Stiflegungen und Ueberstunden.
Ferienraub mit Kuchen, Schlagsahne und warme Würstchen.
Die Unternehmer der Berliner Schuhindustrie unter| nehmen auf ihre Arbeiter einen Großangriff. Vor dem Pfingstfest ist in den Betrieben der Schuhindustrie im allgemeinen die Beschäftigung am günstigsten. Trotzdem in diesem Jahre in dieser Konjunkturzeit noch 3000 Schuhmacher erwerbslos find, fordern die Unternehmer le berstunden, statt die erforderlichen Neueinstellungen vorzunehmen. In einigen Betrieben ist Sonnabendnachmittags und auch Sonntags gearbeitet worden, ja, auch Arbeit am Himmelfahrtstag wurde verlangt. Dabei hängen sich die Unternehmer ein soziales Mäntelchen um, indem sie den Arbeitswilligen Bier, Würstchen, Kuchen und Schlagsahne [ pendieren.
Jur selben Zeit, wo Ueberstunden gefordert werden, reichen die Unternehmer Stillegungsanträge ein,
weil angeblich nach dem Fest keine Arbeit mehr sei. Nach dem Bericht des Vorfizenden Hör finden die Unternehmer mit ihren Argumenten st är fste Unterstüßung beim Oberpräsi. dium, während die sachlichen Einwände der Gewerkschaften nie beachtet werden. Insgesamt sollen etwa ein Viertel der Betriebe überwiegend still gelegt werden. Bon 6 Betrieben mit 840 2rbeitern, die in der Vorwoche Stillegungsverhandlungen hatten, sollen 720 Arbeiter entlassen werden.
Kurz nach Pfingsten wird der größte Teil der Berliner Schuhmacher arbeitslos fein.
Die Stillegungen erweisen sich als ein Ferienraub größten Stils. Nach dem Reichstarif der Schuhindustrie setzt Der Unternehmer nach Anhörung des Betriebsrats die tariflichen Ferien fest. Die Arbeiter, die in den letzten vier Wochen vor Beginn der Ferien entlassen werden, haben Anspruch auf Ferienleistung. Die beantragten Stillegungen werden nun vor diesem Stichtag durch geführt, so daß ein großer Teil der Arbeiter, die den Ferienanspruch
fast erworben haben, um ihre Ferien kommen. Die Unternehmer sparen dabei das Feriengeld, das sie ja zweifellos im Laufe des Jahres in ihre Verlaufspreise bereits einfaltuliert hatten. Die Stilllegungen bedeuten also nicht mur einen Berlust der Ferien für die Arbeiter, fie sind gleichzeitig
eine ungerechtfertigte Bereicherung der Unternehmer. In der Aussprache in der Funktionärfonferenz der Schuhmacher führten selbst Kommunisten diesen Angriff der Unternehmer auf die Tatsache der erfolgten Spaltung zurück. Die von der KPD. durch geführte Spaltung der Berliner Schuhmacher hat die Widerstands kraft der Mitglieder gelähmt. Auch im Betrieb Leiser, der von dem fommunistischen Verband beherrscht wird, wurden Ueberstunden gemacht. Der ,, revolutionäre " Rampf spielt sich in diesem Betriebe so ab, daß den freige wertschaftlichen Kollegen die Arbeit versaut wird, damit diese vom Betriebsinhaber entlassen werden bzw. im Benfum nicht mitkommen. Die von dem Oppositionsverband gestellten Lohnforderungen im Betrieb wurden zurüdgezogen, nachdem die Firma mehr Arbeit verlangte. Wir haben im Vorwärts" oft genug die Zahlstellenleitung der Berliner Schuhmacher auf
die Folgen ihrer fommunistischen Politik aufmerksam gemacht. Der Angriff der Unternehmer in diesem Jahre nach der Spaltung zeigt, daß nur Busammenhalt und Einheit der Berliner Schuhmacher gewerkschaftliche Erfolge verbürgt.
Das Verhalten der Unternehmer ist standalös. Für das Ber: halten der Aufsichtsbehörden fehlt uns jede Bezeichnung. Sie steht im direkten Widerspruch zu den Rundschreiben des Reichsarbeitsministers und des preußischen Handelsministers betreffend Genehmigung von Ueberstunden. Wir erwarten, daß die Angelegenheit einer Nachprüfung unterzogen wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Kein Ausnahmegefeß für Festbefoldete!| denn der Borstand der Reichsanstalt verweigert den Arbeitsämtern
Notopfer aller Leistungsfähigen.
Der Geschäftsausschuß des Beamtenbeirats des Gesamtverbandes
die Mittel zur Einstellung von Hilfskräften, so versteht es sich von selbst, daß die Genehmigung von Ueberstunden an bestimmte Voraussetzungen gebunden sein müsse Niemand, außer den Arbeitslosen selbst, fann aber ein größeres Interesse haben an
der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und der Entlastung der Arbeitsnachweiſe, als gerade die Arbeitsämter.
Warenverkehrs fordert die Beamtenschaft seines Organisationsgebietes auf, in Ausführung des Beschlusses des erweiterten Bundesvorstandes des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes vom 28. Mai 1930 gemeinsam mit den örtlichen, bezirklichen, provinziellen und Landeskörperschaften des ADB., den Abwehrkampf gegen die reaktionären beamtenpolitischen Pläne des Reichsfinanzministeriums aufzunehmen.
Der Abwehrkampf richtet sich gegen die Absichten des Reichsfinanzministeriums durch ein Ausgabensenkungsgeseh, einen Ab bau
der örtlichen Sonderzufchläge, eine weitere Kürzung
des Urlaubs, eine Kürzung der Pensionen und Bartegelder, eine Erhöhung der Altersgrenze vor: zunehmen, sowie die Entlassung weiblicher Beamter bei ihrer Berheiratung, die Nichtanrechnung der Warteftandszeit auf das Bensionsdienstalter vorzufchreiben und ein allgemeines Befoldungssperrgesez für Länder, Gemeinde und Körperschaftsbeamte zu erlaffen.
Die einseitige Interessenpolitik der jetzigen Reichsregierung zugunsten fapitalistischer und großagrarischer Kreise ist nicht geeignet, die Notlage auf dem Arbeitsmarkt und das Elend der Arbeitslosen zu lindern. Anstatt eine Heranziehung der Leistungsfähigen zur Milderung der Not der Bedürftigen, wird eine Sonderbesteuerung in Form eines Notopfers propagiert, die ausschließlich die Beamten und Festbefoldeten belastet. Diese Absicht wird als eine fraffe Ungerechtigkeit auf das entschiedenste zurückgewiesen.
Die im Gesamtverband organisierte Beamtenschaft ist gewillt, bei der Aufbringung der zur Linderung der Not der arbeitenden Schichten erforderlichen Mittel im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit mitzumirten. Voraussetzung dafür ist, daß alle leistungsfähigen Kreise in gerechter Weise herangezogen werden. Sie muß es ablehnen, Lasten zu übernehmen, die ungerecht sind und eine weitere Erschütterung ihrer Existenz bedeuten und fühlt sich einig im Abwehrkampf mit der gesamten freigewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestelltenschaft.
Natürlich!
Die Unternehmer verlangen verbindlichen Lohnabbau. Die Unternehmer der nordwestlichen Schwereisenindustrie haben beim Relchsarbeitsminister Verbindlichkeitserklärung des Deynhauser Schiedsspruchs beantragt. Die Verhandlungen hierüber beginnen am Donnerstagnachmittag.
Arbeitsämier und Weberffunden.
Das böse Beispiel im eigenen Hause. Der Zentralverband der Angestellten schreibt uns: In der Nr. 252 des ,, Vorwärts" wird der Gedanke erörtert, das Recht, le berstunden über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus zu genehmigen, von den bisher dazu beauftragten Gewerbeaufsichtsämtern auf die Arbeitsämter zu übertragen. Maß gebend dabei ist die Erwägung, daß bei den letzteren eine viel eingehendere Kenntnis des Arbeitsmarktes vorhanden ist, so daß auch dieser wesentliche Gesichtspunkt bei Anträgen auf Arbeitszeit verlängerung seine gebührende Berücksichtigung finden fann.
Es ist zweifellos richtig, daß die fachliche Eignung der Arbeitsämter hierfür nicht bestritten werden fann. Die Arbeitsämter find sicherlich in hohem Maße berufen, die Arbeitsmarktlage auch von dieser Seite her zu beeinflussen. Es ist jedoch hierbei auch die gewissermaßen fubjeftive Eignung in Betracht zu ziehen. Von den 361 Arbeitsamtsvorsitzenden hat seit Bestehen der Reichs. anstalt die überwiegende Mehrheit im eigenen Betriebe leberstunden in einem erheblich, oft ungefeßlichen Ausmaße angeordnet oder geduldet. Es muß deshalb bedenklich ftimmen, wenn den Arbeitsämtern das Genehmigungsrecht für leberstunden auch in anderen Betrieben übertragen werden sollte."
Die Bedenken des 3d2. sind gewiß nicht unbegründet. Aber abgesehen davon, daß die Arbeitsämter Ueberstunden machen, weii sonst die Arbeitslosenversicherung einfach zusammenbrechen würde,
Sie werden von Arbeitslosen belagert und werden naturgemäß jede Gelegenheit ergreifen, um Arbeitslose, sei es auch nur vorüber gehend, in Arbeit zu bringen. Deshalb dürfte auch der Druck dieser Tatsachen stärker sein, als die inneren Hemmungen, auf die der 3dA. hinweist.
Generalangriff auf die Löhne.
Auch den Tegtilarbeitern ſollen die Löhne gekürzt werden.
Der Gesamtverband der Vereinigten Arbeitgeberverbände im Obererzgebirge hat den Mantel- und Lohntarifvertrag für die Obererggebirgische Tegtiltndustrie gefündigt. Der Arbeitgeberverband will mit der Taristündigung einen Lohnabba u erzielen.
Bauflempner gegen Affordarbeit.
Einstimmige Ablehnung des Schiedsspruchs.
Im Lohn- und Manteltarifftreit der Berliner Bauflempner ist vom Schlichtungsausschuß ein ähnlicher Schiedsspruch gefällt worten wie für die Rohrleger und Helfer. Für die Bauflempner war die Situation bei Beginn der Tarifverhandlungen noch un= günstiger als für die Rohrleger, da ihr Manteltaris von den Unternehmern, der Lohntarif allein von den Arbeitern ge fündigt worden war. Die Unternehmer hatten den Unterhändlern der Bauflempner eine reichhaltige Must erfollettion von Ber. schlechterungsanträgen unterbreitet.
Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses, ist ein getreues Spiegelbild der augenblicklichen Arbeitsmarktlage. Er lehnt zwar die meisten Verschlechterungsanträge der Unternehmer ab, fommt aber auch den Forderungen der Bauflempner fast gar nicht entgegen. Während er u. a. den Arbeitern, die zwei Jahre in einem Betrieb
Wohlfahrtsunterstützung erbaften ober von ber Erwerbslosenhilfe ber Stadt Berlin notdürftig über Baffer gehalten werden. Rund ein Drittel der arbeitslosen Berliner Mufiter betommt also von feiner Seite auch nur einen Pfennig Unterstützung.
Und während hier schaffensfreudige Menschen nicht mehr ein noch aus wissen, gastieren ungestört monate- und jahrelang Ausländerkapellen in Berlin und im Reich, spielen Beamte und Dilettanten im Nebenberuf und nehmen Reichswehrta pellen den Zivilberufsmufitern die Arbeit weg. Es bestehen zwar Reichsrichtlinien, wonach Beamte zum Musizieren die Genehmigung des Arbeitsamtes haben müssen. Aber trotz dieser Richtlinien gehen Reichs- und Staatsbeamte nach wie vor abends und Sonntags gegen Entgelt spielen. Werden sie wirklich dabei ertappt, daß sie ohne Genehmigung des Arbeitsamtes musizieren, dann heißt es, sie spielen unentgeltlich und die vorgesetzten Dienstbehörden glauben das! Alle Beschwerden über das Spielen der Reichswehrkapellen werden vom Reichswehrministerium in einer nichtssagenden Art beantwortet, die jedes soziale Berständnis im Reichswehrministerium vermissen läßt.
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Das furchtbare Elend der Berufsmusikerschaft wurde von dem Borstandsmitglied des Deutschen Musikerverbandes, Genossen Gallas, gestern in einer öffentlichen Musikerversammlung behandelt, die aber leider nicht den würdigen Verlauf nahm, der einer solchen Veranstaltung geziemt. Ein Stoßtrupp von Natio nalsozialisten, und zwar größtenteils Berufsfremde, versuchte in dieser Kundgebung unter Führung des nationalsozialiftischen Stadtverordneten Engel in flegelhafter Weise Propa ganda für diese Partei der Messerhelden zu madyen. Die Nazis find zwar auch hier nur die gelehrigen Schüler der Moskowiter, doch werden sie sehr schnell erfahren, daß die Gewerkschaften, die mit dem sind moskowitischen Terror fertig geworden sind, fein Boden für nationalsozialistische Zellenbildung. Trotz des Pfeifens und Johlens dieser Flegel, die in der Versammlung mur eine melten Arbeitslosen in einer Entschließung zum Ausdruck, daß sie frafeelende fleine Minderheit bildeten, brachten die verſam
den Deutschen Musikerverband beauftragen, mit allem Nachdruck für die Einführung des Meldezwanges im Musikergewerbe sowie dafür einzutreten, daß den Kontrolleuren des Arbeitsnachweises der Musiker die Machtbefugnis eingeräumt wird, die von Schwarzarbeitern und Doppelverdienern besetzten Arbeitsstellen freizumachen.
Gedämpfter Trommelflang.
Bei den„ oppofitionellen" Buchdruckern.
Die„ Rote Fahne " berichtet am 4. Juni über die Bezirksversamm
lungen des Buchdruckerverbandes, die sich mit dem bevorstehenden Ausschluß des Maschinensegers Mahlo beschäftigten. Nur in zwei Bezirken von elf wurden Resolutionen der Opposition" angenommen. Die Niederlage der KPD. ist damit besiegelt.
Der schlechte Bersammlungsbesuch wird in der Roten Fahne" im Fettdruck wie folgt begründet:„ In allen Versammlungen zeigte sich, daß sogar ein Teil der sozialdemokratischen Kollegen den Terror des Verbandsvorstandes ablehnt und in den Versammlungen
fehlte:
Also: Obwohl die Sozialdemokraten fehlten, wurde in sieben Bezirken folgende Resolution angenommen: Die Bezirksversammlung billigt die Maßnahmen der Verbandsinstanzen im Falle Mahlo". Also den Ausschluß m
Daß sich aber die Opposition" der eigenen Mitläufer schämt, ist wohl selten vorgekommen. Die Rote Fahne" schreibt: Im 3. Bezirk übte der Sozialfaschist Tilgner als Versammlungsleiter Zensur aus und brachte die Resolution der revolutionären Gemertschaftsopposition nicht zur Abstimmung. Eine von einem andern Kollegen eingereichte Resolution... wurde dann mit Mehrheit angenommen."
Der ,, andere" Kollege war der Oppositionelle" Urbahns, der dem Verbande schon seit dem 17. November 1929 angehört. Als Urbahns für die„ oppositionelle" Resolution sprach, wurde er von dem Versammlungsleiter Alfred Schulze unterbrochen und ihm gesagt, daß der Bezirksvorstand über Resolutionen, die Beleidigungen der Verbandsinstanzen enthalten, nicht abstimmen lasse. Prompt ließ Urbahns die„ oppositionelle" Resolution fallen und erklärte eine andere einzubringen. Alle Giftzähne" gegen die Gewerkschaftsbürokraten" waren ausgebrochen.
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Wir gönnen der„ Opposition" auch ferner Urbahns, der jetzt schon fünf Monate den Buchdrucker mimt. Der Buchdruckerverband bedarf der Belehrungen des Schulmeisters Urbahns nicht.
tätig sind, einen Tag mehr Urlaub als bisher zubilligt, und für Turm Abstieg der KPD. in den Gewerkschaften
und Hochbauten über sechs Stockwerte einen Zuschlag von 2 Proz. auf den Tariflohn porsieht, hebt er 3. B. die wichtige Tarifbestimmung auf, wonach fämtliche Arbeiten im 3eitlohn ausgeführt werden müssen. Durch die Beseitigung dieser Tarifbestimmung wird für die Einführung der Akkordarbeit die Bahn fret gemacht. Die Forderung auf eine zeitgemäße Verkürzung der Ar. beitszeit lehnt der Schiedsspruch glatt ab. Er spricht meiter die unveränderte Verlängerung des Lohnabkommens bis zum 31. März 1931 aus und weist damit die Forderung auf Lohnerhöhung eben falls ab. Allerdings bedeutet die klarere Fassung einiger Tarifbestimmungen bis zu einem gewissen Grade auch eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Zuschlag. Der Manteltarif foll bis zum 31. März 1932 gelten.
Die im Metallarbeiterverband organisierten Bauflempner lehnten gestern abend in ihrer Branchenversammlung den Schiedsspruch genau wie die Rohrleger einstimmig ab. Sie beauftragten die Organifation, vor dem Schlichter von Groß- Berlin zu versuchen, den Schiedsspruch in einem für sie günstigeren Sinne abzuändern. Den Hauptgrund für die Ablehnung bildete die Streichung der Zwangsbestim mung über die Lohnarbeit, wodurch den Unternehmern die 2tford arbeit freigegeben wird, wegen deren Beseitigung die Berliner BauKlempner 1909 einen neunwöchigen Streit und 1911 einen elfwöchigen Streit führten
Borstoß der Nazis.
Die Mufiter geigen ihnen heim.
Zu den schaffenden Menschen, die schon seit längerer Zeit schwer um ihre Existenz ringen, gehören zweifellos die Musiker. Von Jahr zu Jahr ist ihr Wirkungsfreis enger geworden. Schallplatte, Rundfunk und neuerdings der Tonfilm haben Tausende von Berufsmufilern zu berufsüblich Arbeitslosen gemacht, die mit Gelegenheitsgeschäften ein fümmerliches Dasein fristen und das Jahrhundert verwünschen, das auch ihre Kunst technisiert.
Welches unsägliche Elend spricht aus den Zahlen, die die Statistiken der Arbeitsnachweise über die Musiker oder die Verbandsstatistiken enthalten! Allein in Berlin sind zur Zeit 2400 Mufifer arbeitslos, von denen aber mur 1528 Arbeitslosen-, Krisen- oder
Chemnih, 4. Juni( Eigenbericht).
In der am Dienstag in Chemnitz abgehaltenen Vertrauensmännerversammlung der Verwaltungsstelle Chemnitz des Deutschen Metallarbeiterverbandes erlitten die Kommunisten bei der Aufstellung der Kandidatenlisten für die Delegiertenwahlen zum Verbandstag des DMV. eine Niederlage, die man geradezu als fata. strophal bezeichnen muß. Während sich auf die Vorschläge der sozialdemokatischen Mitglieder 157 bis 173 Stimmen vereinigten, er hielten die oppositionellen" Vorschläge nur 29 Stimmen. Das Abstimmungsergebnis beweist, daß die Kommunisten, die einstmals in der Berwaltungsstelle Chemnitz des DMB. die Mehrheit hatten, heute bei den Chemnitzer Metallarbeitern teine Rolle mehr spielen.
Freie Gewerffchafts Jugend Berlin Heute, Donnerstag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Köpenid: Jugendheim Grünauer Str. 5. Beimbesprechung. Den Reft des Abends verbringen wir im Freien. burger Str. 2. Gesundbrunnen : Jugendheim Rote Schule, GotenHeimbesprechung. Cübosten: Gruppenheim Reichenberger Straße 6( Feuerwehrhaus). Heimbesprechung. Verbandsbuch kontrolle. Wir Tefen aus dem Buch Jd lach man Aft". Tempelhof : Gruppenheim Lnzeum Germaniastr. 4-6. Heimbesprechung. Kampflieder. Moabit : Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Heimbesprechung. Liederabend. Neu- Lichtenberg : Jugendheim Gunterstr. 44. Vortrag: Aufbau, Amed und Biel der FGJ." Lichtenberg : Jugendheim Hauff an der Leffingftraße. Bortrag: Sinn und Wert des Wanderns". Treptow und Bekleidungsarbeiter- Jugend: Spielen auf der Treptower Spielwiese.
Jucendaruppe des Peniralterbandes der Anaeftellten
Seute, Tonnerstag, find folgende Beranstaltungen: Panlow- Rieber schönhausen: Jugendheim Görschstr. 14( großes Zimmer). Bunter Abend. Treptow : Jugendheim der Schule Wildenbruchstr. 53( Bugang von der Grack straße). Vortrag: Sandel und Industrie in Spanien ". Schöneberg : Jugend
heim Hauptstr. 15"( Sofgebäude, Thüringenzimmer). Vortrag:" Religion und
Wissenschaft wie stehen sie zueinander?" Referent Dr. Mar Schütte. Bon 19-20 Uhr Arbeitsgemeinschaft in Englisch . Spiel und Sport: Ab 19 Uhr im Boltepart Rehberge; ab 18 Uhr auf dem Sportplak Bremer Straße( Nordwest); ab 19 Uhr auf dem Sportplaz Olbersstraße( Charlottenburg ).
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer : Wirtschaft: G. Klingelhäfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton: R. S. Döscher: Lokales und Sonstiges rik Raritädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m b. S. Berlin Druck: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin SW 68, Lindenstraße 3 Hierzu 2 Beilagen und Frauenstimme".