Der Abend
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Nr. 207
B 103 47. Jahrgang
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dem Birken, der Taktik und den Notwendigkeiten der Gemertschaften vertraut zu machen.
Bom schönsten Better begünstigt wurde am gestrigen Somme | daß darum diejenigen, die heute unter wesentlich günstigeren Bor- 1 Notwendigkeit, die Jüngeren in den Organisationen mit dem Wesen, tag die ausfegungen fich ein wesentlich größeres Maß an Miffen aneignen fönnen, damit auch die Verbindlichkeit übernehmen, dieses ihnen überantwortete größere schwerere Pfund vervielfältigt weiterzugeben an diejenigen, die nach ihnen kommen.
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Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau eingeweiht. Der stolze Bau verzichtet auf monumentale Wirkung, ist vielmehr ganz auf Sachlichkeit und Wir haben seit ungefähr zehn Jahren, ich darf sagen, zeitweise 3wedtmäßigkeit eingestellt. Nach ihrem Erbauer, dem Leiter des sogar in etwas stürmischerem Tempo nachholen fönnen, was in Bauhauses Dessau , Hannes Meyer , ist die Bundesschule ein Ber -| dem vorausgegangenen Jahrzehnt an Bildung für die breiten
Wir brauchen in stärkerem Maße als bisher den von seiner Berpflichtung gegen sich und gegen die anderen bis zum letzten Nero durchdrungenen ehrenamtlichen Funktionär, der die Geschichte seiner Organisation, die Geschichte ihres Bachsens, die Gefeße ihrer Wirksamkeit, die Möglichtet ihrer Nuhanwendungen und ihrer Kräfte tennt. Darum haben wir hier
ein ganz neues Schulprinzip aufgestellt. Es find Kurse des ADGB., aber sie sind veranstaltet und getragen von den einzelnen Organisationen.
Aus dem Betriebe kommende und wieder nach Absolvierung dieser kurzen Wochen in den Betrieb zurückkehrende männliche und weibliche Funktionäre sollen in diesen Wochen eindringen in die Geschichte, in die Verfassung, in die Struktur und in den Wesensfern ihrer Organisation, und darüber hinaus in all die großen Fragen der Sozialpolitik, des gewordenen und des werdenden Arbeitsrechts. Sie sollen die Kenntnisse erwerben, die notwendig sind zur Beurteilung der wirtschaftlichen Vorgänge und darüber hinaus sollen sie die großen Zusammenhänge von der einen Organisation zu den übrigen mit uns im Bunde vereinigten erkennen, dieser stolzen Armee von 5 Millionen Mitgliedern, die einen großen Heeresförper bildet, und weiter von Landeszentrale zu Landeszentrale die großen tiefempfundenen, täglich stärker und inniger werdenden Bindungen im Internationalen Gewerkschaftsbund. Diesem Ziel soll der Schulbetrieb dienen.
Wir wissen, daß wir eine große Mission zu erfüllen haben, und wir wissen, daß wir sie nicht nur für eng umgrenzte eigene Interessen erfüllen. Wir wissen, daß wir mit der stärkeren geistigen Durchbildung und Durchdringung der Arbeiterschaft in Wirklichkeit das tun, was so mancher andere von sich behauptet: Dienst am Bolte. Wir wollen in dieser Schule nicht Weltanschauung bilden oder stärken. Wer zu uns kommt, besitzt eine Weltauschauung. Wir wollen in dieser Schule nicht übertriebene Illusionen ankurbeln. Wir wollen hier eine Bildungsstätte schaffen für das Tatsächliche. Der Mensch, der zu uns kommt, soll die Dinge nicht sehen, wie wir sie wünschen, wie wir sie uns erhoffen, sondern wie sie sind. Er er soll erkennen lernen, was ihm an Widerständen gegenübersteht, weil er dementsprechend sich einstellen, weil er mit diesen Verhältnissen nicht sich abfinden, aber mit ihnen ringen muß."
such, die Lebensvorgänge einer Schule baulich lebensrichtig zu orga- Maffen außerhalb und nach der Volksschule verabsäumt worden soll die eigenen Kräfte erkennen lernen, ihr Maß und ihre Grenzen, nifieren. Der Schulbau, mitten im Bernauer Stadtforst, soll ein war. Wir haben Bau des Lebens sein, fein Bau der Kunst.
Der Hauptflügel enthält die Empfangshalle, die Aula, den Speisesaal, zwei Geselligkeitsräume, die Verwaltungsbüros und die Küche. Der Wohnflügel besteht aus vier Wohntrafts mit 60 Wohnzimmern für 120 Schüler. Je 10 Schüler bewohnen eine Elage. Weitere Zimmer find für das Hauspersonal und Gastlehrer bestimmt, während für Lehrer, Geschäftsführer und Helfer besondere Wohnhäuser geschaffen sind.
Der Schulflügel weist drei Klassenräume für je 40 Schüler auf, zwei Seminarzimmer, die Bibliothek, den Lesesaal und die Turnhalle. Der sportlichen Betätigung dient außerdem ein Schwimmbecken im Freien und das Stadion. Die Gesamtanlage ist durch einen Glasgang verbunden. Für die Zentralheizung ist Delfeuerung vorgesehen. Besonderer Wert ist in allen Räumen auf die größtmögliche Besonnung gelegt. Das Werk ist bewußt der örtlichen Landschaft eingefügt, was ihm seinen besonderen Reiz verleiht.
Graßmanns Eröffnungsrede.
Dem Huldigungsmarsch von Grieg folgte die Weiherede des Bundesvorsitzenden Peter Graßmann. Nach Begrüßung der Vertreter der Reichsregierung und der Preußischen Regierung, des Landkreises Niederbarnim und der Gemeinde Bernau , hieß Genosse Graßmann als erste Teilnehmer der Kurse im neuen Hause die Vertreter des Gesamtverbandes sowie die des Textilarbeiter Berbandes als der zweiten großen Gruppe willfommen. Die von den Verbänden erwählten Schüler wurden bereits am Sonnabend eingeführt. Dem Dant an die Gemeinde Bernau und an die Behörden des Kreises folgte der Dant für den Architekten und seine Mitarbeiter. Mit Wehmut aber gedachte der Redner des Mannes, der den Grundstein des Hauses gelegt hat und der durch eine Kur nach langer Krankheit an dieser Feier verhindert ist: des Genossen Theodor Leipart . Auch der Bildungssekretär des Bundes Genosse Heßler hat sich um das Zuftandekommen des Werkes verdient gemacht.
Die Aelteren unter uns in der Arbeiterbewegung haben es sich sehr sauer werden lassen müssen, um das bißchen Wissen zufammenzufragen, das sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchten. Das ist heute anders geworden. Wir bedauern das nicht. Wir Welteren neiden es den Jüngeren nicht, wir freuen uns, daß sie es leichter haben, aber mir sind der Meinung, daß diese leichtere Möglichkeit, über sich selbst hinauszuwachsen, auch verpflichtet, und
eine ganze Reihe von Bildungsanstalten,
ich erinnere an die beiden Wirtschaftsschulen in Berlin und Düsseldorf , an die Arbeiterakademie in Frankfurt , ange= gliedert an die dortige Universität, ferner an die Volkshochschule in Linz , an eine Unmenge anderer ähnlicher Einrichtungen und an die Hunderte, ja Tausende von Kursen fürzerer Dauer in ganz Deutschland . Was hier mit dieser Schule bezweckt wird, und was den Verbänden, die opferbereit die Mittel dazu bereitgestellt haben, den Mut gegeben hat, diese erheblichen Opfer zu bringen, war die
Die Reihe der Begrüßungen. Ministerialdirektor Sigler übermittelte die Glückwünsche der Reichsregierung, insbesondere die des Reichsarbeitsministers und des Reichswirtschaftsministers.
Die Bildungsarbeit durch die gewerkschaftlichen Schulen sei überaus wichtig für die Sozialpolitit, die eine Hebung der Arbeiterklasse
Ein Schlaf- und Wohnraum für zwei Gewerkschaftsschüler