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50000 Morgen Blütenland. A

Wer auf den Höhen von Werder gestanden, der wird sehr bald bemerkt haben, daß das Blühen unmöglich eine Eigentümlichkeit von Werder allein sein kann. Denn soweit das Auge reicht, wird man im Tal und auf den vielen Höhen der Ferne die duftigen Blüten­schleier gesehen haben. Jenseits der Havei fieht man die Blüten gärten von Geltow  . Im Südosten beansprucht Rap uth mit dem herrlichen zwischen Wald- und Obstgärten gelegenen immer noch zu wenig bekannten Höhenweg als Blütengebiet beachtet zu werden. Unabsehbar aber schäumt das Blütenmeer im Westen und zwar ist das nicht mehr Werdersches Gebiet, sondern die Feldmark von Glindom. Dieser Ort war Jahrzehnte die Biegelmetropole der füdlichen Mark und von Theodor Fontane   gebührend gewürdigt worden. Aber seit 40 Jahren hat man sich, da sich die Tonlager allmählich erschöpften, auf den Obstbau geworfen und so sind dann in und um Glindow  , wie Amtsvorsteher Rochlitz   vor Berliner  Pressevertretern aus Anlaß einer Befahrung des großen Obstbau­gebietes sehr interessant ausführte, die in Deutschland  größten zusammenhängenden Obstbaugebiete ent­standen. Im engeren Gebiet des Dorfes 20 000 preußische Morgen, im weiteren Umkreis mit den andern genannten Obstbaugebieten rund 50 000 preußische Morgen oder 12 500 Hettar. Da der Berliner  

Emil N. v. Reznicek  ,

der Komponist der Opern ,, Donna Diana  " ,,, Till Eulenspiegel  ", ,, Ritter Blaubart" und zahlreicher Orchester- und Kammermusit­werte, feiert am 4. Mai seinen 70. Geburtstag. Reznicef erhielt Dor furzem den Staatlichen Beethovenpreis für sein Gesamtwert.

Tiergarten rund 250 Settar groß ist, so ist das größte zufammen. hängende deutsche   Obstbaugebiet um Glindow   im Kreis Zauche also 50 mat so groß wie der Berliner Tiergarten. Kein Wunder, daß man zu tun hat, um mit dem Auto einen Teil dieses Gebietes abzufahren. Aber der Wanderer möge nicht verzagen, jondern über Werder   und von dort mit den eleganten stadtwerder= chen Autobuffen sich bis nach Glindow   fahren lassen und dann für tliche Stunden Leib und Seele in diesem wunderbaren Blütenmeer baden. Zwar hat der starre wilde Frost des Winters 1929 be­jonders den alten Beständen schwere Wunden geschlagen und man sieht, da man radital die alten Stämme abfägen mußte, nicht wenig Baumfriedhöfe. Aber mit Freude und Anerkennung wird man gewahr, daß die schwer betroffenen Gartenbefizer fleißig und vorller Hingabe bemüht find, die Gärten erneut instand zu setzen. Unterfulturen, wie Erdbeeren, Beerenobst und Spargel werden neuerdings besonders gepflegt. Möge den fleißigen Menschen in und um Glindom eine gute Ernte beschieden sein, die es ihnen ermöglichen wird, weniger forgenvoll als es zur Zeit geschieht in die Zukunft zu sehen. Touristen, Motorfahrer und Aufler werden in den Gaststätten des Dorfes aufs beste aufgenommen und verpflegt.

Arbeiter bei Röchling   tödlich verunglückt.

Bölflingen, 3. Mai.

Bei der Reparatur eines Hochofentamines stürzte auf der Völklinger Hütte( Röchlingsches Stahlwert) ein Arbeiter tödlich ab. An einem anderen Hochofen desselben Wertes stürzten am gleichen Tage zwei Arbeiter ab, die mit Montage­arbeiten beschäftigt waren. Der eine von ihnen war ebenfalls tot, während der andere schwer verletzt ins Krankenhaus geschafft wurde.

Theater der Woche.

Bom 4. bis 12. Mai. Bolfsbühne.

Theater am Bülowplay: Rost. 4., 11% Uhr: Folkwang- Tanzbühne, Effen.

Staatstheater.

MA

Theater und Film.

Leffing- Theater.

Verneuil: Frau Peters hat einen Geliebten".

Dieses neueste Stück Berneuils, das nach Pariser Muster in einer Generalprobe der Preffe gezeigt wird, variiert das bewährte Thema: eine Dame mietet für 1000 Mart monatlich und Betriebs­fpesenersatz einen Liebhaber. Der junge Herr hat die Dame zu tom­promittieren, damit der legitime Gatte, der die verbotenen Wege geht, gerechte Strafe findet. Bald zeigt sich, daß der Gatte zu Unrecht verdächtigt wird. Bald zeigt sich auch, daß der gemietete Liebhaber nicht nur als Rommis, sondern auch attiver beschäftigt sein will. Man sollte meinen, daß die fündige Dame sich in Verknirschung grämt. Im Gegenteil, sie ist beglückt, ihrem Gatten die Kleidsamen Hörner aufgesetzt zu haben.

Berneuil plaudert das ins Uferlose. Gelingt ihm die Spannung nicht, dann tritt er an die Rampe, um sein Bublifum aufzumuntern. nicht, dann tritt er an die Rampe, um sein Bublifum aufzumuntern. Jedes Mittel paßt ihm in den Kram und in die Kulisse. Nun hat sein Verdeutscher Robert Blum  , sein fleißigster Bermittler, die ganze Komödie nach Berlin   entführt. Die Sünde wird vorbereitet in unserer Hauptstadt, sie wird ausgeführt in 3oppot. So nah in das Milieu, das uns sehr vertraut ist, gerückt, werden die Ereignisse allzu blöde. Man hätte alles in dem Pariser Märchenparadies lassen follen. Denn das Paris   der Boulevardskomödien mit den fürstlichen Lalaien, den Millionärspaläften, göttlichen Ehebrecherinnen ist eine Traumwelt, die auch von den erwachsenen Theaterkindern nicht fontrolliert werden kann. Sagen wir uns aber: Berlin  - 3oppot, dann sagen wir auch: Gott, wie ist das alles verlogen und dumm. Berneuil spielt den Liebhaber seines Stüdes selbst. Er spielt schauspielerisch nicht sehr routiniert, obwohl er ein richtiges Theaterkind ist. Er versucht gar nicht, in seine Rolle einzugehen, Er macht sich immer ein wenig über seine eigenen Worte und Be­wegungen luftig. Wir verzeihen ihm aber gern das dicere fomö­diantische Auftragen, weil er alles fo wißig perfifliert. Seinen Mit­spielern würden wir das nicht verzeihen. Darum sind wir sehr zufrieden, daß Erita von Thellmann, seine Partnerin, mit der niemals der falten Virtuofität verfallenden Helligkeit und Heiter­teit die Mitfünderin des ehrenwerten Liebhabers spielt. Sie ist die netteste Berlogenheit, unbedeutendheit, Klatschsucht, Verschwendungs­sucht, Dummheit und Frechheit, furz alles, was den wohlhabenden Besuchern des Lessing- Theaters Freude bereitet.

Max Hochdorf  .

Bernard Shaw   und die Ehe.

Komödie: Soll man heiraten?"

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In Bernard Shaws Luftspiel ist von Kameradschaftsehe, vom Faschismus und von anderen modernen Begriffen die Rede. Diese Schlagworte sind nachträglich eingefügt. Es ist ein Jahrzehnte altes Stüd, das früher heiraten" hieß und mit Recht nur selten aufgeführt wurde. Shaw   beleuchtet das Für und Wider der Che sehr eingehend und sehr charmant sehr eingehend und sehr charmant als Feuilletonist, wobei das Theater entschieden zu furz fommt.

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Unter Rari Heinz Martins Regie versuchen hervor. ragende Darsteller mit einigem Glüd aus den Feuilletonsprechern lebendige Bühnenfiguren zu machen. Am besten gelingt das Heinz Rühmann  , dem jungen Ehekandidaten, dem eine Stunde vor der Hochzeit Bedenken gegen die Ehe aufsteigen. Seine Jungen haftigkeit steht im komischen Gegensatz zu seiner räfonierenden Ader. haftigkeit steht im tomischen Gegensatz zu seiner räfonierenden Ader. Er fühlt sich von jedem angegriffen, verteidigt sich aber nur maulend. Er gibt die ultigste Figur, die seit langem auf der Bühne stand. Gustav Gründgens   entzückt durch die Selbstverständlichkeit, mit der er seine Frechheiten an den Mann bringt. Otto Wall. burg weiß als würdevoller General seiner Dummheit mit Sicher­heit Gehör zu schaffen. Die Frauenrollen liegen bei Ida Wüst, Margarete Roeppfe, Anni Mewes   und Elisabeth Lennart in den besten Händen. Der Beifall flaut zum Schluß

merklich ab.

Ernst Degner.

,, Vögel, die am Morgen fingen."

Theater in der Behrenstraße.

Vögel, die am Morgen fingen, frißt abends die Kaze... Lonsdales Komödie umwizelt seicht das moderne Eheproblem. Vor 20 Jahren wäre das Stück auch für Nichtengländer noch inter­effant gewesen. Heute wissen wir bereits, daß es gut ist aus effant gewesen. Heute wissen wir bereits, daß es gut ist aus einanderzugehen, wenn man sich nicht versteht usw. Das Stück riecht nach Moder und flingt nach alten Schlagworten. Wären nicht Ralph Arthur Roberts   und Hilde Hildebrand  , das Publikum stürbe vor Langeweile. Vögel, die am Morgen fingen

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S.-M.

Bilcomano, der den Gran- Chaco   durchschneidet, leben die Chuipi Indianer in Dorfgemeinschaften, die aus zwei bis dreihundert Menschen und noch dreimal so viel Hunden bestehen. Auch hier ist wieder die Frau das Arbeitstier. Im ganzen Film wirkt die Landschaft kaum auf uns.

Talu."

Kamera.

e. b.

,, Nanut, der Estimo" ist in unserer aller Erinnerung als der beste Film, der je von dem Leben eines Primitiven gemacht wurde, so echt, daß man ein Stück Rousseauscher Menschheit mit zu erleben meint. Ein Gegenstüd dazu ist dieser andere Eskimofilm, der auch im Estimolande spielt, aber eine ausgedehnte Spielhandlung mit der üblichen Liebesgeschichte und allerhand Sensationen bietet. Das meiße Mädchen, das als Halbblut unter den Eskimos aufgewachsen ist, entzündet sich an einem amerikanischen   Kapitän, der sie nach Nome   in Alasta entführt und hier als Sängerin abrichtet. Ihr Mann, der sie befreien will, sieht sie nur sterbend wieder: der ,, Schurte" aber wird in einer Eisspalte erdrückt. Es gibt prachtvolle Schneelandschaften und viel Estimomilieu, das aber nach Regie schmeckt, und schließlich einen Blick in das Lafterlebens Nomes vor 30 Jahren. Die geschmeidige Leonore Ulric ist reizend als Estimofrau einer Oper.

Borher ging eine treffsichere Parodie auf die Unnatur des ., romantischen" Films ,, Das treibende Floß".

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Die Frau aus Chifago."

Arium.

F. W. Murnau ist einer unserer feinsinnigsten Regisseure. der um den stummen Film große Verdienste hat, weil er zu de Bahnbrechern des künstlerisch bedeutenden Films gehört.

Selbst Amerika   fonnte bislang Murnau   nicht seine persönlicher Note nehmen. Doch erliegt er diesmal dem Manuskript, das un­wahrscheinlich das Erleben eines jungen Menschen vom Lande schildert, der in der Stadt, wo er Weizen verkaufen soll, eine Kellnerin heiratet. Der Schwiegervater ist der jungen Frau gram, doch versöhnt er fich, nach manchem finodramatischen Auftritt, zum Schluß endgültig mit ihr.

Murnau   erfaßt Menschen seelisch. Darum dürfen seine Haupt­darsteller Charles Farrell   und Mary Duncan   mur allerknappste Mittel gebrauchen. So milbern sie einigermaßen die Handlung und erzielen als Schauspieler Wirkungen. Doch ist Mary Duncan  , rein äußerlich, zu start zurechtgemacht.

Murnau   ist aber auch ein liebevoller Milieuschilderer. Und das lärmburchtobte Zimmer der Kellnerin, an dem Hochbahnzüge vorbei­fahren und das von laufender Lichtreklame andauernd erleuchte wird, erfüllt bereits den Zuschauer mit der Sehnsucht nach der Ruhe des Landlebens. Wunderbar hat ferner der Photograph Palmer die Felder gesehen. Dieses Meer der mogenden Halme, es fündet uns unsere Erbgebundenheit. Das Sehenswerteste jedoch ist de

Einbringen der Ernte durch ganz raffiniert tonstruierte Maschinen Cine Herde von Maultieren ist vor eine solche Maschine gespannt, die über die Felder dahinfegt, das Getreide nicht nur schneidet, sondern es auch weiter verarbeitet und den Weizen zum Schluß fogar in Säde verpadt. Diese Szenen wären es wert, für einen Lehr- oder Kulturfilm verwandt zu werden.

Kurztonfilme.

Marmorhaus.

e. b.

Die Entwicklung der Kurzionfilme ist jetzt soweit vorgeschritten, daß man auch das Beiprogramm mit ihnen bestreiten kann. Die Filmtheater, die mit den nötigen Apparaten ausgestattet find, tönnen also jeht ganz ohne Kapelle austommen.( Die Not der Musiker wird durch diesen technischen Fortschritt besiegelt.) Es gibt reine Musikstücke, Gesangs- und Instrumentalnummern, Mufit­clowns und vor allen die grotesten Trickfilme mit Musik und Ge­räuschbegleitung. Im Marmorhaus wurde ein abendfüllendes Programm aus all diesen Bestandteilen geboten, das im einzelnen wie im ganzen recht gut bestand. Die Wiedergabe war im all­gemeinen deutlich und klar. Wir hörten die Ouvertüre zu Tann­ häuser   vom Philharmonischen Orchester New York  , zwei amerita­nische Clowns gaben eine lustige Mufitnummer, ein Farbenton­film der Tobis führte eine Löwenjagd im Urwald vor. Das Ent­zücken der Zuschauer waren aber die grotesken Trickfilme, die die ultige Maus in allerlei lustigen Berwicklungen zeigte. Hier ist es dem Film wirklich gelungen, ein ganz neues Genre zu schaffen, das in der Natur fein Vorbild hat, eine phantastisch- technische Tier­welt, die in den tollsten Verrenkungen und unglaublichsten

Staatsoper Unter ben Linden: 4. Rosenkavalier  . 5. Christoph Columbus  . Unter den Indianern Güdamerikas." Situationen ihr Spiel treibt. Daß diese Welt feineswegs erschöpft

6. Postillon von Lonjumeau. 7. Cavalleria rufticana. Bajazzi. 8. Christoph Columbus  . 9. Traviata. 10. Schwanda der Dudelsackpfeifer. 11. Frau ohne Schatten. 12, Butterfin.

Staatsoper am Blag der Republit: 4. Sphigenie auf Tauris. 5. und 10. Stumme von Portici. 6. Fledermaus. 7. Leben des Dreft. 8. Freischütz  . 9. Salome. 11, Don Giovanni  . 12. Hoffmanns Erzählungen. Städtische Oper: 4. Meistersinger. 5. Turandot  . 6. Eugen Onegin  . 7. und 10. Tannhäuser. 11. Carmen. 8. Tosca  . 9. Entführung aus dem Serail.

12. Maschinist Hopkins.

amnestiert? 6. und 11, Peer Gynt. 8. Gespenster. 9. Raltutta, 4. Mai. Schiller  - Theater: 4., 5., 7., 9., 11. und 12. Der Traum

6. und 10. Florian Gener. 8. Wallensteins Tod.  

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ein Leben,

Terra- Lichtspiele.

Mit Dr. Bäßler und den Bergindianern beschäftigen fich zur Zeit die Wissenschaftler und es ist ein anständiger Krach ausgebrochen( von dem im Borwärts" berichtet Schauspielhaus am Gendarmenmarkt: 4., 5., 7., 10. und 12. Birb Hill wurde), der in der Deffentlichkeit das größte Aufsehen erregt. Wir sehen nun den Film dieser umstrittenen Expedition, der uns an den Titicacafee und den Gran- Chaco  führt, wo er unter der filmischen Leitung und der Kameraarbeit von Karl Dennert entstand. Das eine oder andere Bild mag am Aufnahmeort gestellt sein, aber dieses Recht nahm bislang jede Expedition für sich in Anspruch. Wie fönnte sie auch sonst derart zusammengeballt mit Brautwerbung, Hochzeit, einem tödlich ver­laufenen Unglücksfall und einer Beerdigung die Sitten und Ge­bräuche fremder Völker erfassen?

Witwe.

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Theater mit feftem Spielplan:

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Theater am Schiffbauerdamm: Madame hat Ausgang. Deutsches Theater: Der Kaiser von Amerika. Rammerspiele: Die liebe Feindin. Die Komödie: Goll man heiraten? Theater in der Stresemannstraße: Napoleon   greift ein.. Komödienhaus: Meine Schwester und ich. Großes Schauspielhans: Die lustige Theater des Westens: Paganini  . Lustspielhaus: Geschäft mit Amerita. Komische Oper: Majestät läßt bitten. Deutsches Künstler- Theater: Seg Appeal. Berliner   Theater: Der Teufelsschüler. Leffing- Theater: Frau Deutsches Boltstheater: Wenn ich noch einmal Peters hat einen Geliebten. Trianon- Theater: Ein galantes Abenteuer! Residenz- Theater: jung wär. Rentral- Theater( Operettenhaus  ): Frühlingsmädel. Das Land des Lächelns. Theater in der Behrenstr. 53-54: Bögel, die am Morgen fingen! Metropol. Die Tribüne: Er". Theater: Der Bettelstudent Kleines Theater: Meyers fet. Witwe. Rose Theater: Ihre Hoheit, die Tänzerin,-Casino- Theater: Schloßpark  - Theater Stealih: Wibbels Auferstehung. Rentier Mudide. Reichshallen Theater: Wintergarten, Plaza, Scala: Internationales Barieté, Stettinet Sänger. Theater am Rottbuffer Tor: Elite- Sänger. Theater mit wechselndem Spielplan. Theater in ber Alofterstraße: Bis 9. Magdalena. Ab 10. Liebe, Nachmittagsvorstellungen: Boltsbühne, Theater am Bülowplak: 11. Roft. Theater des Westens  : 4., 11. Das Land des Lächelns. Rose- Theater: 11. Shre Hoheit die Tänzerin. Theater in der Klosterstraße: 4., 15 Uhr: Der geftiefelte Rater; 17 Uhr: Biebe. 11., 15 Uhr: Robinson; 17 Uhr: Büchse der Tanbora. Wintergarten: 4., 10., Plaza, Scala: Internationales Barieté. 11. Internationales Barieté. Reichshallen Theater: 4., 11. Stettiner Gänger, Theater am Kottbuffer Soz: Gefängnis steht. Doch tann man dieser Strafe gar nicht gram fein;

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4., 11. Elite- Sänger.

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Erstaufführungen der Woche:

Montag. Staatsoper Unter den Linden: Christoph Column­Sonnabenb. Theater in der Klosterfstraße: Biebe.

bus.

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In primitiven Lehm- und Steinhütten hausen auf steiniger Hoch­ebene die Bergindianer, die man als echte Nachkommen der Infa bezeichnet. Ferner sieht man die Cholos, die Mischlinge, und zwar Nachkommen von Weißen und Indianern sind. Beim Acerbestellen bedient man sich hier noch des von Ochsen gezogenen Holzpfluges. Benn man aber drischt, dann jagt man einfach galoppierende Pferde über das auf der Erde fiegende Getreide. Die Frauen find bie eigent­lichen Arbeiter. Der Mann holt Baffer und e fischt auf dem Titicacafee in von Frauen aus Binsen geflochtenen Booten. Man züchtet Lamas   und Schafe, ist darauf sehr stolz und bewachyt sie ängstlich, so daß während der Nacht die Frau allein in der ärm lichen Hütte schläft, der Mann jedoch draußen bei den Tieren über: nachtet. Trotzdem werden viele gestohlen, obwohl auf Diebstahl denn das Gefängnis ist dort offenbar die einzige Bildungsstätte für den Mann, wo er nicht nur lesen, sondern auch manches Handwert lernt. In der unendlichen Ebene das Gran- Chaco   und am Rio

ift, zeigen die neuen Midytonfilme, die statt des Rarnidels eine Maus zum Helden ihrer Abenteuer machen. Das Publikum tam aus dem Lachen nicht heraus. Auch die Beseelung eines Dampf­roffes, das in ein Lebewesen verwandelt wurde, ergab ganz neue Möglichkeiten für den Trickfilm. Ins Reich der allerhöchsten Phantastit führte die Geisterstunde", ein Tanz von Totengerippen auf dem nächtlichen Friedhof. Die Musik und Geräuschbegleitung war dem Charakter dieser Filme vorzüglich angepaßt.

Japanische Theatergaftspiele in Deutschland  .

r.

Die Mitglieder der Japanischen Theatervereinigung sind soeben in Paris   eingetroffen, wo sie ein mehrtägiges Gastspiel im Théâtre Pigalle abhalten werden. Wie der Leiter der Truppe, Tofujiro Tsutsui, gelegentlich eines Interviews mitteilte, hat er die Absicht, mit seiner Truppe auch Deutschland   zu besuchen, wo das Interesse für japanische Theaterkunst erst fürzlich durch die japanische Theater­ausstellung in Berlin   besonders start belebt wurde. Doch würde ein solches Gastspiel, das für Berlin  , München  , Hamburg   und einige andere größere deutsche Städte beabsichtigt ist, nicht vor dem tommmenden Herbst in Frage tommen.

Ehrenvorsiz Mar Reinhardts die Verteilung der Stipendien der Mar- Reinhardt- Stiftung für junge Schauspieler stati Es stehen drei Stipendien à 1500 m. zur Verfügung, die an die begabtesten deutschen  Schauspielschüler bzw. Schauspielschülerinnen zur Auszahlang tommen sollen. Zur Prüfung werden mir solche Bewerber zu­gelaffen, die von der Leitung einer Schauspielschule oder von einem bekannten Schauspieler oder Schauspiellehrer ein Befürworture schreiben vorlegen. Schriftliche Anmeldungen find zu richten b spätestens den 10. Mai an die Gefchäftsstelle der Mar Reinhardt Stiftung, Berlin   8, Taubenstr. 1/2.