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Gasanstalt im Transparent. Tagung der Röntgengesellschaft.

Gie ist verschwunden, aber demonstriert mit der KPD  .

Aus sehr verständlichen finanziellen Gründen müssen die Röntgenologische Darstellung der Harnwege/ Krebsbestrahlung/ Erbschädigung

deutschen   Kommunisten ihren russischen Auftrag und Gelbgebern gegenüber so tun, als stünde die ganze Arbeiterschaft Deutschlands  hinter ihnen und Deutschland   selbst unmittelbar vor der Revolution. Wenn z. B. bei Schultheiß- Bazenhofer, Wert Nordost, von einer Belegschaft von 620 Mann ganze 6 Mann in der kommu­ nistischen   Versammlung erscheinen, dann wird nach Moskau   gefuntt: Belegschaft vor Schultheiß- Patzenhofer beschließt revolutionären Massenstreit am 1. Mai."

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Aber man weiß längst, daß bei den Kommunisten nicht nur an der Spizze Nullen stehen, die von Moskau   der sogenannten Kommu nistischen Partei Deutschlands   aufgehängt werden, sondern daß diese fich dafür revanchiert und den Zahlen ihrer Nachläufer, die nach Mostau gefunft werden, gleichfalls einige Nullen anhängt. Somit ist alles in Ordnung. Die Machthaber im Lande Potemkins werden Bescheid wissen. Daß aber von einem Betrieb, der gar nicht existiert, in großer Aufmachung berichtet wird, dürfte selbst den Nachfolgern Potemkins nicht ohne weiteres geläufig sein. Das von diesen bezahlte Berliner   Organ veröffentlichte gestern in Fettdrud und großer Auf­machung u. a. folgende Notiz:

,, Die Arbeiter der Gasanstalt Schmargendorf be schlossen, am 1. Mai die Arbeitsruhe durchzuführen und mit Auto: mobilen zum Lustgarten zu demonstrieren. Die Belegschaft

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Krebs der Zunge, der Wange und der Mandeln, der durch seinen Sig zu einem schrecklichen Leiden für den Befallenen wird, soweit zur Schrumpfung zu bringen, daß eine anschließende Operation ihn völlig beseitigen kann, daß leider sogar mancher Kranke in diesem Stadium die Operation verweigert, weil er sich gesund fühlt!

Unter der Leitung des Hamburger   Röntgenologen Holt- des Gefichtes, eine Erkrankung des hohen Alters, zu beseitigen, den busen wurde auf der 21. Tagung der Deutschen Röntgen gesellschaft ein ungemein reiches Programm 70 Borträge ohne die Diskussion! erledigt, aus dem fich nur die wichtigsten Puntte wiedergeben lassen. Der erste Tag, der Diagnostik gewidmet. brachte eine Aussprache über das erst in diesem Jahre entwickeíte Verfahren, die Harnwege röntgenologisch darzustellen durch Ein­führung eines jodhaltigen Mittels, des rosetettan, in die Blutbahn. Der Erfinder der Pyelographie, der Photographie berg  ( Berlin  ), bezeichnete selbst das neue Verfahren als einen des Nierenbeckens nach Füllung von der Blase aus, Prof. Lichter wichtigen Schritt über die Pyelographie hinaus. Da die Nieren den ins Blut eingesprigten Farbstoff erst, ausscheiden nissen, damit die ableitenden Harnwege im Röntgenlicht einen Schatten geben tönnen, ist die Methode zugleich eine Prüfung der Leistungsfähigkeit der Nieren, während man früher Arbeitsleistung und anatomisches Ver­balten der Nieren getremt prüfen mußte.

Zwei Schweizer   standen neben einem Deutschen   als Haupt ( Zürich  ) und Holfelder( Frankfurt   a. M.) berichteten über die referenten des zweiten Tages. Miescher( Zürich  ), Schinz gegenwärtigen Methoden der Krebsbestrahlung und ihre Erfolge. Sie erfüllten ihre Aufgabe, wie sie ausdrücklich betonten, als Mitt­ler: die neueren Verfahren sind im wesentlichen in Frankreich   und Amerika   ausgebaut und werden in Deutschland   noch verhältnis

von 350 Mann wählte ein Maitomitee aus 8 Mit­gliedern und bestimmte 22 Rollegen als Ordner." Die ,, Gasanstalt Schmargendorf", die da mit 350 Mann, 22 Ordmäßig wenig angewandt. Man ist davon abgekommen, allein die nern, Automobilen und einem Maitomitee bei der tommunistischen Demonstration aufmarschieren wird, wurde vor sieben Jahren stillgelegt, die Gebäude sind inzwischen abgerissen worden, das Gelände wird planiert, auf dem Sportpläße und ein städtisches Krankenhaus errichtet werden sollen.

Es ist aber durchaus möglich, daß bei der kommunistischen   De monstration im Lustgarten Transparente und Autos auffahren werden, versehen mit der Inschrift ,, Gasanstalt Schmargendorf". Wie es in Theatern vorkommt, daß man mit alten Kulissen ein Stück neu inszeniert, so inszeniert auch die kommunistische Regie aus alten Beständen ihre allerdings nicht mehr neuen Theateraufführungen. Der Gespensterzug der Gasanstalt Schmargendorf" wird da feine Ausnahme sein. Sicher ist, daß der Belegschaft der Gasanstalt Schmargendorf" die Arbeitrsuhe am 1. Mai nicht schwer fallen wird.

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5. Areis Friedrichshain, Bildungsausschuß. Zur Maifeier begeben sich die Fahnendelegationen unmittelbar nach der Demon stration nach dem Saalbau Friedrichshain zur Ausschmückung des Saales. Die Bildungsobleute der Abteilungen müssen pünktlich 6 Uhr im Schweizergarten sein.

verabreichte Stahlenmenge als Gradmesser der Wirkung zu berück­fichtigen, und hat die Bedeutung der Qualität der Strahlen sowie der örtlichen und zeitlichen Berteilung beachten gelernt. Es ist durchaus nicht gleich, ob eine bestimmte Strahlenmenge in einer Sigung auf eine Stelle verabreicht wird, oder in verteilten Dosen von verschiedenen Feldern aus in den Körper eindringt. Die Me­thode der Dauerbestrahlung, sehr geringe Dosen über Stunden verteilt und tagelang hintereinander fortgefeßt, brachte therapeutische Erfolge bei bestimmten Formen von Krebs, der ja bekanntlich je nach Art und Siz ganz verschieden auf Röntgen- und Radiumstrahlen reagiert. Erfreulich war die Mitteilung, daß es mit faft hundertprozentiger Sicherheit gelingt, die flachen Hautkrebse

Kleine Leute mit großem Mund.

Das Büro der Volksfürsorge, Ritterstr. 126, bleibt am 1. Mai gerufen. Die Bezeichnung ,, außerordentliche Mitgliederversammlung" geschlossen.

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Kinderfreunde Tiergarten. Gruppe August Bebel  : Wir treffen uns zu unserer Maifeier am Donnerstag, 1. Mai, 8% Uhr im Ottopart. Faltentleider anziehen. Neft falten I: Heute, Mittwoch, im Heim Waldenserstraße von 17% bis 19% Uhr wich tige Faltenversammlung.

FUNK UND­

AM ABEND

Mittwoch, 30. April.

Berlin  .

16.05 Erich Kästner  : Emil und die Detektive  ."

17.00 1. Händel  : Sonate D- Dur.

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2. Beethoven: Romanze P- Dur( Eva Haupt­ mann  , Violine. Am Flügel: Julius   Bürger.)

17.25 Gertrud Barrison: Begegnungen mit Peter Altenberg  . 17.45 Prof. Joh. Biehle, Bautzen  : Der Klangwert der Glocke. 18.10 Wronsky: Sommer- Luftverkehr 1930.

18.30 Lehár  .

20.00 Hans Flesch  : Rückblick auf Platten. 20.30 Unterhaltungsmusik.

21.00 Darius Milhaud  . Dirigent: Der Komponist. 1. II. Suite symphonique.

2. Saudades do Brazil, Suite de danses. 3. Chants populaires He­22.30-1.00 Von Hamburg  : Vom Hexentanzplatz und der Roßtrappe im Harz  :

braïques( Fred Drissen, Bariton; Berliner   Funk- Orchester).

Die Walpurgisnacht".

Königswusterhausen. 16.00 Direktor Hans Würtz  : Krüppelpädagogik.

16.30 Nachmittagskonzert von Hamburg  .

17.30 Dr. Ludwig Landshoff  : Partitur und Klavierauszug. 17.55 Helmut Zimmermann: Vom privaten Versicherungswesen.

Ausspracheabend der sogenannten Volfsbühnenoppofition. Für gestern abend hatte der radifale Arbeitsausschuß der Sonderabteilungen der Boltsbühne seine Ge­treuen zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung" auf­hatte er aus eigener Machtvollkommenheit gewählt. Satzungsgemäß fann lediglich der Vorstand der Volksbühne Mitgliederversammlungen einberufen. Aber man wollte wohl durch die kühne Ankündigung des Aussptacheabends in höherem Maße die ,, Massen" mobilisieren. Und erlebte einen täglichen Reinfall. Ganze 250 Teilnehmer hatten sich versammelt und von diesen 250 standen nicht einmal alle auf Seiten der ,, Opposition".

Auch vom Vorstand der Boltsbühne waren mehrere Mit glieder anwesend. Die Herren von der Opposition hätten es nun gar zu gern gesehen, wenn einer von diesen das Wort genommen und ihre Versammlung interessant gemacht hätte. Aber vernünftiger­weise beschränkten sich die Vorstandsmitglieder auf das Zuhören. Das Schweigen des Borstandes zu den unausgesetzten Provokationen und Angriffen war die beste Antwort, die diesem Grüppchen radikaler Schreihälfe zuteil werden konnte.

Im übrigen verlief die Versammlung, wie vorauszusehen ge wesen war. Getreu der vom Karl- Liebknecht- Haus ausgegebenen Parole, um Gotteswillen nicht die Voltsbühne zu verlassen und damit den absoluten Mangel an Anhang und Fähigkeit zum Aufbau einer neuen Organisation der Deffentlichefit fundgutun, erklärte man immer wieder, daß man nicht an eine Spaltung" der Volksbühne dente. Zugleich aber proflamierte man in Reden und in einer Refolution einen noch verschärften Kampf gegen die Beitung der Voltsbühne und die hinter ihr stehende Neun- Zehntel­Mehrheit der Mitglieder. Wir erfuhren auch von den verschärf= ten" Rampfmethoden, die munmehr angewandt werden follen. Man werde jetzt den Kampf aus den Versammlungen in bie Borstellungen tragen. Man werde dort attiv" werden, man werde Diskussionen entfesseln", also mit einem Wort: in den Vorstellungen Klamaut machen. Die Frage ist freilich, ob das Gros der Mitglieder sich derartige Methoden gefallen lassen wind. Schließlich gibt es noch Mittel und Möglichkeiten, Stören Organisation zu entfernen, in die sie nicht hineingehören!

18.20 Architekt Franz Hoffmann  : Was muß jedermann wissen, wenn er ein Haus friede aus dem Theater und darüber hinaus überhaupt aus einer

bauen will?

18.40 Spanisch für Anfänger.

19.05 Dipl.- Ing. Dr. Trautvetter: Verkehrsbewältigung in den Großstädten. 19.30 Dr. Alfred Schmitz: Die Beamtenräte bei der Reichsbahn.

20.30 Robert Schumann  : Trio D- Moll, op. 63 für Pianoforte, Violine und Violoncell.( Prof. Moritz Mayer- Mahr   am Flügel; Alfred Wittenberg  , Vio­line; Joseph Schuster, Cello.)

21.00 Unterhaltungsmusik.

Donnerstag, 1. Mai.

6.30 Funkgymnastik( Artur Holz).

Anschließend Frühkonzert.

Berlin  .

9.00 Schulfunk, Richard Klewitz: Lieder der Arbeit.

12.00 Konzert.

14.00 Exotischer Gesangsstil

päische Schallplatten).

Europäischer Gesangsstil( exotische and euro­

15.20 Gen.- Sekretär Paul Levi  , Otto Dobbermann und Carola Wede: Hygiene im Haushalt.

15.40 H. Krommer: Maschinengiganten und ihre Bezwinger.

16.05 Aktuelle Abteilung.

16.30 Kammermusik. 1. Marx: Quartett G- Moll, op. 7. 2. Alexander Jemnitz  :

Bemerkenswerterweise zog man übrigens nicht nur gegen den Borstand los. Die allerschärfsten Hiebe richtete man gegen den fünft. lerischen Leiter der Voltsbühne, K. H. Martin. Dieser hat sich den Haß der Herren zugezogen, indem er seine Inszenierungsarbeit nicht ihrem Diftat unterwerfen wollte. Er ist jetzt ein Verräter", mit dem man, abrechnen" muß. Natürlich betam auch wieder die Sozialdemokratie ihr Teil. Die Gesellschaft, die sich offiziell durch die Bezirksleitung der Kommunistischen Partei für Berlin­Brandenburg zu Frattionsfizungen" zusammenberufen läßt, über­taschte durch die Erklärung, daß sie ihrerseits völlig unabhängig für eine profetarisch- revolutionäre Kunst tämpfe, während der Borstand der Volksbühne ein Stlave der SPD  . sei.

Serenade für Violine, Viola und Violoncell, op. 24.- 3. Janacek  : Quartett Diskussionsredner tonnte man, auch wenn er an der Volksbühne

( Lambinon- Quartett).

17.30 Interview der Woche.

17.55 Prof. H. Reichenbach: Naturwissenschaften.

18.20 Teemusik.

18.55 John Förste: Kleine Geschichten.

19.10 Chorgesänge.

19.30 Peter Graßmann, Vorsitzender des ADGB.  : 40 Jahre 1. Mai.

19.50 Vom Arbeitsmarkt.

19.55 Kroll- Oper, Fidelio  ", Oper von Beethoven  . Dirig.: Otto Klemperer  . Anschließend: Zeit, Wetter, Tagesnachrichten, Sport. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik,

Königswusterhausen.

9.00 Rektor Walter Hauer: Kind und Feuerwehr.

9.30 Friedrich Hebbel  : Gyges und sein Ring. IV. Akt.

10.35 Mitteilungen des Verbandes der Preußischen Landgemeinden.

14.30 Joachim Beck: Mit dem Kanu ins Schwarze Meer  .

15.00 Von München  : Deutsch   für Ausländer.

15.40 Dr. M. Erffa: Die Frau als Rechtsanwalt,

16.00 Stud.- Rat Dr. Will Ziegelmayer: Naturwissenschaften.

17.30 Hans von Hülsen  : Eigene Dichtungen.

In der langen Diskussion suchten auch zwei, drei Besucher des Abends das Wort zu nehmen, die nicht in allem ben Standpunkt der Mehrheit teilten. Natürlich wurden sie, sobald sie etwas un­erwünschtes fagten, niedergebrüllt. Gewiß, bei diesem oder jenem Kritik übte, spüren, daß er nicht bloß als Wolf mit den Wölfen heulte. Aber bei den meisten hatte man den Eindruck, daß es fich nicht um den Wunsch einer Klärung einer fachlichen Auseinander setzung, einer Fortbildung des Bestehenden handele, sondern um eine reine Stänferei mit dem Ziel, politische 3erfegungs­arbeit in der Volksbühne zu treiben. Deutlich spürte man dieselben Methoden, die von den Kommunisten seit langer Zeit in den Gewerkschaften, in den Konsumgenossenschaften, bei den Frei­dentern und Arbeiterfängern angewandt werden. Wehe, wenn das die frische Jugend sein soll, die für die Sache des Proletariats fämpft! Behe, wenn diese Gesellschaft auch nur in der Volksbühne bas Szepter in die Hand befäme!

Aber das ist ja erfreulicherweise nicht zu fürchten. Und der gestrige Ausspracheabend wird noch das feinige bazu beigetragen haben, um dieser Opposition" den Boden unter den Füßen fort.

17.55 Dr. Dr. Lange: Das Auslandsdeutschtum als internationaler Vermittler in zuziehen. Osteuropa  .

18.20 Artur Heye  : Im Inseldelta des Amazonas  .

18.40 Spanisch für Fortgeschrittene.

19.05 Landrat Egidi: Feuerschutz in der Landwirtschaft.

20.00 Orchesterkonzert,

Eine Ausstellung von Aufnahmen afrikanischer Felsbilder das Er­gebnis der Forschungserpedition von Leo Frobenius   in Südafrila wird am 4. Mai, mittags 12 Uhr, im Lichthof des ehemaligen Kunstgewerbe­mujeums, Bring- Albrecht- Str. 7, eröffnet

Mit den Erbforschern hatte sich der Kongreß auseinander­zusetzen über die Frage, ob und wieweit Röntgen und Radium­strahlen zu Erbschädigungen führen fönnen. Stubbe vom Kaiser­führten im Bilde die Ergebnisse der Bestrahlung von Pflanzen­Wilhelm- Institut in Müncheberg  ( Marf) und Stein( Dahlem  ) samen und teimen vor. Ihre Versuche lassen feinen Zweifel an der Tatsache, daß Schädigungen der Erbmasse in hohem Prozent­faze porfommen. Bestrahlung der Pflanzenembryonen, der Samen, hat schon in der aus diesem Samen entstehenden Generation hat schon in der aus diesem

Krüppel-, Zwerg- und Hochwuchsformen zur Folge, die dann ge­häuft in der nächsten Generation auftreten. Die Fruchtbarkeit sowie die Lebensfähigkeit der Nachkommen ist verringert. Mikroskopisch erfennt man Wucherungsvorgänge frebsartiger Natur, die alle Ge­Fortpflanzungsorgane am schwersten schädigen. Natürlich lassen sich webe von der Wurzel bis zur Blüte durchsetzen und gerade die diese Erscheinungen von den Pflanzen nicht ohne weiteres auf Menschen übertragen, obwohl die beiden bekannten Erbforscher Eugen Fischer  ( Dahlem  ) und Baur.( Müncheberg  ) übereinstim mend betonten, daß noch nicht ein Phänomen der Vererbung beim Menschen bekannt sei, das grundsätzlich von dem Verhalten der übrigen Lebewesen abwiche. Besonders gewarnt wurde deswegen, meil sich Schädigungen beim Menschen erst in der zweiten und dritten Generation, d. h. vielleicht erst in hundert Jahren, zeigen werden. Die Aerzte, besonders Holzt necht( Wien  ), wiesen frei­lich mit Recht darauf hin, daß bereits eine große Zahl normaler Nachkommen auch nach der durch Röntgenbestrahlung der Eierstöcke vorgenommenen zeitweiligen Sterilisierung der Frau bekannt seien, die keinerlei Defekte aufwiesen. Energisch zurückgewiesen wurde die Meinung, daß gar schon die bei diagnostischen Methoden verab reichten Strahlenmengen irgendeine Schädigung der Erbmasse her­vorrufen tönnten.

Die Gomme." Ulfa  - Palast am 300.

Dr. G. W.

Man bemüht sich neuerdings in Deutschland  , Kriegsfilme ohne jede Tendenz herzustellen. Wir hatten den Weltkrieg" der Ufa  ", ersten und zweiten Teil der dritte steht immer( man fann wohl

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fagen: glüdlicherweise") noch aus wir hatten ferner die englische Seeschlacht bei Coronel und den Falklandinseln  ", und wir hatten einen französischen ,,, Verbun". Es trat dabei das Bestreben hervor, auch dem Gegner gerecht zu werden, aber daß jede Tendenz gefehlt hätte, läßt sich beim besten Willen nicht behaupten.

genommen werden"

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Episode weniger breit als in den früheren. Immerhin müssen wir In dem neuesten Kriegsfilm ,,, Die Somme", macht sich die das Wiedersehen von drei Brüdern an der Front über uns ergehen laffen, die briefliche Anfrage des ältesten bei der Mutter: Hat sich hans schon freiwillig gemeldet?" zu ergänzen: Benn nicht, dann aber balli!" Ueberhaupt diese Terte! Noch immer bricht der feind­liche Angriff zusammen", muß ein kleiner Frontabschnitt zurück­berichten der großen Zeit". Die Heldenmutter, die ihre Söhne genau wie in den leisetreterischen Heeres­verliert, schickt den letzten, ein halbes Kind noch, weg mit den Worten: Es muß sein!" Das ist ein Irrtum: Hunderttausende find als unablömmlich" zu Hause geblieben und haben gute Geschäfte gemacht. Ein unbedeutende Alenderung hätte die wahre Stimmung der Mütter von 1916 verraten, die Frageform: Muß es sein?!" Und wenn dann zum Schluß der Jüngste, der mit halbem Be­Nacht im Schüßengraben fällt, tröstet sich die Mutter mit dem Blick dauern seine Abfommandierung in die Heimat erfährt, in der letzten auf das Krugifir. Ist das vielleicht eine geringere Blasphemia, als menn George Großz den Getreuzigten mit Gasmaste und Kommiß stiefeln darstellt?

einheitlicher, als der Weltfrieg". Bermutlich) stand dem Regisseur, Im übrigen ist dieser Film technisch bedeutend besser, vor allem Heinz Paul  , das amtliche Material reichlich zur Verfügung: nur ganz selten hat man den Eindruck gestellter Bilder. Die nächtlichen Angriffe der Engländer in ,, Niemands Land" vor dem vom Ge­schüßfeuer wetterleuchtenden schwarzen Himmel, thre auffahrende Feldartillerie, und dann der erste Tank: all das ist in ungeheuer einprägsamen Bildern festgehalten. Die sprechen eine ganze andere Sprache als die schwächlichen Terte. Es bedürfte nur weniger Schnitte und man hätte das Material für einen Kriegsfilm, der zugleich ein Antifriegsfilm wäre. Dann noch etwa ein paar Kulturbildchen aus der Etappe, in der die Herren Offiziere schlemmen, und aus dem Vaterland, in dem derweile die Industrieaktien hoch­schnellen und der wahre Kriegsfilm wäre fertig.

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Magdalena."

Hermann Hieber.

Theater in der Klofterstraße.

Ludwig Thomas bayerisches Boltsstüd ,, Magdalena". ift aus derbem Holz geschnitten. Und bei der Aufführung im Theater in der Klosterstraße bemühte sich glücklicherweise niemand, pfychologische Haarspaltereien hineinzugeheimniffen, obgleich die Ver lockung dazu mindestens für die Darsteller des Vaters und des Knechtes groß genug ist. Schwer und ecig, in der Körperlichkeit wie im Seelischen, standen die Menschen auf der Bühne. Die einzig differenzierte Gestalt, die gefallene Tochter, die aus dem Dorf herausgehegt werden soll, wurden von Sybel Morel mit schwankender Darstellungskraft verkörpert, am lebensechtesten in dem tragischen Schlußaft. Den tiefsten Eindruck des Abends vermittelt Franz Sondinger in der Rolle des Knechtes, der hier sehr fein die gesunde Mischung von Mitgefühl und eigenem startem Lebenswillen fand. Doch auch die übrigen Darsteller gaben sauber gerundete Leistungen. Das Publikum zeigte sich recht befriedigt. Trotzdem sei dem Regisseur Franz Sondinger geraten, den Schluß der Tragödie etwas weniger finoplakatmäßig zu gestalten. Dekorativ vor der Rampe, genau im Mittelpunkt der Bühne, mußte der Vater die Tochter erstechen. Dazu ist Ludwig Thomas Menschengestaltung zu echt, und dazu war die Aufführung zu anständig, um in solchem Bild unterzugehen.

-Iz.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co.. Berlin   SW 68. Lindenstraße Sierzu 1 Beilage.