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Rr. 254 47. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Feriensonderzüge 1930.

Geringe Ermäßigungen.

Dienstag, 3. Juni 1930

Bestellungen nur schriftlich. Für die Rüdfahrt der Ferienfonderzugreifenden von Ober­

Die Reichsbahn ist in diesen Tagen mit dem Fahrplan ihrer| Berliner   Feriensonderzüge herausgekommen, an denen aber die, die mit einer besonderen Ermäßigung gerechnet haben, teine große Freude haben werden. Es wird nämlich eine Fahr preisermäßigung von mur 10 Proz. gewährt. Lediglich Ost­ preußen   befommt eine Ertramurst: mer nach Ostpreußen   fährt, erhält eine Ermäßigung von einem Drittel des Ge­famtfahrpreises. So sehr man wünschen muß, daß der deutsche   Ferienverfehr Ostpreußen   nicht vergißt, so menig versteht man, daß die Reichsbahn für ihre Feriensonderzüge nicht die Preise für Gesellschaftsfahrten gelten läßt, für die eine Ermäßigung von 33% Proz., also gleichfalls ein Drittel des Fahrpreises vorgesehen ist. Denn ein Feriensonderzug ist ein rundes, glattes Geschäft für die Reichsbahn. Biewohl es selbstverständlich ist, daß derartige Züge beschleunigt durchgeführt werden, betont die Reichsbahn, daß fie dafür keinen Sonderzuschlag erhebt. Auf der Rückfahrt können alle fahrplanmäßigen Sonderzüge benutzt werden. Bei Benutzung von zuschlagpflichtigen Zügen ist jedoch in beiden Fällen der tarif mäßige Zuschlag zu zahlen. Fahrtunterbrechung ist im Sonderzuge nicht gestattet. Bestimmte Bläge werden in den Feriensonderzügen nicht zugewiesen. Jedem Reisenden wird aber Dadurch ein Sitzplatz gesichert, daß ihm bei Abholung der Fahrkarten ein Abteil bezeichnet wird, in dem er im Sonderzuge auf der Hin­fahrt einen Platz findet.

Kröpelin   16,20 m., nach Ribniz oder Rovershagen 16,20 m. Lauenburg  ( Bommern  ): am 3. und 4. Juli, Abfahrt ab Stettiner Bahnhof 10,19 Uhr. Fahrkarten merden aus­gegeben nach Kolberg  , nach Köslin  , Henkenhagen oder Timmen hagen   oder Güdenhagen oder Alt- Banzin 21,60 m., nach Rügen­malde oder Stolpmünde 25,- M. und nach dem Ostseebad Leba  30,60 m. Nach der Nordsee  .

Hamburg  - Westerland  : am 2., 3. und 5. Jufi, Abfahrt Lehrter Bahnhof   uni 7,02 Uhr, Antunft in Hamburg   um 12,15 Uhr, in Westerland   um 18,18 Uhr. Es werden außer nach Hamburg  Garding   und nach den nordfriesischen Bädern Wyk  ( Föhr  ), 41,30 m., 19,60 M. durchgehende Fahrkarten ausgegeben nach Büsum  , Husum  , Amrum   46,70 M., Westerland  ( Sylt  ) 39,10 M., Benningstedt( Sylt  ) und Rampen( Sylt  ). Ferner werden in Berlin   in Berbindung mit Ferien­fonderzugfarten nach Hamburg   auch noch folgende Anschlußfarten ab Hamburg   ausgegeben: nach Cuphaven, Helgoland, Kiel  , Lübed, Flensburg  , Malente- Gremsmühlen   und Travemünde  . Bremen­Norddeich: am 2., 3., und 5. Juli, Abfahrt Lehrter Bahnhof   um 22,30 Uhr. Fahrkarten werden ausgegeben nach Bremen   22,80 m., Wilhelmshaven  - Rüftringen, Emden  , Norddeich  . Außerdem durch­Wilhelmshaven- Rüstringen, Emden  , Norddeich  . Außerdem durch gehende Fahrkarten nach den ostfriesischen Inseln: Baltrum  , Borkum  49,70 m., Juist  , Langeoog, nach Norderney   42,50 M., Spiekeroog  und nach Wangerooge   43,70 m.

Nach Süd- und Südwestdeutschland  .

Die Fahrkarten können in Berlin   im Interesse einer reibungs­Tosen Abwicklung des Verkaufs nur schriftlich unter Verwendung gust. Die Sonderzüge fahren an allen Tagen um 15,51 Uhr, am München  : am 1., 2., 3., 4., 5., 12. und 26. Juli und am 16. Au­der besonders hierfür vorgesehenen Bestellfarten mit Rüd: 1. Juli auch um 16,52 Uhr vom Anhalter Bahnhof   über Halle  antwort bestellt werden, die bei sämtlichen Fahrkartenausgaben Nürnberg  . Von München   ab fönnen nach den über München   hin des Bezirks vom Ende nächster Woche an fostenlos abgegeben aus gelegenen Zielbahnhöfen fahrplanmäßige Züge benutzt werden. merden. Die Bestellungen( Bestellfarten) sind nur durch die Die Fahrkarte nach München   fostet 43,60 m. Die hinter München  Post an die in den amtlichen Aushängen und im Uebersichtsheft bei gelegenen Zielorte find in Wahlfarten zusammengefaßt. Die Reisen­jedem Sonderzuge angegebene Fahrkartenausgabe frühestens den können dadurch auch von einem anderen als ihrem ursprüng. 8 um 10. Juni einzusenden. Vor dem 10. Juni eingehende Belichen Zielort zurüdfehren. Passau  - Berchtesgaden  ( über Regens stellungen müssen zur Bermeidung von Benachteiligungen der richtig bestellenden Reisenden unbeantwortet und unberüdsichtigt bleiben. Die Besteller erhalten in jedem Falle Bescheid, ob ihrer Bestellung entsprochen merden konnte oder nicht. Uebersichts­hefte mit fämtlichen Angaben merden schon Anfang der nächsten Woche bei den Fahrkartenausgaben der Fernbahnhöfe für 20 Pf. erhältlich sein.

Folgende Verkehrstage find für Ferienfonderzüge von Berlin  festgelegt morden:

Nach der Ostscc.

Misdron- köslin  : von Charlottenburg   am 3., 5. und 6. Juli um 10,40 11hr, pom Stettiner Bahnhof am 3., 4., 5. und 12. Jufi um 10,35 1hr Fahrkarten merden ausgegeben nach Horst oder Rewah!, Deep, Kolberg   18,- M., Hentenhagen oder Zimnenhagen, Alt Banzin ader Güldenhagen oder Köslin   20,20 m., nach Misdron 15,80 m. und nach Dienenom oder Heidebrint 16,90 m. Smine. münde: ab Charlottenburg   am 3., 4. und 5. Juli um 9,50 11hr, ab Stettiner Bahnhof am 3., 5. und 12. Juli um 9,25 Uhr. Fahrtarten merden ausgegeben nach Sminemünde 14,30 m., nach Ahlbed oder Heringsdorf  , nach Banfin 15,20 m., nach Uederiz oder Kölpinsee  oder Roserom, nach Zempin   oder Zinnomih oder Carlshagen- Traffen­heide 16,50 m. Zu dem Sonderzuge vom Stettiner Bahnhof nach Sminemünde am 3. Juli merden auch durchgehende Fahrkarten nach Boppot, Billau und Königsberg   ausgegeben, die ab Swinemünde  hin und zurüd über den Seeweg gelten. Sahnik- Putbus: pon Charlottenburg am 4. Jufi um 10.40 Uhr, vom Stettiner Bahnhof am 3. und 4. Jufi, am 3. Juli um 11,25 11hr, am 4. Juli um 10 Uhr. Fahrkarten werden ausgegeben nach Greifswald  , Lubmin   18,20 m., Stralsund  , Zingst   oder Breram, nach Hiddensee  , Bergen, Butbus nder Lauterbach  , Sagard  , nach Saßniz 19,30 M., nach Binz   oder Sellin ader Baabe nder Göhren   21,50 M. Warnemünde  : am

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2. Juli um 14,50 Uhr, am 3. Juli um 11,00 Uhr. Die Sonderzüge nerfehren vom Stettiner Bahnhof. Fahrkarten merden ausgegeben mach Barnemünde 15,20 m., Bad Doberan   oder Heiligen nder Brunnshaupten ader Ostseebad Arendsee   oder

Damni

FREDRIK

PARELIUS

O

SCHWARZE EGENDE

14] 4. Immer weiter nach Norden und Osten reiste ich. Eines Tages wurde es licht zwischen den Bäumen. Noch waren fie hochstämmig, doch trugen sie nicht mehr die lebendigen Farben wie vorher. Und hartes, dides, mehrere Meter hohes Gras fraß sich hier und da schon in den Wald hinein. Aber bald waren die großen Steppen im Norden erreicht, und nur noch wenige verfrüppelte Bäume ragten gen Himmel. Große Herden von Hornvieh, milden und gezähmten, tummeln sich, und zum erstenmal feit zwei Jahren erhalte ich frische Butter und frische Milch.

Ind Vera folgte mir unentwegt. Sie entweder mit Der Dienerschaft oder ganz allein. Und nachts lag fie auf Der Matte vor meinem Bett. Es tam manchmal vor, daß fie außerhalb meines Beltes schlafen mußte, meil die Matte schon befeßt war. Dann war sie meist ein paar Tage lang beleidigt. Sie schlug sogar diejenige Frau, die ihr den Play meggenommen hatte. Da gab ich ihr eine besondere Matte für die Nächte, wo sie nicht bei mir sein fannte. Da ant mortete fie, ihr Blaz wäre da, wo fie ichon in der ersten Nacht geschlafen hätte und nirgend andersmo. Und sie ver brannte die Matte. Ich erwiderte nichts. Ließ fie tun und Taffen, tommen und gehen, mie sie wollte. Im übrigen war fie artig und versuchte jogar, sich nüßlich zu machen.

Der Graswald schien ihr fein rechtes Land für Menschen oder Tiere zu sein. Korn und frisches Ochsenfleisch mundeten thr gewiß, doch meinte sie, das wäre gar nichts gegen die faftigen Früchte des Waldes und das getrocknete Wildfleisch. Und was für Männer fann dies Land schon erzeugen, wo doch die gefährlichste Jagd höchstens die Erlegung non Büffeln oder auch einmal von einem Rashorn ist?! Die Azandeer töten Elefanten! Mit einem Sprunge steht der Bazande auf dem linken Hinterfuß des Ungeheuers, hält sich mit einer Hand am Schwanz des Elefanten fest und stößt ihn

burg  - Mühldorf  ):

Fahrkarten nach Regensburg  , Plattling  , Passau  , Bad Reichenhall  , am 2., 3. und 12. Juli fomie am 16. 2ugust. Berchtesgaden   und Salzburg  . Oberstdorf  - Lindau  : am 3. und 5. Jali. Fahrkarten nach Augsburg  , Füssen  , Pfronten- Steinach, Oberstaufen  , Lindau  - Stadt und Oberstdorf  . Garmisch  - Parten­

Buschs Testament.

Bo freden die Korruptionsgelder des Verstorbenen?

Das Iestament Buschs ist gestern eröffnet morden. Allein­erbe des Bermögens, das aus einer Unzahl von Beteili. gungen, Hypothefen und auch aus Bargeld besteht, ist die Gaffin des Berstorbenen, nicht, wie vielfach angenommen wurde, sein Sohn. Es ist beabsichtigt, eine Nachlaßverwaltung einzusetzen, die der Leiche wird voraussichtlich Mittwoch erfolgen.. die Intereffen der Erbin mahrnehmen soll. Die Einäscherung

leber den forrumpierten Stadtrat dürfte jekt, menn nicht alle Anzeichen trügen, viel mehr ans Tageslicht tommmen, als es zu feinen Lebzeiten möglich war. Der Nachlaßvervalter wird wahr scheinlich vielmehr über die Geschäfte des ehemaligen Stadtrates er: mitteln, als bisher der Staatsanwalt. Es wird umfangreicher Arbeiten und zwar nicht nur in Deutschland  , sondern auch im Ausland bedürfen, um festzustellen,

in welchen 3 a hllosen Beteiligungen Busch die Gewinne, die er aus feinen Geschäften gezogen hat, versteckt hatte. Diese Aufbcdung fann jetzt rücfichtslos erfolgen, meil tein Staats­anmalt sich für diese Dinge mehr interessieren darf. Wahrschein. storbenen sehr unangenehm sein, und man geht nicht fehl in wird diese Taktik der Erben für gewisse Geschäftsfreunde des Ver­der Annahme, daß in der Affäre Busch noch manche Enthül­lunget kommen werden.

mit der andern die Lanze in den Leib, führt sie so lange aus und ein, bis das Tier vor Blutverlust umstürzt. Und oft find die Stoßzähne eines Elefantenbullen länger als ein ganzer Ochse!

Mitten in der trodenen Jahreszeit fehrte ich wieder in den Urwald zurück.

Das Malariafieber plagte mich dann und wann mit hizigen Anfällen. Dann pflegte Vera am meinem Bette zu figen, trodnete mir das Gesicht, wechselte die Wäsche. Und jedesmal, wenn ich aufblicte, begegnete ich dem dunkel flammenden scheuen Blick ihrer munderlichen Augen, die mich lächerlich genug an andere, hellere Augen erinnerten. Aber das fam wohl nur daher, meil in meinem geschmächten 3u stand auch der leiseste Anlaß genügte, um vergangene Zeiten in mir mach werden zu lassen. Denn an diesem Negermädel mar natürlich nichts, mas sich mirklich mit der Herrlichkeit einer meißen   Frau vergleichen ließ.

Eines Tages

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- der uns auf einem Flusse entlangführte und der wohl einer der heißesten der Jahreszeit gewesen sein mochte erreichten mir unsern Lagerplatz bei Sonnen­untergang. An so einem Tage ist die Stunde nach Sonnen­untergang die schlimmste der bösen Stunden. Da reagiert der Körper gegen die schredliche Hize und der Schweiß ent­quilt den Boren so start, daß alle Kleider große, nasse, tropfende Flecke befommen. So einem Tage folgt stets ein Wolkenbruch. Und alles sucht so schnell wie möglich unter Dach zu fommen. Denn die Eingeborenen fürchten die Kälte des Regens mehr als die brennende Sonnenbize.

Ich liege in meinem Zelt und höre den Regen auf das Blätterdach des Waldes hoch über mir herabpraffeln. Dann flatschen schwere Tropfen auf das 3elttuch nieber. Und fern im Often dröhnen Donnerwollen aneinander.

Vera figt in einer Ede. Sie fürchtet sich vor dem Boot und vor Unwetter. Sie fieht zu mir hin und lächelt füß jauer: ,, Es ist viel Regen unter dem Himmel, Judchi!"

... Hast du Angst?" frage ich mutig. Und doch ist ein Wolkenbruch in den Tropen kein Kinderspiel. Erst vor ein paar Tagen wurden dicht vor Vera zwei Träger vom Blig erichlegen. Der eine wurde zerriffen und fiel ihr vor die Füße, der andere blieb starr, wie in die Erde gerammt, stehen.

Wie tausend geballte Fäufte trommeln die Regengüfje gegen das Zelt und der Donner tabt. Ich halte es nicht

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firchen: am 2., 4. und 12. Juli sowie am 16. August. Fahrkarten nach Augsburg  , Murnau  , Garmisch- Partenkirchen  , Mittenwald  , Grießen( Obb.) und Oberammergau  . Die zu diesen durchgehenden Zügen aufgelegten Fahrtarten stellen sich im Preise teilmeise billiger als die entsprechenden Fahrkarten zu den Zügen nach München  . bayern   nach Berlin   menden zuschlagfreie Rüdsonder= züge, die beschleunigt durchgeführt werden, am 20. und 27. Juli, am 3., 10. und 17. 2lugujt gefahren. München   ab 10,10 Uhr, Ber: lin an 23,29 1hr. Anschluß- Rückfahrkarten nach Wien  . Reisende mit Feriensonderzugfarten nach Salzburg   oder Passau   erhalten in Salzburg   und Passau   um 25 Prozent ermäßigte Anschluß- Rückfahr­farten 3. Klasse Schnellzug nach Wien  ( Westbahnhof) über Linz  .

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Württemberg  : am 2., 6. und 12. Juli Abfahrt Berlin  ( Anhalter Bahnhof  ) 14,59 Uhr. Fahrtarten werden ausgegeben nach Heil­ bronn  , Stuttgart  ( 43,60 m.), Ulm  , Freudenstadt   und nach Fried­ richshafen  ( 57,50 M.)

Schwarzwald  : am 2., 4., 5., 12. und 26. Juli; am 16. Auguft. Die Sonderzüge am 26. Juli und am 16. August verfehren vom Anhalter Bahnhof  , Abfahrt 14,59 Uhr, die übrigen Sonderzüge vom berg  , Mannheim  ( 42,20 m.), Neustadt  ( Haardt), Karlsruhe  , Baden­Potsdamer Bahnhof, Abfahrt 13,20 hr. Fahrkarten nach Heidel­Baden oder Wildbad  ( 48,40 M.), Offenburg  , Freiburg  ( Breisgau  ) oder Triberg  ( 54,80 M.), Neustadt( Schwarzwald  ) oder Tifisee, nach Müllheim   oder Donaueschingen  , nach Basel  ( 59,30 M.) und nach Konstanz  ( 62,90 M.).

Nach Schlesien  .

Jfer- und Riesengebirge  : Bad Flinsberg  / Dber schreiber hau, Krummhübel   am 2., 3., 4., 5. und 12. Juli, am 16. August. Görlitzer Bahnhof ab 11.38 Uhr, am 3. Juli au ch um 9,02 Uhr, am 5. Juli nur um 9,02 Uhr. Außerdem verkehri am 5. Juli ein Sonderzug vom Bahnhof Friedrichstraße   ab 10,05 Uhr. Fahrtarten nach Hirschberg  , Bad Flinsberg  , Warmbrunn   oder Hermsdorf oder Petersdorf, nach Oberschreiberhau   21,40 M., Krumm­ hübel   22,20 m. und Schmiedeberg. Glazer Gebirge: Glatz am 3. Juli Friedrichstraße ab 10,05 Uhr. Fahrfarten nach Glazz 26 M., nach Altheide nder Reinerz   oder Kudowa  - Sadisch 27,80 m., nach Landed oder Seitenberg 27,80 m. und nach Langenau Bad oder Eversdorf oder Mittelwalde 27,80 m.

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Nach Ostpreußen  .

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6., 7., 12., 19. und 26. Juli, am 16. August. Abfahrt der Sonderzüge Königsberg- Insterburg oder Marienburg  : am 1., 2., 3., 4., 5., 6., 8. und 13. Juli, am 17. Auguft. Abfahrt der Sonderzüge vom vom Bahnhof Friedrichstraße   um 16.35 bzw. 20,38 1hr, am 1. Juli um 16,35 und 20,38 Uhr. Justerburg über Deutsch- Eylau  : am 3., Bahnhof Friedrichstraße   um 20,38 Uhr. Für die Fahrtarten nach Ostpreußen   wird eine Fahrpreisermäßigung von 33% Pro3. ge­mähri Nach dem Rheinland  .

Köln  : am 2. und 3. Juli, am 16. Auguft. Abfahrt der Sonder­züge vom Botsdamer Bahnhof um 19,20 Uhr. Fahrkarten nach Brilon   Bald oder Bestwig  , Arnsberg  , Hagen   oder Schwerte  31,80 M., Elberfeld   oder Barmen, Düsseldorf  , Köln 38,60 M.

Nach Thüringen  , Harz   und Sächsischer Schweiz  . Schwarzburg  - Sihendorf( Thüringen  ): am 3. Juli, Anholter Bahnhof ab 11,20 hr. Fahrkarten nach Bad Kösen  , Rudolstadt  oder Saalfeld   oder Bad Blankenburg   und nach Schwarzburg   nher Sigenporf 20,60 m. Gijenach: Am 4. und 5. Juli, Abfahrt An Naumburg   oder Bad Kösen   oder Bad Sulza   14,40, M., Goths, halter Bahnhof ab 11,20 11hr. Fahrtarten werden ausgegeben nach Weimar  , nach Eisenach   oder Jimenou oder Oberhof   oder Friedrichs­ roda   oder Tambach Dietharz   21,60 m.

Nordharz( Goslar  , Thale  ): am 3., 4. und 5. Juli. Abfahrt ab Potsdamer Bahnhof um 9,05 Uhr. Fahrtarten nach Quedlinburg  nder Thale  , Alerisbad, Blankenburg   15,60 M., Elbingerode   oder Rübeland  , Tanne, Wernigerode   oder Ilsenburg  , Bad Harzburg   oder Gostar 16,80 m., nach Schierke   nder Elend nder Drei- Annen, Hohne 18, M., nach Bennedenstein oder Sorge und nach Braunlage  . Südharz( Seefen- Quedlinburg) am 3. Juli. 2bfahrt ab Friedrich­straße um 7,21 11hr. Fahrkarten nach Berga- Kelbra, Nordhausen  , Waltenried oder Bad Sachsa  , Schwarzfeld nder Herzberg  , Osterode  oder Gittelde   oder Seesen  , nach Ballenstedt  - Ost oder West oder Gernrode   oder Bad Suderode   oder Quedlinburg   13,20 M., nach Braunlage   und Alerisbad.

halter Bahnhof um 11,40 Uhr. Fahrkarten nach Obervogelgesang oder Sächsische Schweiz  : Bad Schandau  ; am 3. Juli. Abfahrt An­Bözscha- Wehlen ader Rathen, nach Königstein   oder Bad Schandau  oder Kipsdorf   14,80 m.

länger aus, flach dazuliegen und habe nicht Mut, zu stehen, deshalb setze ich mich auf. Ich weiß, daß der nächste Schlag gerade über unseren Köpfen losbrechen mird und sage zu mir selbst, mie schon so oft in solchen Fällen: Ruhe jetzt! Dente an etwas anderes. Kopf hoch!"

Da geht es los, erst abgehackt wie ein Hustenanfall, der nicht recht zum Ausbruch fommt, dann aber dröhnt es in langen Schwingungen wie ein Dynamitlager, das in die Luft fliegt. Dichter und heißer wird der Sumpfdampf, der das Zelt erfüllt, und mir ist, als drehe es sich im Kreise und tanze auf und nieder. Der Luftdruck, den der Donner ver­ursacht, und der verbrannte Geruch der Sumpferde, die ur­plöglich in Schlamm aufgelöst wird, betäuben mich halb. Blinzelnd liege ich auf dem Bette und halte mich fest.

Und endlich schleicht sich ein frisches, fühles Lüftchen durch den Türvorhang herein. Denn dieser Donnerschlag war der lezte, mit dem das Unwetter uns schrecken wollte, che es meiter nach Westen zog.

Und verwundert entdecke ich, daß ich die kleine Vera in meinen Armen halte, die kleine Vera mit den zarten Gliedern und der schweren Brust.

Sie lächelt: Bist du böse, Judchi, meil ich zu dir ge­fommen bin? Sei wieder gut! Ich habe es so satt, immer allein auf der Matte zu liegen!"

Ich sehe, daß sie die geflochtene Schnur, die für sie die eigentliche Bekleidung ihrer Nadtheit bedeutet, abgelegt hat, und ich fage: Willst du nun doch meine Frau sein?"

Ich habe solche Angst vor dem Blizz, Judchi!" ent­gegnete sie und schmiegt sich an mich mit ihrem Jungfrauen­leib, der wie Waldhumus duftef.

So ward Yera also meine Frau.

Aber unsere Flitterwochen vergingen nicht ohne Streite­reien. Schon in der allerersten Zeit fegte bie Verschieden heit unserer Ansichten uns bittere Worte des Hohns und Spottes in den Mund.

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Wenn Vera geflochtene Schnüre über ihre jungen, feften Brüste spannte, um sie zum Fallen zu bringen- denn daran erkennt man erst eine reife Frau schalt ich laut über lln­verstand und Barbarei. Aber era schämte fich ihrer Mädchenbrustwie sie sie höhnisch nannte und verbarg fie vor den Augen ihrer Stammesgenossinnen, damit sie nicht merfen sollten, daß ihr Mann sie zwang, allen Modefünfter zu entfagen. ( Fortfegung folgt.)