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Nette Portierleute.

Mit Gummifnüppel und Masten gegen ihre Mieter.

Einen unglaublich dreisten Ueberfall leisteten sich am 22. März d. 3. die Portierleute des Hauses Bismarckstr., 114 in Charlottenburg  . Sie überfielen die Wirtschafterin des im zweiten Stockwert wohnenden Notars und Rechtsanwalts Josephsohn  , schlugen sie mit einem Gummifnüppel nieder und versuchten die Wohnung auszurauben. Heute verantworten sie sich wegen ver= suchten Raubes und schwerer Körperverlegung vor dem Schöffengericht Charlottenburg  .

Angeklagt sind die 27jährige Portierfrau Schön, ihr elfmal vorbestrafter 26jähriger Bräutigam Thiele und ihr 23jähriger, zweimal vorbestrafter schwachsinniger Bruder. Die Portierfrau, Frau Schön, beabsichtigte, ben erwerbslosen Musiker Thiele, mit dem fie bereits dreiviertel Jahre zusammenlebte, zu heiraten. Sie Sie brauchten eine Einrichtung und dachten darüber nach, wie sie zu Geld gelangen könnten. Sie wußten, daß der Notar die Gelder jeiner Klienten bei sich aufbewahrt und beschlossen, seine Wohnung auszurauben. Der Plan sollte am 22. März ausgeführt wer­den. Sie nahmen an, daß seine Wirtschafterin, Fräulein Wint­ler, am Abend desselben Tages einen Ball besuchen, der Notar also allein zu Hause sein würde. Sie wollten ihm auflauern, Frau Schön sollte das elektrische Licht ausschalten,

auf dem Treppenflur sollte der Notar überfallen und gezwungen werden, seine Wohnung aufzuschließen.

Statt des Notars fam aber Fräulein Winkler nach Hause. Thiele bewaffnete sich mit einem Gummifnüppel, er und der Bruder der Frau Schön, Hoffmann, legten Masten und zogen schwarze Rittel an, lauerten Fräulein Winkler an der Wohnungstür auf, und kaum hatte Fräulein W. diese aufgeschlossen, bearbeitete sie Hoffmann mit dem Gummiknüppel, so daß fie, laut um Hilfe schreiend, hinfiel. Beide Burschen schleppten sie darauf in die Küche, banden ihr den Mund mit einem Handtuch zu und die Hände mit einer Schnur. Dann suchten sie nach den Schlüsseln. Die Hausbewohner waren unterdessen durch die Schreie alar miert worden. Der Sohn des über dem Notar wohnenden Rechts­nwalts Dr. Frenkel flopste an der Vordertür der Wohnung des Rotars Josephsohn, erhielt aber keine Antwort. Er stellte eine telephonische Verbindung her, am Apparat erschien Fräulein Winkler 1bft und sagte: Hier ist alles in Ordnung, ich schlafe."

Die Uebeltäter hatten sie unter Drohungen zu dieser Antwort gezwungen.

lößlich wurde an der Hintertür geflopft; es war Frau Schön, die ihren Komplicen zurief, daß die Grünen fämen; man hatte unterdes has Ueberfalltommando herbeigerufen. Thiele und Hoff­mann verließen die Wohnung, empfingen unten die Grünen, mach­

ganz harmlose Gesichter und halfen den Polizeibeamten bei ren Nachforschungen. Erst einige Tage später wurde festgestellt, 13 niemand anderes als die Portierleute die Räuber waren. Interdes hatten sie bereits einen anderen Raubüberfall beschlossen.

Zu der Verhandlung ist auch Dr. Ewert für den Geistes­zustand der Frau Schön und ihres Bruders geladen.

Kinderschutz in Sowjetrußland.

en Was Lenins Witwe darüber zu erzählen weiß.

9 Auf dem allruffischen Kongreß für Kinderschuß hat Lenins  Witwe Krupstaja ein Referat über die sowjetrussischen Kinder heime gehalten. Sie hat die Lage als fatastrophal bezeichnet. Es will scheinen, fagte sie, daß die Kinderheime gewissermaßen voll­ständig aus dem Blickfeld der Organe des Volkskommissariats für Bildungswesen entschwunden felen, während sie doch einst in dem Gesamtsystem des russischen Volksbildungswesens einen sehr großen Raum eingenommen hätten. Während die Kinderheime im Jahre 1921/22 540 000 Rinder beherbergten, beträgt ihre Zahl im Augen­blick nicht mehr als 135 000. Wodurch ist dieser Rückgang zu er klären, fragte die Referentin, und antwortete: Durch unglaubliche Wirtschaftslosigkeit, durch verständnislose Auswahl der Erzieher, unter denen es nicht wenige Anhänger des Prügelsystems gibt, durch 1Interdrückung jeglicher Selbstverwaltung der Kinder, durch Un­fähigkeit, den 3öglingen Arbeitsgewohnheiten beizubringen, durch Losgerissenheit vom Leben im diretten Sinne dieses Wortes. Viele Kinderheime befinden sich in Klöstern, in abseits liegenden ehe­maligen herrschaftlichen Gütern usw. Besonders kritisch gestaltete sich die Lage der Heime 1921/22. Die Abteilungen für Volksbildung gingen damals zu einem festen Etat über, sie saben keine andere Möglichkeit zu sparen als den, die Kinderheime einzuschränken. Die 3öglinge wurden kurzerhand in die Industrie überführt, in Er­ziehung zu den Bauern gegeben, in der Hauptsache zu den Kulaken oder man ließ sie einfach laufen.

Die Ausführung der Frau Krupstaja fand in einer äußerst zu­gespitzten Diskussion eine Ergänzung. Wie die ,, Rote Zeitung" be. richtet, verurteilten die Delegierten einmütig die Arbeitsmethoden des Volkskommissariats für Bildungswesen. Dieses, erklärten sie. forge in feiner Weise für die Anstellung, wertvoller Erzieher, ignoriere vollkommen die wichtigsten Richtlinien des Rats der Volks­tommiffare hinsichtlich des Kinderschutzes usw. In den Organen, denen die Verwaltung und die Kontrolle der Kinderheime obliege, herrsche ein Chaos. Die verschiedenen Behörden arbeiten durchein­ander und gegeneinander, haben gar feine Fühlung mit den Kinder­organisationen, selbst die bloße Andeutung auf irgendeinen allge­meinen Arbeitsplan fehle. Es wurde auch festgestellt, daß die büro fratische Erledigung der Probleme überhand genommen habe und daß die einzige Rettung in der Heranziehung der weiten Deffent­lichkeit zu suchen sei.

Auch die Kinderkommissionen bei dem Allrussischen Zentral vollzugsrat mußten eine scharfe Kritik über sich ergehen lassen. Ihre Hauptaufgabe bestehe in der Herbeischaffung von Geldmitteln für tie Kinderorganisationen, wobei vollkommen wahllos vorgegangen werde; um die Kaffen zu füllen, schrecke man selbst vor Schnaps verkauf nicht zurück.

Also sieht es mit dem Kinderschutz in Sowjetrußland aus....

Um das polnische Parlament. Erwachender Widerstand im Regierungsblod. Warschau  , 4. Juni. Großes Aufsehen hat hier der Beschluß von 22 2bgeord. neten des Regierungsblods erregt, bie der sogenannten Gruppe der Vereinigung von Stadt und Land" angehören und jetzt die maßgebenden Regierungskreise auffordern, mit Rücksicht auf die schmierige Wirtschaftslage Bolens den Kampf gegen den Seim aufzugeben und mit dem Sejm zur Beilegung der Wirtschafts­trife in aufbauendem Sinne zusammenzuarbeiten.

Strindberg: Gustav Adolf".

Staatstheater.

Man ist wieder einmal mit Jeßner ausgeföhnt. Man sieht bis auf weiteres ein, daß er wirklich eine Zeitlang müde geworden war und nun, befreit von seiner Beamtenlast, die Künstlerluft wiedergefunden hat. Denn er verwandelte sogar die Strindbergsche Abstraktion in bildliches Bühnenleben. Da soll z. B. der einzig­einige Gott fymbolisiert werden, der für Jud' und Christ' gilt. Wenn nun die tiefen Stimmen der ihr Passahfest psalmodierenden Juden mit den Sopranen der Kirchenbuden in eine mächtige Gebets­harmonie zusammenklingen, so ist das musikalische Harmonie und auch Gedankenharmonie, so ist es darum schönstes Theater, obgleich es nur von der abstrakten Idee ausgeht. Es steht dieses stärtste

Um 1900 begann Strindberg, seine historischen Dramen zu| Gelegenheit, ihren erfinderischen Theaterinstinkt aufblühen zu lassen. schreiben. Borangegangen war die Bilanz vom Kampf der Ge­schlechter, entschieden mit fäuerlichstem Pessimismus. Nun beruhigte sich die grenzenlose Griesgrämigtelt Strindbergs wieder ein wenig. Er empfing auch von der schönen Schauspielerin Harriet Bosse  Briefe der Anbetung. Die Sirene lockte zu einem neuen Eheversuch, der auch wieder mißlang. Zwischen diesen irdischen und über irdischen Prüfungen lag die neue Vertrauenszeit des wahnsinnigen Genies. Strindberg experimentierte nicht mehr mit Goldmacher tigel und astrologischen Geheimnissen. Er grübelte über die Gesetze der Weltgeschichte und stellte ein ganz neues System zusammen: feine Mystik des Historischen, und so nannte er das Ganze. Er meinte, die historische Persönlichkeit sei bestimmt, von sich aus den ewigen Gottesplan zu erfüllen. Der Dichter war wieder einmal von seinem Atheismus turiert und vertraute allein auf die Macht des Himmels. So war es selbstverständlich, daß er auch Gustav Adolf   von Schweben in diese theologische Reihe einstellte. Strind berg sah, in dem Schweden   den edelsten Neurasthenifer unter den lutherischen Glaubensstreitern. Anfangs wollte der Schwede nichts als die gute Religion verbreiten, er wollte besonders niemals das Gut des Bürgers oder des Bauern antasten und die Soldatesta

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fest in der Hand behalten. Doch es regierte. der Krieg, und der Boden, auf dem der Krieg geführt wurde, sollte den Krieger er­nähren. Gustav Adolf, der so meinte Strindberg mit den reinsten Absichten über die Ostsee   nach dem deutschen   Kontinent schwamm, steuerte bald in die kompromittierenden Intrigen hinein. Er wurde bald Opfer von Verträgen, die nichts mehr mit Gottes­vertrauen zu tun hatten. Ein Boltsbeglüder wollte er sein, er wurde ein Blutsauger des deutschen   Volkes.

So gerät das reinste Gewissen in die elendste Befledung. So wird aus dem Erben Luthers   ein Söldnerführer, der sogar mit Pfaffen und Papisten gemeinsame Sache macht. Zum Thema über Räuber und Plünderer entartet das Religionsthema. Alles zer­bricht, Gustav Adolf   wird vom Schicksal gefällt, er, der geglaubt hatte, ein protestantisches Deutschland  , vielleicht sogar einen christ­lichen Orient eines Tages zu beherrschen.

Strindbergs mystisches Historienspiel zeigt genial fonzipierte Bilder. Fünf Minuten des Gesprächs reichen aus, damit das Unglück des Dreißigjährigen Krieges grell und graufig vor der Phantasie des Zuschauers aufsteigt. Dann folgt der Untergang Gustav Adolfs  . Das Stüd entwidelt sich eigentlich immer noch als Monolog für den Sterbenden. Aber auch diese Szenen sind immer Monolog für den Sterbenden. Aber auch diese Szenen sind immer noch Produkte des genialen Strindberg. Sie liefern dem Regiffeur und dem nicht zu vergessenden Bühnenbildner Caspar Neher  

Eine Karl Marr- Büste von Klimsch  .

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Im Auftrage des sozialdemokratischen Parteipor­standes den die Deutsche   Kunstgemeinschaft an­geregt und vermittelt hat ist von Professor Klimsch   eine Monu­mentalbüste von Karl Marg geschaffen worden. Sie reiht fich würdig den Porträtgemälden an, die die Deutsche Kunstgemeinschaft fürzlich in Auftrag gab, und die im Schloß ausgestellt wurden( worüber hier ausführlich berichtet worden ist). Mir scheint, als ob das Werk von Klimsch das gelungenfte von allen ist. Auch er hat ja nicht aus eigener Anschauung schaffen fönnen, auch er hat sich an alte Photos und Bildwerke halten müssen. Aber Klimsch   hatte den großen Vor­

teil des Bildhauers für sich, von der Farbe und der Situation ganz abgesehen und das einzig wichtige, den Kopf darstellen zu dürfen mit dem Mittel plastischer Form, oie an sich schon eine stärkere Ab­ftrattion von der Wirklichkeit erlaubt und geeigneter ist, das End­gültige eines Menschen für die Nachwelt festzuhalten. Mit dem In­stinkt des Plastikers hat er sich auf das wuchtige Haupt beschränkt, das auf einen grauen Steinwürfel montiert ist. Weit über Lebens größe, in schwarzer Bronze gegossen, steht der Stopf vor uns, von Haupt- und Barthaar gewaltig umrahmt; nicht in glatter Technit, sondern mit impressionistisch aufgelockerten Massen, höchst anschaulich durch Buckeln und Höhlungen modelliert, so daß zugleich das Leben dige eines Menschenhauptes in Licht und Schatten sich emporhebt und das Ewig- Bleibende, der monumentale Ausdruck des Wesens und das Ewig- Bleibende, der monumentale Ausdrud des Wesens eines großen Mannes hier erscheint. Eines Mannes, dem wir alle die höchste Berehrung entgegenbringen, und in der Form, daß diese Berehrung sich von selber einstellt, weil die ehernen Züge Das Machtvoll- Persönliche von Karl Marg sichtbar ausstrahlen. Das Bildnis ist zur Zeit in der schönen Akademiefchau am Bariser Blaß ausgestellt, in dem Frig Klimsch eingeräumten Ehrensaal; es wartet auf seine endgültige Aufstellung.

P. F. Sch.

Das Preisausschreiben des Deutschen Bühnenvereins  , mit dem ein erster Breis von 5000 Mart und ein zweiter Preis von 3000 Mart für die beiden besten Bühnenwerke ausgelegt waren, fonnte nicht zur Berteilung gelangen. Es waren insgesamt über 1000 Werte eingegangen.

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Regisseurstück Jeßners, das großes Entzücken hervorries, gar nicht im Terte, es ist troßdem Jeßners produttive Regietat.

Durch diese Feststellung werde nicht etwa der schon vor einem Jahrzehnt an dieser Stelle geächtete Krieg der Regisseure gegen die Dichter wieder gutgeheißen. Alles Unglüd, alle gar nicht vor­handene Dekadenz unserer heutigen Dramatik wird nur von dem literarisch absolut instinktlosen Regisseuren behauptet. Der neue Dramaturg des Staatstheaters. Herr Adam Kudhoff, soll sich bemühen, diese Durchschnittsblindheit der Regisseure durch seine

Klugheit zu furieren. Auch Jeßner bejas selten den Sinn für den Dichter, er fultivierte wenigstens mehr den Spürfinn für die Bühne. Diesmal sei berichtet, wie fraftvoll er die feierlichen Massenszenen musikalisch und optisch organisierte. Gestern zeigte er, daß er auch wieder die geheime Orchestermusik hört, deren das große Spred drama unbedingt bedarf. Und nun weiter!

Auch Mut ist notwendig, damit einem an sich herrlichen Virtuosen, damit dem stets interessanten Schauspieler Rudolf Forster   die Virtuosenmuden ausgetrieben werden. Forster schuf seinen Ruhm durch die entzückende Timbre seiner Kehle, durch die besondere Energie und Geschmeidigkeit seiner Bewegungen. Nun blieb er bei diesen Naturgaben, ohne sie zu kultivieren, mun hüpfte er über die Schwierigkeit seiner Rolle hinweg, indem er die eigene angeborene Neurasthenie unaufhörlich pendeln und tändeln ließ. Er jonglierte mit seiner Rolle, ohne sie nach dem Wunsche des Dichters zu vertiefen. Sonst hat der Regisseur alle Künstler, be­fonders Ferdinand Hart  , den Darsteller eines weisen Finanz­juden, und dann Bildt und Reuß und Laubinger und Granach   und Weber und Harlan und andere mehr mit außerordentlicher Fähigkeit in die Schule genommen. Am Staats­theater ist auch noch eine Truppe vorhanden, die sich lenken läßt. Diese Einigkeit dürfte auch nicht durch die Rücksicht auf den preußischen Notetat gesprengt werden.

Max Hochdorf  ,

" Der Nächste- Bitte." Phöbus- Palast.

Der Titel ist gesucht. Der Film jedoch erfüllt alle Anforderungen, die man an eine Posse stellen kann, obwohl das Drehbuch nach sehr alten Rezepten verfertigt ist. Sind doch sowohl die Unschuld vom Lande, die sich in der Stadt schnell zur umschwärmten Schönheit maufert, wie die reiche Tante, die einem unbeweibten Neffen Bu schüsse auf Frau und Kind zahlt, ziemlich angejahrte Betannte. Das glückliche Ende wird hier durch zwei Verlobungen herbei­geführt.

Die Tante vom Lande ist eine Bombenrolle für Adele Sand­rod. Wenn diese Darstellerin, herausgepußt mit Kazenjade und Fuchsboa, statt einer Reitpeitsche einen Regenschirm in der Hand, auf einem schweren Pferde durch das Brandenburger Tor   reitet, dann muß der ärgste Griesgram aus vollem Halse lachen. Lien Deyers   hingegen ist mit so viel Anmut eine Nichte vom Lande, daß der Erfolg gar nicht ausbleiben kann. Der Friseur, über den alles Unheil hereinbricht, wird von dem gern gesehenen Karl Huszar- Buffy gespielt, der wirklich zum Komiter geboren ist. Bei Siegfried Berisch   bürgt sein Aussehen für die erfolgsichere Durchführung seiner Kinderrolle. Albert Paulig   spielt einen verschuldeten Tierarzt mit Routine und Rolf von Goth   ist die übliche Filmschönheit. Die Arbeit des Regisseurs Erich Schön­ felder   setzt sich aus gut ausgenutzten Situationen zusammen.

U

Das Programm ist sehr reichhaltig. Man freute sich in mehreren Micky Mouse   Tonfilmen wieder über die ultigen Parodien, die von Geräuschen begleitet werden, die genau wie die Zeichnungen, einer toll geworderen Phantasie entspringen. Der Hauptfilm aber ist ein stummer Film und die Begleitung durch eine gute Kapelle trug viel zum Erfolge des ganzen Abends bei.

2000 Kilometer zum Zahnarzt.

e. b.

Der Weg zum Zahnarzt erscheint so manchem recht lang, aber feiner hat wohl je einen längeren Weg zu diesem so notwendigen, aber so wenig angenehmen Ziel gemacht, als ein kanadischer Trapper namens F. Jacobson. Während seiner Arbeit am Krönungs- Gol, im wilden Norden von Kanada  , bekam dieser Mann plötzlich heftige Zahnschmerzen und sah sich nach einem Zahnarzt um, aber in der Umgebung der nächsten 2000 Kilometer war feiner zu finden. Bu erst reiste er mit seinem Hundeschlitten 21 Tage bis nach Atlamit, dem nächsten Ort, der immerhin 1250 Kilometer entfernt war. Doch hier gab es teinen, der ihn fachkundig von seinen Schmerzen hätte befreien können. Daraufhin mietete er sich ein Flugzeug und flog. nach der Stadt Whitehorse   im Jufon- Gebiet. Auch ba fand er nicht. was er suchte. Nun sezte er sich auf den Zug und fuhr nach einer Stadt in Alaska  , pon wo er den Dampfer nach Vancouver   nahm. Sier erst fonnte er den so lange gesuchten Zahnarzt in Nahrung setzen, indem er sich von ihm den schlimmen Bahn ausziehen ließ. Er hatte also eine Reise von. 32 Tagen machen und mehr als 2000 Kilometer zurücklegen müssen, um sich von seinem Zahnschmerz zu befreien. Das ist ein schönes Beispiel der Hartnäckigkeit, das man allen denen, die sich so gern um den Besuch beim Zahnarzt herum. drücken, zur Nachahmung empfehlen möchte.

Jugendpreis Deutscher   Erzähler. Um den Jugendpreis Deutscher  Erzähler, der dem Verbande Deutscher   Erzähler von der Deutschen  Buchgemeinschaft Berlin   alljährlich in Höhe von 10 000 Mart gestiftet und der im Einvernehmen mit dem preußischen Kultus minifterium erteilt mirb, haben fich für das legte Ausschreiben 150 Schriftsteller unter dem 40. Lebensjahre beworben. Das Breis gericht hat den Preis an Anton Gabde in Koblenz- Oberwerth für seinen Roman Jm Schatten des Schidjals" erteilt,

des

Ruffisches Gaftsplet Im Juli wird eine Gruppe von Schauspielern Moskauertünstlertheaters mit Statfchalow an der Spize in Berlin   eintreffen, wo eine Aufführung der legten Inszenierung des Theaters. Au erftebung von Zoltoi, vorgesehen ist.

Die Staatlichen Museen sind am Pfingitsonnabend von 9-13 Uhr für den Besuch geöffnet.