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Nr. 202 47. Jahrgang

6. Beilage des Vorwärts

Konsumentenprotest gegen Steuerwillkür.

Die Generalversammlung der Berliner   Konsumgenossenschaft.

Die am 28. April abgehaltene Generalversammlung der Kon-| die Mineralwasserfabrik, deren Produktion sich auf sum- Genossenschaft Berlin   und Umgegend tagte im neuen Wohl- 2779 560 Flaschen( 1928: 1455 000 Flaschen) belief; hier ist fahrtsgebäude der Genossenschaftszentrale in Lichtenberg  . Das Ge- eine 50prozentige Umsatzsteigerung festzustellen. In seinen Dar­nossenschaftsparlament, nach der neuen Sagung 300 Vertreter legungen ging der Redner auf die 3oll und Steuergesete umfassend, trat erstmalig nach den Anfang April vollzogenen Neu- der neuen Reichsregierung ein, die eine unverantwort­wahlen zusammen, um eine Reihe wichtiger Beschlüsse zu fassen. liche Belastung der Verbraucher und ihrer Drganisationen, der Kon­fumgenossenschaften, darstellen. In einer Entschließung, die die tiefe Entrüftung der Versammlung über die unmoralischen und un­sozialen Maßnahmen der Regierung und des Parlaments und ihren Kampfeswillen gegen die Veranlasser der Sondersteuer, gegen die Händler und Mittelständler, zum Ausdruck bringt, wird gegen die gewaltigen Belastungen der Berbraucherschaft, die durch die neuen Hochschuzzoll- und Steuergefeße eintreten, protestiert. Dann heißt es in der Entschließung weiter:

In den einleitenden Worten widmete der Verhandlungsleiter, Paul Lange, den in der Zwischenzeit verstorbenen Mitarbeitern Worte des Gedenkens, dabei die Verdienste der dahingeschiedenen Genoffin Gertrud Lodahl   hervorhebend, die in 25jähriger uner müdlicher Tätigkeit in aufopferndster Weise ihre Kräfte der genossen haftlichen Organisation Berlins   und darüber hinaus der Konjum genossenschaftsbewegung ganz Deutschlands   gewidmet hat.

Geschäftsführer Mirus erstattete anschließend als Zentral­wahlleiter Bericht über die Neuwahlen der Abgabestellendelegierten und Generalversammlungsvertreter. Gegen einige Stimmen der fommunistischen, Opposition" wurden sämtliche Wahlen für gültig erflärt. Zum nächsten Punkt der Tagesordnung unter­breitete der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Paul Lange, der Ver­fammlung die Mitteilung, daß das Borstandsmitglied Andreas Mirus von seinem Amt zurücktrete, um, einem ehrenvollen Rufe der Großeinkaufs- Gesellschaft Deutscher Consumvereine   folgend, a m 1. Juli in die Direktion der zentralen Genossen= schaftsorganisation einzutreten. In herzlichen Worten ge­dachte der Redner der großen Verdienste, die sich Mirus in seiner langjährigen Tätigkeit um das Wert der Berliner   Verbraucher er­worben hat. Die Versammlung sprach in einer Erklärung dem Ge­nossen Mirus für fein erfolgreiches Wirken in der Berliner   Ge­noffenschaft vollste Anerkennung aus. Genosse Mirus dankte allen Funktionären für die ihm gewährte Unterstützung in marmen Worten.

Anschließend unterbreitete das Aufsichtsratsmitglied Kuhner ber Generalversammlung   den Vorschlag des Aufsichtsrats, die frei­gewordene Stelle eines Vorstandsmitgliedes dem Genossen Baul Lange zu übertragen. Nach einer Aussprache, in der nur einige tommunistische Vertreter sich gegen den Vorschlag wandten, wurde Genosse Paul Lange nahezu einstimmig zum Vor standsmitglied gewählt. Der Gewählte versicherte, daß es nicht daran fehlen lassen werde, seinem Vorgänger nachzueifern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm beschieden sein möge, die Genossenschaft weiter aufwärts zu führen.

Sodann erstattete Geschäftsführer Schreiber den Halbjahres bericht, dem zu entnehmen ist, daß trotz aller wirtschaftlichen Be­drängnisse, hervorgerufen durch übergroße Arbeitslosigkeit in den breiten Verbraucherschichten, die Genossenschaft eine gün­stige Entwicklung aufweist. Der Umsatz hat sich in den Monaten Juli- Dezember 1929 gegenüber der gleichen Zeit des Bor. jahres von 32 288 223 auf 40 223 839 Mart 24 Prozent gesteigert; die Mitgliederzahl erhöhte sich von 170 985 am 1. Juli 1929 auf 192 876 am 31. Dezember 1929. Die Sparkasse vermochte ihren Einlagenbestand von 35 auf 41 Millionen

,, Die Generalversammlung betrachtet es als ein schreiendes Unrecht, daß der ärmsten Schicht der Bevölkerung große Lasten auferlegt werden, um Teilen der besitzenden Klassen Profite zu sichern. Nicht minder wendet sich die Generalversammlung gegen die Sonderumsazsteuer, die den Einzelhandelsbetrieben mit mehr als 1 Million Mark Jahresumsah auferlegt worden ist. In diesem Sonderumfassteuergeseß hat ein unsauberes Konkur­renzmanöver gewisser Mittelstandskreise gegen die Konsumver= eine einen gesetzlichen Niederschlag gefunden. Dieses neue Steuer­unrecht ist um so empörender, als die Konsumvereinsmitglieder sich vornehmlich aus den Kreisen der werktätigen Bevölkerung, aus Arbeitnehmern, refrutieren, die gerade in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise zum großen Teil arbeitslos sind oder doch von der Arbeitslosigkeit bedroht werden. Die Generalversammlung fann nicht anders, als diese Ausnahmebesteuerung der ärmsten Verbraucher als einen Schandstreich zu bezeichnen. Die Generalversammlung fordert die Berliner  Verbraucher auf, den gegen das Genossenschaftswesen ver= übten Schlag durch verstärften Beitritt zur Konsum­Genossenschaft Berlin   und Umgegend zu beantworten. Bor­stand und Aufsichtsrat der KGB. werden beauftragt, das Erfor derliche zur Aufklärung der Berliner   Bevölkerung zu tun und die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit die Belastung der Verbraucher durch die neuen Hochschuzzoll- und Steuergesetze so­wie die Ausnahmebesteuerung der Konsumvereine wieder rück­gängig gemacht wird."

Die Generalversammlung erteilte in ihrem weiteren Verlauf die Zustimmung zum Ankauf von Grundstücken in Sperenberg   für Schaffung einer größeren Spielwiese für das Kinder- Erholungsheim, ferner in Birkenwerder  , Bies= dorf Süd, Hohenneuendorf und Mahlsdorf Nord  . Den Abschluß der Versammlung bildeten die Wahlen zu den Ver­bandstagungen; zum Unterverbandstag in Swinemünde   wurden entfandt die Genossin Lohrengel und die Genossen Stepo nat und Heinrich. Zum Zentralverbandstag in Lübed wurden delegiert die Genossin Trester und der Genosse Hempel; fämt liche Delegierte gehören zur Gruppe Genossenschaftsaufbau.

Mart zu vermehren; die Spareinlagen verteilen sich auf 128 555 Die größte Schleuse der Welt.

Konten. Von den einzelnen Warengruppen hat besonders der Artikel Butter sich wesentlich im Umjazze erhöht( 33 Prozent); die Kaffeerösterei steigerte ihren Absatz um 27½ Prozent; in der eigenen Schlächterei wurden 9489 Schweine, 1909 Rinder

Im Vorhafen von Amsterdam  .

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Länge 400 Meter. Amsterdam  , 30. April. In muiden, dem Vorhafen von Amsterdam  , wird heute und 788 Hammel geschlachtet. Die stärkste Aufwärtsentwicklung zeigt die feierliche Eröffnung der neuen großen Nordsee  - Schleuse vor sich gehen, die zur Unterscheidung von den anderen in Ymuiden  bereits bestehenden Schleusenwerken den Namen Norrders­luis"( nördliche Schleuse) tragen wird. Diese Schleuse stellt die zur Zeit größte der Welt dar. Ihre Erbauung, zu der man erst nach langwierigen, bis in das Jahr 1909 zurückgehenden Borbereitungs­arbeiten überging, erwies sich als notwendig, weil die bisher be­stehenden älteren Schleusenwerke, durch die Amsterdam   seit den Jahren 1876 bzw. 1896 im Wege über den zwischen Amsterdam   und Ymuiden geschaffenen Nordseekanal mit der Nordsee   verbunden ist, allmählich von der sich rasch entwickelnden Schiffahrt überholt wurden.

TH

Oberpostsekretär E.

ist im Dienste ergraut, aber heute noch genau so frisch, wie vor 20 Jahren. Mag vor Schalterschluß das Publikum drängen, er verliert nie seine Ruhe. Irrtümer gibt's bei ihm nicht. Er ist eben ein Mann, der seine Nerven und Gedanken beherrscht.

Beim Nachtdienst ist er genau so wach wie beim Tagesdienst. Die Müdigkeit überfällt ihn nicht, wenn die Arbeit ruft, und der Schlaf meidet ihn nicht, wenn er ihn sucht.

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Anregung beim Arbeiten,

aber ich brauche auch völlige Nervenruhe zum Schlafen. Beides finde ich, wenn ich Kaffee Hag trinke. Er ist coffeinfrei und völlig unschädlich. Er regt an, aber verursacht keine Schlafstörungen. Deshalb mag ich Kaffee Hag daheim wie zum Dienst nicht mehr missen.

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Während die seit dem Jahre 1909 bestehende bisherige Schleuse Dimensionen von 225 X 25 X 10 Meter aufweist, betragen die Ab­messungen der jetzigen neuesten Schleuse in der Länge 400 Meter, in der Breite 50 meter und im Tiefgang 15 Meter. Sie sind also bedeutend größer als die des Panama­Kanals( 305 X 33,50 X 13 meter) und des Kaiser- Wilhelm- Kanals ( 330 X 45 X 13,77 Meter). Der Nordseekanal wird vorläufig bis auf 12,50 Meter ausgebaggert. Durch die neue Schleuse werden die größten Schiffe der Welt Amsterdam   erreichen können.

Der Dampferverkehr auf Spree   und Havel  . Am tommenden Sonntag, dem 4. Mai, wird die Stern- und Kreisschiffahrt ihren täglichen fahrplanmäßigen Dampfer= verkehr auf allen Strecken wieder aufnehmen. Auf der Ober: spree   finden zweimal täglich Fahrten nach Woltersdorf   und Schmödwig statt. Werftäglich wird eine weitere Fahrt durch die Löcknig nach Alt Buchhorst und Möllenhorst durch­geführt. Außerdem verkehrt Sonntags ein Dampfer durch die Dubrow nach Teupiz. Auf der Havel   wird ein stündlicher Verkehr zwischen Wannsee  , Potsdam  , Ferch, durch den Kleinen Wannsee sowie von Potsdam   nach Schloß Babelsberg   und Bürgers hof durchgeführt. Sonntags werden wieder die Strecken Span­ dau  - Pfaueninsel  - Wannsee   sowie Potsdam  - Nedlitz­Machnower Schleuse befahren. Ueber Werder   hinaus führt eine Linie nach Alt- Löplig und Phöben. Bon Tegel aus werden wieder die Sonderjahrten nach dem Werbellinsee   aufgenom men. Auf der Oberhavel   und im Tegeler See   beginnen am 4. Mai die täglichen Fahrten zwischen Tegel   und Tegelort- Span­dau- Heiligensee; die Schiffe fahren in etwa stündlichen Zwischen­

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Donnerstag, 1. Mai 1930

Sonnenfinsternis in San Francisco  .

San Francisco  , 30. April.

Da im allgemeinen gute Sichtverhältnisse herrschten, war die gestrige Sonnenfinsternis sehr eindrucksvoll. Sie begann um 9.30 Uhr morgens pazifischer Zeit. Ein schätzungsweise ein Kilometer breiter Schattenstreifen kam vom Stillen Ozean mit einer Ge­schwindigkeit von etwa 2000 Kilometer in der Stunde heran. Genau in der Mitte des Schattens war die Sonne für den dritten Teil einer Sekunde völlig verdunkelt.

Allgemeine Wetterlage.

30 April 1930 abds.

-10 765 760

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6

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765 69

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5

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760 OMadrid

28

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755

Warsch 750

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To 750

Owolkenlos, heiter. halb bedeckt

wolkig, bedeckt Regen, Graupeln $ 750 Schnee, Nebel, GewitterWindstille

Am Mittwoch herrschte in ganz Deutschland  , das innerhalb eines falten nordöstlichen Luftstromes lag, recht fühles und windiges Wetter. Die Temperaturen stiegen nirgends über 15 Grad Celsius. Im Süden und Südosten des Reiches fam es dabei auch zu mäßigen Regenfällen. Mit fräftig steigendem Luftdruck über Mitteleuropa  fcheinen jetzt die fühlen und böigen Winde allmählich abzuflauen. Gleichzeitig dehnt sich das nördliche Hoc drudgebiet nach Deutsch  land aus, wodurch das europäische Tiefdruckgebiet nach Rußland  abgedrängt wird, Damit müssen wir für die nächsten Tage mit langsamer Beruhigung und Besserung des Wetters rechnen. Am Donnerstag dürfte es im ganzen noch recht fühl sein, jedoch wird es am Tage wieder etwas wärmer werden als am Vortage.

*

Wetteraussichten für Berlin  . Zeitweise heiter, Temperaturen am Tage wieder ein wenig höher, nachts sehr fühl, abflauende aber noch ziemlich frische Winde aus nördlichen Richtungen. Für Deutschland  . Am Tage meist wieder ein wenig wärmer, nachts jedoch sehr fühl, stellenweiſe leichte Nachtfröſte; im Süden und Südosten noch vielfach bewölkt, im übrigen Reiche wieder vielfach heiter.

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