Autounglück bei Potsdam  .

Laftauto gegen Personenwagen.- Zwei Berletzte.

Am Sonntag abend ereignete fich auf der Potsdamer Chaussee, die nach Wannsee   führt, ein schweres Automobil. unglück, durch das die Kaufleute Hermann Weinberger und Alexander Kirchner aus Leipzig   verlegt wurden. Ein großes Caft auto mit Anhänger der Firma Hendel in Alfona, das mit Kupferplatten beladen war, fuhr mit voller Wucht gegen das aus der Richtung Potsdam   kommende Auto der Kaufleute. Da das Castauto und der Anhänger sich quer über den Fahrdamm gestellt hatten, mußte die Feuerwehr alarmiert werden.

Die beiden Insassen des Privatmagens befanden sich auf einer Geschäftsreise. Die meisten ihrer Berlegungen sind auf Glassplitter zurückzuführen. Weinberger erlitt außerdem einen schweren Schädelbruch, als er mit dem Kopf gegen die Decke des Autos stieß.

Mit dem Auto in die Elbe  . Reichswehrsoldat rettet die betrunkenen Infaffen.

Magdeburg  , 12. Mai.  ( Eigenbericht.)

Am Sonntag ereignete sich hier in aller Frühe ein schweres Automobilunglüd, indem ein mit drei Personen besettes Magde­ burger   Personenauto auf der sogenannten Holzbrücke auf den Bürgersteig fuhr, das Holzgeländer der Brüde durchriß und 12 Meter tief in die Alte Elbe stürzte. Dort blieb das Automobil auf einer Sandbank liegen. Es lief so schnell voll Wasser, daß die betruntenen Infassen sich nicht selbst befreien fonnten und wahrscheinlich ums Leben gekommen wären, wenn nicht zufällig ein Reichswehrsoldat des Weges gekommen wäre und das Un­glüd bemerkt hätte. Der Soldat sprang oberhalb der Unglücksstelle ins Wasser, schwamm an das etwa zehn Meter vom Ufer liegende und vom Wasser überspülte Auto heran und schlug die Scheiben ein,

Neumonds Ende.

Da feine Anzeige, Höhe der Verbindlichkeiten unbekannt. Die Schwierigkeiten, in denen sich der Rechtsanwalt Dr. Neumond befand, der am Sonnabend, wie berichtet, in einem Hotel in der Bellevueftraße Selbstmord verübte, find feineswegs neueren Datums, fie liegen zum Teil schon Jahre zurüd.

Wie mir erfahren, ist bisher meber bei ber Polizei noch bei der Staatsanwaltschaft auch nur eine Anzeige eingegangen, die sich gegen Dr. Neumond richtet. Nur die Berliner   Anwaltstammer war durch Veröffentlichungen eines Berliner   Blattes, das gegen Dr. Neumond versteckte Angriffe erhob, aufmerksam geworden und hatte sofort, um völlige Klarheit zu schaffen, eine Untersuchung eingerichtet. Das war am Freitag voriger Woche. Inzwischen hatte Dr. Neumond von der Absicht der Anwaltstammer erfahren. Um allen Weiterungen, aus dem Wege zu gehen und einen öffent­lichen Skandal zu vermeiden, ist in ihm dann wohl plöglich der Entschluß gereift, Selbstmord zu verüben. Am Sonnabend ging er am frühen Nachmittag aus seinem Anwaltsbüro in der Potsdamer Straße 134 fort und begab sich direkt nach der Bellevuestraße, wo er in einem bekannten Hotel abstieg. Einige Stunden später wurde Dr. Neumond schon als Leiche aufgefunden. Er hatte seinem Leben durch Gift ein Ende gesetzt. Die Höhe der Berbindlich­teiten Dr. Neumonds steht noch nicht fest und ob die Bücher darüber einwandfrei Aufschluß geben werden, erscheint ebenfalls noch höchst zweifelhaft. Der Selbstmord mit seinen Ursachen fam allen denen, die mit Dr. Neumond geschäftlich zu tun hatten, oder mit

Theater, Lichtspiele usw.

Montag, 12. 5. Staats- Oper

Unter d. Linden Teil- Ab. A. Mo. No. 10 Jahres- Ab.- V. No. 128

20 Uhr

Madame Butterfly Ende n. 222 Uhr

Staats- Oper

Am Platz der Republik Vorst. 80 1912 Uhr

Hoffmanns Erzählungen  

Ende g. 22% Uhr

Montag, 12. 5.

Städt. Oper

Bismarckstr.

20 Uhr

Geschlossene Vorstellung

Ende g. 23 Uhr

Staatl. Schauspb.

am Gendarmenmarkt

R.-S. 17

20 Uhr

Wird Hill amnestiert?

Ende g. 22% Uhr

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20 Uhr

Der Traum ein Leben

Ende 22 Uhr

SCALA

Tägi. 5 u. 8, Uhr.

65 Barb. 9256

Pr. 1-6 M. Wochentg. 5 U. 50 Pf.- 3 M.

Winter Garten⭑

8.15 Uhr Zentr. 2819 Rauchen erlaubt Rose Kress- Trio- Johnny Comp. Nicholl Lopez- Trio usw.

Direktion: Dr. Martin Zickel

Friedrichstr.  104.

Komische Oper Merkur   1401/4330. Täglich 8% Uhr

Majestät lässt bitten

Musik von Walter Kollo  .

Lustspielhaus Friedrichstr. 236. Bergmann 2922/23.

812 Uhr:

Geschäft mit Amerika  .

Vorverkauf in belden Häusern ab 10 Uhr ununterbrochen.

damit die Infaffen, die sich bereits in Erftidungsgefahr befanden, Luft bekommen konnten. Schließlich gelang es ihm auch, die Tür zu öffnen und die drei Infaffen des Autos herauszuholen. Sie wurden von der inzwischen alarmierten Feuerwehr ans Ufer gebracht. Alle drei haben Knöchelbrüche und schwere Schnitte wunden erlitten.

Fallschirmakrobaten in Tempelhof  . Landung zwischen Bäumen.

Bind und Regenschauer fegten am Sonntag über den Flug­hafen. Bon zwei bis vier Uhr die üblichen Rundflüge, ausgeführt von der Lufthansa und vom Sturmvogel  ". Dann starteten die ersten Fallschirmpiloten. Einer nach dem anderen kletterte aus der Maschine, Rörper wirbeln, sich überschlagend, durch die Luft, die weißen Schirme entfalten sich und gleiten sicher mit den Piloten zur Erde. Einen Augenblid gab's Herzklopfen: einer der Piloten sprang zu früh, murde vom Binde abgetrieben und geriet in die Bäume des Neuköllner   Volkspartes, unter denen gerade eine Kaffeegesellschaft faß. Aber alles ging glatt. Der Schirm wurde etwas beschädigt, der Pilot blieb unverletzt. Einen bösen Ausgang hätte beinahe der Absprung des Fallschirmpiloten Conrad genommen. Conrad genommen. Die am Flugzeug befestigte Aufziehleine war schadhaft und riß, ohne den Verpackungsfad zu öffnen. Conrad bemerkte im Augenblick des Absprungs den Fehler und riß geistes­gegenwärtig den Schirm heraus. Die ganze Angelegenheit spielte sich in einem Zeitraum von zwei, drei Sekunden ab, so daß die meisten Zuschauer gar nichts von der Gefahr bemerkten, in der sich der Pilot befand.

Die Flugzeugführer A1t, Dechert und Heine zeigten beachtenswerte Leistungen im Kunstflug.

ihm befreundet waren völlig überraschend. Niemand wußte, daß der Anwalt, der eine sehr gute Bragis hatte, mit finanziellen Sorgen Braris in Frankfurt   a. M. Er siedelte dann nach Berlin   über, zu kämpfen hatte. Dr. Neumond hatte in früheren Jahren eine während seine Familie in Frankfurt   blieb. Dr. Neumond war vom Glück begünstigt, er schaffte sich hier bald eine große Braris. Die hohen Einnahmen waren auch gleichzeitig sein Verderb und er verfiel wieder seiner alten Leidenschaft.

Treuhandgemeinschaft der Anwälte?

Nach den letzten Feststellungen sind eine Reihe von Klienten um größere Beträge geschädigt worden. Der Fall Dr. Neumonds hat in Berliner   Anwaltstreisen berechtigtes Auffehen erregt. Die Vor­stände der Berliner   Anwaltskammer und Anwaltsvereine werden ießt erneut Maßnahmen erwegen, um ähnliche Borkommnisse für die Zukunft unmöglich zu machen. Vor allen Dingen soll ein Weg gefunden werden, der dem klienten volle Sicherheit für seine Gelder bietet. Es sollen die Gelder nicht mehr auf das Privatkonto der Anwälte, sondern auf Separatfonten eingezahlt werden, so daß sowohl die Bant, wie auch der Klient jederzeit eine Kontrolle aus­üben tann. Weiter ist darüber hinaus eine Treuhandgemeinschaft geplant, bei der die Klientengelder hinterlegt werden können. Dieser legte Weg erscheint auch uns der günstigste, da er in jedem Falle die beste Gewähr und Sicherheit bietet.

Wetter für Berlin  : Teils heiter, teils wollig, ohne nennenswerte Niederschläge, menig Temperaturänderung. Für Deutschland  : Im Often noch meist bewölkt mit etwas Regen, im Westen Aufheiterung und am Tage etwas wärmer.

Volksbühne Lessing- Theater Theater am Bülowplatz  . Weidendamm 2797 u. 0846 Täglich 8 Uhr: Frau Peters hat

81 Uhr

Rost

von Kirchon und Ouspensky  

Regie: Günther Stark

Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

Der Tranm ein Leben

Staatsoper

Am Pl. d. Republik 712 Uhr

Hoffmanns Erzählungen

einen Geliebten

Direktion Dr. Robert Klein Deutsches Künstler- Theat. Barbarossa 3937 8½ Uhr

v. Louis Verneuil Sex Appeal

mit

Erika von Thellmann  Louis Verneuil

Lustsp. v. Frederik Lonsdale Regie: Forster Larrinaga  Albert Bassermann  , Mady Christians  

Operettenhaus  

Alte Jakobstr. 30/32 ( Zentral- Theater) Dinh 2047 Täglich 8% Uhr

Totentanz

von Aug. Strindberg. Rundfunkhörer halbe Preise.

Trianon-Theater

Theater d. Westens Berliner Theater Taglich 8% Uhr

Täglich 8 Uhr: Sonntag auch 4 Uhr Das Land des Lächelns  

von Franz Lehar  .

Theater am Schiffbauerdamm

Gastspiel d. kleinen

Theaters

8 Uhr

Madame hat Ausgang

Dönhoff 170 8% Uhr Der

Teufelsscholer!

Komödie

v. Bernard Shaw  

Regie:

Ein galantes Abenteuer!

Heinz Hilpert HAUS VATERLAND

Kleines Theat.

Merkur   1624

8 Uhr

Las

KURFORST 7460

Flammentod einer Greisin.

Furchtbares Brandunglück in Schöneberg  .

In der Nacht zum Sonntag hat sich in der Cherustet ftraße 12 in Schöneberg   ein furchtbares Brandunglück ereignet.

Aus der Wohnung der 74jährigen Witwe Marie Audilef drangen gegen 3 Uhr plöglich gellende Hilferufe. Nachbarn eilten hinzu und fanden die alte Frau mit lichterloh brennen­den Kleidern auf. Durch Aufwerfen von Bekleidungsstücken versuchten die Leute die Flammen zu erstiden. Die Bedauernsmerte hatte jedoch so schwere Brandverlegungen erlitten, daß sie bald darauf star b. Man nimmt an, daß die Greifin beim Anzünden einer Kerze einen Schwäche anfall erlitten hat, wobei ihre Nachtkleider sofort Feuer fingen. Die Leiche wurde beschlagnahmt.

Vienenburg   teilweise in Betrieb.

Ordnungsarbeiten in den Schächten.

Heute morgen ist ein Teil der Belegschaft auf Schacht III wieder eingefahren, um zunächst außer einer Wiederaufnahme der Förderung auch die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu treffen.

Ueber diese Arbeiten hat die Direktion der Preußag in einem Schreiben an den Landrat des Kreises Goslar   Aufschluß gegeben. Darin heißt es, daß man zunächst versuchen wird, das Schachtfeld des Röhrig- Schachtes( Schacht III) gegen das des Schachtes II in Höhe der vierten Hauptsohle abzudämmen, und zwar soll dieser Schacht bis unterhalb der vierten Sohle zugeschüttet und durch einen ſtarten Mauerpfropfen abgedichtet werden. Im Falle des Gelingens dieser Arbeiten soll auf der vierten Hauptsohle wieder die Förde­rung in Angriff genommen werden, so daß in einem mäßigen Umfang der Betrieb sowohl in den Gruben wie in der Kali falzfabrit wieder aufgenommen werden kann. Die Zahl der zunächst bei den Sicherungsmaßnahmen beschäftigten Arbeiter soll 100 bis 150 betragen, und nach Beendigung dieser Arbeiten hofft man, etwa 200 Mann, also ungefähr die Hälfte der Belegschaft, weiterbeschäftigen zu fönnen. Der Röhrig- Schacht, der erst un­längst fertiggestellt wurde, ist eine der modernsten Kalischachtan­lagen Deutschlands  . Bei den Schächten I und II will man zunächst weiter abwarten, wie sich die Situation gestaltet. Entgegen anders lautenden Nachrichten ist das Wasser in den letzten Tagen nicht wieder gestiegen, vielmehr, wenn auch in verhältnismäßig geringem Grade, zurüdgegangen. Definitiv steht jetzt fest,

daß es sich um einen Einbruch der Eder handelt, die völlig

versiegt ist. In erster Linie wird es sich also darum handeln, dieses Harzflüßchen in der Gegend von Bienenburg umzuleiten und ihm eine neue Einflußmündung in die Ofer zu verschaffen. Erst wenn der Zufluß endgültig verhindert ist, fann man daran denken, mit Kreiselpumpen an die Entleerung der Schächte zu gehen. Dabei sind aber neue Schwierigkeiten zu erwarten. Man weiß vor­läufig noch nicht, wohin man dann die riesigen Mengen Salzlauge leiten soll. Sie gleich an Ort und Stelle in die Ofer abzuleiten, ift ausgeschloffen, meil dadurch erheblicher Schaden angerich et würde. Als vor einigen Jahren die Zeche Asse bei Wolfenbüttel  einen ähnlichen Wassereinbruch erlitt, entschloß man sich zur Anlage einer viele Kilometer langen Rohrleitung, die die ausgepumpte Salzlauge hinter Braunschweig   in die Ofer leitete, wo dieser Fluß schon so groß ist, daß ein Schaden nicht mehr zu befürchten wäre."" Die riesigen Erdsenkungen und Kraterbildungen bei Bienenburg maren am gestrigen Sonntag das Ziel einer wahren Bölfer= wanderung. Tausende waren herbeigeeilt, um die angerichteten Zerstörungen zu sehen.

Berantwort!. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . druckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.

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Die Berliner   Posse Rentier Mudicke

Reg.: Max Reinhardi Musik: Friedrich Hollaender  .

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Lustspielhaus

Friedrichstr. 236.

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und die Sünderin

Kottb. Str. 6 Tägl. 8 Uhr Elite­Sänger.

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Ein Tonfilm mit H. A. v. Schlettow Lien Deyers  , Orig. Donkosaken­ chor  , F.Kampers  , He tha v.Waither

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