Nr. 21647. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Bader u. Kurorte

Die Waldseebäder des Oberharges.

Duntel bewalbete Berge, die mit Tälern und felsblod. überfäten Waldschluchten abwechseln, faftige Wiesen, un ermeßlich leuchtend grün mit blauen Stiefmütterchen durchwirft, und hineingestreut in diese Maffen von fatteftem Grün die besonnten Bergstädte und Balddörfer mit dem Rot ihrer Ziegeldächer, das ist die Gebirgswelt des Oberharzes. Dies Bild einer deutschen   Berg­landschaft erhält aber noch eine besondere Prägung und starte Eigenart durch die zahlreichen träumerischen Seen und Teiche, deren glitzernde Flächen fich überall leuchtend aus dem Grün der Wälder und Wiesen herausheben. Um Betriebskraft für den Bergbau zu sammeln, wurden im 16. und 17. Jahrhundert die meisten dieser Waldseen künstlich angelegt. Mutter Natur hat das Menschenwert schon längst wieder erobert und in ihren Schoß zurüdgenommen. Bewaldet find die Ilfer, vom Grün überwuchert die Dämme. Einige Teiche find mur flein, stufenartig übereinander steigen ihre spiegeln­den Flächen in den Tälern auf, andere aber haben beträchtlichen Umfarg und bilden große, tiefgrüne Seen, in denen sich Berge und

wäld-- geheimnisvoll widerspiegeln., in f

Wo man im Oberharz   auch wandert, überall trifft man diese stillen Bergseen, immer wieder bietet ihre abwechslungsreiche Lage in den Tälern oder auf den Hochflächen neue lleberraschungen und Eindrücke. Ueberall begleiten uns auch auf unseren Wanderungen die an den Bergeshängen sich hinziehenden Sammelgräben, die Pulsadern des Bergbaues, die weithin von den Höhen den Wald­und Wiesenteichen das flare Waffer zuführen. Nur ein Teil der Seen und Teiche dient heute noch seinem alten Zwede, viele von ihnen find in neuerer Zeit zu Familienbädern umgewandelt. Gos lar, Hahnentlee, Altenau  , Clausthal- Zellerfeld  , St. Andreasberg  . Bildemann und Buntenbod haben in diesen Waldseen prachtvolle Freibäder errichtet; andere Drte wie Osterode  , Bad Grund  , Lauten­ thal   und Sieber bauten in windstiller, sonniger Lage besondere Freischwimmbäder mit anschließendem Luft- und Sonnenbad und einer Liegewiese. Wo Wasser ist, herrscht Leben!" sagt ein altes Mort. Das trifft auch auf die Waldseebäder des Oberharzes zu. Sier ist jetzt, mitten in der Oberharzer   Bergwelt, ein Badeleben entstanden, wie man es sonst mur in Seebädern fannte. Gebirge, Bald und Waffer, Höhenluft und Höhensonne, das sind die Heil­faktoren des Oberharzes. Es ist etwas Wundervolles, sich in dem tristallklaren Harzwasser zu tummeln, in dem man bei der Rein­heit des Wassers viele Meter tief bis auf den Grund sehen fann. Bie erfrischt und stärkt es, am fer liegend, sich von der Sonne bräunen zu lassen und die reine ozonreiche Bergluft zu atmen! Reue

Kraft und frischen Mut für kommende Arbeit, Erholung und Stär fung bringt der Aufenthalt an den idyllischen Waldseebädern des Oberharges.

Tief find die einsamen Seen, die weitab von den Orten per= ftedt int Walde liegen. Als treue Wächter ichirmen hohe Tannen ihre jer und schüßen die smaragdne Fläche vor dem Wind, der nur die Baumkronen leise bewegt. Unvergeßlich sind die Abende am Wasser, wenn sich die Dämmerung über die Wälder des Ober­harzes fentt. Spiegelglatt sind die Waldseen, auf langsam glet tender Fahrt bricht der Mond aus bestrahlten Wolfen hervor und

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malt eine filberne Straße in die ruhende Flut. Jeder Stern hat fein leuchtendes Bild im See, schwarz steht der Wald und Geheim­nis flingt aus ihm von uralten, längst verflungenen Sagen und Märchen. Wunschlos ruhig wird das Herz in diesen stillen Stunden und weit für die traumhafte Schönheit deutschen   Landes.

HREISEZIEL

die

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Sonnabend, 10. Mai 1930

Besucht den Bayerischen Bald!

Die Bayerische   Malbvereinssettion Bichtach hat einen hübschen Werbeprospekt nebst Gaststättenverzeichnis für den Besuch des Bezirtes Biechtach( Regen, Teisnach   und Zellertal  ) herausgegeben. Der Bezirk liegt im Herzen des Bayernwaldes, der uns als bayerisches Grenzland besonders nahefteht. Reizende Aufnahmen Don Orten und Landschaften geben ein eindrucksvolles Bild von der stillen Schönheit der Gegend. Nach dem Gaststättenverzeichnis be­wegt sich der Tagespensionspreis( mit Zimmer) zwischen 3,50 und 5 M. Der Waldverein Seftion Biechtach in Niederbayern   sendet Werbeprofpeft.

O3m 3uge der Mosel  .

Moselland und Moselfluß ist sozusagen die zweite Stufe des Rheinstudiums. Das Paddelboot hat seinen Siegeszug auf dem Rhein   und feinen Nebenflüssen angetreten. Die Moselstrecke ist über 200 Kilometer lang und nach Borschrift der Trierer   Sports­freunde soll man fie fo langsam wie möglich durchfahren. Man sollte sich unter allen Umständen menigstens acht Lage 3eit dazu nehmen. Wer wirklich alles genießen will, nehme die doppelte. Es lohnt sich! Man braucht nicht einmal ein eigenes Schiff zur Mosel­fahrt. Wenige mur wissen, daß auch täglich nach beiden Richtungen zwischen Trier   und Koblenz   ein Dampfboot verkehrt.

Wanderer zu Fuß und zu Wasser werden sich an der Moscl schnell heimisch fühlen. Das Moseltal ist nicht breit. Bon hüben und drüben dringt der Ruf, das Lied. Windung um Windung ein anderes, oft überraschendes Bild. Ueber 200 Kilometer lang ist der Flußlauf, an dessem rechten Ufer nicht ganz und am linten mehr als ein halbes Hundert Dörfer liegen. Berühmte Namen tragen

Quellen-- stark kohlensäurehaltig, alkalisch muriatisch

Die idyllische Lage das milde Klima die modern ausgebauten Kureinrichtungen: diese drei Heil­faktoren machen Bad Orb   zur be­Bad Orb vorzugten Heilstätte für Herz-, Rheuma, Leber- und Gallenleidende im Spessart  

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