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Wieder pilgern die Berliner ...

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Der fröhliche Pilgerzug gen Werder ist fast schon zum ehr­würdigtraditionellen Begriff geworden; im vorigen Jahr war es ein halbes Jahrhundert, daß die Werderschen ihre Nachbarn aus der Großstadt offiziell zur Schau und Kostprobe ihrer prächtigen Blüten und Früchte, vor allem aber wegen des Weitersagens" eins laben. Mit dem ersten Weiß und Rosa auf den Obstbäumen, das fich in wenigen sonnigen Tagen zu ungeahnter Blütenpracht ent faltet, mird es stets lebendig in der Obstfammer Berlins . Züge, Dampfer und Autos bringen Taufende und aber Tausende am vergangenen Sonntag erreichte der Besuch die stattliche Zahl von 75 000 schau und trinkluftiger Berliner . In den Straßen und auf den Plägen wimmelt es von Orisfremden". Zu beiden Seiten der Bege grüßen und winfen schneeweiße dice Blütenferzen, schlanke zartrosa Blütenzweige, umrahmt und eingebettet in junges jaftiges Grün. Silberne Reflege wirft die Sonne auf das Wasser, und ein Meer strahlenden Lichtes ergießt sich auf die blühende Szenerie. Bas oben auf sonniger Höh der Frucht entgegenreift, das wird unten in den Straßen feilgeboten. Da ist ein lebhafter Handel mit Blüten zweigen und Obstwein, und weil die Menschen alle fröhlicher Laune find, hat sich zwischen den Verkaufsbuden Werderscher Erzeugnisse auch ein fleiner Rummelplag etabliert, mit Schießbude und Würfel fiand, Karuffell und Gummitieren. Der Berkehrsschupo auf er­höhtem Podium hat alle Hände voll zu tun, den Strom der Fahrer und Fußgänger ins richtige Bett zu leiten. Heut ist heut" ist die Devise von Werder . Eine fidele Brüderschaft umfaßt alle Gäfte, der Gummiftorch stedt seinen langen Schnabel jogar tief in den Flaschen hals, Musil spielt und Tanzluftige drehen sich unter Lachen und Allotria. Wenn es Abend wird, dann zieht eine fröhliche Prozession jingend nach dem Bahnhof...

Polizei und 1. Mai.

Man hofft, nicht einschreiten zu brauchen.

Bie Polizeipräsident Genoffe 3örgiebel einer Pressekonfe­renz mitteilte, in der sich der neue Bressereferent Genosse Dr. Theo­dor Haubach vorstellte, ist die Polizei für den 1. Mai gerüstet. Der Polizeipräsident beurteilt die Lage sehr zuversichtlich und glaubt, daß es am 1. Mai zu feinerlei Zusammenstößen und Aus schreitungen foimmen wird. Falls aus irgendwelchen Gründen mit her Gefahr zu rechnen ist, daß die Züge einander treuzen könnten, jollen die Veranstalter von der Polizei benachrichtigt und die an­marschierenden Züge zurückgehalten merden, um so ein Zusammen­prallen zu verhindern.. 3örgiebel betonte, daß die Polizei sonst alle Vorfehrungen getroffen habe, um die öffentliche Ruhe und die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Polizei so wenig wie möglich einzugreifen brauche.

Bürgermeisterwahl in Bernau .

Mit den entscheidenden Stimmen der Kommunisten, die im ersten Wahlgang ihren eigenen Kandidaten gewählt hatten, murde gestern bei der Stichwahl zwischen dem sozialdemo fratischen Kandidaten Genossen Hillig und dem bürgerlichen Kandidaten, Dr. Höhn aus Weilburg a. d. 2. der letztere als Bürgermeister von Bernau gewählt. Im ersten Wahlgang hatten beide Kandidaten die gleiche Stimmenzahl erzielt. Die Kommu nişten tönnen auf ihren neuen Erfolg stolz fein!

Auch der Konfum feiert am 1. Mai.

Am 1. Mai bleiben sämtliche Abgabestellen( einschließlich Waren­häuser) der Konsum Genossenschaft Berlin und Um gegend geschlossen; damit entspricht die Berliner Verbraucher: organisation den Forderungen ihrer mehrtausendföpfigen Beleg schaft. Bon den Genossenschaftsmitgliedern wird erwartet, daß fie ihren Bedarf r e chtzeitig vor dem 1. Mai in den genossenschaft­

Der Mord am Finow- Kanal .

Vor der Aufklärung des Verbrechens?

Eberswalde , 29. April. ( Eigenbericht.)

Am 13. Februar murde in der sogenannten 5 ölle am Fino wtanal bei Kupferhanmer- Eberswalde die Lefde cines jüngeren unbekannten Mannes mit einer Schußverlegung am Hinter topf gefunden. Die Leiche hatte monatelang an einer schwer zu­gänglichen Stelle im Erlenbusch unentdedt gelegen. Aus der Tat­jache, daß Papiere, Wertsachen und dergleichen bei der Leiche fehlten, wurde der Schluß gezogen, daß es sich um einen Raub mord handelte. In einzelnen Teilen der Kleidung war mit nicht auslösch barer Tinte der Name Anutti geschrieben. Die Nachforschungen der Landeskriminalpolizeibehörden in ganz Deutschland und auf dem talienischen Konfulat nach einem Manne diefes Namens blieben erfolglos. Jegt ist es gelungen, das Dunkel einigermaßen zu erfolglos. Jetzt ist es gelungen, das Dunkel einigermaßen zu lichten. Die Perfon des Toten konnte einwandfrei festgestellt werden. Die Berliner Mordkommiffion fomie an Hand der bei der Leiche gefundenen Schlüffel sofort nachpriifen, daß der Inhaber der Schlüssel tatsächlich in einer Wohnung in der Nähe des Alexander­plazzes gewohnt hat. Es handelt sich in Wirklichkeit um den am 8. Dezember 1907 in Graz in Desterreich geborenen Arbeiter Josef Brumccf. Brumcef war von Graz nach Bien gezogen, hatte dort als Waffelbäder gearbeitet und mar auch wegen fleinerer Ber fehlungen mit der Polizei in Konfütt geraten. Er hatte feinen Freunden erzählt, daß seine Mutter Italienerin gewesen sei. Sein Wandertrieb hatte ihn zweimal nach Italien geführt. Hier hat er an Nordböhmen einen Wanderburschen tennengelernt, der Amitti hieß und mit dem er Blutsbrüderschaft geschlossen hatte. Borher war Brumcef mit Amutti über den Balfan gewandert und ist dabei an der serbischen Grenze angeschoffen morden. Radh Art der Weltreifenden der Inflationszeit vertrieben Brumcet und Anutti unterwegs Karten mit Bildern und fristeten damit ihren Unterhalt. Ausgang 1928 tam Brumcef allein über München und Mitteldeutschland nach Berlin . Bei einer Metallfirma in der Großen Frankfurter Straße hatte er durch Bermittlung seines Freundes

Ueberfall im Juwelierladen.

Der Räuber und der Inhaber getötet.

Hamburg , 29. April.

Am Dienstag nachmillag, furz vor 16 Uhr, betrat ein Mann das in der Großen Theaterstr. 22 gelegene Juweliergeschäft vou Teller u. Co. Er verlangte die Borlegung eines wertvollen Ringes und zog gleich darauf einen Revolver, aus dem er drei Schüffe abgab. Der Inhaber, der 32jährige Kaufmann Erwin Teller, wurde durch einen Kopfschuß getötet. Der Täter flüchtete unter Mitnahme eines wertvollen Briliantringes, ver­folgt von der im Laden anwesenden Frau Peters. Ordnungs­polizeibeamte eilten dem Täter nach, der in das Haus Büschstr. 7 flüchtete. Auf dem Boden versuchte der Berbrecher aus seinem Trommelrevolver noch zwei Schüsse abzugeben doch verjagte die Waffe. In höchfter Notwehr gaben die Polizeibeamten mehrere Waffe. In höchfter Notwehr gaben die Polizeibeamten mehrere Schiffe ab, durch die der Räuber so schwer verletzt wurde, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus fiar b. Es handelt jich um den am 9. April 1902 in Hamburg geborenen ledigen Ste­ward Ernst koppelhoff.

Im gleichen Jumeliergeschäft wurde bereits am 8. März d. J. ein Raubüberfall verübt, wobei der damalige Inhaber Neuner er hoffen worden war. Auf der Flucht hatte sich der Räuber, cis er fah, daß ein Ehifonen unmöglich war, dann selbst durch einen Schuß in den Kopf getötet.

fichen Abgabeſtellen decken; fein Pfennig des Wirtschaftsgeldes Schweres Bergwerksunglück in Afrika .

der konsumgenossenschaftlich zufammengeschloffenen Berbraucher­familien darf infolge Gleichgültigkeit der genossenschaftlichen Be­tarfsversorgung verlorengehen.

Funkwinkel

Ein neuer Zyklus Die Erzählung der Woche wurde Don Walter von Hollander mit feingeschliffenen, gutgesehenen Menschenschilderungen begonnen. Es märe erfreulich gewesen, menn diesem Zyklus eine furze Mitteilung über die Absichten der Ber anstaltung vorausgefchidt worden märe. Aber man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß hier junge Schriftsteller regel­mäßig zu Gehör tommen sollen. Das Nachmittagskonzert wurde von einem Sarophonorchester bestritten, das betont vom Jazz ab rückte und die Instrumente so harmlos verwandte, als lebten wir noch in der Zeit ihres Erfinders Adolphe Sar um die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Am besten wirfte flotte, marschmäßige Musik; man verstand die Vorliebe des französischen Militärs für diese verhältnismäßig tlangwarmen Instrumente. Die Orchester mirtung war natürlich ein bißchen monoton. In der Stunde mit Büchern" behandelte Heinz Monzel, Bücher für Eltern und Er zieher". Man fpürte, daß der Vortragende mit dem Herzen bei der Sache war. Er ordnete eine Fülle von Neuerscheinungen über Er­ziehungsfragen so geschickt, daß man wirklich einen Ueberblid über Inhalt und Einstellung der Schriften befam. In der Jugend­ſtunde stellte sich den kleinen und größeren Hörern ein neuer Freund vor. Klug, lebendig, für die verschiedensten Altersstufen nerständlich und anregend waren die Bilder, die ,, Dr. Overall" aus dem großen Buche Welt aufschlug. leber Arbeiter bildung sprach Lothar Erdmann über die Deutsche Welle. Er zeigte die beiden wichtigsten, grundfählich auseinanderstrebenden Richtungen: die Arbeiterbildung, wie sie von der Unternehmerschaft heute am betontesten durch das Dinta, durch das Deutsche Institut für technische Arbeitsschulung", angestrebt wird, und jene, die die Gewerkschaftsbewegung, D., h. die Arbeiterschaft aus sich heraus, fchafft. Erdmann arbeitete die wesentlichen Unterschiede scharf, auch den Fernstehenden einleuchtend, herous. Für das Dinta ist der Arbeiter der Soldat, der dazu erzogen werden soll, unter der Leitung der Industrieoffiziere, feiner Borgesetzten, willig und mit Berständnis seine Aufgabe zu erfüllen. Die Arbeiterschaft ist aber

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nidyt jene dumpfe, lebensstumpfe Maife, die sich mit dem Geführt werden begnügt und zufrieden ist, ohne eigenen Willen zu sein, eine Menschenschicht minderen Ranges. Die mächtig aufstrebende Ges werkschaftsbewegung hat den Boden für wahre Arbeiterbildung, für Menschenbildung geschaffen. Gründliche Lehrzeit und Arbeitsschulung ist gerade von den Gewerkschaften stets gefordert morden: doch wichtiger ist die Bildung und Entwicklung der Persön lichkeit des Arbeiters, der als Menich und Staatsbürger der Gegen mart und der Zukunft verantwortlich sein soll Nur der dafür ge idilte Arbeiter fteht felbstbewußt, arbeits- und lebensfroh im/ Dasein und nur er fann erfolgreich für beffere, gefunde Lebens. Derbaltaiffe fämpfen.

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Förderforb fauft in die Tiefe.- Elf Arbeiter getötet.

Bulawayo ( Afrika ), 29. April.

In einem Bergwerf in Antelope( Diftriff Gwanda) brach eine Stahlstange in der Bremsporrichtung des Förderkorbs. Dadurch wurde zunächst der Bremser, ein Eingeborener, getötet; außerdem ftürzte der Förderkorb, der mit zehn Ein­geborenen besetzt war, auf den Grund des 450 Meter tiefen Schachtes. Sämtliche zehn 3nfaffen wurden getötet.

Wanderberatungsstelle im Rundfunk?

Wir werden um die Aufnahme des folgenden gebeten: Zu der Notiz im Dienstag- Vormärts Sommer im Rundfunk" erhalten wir folgende Zuschrift eines alten Wanderers: Zugegeben, daß der Rundfunt den Wochenendgedanken start gefördert hat; ob das aber gerade durch die Wochenendvorträge geschehen ist, be= zweifele ich Sie waren meist jo lançatmig, wie es die Reiseführer find, die jogar noch den Vorzug haben, daß sie mitteilenswertes für immer gedrudt festhalten, jo daß man sie bei Wonderungen jederzeit zu Rate ziehen fann, während das flüchtige Rundfuntwort schnell entschwindet. Für die Wochenendvorträge sollte der Rundfunk besser eine Banderberatungssteile nach Art der Wetterberatung einführen: Im Rahmen des Nachrichtendienstes werden z. B. immer Donnerstags abends zmei oder drei längere und kürzere Wander­touren im Telegrammstil mit den Eisenbahnabfahrte und rückfahrtzeiten befanntgegeben. Der Ansager sollte dabei die Marschroute ganz kurz benennen, vielleicht noch einmal wiederholen, der Hörer notiert sich die Ortschaften schnell und stellt sich dann seine Wanderungen an Hand der Karte schnell zusamunen. Was dem Hörer sonst der Wochenendvortragende lang und breit erzählt hat, nimmt er, im Führer durch den Druck für immer ton. ferviert, mit auf seine Rundfunktour und freut sich dann wirklich des Rundfunkwochenendes!

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An die Konsumenten der Bewag!

Die fast restlos freigewertschaftlich organisierte Ange­felltenschaft der Bewag beteiligt sich auf Grund ihrer gewert­schaftlichen Ueberzeugung an der Maifeier. Die Büros der Bewag sind daher nur für einen Rotbetrieb besetzt. Schwerer Verkehrsunfall in Frankreich .

In der Rue de Rennes in Paris stieß ein vollbeseiter Autobus mit einem in vollem Tempo fahrenden Lieferwagen zu sammen. 13 Fahrgäste wurden ziemlich schwer verlegt, einer davon liegt im Sterben.

Der Tod der Frau Paula Kranj.

Ein nationalistisches Blait tailte mit, daß sich Berner Strauß im Berlaufe der gestrigen Aufführung von Hafenciepers Na poleon greift ein im Theater m der Strejemannstraße zu

Arbeit gefunden. In der Zeit zwischen dem 24. und 28. Oftober 1929 ist er dom spurios verschwunden. Wie er in die Gegend von Eberswalde gekommen ist und wo er sich während der Zeit aufgehalten hat, ist noch nicht festgestellt.

Vor dem Urteil im Falfe" Prozeß.

Verteidiger plädiert für Freispruch.

Hamburg , 29. April.'

Der heutige Berhandlungstag im Falte- Popzeß brachte das Blädoyer des ersten Berteidigers Rechtsanmalt Dr. Alsberg. Er bemängelte zunächst den gegen Brenzlau und Kramarsfy beantragten Berlust der bürgerlichen Ehrenrechte, damit verbunden aber auch den Strajanirag an sich. Nach seiner Auffassung sind die Tatbestands merkmale des§ 234 nicht gegeben. Es müßte also unter allen Umständen Freifpruch erfolgen, |

Dr. Alsberg bemängelte dann die Ausführungen der Staats anwälte in den einzelnen Punkten. Fortfahrend rügte der Ver. teidiger die Tatsache, daß seinen Anträgen nicht ftaitgegeben und in eine Vernehmung der sogenannten Pariser Zeugen, die beim Bertragsabschluß zugegen waren, nicht eingetreten. worden ist. Man hat hier nicht alles getan, um den ganzen Sachverhalt aufzuklären. Was juristisch für den Begriff Menschen raub in Frage fomunt, ist in der Verhandlung nicht aufgeklärt worden. Als Beispiel ang Dr. Alsberg den bekannten Hauptmann von Köpeniď heran, der sich ja auch mit Liſt einiger Soldaten bemächtigt habe, um mit ihnen den Anfang einer friegerischen Handlung, nämlich die Ver­haftung des Bürgermeisters durch Militär, durchzuführen, um fich in den Besitz der Stadtkaffe zu setzen. Es hätte damals und noch nie seitdem jemand daran gedacht, feine Tat als Menschenraub zu bezeichnen. Der Berteidiger nannte es ein llnrecht, zu behaupten, die Angeklagten hätten deutsche Seeleute wie eine Handelsware verschachert.

dem Todesfall in seiner Familie vor der Deffentlichkeit äußern würde. Die Meldung hat sich als irrig erwiefen: Der Künstler nahm weder vor, während noch nach der Aufführung in persönlicher Angelegenheit das Wort. Er war am Schluß der Vorstellung Gegen stand einer lebhaften Ovation.

Donnerstag, den 1. Mai, abends 6 Uhr, treffen sich alle Mitglieder im Saale Märchenbrunnen zur Mitwirkung bei der Maifeier.

Spredchor für Proletarische Feierstunden.

Maifeier der Arbeiterbant. Wie uns die Bank der Ar­beiter, Angestellten und Beamten A.-G., Berlin S. 14, Wallstraße 65, mitteilt, bleiben am 1. Mai d. I. ihre Kassen und Büros geschlossen.

Unglüdsfall und keine Berzweiflungstat. Bor einigen Tagen berichteten wir über die Verzweiflungstat einer jungen Frau, die mit ihren Kindern in der Gneisenaustraße in den Tod gehen mollte. Wie wir inzwischen erfahren haben, handelt es sich jedoch um einen bedanerlichen 11n glüdsjaft

Allgemeine Wetterlage.

29.April 1930, abds.

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Owolkenlos, heiter. halb bedeck wolkig, bedeckt Regen Graupeln Schnee, Nebel, Gewitter Windstille

Im größten Teil des Reiches wehen jetzt frische bis starte nord­östliche Winde. Die Luft, die fie bringen, ist recht trocken. Zur Wolterbildung fam es infolgedessen nur vereinzelt in schwachem Maße. Ein Hoch, das bisher zwischen Schottland und Island lagerte, dringt jezt über Südjkandinavien nach dem mittleren Eu­ ropa vor. Am Mittwoch werden wir wohl auf seiner Südseite liegen und lebhafte Luftbewegung haben. Später dürften die Winde jedoch nachlaffen, und die Luft dürfte sich am Tage wieder langfam

erwärmen.

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Wetteraussichten für Berlin . Bei frischen östlichen Winden etwas Bewöltungsabnahme, fühler als bisher. Für Deutschland . Im Alpenvorland und in den schlesischen Gebirgen etwas Regen, sonst heiter bei sehr frischen nordöstlichen Winden, wenig Temperatur. änderung.

Der Michels- Neubau in der Leipziger Straße . Mit dem heus tigen Tage hat die bekannte Firma Seidenhaus Michels u Cie in der Leipziger Straße 87 ihren Neubau bezogen. Das mit allen Errungenschaften der Neuzeit erbaute und eingerichtete Haus bient vorzugsnese den bedeutenden Interessen für Engros urd Export Auch die verschiedenen, der Firma angegliederten Fa briten haben hier ihre Verkaufs- und Expeditionsabteilungen er halten. Bom Barterre find einstweisen nur die großen Fenster mit gutem Geschmad und gewohnter Bracht detoriert worden. Der neue Bau bringt in das Bild der City eine weitere belebende Note