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Fronten des Stickstoffkampfes. Die Gefahren der internationalen Lleberpwduktion.
Dsr wachsend« Widerspruch zwischen dem Weltstickstoffverbrauch und der Leistungsfähigkeit der Weltstickstosfindustri« schafft trotz der bestehenden nationalen und internationalen Abmachungen immer von neuem schwierige Situationen. Seil de« Vorkriegsjahren hat sich die Stickfioffproduklion der weit mehr als vervierfacht; f.. stieg von 500 000 bis 650 000 Tonnen Reinstickstoff auf 2.« bis 2,7 Millionen Tonnen im kommenden Dünge- jähr 1930/3!. Während vor dem Kriege zwei Drittel der Stickstofsprodultion der Welt auf Chilesalpeter entfielen, ist es gegenwärtig noch nickst einmal mehr ein Fünftel. Der Stickstoff v« r brauch der Welt hat jedoch mit dieser Pro- duktionsentwicklung nicht Schritt holten können: er steht zur Zeit um etwa 200 000 Tonnen jährlich hinter der Weltproduktion zurück, ganz abgesehen davon, daß auch bei der gegenwärtigen Produktionshöhe die Stickstoffanlagen keineswegs voll aus- genutzt werden. Die Produktions f ä h i g k e i t beträgt schon heute mehr als 3 Millionen Tonnen und steigt noch ununterbrochen weiter. Insbesondere aus den Vereinigten Staaten  , Japan  , Frankreich  , der Tschechoslowakei   und Polen   wird immer wieder von neuen Anlagen von zum Teil gewaltigen Ausmaßen berichtet. Jedes halbwegs industriell entwickelt« Land will in der Stickstoffoersorgung national unabhängig fein, ineist weniger aus Wirtschaft- lichen als aus militärischen Gründen. Japan  , Frankreich  , Polen  , die Tschechoslowakei   werden den Punkt, wo ihre eigene Pro- duktion den Bedarf ihres Landes übersteigt, wohl bald erreicht haben. Verschärft wird die jetzige lleberproduklion durch die gegenwärtige internationale Agrarkrise, die die Landwirtschaft fast in ollen Ländern der Welt zu großer Zurückhaltung in Käufen von künstlichen Düngemitteln zwingt. So hat denn die I. G. Fa rb e n i n du st r i e, wi« ihr soeben ver- öffentlichter Geschäftsbericht sagt, die Produktion an Dünge- st ick st off er st malig eingeschränkt,um die Logervor- räte nicht zu sehr über die als eisernen Bestand notwendigen Mengen anwachsen zu lassen. Insbesondere aber oerfügt Chile   über riesenhafte Lagervorräte.» Der Stickstofspakt von 1929. Im vergangenen Jahr kam zwischen den größten Produzenten der Welt densenig«n Gruppen, die fast den gesamten Welt- Handel mit Stickstoffdünger in der Hand hoben ein« Preis- und Produktionsvereinbarung zustande: Deutschland  (Stick- stoffsyndikot), Norwegen  (lftorsk Hydro, von der I. G. Farben, dem stärksten Glied des deutschen   Stickstofffyndikats, kontrolliert), Großbritannien  (Imperial Chcmikol Jndustri«? Ltd., Haupt- Produzent Englands) und der chilenischen Salpeterindustrie. Diese Bereinbarungen bezogen sich auf gemeinsame Preissest- sctzungen und Genaues hierüber ist nicht bekannt offenbar cudh darauf, daß eine Erweiterung der Produktionsanlagcn über den gegenwärtigen Stand hinaus bei den Vertragspartnern nur nach Maßgabe der Absatzentwicklung stattjindet. Es scheint, als ob diese recht losen Vereinbarungen teilweise nicht eingehalten wurden. In den ersten Maitagen dieses Jahres fand In Paris  «in« neuerliche internationale Konferenz statt, d'« jedoch sehr schnell ver. schoben wurde: die Grund« l«nnt man nicht, dürfen ab«? in� be­stimmten hohen Forderungen Frankreichs  , das jetzt einbezogen werden sollte, liegen, ferner in gesteigerten Ansprüchen der Chile  - Produzenten.
Inzwischen sind drei wichtige Ereignisse eingetreten: t Deutschland  : Hier ist durch die Erneuerung des Stickstoff- syndikots in erweiterter Gestalt eine gemeinsame Front fast der gesamten Zahl der Stickstosfproduzenten erreicht worden. 2. Chile: Die chiUnischc Regierung plant die Errichtung einer einheitlichen Gesellischost(Eompania Salitrera Racwnal) mit einem Kapital von etwa IL Milliarden Mark: die Regierung will mit 5 0 P r o z. an dieser Einheitsgcsellschaft, die alle chilenischen Produzentengruppen endgültig unter einen Hut bringen würde, be- teiligt sein, onderersetts würde ste künftig auf die Exportzölle verzichten. Die Exportabgaben machen zur Zeit 14 P r o z. der Gesamteinnahmen des chilenischen Staats aus. Die Folgen dieser Vereinheitlichung wären: eine Zentralisierung der Produttion, die zusammen mit der Aufhebung der Exportabgaben ver- billigend auf die Gestehungskosten für Chilesolpeter wirken würde. Diese Verbilligung und die Schaffung einer einheitlichen Front würde die Stellung der chilenischen Salpeterindustrie bei kommenden internationalen Verhandlungen ganz erheblich st ä r k e n. 3. Znlernaiionalcs kalkstickstosfkarlell: Der soeben abge- schlossene Europapokt für Kalkstickstoss hat an sich zwar keine über- ragend« Bedeutung: die Gesamtquote von 250 000 Tonnen Rein­stickstoff(hiervon Deutschland   40 Proz.) macht etwa nur 10 isiroz. der Weltproduktion aller Stickstoffarten aus. Es ist aber von großer Wichtigkeit, daß hier u. a. folgende Gruppen zu festen produktionsmäßigcn Bindungen gelangt sind: I. G. Farbcnindustrie(Deutschland  ). Societc des Phosphates Tunisiens  ) St. Gobain 1 Frankreich), Etablissements Kuhlmann l Staatliche Polnische Stickstoffabriken. Denn da diese Gruppen außer Kalkstickstoff auch andere Arten Stickstoff herstellen, ist es wahrscheinlich, daß sie über kurz oder lang auch aus größerer Basis sich einigen werden. Für die nächsten internationalen Berhand- lungen, die nach Paris   diesmal in Berlin   stattfinden sollen, ist diese Tatsach« jedenfalls ein wichtiger Austakt. Stickstoff-Frieden oder Stickslosfkrieg? Ob die neuen Berliner   Verhandlungen einen umfassenden Wcltpakt bringen werden, ist noch immer reichlich un- sicher, zumal angesichts der wachsenden Zahl der Außen- s c i t e r. Kommt er zustande, so wird er vorläufig noch eine all- gemeine Preiserhöhung kaum vorsehen können, da noch immer genug konkurrierende Gruppen neben den Hauptproduktionsgruppen vorhanden sind und da gerade ein höheres Preisniveau zur Reu- errichtung von Slickstofsanlagen erst recht reizen würde. Kommt er nicht zustande, so wird mit einem Neuaufleben starker protektionistischer Tendenzen in einer Reihe von Ländern zu rechnen sein, sei es in Form von Zöllen und Einfuhr- verboten, sei es durch weitere direkte staatliche Betätigung auf dem Gebiet der Stickstofferzeugung. Der Wille zur Dcrständigung ist bei ollen Haupt- gruppcn zweifellos vorhanden, auch bei der I. G. Farbcnindustrie, die heute den größten Stickstvfsproduzenten der Welt darstellt und sich technisch und wirtschaftlich in einer verhältnismäßig noch recht günstigen Lag« befindet. Nachdem die jüngste kapitalistische Aera der Welt umjassend« einheitliche Organisotionemsür Kupfer. Nickel und anders Robstaffe beschert hat, dürste eine ähnliche restlose Monopol,- stisch« Gestaltung der Stickstoffoersorgung des Erdballs durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Auf dem Weg« dahin müßt« das Stickstoffkapital aber die Gefahr großer lleberproduklion bannen können.
Kupfermarkt besser. Große Verkäufe in London  . Der gestrige Londoner   Supfermarkt brachte zum ersten Male seit langer Zeit wieder graste Käufe der Verbraucher. Die Umsätze stiegen gegen die Vortage aus das vierfache. Der Preis zog etwas an. Starke Kabelkonjunktur. 24S Millionen Umsatz bei Zelten und Gulllaume. Im Rahmen der allgemeinen Elettrokonjunkwr haben die Kabelwerke im letzten Jahr besonders gut abgeschnitten. So konnte die Norddeutsch« Kabelwerke A.-G. in Berlin   ihre schon im Borjahr von 8 aus 10 Proz. heraufgesetzt« Dividend  « für 1929 auf 12 Proz. erhöhen, die Deutsche Kabelwerke A.- G. nahm mit 6 Proz. die DioidertZenzahluiig wieder auf und die H ä ck e t h a l Dvaht- und Kabelwerk« erzielten im vergangenen Jahr sogar den h ö ch st« n Umsatz seit dem 24jährigen Bestehen des Unternehmens. Auch das bedeutendste deutsche Spczialwerk für Kabel und Drähte, die Feiten und Guilleaume Carlswerk« A.-G. in Köln  -Mülhcim, hat in seinem Betrieb den allgemeinen Konjunktur­rückgang nicht zu spüren bekommen. Der Gesamtumsatz in dem Konzern konnte sogar von 225 aus 245 Millionen, also um zehn Prozent, gesteigert werden.?tach dem Geschästsberickst entfällt die Umjatzsteigerung fast ausschließlich auf die zahlreichen Tochter- Unternehmungen des Konzerns, während der Absatz der Kölner  Stammbetriebs sich auf der Höhe des Borjahres hielt. Bei fast unveränderten Unkosten und Steuern st i e g d e r Roh- gewinn des Unternehmens von 18,6 auf 19 Millionen, während sich der Reingewinn nach Absetzung stark heraufgesetzter Ab- schreibungen von 5,3 auf rund 5,6 Millionen Mark erhöht Hot. Di« Dividend  « bleibt mit 7Vj Proz. unverändert. Im Rahmen de« dreijährigen Umstellungsprogramms sind im Berichtsjahr 4L Millionen neu in die Anlagen gesteckt, deren Kostenüber Betrieh" aus laufenden Gew innen bezahlt wuvden. Die Flüsiig- feit der Finanzen ist hierdurch aber keineswegs beeinträchtigt worden, denn allein die Bankguthaben von 12,8 Millionen decken bis auf 2.4 Millionen die lausenden Schulden. Hierzu kommen jedoch noch 28,7 Millionen Dtark Forderungen, so daß die gesamten Außenstände die Schulden um fast das Droisache überst«gen. In dem fast 33 Millionen ausgewiesenen PostenBetelligungen und Wertpapiere" tritt der Doppelcharakter des Feiten u. Guilleaume. Konzems als Fabrikations- und sogenanntes Holdingunternehmen in Erscheinung. Die starke Machtposition und vielseitige Gliederung dieses von der SlEG. kontrollierten Konzerns geht aus der Aufstellung der wichtigsten 100 prozenngen Betelligungen hervor, denen noch die große Anzahl anderer in- und ausländischer Unter-
nehmungen hinzuzurechnen sind, in deren Besitz sich der Kabelkonzern mit anderen Gesellschaften teilt. In dem völligen Besitz von Fetten und Guilleaume befinden sich: Kapital Nooddeutsch« Seekabelwerke 2.4 Will. M. Walzwerk Böcking......... 3D.,' Eschweiler   Draht werke........ 1,0 Kabelwerk Wilhelm inelchof, Berlin  .... 1,6 Südd. Telef.-Draht- und Kabelwerke... 3,0 Isoiiatorenwerk Meyrowski Köln.... 2.8.. Braunkohlengrubs Liblar....... 3,2.. Wenn sich also die Belegschaft in den Kölner   Stamm- betrieben auf etwa 6500 Mann belauft, so dürste sie im Gesamt- konzern reichlich 13 000 Mann umfassen. Bemerkenswert ist di« im Verein mit Siemens und der AEG. erfolgte Neugründung einer Fabrik für Stark- und Schwacksstramkobel bei Warschau  , die bereits Ende dieses Jahres den Betrieb aufnehmen soll.
Oiskontsenkung zweckmäßig. In der ersten Woche des Mai ging die Inanspruchnahme der Reichsbank in normaler Weise zurück. Die Bestände an Reichsschotzwechseln wurden um 70,1 auf 6,9 Millionen abgebaut. Der Wechsvlbestand sank um 85,6 auf 1853,5 und der Bestand cm Lombarddarlehen   um 81,8 auf 53,6 Millionen Mark. Die fremden Gelder vermehrten sich um 64,9 auf 601,4 Millionen Mark. Der Notenumlauf ging um 260,5 auf 4403,7 Millionen Mark zu. rück. Die Goldbestände sind geringfügig, nämlich um 85 000 Mark auf 2565,4 Millionen gesunken, die Dcckungsdevisen um 2,8 auf 330,2 Millionen gestiegen. Der Zufluß an ausländischen Devisen ist nach wie vor stark, denn außer den Dcckungsdevisen zeigen auch die sonstigen Aktiven ein« Vermehrung um 23,3 Mil- lionen Mark. Di« Notendeckung durch Gold und Deckung«- deoisen hat sich von 62 auf 65,8 Proz. verbessert. Bankmäßig ist nach wie vor eine Diskontsenkung geboten.
Oüngerexperimenie für den Bauern. Die neue Versuchsanstalt des Kalisyndikats. Seit kurzer Zeit ist in Lichterfeld«-Ost eine neue landwirt- schaftliche Bersuchsanstalt des Deutschen Kalisyndikats in Tätigkeit, die in Ergänzung anderer landwirtschaftlicher Institute Wissenschaft und Experiment labomtionsmäßig in den Dienst der landwirttchaft- lichen Düngerwirtschast stellt. In Freiflächen. Warmhäusern und Laboratorien wird das Optimum der Düngergaben nach Pflanzen- und Bodenart genau sestgestellt, wobei man sich nicht auf die Kati- düngung beschränkt, sondern auch die besten Mischungsverhältnisse mit Stickstosf und Phosphoriünger erprobt. Schaden und Nutzen einseitiger Düngeroerwendung werden besonders untersucht. Dabei werden nicht bctriebswirtschofilickze und Ncntabilitätsfrogen, auch keinerlei Züchtungsonsgaben gelöst, sondern unter Herstellung der
günstigsten Wachstumsbedingungsn für die verschiedenen Pflanzen« und Bodenarten die zweckmäßigste Art und Größe der Düngergab« zur Erzielung des absolut höchsten Ertrags festgestellt. Das Ziel ist also in erster Linie«in theoretisch-wisscisschaftliches, das Ideal» werte für die Praxis sucht. Bon besonderem Interesse für den Landwirt sst die kosten» lose Untersuchung der Bodenarten nach dem Neu» bauerschen System, laboratoriumsmäßig den Wert der Böden b.xn. Krankheiten des Badens sestzustellen. Zweifellos, daß diese unter der Leitung von Professor Eckstein stehende Versuchsanstalt des Kalisyndikats, wenn sie auch auf die Dauer die Kalidwidende noch erhöhen soll, ein« sehr«rsreuliche Ber- Wendung von Ueberschüssen der Äaliindustrie darstellt.
Karstadt   zieht Bilanz. Große Umsatz- und Gewinnsteigerung. In dem jetzt veröfienilichten Jahresabschluß des Karstadt  - Konzerns für 1929 kommt die groß« Machterweitevung und Geschäftsausdehnung dieses größten deutschen   Worenhausunterneh- mens deutlich zum Ausdruck Das Berichtsjahr stand noch im Zeichen der Expansion. Fünf neue Warenhäuser, darunter das große Neuköllner   Haus in Berlin   am Hermannplatz, wurden neu in Betrieb genommen und außerdem die 14 Niederlassungen der aufgekauften Linde- m a n n- A G. dem Gesamtbetrieb eingegliedert. In welchem Um- fang der Karstadt  -Konzern in den letzten Iahren Umsätze und Ge- winne infolge seiner starken Expansionspolitik steigern konnte, zeigt folgende Ausstellung: 1926 1927 1928 1929 in Millionen Mark Rohgewinn... 56.3 75,3 63,4 118,7 Reingewinn... 4,8 10,3 10,6 15,1 Dividende... 10 Proz. 12 Proz. 12 Proz 12 Proz. Gefamtumsalz.. 175 277 300 454,5 Die Umsätze im Detailgeschäft stiegen 1929 von 234,4 auf 328,8 Millionen, die Umsätze im Engrosgeschäft von 46 auf 61 Millionen. Einschließlich der von den E p a-(Einheitspreis-) Geschäften erzielten Umsätze in Höhe von 74.5 Millionen hat also der Gesamtumsatz von Karstadt   einen Stand ei�eicht, der nicht mehr weit von einer halben Milliarde entfernt ist. Mit der letzten Kapitolerhöhung von 70 auf 80 Mil- lionen Mark dürfte die Expansion des Unternehmens zunächst einen Abschluß erreicht haben, und für die folgenden Jahre wird man wohl das Schwergewicht auf einen Abbau der zinsenfressenden Schuldenlast legen. Da Karstadt   seine Neubauten und Aufkaufakttonen zum großen Teil mit Bank- k r e d i t e n finanzierte, sind die Bankschulden im Berichtsjahr von 43,8 aus fast 72 Millionen angewachsen. Hierzu kommen noch 38,5 Millionen weitere laufende Schulden, so daß di« kurz- fristige Verschuldung des Konzerns HOL Millionen erreicht hat. Demgegenüber find die Bankguthaben un, weit mehr als die Hälfte auf 22 Millionen Mark zurückgegangen, während die Forderungen allerdings um mehr als 10 auf 33,3 Millionen Mark gestiegen sind. Die Einheitspreisläden erzielen zur Zeit einen monat- lichen Umsatz von 9 Millionen. Die Gesamtzahl der Ar« beiter und Angestellten erreichte 31 000 Pettsonen.
Das Kaliunglück der preußag. Der ÖchaM noch yicht abzusehen, er ist aber außer« ordenttich hoch. Der plötzliche Wossereinbruch in da» Kalibergwert Lienenburg bei Horzburg sst ein außerordentlich schwerer Berlust für die Preu- ßssche.Bergwerks- und Hütten A.-G., kurz Preußag genannt. Die drei Schächte des Kolibergwcrts repräsentieren«inen Wert von etwa rund 50 Millionen Mark. Das Bergwerk mit zwei Schächten wurde im Jahre 1908 aus den Händen der Emil-Sauer  -Gruppe vom preußischen Staat für etwa 30 Millionen Mark erworben. Süt» dem hat Preußen sehr hohe Beträge investiert. Im Jahre 1929 wurde erst der dritte Schacht fertig, der«in« der bedeutend st en Leistungen in der deutschen   Kaliindustrie darstellt und auch eine relativ hohe Beteiligung erhalten hat. Wenn es richtig ist, daß in der Hauptsache Schacht II betroffen ist Schacht I  soll schon seit längerer Zeit stillgelegt sein und wenn darüber hinaus die Förderung aus Schacht III aufrecht erhalten wenden kann, freillch ein sehr zweifelhaftes Wenn, dann verringern sich natürlich die Verlust«. Sie können sich auch dadurch verringern, daß die dem ersoffenen Schacht zukommende Quote von anderen Wer- ken gegen Entschädigung Preußens übernomemn wird. Beschäftigt waren auf der Grube rund 400 Mann. Wassereinbrüche in Kalibergwerke sind deshalb sehr bös« artig, weil ein unterirdischer Abfluß nicht erwartet werden kann, weil das Kali von dem eindringenden Süßwasser sofort aufgelöst wird und weil auch das Auspumpen nichts nützt, da in der Regel neu« Wassermassen eindringen. Don den innerhalb 50 Jahren er- sofsenen 24 Kalischächien konnte bisher noch kein einziger gerettet werden.
Oer Kampf um die Gonderumsahsteuer. Der Abwehrkampf der Warenhäuser und des größeren privalen Einzelhandsls Aegen die von der Mittelstaudspartei diktierte Sonderumjatzsteuer wird in verschärfter Form sortgejührt. Zwischen dem ZZerband deutscher   Waren- und Kaufhäuser, dem Ber- band Berliner   Spezialgeschäft«, dem Berein Berliner  Butterkausleute, dem Verband deutscher   Filialbetriebe und unter Beteiligung der Organisationen der Herren« und Damenkonfektion wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründ t, Heren einziges Ziel die Bekämpfung her Sonderumsatzsteuer ist Die Abwälzung auf die Industrien, wag sich wieder am Mittelstand- lerischen Kleinhandel rächen muß, scheint auch hier das Haup.inttr. esse zu sein. Zwischen dem Reichsverband der Deutschen   Indu. strie und dem Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser laufen Verhandlungen wegen der Abwälzung auf die Industrie, die aber noch zu keinem Ergebnis geführt haben.
Die Leipziger Messe, und Au-stellungs-A..« erzielt« 1929 bei einem Kapital von 8 Millionen Mark«inen Gewinn von 40 000 Mark, der auf neue Rechnung vorggtragen wird. Der Kammgarn- Sköhrkonzera in Leipzig   schlägt der Generaloer» sommlung für das Iabr 1929 auf das erhöhte Stammkapital von 22 Millionen ein« Dividende von 5 Proz. gegen 10 Proz. im Bor» jähr zur Verteilung vor. Ivonß u. Freytag ZL-G. Der Aufsichtsrat der Waqß u. Frey- tag A.-G., Fränkfurt a. Main  , beschloß, der Generalversammlung bei annähernd gleichem Umsatz wie im Vorjahre eine Dividende von 3 Proz. vorzuschlagen.