Abdruck der Arbeitslosigkeit.
Eine halbe Million mehr Arbeitslose als im Vorjahr.
Nach dem Bericht der Reichsanstalt für die Zeit vom 1. bis 15. April 1930 schritt die Entlastung des Arbeitsmarktes nur lang fam fort. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit mar in mehreren Landesarbeitsamtsbezirken geringer als in der letzten März hälfte; im ganzen erreichte sie nur nahezu das Ausmaß der beiden Borwochen. Dagegen war der Rückgang der Arbeitslosigkeit bedeutend ich wächer als zur gleichen Zeit des Vorjahres; die Ueberlagerung gegenüber 1929 verstärkte sich infolgedeffen von Woche zu Woche.
mäßige Rückgänge aus, die den an sich schon sehr gedrückten Markt dieser Verbrauchsgüterindustrien bezirksweise empfindlich trafen.
Finanzschwierigkeiten, Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, vorsichtige Zurückhaltung der privaten Wirtschaft, vermehrte Anwendung neuer arbeitsparender Methoden hemmten auch die jahreszeitliche Aufwärtsbewegung des Arbeitsmarktes. Die Landwirt schaft hat gebietsweise die Frühjahrsarbeiten schon beendigt, ohne daß von ihr eine durchgreifende Entlastung des Arbeitsmarktes aus. gegangen wäre. Der Baumarkt belebte sich langsam meiter: er blieb aber ganz überwiegend hinter dem jahresüblichen Stand zurück.
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Deutlicher als im vorangegangenen Berichtszeitraum wirfte dem Frühjahrsauschwung das Abgleiten des Beschäftigungsgrades in wichtigen Berufsgruppen entgegen. Vor allem hat an- Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in scheinend der Quartalsschluß den Arbeitsmarkt stoßweise neu be- der Arbeitslosenversicherung ist zwischen dem 1. und 15. April 1930 lastet: Die Großstädte erfuhren einen starten 3ustrom um rund 195 000 Personen auf 1859 000 zurüdgegangen, während von entlassenen Angestellten. Die Entlassungen aus dem sich in der Krisenunterstügung die Unterstüßtenzahl um etwa 8700 Bergbau setzten sich besonders im Ruhrgebiet fort; hier ist Personen auf 302 000 erhöht hat, so daß insgesamt in diesen die Belegschaftszunahme des vergangenen Jahres wieder völlig ab- beiden Unterstützungseinrichtungen Mitte April 1930 rund 2 160 000 gebaut und der niedrigste Belegschaftsstand sei: dem Kriege noch Hauptunterstützingsempfänger unterstützt worden sind. Seit dem unterschriften. Auch in der Metallwirtschaft scheint die Höchststand der Arbeitslosigkeit in diesem Jahre, Ende Februar 1930, Neigung zur Abschwächung noch nicht überwunden.-In der betrug die Frühjahrsentlastung in beiden Unterstützungseinrichtungen chemischen Industrie herrschten gleichfalls rückläufige Ten- in den sechs Woden bis zum 15. April 1930 rund eine halbe Mildenzen vor, wenn sich auch die günstige Lage bisher noch nicht er- lion Hauptunterstützungsempfänger. Gegenüber dem gleichen Zeit heblich verschlechtert hat. Im Spinnstoff- und im Nahpunkt des Vorjahres liegt das Unterstützungsniveau gegenwärtig rungs- und Genußmittelgewerbe wirkten sich faison um insgesamt 480000 Personen höher.
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Rin in die Kartoffeln!
Die„ neue" Parole der Kommunisten.
achteten und eine Einheitsfront mit den sozialdemokratischen Arbeitern herzustellen verständen, würde die KPD. eine richtige ,, revolutionäre Kriegsführung" ausüben.
In der neuesten Ausgabe der fommunistischen. Interna| Nur wenn die kommunistischen Funktionäre diese Unterschiede betionale" bestimmt der augenblicklich einflußreichste Mann der KBD., Remmele, die Richtlinien der KPD. - Politik. Nachdem er affen zugegeben hat, daß die bisherige Tattif seine Partei unter den Pirbeitermassen nur diskreditiert und isoliert habe, daß insbesondere das Geschrei von der Berjagung der Sozialdemokraten aus den Betrieben" den Isolierungsprozeß nicht hätte aufhalten fönnen, verlangt Remmele wieder einmal die Anwendung neuer" taktischer Methoden, besonders aber eine entscheidende Wendung in der tommunistischen Betriebsarbeit.
Woraus man zweierlei entnehmen kann: 1. daß die ,, neue" Taktik die altbekannte Parole ,, rin in die Kartoffeln" ist, nachdem man eine Zeitlang raus aus die Kartoffeln" komandiert hat; 2. daß die Handlanger Moskaus von einer märchenhaften Untenntnis der einfachsten Tatsachen sind. Wie könnte man sonst von den ,, privilegierten Betriebsfunktionären" reden, wenn Privileg" außer der Mehrarbeit im Dienste der Gewerkschaften und der Partei hauptfächlich darin besteht, als Kugelfang der Unternehmerwillfür zu dienen. Wofür sie dann in den Sudelblättern der KPD . mit Dred beworfen werden.
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Zunächst fordert Remmele die größte Anstrengung, selbständige Kämpfe in den Betrieben auszulösen. Zum Anlaß solcher Kämpfe sollen Entlassungen, schlechte Behandlung usw. genommen werden. Für die Zusammenfassung der KPD. - Vertrauensmänner wird ein engmaschiges System vorgeschlagen. Die Arbeiterinnen Im übrigen wäre es eine Beleidigung unserer Genossen in den und die Jugendlichen sollen verstärkt mobilisiert werden. Die Betrieben, wenn wir auch nur mit einem Wort die Beschimpfung Aktivität der fommunistischen Betriebszellen soll durch die Grünunserer führenden Genossen zurückweisen würden. Auf diesen Leim Sung Don proletarischen Selbstschuh organisafionen getrönt merden. Im Vordergrund habe die Bolitijietriecht tein Arbeiter. Da müßte den Stalinisten wirklich einmal etwas rung der gesamten Belegschaft zu stehen. Alle wichtigen Neues, vor allen Dingen etwas weniger Schmußiges einpolitischen Ereignisse, Gewerkschafts- und Parlamentsfragen, Streits Was nun die Kämpfe betrifft, die die kommunistischen Arbeiter und Aussperrungen anderer Betriebe müssen nach Remmele vor dem entfachen sollen immer zu! 2ber es wird damit ebenso Essig Forum der gesamten Belegschaften behandelt werden. Dabei wird die Heranziehung und die Bearbeitung besonders der parteilojen, merker auslösen" wollte. aber auch der jozialdemokratischen und christliche n Arbeiter zur Pflicht gemacht. Schließlich sei bei jeder Aktion die stärkste Anwendung der Einheitsfront ,, von unten" notwendig.
fallen.
Umsatzsteuer und von der Sondersteuer für die großen Einzelhandels. unternehmungen, von der vor allem auch die Konsumgenossenschaften betroffen werden". In diesem Sinne wäre eine traftvolle christliche Gewerkschaftsbewegung ,, die beste Bürgschaft für eine volfsgerechte Politik im Reiche".
Volksgerecht, voltsnational, volkstonservativ; es ist immer derselbe Bürgerblock.
Der Streif der Maßschuhmacher.
Streifbrecherschuhe sind minderwertig.
Die Maßschuhmacher befaßten sich in einer startbesuchten Berfaminlung am Sonntag mit dem Stand ihrer Bewegung. Die Kampfstimmung ist auch in der vierten Streifwoche noch gut. In der Diskussion wurden. viele, Einzelheiten berichtet, aus denen hervorgeht, daß den Unternehmern das Feuer auf den Nägeln
brennt.
Infolge der günstigeren Witterung sind massenhaft Bestellungen eingelaufen. Einige Unternehmer haben den Streitposten erzählt, sie hätten Streitbrecher genügend.
Die Arbeiter wissen aber, daß die wenigen Streifbrecher den hohen Anforderungen an die Arbeitsleistung nicht gewachsen sind. Dies beweist auch die Erregung über den Streif, den viele Unternehmer an den Tag legen.
Die Kunden, die ihre Schuhe teurer bezahlen müssen, haben es vielfach abgelehnt, von Streifbrechern hergestellte Schuhe abzu= nehmen, weil sie mit Recht unsachgemäße Verarbeitung annehmen. Von allen Rednern wurde der Stand der Bewegung als günstig bezeichnet.
Alseitig kam der Wille zum Ausdruck, den Kampf solange fortzuführen, bis die Unternehmer ihre Verhandlungsfeindschaft preisgeben und sich zu einer Verständigung bereit finden. Die Verjammlung hat erneut ihre Bereitwilligkeit befundet, auf dem Wege von Berhandlungen eine Einigung im Intereffe des Handwerks herbeizuführen.
Der nicht dem Arbeitgeberverband angehörende Arbeitgeber 2. Jörgensen hat die Forderung der Arbeiter zu 75 Proz. bewilligt. In diesem Betriebe wird gearbeitet.
Ein roter" Betriebsrat.
Wo ist er geblieben?
Vor wenigen Wochen war die Betriebsratswahl bei der Firma Hermann Tie. In der wüstesten Weise wurden die Organisationen der Arbeiter und Angestellten, sowie die einzelnen Kandidaten der freien Gewerkschaften beschimpft und verleumdet. Versprechungen über Versprechungen wurden gemacht. Der Listenführer der ,, roten" Liste, Herr Vesen , hat sehr schnell das Weite gesucht. Er ließ sich von der Firma eine Abfindung zahlen und verschwand, ohne auch nur den Versuch einer einzigen Einlösung seiner Versprechungen gemacht zu haben.
In einer Betriebsversammlung am 22. April nahmen die gewerblichen Arbeiter des Tietz- Konzerns zu diesen Vortommnissen Stellung und bekundeten in einer Resolution nicht nur dem Herrn Vejen , sondern seiner ganzen Richtung das fchärfste Mißtrauen.
Einstimmig tam zum Ausdruck, daß durch die kommunistischen Methoden bei der Betriebsrätewahl nur die Intereffen der Firma wahrgenommen wurden, und daß die einzige Interessenvertretung der Arbeiter und Angestellten die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei sind.
jein wie mit den revolutionären Streit wellen", die der verftoffene Arbeitsgerichtsreform in der Tschechoslowakai.
Was Remmele übrigens weiß. Er weiß, daß seine Leute nur groß sind im Maulaufreißen gegen andersdenkende Arbeiter, daß sie jich alle feige drücken, menn fie gegenüber dem Untere
In der Tschechoslowakei ist von dem Justizministerium, das von dem Sozialdemokraten Dr. Meißner geleitet wird, ein Gesetz. entwurf über Arbeitsgerichte fertiggestellt worden. Der Entwurf bringt eine Vereinheitlichung des Arbeitsgerichts. Die ganze Mache ist innerlich verlogen. Remmeles frampf- wesens. Zurzeit bestehen in Böhmen, Mähren und in der Slowakei haftes Bemühen ,,, neue" Methoden zu erfinden, zeigt den Abgrundvöllig verschiedene Vorschriften. Die neuen einheitlichen Arbeitsgerichte sollen über alle aus dem Arbeitsverhältnis entstehenden Streitig der Hoffnungslosigkeit, in dem die KPD. stagniert. feiten entscheiden.
Die Behandlung der Sozialdemokratie soll unterschiedlich er= folgen. Dieser Unterschied soll gemacht werden zwischen der sozial- nehmer ihre eigene Haut zu Marft tragen sollen. faschistischen, fonterrevolutionären, arbeiterfeindlichen und forruptier: ten ,, Führerschaft", den, privilegierten Betriebsfunktionären" und den ,, einfachen sozialdemokratischen Betriebsarbeitern und Erwerbslosen ".
Die Arbeitszeit der Angestellten.
Entwurf eines internationalen Webereinkommens. Das Internationale Arbeitsamt hat am Donnerstag einen Blaubericht über die Arbeitszeit der Ange= stellten veröffentlicht. Der Bericht wird den Beratungen der
diesjährigen internationalen Arbeitskonferenz als Grundlage dienen. Sein Kernstück ist ein Vorentwurf für ein internationales lebereinfommen, worin das Arbeitsamt den verschiedenen Auffassungen auf einer mittleren Linie gerecht zu werden versucht, da für die Verabschiedung eines Uebereinkommens eine 3 wei drittelmehrheit notwendig ist.
Der Uebereinkommensentwurf sieht eine Begrenzung der Arbeitszeit auf acht Stunden täglich und 48 Stunden wöchent lich in den Handelsbetrieben und Büros vor. Die tägliche Arbeitszeit soll in feinem Fall infolge anderer Berteilung zehn Stunden täglich überschreiten. Als Arbeitszeit im Sinne des lebereinkommens gilt die Zeit, während der das Personal zur Verfügung des Arbeitgebers steht. Ruhepausen, in denen das Bersonal nicht zur Verfügung steht, sind nicht eingerechnet. Der Entwurf sieht auch das Einholen von ver Iorener Arbeitszeit infolge Don Festlichkeiten, Betriebsstörungen oder höherer Gewalt vor, doch darf eine solche Einholung in nicht mehr als dreißig Tagen jährlich bewirkt werden. Dabei darf die tägliche Ueberarbeit eine Stunde nicht überschreiten.
Für Läden und andere Betriebe, wo die Art der Arbeit, die Zahl der beschäftigten Personen oder die Wichtigkeit der zu versorgenden Bevölkerung eine Berteilung der Arbeitszeif unter Wahrung der 48- Stunden- Woche unmöglich machen, können die Behörden für das gesamte Personal oder einen Teil desselben eine längere Arbeitszeit verordnen; diese kann jedoch 54 Stunden wöchentlich und 10 Stunden täglich nicht überschreiten. 11 eberstunden müssen genau festgelegt und mit einem Zuschlag mindestens 25 Pro 3. Normallohns vergütet werden. Vor Herausgabe eines lleber stundenerlaffes müssen die Behörden den Rat der beteiligten Organi fationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einholen.
des
Das Uebereinkommen gilt nicht für das Pflegepersonal der Krantenhäuser, für das Personal in Hotels, Restaurants, Benfionen, Cafés, Ausschänken, Unterhaltungsstätten usw. Um diesen Angestelltengruppen ebenfalls einen internationalen Arbeitszeitschutz zu schafen, empfiehlt das Arbeitsamt eine Erhebung über die Arbeitszeit dieser Berufsgrupen durch die Mitgliedstaaten, wobei die Grundsäge des Uebereinkommens zu berücksichtigen wären. Die Ergebnisse dieser Erhebung sollen spätestens in vier Jahren vorgelegt merden.
Bon 29 Regierungen, die den Fragebogen des J. beantwortet haben, find 18 eindeutig für ein inter
nationales llebereinkommen, darunter Deutschland , Desterreich, Belgien , Bulgarien , Kuba , Dänemark , Spanien , Finnland , Frank reich, Ungarn , Italien , Litauen , Norwegen , Niederland , Polen , Bortugal, Uruguay und Jugoslawien . Die Schweiz ist nicht grundsätzlich gegen ein lebereinkommen, sie zieht aber eine Empfehlung vor. Großbritannien hält die sofortige internationale Regelung der Frage nicht für zweckmäßig. Seine Stellung ist nur Es fennt eine generelle gefeßliche Arbeitszeitregelung nicht. ous den besonderen britischen Verhältnissen heraus verständlich. Bei den ſtarten Bemühungen der Arbeiterregierung zur Ratifikation des Washingtoner Uebereinkommens darf man jedoch damit rechnen, daß auch England eine Arbeitszeitschutzgesetzgebung als wirksame Ergänzung der bereits tarifvertraglich bestehenden Arbeitszeit begrenzung schaffen wird. Im übrigen sind wir von dem Entwurf feineswegs voll befriedigt. Wir sehen ihn nur als das Mindest maß des notwendigen Schutzes an.
Volksgerechtes Christentum.
Einreihung in den Bürgerblock.
Für den Aufbau der Gerichte sieht der Entwurf im wesentlichen folgendes vor: Vorsitzender des Arbeitsgerichtes wird ein Berufsrichter, Beisiger werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Mitglieder der Sektion der Arbeitnehmer werden vom Ministerium für soziale Fürsorge auf Vorschlag der Gewerkschaften ernannt. Sie dürfen während der Dauer ihrer Funktionen ohne vorhergehende Zustimmung des Arbeitsgerichts nicht aus der
Arbeit entlassen werden und sind von dem Tag an, wo sie als Mitglieder des Arbeitsgerichtes von den Organisationen vornehmer gesetzlich geschützt. geschlagen werden, gegen etwaige Schikanen der Unter
Restaurant- und Café- Angestellten mitteilt, sind die Differenzen in Aufgehobene Sperre.. Wie uns der Zentralverband der Hotel -, dem Betrieb 3immersmann's Bierhaus am Tempelhofer Feld, Berliner Straße 20, beigelegt. Die Sperre über diesen Betrieb wurde daher aufgehoben.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Heute folgende Veranstaltungen: Aelteren- Arbeitsgemeinschaft im Jugendheim des Gesamtverbandes, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25. Aufgang B, part. Shema:„ Gewerkschaftliche Gegenwartsfragen ". Referent G. Faible. Barberleiter- Erlursion: Jugendherberge Neu- Behiefanz Krömer- Bogom- Blodbrüde- Teufelsbruch- Heiligenfee. Sprechhorprobe um Am Sonntag. 27. April, Befid tigung der Wulagen der Hoch- und Untergrundsahn. Treffen um 94 Uhr des Gewerkschaftshauses, Wanderleiterkursus. Lichtbildervortrag: Der Fläming ". Referent Wilhelm Rathen. Um 19% Uhr im Saal 3 des Gewerkschaftshauses Mädchenveranstaltung. Portrag: Die englische Gewerkschaftsbewegung, unter besonderer Berücksichtigung der Frauen". Feferentin Genoffin Fan Jadson. Am Dienstag, 29. April, um 19% Uhr, Berbeneranstaltung der Gruppe Köpenick in der Aula der 7. Volksschule( Torotheenschule), Röpenid, Freiheit 15. Untoffenbeitrag 30 Pf.
Während in der Deutschnationalen Volkspartei der Speckzoll 19½ Uhr im Goal 11 des Gewerkschaftshauses. feinen Triumphzug hält, beeilen sich die christlichen Gewerkschafts-- Bahnhof Potsdamer Plak. Am Montag, 28. April, um 20 Uhr, im Eaal 11 führer, in die Front des Bürgerblods sich einzureihen. Das geschieht mit einer Entschließung, die, wie ,, Der Deutsche" mittei't, der große Ausschuß der christlichen Gewerkschaften" gestern annahm. Die Entschließung fängt folgendermaßen an:
,, Die monatelang dauernden, fruchtlosen Verhandlungen der unter jozialistischer Führung stehenden Regierung Müller über die Sanierung der Arbeitslosenversicherung wie der Reichstasse, haben nicht nur dem Ansehen des demokratischen Staates Abbruch getan, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung ungünstig beeinflußt, und dadurch die Arbeitslosigkeit vermehrt."
Es ist wahr: fruchtlos waren die Bemühungen der Parteien, denen sich die christlichen Gewerkschaftsführer zurechnen, die Arbeitslosenversicherung unter der Regierung Hermann Müller abzubauen. Hoffen die christlichen Gewerkjchaftsführer, daß dies unter der Regierung Brüning- Treviranus möglich sein wird?
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Bemerkenswert ist auch, daß die christlichen Gewerkschaftsführer genau wie die Bereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbünde, menn auch nicht so offen die Arbeitslosenversicherung als Ursache der großen Arbeitslosigkeit bezeichnen. Die Arbeitslosigkeit wurde vermehrt, sagen die christlichen Gewerkschaftsführer, weil es nicht gelungen ist, die Arbeitslosenversicherung abzubauen bzw. zu ,, janieren".
Die reaftionären Steuergesetze des Bürgerblods begrüßt dieser große Ausschuß der christlichen Gewerkschaften als eine der ersten Boraussetzungen für die Gesundung der Finanzlage". Immerhin müssen die christlichen Gewerkschaftsführer etwas Ballast auswerfen und ganz leise eine Bemertung einflechten von der Erhöhung der
Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: G. Klingelhäfer: Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : A. S. Döscher; Lotalcs und Sonstiges: Frik Karstadt : Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud; Vorwärts.Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".
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