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(34. Fortsetzung.) Äcah aber gab sich mit der einfachen Verneinung nicht z-u- frieden.Sie haben auch nie etwa» von einem U. gehört?" fragte er Mischen Neugierde und Mißtrauen. Für Kead war es ausfallend, daß Marin nicht d!« leiseste Ahnung davon hoben sollt«. Vielleicht war die ganz« Sache Y. doch nur ein Gerücht, da, durch seine ge- hehnnisvolle Ausmachung zündend wirken sollte. Ihm fiel Mr. Garrickson«In. O, diese Aeitungshyäne, wie oerstand sie es, künst- liches Fieber zu erzeugen! Aber der Boykott? Daran konnte Mr. Garrickson keinen unmittelbaren Anteil haben. Der chinesische chandcl machte sich scheinbar die Stimmung gegen die Fremden zunutze. Sem« Freundschaft und seine Kompromisse waren nur solang« von Dauer, als er sich auf den weihen Mann angewiesen sah. Jetzt, wo der Fremdherrschaft ein entscheidender Schlag, viel- leicht sogar ein Ende droht«, wurde der Gelbe dreist und«rössnete die bisher versteckt gehaltene Feindseligkeit. Der Chinese kennt kein« sichere Politik als die nationale. Ein Anschlag aus das Großkapital ist für ihn gleichbedeutend mit einem Vernichtungszug gegen die weiß« Nasse. Aus diesem Gedanken heraus entwickelte Kead s«ine Stellungnahme zu Marin. Er überging nun vollständig die Angelegenheit sg. und erörterte um so dringender den oerderb- lichen Boykott. Versäumte nicht, über sein« chinesischen Kompag- nons zu berichten, die ihm einig« Schisssladungen verkaust hätten, obwohl sie bereits von dem einsetzenden Boykott unterrichtet waren: sie hätten ihn aus diese Weis« um sein Geld gebracht. Plötzlich unterbrach sich Kead, sprang von seinem Sitze aus, pflanzte sich bei- nahe drohend vor Marin auf.Ich habe nicht mehr viel Tage zu verlieren, vielleicht nur mehr Stunden. Der Beginn einer, wenn auch ohnmächtigen Anarchie, bringt mir den Nuin. Mit mir steht und fällt die Börse. Zögern Sie nicht, das Nest de» Aufruhrs auszuräuchern." Marin hatte eigentlich soviel wie noch nichts in der Hand. Er könnt« doch nicht einfach jeden vroletarischen Chinesen verhaften lassen und dem Henker übergeben. Man hatte in letzter Zeit ver- schiodentlich Elemente, in denen man Agitatoren der bolschewisti- schen Verschwörung vermutete, verhostet. Von einem konipromit- tierenden Material ober war nie die geringst« Spur vorhanden ge- wesen. Dennoch war olles, was man fürchtete, nicht aus der Lust gegvisfen. Die kommende Revolution stand wie«in flammendes Mal über der Stadt, in der es nur Besitzende und Kulis gibt. Einer mißtraute dem andern, jeder sah in dem andern seinen per- sönlichen Feind. Anonym« Anzeigen liefen zu Haus In den Schreib- büros ein, stellten sich ober gewöhnlich als hinsöllig heraus. Man- cher Unschuldige mußt« dennoch daran glauben, wartete vergeblich aus sein« Freilassung aus dem Gefängnis, das sich bald als zu klein erweisen sollte. Ein« Zentrale.das Nest des Aufruhrs" mußt« es geben. War Marin ihr nicht auf der Spur? Das Nochstliegendste wäre doch gewesen, Mr. Smith, der D. war. glattweg zu verhosten. Hatte er da, nie in Erwägung gezogen? Hat man vom Rumpf« einmal den Kops obgeschlagen, fällt er leblos wie ein Sack um. War er seiner Annahme, seiner Ueberzeugung, Mr. Smith und B seien identisch, doch nicht ganz gewiß? Selbst in diesem Falle brauchte ein Fehlgriff nicht blamabel zu sein. Also waren es doch ander« Gründe, die ihn abhielten, den Mann zu sangen. Marin hatte ihrer zwei. Der«in« war weniger praktisch als tief: P war der Kopf einer bevorstehenden Revolution. Richtig. Aber sie mit dem menschlichen Körper zu vergleichen, wäre engstirnig Ein« tausend» köpsige Hydra ist sie, die mit neunhundertneunzig Köpfen unge- schwächt weiterleben kann,«in« Wunderkreatur, der man den Kopf abschlägt, woraus gleich ein neuer au» dem massigen Rumpf wächst. Und auch dieser Kopf kann fallen. Denn«» wachsen immer wieder neue Köpf« aus dein Gigantenleib, um abgehauen zu werden und dem nächsten Platz zu machen. Das ist die Revolution. Sein zweiter Grund aber war, P. moralisch zu vernichten, auf seine Art zu vernichten. Darin hatte er sich von Kead unabhängig gemacht. Und da» war hauptsächlich bie Begründung dafür, bah er Kead gegenüber von der Person P's schwieg. Davon ging«r nicht einen Schritt breit ab. Irgendwie aber mußte er sich vor Kead rechtfertigen. Er sah in da» von Angst, Sorge und Brutalität zerrissene Gesicht des Nabob», bekam scl)adensroh Mitleid mit ihm. Wie Nein war der Mann, wenn er Angst um sein« Millionen hatte! Er, Marin, in einigen Tagen bestimmt Chef der Polizei Shanghais, konnte sich einen Spaß mit ihm erlauben, wenn er wollt«. Mr. Kead aber zu Derartigem im Slugenblick nicht gelaunt, schrie:Wenn Sie schon, wie Sie selbst sagen, diese gewissen Dokumente in Händen haben. warum geben Sie sie dann nicht dem Gouverneur, d«r darauf wartet: und Ihrer Ernennung liegt nicht» im Weg«. Mit diesem Provisorium kann es nicht mehr weiter gehen!" Dem Franzosen konnte diese Art au» der Peripherie Londons nicht au» der Fassung bringen. In solchen Momenten füh�e er sich Kead turmhoch überlegen...Mister Kead, Sie zweifeln doch nicht an der Richtigkeit meiner Angaben. Ich holt««» eben noch nicht für an der Zell , Beweise, mit denen ich. ich allein, zu handeln beabsichtige, au» der Hand zu geben." Der Gouverneur braucht eine Garantie" Ich gebe zu, daß England einem französischen Staatsbürger in so kritischen Augenblicken nicht ohne weiteres sein Wohl und Wehe anvertraut", spöttelte Marin. Dann setzte er ernst hinzu: 'Ich weih, warum sich der Gouverneur den Vorsprung läßt. England interpelliert eist Frankreich über dessen Stellungnahme im Falle des Ausbruches einer Krilirevolt«. In der Kolonie zeigt es

31ec64c/r Jac/z/neÄer sich immer, wie zwei europäische Reiche zueinander stehen. Sie aber, Mister Kead, sollen doch mehr Einfluß haben als dies« schwachsinnige europäische Genfer Politik. Von Leuten Ihrer Art lebt doch der Staat." Damit hatte Marin Kead vollends gewonnen. Mit der Zusicherung, den Gouverneur nötigenfalls zu zwingen. Marin zum Polizeichef zu ernennen» verließ er das Hotel. 41. Der Abend Marius war noch nicht beschloffen. Ein Erlebnis, eines bizarren Humors nicht entbehrend, erwartete ihn. Er wollte soeben den intimen, behaglichen Raum oerlassen, den seidenen Vorhang, der ihn von der Halle abschloß, zur Seite schieben, als er aus Füße trat, die nicht ihm gehörten, an einen Körper rannte, der nicht sein war, und in ein Gesicht sah, das er zu erkennen glaubte. Der Person, die ihn förmlich zurückwarf, war er scheinbar auch nicht unbekannt. Aber sie machte einen gefaßteren Eindruck als der Franzose. Uebrigens kennt man sich in dieser Hinsicht bei Chinesen nie aus. Sie lächeln einen stets freundlich und höflich an, als wäre man seit der Geburt ihr guter Freund. A propos, Chinese, dachte Marin, dies Affengesicht kenne ich ja? Nun kann man sich aber in der Aehnlichkeit der Chinesen ebenfalls täuschen. Einer wie der andere, stellt man fest. Marin aber lebte lange genug unter den Gelben, um«in Urteil über die Unterschied- lichkeit der einzelnen Physiognomien bekommen zu haben. Der Gelbe, dem er auf die Füße getreten war, war ihm nicht fremd. Marin sah ihn ratlos an. Jetzt hatte, er es, jetzt hatte er ihn. Hielt ihn an der Hand fest.Du bist der Gauner, der mein Agent war", zischte Marin,der mir die Komödie mit der Verhaftung der Russin vorgemacht hat. Du, Bolschewik!" Er wollte ihn mißhandeln und dann über den Haufen schießen. Mr. Dollar setzte sein be- zauberndstes Lächeln auf und beschwor den Franzosen , still zu sein. Marin wollte den Gelben um keinen Preis au» den Händen laffen. War er es doch der ihn mit seinen Komplicen die ganze Geschichte mit den Dokumenten vertan hatte. Polizeichef wäre er längst. In die Flut von Schimpsworten, mit denen Marin denagent provocateur" niederboxte, fiel auch die Frage/ was die Kanaille

hier eigentlich suche. Prompt antwortete der Chinese in schlechtem Französisch:Je garder Mister D." Marin besann sich rasch: der Mann bewacht J.? Bei diesen durchtriebenen Bestien ist jeder Verrat möglich, entschied Marin. Gleichzeitig aber schoß Ihm ein Gedanke durch den Kopf. Wichtiger, als diesen Rowdy umzubringen, war zu wissen, endlich von anderer Seite überzeugt zu werden, wer P. sei. P. mußt« sich, wenn der Gelbe nicht gelogen hatte, im Hotel hier aufhalten. Also sicherte er Mr. Dollar freies Geleite zu, wenn er ihm Mr. P. bezeigen wolle. (Fortsetzung folgt.)

e Buch

Sielehrung über die Sllembeiräle Gerade zu rechter Zeit, kurz vor den diesjährigen Elternbeirats- wählen, ist das SchriftchenElternbeirat und Eltern- beiratswahlen" von Obcrregierungsrat Vn jur. Franz Varrentrapp in neuer Auslage erschienen.(Berlin , Verlag Weidmann, 4. Auslage, 1930, 87 Seiten, 1,60 M.) Varrentrapp gibt in der Einleitung eine Darstellung des Elternbeiratsrechtes in Preußen und in anderen deutschen Ländern und bringt dann den Wortlaut der langen Reihe der auf die Elternbeiräte in Preußen sich beziehenden Ministerialerlasse von 1919 bis in die neueste Zeit. Durch viele in den letzten Jahren ergangene neue Erlasse, besonders zur Ausführung der Wahlordnung, ist diese vierte Auslag« wesent- lich erweitert worden. Das Schristchen ist wichtig für all«, die an den Porbereitungen der Wahl und an der Werbearbeit beteiligt sind, wichtig für diejenigen Eltern, die nachher in den Elternbeiräten sitzen und arbeiten sollen, wichtig schließlich sur jeden, der die Arbeit der Elternbeiräte mit Aufmerksamkeit verfolgen und Verständnis- voll beurteilen will. Em. *9terr, erbarme dich meiner!* Leo Peruh:Herr, erbarme dich meiner I" Ro- Vellen.(Wien , Phaidon-Verlag. 264 Seiten.) Die acht(hier übrigens nicht zum erstenmal veröffentlichten) Novellen haben das eine Gemeinsame, daß sie ihre Helden an einem Wendepunkt ihres Geschickes zeigen: da entwindet sich ein zaristischer Ossizier unter Aufgebot all seiner' Willenskraft der Umklammerung der Tscheka , weil er wieder an seine geliebte Frau und damit an Gott glauben darf: in die glückliche Ehe zweier Schuldbeladenen bricht der Irrwahn, Eltern desAntichrist" zu sein, zerstörend ein: ein Gefangener kehrt aus monomanischer Einsamkeit in den lauten Alltag zurück: ein degradierter, längst in Gleichmut versunkener Offizier begeht Selbstmord, weil er unoersehens in sein« Vergangen- heit hineingerät, und dergleichen. Erzählt wird das alles mit straffster, Seelengrund und Seelenkämpf« enthüllender Sparsamkeit der Worte und im vollen Bewußtsein der künstlerischen Eigenart der Novellensorm, so daß jede Geschichte ihren festen und ein- prägsamen Kontur bekommt. Was bisweilen fehlt, ist die bis zum letzten fortschreitende, vor keiner Folgerung zurückschreckende Härte, namentlich die Pointe, daß der angeblicheAntichrist" Cagliostro heißt, verpufft im Anekdotischen. Aber Schönheitsfehler hin oder her, nicht viele deutsche Erzähler vermögen heute Novellen von solcher Kraft und Erlebnlsfüll« zu schreiben. Alkred Klleinberg.

Rät sei= Ecke desAbend

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Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Stadt in Pommern : 5 Stadt in Holland : 6 Insekt: 9. weiblicher Vorname: 10 römische Göttin: 12. weiblicher Vorname: 13. Vorgebirge: 15. Münze: I6.Staat inSüdamerita: 18 Vereinigung: 21 Be- hälter: 23.Herrscherti>el: 24. Ruhestatt: 25 Für- wort: 26 Nebenfluß der Mosel : 28 Zuleitung: 29 Vogel: 30 weiblicher Vorname: 31. Frucht Senkrecht: 1 Beleuch- tungskörper; 2. weiv- licherVorname: 3.Mob: 4. Haustier: 6 männ- licherVorname:? Frosch: 8. Nebenfluß der Mosel : 11 bayrischer Landesteil: 14 Mittel zur Schönheitspflege: 16. Waffe: u Schutzherr: 19. fruchtbarer Teil einer Wüste: 20. Farbe: 22. römische Göttin; 24. Kinderspeise: 27. Mittelgebirge RSsselsprung.

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Gilbenkreuz. An Stelle der Zahlen sind Silben zu setzen, die fol» gendes ergeben: l 2 Waffe: 2 S Wort für Art: 3 1 3| 4 Schmarotzer: 3 2 Körperteil: 4 1 Teil des Beines: 4 5 TTT" Honigzelle: 46 Verkaufsgegenstand: 61 Vortrag: 52 5 1 0 Niederschlag: 65 Weinstock; 5 32 Stadt am Rhein , str.

Kleine llrsachen- große Wirkungen. Di« 1, 2 taufte in der Stadt Eine 1, 2 mit Pf voraus, Und weil man schlecht verpackt sie hat, So rutschte aus dem Korb sie raus. Aus Eisen war das Ding gemacht, Das einsam lag auf der Chaussee. Ein Auto kam bmnms, hat's gekracht, Di« Folge war 1, 2 mit P. Magische Figur.

St.

Die Buchstaben A A A A A BBCCCDDDDEE EEEEEEEEEEE EHHHHH 1IIJIII Ii KKKKKLLLLL LLNNNNOOOOO OORRRRRRRRS S T T sind in nebenstehende Figur derart einzutragen, daß in den einzelnen Teilfigure», waagerecht und senkrecht gleich- lautend. Worte von folgender Bedeutung entstehen: Im magischen Quadrat I: 1. männl. Vorname: 2, Gesang- stück: 3, Papiermaß: 4 Wein- ernte. Im magischen Qua- brat II: 1 Ort auf Sumatra : 2. See in USA, : 3 Tonstück: 4. weibliche Form eines verallgemeinernden Fürwort». Im magischen Quadrat III: 1. Insel bei Java; 2 exotische Pflanze: 3, Entgelt: 4. Stadt in Thüringen. Im magischen Quadrat IV: 1 Schisssteil: 2. Wiederhall: 3, mehrstimmiger Gesang: 4. Gesiecht. Im magischen Diamanten V: 1. Konsonant: 2. Sonnengott: 3. Reihe; 4. griechische Stadt: 5. Laubbaum; 6, französischerSommer"; 7. Konsonant. hep. (Auflösung der Rätsel nächsten Sonnabend.)

AuflSsung der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Pest: 4, Drap: 8, Ire; 10. Udo: 11. ZkalSrie: 15. Lenin : 17. re; 19. Inn : 20 el: 21. Ares : 22. Tors; 23. mi; 24. nie: 26. Ge; 27. Zille: 29. Legende; 31. Sau: 32. Eis: 34. Obst: 35. Erda. Senkrecht: 1. Pi: 2. Erl: 3. Seal; 5. Ruin: 6. Ade: 7. Po: 9. Bonn : 12. Leisnig : 13. Rinteln : 14. Drama: 16. Elfen: 18. Erl: 20. Erg: 25. Jlex; 27. Zeus ; 28. Edcr: 29. Laad: 30. Cid: 31. so: 33. Sa. Gestörte Idylle: Himmel Hummel Hammel. Füllrätsel: 1. wandobeck; 2. Bielefeld : 3. Kreuznach; 4. Hasserode : 5. Herzberge: 6 Arnswalde: 7. Rotterdam : 8. Ant- werpen: v. Bulgarien. Wiesbaden. Karreerätfel: 1. Ideal; 2. Schule; 3. Start; 4. Kraft; 5. Indien : 6. Eule: 7. Tell: 8. Feige: 9, Geld: 10. Wien : 11. Duden: 12. Riege: 13, Skizze: 14, Walzer; 15 Schulter. Der Zwick des Staates ist die Erziehung'und Entwicklung zur Freiheit, Kurz«»tlschlosse»: Lohn Lohnabzug Zug.