüber das teuer erfaufte Gut eigenen Erlebens zur Sprache bringen und auswerten? Eins ist sicher: die Zeiten des seligen Julius Wolff , der einen bart und mit einem Schod Enteln auf den Knien, die Historie von Krieger von 70, so einen mit Armbindenatrappe und Umhängeder Fahne der Einundsechziger erzählen läßt, ist unwieder bringlich dahin. Die Einwirtung auf das Gemüt der jungen örer hat sich als trügerisch erwiesen. Man tann Kinder gefühls mäßig ebenso leicht für den Krieg begeistern wie gegen ihn ein
nehmen.
Eingeleitet durch Zweigs Streit um den Sergeanten Eingeleitet durch 3 weigs„ Streit um den Gergeanten Grischa ist nun in den letzten Jahren eine Fülle von Kriegsbüchern erschienen, die mohl imstande sind, den Lehrer die richtige Ber fpeftive für die Betrachtung der Geschehnisse des Weltkrieges gewinnen zu laffen. Die Fülle der Bucherscheinungen ist auch in die Arbeiterhäuser und in ihre Kinderstuben gedrungen. Im Westen nichts Neues " ist sehr vielen Kindern bekannt. Ich habe das als Lehrer nur begrüßt. Was Remarque gut fagt, brauche ich dann nicht schlechter zu sagen. Daß es noch Lehrer und Eltern gibt, die solche Bücher dem Vierzehnjährigen mit Gewalt verbürgerlicher Unterricht Aufgaben zu erfüllen. enthalten, fann man mur als Vogelstraußpädagogit belächeln. Den Kindern schabet es nicht, die werden ihren Lesehunger mit desto größerer Begeisterung auf verbotenen Wegen befriedigen. Karl Man hat man auch so lange verboten, bis er mun fast unter die guten Jugendschriftsteller eingereiht wird. Aber das ist alles belanglos, gelesen hat ihn die Jugend immer und erst recht. Gegen solche Jugend ,, sünden " nißen selbst Ministerialerlasse nichts. Die Liste der den Kindern bekannten Bücher über den Krieg war im ganzen gar nicht flein. Außer den genannten waren von der Bring, Renn, Bröger u. a. vertreten. Nicht, daß die Kinder diese Bücher, durch die Schule beeinflußt, gewünscht hätten, sondern die Bücher hatten schon vorher den Weg in die Hand der Eltern gefunden. Zeitung und Reflame waren sicher nicht unschuldig daran.
Bleibt also die verstandesmäßige Seite der Sache, der Krieg als politisches Machtmittel zur Beilegung inner- und außerstaatlicher Konflikte. Und hier allerdings haben Geschichts- und staatse
Die Arbeit der Klasse stand damals unter der Frage: Warum mußte der Zusammenbruch von 1918 erfolgen? Alle die Bücher boten eine Antwort darauf. Hier fonnte ein Kind ein fleines Stüd vorlesen, dort ein anderes den Gesamtinhalt eines Buches sfizzieren. Kinderfrage und Kinderantwort fügten Bild an Bild, und dem Lehrer blieb es nur noch nach, Brücken dort zu schlagen, wo das Wissen der Kinder nicht hinreichte, und durch die Schilderung eigenen Kriegserlebens Lücken zu füllen und das Ganze zu runden.
Diese Kinder haben nie ein Soldatenspiel getrieben. Ob sie auch keine Bleisoldaten gehabt haben? Mir ist es nicht bekannt. geworden. Nicht aus böser Abficht aber aus Unwissenheit geschieht in den Elternhäusern bei der Wahl des Spielzeugs noch mancher Mißgriff. Man gehe in der Weihnachtszeit in Kaufhäuser, in benen die werttätige Bevölkerung den Einkauf der Geschenke für bie Rinder vornimmt, Sanones, Soldaten, Uniformen; menu fie
entrichten muß. Sie werden auch feine beunruhigenden Schlüsse auf die fünftige Entwicklung daraus ableiten wollen, da diese Form der Auseinandersetzung zwischen Völkern ein für allemal überwunden sein wird. Karl Dantz.
Nachmachen!
Eine Aktion des französischen Lehrerverbandes Bei der Schuldebatte im Landtag hielt der deutschnationale Abgeordnete Dr. Weisemann den Schüleraustausch zwischen Deutsch land und Frankreich für„, bedentlich". Statt dessen solle man unfere Jungen lieber auf die Schlachtfelder an der Westfront schicken, damit sie eine Ahnung von den ungeheuren Leistungen deutscher Frontsoldaten im Weltkrieg befämen. Der verfehrte und schädliche Geist, der in dieser Rede zum Ausdruck tommt, findet sich nicht nur in der deutschnationalen Fraktion und bei vielen deutschen Pädagogen, er findet sich auch in vielen deutschen Lehrbüchern( z. B. Fischer- Geistbeck's Endkunde, vgl. Abend" vom 10. April 1930). Von einer geschlossenen Initiative gegen diese Lehrbücher, die unserer Jugend noch heute den Ungeist der Vergangenheit vor= feßen, hat man noch nichts gehört. Um so wichtiger ist es, von der großen Aktion zu sprechen, die die französische Lehrer. fchaft gegen ein ihr gefährlich" scheinendes Geschichtsbuch unternommen hat, und von der Art, wie sie es tat.( Bericht des Nachrichtenblattes des franz. Lehrerverbandes, 8. Jahrg. Nr. 103.) Ihr Borgehen zeigt den Geist, der die französischen Leser beseelt und bricht den deutschen ,, nationalen" Argumenten vom bösen Willen der Gegenseite die Spitze ab.
Die Aktion richtete sich gegen das Geschichtsbuch von Lavisse, das, wie es im Bericht heißt ,,, nicht unserer Auffassung von der Rolle der Schule im großen Werk der Völkerversöhnung entspricht". Um das Buch dieser Auffassung entsprechend zu machen, fordert der Verband eine Benderung der ,, aktuellen Terte", die er Gatz für Satz in einer Liste dem Berleger überreicht. Im Fall der Nichtänderung wird der Verband seine Mitglieder auffordern, andere Geschichtswerte zu gebrauchen, die erfüllt sind vom Geiste aufrechten Friedens willens, wie es der einmütige Wunsch unseres Verbandes ift".
Und mun folgt eine Reihe von fritischen Gesichtspunkten, nach denen jedes Bolt die Lehrbücher seiner Jugend durchforschen und auf die es achten sollte.
1. Zu große Anzahl von Zeichnungen, die den friegerischen Geist der Jugend begünstigen.
Frankreich über alles" zu erheben und die andern zu erniedrigen.
2. Allzu nationale Werturteile, die den Willen erkennen lassen,
3. Allgemein einseitige Einstellung mit dem Wunsch, den andern die Verantwortung für den Krieg zuzuschieben und ihre rücksichtslofe Kriegsführung zu betonen.
Regierungen und ihrer Armeen und Verschleiern ähnlicher Hand4. Vergnügen an der Aufzählung der Greueltaten der fremden lungen, die wir begangen haben.
5. Terte, die geeignet sind, den Völkerhaß durch die bloße Ere innerung an das vergangene Unglück zu erregen, feine Erwähnung der oft gegen Verbundenheit der Völker in Vergangenheit und Gegenwart, die ihren Haß gegen den Krieg steigern und sie in gegenfeitiger Zusammengehörigkeit zur Organisierung des Friedens führen
würde.
Die Beispiele zu den einzelnen Puntten dieses tritischen LehrEifer der französischen Lehrer, auch den letzten und kleinsten Rest buchprogramms und die Kommentare zu ihnen zeigen den peinlichen von Kriegsstimmung und nationaler Ueberheblichkeit aus ihren folgender 3eichnungen verlangt: eines Turniers, der Lehrbüchern zu verdammen. Da wird zu Punkt 1) die Streichung Jungfrau von Orleans, Heinrichs IV. im Feld, Napoleons und seines Generalstabs. Solche Darstellungen geben vom Krieg eine ganz falsche Vorstellung und werden von uns gemißbillgt". Wegen ihrer Tendenz wird die Streichung folgender 3eichnungen verlangt: ,, Die Engländer verurteilten Jeanne d'Arc "( Eine Lüge, die zwei Bölker zum Haß reizt")." Die deutschen Offiziere waren sehr böse". Als sich die Deutschen vor unseren tapferen Soldaten zurückziehen mußten, haben sie die Bewohner verjagt, die Häuser zerstört. Viele von uns haben ihr Dorf nicht wiedergefunden. Nichts Unbefriedigend mag die Forderung erscheinen, persönliches Er ist geblieben; in diesem Lande hört man keinen Bogel mehr fingen". leben zu unterdrücken. Man soll also schweigen, wird man ein- Diese Schreckensbeschreibungen, meint das französische Lehrerblatt, wenden, soll verschweigen, in Unwissenheit halten? Man soll die sei zwar geeignet, das Grauen vor dem Krieg zu erregen, aber nur Jugend anderen Erziehungsfaktoren in die Hand liefern, sie wehr- dann, wenn diese Berheerungen als zum Krieg gehörig los der Gefahr eines neuen Krieges preisgeben, ja, diese Gefahr und von allen Kriegführenden verschuldet dargestellt werden. durch eine so unvorbereitete Jugend noch vergrößern helfen? Die Mahnung des Geschichtsbuchs: Meine lieben Kinder, ihr Man soll nicht reden, sondern handeln! Wir werdet nicht hochmütig sein wie es die Deutschen waren", weisen müssen dem Krieg den Boden entziehen, ihn wirtungslos machen, die Lehrer mit der Bemerkung zurück, daß diese Mahnung an die ihn sterilisieren. Die Mittel dazu sind an dieser Stelle schon des Kinder recht hübsch sei, daß aber die Beimischung eines verletzenden öfteren zur Sprache gekommen. Macht die Jugend fähig, ihre Werturteils zu diesem Rat als zwiftbringend abzulehnen sei:„ Die äußeren Angelegenheiten selber in die Hand zu nehmen, ein ge- Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ordnetes und geeintes Zusammenleben zu schaffen, gebt ihr einen ist die erste Bedingung des internationalen Friedens. Diese VerAktionsbereich im Rahmen der Erziehungsaufgaben, übt sie im söhnung wird unmöglich bleiben, folange wir fortfahren, unfern Schlichten von Streitfällen, gebt ihr ein Schülergericht, ein Schul Kindern vom bösen Willen Deutschlands d. h. des deutschen parlament. Mit anderen Worten: Erarbeitet mit ihr die tech| Bolkes zu erzählen". Und um auch den letzten Schein von Ein nischen Voraussetzungen des Friedenhaltens! feitigkeit zu vermeiden, werden als nationale Prahlerei" Das ist mehr wert als hundert Graufen und Tränen erzeugende Säße abgelehnt wie: Frankreich ist das erste Band, in dem man Kriegsberichte. erfännte, daß der Mensch nicht seiner Religion wegen zu verfolgen Eins bleibt tröstlich: Auch dieser Krieg wird eines Tages ift". Dazu bemerkt das französische Lehrerorgan fachlich, daß schon historisch sein und ebenso in der Weltgeschichte verbloffen und vers der römische Kaiser Konstantin ein entsprechendes Edikt erlaffen sinken wie die Kriege der grauen Borzeit. Und wie die Borstadien habe. Ferner: Frankreich ist das freieste Land der Welt". In der Menschheit schon jetzt im Kinderspiel ihre fröhliche Auferstehung Frankreich ist die Automobilindustrie besonders weit fortgeschritten" feiern als Höhlenbauen, als Hordenwesen, als Indianernomaden- Wir haben alle Völker in der Luftfahrt überflügelt". tum so wird auch der Weltkrieg eines Tages ein Kinderspiel sein. Eine spätere Jugend, technisch gerüstet, wie man sie sich nun einmal vorstellt, wird sich einbuddeln und mit den ultigen Dingen bewerfen, die beim Aufschlagen auseinanderplaßen und ihre mehr oder weniger harmlose Ladung nach allen Seiten spritzen. Und die Erwachsenen, die dem Kindertreiben zuschauen, werden hoffent fich den nötigen Humor haben, der dieses Spiel als einen atapijti
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Biele solcher und ähnlicher Stellen fommen in deutschen Lehrbüchern vor, ohne daß einheitlich und programmatisch gegen fie vorgegangen würde. Die Franzosen haben uns ein Programm gegeben, folgen wir ihnen! 1nd führen wir unsere Kinder nicht auf die Schlachtfelder zur Bewunderung foldatischer Leistungen, fondern in die Häufer von Franzosen zur Bewunderung ihres wahren Friedensgeistes.
Robert Schirokauer.