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Fr.Schnack: Ich stifte eine Fallerehe Warum Flugunfälle gefchehen

Friedrich Schnad, der erste Breisträger der Sektion file Dightkunft dez Breußischen fabemie der Künfte, gibt ein neues falterbuch m Wunderreich der Felter" heraus, In dem mit zahlreichen Bildern ausgestatteten Wert ist zum erstenmal der schwierige photo­graphische Bersuch gelungen, Lebensbilder von Schmetterlingen in der freien Natur aufzunehmen. Mit Genehmigung des Berlages Dietrich Reimer, Berlin , entnehmen wir dem Werk folgenden Abschnitt: Neue Winterschläfer erwachten. An Bächen und Abhängen er­Blühten die Weiden, Insektenherbergen. Ihre Dustfahnen wehten. Regen Zuspruch fanden die frühen Schenken, es ging darin hoch her. Rücksichtslos durchstöberten die Hummeln, bäuerische Wirts hausgäste, die Schazkammern der Samtblüten. Wespen lärmten herbei, Bienen schossen heran. Auch gelbe Falter flockten durch das Maß- und Gittermert der Zweige. Alle strebten zur Labe, Schwirr mufit machten dazu die Fliegenflügel.

Auf einem frischen Blütenquirl saß ein Zitronenfalter. Er hatte die Flügel zusammengeflappt: von hier ging er nicht so bald fort. Mit guten Gewürzen mar der Nektar durchmischt. Der Falter neftelte feinen langen Rüssel in die Nektarien der Blüte, das Pollen mehl stäubte ab. Durch den gebogenen Saugheber stieg der feine Honigstrahl. Großartig schmeckte es dem Gelben. Dunkel summie die Weide, es war ein Lied von verworrenem Infefienklang. Die gemusterten Hinterleiber der gierigen Fliegen bligten, die Flügel der Wespen flirrten an meinem seßhaften Falter vorbei. Die modh ten flirren, ihn störte das wilde Bolt nicht. Er tat feinen ersten Trunt im neuen Falterjahr, es war ein Zitronenfelterzug vol Bedacht, dazu mußte man sich Zeit gönnen

Auch ein zartes Weibchen verkostele den Honig. Ihr weißlich gelbes Kleid schimmerte und zeigte nicht den kleinsten Winterschaden. Sie war gut burchgekommen in ihre neue Zeit. Ob der gelbe Falter

fie witterte?

Der alte Weidenbusch, das nahrhafte Haus zur Honigmutter, strahlte und prunfte. Selber ein Schlemmer, tauchte er feinen Wipfel in den Sonnenschein, windunruhig fischte er mit dem Smeig­net im Licht. Gold und Silber überflossen ihn. Seiden blinkten die Buberquasten. Wie gehämmert schimmerten die noch gefchlof senen Blütenzapfen der unteren Stockwerke. Im Holz fotten Früh Lingsströme. Mit starkem Leben lockte der Busch die Seiden, Glas­und Florflügler weither.

Da löste sich das Weibchen von der Knospenquafte. Elegant flatterte es durch die grüne und silberne Konditorei, suchte naschhaft darin herum, schwebte hinaus und umstrich den Busch. Aber der gelbe, vermunschene Zitronenfalter sah es nicht. Er war furzsichtig und starrte nur auf seine Knospe. A seine Schmetterlingssinne galten dem guten Tropfen. Elefantenhaft hatte er ben Rüssel in den Saftbrunnen gestedt. Seine Fühler nahmen nichts anderes als Blütenhauch mahr.

Ich werde ihn aufstören!

Ein Blütenzapfen, den ich gegen die Knospenspindel schnellte, moran der Träumer fog, verursachte eine starte Erschütterung. Er Schroden flappie auch sogleich der Falter auf und ging vor Wind. Die Brise nahm ihn mit und spülte ihn rund um den Busch. Dabei geriet der Schiffer in den weiblichen Duft. Ihm durchdrang das be­lebende Wunderarom, das Liebesclirier. Aufgeregt zappelnd, warf er sich herum, stieß gegen den Wind, zickzackte steuernd und fuhr auf die zarte Spur. In seine Fühler schoffen die Geruchslinien, wie Peitschenschnüre spannten sich die Reizwellen. Die feinen Sinnes­tegel der Fühlerteulen vibrierten und schlugen immer heftiger ,, je näher der Falter der Berfolgten tam. Er holte sie ein, warf fich mit einem wilden Schwung fast auf das verblüffte Weibchen, das behend einer so scharfen Werbung zu entgehen trachtete. Seine Fühler berührten ihre Fühler, eine elektrische Sendung von unbe­greiflicher Stärke und Verführungsmacht: nie wird man erfahren, was der gelbe Postillon der Erkorenen telegraphierte. hatten einander einen Augenblick berührt, nun fniff fie aus. Aber er, ein Meifterflieger, gut bei Kräften, folgte ihr gewandt mit Hin und Her, Auf und ab, rempelte fie dreift an, sie flikten geschmeidigen Flugs. Er ließ nicht aus. Geschicht hielt er bei. Wie eine Schwalbe fegelte er. Seine Bewegungen hatten sich in ihre Bewegungen. Mutmillig jagte er sie. Steil fauften sie empor. Nicht ungünstig seine Aussichten. Ihr Drang, ihm zu entfliehen, schien nicht mehr so nachhaltig, wie noch vor einem Augenblick. Der Berfolger mußte sie mit seinem Fühlerwort gelähmt haben. Das faß feft und machte fie gefügig. Gleich einer hilflosen, verschüchterten Blütenflode flat. terte sie von der Erde zum Himmel zu. Aber oben konnte sie nicht bleiben. Erdenschwere und Gattungstriebe holten sie sanft her unter: ihr hochzeitlicher Wirbelflug hob an, innig zitternder Braut tanz. Entzückendes Menuett: zärtlichste Flügel, feufchite Leiber Falterliebe.

Sie schwebten herab, einer vom anderen liebend gebannt: so fallen zu gleider Zeit zwei gelbe Rosenblätter vom Stod, zu gleicher Zeit miteinander im Rasen landend. Eine Falterstrophe flatterte mir im Sinn:

Wenn sie sich einander nähern, tanzen sie.

Die Schmetterlinge..

Sa geschah es, fie einten sich. Bodennah faßten sie auf einem Heidelbeertrieb Fuß: fie oben, er unter ihr. Zu einem reinen Orna­ment erstarrte an dem grünen Szepter ihr vollkommenes Bild. Mit zujamemngeklappten Flügeln und verbundenen Leibern hingen fie still ein regungsloser gelbweißer Doppelfalter. Die Schmetter lingsehe, von mir geftiftet, war geschlossen,

Jammer wieder ereignen sich Flugunfälle, die Opfer an Menschen­leben fordern und großen Sachschaden anrichten. Nicht aber ist es chne weiteres far, wieso es bei anscheinend günstigem Wetter zu Die Fälle, in denen schlechtes diesen Unfällen fommen konnte. Wetter, besonders Sebel, die Ursache war, geben feine Rätsel auf, häufig aber hat sich gezeigt, daß ganz unscheinbare Umstände oft fatastrophale Folgen hatten. Die Unfälle sind ein teurer Preis, der für die Weiterentwicklung des Flugwesens gezahlt werden muß; es ist deshalb wichtig, thre Ursachen jedesmal einwandfrei festzu­stellen, um daraus für die Zukunft zu lernen. Ein hervorragender Sachtenner, Diplomingenieur Uding, der fürzlich im Flugper­bandshaus zu Berlin über dieses Thema sprach, hat sich auf diesem Gebiete betätigt; er pflegt den Ursachen solcher Unfälle nachzugehen und auf privatem Wege Material darüber zu erlangen.

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Bei der Konstruktion von Flugzeugen, für die es noch nicht so viele burchgearbeitete Regeln und Gefehe gibt mie auf anderen Ge­bieten des Maschinenbaues, muß das technische Gefühl des Erbauers die Erfahrung ersetzen. Hier fämpft die Schläue" gegen die Tücke des Objekts. Im Anfang des Flugzeugbaues fehlten eben noch oft die Erkenntnisse über die zweckmäßige Anwendungsform technischer Gefeye, obwohl hier an Mensch und Material besonders hohe An­forderungen gestellt werden. Bor drei bis vier Jahren nahm man noch feine Rücksicht auf dynamische Beanspruchung, das heißt, die Belaftung durch plöglich stoßweise auftretende Kräfte, oder auf die Notwendigkeit, einzelne Bestandteile gegen Steinschlag hiebfest aus­zustatten. Man hatte früher auch fast feine rechmerischen Unter­lagen für die Konstruktion. Während die Berechnungen eines neuen Apparates jetzt bis zu 1000 Seiten füllen, begnügte man sich an­fänglich mit einer Ausarbeitung im Umfang von 40 bis 60 Seiten. Anfänglich machten die Erbauer auch grobe, primitive Denkfehler, die jetzt kaum mehr vorkommen; auch hat sich das Gefühl der Kon­strutteure perfeinert. Viele Dinge sind beim Flugzeugbau noch un­genügend erforscht. Diese Untersuchungen sind deshalb so wichtig, weil das unvorhergesehene Bersagen eines Bauteils manchmal mit einer glatten Notlandung, manchmal aber mit völliger Bernichtung des Flugzeuges enden kann. Und dazu dient eben die genaue Er­forschung der Unfallgeschichte.

Von wie geringfügigen Umständen oft die Sicherheit des Fluges Einen sie sich aber, dann find fie ganz rubig, 122 Die den Führerfis mit dem Steuer verband, fich in zwei Teile ge­abhängt, beweist das Beispiel eines Unfalles, bei dem die Stange, frennt hatte, weil sich ein kleiner Splint, der einen Boizen an seinem Blaze festhielt, losgelöst hatte. In einem anderen Fall löfte sich turz nach dem Stari ein Berkleidungsblech und klemmte sich zwischen Seiten- und Höhenruder fest, so daß beibe in der Bewegung ge­bemmt maren. Glücklicherweise gelang in diesem Fall noch die Lan­dung. In einem anderen Fall hatte eine Firma die Aufgabe über­nommen, einem bereits vorhandenen Modell ein neues Flugzeug nachzubauen; bei der zweiten Konstruktion änderte sie die Größe bes einen Steuers, ohne das Material zu verstärken. Dadurch wurde bie Sicherheit des Bestandteiles auf acht bis neun Prozent herab­gefeht, so daß er auch beim Flug zusammenklappte.

Adolf Abler: Notlandung bei Laon

Durch den frischen Morgen bringt uns das große Auto aus dem Zentrum von Baris nach dem Flugplay Le Bourget hinaus. Cine bunte internationale Gesellschaft hat sich in dem Wagen zusammen. gefunden, alle möglichen Sprachen schwirren durcheinander. Nur amel Damen betelligen sich nicht an der Unterhaltung, vielleicht bemint fie ein nervös- banges Denten an die bevorstehende Luftreife. Auf dem Flugplatz werden uns zunächst die Bässe abgenommen und von einem Kriminalbeamten geprüft. Er drückt den Ausreise­stempel hinein, womit die amtliche Kontrolle erledigt ist. Dann ruft ein uniformierter Plazangestellter die Abfahrt der einzelnen Flugmaschinen aus.

,, Nach London

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zweiter Apparat rechts!" ,, Nach Berlin erster Apparat rechts!" Nach Marseille - letter Apparat links!" Die Reisenden teilen sich in Gruppen, je nach dem Reiseziel. Für den Flug nach Berlin ist außer mir nur noch eine Dame do. Bir tommen sehr rasch ins Gespräch, und ich weiß innerhalb meniger Minuten, daß sie die Gattin eines Münchener Gasthof

Da gelyt eln Rud durch meinen Körper. Ein Aushorchen. Was ist das?

Das gleichmäßige Hämmern des Motors ist unterbrochen. Gin Fauchen, ein dumpfer Knall. Drei, vier Sefunden lang wieder das Dröhnen des Motors, wuchtig, eratt, brüllend. Und abermals ein Snail. Es ist, als feße der Atem des Flugzeuges aus, um dann mit gewaltiger Kraftanstrengung neue Luft aus dem Körper zu stoßen. Die bisherige Melodie des Motors: ratata ratata flingt jest unheimlich' infolge der unmelodischen Töne: rata pfff-rum- ratata piff rum rapffrumm

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Es blißt durch mein Hirn: Motordefett! Was ist zu tun? Sekunden des Ueberlegens.

ratata

Die Paffagierfabine ist vollkommen abgeschlossen vom Piloten siz. Nicht einmal ein fleines Verbindungsfenster ist vorhanden. Cin dumpfer Schlag geht durch den Motor, wie von einer Explosion, mie menn der Motor auseinandergeriffen werden sollte. Ich habe das Gefühl, als vermindere sich die Fluggeschwindigkeit, Ein Blid

Alle diese Untersuchungen, zu deren Durchführung im Ausland eigene Zentralstellen errichtet worden sind, haben bereits zu mert­vollen Erkenntnissen geführt, so daß für den Passagierflug jetzt nur einwandfrei fonstruierte, behördlich genau untersuchte Flugzeuge Ber­mendung finden.

Renntierfleisch gefällig?

Nach langer Wanderung ziehen jegt 3000 Rennfiere in ben Norben Kanadas ein, um hier den Kern für eine neue Industrie zu bilden. Die Renntierzucht ist in Afasta mit Unterstügung der Ber­einigten Staaten seit 1902 sehr gefördert worden und aus den 1280 Tieren, die ursprünglich aus, Sibirien eingeführt wurden, sind jetzt Herden von mehr als einer Million geworden, die bereits alljährlich mehr als 10 000 Stück für den amerikanischen Speisezettel liefern. In New York und Chikago ist Renntierbraten eine ganz alltägliche Delitateise, die man nicht nur im Restaurant, sondern auch beim Fleischer erhält. Auch in Europa ist dieses wohlschmeckende Fleischy bereits eingedrungen und wird in Paris von Feinschmeckern sehr

besthers ist, die eine Woche in Paris sich vergnügt hat und nun| Geschwindigteitsmesser nicht Kabine: fnapp breihundert Meter: geschätzt. Wenn aber jetzt auch noch in Kanada die Renntierzucht im

bis Köln fliegen mill. Bon dort will sie mit der Bahn nach München zurüdlehren. Es ist ihre erste Flugreife, aber ihr Mann würde fidh niemals in ein Flugzeug sehen. Der hält nichts von der Fliegerei. Das alles plappert fie in echt bayerischem Dialett.

Und dann sigen wir in dem Farman- Doppelbeder. Ich habe mir den Play an der Tür gewählt den nehme ich mir immer bei meinen Flugreifen und der bayerische Sprudel lehnt be haglich in dem Seffel zu meiner Linken. Der Bilot tommt, eine Sigarette rauchend, langsamen Schrittes auf die Luftkutsche zu. Blöglich fagt meine Reisegefährtin: Eine Handdeuterin hat mir prophezeit, ich tomme durch einen Unglücksfall ums Leben."

Sie sind ja eine angenehme Fluggefährtin," entgegne ich ihr. ,, Aber für alle Fälle: Sie sind durch Ihren Luftfahrschein mit fünf undzwanzigtausend Mart in der Lebensversicherung,"

" Die friegt dann mein Mann, der Saufbahn," grollt sie. Der Bilot flettert in feinen Siz. Der Flugdienstleiter wünscht uns glückliche Fahrt und schließt die Kabinentür. Der Propeller wird angeworfen. Ein 3ischen, ein Sausen. Da beginnt der Motor zu laufen. Ein Zittern tobt durch das Flugzeug, das immer stärker, rafender wird, je mehr Touren der Propeller macht. Es ist, als wollte der Apparat in ungeheurer Bucht davonstürmen, aber wie Don unsichtbaren Riefenfäuften gebändigt, ächst und heult er auf der festen Erde. Gestalten springen zur Seite. Nun schießt der metallene Bogel über das Flugfeld. Weit, weit ist der Anlauf. Immer schneller, gewaltiger wird das Borwärtsstürmen. Und dann Schweben mir fret in der Luft. Eine große Schleife befchreibt der Pilot, über Bäume hinweg, und schon sehen wir den Flugplay mit seinen Gebäuden, Hallen, Anlagen winzig flein unter uns liegen. Wie Spielzeug aus einem Steinbautasten sehen die Häuser aus. Und die vielen Flugzeuge im Hafen scheinen wirkliche Bögel zu sein, mit filbernen Körpern und leuchtend weißen Schwingen. Unfer Doppeldeder gewinnt eine große Geschwindigkeit, denn wir haben den Wind im Rüden. In 400 Meter Höhe ziehen wir dahin. Immer neue Bilder bieten sich dem Auge. Dörfer, Felder, Seen tauchen auf und verschwinden wieder. Nur der Himmel dehnt sich ins Unendliche in gejölligem Blau, warnt lacht die Sonne burch Die Kabinenfenster.

Wir sind vollkommen von der Umsicht und der Entschloffenheit des Piloten abhängig. Nichts, nichts, nichts fönnen wir tun. Dhn mächtig gegen alles, mas tommt.

Die Münchnerin schreit auf: Besses Maria! Der Motor ist nicht in Ordnung! Es gibt's a Unglück!"

Ich stelle mich an die Tür. Der Griff gibt meinem Druck nach. Gottseidant, ich kann wenigstens, wenn es sein muß, die Tür öffnen und abspringen. Ich wundere mich selbst über meine eiskalte Ruhe in diesem Augenblick,

Der Motor boat heftiger, und die Gewalt des Auseinander relgens wird immer unheimlicher. Wenn jeßt der Pilot versucht, durch Experimente den Motor wieder in Gang zu bringen, find wir verloren. Abstellen müßte er ihn und im Gleitflug irgendwo landen.

dahinter

Links von uns eine Chaussee, dahinter in furzen Abständen Bauernhäuser und kleine durch Hecken und Draht abgeteilte Felder. Ungeeignet für eine Landung. Aber rechts ziemlich weite Felder und ein großer Kartoffelader. Da tönnte man zur Not eine Not­landung vornehmen. Nein, da muß er landen!

Und jetzt hört der Motor auf zu arbeiten. Und der Apparat macht eine halsbrecherische Surve, daß die Tragflächen fast fentrecht übereinander zu stehen fommen.

Ich hätte den Biloten tüffen fönnen in diesem Augenblic, Er hat das einzig richtige getan: Runter und landen. Unser Apparat beschreibt einige ganz eine Streise. Ich sehe Männer und Frauen auf den Feldern zusammenlaufen.

Aber jetzt

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Jegt störmt Benzin in unsere Kabine! Der scharfe, dicke Geruch legt sich schwer in die Nase. Unser Gepäd ist bereits ganz fettig. Und nun erreicht die gefährliche Flüssigkeit unsere Füße. Wenn jetzt beim Aufsehen des Apparates auf die Erde eine Explosion des Motors. erfolgt wenn mur ein Flintchen nach hinten schlägt, müssen wir bei lebendigem Leibe perbrennen,

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Da brumit der Apparat heftig auf die Erde, macht einen Satz wieder in die Luft. Stößt dann abermals auf. Schon habe ich die Tür aufgerissen der Apparat rout ich fprings taumele-- ein paar Schritte Bade, mein Stiftzabn! Ich hab's gefchafft und stehe pustend auf dem Kartoffelader. Der Doppeldeder hopit rollend weiter, macht eine scharfe Wendung nach rechts und hält bann nach einigen Metern mit einem gewaltsamen Rud. Der Bilot springt in einem großen Sag aus seinem Sig auf die Erde. In der Sabinentür steht die Münchnerin und winkt mir freudig lächelnd zu. Ich eile herbei und helfe ihr beim Aussteigen. Mein Mann hat schon recht," sagt fie, die ganze Fliegerei ist belömmert."

Da redt fich por uns ein Bergiegel mit einer Etadt: 2a on. Und wieder steigt die Erinnerung aus dem Weltkrieg auf. Baon... o ich ein Pferd in einer zerfchoffenen Straße liegen jah. Dem hingen von einem Granattreffer die Gebärme aus dem Beib, Das ferb wälzte sich in Schmerzen auf dem Rüden, schlug audend mit den Beinen in die Luft und schrie, schrie, schrie. So qualpoll flang das, so unheimlich, graufend, unfagbar aufwühlend, daß ich die Merpen verior. Anstatt den zerfekten Leib durch eine Kugel der Gnade non feinen Schmerzen zu erlösen, rannte ich davon. Aber Aber zwei Stunden später faß fie wieber neben mir im neuen bas Schreien des Pferdes trug ich noch tagelang in meinen Dhren.uggoug, das auf Anruf des Biloten aus Baris gelommen wer Das Bugzeug- umb uns nach Köln brachte

großen betrieben wird, bann dürfte zum erstenmal in der Geschichte neben den pielen neuen Früchten und Gemüsen auch eine neue Fletsdyforte bei uns eingeführt werden, und die Frage: Renntier­fleisch gefällig?" häufig zu hören sein. Frühere Bersuche, das Renn­ tier in Baffinsland heimisch zu machen, scheiterten, meil die Lappen, die man mit den Herden mitschickte, nichts von der Pflege ver­standen, denn sie waren Fischer. Die Herden zerstreuten sich daher und mischten sich mit den wilden Renntieren. Nun aber sind 3000 Renntiere, von sachverständigen Hirten begleitet, aus Alaska zach Nordkanada gekommen, wo sie die günstigsten Lebensbedingungen finden, und es ist daher zu erwarten, daß bald gewaltige Herden von Renntieren hier gezüchtet werden,

Das Parthenon aus Stahl und Belon Die Amerikaner, die so stolz auf ihre Errungenschaften sind, müssen in der Kunst die Ueberlegenheit der Alten Welt freilich aner­fennen; fie suchen daher möglichst viele Schätze zu sich herüber­3ubringen, und wenn sie nicht die Originale habent fönnen, be­gnügen sie sich mit Nachbildungen. Das ist besonders bei Bau­werten der Fall. Zwar ist es schon vorgekommen, daß Yankees prächtige Architekturwerke an Ort und Stelle aufgekauft, Stein für Stein abgetragen, sorgfältig alle Teile numeriert, verpadt und dann übers Meer verfrachtet haben, um sie bei sich zu Hause ganz so dann fibers Meer verfrachtet haben, um sie bei sich zu Hause ganz so mieber aufzubauen. Das läßt sich aber bei Tempeln und Domen­nicht durchführen. Deshalb sind die Bewohner der Stadt Nashville im Staate Tennessee jeßt ihren Landsleuten mit einem großartigen Beispiel vorangegangen: fie haben das Barthenon, den Wunderbau auf der Akropolis in Athen , funkelnagelneu aus Stahl und Beton aufgebaut, und ihr Tempel hat jogar por der altgriechischen Archi­teftur noch den Vorzug, daß er nicht zerstört und unvollständig ist. Der Gedanke diefer Nachahmung geht weit zurüd. Im Jahre 1897 fand in Nashville eine Ausstellung statt, bei der man ein Gebäude im Stil des Parthenon aus Holz und Gips aufführte. Doch dieser Bau, der große Bemunderung ermoedte, verfiel allmählich, und die Ruine, die in tem Bari stand, genügte den Bedürfnissen der fund verständigen Bürger nicht mehr. Man beschloß daher im Jahre 1920. bas Barthenon neu aufzubauen und diesmal als eine ganz genaue Nachahmung des alten Tempels unter Benugung der neuesten wissenschaftlichen Forschungen und in einem bauerhaften Material. So ist nach neunjähriger Arbeit dieses Parthenon aus Stahl und Beton entstanden; die fehlenden Säulen und Bildwerfe an den Friesen wurden ergänzt, ebenso das Dach und sogar des Innere des Bauwerks, dessen Schmuck bis auf winzige Spuren ver fahmunden ist, murde ,, finngemäß" ausgeziert. Jetzt fehlen nur noch bie großen Bronzetiren, von denen jabe 10 Tonnen miegt, um das Barthenon von Nashville zu vervollständigen.