Bürgerkrieg, eine schöne Sache Fabrikant Pinke will am 1. Mai Ruhe haben.
Frick- Leute und Thälmänner stimmen darin überein.
Auf Grund des Gesetzes zum Schutz der Republik verbietet der nationalsozialistische Innenminister Thüringens , Frid, fommunistische Zeitungen. Indessen stellt das Berliner Organ seiner Partei ,, Der Nationalsozialist" seine weitgehende Uebereinstimmung mit den Kommunisten fest, indem er eine Auseinandersetzung mit den Rot- Front- Leuten folgendermaßen beginnt:
Bürgerkrieg ist eine schöne Sache, und Barri faden sind es auch, und Lafernenpfähle ebenso, zumal wenn einige Bankdirektoren daran baumeln. Das behauptet wenigstens die Rote Fahne " und mit ihr die ganze KPD.- Presse. Und sie hat recht damit; wir stimmen da vollkommen überein.
Im weiteren Verlauf wird dann dargetan, daß der Bürgerkrieg Kampf ist: grausamer und verbisse= ner, erbitterter und opferreicher Kampf". Diesen Kampf zu führen sei Rotfront unfähig, weil der richtige militärische Geist fehle. Vor dieser Truppe, heißt es zum Schluß, braucht sich feiner zu fürchten, es sei denn, er ginge allein und im Dunkeln und unbewaffnet über die. Straße.
Das Privileg, den Bürgerkrieg richtig als grausamen und verbissenen Kampf" Deutscher gegen Deutsche zu führen, nehmen demnach die Nationalsozialisten für sich in Anspruch. Denn darin, daß das gegenseitige Hälseabschneiden ,, eine schöne Sache" ist, stimmen sie ja mit den Kommunisten vollfommen überein. Inzwischen verbietet Herr Frick, weil sie des richtigen Bürgerkriegsgeistes, ermangeln, fommunistische Zeitungen auf Grund des von den Nationalsozialisten im Reichstag abgelehnten Gesezes zum Schuße der Republik .
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Das Gesez enthält einen Paragraphen, der die Minister der Republik besonders schüßt wer schüßt die Re publik vor den Ministern?- und dieser Paragraph ist es ja gerade, den Herr Frick zu Selbstschutzwecken angewendet hat menn wir nicht irren, als der erste von sämtlichen Ministern der Deutschen Republik und sämtlichen Freistaaten!
Goebbels predigt den Schweden .
Der nationalsozialistische Abgeordnete Goebbels hat eine Osterfahrt nach Schweden unternommen, über die er den Lesern feines Angriffs" ausführlich berichtet. Er beginnt mit der Schilderung der Eindrücke, die er auf der zehnstündigen Fahrt von Trelle borg nach Stocholm gewonnen hat:
,, Die Menschen sind blond und hoch gewachsen. Man fühlt fich wie ein Liliput unter Riesen. Die Frauen schlank und aufgeschossen, und je näher man Stockholm kommt, desto schöner werden sie. Bei den Märmern fällt ein gewisser Bug verdrossener Gleichgültigkeit auf. Die Geschichte hat diesem
edlen Volk seit langem feine Aufgabe mehr gegeben.
Es geht ihm zu gut!
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Ruhe!!! Anna, die Jalousie herunter ☐☐☐
hört die Völker Signale
Meine Rub ist hin
mein Herz ist schwer Es reicht
g
noch nicht, Uberfall
Hulda, ans Völk Klavier!
Die hohe Wonnegar
Signale
Jch höre noch immer was. Anna, Grammophon!"
Heil dir
Internationale
im Siegerkran
Recht
Signale
Wo ist die Frau, die
Sie ermordet haben?
Abschied im Generalrat.
4.ABEKING
Luthers Rede an die ausscheidenden ausländischen Mitglieder.
Gestern fand nach einer Sigung des Generalrats der Reichs| banken und Bewältigung großer Probleme der Weltwirtschaft durch bant in Anwesenheit des Reichskanzlers eine Abschiedsfeier solche Zusammenarbeit haben einen Teil ihres Ursprungs ohne für die ausscheidenden ausländischen Generalratsmitglieder statt, 3weifel in den Erfahrungen des Generalrats.
bei der Reichsbantpräsident Dr. Luther die Arbeit der Ausscheidenden ehrte und etwa ausführte:
Und die Folgen eines forglosen Daseins prägen fich Die Arbeit des Generalrats habe einstmals seinen Einzug in unverkennbar in den Gesichtern der Männer aus. Das fällt um fo die Reichsbant durch das Tor des mihirauens gehalten. mehr auf, als sie groß und imponierend von Gestalt sind. Aber 1924 jei sogar der Gedanke aufgetaucht, die Emissionsabteilung der es fehlt ihnen die Kraft, die Zucht, die Sammlung. 3uder- neu zu gründenden Notenbant im Auslande zu errichten. Aber wasser nennt man solche Typen in Schweden . Limonade von den ersten Tagungen an hätten die ausländischen Mitglieder des statt Blut. Dagegen sind die Frauen von einer Sicherheit Generalrats mit Deutschland ihre Verantwortung gerade gegenüber und Grazie des Auftretens, daß man trotzdem feinen Augenblick der Reichsbank gefühlt und betätigt. Die sachliche Mitarbeit der ausvergißt, daß man in einem urgermanischen Land weilt." ländischen Herren habe sich so in ihrer Wirkung als eine aufbauende Kraft der Reichsbank selbst bewährt.
Den Schweden fehlt alles, was uns glücklich gemacht hat, der Weltkrieg, der Bürgerkrieg und die Nationalsozialisten. Es iſt Zeit, daß sie das schleunigst nachholen, sonst werden fie ewig schlappe Kerle bleiben. Goebbels war zwar auch nicht im Weltkrieg, aber in seinen Adern freist Heldenblut und es freist offenbar desto stürmischer, je näher er an Stockholm kommt und je schöner infolge: dessen die Schwedinnen werden. Vor ihnen erscheint er nun: Liliput unter Limonadenriesen, flein aber oho!
Für Deutschland sei es eine Erlösung von schwerer Last, daß durch die Ammahme des Young- Planes die ausländischen Kontrollbefugnisse wegfallen. Nachdem aus dem Mißtrauen des Dawes- Planes einstmals das Vertrauen geboren worden sei, solle nun aus dem Vertrauen des Young- Planes auch das Vertrauen auf Deutschlands Zukunft einen neuen Antrieb erfahren. Das gemeinschaftliche Beraten und Beschließen im Generalrat sei für Zuckerwasser- Schweden hütet eure graziösen Urgermaninnen! den deutschen Kredit im Ausland sehr wichtig gewesen. Auch die mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich verbundenen Absichten einer wachsenden Zusammenarbeit der Noten
Goebbels tommt!
Der Parifer Besuch des Bundeskanzlers Schober scheint sich, wenn man das Fazit der Pressestimmen von rechts und
Am wichtigsten erscheint heute das Problem des Kapital. verkehrs zwischen den Nationen Daz Deutschbedarf, in erster Linie zur Umwandlung des furzfristigen Kredits land der befruchtenden Wirkung eines Kapitalftroms besonders in langfristigen Kredit, fei der Welt bekannt. Die Staumehre, die die wirtschaftlich zweckmäßige Ausbreitung des Kapitalſtromes verhindern, feien zum Teil politischer Art. Zur Niederlegung dieser Staumehre gehöre das wachsende Vertrauen der Völker zu einander. Die Erfahrung des Generalrats werde weiter dahin wirken, daß auch in der breiten Masse der Kapitalisten des Auslandes das Zutrauen zum deutschen Bolte und seiner Wirtschaft noch gefestigt und erhöht werde.
Deutschland stehe unter dem Drud einer fehr großen Arbeitslosigkeit. Auf die Dauer hänge das deutsche Wirt schaftsleben und damit die Fähigkeit Deutschlands , seine internationalen Verpflichtungen zu erfüllen, von nichts mehr ab als von der Bereitwilligkeit der ausländischen Märkte, deutsche Waren und Leistungen aufzunehmen.
Der Generalrat möge fich die Ueberzeugung erhalten, daß es Der Wille des deutschen Boltes ist, Deutschland wieder aufzubauen und die übernommenen Ver pflichtungen zu erfüllen.
Deutscher Protest in Warschau .
links zieht, zu einem diplomatischen Erfolg auszugestalten, Gegen ständiges Weberfliegen deutschen Bodens durch polnische Militärflugzeuge
d. h., in Laiensprache übersetzt, daß Schober aller Voraussicht nach in Paris diejenige finanzielle Hilfe finden wird, die er sucht, und die seit Jahren das hauptsächlichste Objekt der diplomatischen Bemühungen Desterreichs darstellt. In Frankreich besteht aus mehrfachen politischen Erwägungen der ernste Wille, Desterreich beizustehen, soweit Schober hinsichtlich der außen- und innenpolitischen Orientierung Desterreichs ausreichende Garantien als Gegenleistung bieten fann. Was Desterreichs Innenpolitik betrifft, so scheint Schober es an Beweisen seines guten Willens zur strafferen Orientierung der Zentralgewalt" nicht haben fehlen lassen. Ein offizielles Kom muniqué über die Unterredung zwischen Briand und Schober weist sogar
gegen jedes diplomatische Herkommen zwischen Vertretern zweier souveräner Staaten ausdrücklich darauf hin, daß der Bundeskanzler dem französischen Außenminister über die innerpolitischen Verhältnisse in Defterreich ausführlich Bericht erstattet habe."
Auch auf außenpolitischem Gebiet verstand es Schober durch die glatte und geschichte Formel von der engen Kultur- und Schicksals gemeinschaft Desterreichs und Deutschlands , die zwei Staaten, aber eine Nation bilden, sich jedoch ihren Verpflichtungen zur Aufrechterhaltung ihrer vollen Souveränität bewußt seien", die
gewünschte Beruhigung über die Anschlußfrage
zu geben. Damit hat Desterreichs Bundeskanzler das politische Terrain für den eigentlichen finanziellen 3wed seiner Reise geklärt und wird, nachdem er noch die Gelegenheit benützt hat, mit dem Pariser Bolizeipräfetten Chiappe eine innige Aussprache zu pflegen- vermutlich über die neuesten Errungenschaften zur Abwehr der roten Gefahr" beruhigt und mit dem Großfreuz der Ehrenlegion geschmückt, das ihm Herr Doumergue am Mittwoch verabreichte, nach London abreifen können.
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Der langjährige Preffeattaché der österreichischen Gesandtschaft in Berlin , Dr. Balfer bäd, ist zum Sektionsrat( Ministerialrat) Wafferbäd,
ernannt worden.
Das Auswärtige Amt hat die deutsche Gesandtschaft in Warschau angewiesen, bei der polnischen Regierung mit allem Nachdruck auf die in letzter Zeit sich wieder häufenden Fälle von Gren 3- perlegungen durch polnische Militärflugzeuge Beschwerde zu führen und darauf hinzuweisen, daß die Beschwerde zu führen und darauf hinzuweisen, daß die deutsche Regierung unter feinen Umständen eine systematische Ueberfliegung der deutschen Grenze, wie das bereits im vorigen Jahre festzustellen gewesen sei, dulden werde. Der Gesandte wird gleich zeitig an das im vorigen Jahre von der polnischen Regierung gegebene Versprechen erinnert, die Schuldigen unnachsichtig zu bestrafen.
Dazu bemerkt die offiziöse Deutsche diplomatisch- politische Korrespondenz":
Am 23. April ist bei Deutsch- Enlau einwandfrei ein pol nisches Militärflugzeug festgestellt worden. Am 29. April wurden drei polnische Militärflieger in den Kreisen Reidenburg und Ortelsburg festgestellt. Darüber hinaus liegen noch einige nicht ganz einwandfrei geklärte Fälle vor. Am 25. April hat ein polnisches Flugzeug, bei dem es sich ausnahmsweise nicht um ein Militärflugzeug handelt, einen Teil des Kreises Neidenburg überflogen. Am 23. April ist der Kreis Drtelsburg von einem polnischen Flugzeug überflogen worden, von dem man noch nicht genau weiß, ob es sich um ein Militärflugzeug handelt. Die Zeugen vernehmung hierüber ist noch im Gange.
Bon zuständiger Stelle wird in diesem Zusammenhang auf eine Ueberfliegung von fremden Gebietsteilen behandelt. Danach müssen, Verordnung des Reichsverkehrsministeriums hingewiesen, die die falls ein fremdes Flugzeug festgestellt wird, Signalschüsse mit In der Tat sind derartige Vorkommniffe, die in einem Einzel Rauchentwidlung abgegeben werden, um das Flugzeug fall als ein Versehen entschuldigt werden mögen, in zum Landen zu veranlassen. Im Falle der Nichtachtung dieser der jetzt beobachteten häufung geeignet, die deutsch- polnischen Forderung fönnen die Flugzeuge zur zwangsweisen Ban Beziehungen aufs ernſtefte zu stören, um deren Verbesserung und dung veranlaßt werden. Die Frage, was hierunter zu verstehen Ausgleichung man sich in jüngster Zeit mit einigem Erfolg bemüht ist, ist in der betreffenden Verordnung offen gelaffen. Das hat. Deutschland besitzt auf Grund der. Versailler Bestimmungen Auswärtige Amt hat bereits vor einiger Zeit bei allen deutschen mittel; berartige Grenzverlegungen sind also eine sehr billige eindern geschieht, wenn ein Flugzeug eines anderen Landes die Grenze feine eigenen Militärflugzeuge und teine Abwehr Missionen im Auslande nachgefragt, was in den fremden Länfeitige Demonstration, die in den deutschen Grenzgebieten überfliegt. Die Antwort ist allgemein dahin ausgefallen, daß die notwendig außerordentlich böses Blut machen muß. Das sollte Frage der zwangsweisen Herunterholung der Flugzeuge in den beman sich nachgerade auch in Warschau sagen und entsprechende Vor- treffenden Verordnungen der Länder in unbestimmter Form tehrungen treffen. behandelt wird.
Wir schließen uns den Bemerkungen dieser Korrespondenz an in der Annahme, daß tatsächlich Grenzverlegungen durch polnische Militärflieger in so verdächtig häufiger Weise vorgekommen sind, daß man auf böse Absicht der Piloten schließen muß.
Amtliche Feststellungen.
Die amtlichen Untersuchungen, die die Fälle von Grenzverlegungen durch polnische Militärflieger in den letzten acht Tagen zum Gegenstand hatten, hatten bisher folgendes Ergebnis:
Der Kaibar- Paß gesperrt. Die Regierung von Indien hat den Raibar Paß für den Touristenverkehr gesperrt und be gründet diese Maßnahme damit, daß im Falle von Unruhen in diesem Gebiet friegerische Stämme von jenseits des Passes durch dieses Tor nach Indien" auf indisches Gebiet eindringen fönnten. Wie aus Neu- Delhi gemeldet wird, ist der Sohn Gandhis, Desi Das Gandhi, der vor einiger Zeit wegen Verlegung der Salzgesetze verhaftet worden mar, heute zu einem Jahr strenger Gefängnis haft verurteilt worden. In Lahore find heute von der Polizei zwei führende Kongreßmitglieder, Dr. Allum und Dr. Satyabal, verhaftet worden.