2. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 75.
Gewerkschaftliches.
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Sonnabend, den 28. März 1896.
13. Jahrg.
worden ist. Die dadurch gemachten Erfahrungen Kommission von 3 Mitgliedern treten. Dieselbe hat sofort sind zufriedenstellend und sind wir daher der Ansicht, Marken à 15, 20 und 25 Pf. für den Generalfonds der Töpfer der Augenblick sei gekommen, eine entsprechende Aenderung Berlins und der Umgegend drucken zu lassen und zu verausgaben, Die Brauerei- Arbeiter in Speyer wurden vor einiger auch in unseren übrigen Betrieben vorzunehmen... Nach unserer sowie eine sofortige Revision des Tarifs vorzunehmen für den Zeit gezwungen, aus dem Verband auszutreten und sich einer Ansicht soll der Verdienst unserer Arbeiter nicht vermindert Fall einer Lohnbewegung. von den Brauerei- Verwaltungen protegirten Krankenkasse anzu- werden. Um zu diesem Ziele zu gelangen, rechnen wir auf die Verbands- Filiale nunmehr auch sich aufzulösen gewillt sei(? Red.), Die aufgeworfene Frage, ob die schließen, die auf tonfessioneller Grundlage beruht. Gerade diese erhöhte Geschwindigkeit der Maschinen und blieb unbeantwortet. Beschränkung ihrer persönlichen Freiheit hat aber das Klassen- auf den Fleiß unseres Personals, denn nach den Beier, Nickel und Riemer. Zum Schluß nimmt Hopp In die Kommission wurden gewählt bewußtsein der Brauerei- Arbeiter, das die Brauerei- Verwaltungen in Belfort gemachten Erfahrungen genügen Veranlassung, eine Mittheilung im Bericht der Vertrauensmännerersticken wollten, erst recht gestärkt. Sie ließen vorige Woche den diese zwei Fattoren vollkommen Brauerei- Verwaltungen durch die Gewerkschaftskommission eine reichung dieses 3 wedes. zur ErSigung dahin zu ergänzen, daß der größte Uebelstand bei dem Da Wo Reihe von Forderungen überweisen, welche u. a. Erhöhung des Geschwindigkeit der Maschinen den entstandenen Zeitverlust die Schuld des Meisters hervorgerufen wird, sondern durch den die verstärkte Töpfermeister Herzog, das Warten auf Material, nicht durch Lohnes, Regulirung der Arbeitszeit, geheime, unbeeinflußte nicht auszugleichen vermag, wird das Gleichgewicht der Löhne Bau- Unternehmer. Wahl eines Arbeiter Ausschusses in jeder Brauerei, durch eine Tarif Erhöhung wieder hergestellt."- Die vierzehntägige Kündigungsfrist und freies, unbeschränktes Aktiengesellschaft für Textilindustrie vorm. Dollfus- Mieg u. Cie. Die in der Fabrik von Schwarzkopf beschäftigten Arbeiter Koalitionsrecht betreffen. Die Brauerei Verwaltungen erklärt also, gestützt auf mehrjährige Erfahrung, daß die Einführung waren am Mittwoch fast vollzählig der Einladung zu einer Vers lehnten die Forderungen rundweg ab"( wörtlich!) und erklärten, des Behnstundentages ohne Lohnherabsehung zu zufriedenstellenden sammlung nach dem Colberger Salon gefolgt. Das Referat daß sie gegebenenfalls mit den schärfsten Gegenmitteln" ant: Ergebnissen führe, und führt den Zehustundentag faktisch in ihren hatte Nather übernommen, der, anknüpfend an die letzte Berworten würden. Das werden sich die Herren aber wohl noch Etablissements ein; wie können die übrigen Herren Fabrikanten sammlung, den Anwesenden auseinandersetzte, daß auch sie, die überlegen, denn die Arbeiterschaft der Rheinpfalz und der be- demgegenüber im Gruste versichern wollen, jede Verminderung alten ergrauten Arbeiter, nicht nur berechtigt, sondern auch vernachbarten Konsumtionsgebiete der Brauereien Speyers läßt die der Arbeitszeit" habe für sie den Ruin im Gefolge? Den Arbeitern pflichtet seien, in den Kampf um bessere Lohn- und ArbeitsBrauerei Arbeiter selbstverständlich nicht schutzlos. Was in Speyer leuchtet diese Beweisführung nicht ein. gefordert wird, das ist übrigens, wie die Pfälzische Presse" schreibt, den Brauerei- Arbeitern in anderen Städten, wie Frank Drudfabrik( Textilbranche) sämmtliche 500 Arbeiter in den In Neunkirchen in Desterreich sind in der f. t. privilegirten furt, Mainz , Mannheim , Frankenthal ze. längst gewährt. Ausstand getreten. Sie fordern: 1. Entlassung des Bizedirektors Und die Speyerer Aktienbrauereien verdienen ebenfalls so viel, daß sie die Forderungen ohne große Ginbuße Brunner und Wiederaufnahme der entlassenen Arbeiter; 2. die des Profits ganz gut bewilligen können. Die Herren Direktoren sehnstündige Arbeitszeit; 3. Freigabe des 1. Mai. wollen blos nicht, weil sie dadurch in ihren Pascharechten eingeschränkt werden. Bei der strittigen Angelegenheit sind betheiligt: die Brauerei- Gesellschaft zum Storchen vorm. Christian Sick, die Bayerische Bierbrauerei- Gesellschaft vorm. H. Schwarz, die Brauerei zur Sonne vorm. H. Welz in Speyer ( Bayern ), und das Speyerer Brauhaus vorm. Gebr. Schultz Aftien
gesellschaft.
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Die Agitationskommiffion der Steinmeßen Münchens hat beschlossen, eine Landestonferenz einzuberufen, die während der Pfingstfeiertage in Regensburg tagen und über die Aufstellung eines gemeinsamen Tarifs berathen soll. Die Steinmetzen Bayerns werden ersucht, dazu Stellung zu nehmen und die Konferenz mit zahlreichen Delegirten zu be
chicken.
In der Fabrik mechanisch- optischer Spielwaaren von G. Carette u. Komp. in Nürnberg sind am Mittwoch Flaschner, Dreher, Metalldrücker, zufammen 49 Mann, ferner 9 Schreiner und 51 Arbeiterinnen in den Streit getreten, weil die Firma die 56stündige Arbeitszeit nicht bewilligte. Nur wenig Arbeiterinnen sehen die Arbeit fort.
Versammlungen.
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Wenn augen
bedingungen einzutreten. Mehr als 30 000 Berliner Arbeiter haben in diesem Frühjahr den Neunstundentag errungen und Kampfe anzuschließen. Nachdem der Appell des Herrn Ingenieur auch die Metallarbeiter fangen bereits an, sich diesem Beiz an die alten Männer von Schwarztopff in der letzten Versammlung so ungehört verhallte, habe dieser Herr heute den besseren Theil der Tapferkeit erwählt und sei nicht erschienen. Redner kommt hierauf auf die Verhältnisse in dem Etablissement zu sprechen und bezeichnet Löhne von 21, 18 und 15 M., die für einzelne Arbeiter als Durchschnittsverdienste in dieser Fabrit gelten, als in einer gut besuchten Versammlung in Sanssouci über die lichste geleistet, so daß 94-95 Stunden pro Woche gearbeitet wird. Die Musikinstrumenten- Arbeiter verhandelten am 23. März Hungerlöhne. An Ueberstundenarbeit wird ebenfalls das unglaub Stellung zur Maifeier. Der Referent, Blogis, plädirte für eine Die Heizer und Maschinisten haben sogar wöchentlich 100 Stunden strikte Durchführung der Arbeitsruhe am 1. Mai und befürwortete Arbeitszeit. Seit 1889 sind die Löhne um die Hälfte herabverhältnißmäßigen prozentualen Lohnerhöhung zu stellen. Redner der Arbeiter seitens der Meister eine so unwürdige ist, haben gleichzeitig, die Forderung einer achtstündigen Arbeitszeit und einer gesunken. Daß in der Schwarzkopf'schen Fabrik die Behandlung glaubt, daß bei der günstigen Geschäftskonjunktur diese Forderungen sich die Arbeiter ganz allein zuzuschreiben. In feiner anderen durchgeführt werden können. In der Diskussion warnten mehrere abrit Berlins Redner vor übereilten Schritten, da herrscht das Denunziantenthum so wie man die günstigen bei Verhältnisse Schwarzkopf. Unter diesen Umständen ift es nur als vorübergehende bezeichnen. fönne. Dagegen vertraten auch durchaus nicht wunderbar, daß die die Uebelstände übrigen Redner die Anschauung immer mehr überhand nehmen. Die hygienischen Zustände, des Referenten. Schließlich gelangte folgende Resolution besonders die Ventilationsvorrichtungen im Montagegebäude und zur Annahme:" Die Versammlung beschließt, den 1. Mai der Lackirerei sind außerordentlich ungenügende. Die Gesellschaft unter allen Umständen durch Arbeitsruhe zu feiern und scheint ihr Hauptaugenmerk nur darauf zu richten, daß möglichst verpflichtet sich, für Gemaßregelte mit allen Mitteln einzutreten. hohe Dividenden erzielt werden; für das Vorjahr ist eine so hohe Ferner ertheilt die Versammlung einer Kommission von fünf Dividende vertheilt worden, daß jeder in der Fabrik beschäftigte Mitgliedern den Auftrag, Berathungen darüber zu pflegen, welche Arbeiter den Aktionären 685 M. erarbeitet hat. Selbstverständlich ist es Forderungen in bezug auf die Verkürzung der Arbeitszeit und auch, daß in der Fabrik kein Arbeiter angenommen wird, der nicht von Ein bekannter Unternehmerkniff ist es, dem Publikum die für eine eventuelle Lohnerhöhung geeignet erscheinen. Zu dem Röffemann u. Kühnemann eine Bestimmung bringt, daß er ein Aussperrung von Arbeitern als Streit der Arbeiter vor- 3weck ist ein regelrechtes Sammelwesen zum Streitfonds zu verartiger braver Arbeiter ist. Redner zählte noch eine Reihe zuspiegeln. Auch in Fürth , wo das Unternehmerthum viele anlassen." von Mißständen auf u. a. das Fehlen genügender Waschvor= hunderte von Arbeitern aussperrte, weil diese auf ihre Forderung Die Sattler verhandelten am Mittwoch über den richtung, dürftige Beleuchtung, äußerst mangelhaft gereinigte nach einer längeren Mittagspause nicht verzichten wollten, ist Stand des Streits der Treibriemen Arbeiter. Pörsch er- Aborte, ungenügende Reinigung der Fenster, schlechte Werkzeuge, dasselbe Manöver versucht worden. Jetzt ist aber durch geflärte den Erschienenen die seitens der Lohnkommission unter- Unordnung in den einzelnen Werkstätten 2c. 2c. richtliches Urtheil festgestellt, daß die Arbeiter nicht frei- nommenen Schritte, die leider bis jetzt ohne Erfolg waren, da blicklich die Metallindustrie einen Aufschwung zu verzeichnen hat, willig ausgetreten sind, sondern entlassen wurden. Herr der Fabrikantenring jede Unterhandlung abwies. Dabei gedachte so ist es Pflicht der Arbeiter, diesen Augenblick nicht Ammersdörfer hatte die Kühnheit, gegen 14 seiner Arbeiter beim Redner des antisemitischen Stadtverordneten Pretzel , der sonst verstreichen zu lassen, ohne in den Kampf um bessere Gewerbegericht Klage auf Fertigstellung des Affords anhängig nicht genug auf die Juden schimpfen kann, gegenwärtig aber, da Lohn- und Arbeitsbedingungen einzutreten. Bon mehreren zu machen. Er wurde abgewiesen und in die Kosten des Ver- sein Geldbeutel in Mitleidenschaft gezogen werde, mit den Rednern wurden die Ausführungen Näther's noch ergänzt. Ein. fahrens verurtheilt. Durch dieses von dem Vorsitzenden des Ge- jüdischen Großkapitalisten Arm in Arm gegen die Arbeiter auf stimmig gab die Versammlung durch Annahme einer Reſolution werbegerichts als Einzelrichter gefällte Urtheil ist, so bemerkt die tritt. Der Stand des Streits darf als günstig bezeichnet ihr Einverständniß mit dem Referenten zu erkennen, indem sich " Fränk. Tagespost ", die Phrase der Herren Unternehmer, daß sie werden, da nur 48 Streikende vorhanden sind. Einige die Anwesenden verpflichteten, der Organisation anzuschließen, ihre Arbeiter garnicht ausgesperrt haben, auf ihren wahren Werth der Ausständigen find abgereift, andere Be um so die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter der zurückgeführt. schäftigung gefunden haben. Sämmtliche Redner sprechen Echwarzkopf'schen Fabrik bessern zu können. Mit einem Hoch In Hof haben von 84 dort beschäftigten Holzarbeitern in der Diskussion für Weiterführung des Streits. Hierauf wurde auf die Berliner Metallarbeiter- Bewegung wurde die Versamm79 unterschriftlich den Neunstundentag und 25 pet. Lohnerhöhung folgende Resolution einstimmig angenommen: Die Versammlung geschlossen. gefordert. Falls die Unternehmer nicht bewilligen, soll die Arbeit lung beschließt, unter allen Umständen den Streit der Treib- Die Metalldrücker nahmen in einer Versammlung, die am niedergelegt werden. riemen- Arbeiter aufrecht zu erhalten und nicht eher nachzugeben, 25. März im Louisenstädtischen Konzerthaus tagte, den Bericht Aus Mülhausen im Elsaß wird uns gefchrieben: Die bis die Fabrikanten sich zu Verhandlungen mit der Lohn- ihres Vertrauensmannes Lit fin entgegen. Derselbe hat in der Beim zweiten Punkt der Tages: Beit vom 1. November v. J. bis jetzt insgesammt 376,40 M. eins Ausstandsbewegung der Textilarbeiter nimmt fommission bereit erklären." ordnung, den Streit der Eisenmöbelfabrik von Schulz betreffend, genommen. immer größeren Umfang an. Bereits steht Mülhausen theilt Pörsch mit, daß der Ausstand zu ungunsten der Arbeiter Kollegen, die auch bei der Ausführung des Beschlusses, eine Der Berichterstatter flagte über die Lauheit der nicht mehr allein: in Bühl bei Gebweiler haben die Weber der Firma Ch. Rogelet( Rammgarn), ca. 400 an ber beendet ist. Die Organisation der Sattler hat dadurch 2 Gemaß Statistit zu veranstalten, zu tage getreten sei. Von 600 ansZahl, die Arbeit niedergelegt, weil fie unaufhörlichen regelte zu unterstützen. gegebenen Fragebogen wären nur 230 wieder in seine Hände geLohnreduktionen ausgesetzt waren. In Münster und Eine gut besuchte Sigung der Werkstatt Vertrauens: langt. Sei es bei diesem Resultat auch unmöglich, ein allMartirch friseit es und in Thann gewann das Gespenst männer des Deutschen Holzarbeiter Verbandes gemeines Bild der Verhältnisse in der Branche zu gewinnen, so ter Arbeitseinstellung vorläufig jedoch blos in der Phantasie tagte am 25. März in Cohn's Festfälen. Der Vorsitzende Glocke gehe doch daraus schon hervor, daß gegen das Vorjahr die Lohnder Fabrikherren- so bestimmte und anscheinend bedrohliche gab einen Bericht über den Verlauf des Streits in einzelnen und Arbeitsbedingungen fich verschlechtert hätten. Die Drücker Formen, daß dieser Tage in aller Frühe die 12. Kompagnie noch nachträglich hinzugetretenen Werkstätten. Außer der Garten- des Baufachs haben, wie Redner feststellte, mit ihrer Bedes Infanterie- Regiments Nr. 112 sowie ein Zug der 1. Eskadron möbelfabrik von Schulz, wo die Mehrzahl der Beschäftigten wegung in mehreren Betrieben Erfolge erzielt und die des Dragoner Regiments Nr. 22 von Mülhausen dahin ab- Metallarbeiter sind, wurden in allen Werkstätten die Forderungen neunstündige Arbeitszeit errungen. An den Bericht gefahren ist zur Unterstützung der dortigen Polizei- Organe", wie durchgeführt. Im Ausstand befinden sich noch die Tischler der schloß sich eine längere Debatte, nach deren Beendigung Rola d es im amtlichen Polizeibericht hieß. Als die Soldaten jedoch in Thann Maschinenbaufabrik von Petzold u. Co., ferner bei Frifter u. Roß- zum Vertrauensmann gewählt wurde. Derfelbe erhielt den Aufantamen, war von Ausständigen keine Spur. Ernster stehen die mann, Nähmaschinenfabrik. In letzterer Fabrik werde die Durch trab, in fürzester Zeit eine öffentliche Drückerversammlung mit Sachen in Mülhausen . Der Ausstand hat bis jetzt 6 Woll- führung der Forderung erschwert durch die ungenügende Kontrolle, die der Tagesordnung einzuberufen:„ Wie stellen sich die Drücker Baumwollspinnereien theilweise ergriffen, während die seitens der Streifenden geübt werden konnte, auch scheinen die in der zur Einführung der neunstündigen Arbeitszeit?" Unter BerWebereien mit 2 oder 3 Ausnahmen noch intatt sind. Fabrik arbeitenden Metallarbeiter sich ihrer Klassenlage nicht schiedenem" wurde mitgetheilt, daß auch die Firma Spinn u. Sohn Es sind in der Wollbranche die Firmen: E. Bertrand, bewußt zu sein, sonst würden sie etwas mehr Solidaritätsgefühl die neunstündige Arbeitszeit und die entsprechende Erhöhung Engel u. Cie., Glück u. Cie., Heilmann- Köchlin- Kuneyl u. Cie., gegen die streikenden Tischler an den Tag legen. Jedenfalls des Stundenlohnes zum 1. April bewilligt habe. In einer Laederich u. Cie und Schwarz u. Cie.; in der Baum müsse die größte Aufmerksamkeit dieser Fabrik zugewendet Resolution forderte die Versammlung die Werkstatt- Vertrauenswollbranche: Dollfus u. Manz, Dreyfus- Canz u. Cie., werden, da bereits Mittheilungen gemacht wurden, daß die leute auf, beffer ihre Pflicht zu erfüllen. Die Adresse des neuRaphael Dreyfus u. Cie., Frey u. Cie., Ch. Mieg u. Gie., Gebr. Firma Tischlerarbeiten bei Lufat u. Weißelberg anfertigen laffen gewählten Vertrauensmannes Rolack ist Rigdorf, HerrmannNaegely, Ed. Vaucher u. Cie. und S. Wallach u. Cie. Un- wolle. Die Anwesenden verpflichteten sich sodann, für eine regel- straße 231. betheiligt ist bis jetzt in Mülhausen nur nur noch eine mäßige Bahlung von 10 Pf. pro Woche für den StreitEine fehr gutbesuchte Versammlung der Schrauben größere Fabrik der die Textil Branche, Baumwolle fonds einzutreten. Die Vertrauensmänner Versammlungen und Façondreher tagte am 25. März im Konzerthaus Sansspinnerei und Weberei Schluteberger fils u. Cie., und sollen in Zukunft für die Bezirke Mittwoch nach souci. Auf der Tagesordnung stand: Berichterstattung über den zu Mülhausen - Dornach die großen Etablissements der Aktien dem ersten jeden Monats und die Gesammtfißungen im Stand des gegenwärtigen Streits. Wie der Referent mittheilte, gesellschaft für Textilindustrie vorm. Dollfus- Mieg u. Cie., welche Zentrum am Mittwoch nach dem 15. jeden Monats fann der Erfolg der Lohnbewegung als ein äußerst zufriedenFirma bekanntlich den Zehnstundentag vor Beginn der Aus- stattfinden. Eine längere Besprechung zeitigten die Streits der stellender bezeichnet werden. Von den in betracht kommenden standsbewegung aus freien Stücken einführte. Tischler in einer Anzahl Städte Deutschlands , insbesondere die 25 Spezialwerkstellen haben beim ersten Ansturm sofort 19 alle
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Die Fabrikanten haben in den Mülhauser Lokalblättern eine Aussperrung in Fürth , weil von dort der hiesigen Forderungen, nämlich neunstündige Arbeitszeit und 45 Pf. Bekanntmachung erlassen, worin sie behaupten, man bezahle Spiegelbranche eine sehr fühlbare Konkurrenz gemacht wird. Minimallohn pro Stunde, bewilligt. In der Werkstätte von heute in Mülhausen höhere Löhne als im ganzen übrigen Es sei deshalb Pflicht der Berliner Tischler dafür zu sorgen, Marzahn kam es zur Niederlegung der Arbeit, doch konnte von Deutschland , der Arbeitstag sei daselbst der kürzeste aller deutschen daß neben dem Anschluß an den Holzarbeiter- Verband auch der der Streitkommission die Angelegenheit im Laufe des Tages beis Fabrikzentren, wozu noch tomme, daß die Mülhauser Fabriken 10 Pfennig- Beitrag von jedem gezahlt werde, um die Kollegen im gelegt werden. Ein eigenthümliches Verfahren hatte Herr infolge ihrer entfernten Lage von den tonfumirenden Gegenden" Lande in ihrem Streben nach fürzeren Arbeitszeiten unter. Reichelt eingeführt. Dieser Herr nahm unter seinen Arfür ihre Waaren höhere Frachten zu entrichten hätten, als zum ftüßen zu können. Von einigen Vertraueusmännern wurden am beitern eine Abstimmung vor, wie sie wohl einzig in Beispiel ihre Konkurrenten in Sachsen und Bayern . Unter Schluß noch mehrere Werkstätten namhaft gemacht, in denen der Geschichte der Arbeiterbewegung dafieht. Er ließ sämmt. diesen Umständen", heißt es weiter, würde jebe Berminderung Ueberstunden üblich sind. Um solchen Unregelmäßigkeiten vorzu- liche Arbeiter in einen Saal kommen, schloß diesen 24 Stunden der Arbeitszeit die Konkurrenz unmöglich machen und in der beugen, will man die Namen der Obmänner der Werkstatt- ab und während dieser Zeit mußten die Arbeiter einzeln durch nächsten Zeit zu dem Untergange der Industrie und der Ein- Rontrollkommission bekanntgeben, damit derartige Vorkommnisse das Komtoir gehen, wo den Arbeitern zwei Liſten vorgelegt stellung der Fabriken führen." Das Schreckgespenst von dem sofort dem betreffenden Obmann gemeldet werden. wurden. In Gegenwart des Chefs mußte nun jeder Arbeiter demnächstigen Untergange unserer Industrie malen aber die Die Einigung der Töpfer Berlins bildete den Ver- unterschreiben, ob er für Beibehaltung der alten 10stündigen Herren Fabrikanten regelmäßig an die Wand, wenn die Ar- handlungsgegenstand der öffentlichen Töpferversammlung, welche Arbeitszeit oder für eine 9stündige Arbeitszeit sei. beiter etwas für sich verlangen. Machen dann die Arbeiter am 25. d. M. bei Fen in der Brunnenstraße tagte. In einer 101 Arbeitern erklärten sich 30 für die 9ftündige und die übrigen dennoch Ernst und siegen sie, so zeigt sich später ebenso vorhergegangenen öffentlichen Versammlung war eine Kommission für die alte Arbeitszeit. Das Resultat für Herrn Reichelt war regelmäßig, daß die Industrie auch unter den veränderten eingesetzt worden, um mit den Vertrauensmännern auf den günstig und großmüthig gab er hierauf die Erklärung, daß Arbeitsbedingungen vortrefflich gedeiht und daß die großen Eta einzelnen Bauten über beffere Gestaltung der Arbeitsverhältnisse, er als Ostergabe den Arbeitern freiwillig eine 91/ 2ftündige blissements sich immer weiter und weiter ausdehnen. Wie lächer- sowie über Mittel zur Erzielung einer Einigkeit zu berathen. und vom 1. Oktober ab die 9stündige Arbeitszeit bes lich die Behauptung der Fabrikanten ist, zeigt das Vorgehen der Das Ergebniß der Kommissions- und Vertrauensmänner- Sigungen willigen werde. Dieser Bericht rief nun eine leba Aftiengesellschaft für Textilindustrie vorm. Dollfus- Mieg u. Cie. lag nunmehr der Versammlung zur Berathung vor. Demselben hafte Debatte hervor, in der die Meinung zum Durchbruch Diese Weltfirma, welche zur Zeit 3-4000 Arbeiter und Arbeiterinnen gefellte sich eine ganze Reihe von Anträgen aus der Versammlung fan, daß die Arbeiter der Firma Reichelt nicht eher in die beschäftigt und mit dem vom Streit betroffenen Fabrikantenring heraus zu. Ueber das vorgelegte Material fand eine stundenlange Fabrit eintreten mögen, bis alle Forderungen anerkannt seien. nichts gemein hat, ließ vor einigen Wochen in ihren Arbeitssälen Debatte statt, die mit der Annahme eines Antrages endete, welcher, Die Arbeiter der genannten Firma schlossen sich diesen Aus eine Bekanntmachung anschlagen, worin es wörtlich heißt:„ Es um ein geschloffenes Vorgehen fernerhin zu ermöglichen, dieErwartung führungen an und verpflichteten sich, die Arbeit am 26. d. M. find 3 Jahre verflossen, seit in unserer Belforter Fabrik und in einigen ausspricht, daß sich beide am Orte bestehenden Organisationen nicht wieder aufzunehmen. Einem Antrage gemäß sollen die unferer Dornacher Werkstätten der 10 stündige Arbeitstag eingeführt auflösen, An stelle derselben soll zur Leitung der Geschäfte eine Sammlungen zum Streit fortgescht werden, damit man im