Beilage
Mittwoch, 28. Mai 1930
Der Abend
Shalausgabe des Vorwärts
Wie Ludwig XVI. hingerichtet wurde
... Tatsachenbericht" und ,, Phantasieprodukt"-Falsche und wahre Schilderung des Scharfrichters
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erinnern."
nämlich der ,, Thermomètre du jour" am 13. Februar jenes Jahres mit Berufung auf Sanson mitteilte, der Delinquent habe auf dem Schafott dreimal sehr laut geschrien: Ich bin verloren!, mußte das Blatt in seiner Nummer vom 21. Februar folgende
bringen:
Berichtigung des Scharfrichters
In der letzten Nummer der Berliner Illustrirten" Mund. Aber ,, Révolutions de Paris" hin, Récit authentique" und niemals Gabriel hieß, über den 21. Januar 1793? Oh ja! Als 3eitung" beginnt eine Artikelserie unter dem Sammeltites her der es am ehesten wissen mußte, der Abbé Edgeworth Tatsachenberichte, die erschüttern". Mit Recht sagt selber, der, geehrt und geachtet von den Emigranten, noch vierzehn die Einleitung, daß fein Phantasieproduft an Spannungsgehalt Jahre lebte, erwähnte nie mit einem Sterbenswörtchen, auch nicht Jahre lebte, erwähnte nie mit einem Sterbenswörtchen, auch nicht dem Tatsachenbericht gleichkomme und daß nichts so erschütternd sei in seinem Die legten Stunden Ludwigs XVI." den wie die Wahrheit; auch stimmt es, daß die Zeugen großer Ereignisse Ausspruch, den man ihm zuschrieb; vom Kardinal Bausset ge= der Erd- und Menschheitsgeschichte, die die Eigenschaften des guten fragt, ob er ihn getan habe, erwiderte er:„ Ich kann mich nicht Berichterstatters in sich vereinigen, selten sind. Immerhin, es gibt solche ,, bedeutenden Tatsachenberichte von Zeugen großer Ereignisse", und die„ Berliner Illustrirte Zeitung " wird ihren Lesern eine Anzahl vorsetzen. Bravo! Aber leider ist der Tatfachenbericht", mit dem die Reihe anhebt, eine Schilderung der Hinrichtung Ludwigs XVI. ein böser Reinfall. Angeblich handelt es sich um eine Erzählung des Scharfrichters von Paris , Gabriel Sanson, die von seinem Neffen, Charles Henry Sanson , aufgezeichnet worden sei. Was aber ist's in Wirklichkeit?
Im Jahre 1860 erwarb ein gewisser Dupray de la Mahérie in Paris eine Druckerei. Ein unruhiger Kopf, neuen Ideen zugänglich, fein Durchschnittsunternehmer, beteiligte er seine Arbeiter am Gewinn und hielt ihnen öfters bon einer Galerie des Arbeitssaales schwungvolle Reden über die Größe ihres Berufs. Um die Druckpresse recht in Nahrung zu setzen, brachte ihn einer seiner Freunde und Mitarbeiter, d'Olbreuse, auf einen vielversprechenden Gedanken und stellte sich auch in den Dienst seiner Ausführung. Er trieb den ehemaligen Scharfrichter von Paris auf, Clement- Henry Sanson, den letzten der ,, Dynastie ", der 1847 seines Postens enthoben worden war, weil er, von Schulden erdrückt, seinen Gläubigern
das Gerüst der Guillotine verpfändet
hatte! D'Olbreuse versprach dem verfnurrten alten Kerl nicht nur flingenden Lohn, sondern zahlte ihm auch bare 30 000 Franten auf den Tisch, damit er sich über seine und seiner Vorfahren Tätigkeit ausquetschen lasse; überarbeitet und in Form gebracht, sollten seine Mitteilungen als Memoiren des Scharfrichters" herauskommen- ein Schlager! Ein Bombenerfolg! Aber Sanson lieferte auch nicht eine Zeile und blieb bei allen Borstellungen des Berlegers taub und stumm. Da jedoch das Wert schon angezeigt war und von der Deffentlichkeit mit Spannung erwartet wurde, suchten Dupray und d'Olbreuse einen Ausweg: sie warben einen geschickten Romanschreiber an, der unter Ausschlachtung der überlieferten Historie mit Hilfe seiner Einbildungskraft das Gewünschte zu Bapier brachte; das Opus erschien 1863 in sechs Bänden unter dem Titel: Sept générations d'exécuteurs 1688 bis 1847. Mémoires de Sanson, mis en ordre, rédigés et publiés par H. Sanson, ancien exécuteur des hautes oeuvres de la cour de Paris"( Sieben Generationen Scharfrichter 1688 bis 1847. Erinnerungen Sansons, geordnet, redigiert und veröffentlicht von H. Sanson, ehemaligem Scharfrichter am Pariser Gerichtshof.) Auch in deutscher Uebertragung tamen diese Erinerungen" mehrfach heraus, zuletzt 1923 in zwei Bände zusammengezogen als„ Tagebücher der Henker von Paris".
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Diesem durch und durch apokryphen Wert, das einem Dumas aus der flinken Feder geflossen zu sein scheint, entstammt vom ersten bis zum legten Buchstaben die Schilderung der Hinrichtung Ludwigs XVI. in der Berliner Illustrirten Zeitung": sie ist also, um die Ausdrücke des Blattes zu verwenden,
tein„ Tatsachenbericht", sondern ein„ Phantasieprodukt". Wer ein bißchen in der Geschichte der Französischen Revolution Bescheid weiß, gewahrt es auf den ersten Blick. Zwar hat der Schriftsteller, den der Verlag Dupray für die Abfassung der ,, Memoiren Sansons" gewann, mehrere der über die Hinrichtung des Bourbonen vorliegenden Berichte zu Rate gezoger, so daß eine Reihe von Tatsachen richtig wiedergegeben ist. Anderes ist vollkommen freie Erfindung, wie die leise Aufforderung des Scharf richters an den Abbé Edgeworth , er möge den sich gegen die Fesselung sträubenden König bitten, sich zu fügen: Während man ihm die Hände binden wird, gewinnen wir Beit; es ist unmöglich, daß das Bolt nicht einem solchen Schauspiel seiner besseren leberzeugung gemäß ein freudiges Ende machen sollte!" Ueberhaupt ist die ganze larmoyante Haltung der Henter, die, fönigstreu bis auf die Knochen, sehnsüchtig erwarten, daß das Bolk den zum Tode geführten Monarchen vielleicht unter seinen allmächtigen Schutz nehmen und aus der ihm angedrohten Hinrichtung eine Huldigung machen" werde, reinste Phantasie.
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Ebenso verhält es sich, wenn es auch nicht auf das Konto des Verfassers der Pseudoerinnerungen kommt, mit dem Wort des Priesters zum Bürger Capet, furz ehe das Messer fällt: ,, Sohn des heiligen Ludwig, steig auf Himmel!" W. 2. Hertslet in seinem„ Der Treppenmit der Weltgeschichte" stellt ganz richtig fest, daß dieses Wort nie gesprochen
wurde, aber er unterliegt selber einem merkwürdigen Irrtum, wenn er, anscheinend gestürzt auf eine Notiz des„ Cabinet de Lecture" vom 14. September 1831, den Républicain Français" vo:
Hinrichtungstag als Quelle der Aeußerung anführt. Das Blatt hat
in den Nummern, die das Datum des 22. und 23. Januar tragen, zmei Berichte über die Erefution, einen furzen und einen längeren, aber in feinem auch nur eine Spur jenes Wortes, dem die Royalisten Flügel verliehen. Dafür.brachten die Révolutions de Paris" gleich nach dem Ereignis in ihrer Nummer 185 ein Bild, das Ludmig und den Abbé auf der obersten Sprosse der Leiter zum Schafott zeigte, mit der Unterschrift: Als Louis Capet auf dem Schafott anlangte, die Hände auf den Rücken gefesselt, betrachtete er während mehrerer Minuten die Gegenstände, die ihn umgaben. Sein Beichtvater sagte ihm: Auf, ältester Sohn des heiligen Ludwig, der Himmel erwartet dich!" Den gleichen Saz legte Rouŋ in seinem ,, Récit authentique de tout ce qui s'est passé à l'égard du jugement et exécution de Louis XVI ."( Authentischer Bericht über alles, was sich hinsichtlich der Berurteilung und Hin richtung Submigs XVL zugetragen hat) dem Geistlichen in den
Der reaktionären Grundfärbung der ganzen Darstellung ent spricht auch der Schluß: ,, Als mein Gehilfe Gros das unter dem Guillotinenbeil gefallene Königshaupt den Umstehenden zeigte, stießen nur einige Rasende ein Triumphgeschrei aus, die Mehrzahl wendete sich ab, von tiefem Schauder und schmerzlicher Zerfnirschung ergriffen." In Wahrheit stießen Tausende und aber Tausende auf dem Revolutionsplatz und in den angrenzenden Straßen, während sie die Hüte in die Luft warfen oder auf Flinten und Piken hochhielten, frenetisches Geschrei aus: Es lebe die Nation! Es lebe die Republik! Fanatiker tanzten um das Blutgerüst, Nationalgardisten, Föderierte und Gendarmen stürzten aufs Schafott und tauchten die Spigen ihrer Bajonette, Säbel oder Piken in das Blut Ludwigs, Offiziere des Marseiller Bataillons steckten mit dem Blut gerötete Papierfeßen auf ihren Degen und riefen beim Marsch durch die Straßen dem Bolt zu:
,, Das ist vom Blut des Tyrannen!"
Der Schriftsteller Mercier sah das Volk, das angeblich„ von tiefem Schauder und schmerzlicher Zerknirschung ergriffen" war, von der Hinrichtungsstätte heimwärts strömen ,,, Arm in Arm, unter Gelächter und vertrautem Geplauder, wie man von einem Fest zurückkehrt", und berichtete weiter in seinem Neuen Paris": ,, Lüge, daß Erstarrung in der Stadt herrschte... Der Tag der Hinrichtung hinterließ keinerlei Eindruck; die Theater waren wie sonst geöffnet, die Kneipen in der Nähe des blutbesudelten Platzes verkauften vom Bratspieß weg wie sonst, man schrie, Kuchen und Pastetchen rings um den enthaupteten Leichnam aus."
Indessen lohnt es nicht, all die Unrichtigkeiten, von denen die Schilderung voll ist, aufzupiden; es genügt die Feststellung: Phantasieproduft, nicht Tatsachenbericht! Gibt es aber feinen wirtlichen Bericht des Scharfrichters, der mit Vornamen übrigens Charles- Henry
Dom
Hier die genaue Wahrheit über das, was sich bei der Hinrichtung Ludwig Capets zugetragen hat: Als er Wagen stieg, sagte man ihm, er müsse seinen Rock ausziehen, er machte einige Schwierigkeiten und sagte, man könne ihn hinrichten, wie er sei. Auf die Vorstellung, daß das unmöglich sei, half er selbst, seinen Rock auszuziehen. Er machte dieselbe Schwierigkeit, als es sich darum handelte, ihm die Hände zu binden, die er dann selbst hergab, als sein Begleiter sagte, es sei ein letztes Opfer. Dann fragte er, ob die Trommler weiter trommeln würden. Die Antwort lautete, man wisse darüber nichts, und das war die Wahrheit. Er bestieg das Schafott und wollte auf die Borderseite treten, wie um zu sprechen, aber man stellte ihm vor, das sei unmöglich. Er ließ sich darauf an den Ort führen, wo man ihn festband, und wo er sehr laut gerufen hat: Volf, ich sterbe unschuldig! Dann, sich zu uns umdrehend, fagte er uns: Meine Herren, ich bin an all dem, wessen man mich anflagt, unschuldig; ich wünsche, daß mein Blut das Glück der Franzosen besiegeln tönnte. Dies, Bürger, Redakteur, seine wirtlichen und letzten Worte.
Die kleine Erörterung, die am Fuß des Schafotts stattfand, tam daher, daß er es nicht für nötig hielt, seinen Rock auszuziehen und sich die Hände binden zu lassen. Er machte auch den Vorschlag, sich selber die Haare abzuschneiden.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, hat er all das mit einer Kaltblütigkeit und Festigkeit ertragen, die uns in Staunen setzten. Ich bin fest überzeugt, daß er diese Festigkeit aus den Grundsätzen des Glaubens geschöpft hat, von dem niemand durchdrungener und überzeugter schien als er.
leider!
Gez. Samson,
Bollstrecker der Strafurteile.
So der wahre Tatsachenbericht, der aber, weil stilistisch eins fach und nicht romantisch aufgeputzt, minder wirkungsvoll ist als das, anderthalb Millionen Leser der„ Berliner Illustrirten Zeitung" als„ Tatsachenbericht" vorgesetzt bekommen. Hermann Wendel .
was
1.5 aid sanc
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Wunscherfüllung und Sein
Ein vergessenes Filmproblem
akzent, und hier führt der Weg ins Neuland.
Seit einigen Tagen läuft in Berlin der Film Cyantali",| ungeschminktes Leben zu vermitteln, und darauf ruht der Haupt der das gleichnamige Drama Friedrich Wolfs zum Vorwurf hat. Es ist ein Tendenzfilm gegen den Abtreibungsparagraphen, und deshalb werden manche Geschehnisse nur aus dieser Perspektive gesehen, aber trotzdem vollzieht sich das Wunder, daß Cyankali" lebensnäher wirkt als der größte Teil der sonstigen Produktion. Woran liegt das?
Publikum, Presse und Produktion sind heute derart mit dem Problem des Tonfilms beschäftigt, daß für andere Filmfragen kaum noch Interesse aufgebracht wird. Man freut sich, wenn etwa Jannings im„ Blauen Engel" überzeugend mit den erforderlichen Trompetengeräuschen seine Nase putzt, fragt jedoch nicht danach, ob dieser an sich nüßliche Vorgang durchaus der Charakterisierung dient, oder ob er nicht nur eine unterhaltende Spielerei vorstellt, die durch ihre Neuheit frappiert. Vergessen ist, daß auch die Inhalte von entscheidender Bedeutung sind.
in
erster Linie, weil teine großen Filminhalte vorhanden waren. Das Resultat des vergangenen Filmwinters bleibt unbefriedigend Die technische Entwicklung des Tonfilms ist unbestreitbar, aber ebenso unbestreitbar ist leider auch die Tatsache, daß die meisten Tonfilme Stoffe von einer Banalität brachten, die der stumme Film bereits überwunden hat. Auch„, Cyankali" ist ein Tonfilm und der Ton stellt sich manchmal zur unrechten Zeit ein, denn die Tendenz entscheidet hier und nicht allein die künstlerische Formung. Aber troß gewisser Mängel kompositorischer Art löst der Film die stärkste Wirkung aus, weil er ungeschminkte Tatsachen bringt, weil er das Sein betont und nicht als Wunscherfüllung gelten will.
Wie liegen die Dinge sonst? Der Film, gleichgiltig ob er stumm ist oder mit Geräuschen arbeitet, gibt eine Welt, die nicht existiert oder nur in den Wünschen der Zuschauer. Der Film will gewissermaßen demonstrieren, daß die bürgerliche Welt die schönste aller braven Buchhalter sondern den Sohn des Milliardärs, so gut meint Welten ist. Das kleine, anständige Tippfräulein heiratet nicht den es eben das Schicksal und so sehen die Wünsche der meisten Zuschauer aus. Aber nicht nur die großen Linien des Stoffes weisen dieje charakteristischen Merkmale auf, jedes szenische Detail tendiert darauf, der Wunscherfüllung zu dienen, die Wirklichkeit bleibt gleichgültig. Man trägt mir fostbare Hemdhofen auch bei 30 Grad Kälte und auch bei völlig schwindsüchtiger Brieftasche. Die Hosen des Schlaf anzuges sind immer scharf gebügelt, und der Scheitel glänzt in tadelloser Ordmung.
Das ,, happy end " scheint heute nicht mehr den hohen Kursmert zu befizen wie ehemals. Sogar die Amerikaner wagen hin und wieder am Schlüß so etwa wie eine Trennung für immer. Aber diese Trennung versöhnt in irgendeiner anderen Beziehung. Auch die Opern ,, Tannhäuser " oder„ Troubadour" schließen mit dem Tod des Helden, aber und dies allein bleibt bedeutsam der Held stirbt in der Harmonie der Tonarten. Eine über der Opernalltäg lichkeit schwebende Welt behält den Sieg.
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So ähnlich, wenn auch auf ganz anderer Basis, liegen die Dinge in Drama. Wenn der Graf schließlich sein Lieschen Müller aufgibt, so geschieht es nach schwerem Seelenkampf und außerdem weil der Graf eine über ihm stehende Gesellschaftsordnung, die übrigens nur in der Phantasie besteht, restlos anerkannt. Ein harmonischer Ausgleich ist über dem individuellen Schicksal hinaus gefunden. Der Film, die Oper oder das Drama beruhigen den Zuschauer im Hinblick auf ein besseres Land, mag dieses über den Wolken schweben oder durch irgendeine menschlich- gesellschaftliche Institution begründet sein,
,, Cyantali" fennt diese Konzession nicht, ebensowenig wie das Leben, wie das wirkliche Sein. Vielleicht merkt man die erstrebenswerte Lebensnähe bei diesem tragischen Ausgang am stärksten. Der Film darf nicht nur ein Blaublümchenparadies des Wunsches widerspiegeln.
Selbstverständlich ist teine Kunst ein Abklatsch der Wirklichkeit, und der Film fann es bisher überhaupt nicht sein, da er farblos und zweidimensional ist, wodurch die Menschendarstellung dem Leben gegenüber geändert wird. Die Gesten müssen breiter schwingen, das Tempo, mit dem die Vorgänge abrollen, erscheint entweder überbizt oder verlangsamt. Aber innerhalb dieses Rahmens kann eine Lebensnähe angestrebt werden, besonders da jezt zum Bild noch der Ton hinzutritt. Der Film, in der Masse seiner Produktion, spekulierte auf die Wünsche, auf die Sehnsüchte seines Bublkums, eder begnügte sich mit künstlerisch vollendeter Regie und Darstellung eines Stoffes, der so weit wie möglich quälenden Tagesfragen aus dem Wege ging. Der Film wurde nicht zu dem Ort, wo Probleme zur Diskussion standen.
nicht die Karl- Man- Sehnsüchte abenteuerlicher Gemüter befriedigen,
Gut, warum sollen ein Harry Piel oder Douglas Fairbanks
warum sollen vom Glück Vernachläffigte sich nicht begeistern, wenn Barthelmeß seine Billie Dove in das millionenbeschwerte Chebett trägt, doch daneben darf nicht vergessen werden, daß der Film auch andere Aufgaben fünstlerischer oder fultureller Art zu erfüllen hat.
Auch Roman und Drama dienen der Wunscherfüllung, die hohen Auflageziffern einer Courths Mahler fönnen als Beispiel dafür angesehen werden. Aber daneben besteht eine Literatur, die das Der Tonfilm ist bis heute fem Ideal. Es genügt den Promahre Gesicht des Lebens zeigt oder Probleme diskutiert, und dieser duzenten, wenn aus einem fitschigen Tegt ein gichtbrüchiger Schlager Ausgleich fehlt dem Film. Man findet nur selten oder nie den erblüht. Wahrheit des Milieus, Echtheit der Menschen, die feine Mut zur Dissonanz. In irgendeiner Beziehung muß der harmonische Starallüren fennen, rechnen zu den unbekannten Begriffen in der Ausklang vorhanden sein. Der Ruffenfilm, in einer anderen Welt- westeuropäischen und amerikanischen Produktion Daß aber das anschauung verankelt, bedeutet heute keine Ausnahme mehr, nur die Leben genau so interessant ist, daß fulturelle, wirtschaftliche und Borzeichen haben sich geändert. politische Probleme im Film erschütternder wirken als der ewige Traum eines doch nie erfüllbaren Glücks, zeigt der Film ,, Chantali". Die Wunscherfüllung braucht aus der Produktion nicht ausgeschaltet zu werden, aber das Sein muß unter allen Umständen mehr Berücfichtigung finden als bisher. Felix Scherret.