Abrechnung mit der Schwerindustrie
Die Kundgebung der Gewerkschaften.
Brandes, Borsitzender des Deutschen Metallarbeiter| finnige Zustand bestehen, daß Millionen Arbeiter acht Stunden und verbandes, stellte gestern auf der Kundgebung der freigemertschaft lichen Spizenorganisationen in den Mittelpunkt seiner von allen Anwesenden mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgten Aus führungen den
Konflikt in der Schwerindustrie
bes Ruhrgebiets. Wie 1923 die Zerstörung des Achtstundentages von der Schwerindustrie ausging, mo die Arbeitszeit bie fürzeste sein müßte, aber selbst heute noch die längste ist, so geht der Vorstoß gegen die Löhne diesmal auch von der Schwerindustrie cus, obwohl dort die Löhne unter dem allgemeinen Durchschnitt liegen. Die Folge einer Lohnfürzung würde die Droffelung der Massentauftraft bedeuten und somit Absagstodungen und Massenarbeitslojigfeit. Der Schiedsspruch im Tarifftreit hebt die Severingsche Sicherheitsflausel vom November 1928 auf, die eine der michtigsten Bestimmungen im Tarifvertrag ist. Es ist bezeichnend, daß schon eine Woche vor dem Schiedsspruch Vertreter der Schwerindustriellen versicherten, daß die Klausel fallen würde, da eine Eisenpreisfenfung nur erfolgen fönne, men gleichzeitig eine Lohnfentung vorgenommen werde und
alle anderen Zweige der Wirtschaft zu gleichem Vorgehen veranlaßt würden. Ich fann nicht annehmen, sagt Brandes mit erhobener Stimme, daß der Reichsarbeitsminister diesen Plan einer allgemeinen Lohnkürzung durch eine Berbindlichkeitserklärung unterstüßt und da mit die ungeheure Berantwortung übernimmt für die unheilvollen Folgen. Das Gelingen des Planes wäre ein Anschauungs. unterricht für den Klassentampf, wie er aufreizender nicht gedacht werden fann.
Jawohl, die Eifenpreise müffen gefenft werben, dazu aber ist keineswegs eine Lohnsentung notwendig. In Eng. Tand find die Löhne erheblich höher als in Deutschland , und dennoch waren die Preise gleichzeitig mesentlich niedriger. Die Preise für Gießereiroheisen standen am 15. April 1929 in England 63 bis 69 Mart die Tonne, in Deutschland 85 Mart. Im März 1930 betrug der Preis in England 60 bis 62 Mart, in Deutschland 85 Mart.
Während man aber in Deutschland die Preise hoch hielt, wurden fie für die Ausfuhr gesenkt.
Für Stabeisen betrug der deutsche Inlandspreis im März 1929 und 1930 pro Tonne 141 Mart, der Ausfuhrpreis ab Antwerpen aber im März des Vorjahres 123 Mart und im März dieses Jahres 108 Mart. Die Wirkung dieser Politik auf die deutsche Wirtschaft ist verderblich, denn sie begünstigt die Konkurrenz des Auslandes der berarbeitenden Industrie gegen die deutsche verarbeitende Industrie. Die Folgen zeigen sich. Bom März 1920 bis März 1930st i eg in Deutschland der Produktionsmittelinder, der ausschließlich von der Metallindustrie bestimmt wird, von 137,4 auf 139,1, der Großhandelsinder für Maschinen stieg von 141,5 auf 145,5. Es ist daher kein Wunder, daß der Rückgang der Beschäftigung im Gebiet mit starker Eisenindustrie, wie zum Beispiel in Sachsen , ganz enorm ist. Diese furchtbare Massenarbeitslosigkeit wird noch Derfchärft durch die Maßnahme der Konzerne, die
Me leiffungsfähigsten Betriebe auftaufen, um fie ftillzulegen. Die Schwerindustrie ist dabei, das Döhlener Gußstahl mert und das Riesaer Werk stillzulegen, während gleichzeitig in Wellenborn in Thüringen ein Wert vergrößert wird.
länger arbeiten, während Millionen arbeitslos sind und aus öffent lichen Mitteln unterstützt werden müssen. Die Schlichter fördern noch dieses System, mie der Schiedsspruch in Halle zeigt.
Wir müssen verlangen, daß die Rauffraft der Massen nicht durch Lohnfenfungen geschwächt, sondern durch Preissenfung gestärft wird. Das schädliche Wirten der Kartelle muß gebrochen werden, und es muß endlich eine planmäßige Arbeitsbeschaffung erfolgen, in erster Linie auf dem Baumarkt! Die Arbeitszeit muß wieder wie früher dem Stand der Technit angepaßt werden, so daß die Arbeitslosenzahl vermindert wird. Solange das nicht der Fall ist, muß das Reich die Mittel beschaffen, die der Reichsanstalt zur Unterftügung der Arbeitslosen fehlen.( Lebhafter Beifall.)
SOS- Ruf der Gefahr.
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Dr. Croner vom Deutschen Wertmeisterverband erflört in der Distusfion, daß die 21f2 Gemertschaften im Kampf gegen den Abbau der Arbeitslosenversicherung solidarisch sind mit den 2rbeitergewerkschaften. Die freigemertschaftlichen Angestellten. verbände lehnen die Vorschläge rundweg ab, die von den bürger lichen Angestelltenverbänden zur Berschlagung der Arbeitslosen. versicherung gemacht werden, und die nur der sozialen Reaktion zugute fommen.
Mifolaus Bernhard vom Deutschen Baugemertsbund er innert zunächst an die Gründung von Snnungsfrankentajien und zitiert ein Rundschreiben der Maurerinnung von Gera , monach nur die Arbeiter eingestellt werden sollen, die einen Revers unterschreiben, daß sie der Innungsfrankenkasse beitreten würden. Bernhard bespricht dann die
Krije auf dem Baumarkt,
durch die nicht nur die eigentlichen Bauberufe, sondern auch die Nebenberufe schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Seit es 3entrolorganisationen der Bauarbeiter gebe, habe noch niemals ein solches Elend unter den Bauarbeitern geherrscht. lleber 600 000 Bauarbeiter aller Berufe find arbeitslos. Selbst jeẞt nimmt in einigen Bezirken die Arbeitslosigkeit unter den Bauarbeitern noch zu. Im Vorjahr haben 100 000 organisierte Bauarbeiter noch nicht 26 Wochen Arbeit gehabt. In diesem Jahre werden es mindestens 250 000 sein.
Bernhard meist auf die großen Leistungen hin, die die Gemertschaften zur Unterstützung der Arbeitslosen aufbringen und zeigt Hungernder ohne jede Unterstützung läßt. die ungeheure Gefahr auf, die darin besteht, daß man Millionen
Sollen es die Bauarbeiter machen wie die Weinbauern? Sollen sie auch erst Fenster einwerfen oder noch Schlimmeres tun, deten Bauarbeiter in der bürgerlichen Bresse verleumdet. Besonders ehe man ihnen hilft? Es sei ungeheuerlich, wie man diese verelen. die sogenannte demokratische Bresse, darunter das„ Berliner Tage blatt", heze in unanständiger Weise gegen die Bauarbeiter. Die Sozialdemokratische Bartei würde ein Verbrechen begangen haben, wenn sie, statt aus der Regierung zu gehen, das Spiel gegen die Arbeitslosen mitgespielt hätte. Unsere Kundgebung hier ist ein SOS Ruf der ungeheuren Gefahr, die das Elend der Maffen für ben Staat bedeutet.( Bebhafter Beifall.)
Schöller vom Tegtilarbeiterverband forderte im
Hinblick auf die scharfe Rationalisierung Berkürzung der Arbeits zeit. Mit besonderer Energie wandte er sich gegen den linterſtützungsabbau bei der verheirateten Frau, die, wie z. B. die große Masse der Textilarbeiterinnen, doch wahrhaftig nicht zu ihrem Ber
Erzeugerfoften find zurüdgegangen, die Erapreise find gegnügen in die Fabrit gehe. Die hohen Eisenpreise sind völlig unberechtigt, denn die fallen, die Frachtrate für schwedische und spanische Erze ist 1,50 bis 2 Mark niedriger als im April 1929. Eelbst die ,, Bergwertszeitung" aufreizenden Wirkungen des kapitalistischen Wirtschaftssystems, In seinem Schlußwort warf Graßmann einen Blick auf die gibt zu, daß See- und Rheinfrachten so billig wie nie zuvor find. Allein für die Erzbeschaffung ist eine Berbilligung von 4 bis 5 Pro 3. eingetreten. Noch stärker ist die Berbilligung von Schrott, der bei 50 Proz. der gesamten Stahlproduktion ver
wendet wird. Der Jahresdurchschnittspreis für Kernschrott einem monatlichen Zufaktauf von 250 000 Tommen Schrott beträgt monatliche Verbilligung 3.75 millionen Mart.
ging von 60 Mart auf 45 Mart oder um 25 Proz. zurüd. Bei dadurch die
Zur leberwindung der Depression ist deshalb ein Preisabbau nicht nur notwendig, sondern auch ohne Lohnabbau durchaus möglich.
Zu dem verbilligten Rohmaterial fommen noch die Wir fungen der Rationalisierung. Eine Gegenüberstellung bes Halbjahres April- September 1926 und 1929 ergibt, daß bei einer Belegschaftssteigerung von 5 Broz. die Kohlenförderung um 21 Broz, bie Rofserzeugung um 76 Proz., die Roheisenerzeugung um 50 Proz und die Rohstahlerzeugung um 40 Proz. geftiegen sind.
Die Hochhaltung der Preise veranlaßte Meine Berte, ihre Anlagen auszubauen, so daß die Ueberfapazität der Industrie gesteigert wurde. Diese Werke wurden dann aufgetauft, um fie ftillzulegen, madurch zirka
6 auf
60 Millionen Mart Kapital direkt verpulvert wurden. Trotz dieser Belastungen, hoher Abschreibungen und ver Ichlechterter Konjunktur fonnten die Dividenden im legten Geschäftsjahr erhöht werden. Im Klöckner- Konzern von 7 Broz, bei Hoesch von 7 auf 7% Pro3., bei Köln- Neuß von 7 auf 7½ Broz, bei den Mitteldeutschen Stahlwerten von 7 auf 8 Broz., beim Rheinmetall von 6 auf 7 Proz. Die Vereinigten Stahlwerfe haben zwar 6 Broz. Dividende beibehalten, aber im Aufsichtsrat festen fich gewichtige Stimmen für eine höhere Dividende ein. Krupp hat bei starten Abschreibungen seinen Reingewinn von 7,01 auf 10,9 Millionen Mart erhöht.
Eine vernünftige Anpassung der Eifenpreise an die Konjunktur ist also ohne weiteres gegeben, zumal inzwischen der 3ins fuß für Geld verbilligt wurde und durch eine Eisenpreisperbilligung die Produktion angefurbelt wird, so daß auch eine höhere Aus. nutzung der Betriebstapazität und dadurch eme Sentung der Betriebsuntoften möglich wird.
Eine Lohnfentung dagegen würde die Wirkung der Preissenkung völlig aufheben.
Die gleichen Kreise, die ein einmaliges Rotopfer Don 10 Proz. der hohen Einkommen für untragbar erklären, verlangen, daß die Arbeiter der Nordwest- Gruppe, die bei 53% Stunden die Woche einen Durchschnittsverdienst von 56 Mart haben, ein dauerndes Cohnopfer von 10 Pro3. auferlegt bekommen.
Es iſt unmöglich, daß sich das die Arbeiterschaft gefallen läßt! Durch die überſtürzte Rationalisierung find 2 Millionen Arbeiter aus der Produktion ausgeschaltet worden. Es bleibt der wohn
in dem
bei einem Uebermaß an Produktion Hunger und Elend Linie verpflichtet, zur Linderung der Arbeitslosennot durch ein not herrschen. Gerade die Nutznießer dieser Zustände seien in erster opfer beizutragen. Die Arbeiterschaft dente nicht daran, sich mit einer festen, gebundenen Hilfssumme des Reiches für die Reichsanstalt abzufinden. Wer den Arbeitswillen der Arbeitslosen anzweifle, der müsse zunächst einmal für Arbeit jorgen. Die Arbeiterschaft aber müffe jetzt alle ihre Rräffe zu lammenraffen, um in den fommenden Stürmen aushalten zu fönnen. Man werde eine harte Nerven probe zu bestehen haben. Besser denn je müsse sie heute erkennen, daß, wenn es feine Gewerkschaften gäbe, jie in einer Zeit wie der unsrigen geschaffen werden müßten, da ohne sie der Arbeitende und der Arbeitslose von Lohndruck und Arbeitslosigkeit zer malmt würden.
Stegerwald und die Krisenfürsorge.
Ein alter, aber unzeitgemäßer Erlaß.
Zu der Notiz im Bormärts", Nr. 244, vom 27. Mai 1930, ,, Stegerwald verordnet", wird uns aus dem Reichsarbeitsminifterium geschrieben:
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,, Die fragliche Notiz fönnte den Eindrud ermeden, als ob durch den Erlaß des Reichsarbeitsministers vom 23. April 1930 Mr. IVa 4201/30 eine Verschlechterung hinsichtlich des Bezuges der Krisenunterstützung beabsichtigt und erfolgt sei. Das ist nicht der Fall. Der fragliche Erlaß des Reichsarbeitsministers ruft lediglich die Vorschrift des Artikels 3 Sag 2 der Berordnung über Krisenunterftügung für Arbeitslose vom 28. September 1927( Reichsgesebbl. I S. 315) in der Fassung der Verordnung. Dom 27. August 1928( Reichsgefeßbl. I S. 373) in Erinnerung. Hiernach fann die für die Entscheidung zuständige Stelle die Unterfügung auf einen fürzeren als den höchstzulässigen Zeitraum beSchränken, wenn begründete Aussicht besteht, daß es dem Arbeitslosen möglich sein wird, sich innerhalb des kürzeren Zeitraumes durch eigene Bemühung eine Arbeit zu verschaffen, deren Ablehnung die Entziehung der Unterstützung nach sich zöge. Diese Vorschrift ist seit dem 1. Oftober 1927 in Kraft und auch in der Verordnung über die Höchstbezugsdauer der Krisenunterstützung für Arbeitslose Dom 27. August 1928 enthalten. Die legtgenannte Berordnung trägt die Unterschrift des Herrn Ministers Wissell."
tonnte ein berartiger Hinweis zeitgemäß erscheinen. Aber heute?
Run heißt es in der Zuschrift des Reichsarbeitsministeriums, daß Herr Stegerwald nicht die Absicht habe, die Krijenunterstützung zu verschlechtern. Der Reichsarbeitsminister selbst ist gestern in seiner Rede im Plenarsaal des Reichswirtschaftrats noch einen Schritt meiter gegangen und hat erklärt, daß auch er der Meinung sei, die Krisenfürsorge müsse erweitert werden. Bir nehmen davon Kenntnis und warten nunmehr die Taten ab.
Achtstundentag in Mitteldeutschland .
Keine Berbindlichkeitserklärung.
Der Schiedsspruch in der Arbeitszeitfrage der mitteldeutschen Metallindustrie ist nicht für verbindlich erklärt worden. fommt nunmehr die gefehliche 48stündige Arbeitswoche in Frage. Damit Bisher fonnten die Unternehmer von sich aus die Arbeitszeit auf 52 Stunden verlängern, was ein skandalöser Anachronismus war.
Berkehrsarbeiter sind städtisch.
B
Gleiche Lohnzulage wie Kämmereiarbeiter. Der Schlichtungsausschus beschäftigte sich gestern mit dem Lohnstreit bei der Berliner Berlehrs A. G. und nach sich die Löhne der Berkehrsarbeiter genau wie die der übri fällte nach mehrstündigen Beratungen einen Schiedsspruch, mo gen städtischen Arbeiter ab erster Lohnwoche im April um 2 Pf. je Stunde und ab erster Lohnwoche im Ottober bis 31. März 1931 um einen weiteren Pfennig erhöhen sollen. Die Erklärungsfrist zu diesem Schiedsspruch läuft bis zum 7. Juni.
organisationen war bekanntlich notwendig geworden, weil sowohl Die Anrufung des Schlichtungsausschusses durch die Tarif. gesichts der schwierigen finanziellen Lage, in der sich das Berliner der Borstand der BVG., als auch der Aufsichtsrat erklärt hatten, antBerlehrsunternehmen befindet, von fich aus zurzeit die Löhne ihrer Arbeiterschaft nicht aufbeffern fönne.
Landarbeiter zur Arbeitslosigkeit.
In der Tagung des Verbandsbeirats und der Gauleiter im Deut. schen Bandarbeiter- Berband, die am 26. Mai in Frankfurt a. M. stattfand, wurde nach einem Referat des Gauleiters Brandenburg folgende Entschließung angenommen:
Die aus Verbandsvorstand, Berbandsbeirat und Gauleitern zusammengefeßte Tagung des Deutschen Landarbeiter- Berbandes beobachtet mit steigender Besorgnis, mie in fast allen Verbandsgeben in immer stärferem Maße die Arbeitspläge durch aus. ländische Arbeitskräfte befegt werden, während einheimische Landarbeiter und arbeiterinnen der Arbeitslosigkeit überantwortet werden.
Die Konferenz erblickt als Grund dieser beklagenswerten Zustände das besonders in der jetzigen Zeit der Massenarbeitslosigkeit viel zu hoch bemessene Ausländerfontingent. Wenn auch die Konferenz die Notwendigkeit der Beschäftigung von ausländi schen Arbeitskräften in einem Teil der deutschen Landwirtschaft an. ertennt, so hält sie dennoch auf Grund der zu verzeichnerden umfangreichen Mißstände eine recht erhebliche Senfung des Aus
länderfontingents für das fommende Wirtschaftsjahr dringend für geboten. Durch zeilgemäßen Ausbau der Arbeitsvermitt ung muß sich der Grundsay, in erster Linie einheimische Arbeitsfräfte an freie Arbeitsplätze zu bringen, verwirklichen laffen.
Der Verbandsvorstand wird ersucht, im Sinne dieser Entschließung
die erforderlichen Maßnahmen zu treffen."
Ein weiteres Referat des Verbandsvorstandsmitgliedes Ber
nier beschäftigte sich mit Lohn und Tariffragen. Eine erheblichere Stärkung des Verbandes an Mitgliedern und Kampsmitteln ist die wichtige Vorausseßung fünftiger Tariffämpfe. In taktischer Hinsicht erscheint eine fräftigere Konzentration aller Machtmittel des Verbandes notwendig.
darsteller angegliedert ist, erhalten wir zu unseren Ausführungen in
Bom Arbeitsamt Berlin- Mitte, bem der Nachweis für Film
Nr. 245 folgende Mitteilung:
Gerade in der legten Zeit ist es gelungen, im Berhandlungswege ein enges Zusammenarbeiten zwischen der Geschäftsleitung der Ulfa und dem Arbeitsnachweis für Filmdarsteller zu erreichen. Wenn es in der Vergangenheit so gewesen ist, daß die Aufnahmeleiter ihren Bedarf an geschulter Komparserie fehr oft nicht im Nachweis gedeckt haben, so lag das unseres Wissens nicht im Sinne der Geschäftsleitung. Die Produktionsleitung hat auf Vorstellung des Amtes hin die Inanspruchnahme des Nachweises auf eine feftere Grundlage gestellt. Der Erfolg der Vereinbarungen hat sich auf das Bermittlungsgeschäft günstig ausgemirft.
Achtung, Bauarbeiter! Die. Firma König, Spandau , Baufielle Spandau, Bau Matomita, Kerstenweg, ist für Rofsasche. puzer wegen Nichteinhaltung des Tarifvertrages für studgewerbliche Arbeiten gesperrt. Die Arbeiten merden ausgeführt von Mitgliedern des flasjenbewußten" Industrieverbandes für das Bau gewerbe. Die Sperre der Firma Schmidt, Baustelle Bankow , Wester land- und Binetaftraße, fomie die Firma Raasch, Tempelhof , Baustelle Ottokar Ecke Alarichstraße, ist aufgehoben. Die tariflichen Bedingungen sind erfüllt.
Baugewerkschaft Berlin , Fachgruppe Stud- und Gipsbau. Jm Betriebe des Fleischermeisters Hermann Schiemann, Spener. ftraße 15, find die Differenzen, wie uns der Verband der Nahrungs mittel- und Getränkearbeiter mitteilt, durch gegenseitige Verständigung beigelegt.
Aufgehobene Sperren. Wie uns der Zentralverband der Hotel -, Restaurant und Café- Angestellten mitteilt, find die Differenzen in folgenden Betrieben beigelegt: Marmorfeller, Boßstr. 14, und Restaurant Flughafen, Tempelhofer Feld, Inh. Mi tropa. Die Sperre für die Verbandsmitglieder ist damit aufgehoben.
Achtung! SPD. - Maschinensetzer!
Am Dienstag, 3. Juni, 16% Uhr, im Restaurant Rum Mohren", Jeru falemer Str. 9, midtige Rufammentunft aller parteigenössischen Maschienseger. Der Frattionsvorstand.
Parteibuch und Verbandsbezirkskarte legitimiert.
Juaendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten Seute, Connabend, find folgende Veranstaltungen: Bon 18-20 Uhr Uebungsabend der Singegemeinschaft und von 20-22 Uhr Arbeits gemeinschaft: Enzialismus". Spiel und Sport ab 19 Uhr auf dem Sportplak im Sumboldthain.
Dazu bemerfen wir, daß vom 28. September 1927, als die Verordnung erlaffen murde, die Arbeitslosigkeit auf einem für die Nachfriegszeit ganz felten niedrigen Stand gesunken mar. Im September 1927 gab es insgesamt 355 000 Hauptunterstügungs- Gewerkschaftsteung: 3. Steiner: Feuilleton: R. G. Döscher; Lokales empfänger in der Arbeitslosenfürsorge und 28 000 in der Krijen, fürforge. Diese Zahlen muten heute märchenhaft an. Damals
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; und Sonstiges: Frik Raritäbt: Anaeiaen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. 5., Berlin . Drud: Bormärts- Buchbruderet und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin G. 68, Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.