Ein Sonntagmorgen. Die Herbstsonne brennt in das Borhaus. Michael Baratsch steht in Hemdsärmeln da und sonnt sich. Dieses Sichsonnen ist das gewohnte Sonntagsvergnügen des Bauern. Sonst hat er teine Zeit dazu.
Aber es fann auch sein, daß Michael Baratsch nicht der Sonne megen im Vorhaus steht. Kann sein, daß er sich nur darum hier aufhält, weil er sein Feiertagsgewand anhat, und wenn der Bauer cine neue Kluft am Leibe hat, dann sett er sich nur zum Essen Fin, sonst steht er immer, um den Stoff nicht abzunuzen. Und wirklich, Michael Baratsch hat nagelneue, pflaumenblaue Beinkleider an. Die phantastisch angeordneten Blechknöpfe glänzen silbern auf seiner Weste. Seine Stiefel hat er gestern den ganzen Abend im Borhaus gewichst; aber sie glänzen auch wie Kuhaugen! Auch sein Haar blikt von Wachs spit ausgewirbelt, so, daß er jetzt rechts und links steif in die Luft sticht, als wäre er aufgeklebt.
Ich sage also, er steht und sonnt sich. Er betrachtet die Kirchgänger. Auch sein Hund sizzt vor dem Zaun, hält die Schnauze zwischen zwei Latten auf die Straße hinaus, ernst und ruhig, wie der Herr.
Blau gekleidete Männer, Frauen mit rauschenden Röden, Mädchen, bunt aufgepußt, gehen zeitweilig an dem Hause vorbei. Die Frauen tragen schwarzgebundene, schwere Gebetbücher unterm Arm und aus den Büchern baumeln Rosenkränze hervor. Die Mädchen tragen fleine Bücher und an Stelle der Rosenkränze lebendige Pfingstrosen, unter die Buchbedel gepreßt.
Und wie sie so am Hause vorbeikommen, grüßen manche, andere grüßen nicht. Aber die Frauen und Mädchen grüßen alle.
Afs der letzte Kirchgänger vorbei ist, hängt Michael Baratsch den Seitenbeutel und die kurze Lammfelljacke um und sagt zu seiner Mutter in der Küche:
Ihr braucht euch mit dem Mittag nicht zu eilen. Ich gehe zu Hänschen."
Die alte Frau zieht ihre Hände aus dem Teig und starrt ihren Sohn an.
Bu Hänschen?"
,, Uhum", antwortete der Mann. Ich kann diesen Jungen nicht vergessen."
,, Bring ihn, doch heim. Versöhne dich mit der Frau, Michael. Sage ihr, daß ich der schuldige Teil bin."
Baratsch schüttelt den Kopf:
Michael Baratsch glaubte, der Schwager fäme, um Frieden zu stiften. Er empfing ihn mit scharfen, zornigen Augen. ., Was wollt ihr, Gevatter?"
,, Die Truhe und das Bett."
Da der Mensch weder besänftigte noch Vorwürfe machte, wurde Michael ruhiger. An den Balken gelehnt, sah er stumm mit an, wie der Onkel die Truhe( sie war mit roten Tulpen bemalt) auf den Wagen stemmnte und das gelbe Bett. Mütterchen war gerade in der Kirche. Michael half nicht beim Aufladen.
Als der Alte auf den Kutschbock kletterte, knurrte Michael etwas. Es war ihm anzusehen, daß er reden wollte. Aber der Alte pfiff den Pferden und rollte davon, ohne zu grüßen.
Auch diese Gevatterschaft war zu Ende.
Nun, seither hatte Baratsch weder Gutes, noch Böses von der Frau gehört. Jetzt wandert er dahin unter den Gärten. Das Dorf schweigt.
Michael Baratsch geht bis zur Mitte des Dorfes. Hier ist sein Gang bereits langsamer. Er dreht sich um, als täte er es nur, um die Pfeife anzurauchen, aber hinter den hochgehaltenen Händen blickt er die Straße entlang.
,, Sie haben mich nicht bemerkt," denkt er erbost. ,, Aber wozu remme ich auch hier auf und ob wie der Frühlingswind. Ich will nur zu meinem Sohn. Mein Sohn ist mein Sohn"
Sich so ermunternd, geht er zurüd und bleibt, auf seinen Stock gestützt, vor dem Hause stehen. Er bläst den Rauch gegen das Haus, so zeigt er, daß er sich absolut nicht fürchtet, nur eben nicht eintreten will.
Hänschen würde schon herauskommen, dann spricht er mit ihm. Es genügt, Hänschen nur anzusehen: Der erkennt seinen Vater unter hundert.
Aber Hänschen kommt nicht.
Inzwischen findet Michael Baratsch Zeit, das Haus zu betrach ten. Das Haus ist genau so, wie vor sechs Jahren, auch die rostige, alte Sense lugt immer noch aus der Dachluke hervor. Im Garten ist auch jetzt ein Milchtopf zum Trocknen über den Rosenstock gestülpt, und ringsum blühen die Pfingstrofen genau so wie früher, als die Frau noch ein Mädel war, nur neben dem Zaun leuchten drei gelbe Sonnenblumen, die früher nicht da waren.
Viele Pfingstrofen hatte er von hier an den Hut gesteckt, als Geschenk mitbekommen. Zu jeder Rose tamen eine Unzahl schöner
Nein, ich laufe der Frau nicht nach und will mich auch nicht Küsse. mit ihr versöhnen in diesem Leben."
Er schlägt einen Bogen in die Richtung der Gärten, dann geht er unter den Akazien weiter auf dem Fahrweg. Sein Hund folgt thm, zeitweilig zurückbleibend, in angemessener Entfernung. Der Hund weiß nitürlich, daß er zurückgejagt wird, wenn man ihn bemerft.
Aber Michael Baratsch sieht sich nicht um, er geht mur, einen Stiefe! vor den anderen setzend, unter den Akazien auf dem Fahrweg. Die Bäume werden schon gelb, am Straßenrand leuchtet herbstroter Sauerampfer. Hier und dort bietet ein wilder Rosenfirauch seine wächsernen Früchte an. lleber den Weg tanzt Altweibersommer.
Als Baratsch zurückblidt, gewahrt er seinen Hund.
Hü, gottverlassene Bestie! Wirst du gleich heim!" Der Hund hüpft mit eingezogenem Schweif rückwärts und macht dann halt. Er wartet vielleicht ab, ob sein Herr es sich nicht doch überlegt und ihm zuruft: Na, tomm mein Hündchen! Wer weiß, was für Gedanken im Kopfe eines Hundes herumsputen.
Aber der Herr nimmt übel, daß der Hund mittam Ein Hund darf das Haus nicht verlassen, mur beim Pflügen, Säen und anderen äußeren Arbeiten. Dann muß er auf Rod, Samen und Seitenbeutel achtgeben.
Baratsch dreht sich wieder um. Er sieht, daß der Hund figt. Er schüttelt den Stock in seine Richtung. Der Hund erhebt sich und zieht los; er schwingt den Rörper lässig heimwärts.
Michael Baratsch geht weiter unter den Gärten. Es ist schon einen Monat her, daß er sich von seiner Frau getrennt hat, besser gesagt, sie sich von ihm getrennt hat. Mütterchen
war der Grund.
Denn Mütterchen hatte Hänschens Hals mit einem Tuch um= wunden, damit ihm der Wind nichts anhabe. Nun, der Wind hatte
ihin nichts an, aber er bekam eine Halsentzündung, die sich sehen laffen konnte. Seine Frau sagte, daß das Tuch an der Entzündung schuld sei und Mütterchen antwortete darauf, daß kein Küken die Henne belehren soll. Ein Wort gab das andere. Die zwei Frauen stemmten die Hände in die Hüften: Das ganze Haus hallte wider. Michael Baratsch kam von der Einweihung der neuen Pfarre heim Er wurde ganz grün beim Anblick dieses Kampfes. Er fragte gar nicht, wie alles gekommen sei, nur, als er sah, daß seine Frau gegen Mütterchen auftrat, übermannte ihn der Zorn und er hob feinen Stoc.,
Nun, es ist nicht allzu selten, daß ein Bauer seine Frau prügelt. Aber in dieser Ehe geschah das jetzt zum ersten Male. Die Frau war gewöhnt, auf Händen getragen zu werden, sie war nämlich eine einzige Tochter" und Baratsch bekam sie gar nicht anders, als gegen den heiligsten Schwur, weder Wein noch Schnaps fürder zu trinken. Denn Baratsch hatte die verrückte Gewohnheit, sofort zu
raufen, wenn er getrunken hatte. Er prügelte wie ein Teufel. Er prügelte den, der ihm gerade in den Weg fam. Ein verrücktes Naturell! Aber es gibt solche. Ein Glas Wein genügt, um sie zu verwandeln. Sonst sind sie die reinsten Lämmer. Er trank also lieber nicht. Sie lebten auch in schöner Eintracht. Aber als der Dachstuhl der neuen Pfarre fertig war, mußte natürlich auch er dem Pfarrer Bescheid tun. Er hatte fünf Jahre nicht getrunken. Es schmeckte ihm.
Der Stock pfiff durch die Luft, die Frau schrie auf. Dann lief sie in die Stube und zog mit flammender Haft ihr Sonntagskleid über. Sie ergriff den Knaben bei der Hand und stürzte davon.
Sie sah gar nicht zurück.
Im Dorf redete man Baratsch zu, er soll die Frau holen gehen, wie schade es um sie sei, welch sauberes, fleißiges Geschöpf sie war, wenn sie auch nichts weiter in die Ehe gebracht hatte, als die Kleider am Leibe.
,, Du warst betrunken," sagte auch der Pfarrer, es ist flar, daß du die Schuld trägst. Die Frau weiß, daß du nicht Wein zu trinken pflegft, aber siehst du, es widerstrebt ihr, so zur Schande aller wiederzufehren."
,, Also, Wein trinke ich feinen mehr; die Gurgel soll mir verfaulen, wenn ich je wieder trinfe," antwortete Michael ,,, aber es ist auch wahr, daß mur ein schlechter Hund seinen Herrn verläßt." Etwa eine Woche später fuhr ein Wagen vor. Er fam nicht in den Hof, hielt nur draußen, vor dem Hause. Der Onkel der Frau tam auf dem Wagen, so ein schweigsamer, unglaublich gleich gültiger Mensch, dessen eines Schnurrbartende immer aufwärts zeigte, während das andere abwärts hing. Er rauchte nur den ganzen Tag und betrachtete die Wolken.
Michael Baratsch hatte schon früher einen Steinhausen bemerkt. Der Haufen lag auf der anderen Seite der Straße hinter seinem Rücken. Warum sollte er sich nicht setzen? Diese Steine gehörten nicht zum Haus der Frau, und jeder Bogel darf sich ausruhen, wo er gerade Luft hat.
Und wie er so dem Hause gegenübersitzt, die Pfeife stopfend, wirft er einen Blick seitwärts über den Weg. Was sieht er? Seinen unfolgsamen, bösen Hund, der etwa fünfzig Schritte weit in der Mitte des Weges sitzt und ihn von weiteni anstarrt.
„ Schau, schau," sagt Baratsch, ein Hund verläßt einen nicht. Komm her, du Gauner!"
Der Hund springt auf. Eine Sefunde später ist er bei seinem Herrn und umtanzt ihn hocherfreut. Baratsch streichelt den Kopf des und schnuppert ein, zweimal zum Haus hinüber und siehe da, Hundes. Es ist ein gutes Gefühl, nicht allein zu sein. Aber der springt über den Weg, über den Graben und hüpft vor der Küchentüre auf und nieder.
Felix Linke:
Hänschen tritt gerade aus der Türe. Er hat neue Stiefel auf den Beinen, und ein neues, bunt besticktes Mäntelchen auf den Schultern. Natürlich hätte er auch ohne Mäntelchen auf die Straße gehen können, aber der Vater möge nur sehen, was der Junge bekommen hatte.
Der Hund umtanzt Hänschen freudewinselnd. Er springt an ihm hoch und leckt ihm über die Wange.
Hänschen umarmt seinen Nacken und beklopft ihn:
Ja, ja, guter Cäsar!"
Baratsch betrachtet die Szene mortlos. Er wartet ab, bis sich sein Sohn zu Ende gefreut hat und, vom Hunde umtanzt, bei ihm angelangt ist, dann hebt er ihn auf sein Knie.
,, Erkennst du mich also, du?" ,, Väterchen," ruft das Kind erfreut.
Der Hund kehrt zur Küchentüre zurüc.
Während Michael Baratsch mit seinem Sohne spielt, sieht er us den Augenwinkeln, daß ein Knochen und ein Stück Brot für Casar aus der Küchentüre fliegt. Cäsar verschlingt mit ungehörigent Hunger das Futter und bittet um mehr, das gemeine Biest. Dann verschwindet er in der Küche.
Das Kind gleitet von den Knien des Vaters und ergreift seine träftige, rissige Hand.
Komm hinein!"
" Nein," erwidert finster Michael Baratsch, ich bin nicht darum gekommen."
,, Komm nur schön."
Während das Kind den Vater vergebens mitzuzerren versucht, taucht ein Schatten in der Türe auf und sie hören Kleiderrascheln. Michael Baratsch hört es; er spürt etwas Rosmarinduft, aber er sieht nicht auf.
,, Michael," sagt eine mohlbekannte, weibliche Stimme ,,, will euch nur sagen, kommt herein, ihr könnt auch hier mit eurem Sohn sprechen."
,, Ich will nicht," erwiderte der Mann, ich bin nicht gekommen, um hineinzugehen."
Und jetzt hebt er den Kopf. Er sieht, die Pfeife zwischen den Zähnen, die Frau trokig an.
Und während er sie ansieht, bemerkt er, wie hübsch diese Frau da ist, seine gewesene Frau. Es gibt nicht ihresgleichen im Dorf. Aber das ist gleich, eine Frau, die ihren Mann verlassen hat, ist wie ein blühender Ast, der vom Baume brach und in den Kot ftet, es lohnt sich nicht, ihn aufzuheben.
denkt.
Dies denkt Michael Baratsch und würde es vielleicht auch aussprechen, wenn der Bauer mit Worten ausdrücken könnte, was er Der Hund geht schweifwedelnd zwischen ihnen hin und her. daß ihr nicht zu mir gekommen seid; ich rufe euch nur deshalb, ,, Ich weiß," antwortet die Frau, die Augen senkend ,,, ich weiß, damit uns das Dorf nicht so sieht."
Der bunte Schwarm der Gläubigen tam von der Messe und man sah in der Ferne, wie der Menschenknäuel sich nach allen Richtungen zerstreute.
Während die Frau dies sagte, legte sie dem Mann die Hand auf die Schulter.
,, Na," sagt Baratsch, zum Knaben gewandt ,,, willst auch du, daß ich hineingehe?"
für dich auf dem Tisch." Freilich," antwortet das Kind, es steht schon eine Flasche Wein
( Aus dem Ungarischen von Alexander von Sacher- Masoch.)
geistigen Arbeiter, ja, diese vielleicht in noch viel höherem Maße. Es ist also eine Aufgabe, des Schweißes aller Edlen wert, den Lärm
Viel Lärm mit nichts! arm möglichst herabzudrücken. Ein Ingenieur, der mit Hilfe eines
Große Dinge werden mit großer Energie angepackt. Sie pflegen deshalb viel eher eine gewisse Erledigung zu finden als andere, die trotz aller unangenehmen Auswirkungen gering erscheinen. Nun erscheint uns allerdings die Beseitigung des Lärms noch immer nicht wichtig genug, um sie energisch anzupacken unsere Nerven find ja noch so start! den Einsichtigen jedoch bereits als eine bedeutsame Aufgabe. Wie sehr sich der Mensch jedoch dabei täuschen fann, geht aus einem Beispiel hervor, das uns zahlenmäßigen Aufschluß über die Verhältnisse gibt.
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Die Menschen hören eigentlich alle viel zu gut. Jedenfalls d'el zu gut für das, was an Geräuschen um sie her erzeugt wird. Das Tromelfell ist ungeheuer empfindlich; überaus schwache Schalle fommen uns bereits zum Bewußtsein. Das kommt daher, daß das menschliche Nervensystem auf alle Vibrationen, selbst der seinſten Art, außerordentlich scharf reagiert. Rhythmische Erschütterungen von 1/400 Millimeter seitlicher Ausweichung empfinden wir bereits unangenehm, und zahlreiche Prozesse sind um solche Winzigkeiten geführt worden. Nicht geringer ist die Empfindlichkeit des Ohres, in dem ja die Erschütterungen aufs Trommelfell übertragen und als Schalle und Geräusche empfunden werden. Es gibt feinen technischen Apparat, der gegen Schall so empfindlich ist wie das mensch liche Ohr. Ein laut sprechender Mensch kann uns schon erheblich auf die Nerven fallen. Und dennoch ist die von ihm zum Spreden aufgewendete Energie unglaublich gering. Prof. Wagner, der Leiter menschlichen Stimme in der Sprechlage auf 1/25000 Watt angegeben. des neuen Instituts für Schwingungsforschung, hat die Leistung der
Stellt man sich nun vor, daß alle vier Millionen Einwohner Berlins gleichzeitig reden, so würde uns das auf die Dauer unerträglich erscheinen, ja, wir würden verrückt werden! Und dennoch entwickelt sich dabei nicht mehr Energie, als nötig ist, um vier 40- Watt- Lampen zum Leuchten zu bringen. Deren Dauerleuchten stört uns nicht im gegenüberstehen, die uns das alte Testament von den Bosaunen So werden wir denn auch skeptisch den Erzählungen geringsten! von Jericho erzählt, die bekanntlich die Mauern dieser Stadt um
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geschmissen haben sollen. Jeder halbwegs vorgeschrittene Gymnasiast Mauern umzuwerfen, die bloß einen halben Meter dick sind. Daß ist aber in der Lage, auszurechnen, welche Leistung dazu gehört, dazu Posaunenschall hinreicht, fann er zahlenmäßig leicht ins Reich der Fabel verweisen.
Es ist ein Glück, daß die Sinnesorgane nicht in demselben Maße auf die sie bestürmenden Energien reagieren, wie diese machdaß die Reizstärken viel schwächer wachsen( in logarithmischem Ber sen. Das berühmte Fechnersche psychophysische Grundgesetz lehrt, hältnis) als die Reize. Da wir nämlich schon das Surren der fleinen Mückenflügel weit ab vom Ohre vernehmen und nicht immer angenehm empfinden, müßte andernfalls ein Kanonenschuß unser Ohr geradenwegs zerstören. Immerhin ist es eine wichtige Aufgabe, die Geräusche zu vermindern, allein schon aus ökonomischen Gründen. Denn wie Prof. Sachsenberg an der Dresdener Technischen Hochschule festgestellt hat, wird die Leistungsfähigkeit eines Arbeiters durch Geräusche um bis zu 30 Prozent verringert. Damit stimmen auch die amerikanischen Versuchsreihen überein. Unter diese Arbeiter fallen aber nicht bloß die Hand-, sondern auch die
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Laufbandes die Arbeitsleistung um 30 Prozent steigert, würde alle seine Arbeit zunichte machen, wenn dieses Laufband und das Arbeiten daran etwa eine starte Geräuschsteigerung zur Folge hätte. Diese würde eben alles, was auf der einen Seite gewonnen wird, auf der anderen wegestamotieren. Sollte sich deshalb nicht Wissenschaft, Technit, Schule und wenn alle Stränge reißen( und die meisten sind eigentlich schon gerissen) auch die liebe Polizei etwas mehr um diese Dinge bemühen? Ist das nicht um soviel nötiger, als in jenen geruhsamen Zeiten, da Fiedeln, Schreien, Kegelschieben schon ein verhaßter Klang war, jezt, wo sich Technik und Reklame nicht genug tun können, diese Klänge ins Groteste zu steigern. und sich, wirkungslos für ihr Ziel, zu überschreien, ohne daß Kultur und Menschheit etwas dabei zu gewinnen haben!
Menschen- und Infektenkräfte
Das stärkste Tier der Welt ist der Ohrwurm. Die Kräfte von Löwen und Elefanten verschwinden zu nichts, wenn man sie mit dem Ohrwurm vergleicht. Hier ist der Beweis:
Ein fräftiger Mensch kann höchstens das Zehnfache seines Körpergewichts fortbewegen. Die Raupe des Pappelschwärmers aber
zog bei Versuchen, die man zur Ermittlung der Insektenkräfte unternahm, das 25fache ihres Körpergewichts, eine Schmeißfliege das 175fache, ein Lauftäfer das 182fache, eine Hummel das 300fache, der diese Insekten müssen also für bedeutend stärker gelten als unsere Dhrwurm aber fonnte das 530fache feines Gewichts fortziehen! Alle berühmtesten Athleten. Ganz sonderbar muten uns die Ergebnisse dieser und anderer Untersuchungen an. So hielt eine Libelle zehn Minuten lang mit ihren Füßen ein Stück Holz, das zehnmal schwerer war als sie selbst, andere Insekten trugen mit den Füßen das 20fache Verhältnis zu seiner Größe!) nicht die Größe eines Elefanten besitzt. ihres Eigengewichts, ein Dhrwurm aber das 1204fache! Es ist ein wahres Glück, daß dieses ungeheuer starke Tier( natürlich nur im Sonst wehe den anderen Geschöpfen auf der Erde!- Ein Mensch, der im Vergleich zu seiner Größe die gleiche Kraft in seinen Beinen hätte, statue im Hafen von New York überspringen. So aber ist er froh, wie ein Floh, könnte mit Leichtigkeit die 100 Meter hohe Freiheitswenn er beim Hochsprung 1% Meter erreicht.
Die Lebensdauer gefangener Vögel
Es ist festgestellt worden, daß die Vögel länger leben als die Säugetiere. Die vielfach verbreitete Annahme, daß die Weibchen länger als die Männchen leben, konnte weder bestätigt noch widerlegt werden; dagegen ist es unwahrscheinlich, daß Bögel mit langer Brutdauer langlebig find; ebenso wenig leben Bögel, die alljährlich nur ein Ei legen, länger als solche, die viele Gier legen. Die Lebensdauer der Kleinvögel betrögt im Durchschnitt nicht viel über 15 Jahre. Als höchste Zahlen werden folgende angegeben: Stärling 21 Jahre, Fint 25, Rabe 29, Strauß 40, Graupapagei 41, Kranich 43, Silbermöve 44, Steinadler 46, Gelbhaubenkatadu 51, Kondor und Belitan 53, Gautleradler 55 und Uhu 68 Jahre.