Nr. 24247. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärtsing:
Sowjetrussische Momentbilder.
Russische Arbeiter über ihre Arbeits- und Lebensverhältnisse.
Die Abmanderung der Arbeiter aus den Somjetbetrieben und der enorme Arbeiterwechsel haben einen Massencharakter angenommen. Die Arbeiterforrespondenten aus den ver. ichiedenen Industriegebieten der Sowjetunion führen diese Maffen flucht auf die ungemein schwierigen Lebensverhältnisse zurüd, namentlich in den Kohlenrevieren. In einem Bericht aus dem Donjezrevier, betitelt
„ Sie tommen und gehen“, meldet ein Arbeiterforrespondent dem Moskauer Blatt„ Sa In
dustrialisaziju" am 8. Mai:
es feine Wohngelegenheiten für die Arbeiter. In den Alapajempit. Werfen übernachten 30 Arbeiter in den Werkstätten unter den Wertbänten. Im Kuschwa- Wert müssen 20 Arbeiter einen Weg von 4 Rilometer zurüdlegen, um am Bahnhof von Goroblagodatj übernachten zu fönnen... In den Goroblagodatj- Werken find die Arbeiterherbergen um 200 bis 300 Broz. überbe. legt. Auf einer Bettstelle schlafen 4 bis 5 Menschen.
Standalös ist die Berpflegung der Arbeiter organisiert. In der Regel stehen vor jeder Kantine lange Schlangen. In Lagil, Kuschma, Blagodati, Nadeshdinst und Wyjotogorff- Werten tann man nicht „ Im Laufe der ersten sechs Monate dieses Birt. eher ein Mittagessen befommen, als indem man mindestens andert. Im Laufe der ersten sechs Monate dieses Birthalb Stunden ansteht. In den Kantinen herrscht Chaos und Geschaftsjahres verzeichneten die Schächte des Donjezreniers einen Zugang von 195 000 Arbeitern und einen Abgang von 179 000 Ar= dränge. beitern. Diese Zahlen sind niederschmetternd. Wodurch erklärt sich diese enorme Abwanderung aus den Gruben des Donjez reviers? Die Wohn- und Lebensverhältnisse sind sehr hart. Wenn auch die Mittel für den Wohnungsbau von Jahr zu Jahr erhöht werden, reichen sie doch nicht aus. Die äußerste Enge und leberfüllung der Arbeiterwohnungen, mitunter aber auch der Mangel einer jeglichen Wohngelegenheit nötigen die Arbeiter aus einem Schacht in den anderen zu fliehen". Bezeichnend ist die ,, Politik" der Grubenverwaltung, die in ihrem Wohnungsetat feine Rücksicht auf die Nöte der verheirateten Arbeiter und ihrer Familien nimmt. Sehr schlecht ist es um den Schulbau im Donjezrevier bestellt. Der dauernd beschäftigte Arbeiter muß seine Rin der in andere Städte zur Schule schicken.
Auch die Lebensmittelversorgung der Grubenarbeiter ist nicht geregelt. Das Ronfumpereinsnet ist unzureichend. Rantinen gibt es bei weitem nicht in allen Gruben. Besonders schwer ist die Lage der Arbeiter in den Gruben, die in großer Entfernung Don Dörfern gelegen sind. Die Arbeiter bellagen sich bitter über die mangelnde Wasserversorgung. In vielen Gruben gibt es fein gesundes Trinkwasser. Die Arbeiter gehen ungewaschen und schmußig herum, weil es bei weitem nicht in allen Gruben Badeanlagen gibt.
Diese Wohnungs- und Lebensverhältnisse sind eine der hauptjächlichsten Ursachen des Arbeiterwechsels in den Schächten. Erst in der jüngsten Zeit beginnt die Grubenverwaltung den Wohn- und Lebensverhältnissen der Arbeiter ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die schwierigen Wohn- und Lebensverhältnisse sind aber nicht die einzige Ursache der Fluktuation der Kohlenarbeiter. Technische Migstände, das Durcheinander und die Planlosigkeit in der Tätigkeit vieler Bergbauverwaltungen führen dazu, daß die Saisonarbeiter mit ihrem Lohnverdienst unzufrieden sind."
Soweit der Bericht aus dem Donjezrenier. Dem folgt nun in derselben Rummer des erwähnten Mostauer Blattes ein noch überraschenderer Bericht der Grubenarbeiter im Uralgebiet. Der Arbeitertorrespondent betitelt diesen Bericht bezeichnenderweise: ,, Bon Betrieb zu Betrieb auf den Dächern der Eisenbahnwaggons" und führt aus:
Eifenbahnfarten muß man sich im Uralgebiet er fämpfen, es fieht dabei aus, wie im Jahre 1919. Das Betreten der Eisenbahnmaggons vollzieht sich anarchisch, mie bei der Flucht aus einem brennenden Gebäude. Die Waggons sind vollgestopft. Wie im Jahre 1919 fann man häufig Bassagiere auf den Dächern der Baggons antreffen. Es reifen Schloffer, Grubenarbeiter, Holzarbeiter, es wandern von Ort zu Drt Buchhalter, Kontoristen, Steno. tnpiſtinnen. Hunderte Proletarier mandern von Betrieb zu Betrieb, von Grube zu Grube, von einer Stadt in die andere.
Die Ursache der großen Bölferwanderung" im Uralgebiet liegt in der Buntfchedigkeit der Löhne und in den ungünstigen Lebensver hältniffen. So haben in den Nischnij- Tagill- Werfen im ersten Bierteljahr faft 30 Broz. der Belegschaft gewechselt.
Gleichzeitig zwingt auch die verspätete Auszahlung der Löhne die Arbeiter in den Werfen Alapajemst und Kuschma ihre Zuflucht in Tagil und Nadeshdinst zu suchen, wo die Löhne pünktlicher ausgezahlt werden.
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Urbeiter übernachten in Werkstätten. In den Werken von Goroblagodetji, in Alapajemst und Kuschma gibt
Reforde bei Mix& Genest.
Gewinne aus dem Mietgeschäft faft verdoppelt.
Die Mit u. Genest- 2.- G., eines der bekanntesten Berliner Schwadystromunternehmen, hat im letzten Jahr den höchsten Umsatz seit dem 50jährigen Bestehen der Gesellschaft erzielt. Gegenüber dem Vorjahre, in dem ein Umjag von 20,6 mil lionen erreicht wurde, find also die Umsätze im Jahre 1929 auf faft 23 Millionen gestiegen. Da zu gleicher Zeit die Belegidaft fich schon im Berichtsjahr vermindert hat ein Prozeß, der fich im laufenden Jahre infolge weiterer Rationalisierungsmaß nahmen verschärft hat find die Leistungen je opf der Belegicha ft meiterhin erheblich gewachsen.
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Der Betriebsgeminn hat sich im Berichtsjahr von 4,2 auf 5,1 Millionen Mart erhöht. Die Untoften, Steuern und Sozialabgaben, die wiederum in einem Bosten ausgewiesen werden, erschienen mit 3,35 Millionen Marf um 20 Broz. höher als 1928, mofür nähere Begründungen fehlen. Da infolge der Rationali fierung starte Einsparungen bei den Untosten erfolgt sind. andererseits Steuern und Sozialabgaben nicht eine 20prozentige Steigerung bewirken fonnten, märe für diesen Posten eine Auflärung auf der Generalversammlung dringend erforderlich. Der Reingewinn wird mit 1,44 gegen 1,15 Millionen ausgewiesen, von dem wiederum eine Dividende von 8 Pro3. ausgezahlt wird.
Bezeichnend für die fräftige Entwicklung von Mig u. Geneft trog des Konjunkturrüdschlages im letzten Jahr ist die auch von der Verwaltung erwähnte Tatsache, daß der Bedarf an Einrichtungen, die, mie Fernsprech, Rohrpost und Kleinförderanlagen der 34verlässigkeit und Schnelligkeit des Berfehrs bei gleichzeitiger Er. [ parnis von Arbeitskräften dienen, besonders in 3eiten mirt haftlicher Rot hervorzutreten pflegt. In den einzelnen Fabrikationsabteilungen war die Beschäftigung ungleich. Sehr gut Satte die Apparateabteilung zu tun, dagegen magte ich
rechnet, fie mirò aber von 1800 Arbeitern benutzt und lediglich von Die Kantine in den Wysogorst- Gruben ist auf 800 Mann beeinem fünfföpfigen Bersonal bedient. Dieselbe Ueberfüllung der Kantinen bei unzureichendem Personal trifft man in der ganzen Begend an. äußerst schlecht. In der Kantine der Walzabteilung des Nadeshdinst. Die Konsumgenossenschaften im Gebiet Tagil arbeiten Wertes finden sich nur 36 Teller und nur wenige Löffel auf 200 Besucher. Fünfzig Arbeiter essen mit einem Löffel.. der Mittagessen ist unter jeder Kritik. Die Qualität
Bölkerwanderung" durchaus begreiflich. Nicht nur im Uralgebiet Diese traurigen Lebensverhältnisse der Arbeiter machen ihre und im Donjezrevier, fondern auch aus den Kohlengruben des Rufnjezreviers wandern die Arbeiter massenhaft ab:„ Die AbwandeKusnjezreviers wandern die Arbeiter massenhaft ab: Die Abmandeim ersten Biertel des Wirtschaftsjahres 1929/30 19 000 Arbeiter neu rung erreicht hundert und mehr Prozent, im Kusnjezrevier wurden eingestellt und 17 900 Arbeiter entfaffen. Auf 100 Neueingestellte das Zentralblatt des Obersten Wirtschaftsrates, tommen 80 Entlassene. Bezunehmend auf die Abwanderung mirit die Zeitung Sa Industialisaziju", der wir die oben angeführten das Zentralblatt des Obersten Wirtschaftsrates, Berichte entnommen haben, die Frage auf:
,, Was machen die Gewerkschaften?"
und erteilt darauf die flare Antwort: ,, Der Zentralverband der Bergarbeiter fümmert sich überhaupt nicht um die Abmande. rung, er weiß nicht einmal, wie jehr auch die Ungleichmäßigkeit der Entlohnung auf die Fluftualität einwirft."( r. 104.) Mit anderen Entlohnung auf die Fluftualität einwirft."( Nr. 104.) mit anderen Borten, die Gewertschaften schenken meder den äußerst traurigen Lebensverhältnissen noch den ungünstigen Lohnverhältnissen die nötige Beachtung.
Nun erfährt man aus der russischen kommunistischen Presse, daß auch die llebertretung der Arbeitsschutzgesetze und die enorme Aus dehnung der Arbeitszeit in den Betrieben zur häufigen Erscheinung werden. So berichtet z. B. die Komsomolstaja Bramba vom 29. April, daß in der Fabrit ,, Sirene des Ottober" in Nishnij- Nomgo rod die Sehntagemodhe" eingeführt worden ist, d. h. ein arbeits. freier Tag wird den Arbeitern erst nach neun Tagen Arbeit gewährt. In den Metallwerten in Sertsch gilt Die Zehntagemoche bei gleichzeitigem zehn. bzm. effftündigem Arbeitstag. In einem der Bergwerke im Kusnjezrenier sollen die Arbeiter jogar überhaupt auf Feiertage perzichtet haben.
Wie man fieht, läuft die Fünftagemode" prattisch auf die Aufhebung des Wochenruhetages überhaupt hiaus, mas ja bei der merksfreundlichen Einstellung der ruffischen Gemertschaften von vornherein zu befürchten war. Denn der sozia liftische Wettbewerb", der von der PR. und den Gewerkschaften mit allen Mitteln angestachelt mird, bedeutet prattisch nicht nur die gegenseitige Lohnunterbietung und Ueberbietung an Leistung zu gunsten des Betriebes, jondern man setzt sich auch über die Beftimmungen zum Schuß der menschlichen Arbeit einfach hinweg. Be geistert schildert das jungtommunistische Sentralblatt den sozialistischen Wetteifer" beim Bau einer 22- kW.Turbine in den Stalin Metalmerten in Leningrad mie folgt:
,, Drei Tage hintereinander haben die Arbeiter unentgeltlich Ueberstunden geleistet, faum daß zwei bis drei Stunden für den Schlaf abfielen. Die Arbeiter Schilom, Naufonin haben mehr als drei Schichten, der Jungtommunist Sabalujem hat 72 Stunden hintereinander gearbeitet. Die Trifonow- Brigade( 16 Mann) blieb
34 Stunden hintereinander bei der Arbeit Tatsachen aus dem Baterland des Proletariats...
bei den Selbstanschlußämtern die gespannte Lage der Reichspost bemerkbar. Das Geschäft mit privaten Abnehmerkreisen war infolge der starten Konturrenz heftig umstritten und litt tro großer Nach frage fomie fintenden Preisen. Das Mietgeschäft, das von Mig u. Genest schon in den vorhergehenden Jahren start ermeitert murde, ist auch im Berichtsjahr weiter ausgebaut morden. Allein aus diesem Geschäft erhöhten sich die Einnahmen von 2,3 auf rund 4 Millionen Marf.
Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 1930 hielt sich der Auftragsbestand auf der Höhe des Borjahres. Dagegen ist der Auftragseingang in den folgenden Monaten hinter der entfprechenden Zeit von 1929 zurüdgemichen. Besonders nachdrücklich meist die Verwaltung auf das Ausbleiben neuer Aufträge auf Selbstanschlußämter( Reichspostaufträge) hin, mobei sie betont, daß die Drosselungsmaßnahmen der Reichspoft weitere Entlaffungen von Arbeitern und Angestellten unvermeidlich machen würden.
Ausgaben im Kraftfahrzeugverkehr.
Für 1929 auf 4,35 Milliarden Mart geschätzt.
Nach einer vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie angestellten Untersuchung sind die im vergangenen Jahre für die Kraftverkehrswirtschaft in Deutschland aufgewendeten Beträge auf et ma 4,35 milliarden Marf zu schäzen.
Sonntag, 25. Mai 1930
fation der Anlagen dar. Bei den Kraftverkehrsgesellschaften stellen fie den gesamten Umsatz dar. Auf diese Art gelangt die Unter suchung zu dieser, auf den ersten Blick reichlich hoch erscheinenden Summe des gesamten Geldumlaufs in der Kraftverkehrs wirtschaft im letzten Jahre. In der Automobilwirtschaft Deutsch lands waren 1929 etwa 500 000 Personen beschäftigt.
Internationaler Leuchtröhrenpaft. Zusammenfassung von Osram und Claudepatenten.
In London wurde dieser Tage eine Gesellschaft gegründet, die wahrscheinlich im Laufe der Zeit zu großer Bedeutung kommen dürfte. Gründer sind die General Electric Co., die als größte amerikanische elektrotechnische Gesellschaft auch die größte Glühlampenfabrik der Vereinigten Staaten ist, und die hamburgische Firma gelindus". Die Agelindus( A.-G. für Elettrizitätsindustrie) ist eine Tochtergesellschaft der Osram Berte, an der die General Electric Co. im vergangenen Jahre fich fapitalmäßig beteiligte.
3med der neuen Gesellschaft, die den Namen ,, Claude 3usammenfassung der deutschen und der ameri General Neon Light Ltd." führt, ist eine Vereinheitlichung und tanischen Batente auf dem Gebiet des Leucht wahrscheinlich eine große Zukunftsaussicht haben, wenn ihre Anröhrenwesens. Es handelt sich um gasgefüllte Röhren, die mendung augenblicklich auch noch einigen technischen Schwierigkeiten ausgesetzt ist und sich vorläufig in der Hauptsache nur auf das Reflamegeschäft beschränkt. Der Sinn der Leuchtröhren liegt fächlich in Licht verwandelt wird, während bei der elektrischen Glüh nämlich darin, daß hier die aufgewandte elektrische Energie tat lampe die Elektrizität in weitaus erster Linie dazu benutzt wird, um den Metallfaden zum Glühen zu bringen.
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Intereffenbereich der Osram widmet( fürzlich wurde von ihr eine Die Agelindus, die sich diesem noch neuen Tätigkeitsgebiet in Tochtergesellschaft in Prag gegründet) bringt in die englische Gründung offenbar die Osram Batente ein, die General Kapital vorläufig etwa 4,4 Millionen Mart beträgt, hat bereits Electric Co. die Claude Patente. Die neue Gesellschaft, deren vier englische auf diesem Gebiet arbeitende Gesellschaften erworben. Es ist anzunehmen, daß diese Batentverständigung sich weit über den englischen Markt hinaus international auswirken wird. Glühlampen in Genf ein internationales Kartelt Es sei daran erinnert, daß seit Ende 1924 für elettrifche gebildet worden ist, deren größter Partner die Osram G. m. b. H. Mitglied dieses Kartells, aber an den meisten Mitgliedern fapital ist; die amerikanische General Electric Co. ist zwar nicht unmittelbar mäßig mehr oder meniger start beteiligt, so daß ihr praktisch ein erheblicher Einfluß zukommt.
Rockefeller liquidiert 500 Millionen. Die Delgewinne eines Jahres.
Die Standard Oil of Rem Jersey hat im Jahre 1929 einen Reingeminn von 121 Millionen Dollar erzielt, die rund 508 Millionen Mark entsprechen. Der größte amerikanische Delfonzern hat also trog der leberflutung des Weltmarktes mit Del seine phantastischen Gewinne von 1928, mo 108 millionen Dollar ausgemiesen wurden, noch steigern förnen.
Der Leiter des Konzerns Mr. Teagle mies darauf hin, daß das Problem der Ueberproduftion mod feineswegs ges löst sei und daß die Produktionseinschränkung über einen engent totalen Rahmen nicht hinausgekommen sei. Von einer Räunning der Läger tönne auch heute noch keine Rede sein. Zu dem bekannter Abkommen mit dem deutschen Chemietrust äußerte sich Mr. Teagle dahin, daß das Rohöl- Hydrierverfahren fomohl als Ergänzung wie auch als Erfaz für die bisher angewandten Raffinade methoden geeignet sei.
Schlußbericht des Reichsbahnfommiffars. Interessante Bemertungen zur Konkurrenz des Kraftwagens
Der ausländische Kommissar bei der deutschen Reichsbahn leg als erster von den nunmehr scheidenden Reparations. tommissaren seinen Schlußbericht vor. In dem allgemeinen Ueberblid meist der Kommissar, mie schon in seinen früheren Bea richten, auf die Tatsache hin, daß die Reparationszahlungen für den Dames Plan ohne Schwierigkeiten aus den Betriebsüberschüssen Dames- Plan gedeckt werden fomten. Die Ueberschüsse, die seit 1926 mit 860 Millionen fich nur wenig verändert haben, liegen über den Bet Bei der Er triebsüberschüssen von 1913 mit 852,5 Millionen. höhung der Betriebszahl, die das Verhältnis der Einnahment zu den Ausgaben darstellt, von 72.1 im Jahre 1913 auf 83,9 Proz im letzten Jahr, macht der Kommissar die Feststellung, daß bei der meisten großen Eisenbahnverwaltungen eine gleich wesentliche Erhöhung der Betriebszahl zu beobachten sei. Diese betrug bereits 1928 in England 80 Proz., in Belgier 84 Proz, in Frankreich in den Jahren 1927-29 81,9-78,6 Brog und in Italien fogar 89 Proz. Der Kommissar macht für diese Entwicklung das allgemeine Steigen der Materialpreise und dia Erhöhung der Personalkosten verantwortlich.
Zu dem Kampf der Reichsbahn gegen den Kraft* wagenperfehr bemerkt der Kommissar, daß die Entwicklung des Eisenbahnwesens mit Vorsicht zu beurteilen sei, weil in allen Ländern in der nächsten Zeit ein weiteres Anmachsen des Kraftmagenverkehrs. eintreten wird. Von der geplanten Sonderbesteue rung des Kraftwagenverkehrs sei infolge der technischen Schwierigteiten nicht viel zu ermarten. Entgegen der Meinung der Reichsbahn vertritt der Kommissar den Standpunkt, daß das Schmergewicht der Konkurrenz des Automobils richt bei dem Güter, sondern bei dem Personenverkehr läge. Entscheidend sei hierbei nicht einmal die Ausdehnung des Nezes von regelmäßg verkehrenden Autobuslinien, sondern die Zunahme der Berwendung von privaten Kraftwagen. Der gesamte Kraftwagenverfehr habe bereits 1928 schätzungsweise 14 Milliarden Personenfilometer und 4 Milliarden Tonnenfilometer betragen. Dies ents ipreche mar 6 Proz. des Güterverkehrs, dagegen aber 30 Proz des Personenverkehrs der Reichsbahn.
Bei einem Bestand von 1 204 059 Kraftfahrzeugen wurde eine Jahresleistung von durchschnittlich 10 000 Kilometer für Krafträder, 17 000 Kilometer für Personenwagen, 30 000 Rüometer für Lastkraftwagen und 40 000 kilometer für Omnibusse zugrunde gelegt. Die Gejamitosten je Kilometer wurden durchschnittlich mit 9 Pf. für das Kraftrab, 22 Pf. für den PersonenDie Wirtschaftskrise in Südamerika . In der Außenhandelsmagen, 65 Pf. für den Omnibus und 45 Pf. für den bilanz non Argentinien fammt die auch in Südamerita harr 2a ft fraft magen festgesetzt. Diese Stilometerjäge umfaffen ichende Wirtschaftskrise deutlich zum Ausdrud. So ist die Ausfuhr sämtliche Betriebsunkosten. Ausgaben für Garagen, Chauffeure, Argentiniens vom Januar bis März b. I. gegenüber der gleicher Separaturen, Steuern, Bersicherungen, Berzinsung und Amortizeit des Borjahres um mehr als ein Drittel zurüfgegangen,