Aus der Arbeit der Bezirke.

Schluß mit fommunistischem Theater! betr. infeßung eines Ausschufſſes zur Prüfung von Arbeiter.

5. Bezirk Friedrichshain.

Mit einem Restprogramm von 17 fommunistischen und 2 deutsch­nationalen Anträgen aus einem halben Dugend vergangener Sizungen sollten sich am verflossenen Mittwoch die Bezirksverord neten des Bezirks Friedrichshain beschäftigen. Bon einer Vorlage des Bezirksamts über die Bereitstellung weiterer Mittel für den Ausbau der 30. Gemeindeschule in der Rüdersdorfer Straße nahm die Versammlung debattelos Kenntnis. Damit war die fachliche Arbeit erledigt. Da die Kommunisten in positiver tom­munaler Arbeit feine Befriedigung finden, müssen die ihnen von der Zentrale vorgeschriebenen Anträge dazu herhalten, verantwort Tidye Selbstverwaltungsarbeit zum Wohle der Bürger­schaft zu diskreditieren. In engem Kontakt mit den auf der Tribüne placierten Jungspartakusbündlern und Rotfrontlern terrorisieren sie die gesamte Versammlung. Drohungen und Be­schimpfungen von Sozialdemokraten durch junge Burschen nahmen so ausgedehnte Formen an, daß die Situng jogar unterbrochen werden mußte. Bon Kampf gegen die Sozialdemokratie und einem ständigen Liebeswerben um Deutschnationale und National­fozialisten sind die rüpelhaften Reden der Kommunisten getragen. Auf was wollen sich die bürgerlichen Parteien verlassen", fragte ein tommunistischer Redner und prompt antworteten ihm die Deutsch nationalen: Auf die Kommunisten." Und dankbar häufte dann der Kommunist Berleumdungen auf Verleumdungen. Es war daher nicht verwunderlich, daß die Sigung, die planmäßig gestört wurde, aufflog. Die fozialdemokratische Fraktion ist es ihrem Ansehen,

latt

einstellungen auf Grund Don Parteibüchern. Genoffe stellte die Demagogie der Deutschnationalen Bartei effettuoll heraus. Besonders beleuchtete der sozialdemokratische Redner die erzieherische Tätigteit des deutfcnationalen Antragstellers im Stahlhelmgeift, was insbesondere die Aufsichtsbehörde intereffieren sollte. Gleiches Aussehen verursachte ein ebenso übler Pädagoge derselben Bartei, der Sportlehrer Klapper, durch Zwischenrufe und Unter­

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brechungen. Eine weitere Anfrage beschäftigte sich mit der Tatsache, daß ein zu Schulzweden in Schmödwiz dringend notwendiges und vom Bezirksamt erstandenes Grundstück von der Zentrale nicht gekauft und damit die unhaltbaren Schulzustände dortselbst nicht abgestellt worden seien. Vom Bezirksamtstijoje murde erklärt, daß die Schuld an den eingetretenen Umständen einzig und allein der Zentrale zuzuschieben sei, die in dieser Sache mehr als fahrlässig gehandelt habe. Die Verhältnisse seien nunmehr nur durch einen Barackenbau und damit außerordentlich gesteigerte Mittel abzustellen. Das Bezirksamt werde der Sache weiter nachgehen, sobald die Akten, die augenblicklich dem Oberpräsidenten zur Prüfung unterliegen, an das Bezirksamt zurückgelangt sind.

Untenntnis ber Berhältnisse bewiefen hobe. Der Antrag der Rom munisten wurde angenommen mit der Maßgabe, daß die Kündigung mit sofortiger Wirtung zurüdgenommen merbe.

Die Schulferien in Berlin .

Für die Berliner Bolts. und höheren Schulen sind die dies jährigen Ferien folgendermaßen festgelegt worden: Pfingstferien: 5. Juni bis 17. Juni.

Große Sommerferien: 2. Juli bis 7. Auguft. Herbstferien: 30. September bis 14. Oftober. Weihnachtsferien: 23. Dezember bis 6. Januar 1931. Schluß des Schuljahres am 31. März 1931. Die Osterferien des Jahres 1931 find vom 31. März bis zum 14. April.

Sport.

Rennen zu Ruhleben am Donnerstag, dem 8. Mai. 1. Rennen. 1. Nordpol( W. Lemzer), 2. Agina , 3. Difi Dewalba. Soto: 143: 10. Plat: 21, 35, 35: 10. Ferner liefen: Schwestersohn Stein­fauz( 2. bisq., 80 Broz. Plazw. znr.), Dhewuschka, Bristol , Feodora Eudoria, Nanu, Coſta Rica . 2. Rennen. 1. Paneil( J. Mills), 2. Möglich, 3. Fallenstein. Toto: 16:10. Blat: 12, 14, 11: 10. Ferner liefen: Cilly Dillon, Pirus, Meister. stüd, Lindowgold, Harfnerin, Eifi, Morgentant, Abendstern. 3. Nennen. Christine( Großmann), 2. Silvaplana , 3. Nonne. Toto: 19:10. PIB: 13. 17, 44:10. Ferner liefen: Elvira, Alpspite, Guy de Bal, Heliotrop, Norded, Tritoma, Badrel.

4. Rennen. 1. Signal( B. Finn), 2. Perlentette. Toto: 14:10. Ferner lief: Banco Duffy( angeb.)

5. Rennen. 1. Titania( Bef.), 2. Brechtmädel's Zochter, 3. Stomtesse fabell. Toto: 145: 10. Blas: 65, 58, 34:10. Ferner liefen: Brachtpeter, Mimi, lienburg, Fahrenheit, Nishaga Boy, Adreffe, Zierde, Gelbstern( o. W.), 6. Rennen. 1. Lezte Liebe( Eberl), 2. David, 3. Kurfürft. Toto: 80: 10. Plat: 12, 11, 25: 10. Ferner liefen: Heinrich, Fanfare, Lindow find, Belmin.

ihrem Willen zu fruchtbringender Arbeit und ihrer Berantwortung Tolle Zustände an der Oberrealschule. Seini Duffy.

vor der Arbeiterschaft schuldig, diesem gewiffenlojen demagogischen Treiben der Kommunisten nicht mehr langmütig zuzusehen. Daß auf Kosten der Steuerzahler tommunistisches Theater gespielt wird, kann

und wird die sozialdemokratische Fraktion in Zukunft nicht mehr

dulden.

Sozialdemokraten verlaffen den Gaal.

13. Bezirk Tempelhof .

In der letzten Bezirksversammlung zeigte sich wieder einmal, baß der augenblickliche Vorsteher Herr Rettor i. R. Janezle von der D. N. Fr. einfach nicht in der Lage ist, die Geschäfte der Ber fammlung zu leiten. Nach Einführung der unbejoldeten Stadträte Küter( Soz.), Thiele( Soz.), Dr. Jäger, Dr. Saar und Kramer wurde in die eigentliche Beratung eingetreten. Lebhafte Diskussion lösten zwei deutschnationale Anträge, die die Einkäufe des Bezirksamts behandelten, aus. Bezirksverordneter Burgemeister( S03.) sowie andere Redner der sozialdemokratischen Frattion wiesen nach, welchen Vorteil die Stadt Berlin durch ihre eigenen Gesellschaften gehabt habe. Die gesamten bürgerlichen Parteien stimmten schließ­lich für die deutschnationalen Anträge.

19. Bezirk Pantow.

Zu Beginn der Sigung wurde beschlossen, 5800 M. aus Bor­behaltsmitteln für die Verlegung der Hausmeisterwohnung in der 4. Schule bereitzustellen. Ausführlich behandelt wurde eine fozial. demokratische Anfrage über die Zustände in der Oberreal. hule. Bei der letzten Abschlußprüfung durch den Oberschulrat ſchule. Bei der legten Abschlußprüfung durch den Oberfajulrat wurde befanntlich festgestellt, daß sich in zahlreichen Auffäßen der letzten Jahre die sinnlosesten und widerwärtigsten Beschimpfun gen der Republit, der Verfassung, der Richter und der Presse befanden, ohne daß offenbar die Lehrer oder der Direttor Ber­anlaffung genommen hätten, diese Schimpfereien zu rügen oder irgendwie zu beanstanden. Das Provinzialschulkollegium hat nun endlich eingegriffen. Zwei Studienräte sind vom Dienst suspendiert, der Direktor an eine andere Anstalt versezt worden. Vor Jahren sind im„ Pantower Generalanzeiger" die häßlichsten Angriffe gegen den damaligen sozialdemokratischen Bürgermeister Rubig und Schulrat During erfolgt. Dem Schulausschuß wurde damals in Gegenwart des Direttors berichtet, daß das gesamte Kollegium hinter dem Schmähartikel stände. In der Debatte erklärte jetzt der Demotrat Ahrens, daß damals schon heftige Auseinandersehungen stattgefunden hätten. Im Jahre 1926 fand ein Beleidigungsprozeß des Direktors vor dem Landgericht statt, wo durch Zeugenaussagen alle möglichen Prügeleien der Schüler durch Lehrer und Direktor festgestellt wurden. Im Schulausschuß wurde festgestellt, baß ein älterer Schüler in einem feelischen Zusammenbruch zu Hause erklärte, wir werden behandelt wie die Hunde". Es wurde immer meiter geprügelt bis in die neueste Beit. Hafentreuze wurden ständig von den Schülern getragen. Bei der Annahme der Young Geseze beschimpften Schüler den Reichspräsidenten Hindenburg . Die hegerischen Auffäge wurden mit gut und sehr gut gezeichnet. Als der Sozialdemokrat 3iechert am Ber faffungstage mit fräftigen Worten die Lehrerschaft auf ihre Pflicht hegend hingestellt. Genofle Stubig hatte die Aufgabe, diefe Dinge festzustellen, Lehrer, Elternschaft und Schüler aufzufordern, fich gegen biefen Umgeist zu wehren und zu helfen, daß das Ver. trauen zur Anstalt wieder, hergestellt wird. In der Diskussion stellte Peters( Dnat) fest, daß die Elternschaft schärfsten Protest erhebe gegen das Vorgehen des PSR. Er ist anscheinend mit seiner Nieder­lage in der Kirchenbewegung noch nicht zufriedengestellt und sucht weitere Barbeeren. Seinen besonderen Haß erregt es, daß es jet

Beim nächsten Punkt, der einen von den Kommunisten ver langten Protest gegen den Hungeretat des Magistrats vorjah, wurde von den Sozialdemokraten Bertagung beantragt. Dagegen mandten fich die Kommunisten. Gegen unseren Bertagungsantrag stimmte die D., der Bertreter der Nazis und nach langem Warten zwei Deutschnationale. Dies schien dem Herrn Vorsteher nicht ge nehm zu sein. Gegen seinen Vorschlag, nochmals abzustimmen, gab Genoffe Burgemeister die Erklärung ab, daß seine Frattion an einer nochmaligen Abstimmung fein Intereffe habe. Herr Janegle glaubte, feinen Willen trogdem durchfeßen zu müffen. Daraufhin verließ die sozialdemokratische Fraktion den Sizungshinwies, für den Staat einzustehen, da wurde die Rede als per jaal. Grfreulicherweise wandte sich nach Wiedereröffnung der Ber. fammlung die Frattion der Mitte gegen eine derartige Geschäfts. führung und beantragte Befragung des Büros über das 2bftim mungsergebnis. Trog Bieberholung lehnte dies ber allgewaltige Herr Janegte ab, worauf die Frattion der Mitte ebenfalls den Gaal verließ und die Bersammlung beschlußunfähig mar.

Abrechnung mit den Deutschnationalen. gelungen ist, einen Demotraten als Oberstudienrat an die Anstalt

16. Bezirt Köpenid.

zu wählen und weiter an das Gymnasium einen Demofraten ofs Direttor. Der Demofrat Ahrens gab Herrn Peters eine fräftige Antwort und ergänzte wirtungsvoll die Ausführungen unseres Genoffen Stubig.

Der ftellvertretende Bürgermeister Genoffe Ehrlich vollzog bei Beginn der Sigung die Einführung der bestätigten unbefoldeten Stadträte. Unter ihnen befanden sich die Genossen Bendig und Ipltsdorf. Debattenlose Annahme zeitigten die Vorlagen des Bezirksamts betr. Anlauf von Gelände zur Erweiterung des Schulgärtnern auf dem städtischen Kleingartengelände Blanken hofes der Friedrich- Schule in Friedrichshagen und Bewilli gung von Vorbehaltsmitteln für die Errichtung eines Abort. gebäudes auf dem städtischen Sportplaz im Ortsteil Friedrichs hagen. Eine derbe Abfuhr erfuhr ein Antrag der Deutschnationalen,

In vorgerückter Stunde erfolgte dann noch die Begründung eines kommunistischen Antrags wegen Massenfündigungen von Klein­burg. Salzsieder erging sich in unglaublichen Uebertreibungen und drohte, wer das Gelände betreten würde, müßte mit dem Knüppel heruntergeschlagen werden. Unfer Genosse Lucht stellte dann erst die Tatsachen wieder richtig und zeigte, daß Salzsieder erschreckende

7. Rennen. 1. Blauftrumpf( Neuenfeld), 2. Karola, 3. Sorgenlos. Foto: 26:10. Bla: 13, 16, 14:10. Ferner liefen: Cory Belle, Heiderin, Pafcha, Northern Trulen.

8. Stennen. 1. Pro Batria( Eberl), 2. Silberpappel, 3. Bella Timoto. oto: 81:10. Blas: 14, 19, 32:10. Ferner liefen: Lady Duffy, Hänst Dillon, Heliogabal , Leuchte, Teufelsbua, Harfnerin.

9. Rennen. 1. Eulenspiegel( B. Schuller), 2. Frebegundis, 3. Jntereffent. 4. Heidebinme. Ferner liefen: Griter Seehofer, Mar Kufer, Wagner, Stein nelfe, Kapitain Halle, Antenne, Harfenmädchen, Peter Harvester, Ber afpera.

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Frau Professor K.

ist 73. Wer die alte Dame näher kennt, weiß, daß ihr Lebensabend wie eine Folge sonniger Herbsttage ist.

9

SUP

,, Es ist so schrieb sie einmal ihrem Sohn- ein Gebot der Lebens­klugheit, Genuß und Freude zu suchen, aber, um das bekannte Wort des alten Buddenbrook zu benutzen, nur solche, die uns bei Nacht ruhig schlafen lassen."

Nach diesem Grundsats handelt sie auch. Seit Jahren trinkt sie Kaffee Hag. Er gewährt ihr alle Kaffeefreuden, aber enthält nichts, was irgendwie schädlich oder störend wirken könnte. Kaffee Hag ist cof feinfrei und vollkommen unschädlich, er regt an, aber nicht auf. Kaffee Hag trinken ist Lebensklugheit!

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