Stadtinspektors- Provisionen.
Suspendierung Borcherts.
Die Affäre des Stadtoberinfpetfors Borchert beginnf fich durch das Eingreifen der Staatsanwaltschaft und des Oberpräsidenten in ihren Einzelheiten zu klären. Stadtoberinspektor Borchert ist 60 Jahre alt und war in der Schulverwaltung seit 1902 tätig. Er hatte die Lernmittel, die den minderbemittelten Schülern und Schülerinnen der Bolts schulen zur Verfügung gestellt werden, zu beschaffen. Es besteht der begründete Berdacht, daß bei der Beschaffung dieser Lernmittel erhebliche Summen von den Lieferanten an Borchert persönlich gezahlt wurden. Der Magistrat hat, unmittelbar nachdem im Januar Gerüchte über Unregelmäßigkeiten aufgetaucht waren, den Fall Borchert durch die Hauptprüfungsstelle untersuchen lassen und die Angelegenheit auf Grund des Untersuchungsergebnisses Anfang März der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfolgung übergeben. Gleichzeitig ist beim Oberpräsidenten der Antrag auf Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens vom Magistrat gestellt worden. Der Oberpräsident hat am 24. März 1930 das förmliche Disziplinarverfahren eröffnet und die Suspension Borcherts angeordnet.
Skandal in der Affäre Busch.
Schwiegertochter im Verdacht der Zeugenbeeinflussung?
| Dreilinden und seiner Beziehungen zu Lubki , bei seiner bisherigen Tattit, daß er jede Schuld rundmeg bestritt, auch wenn ihn der Verz treter der Staatsanwaltschaft auf das Inwahrscheinliche seiner Angaben aufmertfam madhte,
Die für gestern angesetzte Gesellschafterversammfung der Kunzendorfer Werte, in der die bisher zur Aufdedung gekommenen Einzelheiten im Zusammenhang mit der Affäre Busch erörtert merden sollten, murde pertagi, da die Bilanz des Unternehmens noch nicht vorgelegt werden konnte.
In der Affäre Busch hat sich die Kriminalpolizei am gestrigen Mittwoch zu einem unerwarteten Schrift entschlossen. Auf Grund des Berichts, die Kriminalfommissar Seifert über seine in Holland besonders hinsichtlich der Person des Herrn Cuffi angestellten Ermittlungen gegeben hatte, wurde gestern die Schwiegerfochter des ehemaligen Stadtrats nach dem Polizeipräsidium geladen und hier einem fast dreistündigen Berhör unterworfen. Es war nämlich festgestellt worden, daß die Gattin von Günther Busch jun., des Direttors der Kunzendorfer Werte, por zirta acht Tagen nach Holland zu Luikt gereift war, und es besteht nun der dringende Verdacht, daß diese Reise lediglich zu dem Zweck erfolgt ist, um diesen angeblich intimen Geschäftsfreund GPD.- Lehrer, der seine Schulkinder aufhängt." Buschs, der auch zugleich die Mehrheit der Anteile der Kunzendorfer Werke besitzen soll, im Hinblick auf die zur Zeit durchgeführte Untersuchung gegen den ehemaligen Stadtrat ins richtige Bild zu setzen, ihn vor allen Dingen im Falle einer Bernehmung zu einer den Angaben Buschs nicht widersprechenden Aussage zu veranlaffen. Es scheint sich hierbei insbesondere um die Höhe der Beteili
Wer ist Baeßler und wer ist Helfferich? gung zuttis an Kunzendorf zu handeln, die Busch mit beiden dafür„ aufhängen“ müſſe. Ein alter Zeichenstock mußte
Der Streit um die Forschungsreise Dr. Baeßlers. Der Streit um den Forschungsreisenden Dr. A do Baeßler, gegen den von namhaften Wissenschaftlern der Vorwurf erhoben worden ist, daß er bei seiner Forschungsreife in Südamerika sich
lediglich in einigen Küftenorten aufgehalten, nicht aber unbekanntes Land betreten habe, beschäftigte am Mittwoch vormittag das Amt s gericht Charlottenburg im Rahmen eines Beleidigungs
prozesses.
In dem Streit um den wissenschaftlichen Wert der Baeßlerschen Tätigkeit spielte befanntlich die Erklärung des Berliner Schriftstellers Helfferich eine Rolle, daß die unter dem Namen von Dr. Baeßler erschienenen Artikel gar nicht von diesem selbst, sondern aus der Feder Helfferichs stammten. 3 wischen Helfferich und Dr. Baeßler waren Streitigkeiten entstanden, da sich Helfferich, der schon seit dem Jahre 1926 seine literarischen Qualitäten Herrn Baeßler zur Verfügung gestellt hatte, während der Südamerikareise Dr. Baeßlers weigerte, meiter tätig zu sein. Da Helfferich, der ein Buch für Dr. Baeßler schreiben mollte, die Urheberrechte na diesem Wert ebenso wie das Recht der Berfilmung und darüber hinaus noch einen Betrag von 8000 M. forberte, fam es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf Dr. Baeßler Helfferich als Erpresser bezeichnete. Dr. Baeßler, ber ebenfalls gegen Helfferich eine Klage eingeleitet hat, hatte sich nun wegen dieses Borwurfes als Angeklagter vor dem Amtsgericht Charlottenburg zu verantworten. Eine Klärung des Hauptvor murfs, ob Dr. Baeßler überhaupt in den unmitt lichen Gegenden Südamerifas gewesen ist, wurde noch nicht erzielt. Der Schriftsteller Helfferich bestritt auf das energischfte den Borwurf der Erpressung, für den Dr. Baeßler den Wahrheitsbeweis anbot. Er gab allerdings zu, daß er seit bem Jahre 1926 für Dr. Baeßler auf Grund von Material, das dieser ihm lieferte, Ariitel verbreitet habe. Er habe Dr. Baeßler aber nie für einen Forschungsreifenden gehalten, fondern lediglich dessen literarischen Ehrgeiz unterstützen wollen und sich aus diefem Grunde damit einverstanden erklärt, daß die von ihm verfaßten Artifel
unter dem Namen Baeßlers veröffentlicht wurden. Erft als Dr. Baezler im Auguſt 1929 in der Deffentlichkeit als Forschungsreifender hervorgetreten sei, habe er sich geweigert, weiter feine Arbeit dafür zur Verfügung zu stellen. Auf Grund eines Vers trages habe er ein Buch Baeßlers für den Berlag Köhler in Minden in Arbeit gehabt, habe aber dabet festgestellt, daß das von Baeßler gelieferte Material nicht eigene Erlebnisse, sondern zum Teil lebersehungen aus englischen Zeit: schriften und Auszüge aus der einschlägigen Literatur darstellten,
Der Vorsitzende machte den Schriftsteller Helfferich darauf auf: merksam, daß seine Aussagen seine Bosilion sehr ungünstig gestaltet hätten, da seine Rolle in der Angelegenheit auch nicht ganz einwandfrei sei. Der Prozeß wurde schließlich
Dokumente
Protokolle
28]
Rist
ritte
Herausgegebenen Esther Grenen
Sändrups Aftenbladet, 8. Juli 1929:
Eine plumpe mystifitation. Heute in den frühen Nachmittagstunden gelang es bereits einem unserer Bertrauensleute, den geheimnisvollen Brief in die Hand zu bekommen, den Maria, das reine, feusche Mädchen" an eine Zeitung unserer Stadt gerichtet hatte und den naive Gemüter natürlich fofort für bare Münze nahmen. Unser Berdacht, daß es sich hier um einen groben Schwindel handelt, rechtfertigte sich auf der Stelle. Der Brief dieser rätselhaften Maria ist, wie aus dem Poststempel beim ersten Blick ersichtlich ist, in Sändrup aufgegeben! Nun find wir zwar eine ganz ansehnliche fleine Stadt, aber doch nicht Paris oder New York , daß sich ein junges Mädchen mit heutzutage so sehr auffälligen blonden Zöpfen und einem das muß man ihr laffen- charakteristisch ge= schnittenen edlen Gesicht unerkannt unter uns herumtreiben fönnte. Wer sich das vorstellen fann, ist entweder sehr leichtgläubig, oder hat seine Gründe, es glauben zu wollen.
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Wir haben uns natürlich nicht auf die faule Haut gelegt oder uns an die zuständigen Behörden gewendetwas ungefähr das gleiche bedeuten würde, sondern sind mit dem Briefumschlag, den wir uns geschickt zu verschaffen wußten, fofort auf die Suche losgegangen. Noch sind unsere Leute nicht zurüd, noch fönnen wir unsern Lejern teine Nachricht geben. Aber es wird unserer Ueberzeugung nach bestimmt nicht lange dauern, bis wir mit zwei Schriftproben bewaffnet in dem Haus in der Brogade, das uns so lange seine Pforten streng verschlossen hielt, unfern fiegreichen Einzug halten. Herr Jakobsen wird sich uns auf die Dauer nicht vom Leibe halten fönnen.
Wenn Sändrups Aftenbladet seinen Lesern über den grauenhaften Sensationsfall in den leßten Tagen so wenig 31 berichten wußte, fo ist das teineswegs Schuld unserer Lässigkeit, sondern einzig und allein Schuld des Amtsgerichts, in dem seit Herrn Niels Wessels Ertrantung Zustände und
75 Proz. angibt, während der Verdacht besteht, daß der Holländer überhaupt mur die Rolle eines Strohmann es zu spielen hatte und daß seine angeblichen Anteile in Buschs Besitz waren. Die Schmiegertochter des Stadtrats gab bei ihrer Vernehmung die Reise zu Lutki zu, behauptete aber, daß sie ihn ledig lich habe ersuchen wollen, in feinen Aussagen auf den sehr bedentlichen Zustand ihres schwer daniederllegenden Schwiegervaters Rücksicht zu nehmen. Sie wurde nach dem Berhör wieder entlassen, doch gehen, wie wir hören, die Ermittlungen in dieser Richtung noch weiter.
Busch selbst ist auch gestern wieder von Staatsanwaltschaftsrat Weißenberg vernommen worden und blieb dabei trotz eindringlichster Borhalte, insbesondere hinsichtlich der Affäre Düppel
Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin
Mai- Jugendtag
am Sonntag, dem 4. Mai ab 15 Uhr, Spielwiese bel Sadowa an Stadtbahnstation Wuhlholde
Eröffnungs- und Schlußkundgebung unter Mitwirkung Fanfarenchor Sprechchöre Streichorchester Gesang Ansprachen
Außerdem Spiel und Sport 1. d. Nachmittagsstunden Parteigenossinnen u. Partelgenossen beteiligt Euch!
vertagt, ohne daß die Hauptfrage, ob Baeßler wirklich eine For schungsreise unternommen hat, geklärt werden fonnte. Den Broz B- parteien wurde aufgegeben, ihre Behauptungen näher zu begründen.
Wer kennt die Frau?
Um 28. April brach in der Hasenheide eine Frau auf der Straße plöglich bewußtlos zusammen und wurde nach dem Urban- Krantenhaus gebracht, wo sie verstorben ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Es ist noch nicht gelungen, die bracht worden ist, ist etwa 45 bis 50 Jahre alt, 1,55 Meter Persönlichkeit festzustellen. Die Tote, die nach dem Schauhauje ge= groß, hat dunkelblondes langes Haar, lückenhafte Zähne und an der rechten Wade Krampfadern. Bekleidet war sie mit einem hellgrauen Sommermantel, grauem Waschtleid, blauwollenem Unterrod mit
Sitten eingerissen sind, die zu schildern wir uns für ein anderes Mal vorbehalten. Für heute jei nur bemerkt, daß Herr Untersuchungsrichter Jakobsen, der sonst immer so unerhört streng auf seine Vorschriften bedacht ist, nicht das ge= ringste dagegen einzuwenden hat, wenn gewisse Leute den allem Anschein nach perversen Geschmack zeigen, einen überführten Lustmörder und Mädchenschänder mit beson= deren Lederbissen aufpäppeln zu wollen.
Der Standal nimmt immer weitere Kreise an. Sänd rup tann sich noch auf vieles gefaßt machen. Wie wir fnapp drei Minuten vor Redaktionsschluß er fahren, ist die missetäterin, die die Deffentlichkeit durch einen gefälschten Brief irrezuführen versuchte, bereits durch unsern Bertrauensmann eruiert wor den. Wir wollen den Ereignissen nicht vorgreifen und den Namen der alten Frau, die nach einem vorbildlichen Lebenswandel in späten Jahren den Herenfünften eines gewiffenlosen Berführers zum Opfer fiel, nicht eher als unbedingt nötig in die Deffentlichkeit bringen. Sicher ist nur, daß diese einfache Person gar nicht von selbst auf diese komplizierte 3bee fommen fonnte, sondern von Torben Rift selbst dazu angeleitet worden ist. Wie aber gelang es ihr, sich mit ihm in Berbindung zu setzen? Das fragen wir Herrn H. G. Jakobsen.
Protokoll
aufgenommen mit der Zeugin Mette Fredriksen.( Die Zeugin mußte von zwei Polizisten zur Einvernahme geholt werden.)
Ich weiß schon, weshalb Sie mich herschleppen ließen. Alles nur wegen dieser Schweinezeitung, dem Aftenblad. Eine Schande, mie man hier mit einer alten Frau verfährt."
,, Frau Fredriksen, wenn Sie schon eine alte Frau sind und deshalb besondere Rücksichten verlangen, so dürfen Sie doch auch nicht so dumme Geschichten machen. Was ist das nun wieder mit diesem Brief?"
Mit was für einen Brief?"
" Tun Sie jekt nicht nur, als ob Sie von nichts eine Ahnung hätten. Sie wiffen ganz genau, was ich meine."
,, Natürlich, die Mystifitation oder wie diese Schweinezeitung schreibt. Und dabei ist das alles nur die Rache. weil ich das Abonnement aufgegeben habe und mir jeßt das Amtsavis halte. Ich werde diese Kerle-"
Frau Fredriksen-"
,, So lassen Sie mich doch zu Ende sprechen. Oder habt Ihr mich vielleicht deshalb rübergeschleppt, daß die Leute
In der neuen weltlichen Schule in WeinidendorfWest hat sich während des Unterrichts folgender harmloser Vorfall abgespielt: In der Klasse des Lehrers Maihöfer wurden zwei Schüler bei einer fleinen Rauferei vom Lehrer überrascht. Unter dem Lachen der übrigen Kinder erklärte der Lehrer, daß man die den Galgen und ein rotes Bändchen die Schnur abgeben. Die beiden Jungen, denen die ganze Geschichte selbst Spaß machte, wurden dann mit diesen Mitteln aufgehängt". Also ein harmlojer, wenn auch vielleicht nicht besonders glücklich gewählter Klaffenulf, wie ihn wahrscheinlich ein jeder einmal während seiner Schulzeit mitgemacht hat.
Wir erzählen diese kleine Geschichte, meil die Rote Fahne" folgendes daraus macht: Sie schreibt mit Balkenüberschriften: SPD. Lehrer hängt Schulkinder auf" ,,, Unerhörter Standal an der weltlichen Schule". Am 1. Mai Schulstreit" und schreibt: Der Lehrer Maihöfer hat dort in wahrhaft sadistischer Beise und unter Gefährdung des Lebens zweier Schulkinder eine „ Strafe" verhängt, die bisher fast ohne Beispiel dasteht."
grüner Borte, weißer Unterwäsche, braunen Strümpfen und schwarzen halben Spangenschuhen. Bei sich hatte sie in einer Tasche ein Paar Holzpantoffelit.
Hamburg, 30. April.
Im Falle" Brozeß hatten heute die Berteidiger das Bort. Rechtsanwalt Dr. Alsberg führte aus, daß es sich zwar nach den Aussagen der Zeugen um eine Schmuggelfahrt gehandelt habe; aber jeder denkende Mensch müsse sich ohne weiteres sagen, daß fopiel Gewehre und Patronen nicht zum Spaßenschießen, fondern für ein friegerisches Unternehmen mitgenommmen würden. Nicht wegen der Explosionsgefahr hätten die Mannschaften des Falke" die doppelte Heuer verlangt, sondern meil sie sich über den wahren 3wed der Reise durchaus im flaren waren. Je Länger die Fahrt, desto besser: um so mehr Geld war zu verdienen. Alsberg beleuchtete sodann den operettenhaften Aufzug bei der Lan dung in Cumana, wo alberne Geschüßattrappen erstellt maren und die venezolanischen Krieger 3ylinder und Panamahüte auf dem Kopf batten, Der Berteidiger schloß mit den Worten, daß eine Antlage, die auf pfychologischen Unmöglichkeiten aufgebaut fei, nicht aufrechterhalten werden könne. Er beantragte, ebenso wie der Rechtsanwalt Levi, die Freisprechung der An
getlagten.
Das Plädoyer Dr. Levis wurde unterbrochen. Die Berhandlung wurde auf Freitag vertagt,
Pflege und Ernährung des Säuglings. Am Donnerstag, dem 8. Mai 1930, beginnt im Kaiferin- Auguste- Biftoria- Haus, Charlotten burg, Franfstr. 3( Straßenbahnhof Westend), ein Kurfus für Mütter und Mädchen, in dem alles das praktisch und theoretisch gelehrt wird, was eine Frau von der Pflege und Ernährung des Säuglings missen muß. Der Kurjus umfaßt vier Doppelstunden, jeweils Donnerstags von 3 bis 5 Uhr. Die Einschreibegebühr von 8 M. ist im Aufnahmebüro der Anstalt zu entrichten.
auf der Straße Maulaffen feilbieten, damit ich jetzt hier schweigen soll. Ich sag's wie's ist; der Brief war nicht Don mir."
Frau Fredriksen, das Gericht hatte leider schon mehrmals Gelegenheit, Ihre Wahrheitsliebe zu bezweifeln. Diesmal aber halten wir den Beweis in unseren Händen." ,, Den Beweis? Was für einen Beweis?"
,, Sehen Sie sich doch mal die beiden Briefumschläge hier an. Sie werden sie wohl wiedererkennen. In diesem einen da steckte der Brief, in dem Sie dem Aftenblad in übrigens höchst unflätigen Worten das Abonnement fündigten, und in dem andern steckte der Brief des geheimnisvollen Fräulein Maria. Das werden Sie doch nicht leugnen wollen?"
,, Nein."
,, Also sehen Sie?"
"
,, Der Brief war aber trotzdem nicht von mir." ,, Was soll das wieder heißen?"
Haben Sie den Brief selbst gelesen?... Nein, natürlich nicht. Immer nur gleich den Berleumdern glauben. Wenn Sie den Brief selbst in der Hand gehalten hätten, sie hätten es an ihm gerochen, daß das echt ist und nicht erfunden sein tann, und noch dazu von mir. Ich fann gar nicht so schön schreiben. Und außerdem hätten Sie bemerkt, daß der Brief mit Maschine geflopft ist. Wie soll denn ich Maschine schreiben fönnen."
, Sie behaupten also, daß Sie den Brief nicht selbst verfaßt haben. fondern daß Sie lediglich das Schreiben einer andern, nicht genannten Person zur Post beförderten."
,, Ja, ja, ganz richtig. Das Schreiben einer andern, nicht genannten Berjon."
,, Wer ist denn aber nun diese Berson?" Na wer denn anders als die Maria." ,, Was für eine Maria?"
Herrgott, die Maria mit den blonden Zöpfen natürlich. Das weiß doch heut schon die ganze Stadt. Die Braut von Herrn Rist und nicht das unglückliche Opfer. wie Fräulein Hafting es gern haben möchte. Ein junges Mädel und keine ermordete Leiche."
Frau Fredriksen, entweder haben Sie es darauf angelegt, die Behörden auf raffinierteste Art hinters Licht zu führen oder Sie fennen wirklich eine solche Maria. Dann ist es Ihre Pflicht und Schuldigkeit mit der Geheimnistuerei ein Ende zu machen und uns den vollen Namen und die Adresse dieses jungen Mädchens anzugeben."( Forts. folgt.)