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Fürsorgeerziehungs- Höllen in Rußland  

Verwahrloste Jugendheime 10 000 minderjährige Rechtsverletzer in Gefängnissen

Erst die fiegreiche Arbeiterschaft wird, wie die vorbildlich geleiteten Kinderheime und Erziehungsschulen in Sowjetrußland beweisen, aus den Erziehungsheimen wirkliche Erziehungsheime gestalten. Rote Fahne" vom 30. April 1930.

Die Kommunisten machen in der letzten Zeit die Fürsorge­erziehung zur Zielscheibe einer unglaublichen Heze. Anstatt an einer entscheidenden Reform von außenher mitzuarbeiten, gefallen sie sich in sinnlosem Auswiegeln der Fürsorgezöglinge, verbittern diese und machen ihnen ihr ohnehin schweres Leben noch schwerer. Sie wissen, weshalb sie so handeln. Läge es nämlich in ihrer Macht, die Fürsorgeerziehung nach ihrem Sinn zu gestalten, so erhielten wir in deutschen   Fürsorgeanstalten Zustände, wie sie in Sowjet­rußland heimisch sind. Auf keinem Gebiet haben die Sowjets so versagt wie auf dem der Erziehung jugendlicher Rechts­verleger. Ohne die Zustände in der deutschen   Fürsorgeerziehung beschönigen zu wollen, fann man wohl sagen: Die deutschen   Kom­munisten hätten allen Grund, anstatt Märsche auf deutsche Fürsorge­anstalten zu organisieren, sich aus Menschlichkeitsgründen der unglüd­lichen Sowjet- Fürsorgezöglinge anzunehmen. Wie schlimm die Dinge in den russischen Anstalten liegen, erfuhr man erst kürzlich aus einer Notiz in der Leningrader ,, Roten Zeitung". Dort ist zu lesen: In der Sitzung des Kollegiums des Volkskommissariats für Justizwesen wurden die Ergebnisse der Untersuchung in einer Reihe von Heimen für jugendliche Rechtsverletzer und die Lage der Minderjährigen in den Gefängnissen besprochen. Es wurde festgestellt, daß die Werkstätten, in denen die Jugendlichen beschäftigt werden, ausschließlich fistalischen Interessen dienen, Fachwissenschaftliche Kenntnisse und eine systematische Erziehung zur Arbeit werden ihnen nicht zuteil. In vielen Fällen, selbst in Mosa kau, werden die Jugendlichen ohne jede rechtliche Grundlage festgehalten; Ausweisungen als Sicherungsmaßnahme wird in übertriebener Weise angewendet; die sozialen Schuhmaßnahmen wer den bei den Jugendlichen schärfer gehandhabt als bei erwachsenen Rechtsverlehern.

Die Arbeitsheime befinden sich in antifanitärem Zustande; die Kinder waschen sich nicht täglich; Handtücher gibt es nicht; zum

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FUNK UND­

AM ABEND

Mittwoch, 7. Mai.

Berlin  .

16.05 Ing. Joachim Boehmer: Technische Wochenplauderei.

16.30 Karl Bleyle  ( geb. 7. Mai 1880). Zehn Lieder.( Trude Stillfried- Puschen­

dort, Sopran; am Flügel: Willy Jaeger.)

Abtrocknen dienen Kleider und Bettdecken. Die Gemein­schaftsräume find unwohnlich, staubig und riechend; es wimmelt von Läusen, Flöhen und Wanzen. Die Kinder machen einen verwahrlosten Ein­druck; die Ernährung ist un genügend; die Behandlung grob. Auch Züchtigungen fommen vor. Viele der Jugendlichen sind nerventrant. Sowohl Bildungsarbeit wie Körperkultur und Sport fehlen vollständig. Bei der Entlassung aus den Arbeits­häusern erhalten die jungen Leute keine Hilfe. Angesichts aller dieser 18.00 Was verlangt das Publikum vom jungen Dramatiker?" Tatsachen hat das Kollegium des Volkskommissariats für Justizwesen eine Anzahl Maßnahmen ausgearbeitet.

Ueber die Art dieser Maßnahmen las man in einer anderen Nummer der ,, Roten Zeitung" vom 31. März. In Zukunft soll die Erziehung in den Arbeitsheimen einer schärferen Kontrolle unterliegen. Der Oberste Gerichtshof   soll nicht so oft wie bisher gegen Minderjährige Verbannung und Ausweisung in Anwen­dung bringen und die gegen sie zu verhängenden Strafen mildern. Die Arbeitsheime sind zu Lehrlingsschulen auszugestalten und Fabrikkommunen sind ins Leben zu rufen, in denen die Zöglinge die Möglichkeit erhalten sollen, nach zweijährigem Aufenthalt die Aufhebung der Zwangsfürsorge zu beantragen.

16.50 Volkstümliche Unterhaltung.

17.20 Aktuelle Abteilung.

17.40 Alice Ehlers  : Das Cembalo bis Bach und Händel  .

zwischen Herbert Ihering  , Hellmut Carsch und Hans Rehberg  . 18.35 Heilfron: Rechtsfragen des Tages.

19.00 Unterhaltungsmusik.

19.55 Vom Arbeitsmarkt.

20.00 Das Interview der Woche.

Gespräch

20.30 Uraufführung: ,, John D. erobert die Welt", Hörspiel von Friedrich Wolf  , Regie: Alfred Braun  .

22.30 Dr. F. Anders: Bridge für alle. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Englisch  ( kulturkundlich- literarische Stunde). 16.30 Nachmittagskonzert von Hamburg  .

17.30 Das Chanson in alter und neuer Zeit.( Mitw.: Maja v. Spengler, Ge­sang; Kapellmeister Böhmelt, am Flügel.)

17.55 Prof. Dr. Ries: Aufgaben und Stand der Landarbeitsforschung und-lehre. 18.20 Hans Reimann  : Familie und Sprache. 19.05 Dr. Kirchhoff: Deutschland   im Völkerbund. 19.30 Otto Mosbach: Die Krise der Zivilversorgung. 20.00 Direkte oder indirekte Steuern( Abgeordneter Dr. Hertz und Abgeordneter Dr. Rademacher). 20.40 Von Köln  : Abendn'usik.

Mit anderen Worten: das Kinder- und Jugendparadies Sowjet­rußlands zählt in den Erwachsenenanstalten etwa 10 000 Minder­jährige, die nun in wenig bewohnten Gegenden, hunderte kilometer von den Eisenbahnlinien entfernt, in speziellen Kolonien für jugendliche Verbrecher angefiedelt werden follen. Das einzige Glück, daß das phantastische Projekte find. 21.00 Von Köln  : Der heitere Mittwoch. Denn welche pädagogische Möglichkeiten wären in solchen entlegenen Gegenden gegeben und wer wäre imstande, die jungen Menschen, die gewohnt sind, bei Wind und Wetter tausende kilometer zurüc­zulegen, in diefen Gegenden zu halten. Sie würden froß allem auf und davon gehen, den Wölfen, der Kälte und dem Hunger zum Opfer fallen. So sieht es also in Wirklichkeit mit der Zwangserziehung in Sowjetrußland aus von den ganz wenigen Musteranstalten abgesehen. Die ändern aber nichts an den wahren Tatsachen.

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