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Nr. 204* 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Sonnabend/ 3. Mai 4930

Lndustriewerke des Reiches. Gute Entwicklung der //Viag" im Jahre-1929.

DieDidg *(Deremigte IndustrisunternehnTUngen A.-tZ.), die zusammenfassende Dachgesellschoft für die Industrie- und Bank- Unternehmungen des Reiches, kann für 1329 eine gute Entwicklung der Reichsunternehmungen und der Dachgesellschaft selbst melden. Rein äußerlich sind die Unternehmungen des Reiches bedeutend gewachsen. Das Kapital der Viag, das diesem Wachstum Ausdruck geben mußte, wurde ran 120 auf 160 Will. Mark erhöht: das Reich hat die Gesamtheit der neuen Aktien übernommen, nominell 23,2 Mill. Mark sind ober noch nicht eingezahlt und er- scheinen noch als Aktivum in der Viog-Bilanz. Gegenüber dem Vorjahr ist die gesetzliche Rücklage von 12,0 mn die über pari hinaus erzielte Kursdifferenz(agio) auf 30,8 Mill. Mark erhöht worden, und die Sonderrücklage ist mit 3,0 gegen 1,0 Mill. Mark im Vorjahr ausgewiesen. Dieser Steigerung des verantwortlichen Kapi» tals und der Reserven entspricht die Vermehrung des Postens Beteiligungen und Wertpapiere von 185,71 auf 240,22 Mill. Mark. Sie erklärt sich aus neu hinzugekoimnenen 30 Mill. Mark Aktien des erhöhten Kapitals der Reichs-Elektro- werke, ferner' aus der 12 Mill. Mark Kapitalerhöhung der Deutschen Industriewerke A.-G. Das Konto erhält außerdem noch 2.7 Mill. Mark festverzinsliche Wertpapiere. Verkauft wurde die klein« Betclligung an der ATG./Deutschc Werke A.-G., die jetzt Europa - Schreibmaschinen A.-G. heißt. In diesem Konto stecken nach dem guten Stand der Tochterwerle erhebliche stille Reserven. Zu den hauptsächlichen Tochtergesellschaften noch folgende Be- merkunge'n: Die Reichskredit A.-G. gehörte mit ihren 1323 von 66 auf 74 Milliarden gesteigerten Umsatz zu den rentabelsten deutschen Banken. Die R e i ch s- E l e k t r o we r k e sind die angeschlossenen Unternehmungen eingerechnet im Jahre 1929 der größte deutsche Stromerzeuger geworden. Die Er- zeugung stieg von 3,03 auf 3,44 Milliarden Kilowattstunden und übertrifft damit auch die des Konzerns der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke mit nur 3l4 Milliarden. Mit einer installierten Maschinenleistung von 730 000 Kilowatt ist die Elektrowerke A.-G. heute das größte Kraftwerk Europas überhaupt.

In der Aluminium industrie ist das Reich mit seinen Werken heute noch in Deutschland und in Europa führend. Die etwa löpro- zentige Beteiligung bei der Berg-Heckmann-Selve A.-G. blieb nach 60 Proz. Dividende im Borjahr sür 1929 ohne Dividende. Die drei K a l k st i ck st o f f werke der Viag die 47 Mill. Mark Aktien sind fast voll im Reichsbesttz sind die Dividenden von 8, 6 und 6 Proz. gegen das Vorjahr unverändert. Die Deutsche Industrie-Werke A.-Gi in Spandau hat ihr neues Hütten- werk mit einer Stabeisenquote von 90 000 Tonnen mit Schmiede- preßwerk, Kleinpresscrei und Gießerei in Betrieb genommen. Eine Dividende für Spandau fehlt auch 1929 noch. Das O-Rad wird mit Erfolg wefter abgesetzt. Bei der Rheinischen Metall- waren- und Maschinenfabrik 54 Proz. des 20.Mlll.- Kapital» sind beim Reich wurde die Dividende van 6 auf 7 Proz. erhöht. Bei der Ilseder Hütte 23 Proz. Rerchsbeteiligung von 64 Will. Mark liegt der Abschluß noch nicht vor(im Vor- jähr 5% Proz.). Die Spinnereimaschinenfabrik und die Präzistons- werkzeugeiabrit in Bayern (Gesamtkapital 5 Mill. Mark, davon beim Reich 3,46 Mill. Mark) waren auch jetzt noch nicht rentabel zu machen, da besonders die Textilindustrie als Käufer noch nicht wieder austritt. Gegen das Vorjahr haben sich die D i v i d e nd e n e i nn ah- m e n der Biag aus den Beteiligungen van 15,13 auf 16,07 Mill. Mark erhöht: die Unkosten einschließlich Steuern sind mit 0,78 Mill. Mark gleichgeblieben, der vermehrte Zinsendienst hat 3,31 gegen 2,29 Mill. Mark verlangt, der Reingewinn ist mit 12,36 gegen 12,38 Mill. Mark gegen das Borjahr fast unverändert. Die vorgenommenen Kapitalerhöhungen bei den Tochtergesellschaften haben den Kapitalbedarf bisher noch nicht befriedigt, und die Viag hat infolgedessen noch Kapitalbedarf, der wohl demnächst befriedigt werden wird, sobald der Anleihemarkt sich voll übersehen läßt. Aus dem Reingewinn erhält das Reich ein«Dividende von 8 Proz. Der entsprechende Betrag von 10,4 Mill. Mark wird dan Rüich aber nicht ausgezahlt, sondern auf die noch aus- stehende Kapitaleinzohlung des Reiches angerechnet. Die Reserve erhält einen Betrag von 1,2 Mill. Mark und steigt damit auf volle 20 Proz. des 160-M!llioncn-Kapitals.

Reichsbank wartet auf Arbeit. Wird die neue OiSkonifenknng sie bringen? Nachdem London , Paris und New Aork, die drei wichtigsten Kapitalmärkte der Welt, den Diskont noch ciiunal ermäßigt haben in Frankreich ist er mit 2% Proz. der niedrigst« fest 1898 und nachdem Holland und die Schwefz bald folgen werden Brüssel ging voran unh, Kopenhagen ist gestern gefolgt wird auch die Reichsbank ihren Diskont bald auf 4!4 Proz. senken müssen. Jedenfalls gehört auch die Reichsbank gegenwärtig zu den Banken, die ihr Geld nicht los werden: als Notenbank kann sie nicht entfernt ihre Kreditmöglichkeiten ausschöpfen. Das zeigt auch der Reichs- bankau'Swe'is zum Aprilende. Die Inanspruchnahme der Reichsbank zum 30. April war verhältnismäßig minimal. Vom Reich wurden 77 Mill. Schatzwechsel auf- genommen: das ist der interessanteste Posten der April-Schluß- bilanz. Das Reich dürfte auch Kreugcrgeldsr abgezogen haben, die sich bei der Reichsbank noch befanden, so daß sich die Abnahme der Devisenbestände und zum Teil auch die Verringerung der sonstigen Aktiven um insgesamt 72 Mill. Mark daraus erklären dürften. Der Bestand an Handelswechseln stieg um nur 308,6 auf 1333,1 Mill.. das sind fast 800 Mill. weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Lombarddarlehen nahmen um nur 80,1 auf 135-5 Millionen zu, das sind 127 Millionen weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Wie i�imer zum Monatsschluß zeigten die unverzinslichen Gelder aus Girokonto ein« Abnahme um 195.9 auf 536,5 Mill. Der Notenumlauf stieg um 554,3 auf 4664,2 Mill. ungefähr derselbe Stand wie im Vorjahr die Goldbestände haben sich aber weiter um 8,4 aus 2565,5 Mill. erhöht, das sind 700 Mill. Mark mehr als zur gleichen Zeit des Vor- jahres. Mit 327,4 Mill. liegt der Devisenbestand vergleichsweise um eine Bertelm illiarde höher. Die Deckung der um- lausenden Noten ist mit 62 Proz. zum Manatsschluß rekordmäßig hoch und zeigt, wie stark die Reichsbank in normalen Geschäfts- zeiten ihre Kreditgewährung ausdehnen können. Daß es jetzt nicht geschieht und daß es auch bei einer wefteren Diskontsenkung viel- leicht mach nicht in dem wünschenswerten Maße geschieh«! wird, ist ein Zeichen dafür, wie stark die rückgängige Welttonjunk» tur eine neue Aufwärtsentwicklung der deutschen Wirtschaft h$mmt. Umso toller muß sich das auswirken, was die gegenwärtige Bnlning-Regierung Wirtschaftspolitik nennt. Alle Kräfte, die jetzt aufwärts führen könnten, Ausdehnung des inländischen Absatzes, Stärkung der deutschen Konkurrenzfähigkeft im Auslande, werden durch die Junker- und Mittel st andspolltik tot- geschlagen, die dieses Kabinett treiben muß, weil es den Ehrgeiz hat zu leben!_ Ausländsanleihen der Industrie. Die deutsch « Industrie nützt die günstige Loge auf dem mterngtionalen Kapitalmarkt wieder zur Hereinnähme von g r ö h e- reu Auslandsanleihen aus. Die Phönix A.-G. für Berg» bau und Hüttenbetrieb läßt in Holland eine Oprozemig« Anleihe (Kurs 92 Proz.) über 20 Millionen holländische Gulden rund 34 Millionen Mark auslegen und das Eisenwerk Maxnnilianhütt« nimmt ebenfalls in Holland eine Anleihe auf, und zwar über den Betrag von 10 Millionen Gulden 17 Millionen Mark. Konsumvereine im März. Arbeitslosigkeit senlt den llmsah. Die Absatzentwicklung der Konsumvereine litt im Monat März wieder recht stark unter der Arbeitslosigkeit. Der durchschnittlich« Umsatz pro Kops und Woche ging gegenüber Februar von 8,80 W auf 8.76 M zurück und blieb gegenüber dem März vorigen Jahres, in den allerdings auch dos Ostersest fiel, so- gar um 82 Pf zurück Aus'diesen beachtlichen Rückgängen ergibt sich der Nachweis, wie stark Konjunkturrückgang und Arbeitslosigkeü auch ine Ernährung der Arbeiterschaft oerschlech- tym« der gmq überwiegend« HauptteS der Konfumumiätze

fällt auf Lebensmittel. Dennoch wird man vorsichtig sein müsien mit der Annahme, daß die Konsumvereinsumsätz« überhaupt rück- gängig seien. Die fünft« Märzwoche(vom 31. März bis 5. April) brachte nämlich wieder einen Umsatz von 9-30 M. pro Mitglied. Das ist der höchste Wochenumsatz im Jahre 1SS0. Wie empfindlich der Konsum durch die Wirtschastsentwicklung betroffen wird, zeigt die Auswirkung in Sachsen . Dort ist vom Februar zum März ein Rückgang des wöchentlichen Mitgliedsumsotzes von 12-38 M. auf IIB?'M. eingetreten gegenüber einem Stande von 13,33 M. im März 1929. Daß die Ausnahmebesteucrung .der Krmsuwvereim in' �r.�Tat..ein..Derb.rach ewÄ.uch an der. V o l k s e'r ü ä h ru n g ist, das zeigen diese Daten in aller Deut- lichkeit. Llmschuldung der Kommunen. Anleihen der Deutschen Girozentrale. Die immer günstigere Entwicklung des deutschen Kapitalmarktes kommt der Um wa ndlungderkurzfristigenG e mei n de- schulden in langfristig« Anleiheschulden sehr zugute. Die Anfang April dieses Jahres zum Verkauf aufgelegte 10-Millionen- Anleih« des Deutschen Sparkassen, und Girooerbandes. die aus- schließlich Verwendung für die Konsolidierung kurzfristiger Kam- munalkredite finden wird, wurde im Inland« ausverkauft. Zur weiteren Förderung der Umschuldungsaktton legt die Deutsche Girozentrale nunmehr den Restbetrag von 10 Millionen Mark der vom preußischen Staatsministerium früher genehmigten 50-Millionen- Anleihe zur Zeichnung auf. Auch diese 8prozentig« Anleihe kann zum Kurs« von 96 Proz. erworben werden, so daß die Verzinsung noch etwas über 8 Proz. liegt. Warenhäuser gegen Industrie. - Die Abwälzung der Ausnahmesteuer. In der Vorstandssitzung des Verbandes deutscher Waren- und Kaufhäuser wurde bedauert, daß mit dem Beschluß über die Sonder. st euer für Großbetriebe des Einzelhandels die wirtschoftspolftifche Einsicht der parteipolikschen Konstellation geopfert wurde. Sei es auch betlagenswert, so müsse die Sonder st euer doch auf die Lieferanten, das heißt auf die Ind u strie ab- gewälzt werdep, da bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage der Konsum der breiten Massen nicht weiter belostet werden könne und die Gewinnspann« der Warenhäuser das eigen« Tragen der Sonder- steuer nicht erlaub«.(Jedenfalls sind die Warenhäuser wohl die Stärkeren! D. R. ) Der Verband hat seinen Mitgliedern emp­fohlen. neve Geschäfte nur unler Lerücksichliguvg dieser Abwälzung avf die llndvsirse abzuschließen. Den Bestrebungen zur Bildung einer Interessengemeinschaft, der von der Sonderstauer betrvftenen Betriebe, stehe der Verband sympathisch gegenüber.

Trotz der schwierigen Abbauverhällnlsse in den Betrieben dieses Unternehmens sind auch hier die Leistungen je Mann und Schicht erheblich gestiegen. Während 1928 eine Gesamtbelegschaft von 1400 Mann 1,61 Mill. Tonnen Rohkohle förderte und 0,62 Mill. Tonnen Briketts produzierte, hat diesmal die um 100 Mann v« r- ringerte Belegschaft die Brikeltproduktion auf 0,64 und die Rohkohlenförderung auf 1,62 Mill. Tonnen g« st e i g e r t.

42 proz. Farbendividende. Weitere 2 proz. aus amerikanischen Freigabegeldern. Der deutsche Chemietrust, die Z. G. Aarbenivdusirie in Frankfurt a. die mit einem Gesamtkapital von über 1 Milliarde Mark das sioonzlell stärkste Ankernehmen in Denisch- lond darstellt, zahlt noch dem Beschluß des Aussichlsrals wie in den beiden Vorjahren wieder 12 Prozent Dividende. Nach den bisher vorliegenden Gewinnzifsern stellt sich der ans- gewiesene Reingewinn aus 104,5 gegen 118,4 Millionen Im Vorjahr, während 1927 sich der Reingewinn ans 100,8 Millionen Mark belirs. Für Abschreibungen sind diesmal rnnd 70.l gegen 71,7 Millionen abgesetzt worden. Dieses vorläufige Ergebnis läßt also bereits erkennen, daß der deutsche Chemietrust von der Vor- schlechterung der Wirtschaftslage im letzten Zahr nicht betros. sc» worden ist. Die deutschen Börsen, die bereits mit einer Di- nidendensenkung bei der 3. G. Forbenindustric gerechnet hatten, werden also sehr angenehm enttäuscht sein. Dies um so mehr, als die Verwaltung des Farbenlrusts aus den im letzten 3ahr ein- gegangenen amerikanischen Freigabegeldern in höhe von 2t Mil- lioncn Mark eine zusätzliche Dividende von Z Prozent zahlt, so daß sür 1929 insgesamt 14 Prozent viuideudc zur Verteilung gelangen. Diese etwas überrascheude Großzügigkeit des sonst nicht so sfeigiebigcn Farbcnlrusks ist zweifellos auf die starken Erschütterungen, denen der Kurs der Farbenakllen zeitweise ausgesetzt war. zurückzuführen. Weiter steigende Kaligewinne. Die deutsche Kaliindustrie Hot im Jahr« 1929 von der Verschlechterung der Wirischoiltslage noch fast nichts verspürt. Der 1928er Rekordabsatz von 14,01 Millionen Doppelzentnern ging 1929 nur um 1,4 Proz. zurück. Bei den führenden Kalikonzernen ist dennoch eine neue Gewimrsteigernng feffzuftellen. So konnte der Salzdethfurt- Aschersleben- Westeregeln. Kon- ze rn mit feinen rund 25 Prag , der deutschen Kaliproduktion seinen schon 1928 von 17,1 auf 22,7 Millionen gesteigerten Betriebsgewinn im Jothr« 1929 weiter auf 24-5 Millionen erhöhen. Der ausgewiesene Reingewinn stieg trotz verstärkter Zlbjchreibungen nach mehr. Mit 9-3 Millionen Mark im Jahre 1929 ist gegenüber 19 2 7 eine Reingewinn st eigerung von mehr als 50 Proz. zu verzeichnen. Salzdethfurt zahlt feinen Aktionären wieder 15 Proz� Aschersleben und Westeregeln zahlen wieder je 10 Proz. Dividende.

Wie VraunkohZenherren abschreiben. Die Kapiialbildvng bei den peti'chekunternehmungen. Welchen Umfang die Kapitalbildung bei den o st e l b i s ch e n Braunkohlenkonzernen angenommen hat. beweist der jetzt verösfentlichte Abschluß der Phönix A.-G. für Braun- tohlenverwertung. Diese Gesellschaft, die als letztes Unter- nehmen der Petschekgruppe jetzt ihren Gcwinnabschluß für 1929 veröffentlicht, hat ihre Dividende mit 6 Proz. auf dem Stand der beiden vorhergehenden Jahre gelassen, obwohl auch dieses Unter- nehmen von der Braunkohlenkonjunktur sehr stark profitiert hat. Dafür sind die Abschreibungen, die schon in den Vorjahren fortgesetzt gesteigert wurden, diesmal weiterhin von. 0,83 auf 0,90 Mill. herausgeschraubt worden. Während sich der Ab schrei- bungssatz je geförderte Tonne Rohkohle 1927 noch auf 4 8,4 Pf. stellte, sich im folgenden Jahr sodann auf f a st 5 2 P f. erhöhte, ist er bei dem Abschluß sür das letzte Betriebsjahr quf 65,5 Pf. je Tonne angewachsen. Die schon sehr hohen Abschreibungssätze von 1927 sind also in den letzten beiden Jahren um rund 15 Proz. erhöht worden.

Rentable Gtaaiszechen. Wie dem Amtlichen Preußischen Pressedienst mitgeteilt wird, bat die' dem' Staat gehörende B e rgl-w e r t s g e f e l l s ch a f t HIbernia im Jahre 1929 einen Betriebsgewinn von 8,6 Degen 5,1 Mill. Mk. erzielt. Noch Absetzung von 5,1 Mill..Mk. für W- schrelbungen und 200 000 Mk. für den Reservefonds wird eine Divi- dende von 5 Proz. ausgeschüttet. Der Abschluß für 1928 blieb dioidendenlos. Die gleichfalls ftaotseigene Bergwerks A.-G. R c ck l i n g- hausen nimmt gleichfalls die Dividendenzahlung für das letzte Betriebsjahr mit 6 Proz. wieder auf. Bei diesem Unter- nehmen hat sich der Betriebsgewinn von 11,4 auf 12,7 Mill. Mk. gesteigert, während der Reingewinn bei stark heraufgesetzten W- schreibungen dem des Vorjahres in Höhe von 0,52 Mill. Mk. entspricht. Sarolli wieder 10 Proz. Dividende. Aus einem von 1,19 auf 1,30 Millionen erhöhten Reingewinn gibt die Sarott i AG. auf das erhöhte 11-Millionen-Kapital ihren AKionären eine Dwi- dende von 10 Proz. Radiokonzern Philips zahlt 21 Prozent Dividende. Der große holländische Elektro- und Radiokonzern Philips , der auch in Deutschland starke Interessen besitzt, kann für das Ge- schäftsjahr 1329 wieder ein« Dividende von 21 Prozent ausschütten. Der Konzern hat im vergangenen Jahr sein« Gewinn- steigerung sortgesetzt. Der Rohgewinn steigerte sich von 29,2 auf rund 43 Millionen Gulden, während der Reingewinn sich trotz sehr höher Abschreibungen auf die Beteiligungen von 18,7 auf 21,4 Millionen Gulden erhöhte. Im letzten Jahr hat der Konzern seinen Besitz an fremden Unternehmungen mehr als verdop- p e l t. Der Wert der Beteiligungen erscheint in der Bilanz dies- mal mft 29,5 gegen 14,9 Millionen Gulden im Vorjahr. Die wich- richten Beteiligungen des Philipskonzerns bilden Radio-, Glüh- lampen- imd Glasfabriken. Auf dem Höhepunkt der vergangenen Herbstsaison wurde die Produktion so gesteigert, daß sämtliche Be- triebe bis zur äußersten Leistungsfähigkeit beschäftigt waren. Zur Zeit belauft sich die Gesamtzahl der Angestellten und Arbeiter in den Stammwerken aus 20 500 und bei den Tochter- gesellschaften aus 18500, insgesamt also auf rund 30 000 Personen. Die Funkslnnde zieht Bilanz. Die Funkstunde A.-G. konnte ihre Gebühreneinnahmen im Jahre 1929 von 8.47 auf 9.51 Millionen Mari steigern. Demgegenüber erhöhen sich die Unkosten, die im einzelnen nicht angegeben werden, von 7,9 auf 8.4 Millionen. Trotz beträchtlich erböhter Abschreibungen blieb der anegewiesene Reingewinn mit 780 000 Mark wesentlich über dem Ergebnis öes Vorjahres. Die Dividende bleibt mit zehn Prozent unverändert. Di« T e i l n e h m e r za h l erhöhte sich im letzten Jahre ganz bedeutend: sie betrug zum Jahresbeginn 711752 und zum Jahresende 808 354 Personen. Die schwere Dlrlschaslskrise in den Bereinigten Staaten wird auch durch salgende Ziffern über die Bankenentwicklung illustriert Von End« Dezember 1329 bis Ende März 1930 sind bei 12 großen Banken die Depositen von 8,33 auf 7,27 Milliarden Dollar oder um nuid 12 Prozent zurückgegangen, nach­dem noch von Ende März bis End« Dezember 1929 eine Steige- nrng von 6,15 auf 8,33 Milliarden Dollars oder um 30 Prozent eingetreten war. Sollen die Göricke-Merke In Bielefeld unter den Hammer? Di« G'äubiger des zusammengrirrochenen Fahrradunternehmens, G ö r i ck«- W e r k«- 21.®. in Bielefeld hatten sich Ansang Apri! dahin geeinigt, daß der Konkursoerwalter einer Intexessentengrupp« das Werk zum Verkauf anbietet. Es schien also damit die Aus» r e ch t e r h o l t u n g des Betriebes in Bielefeld gesichert. Jetzt sind die Bankengläubiger überraschend mit einer Verdoppelung ibrer Forderung hervorgetreten, so daß damit hie Uebernahmc der Göricke-Werke und damit die Weiterfüchrung des Betriebes in Frage gestellt find.