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Mehrheit vom Bundestag befchloffen worden. Es wurde beschlossen, auch weiter den Bundesvereinen das Spiel mit solchen Reichsbanner- Sportabteilungen zu gestatten, die Mitglieder des Arbeiter- Turn- und Sportbundes find. Schließlich ist Beteiligung an den Veranstaltungen des Staates und der Gemeinden beschlossen worden unter Be­tonung des Bundesstandpunkts, daß keinerlei Gemeinsamkeit mit bürgerlichen Sportverbänden, weder in Vorführungen noch in Kursen eintretn darf. Berichte aus verschiedenen Bezirken, aber auch der Anblick der prachtvollen Gymnastik­vorführungen der Bezirksschule Köln des Bundes am Eröffnungsabend wie die Auffahrten der Arbeiterwasser­Sportler von Bonn und Köln , die das Schiff mit den Dele­gierten bei der Rückkehr von Königswinter und dem Drachen fels begrüßten, haben wieder einmal gezeigt, daß die Arbeiter sportler mit ihren Leistungen sich nicht zu verstecken brauchen. Die einstimmige Annahme des neuen Statuts und ebenso ein­ftimmige Wiederwahl des Bundesvorstandes haben die volle Einigkeit des Bundes befundet.

Deutsch - polnischer Notenwechsel.

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Wegen Neuhöfen.

Republikanerjugend in Magdeburg

" Der Staat will eine kämpfende, feine raufende Jugend."

A. S. Magdeburg . 9. Juni. ( Eigenbericht.)

Otto Hörsing

Das Bundestreffen der Jungbannengruppen des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold in Magdeburg hat bei einer Maffenbeteiligung von Reichsbannerfameraden und der Magdeburger Bevölkerung einen glänzenden Berlauf genommen. Die Kameraden waren zum größten Teil bereits am Sonnabend in Magdeburg eingetroffen, aber auch am Sonntag vormittag rollten immer noch lange Lastwagenkolonnen aus allen Gaubezirken an. Fanfaren fignal und Trommelwirbel rief am Vormittag zu den Sammelnehmern neues Vertrauen, erhöhte Beschäftigung, Berdienst und plätzen. Im geschlossenen Zuge marschierten die Kameraden zur plätzen. Im geschlossenen Zuge marschierten die Kameraden zur Stadthalle. Die Jugend aller republikanischen Bar teien und auch die Gewertschaftsjugend hatte zum Besuch dieser Veranstaltung aufgerufen.

Die republikanische Jugend steht zusammen",

bas tlang aus allen Reden, sowohl aus der des Führers der fozialistischen Arbeiterjugend als auch der bes Führers der tatholischen Binothorst- Bünde heraus. Zuerst stand der preu­Bische Unterrichtsminister Grimme am Rednerpult und wies der republikanischen Jugend den Weg. Er führte aus:

Der inzwischen veröffentlichte, broschürenhaft ausgewachsene Bericht der polnischen Bertreter in der Neuhöfener Untersuchungs tommission bemüht sich, nachzuweisen, daß Fube deutscher Lock­Spigel gewesen sei, polnische Grenzsoldaten die Grenze nicht über­Echte Jugend will Freiheit der Entwidlung, und weil das treten hätten, die von den Polen zuerst behaupteten, aber von Wert von Weimar in dieser Freiheit gegründet tft, tann echte der deutschen wie von der polnischen Untersuchung als blutlos Jugend gar nicht anders, als im Staat mitzuarbeiten, ertlärten, Blutspuren" ebenso wie die vorgefundenen Patronen- und es muß für sie die Frage, ob man nicht das Bolt mehr letten hülsen und die Geschoßeindrüde an der Paßbuche Fälschungen müsse als die Staatsform, in die Frage münden, ob uns ein Volk feien! Wie die Reichsregierung auf Grund des deutschen Gul mündig gesprochener Staatsbürger nicht lieber fein muß als ein unter Vormundschaft gehaltenes Werkzeug einer Klaffe. Wenn die achtens, so hat auch die polnische auf Grund ihres Bertreterberichtsradikale Jugend das mündige Bolt wollte, dann würde sie selbst

eine Protest note der anderen Regierung zugestellt, worin gegen Grenzverlegung, Spigelei usw. protestiert wird.

Die Ermordung v. Baligands.

Der geiftesfranke Mörder soll bors Kriegsgericht. Liffabon, 9. Junt.( Eigenbericht.)

Die Ueberrefte bes ermordeten deutschen Gesandten v. Baligand wurden am Montag in Gegenwart des Präsidenten der Republik unter großen militärischen Ehren auf den deutschen Friedhof in Lissabon gebracht. Die Ueberführung der Leiche nach Deutschland erfolgt am Donnerstag auf dem Kreuzer Königsberg". Das Schiff soll am Sonnabend in Bremerhaven eintreffen.

Der Mörder wird in den nächsten Tagen von einem portugie­sischen Kriegsgericht abgeurteilt werden.

Peshawar vom Feind entsetzt.

Schwere Kämpfe in Nordwestindien.

ablaffen vom Kampf mit Revolver und Gummifnüppel. Fast aber sieht es doch so aus in den radifalen Berbänden, als hätten sie die Parole: Spürst du, daß dir Gedanken fehlen, dann stell dich mit dem Schlagring ein.

Der Staat will eine kämpfende, aber nicht eine raufende Jugend.

Rampf ist nicht Messerstecheret, und Meffer. stecherei ist fein Beweis von Starte. Sum Meffer greift der Schwächling. Die Reichsbannerjugend eint der Glaube, daß nichts auf der Welt einer Idee zum Siege verhelfen fann, als allein die Ueberzeugungstraft, die ihr innewohnt, und sie teilt sich nicht in dem Aberglauben der radikalen Jugend, daß die Gewalt der Muskeln höher steht als unsere Achtung vor der Majestät des Rechts. Reichsbannerjugend, ihr feid die Garde dieser Majestät des Rechts. Wenn ihr das freie Bolt im freien Staat auch für die Zukunft wollt, dann schüßt die Freiheit und das Recht und werdet niemals Deserteure dieser Ideale der deutschen Republik."

appellierte vor diesen Massen an die republikanischen Parteien, mit aller Macht an den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu gehen. Wir haben heute", jo betonte er ,,, eine Regierung, die die wirk­liche Rot bes Bolles nicht fehen tann oder nicht sehen will, und deren Vorschläge zur Behebung der Wirtschaftsnot völlig ungeeignet find. Zusammenfassend forderte Hörfing die Schaffung des Einheitsstaates, ameitens einen wirt schaftspolitischen Plan, der allen Kreisen, Arbeitgebern und Arbeit­tolonisierung der Land- und Forstwirtschaft. Er schloß mit der Brot gibt, Umbau der Steuern und Zölle, planmäßige Um­Barnung, Barlament und Demokratie nicht weiter Schaden leiden zu lassen, sonst würde das Fundament zerstört, auf dem wir stehen. Die joziale demokratische Republik bleibt unser Ziel!"

Auf dem Marsch zum Reichsbannerstadion marschierten die Rameraden durch die Breitestraße an ihrem Bundesvorsitzenden, dem Reichstagspräsidenten Paul Löbe und dem Führer des Schußbundes Julius Deutsch vorbei, Nach den Kolonnen der Jugend marschierte die Abordnung des Desterreichischen Schutz­beiden Seiten umjäumten, begeistert gefeiert wird. Den Abschluß bundes, die wie immer von den Tausenden, die die Straßen zu dieser Veranstaltung bildete die Auffahrt des Reichsverbandes republikanischer Motorradfahrer.

Im Stadion wurde am Nachmittag ein Boitsfest durch­geführt, das den stärksten Besuch aller Veranstaltungen aufzuweisen hatte. Schäßungsweise haben an dieser Feier

über 150 000 Menschen feilgenommen.

Auf den Kampfbahnen und im Schwimmbad zeigten die Schutz­portabteilungen Wettkämpfe und sportliche Vorführungen. Auch die Berliner Sanitätsabteilung führte Rettungsarbeiten vor. Bei Einbruch der Dunkelheit rief der Lautsprecher die Massen zur Kampfbahn. Die Anschlußtundgebung im Rahmen einer Abenbfeier begann mit einer Rede des preußischen Ministers des Innern, Dr. Waentig, der seine Freude darüber aussprach, daß die Reichsbannerjugend in den Mittelpunkt ihrer Beranstaltungen eine Anschlußtundgebung gestellt habe. Verfassungsfragen sind Machtfragen. Darum haben wir uns daran gemacht, im Reichs­banner eine Organisation zu schaffen, die von Tag zu Tag unseren Gegnern, aber auch unseren Bauen und Kühlen mehr als es Worte tönnen, zeigt, daß die Berfassung, daß die Wünsche der Republikaner eine Macht sind, die anschwillt von Tag zu Tag. Die Aufgabe der Demokratie ist es, die Bereinheitlichung Deutschlands zu vollenden. Wir wollen feine Grenzen zwischen den Angehörigen einer Kultur und Sprache. Wir wollen ein einheitliches Deutschland , das sich selbst regiert. Die heutige Kundgebung soll dieses Gelöbnis tiefer und fester in unsere Herzen einprägen. Ein freies und geeinigtes Großdeutschland ist unser Biel ." unfer Ziel. Der Führer des Defterreichischen Schutzbundes, Julius Deutsch ,

Sprach die Hoffnung aus, daß nicht mur en meihevollen Stunden vom Anschluß geredet wird, sondern auch die Tat folgt. Mit er­dem Forum der deutschen Demokratie die öfferreichischen Halb- und Ganzfafchiften, die fich in der Heimwehr tummeln, des Verrats an dem Anschluß Desterreichs an Deutschlands an."

Bombay, 9. Juni. ( Eigenbericht.) Nach ihm spricht Ernst Lemmer für den Reichsbund der Jung- hobener Stimme rief er dann über den Plaz: 3ch tiage hier vor demokraten, der die Jugend aufruft, nicht nur gegen den Die Lage an der indischen Nordwestgrenze bessert sich staatspolitischen Gegner, sondern vor allem auch gegen die Müdig zugunsten der anglo- indischen Regierung. Die bewaffneteit und Stepsis in den eigenen Reihen anzufämpfen. Die Jugend ten, gegen Beschawar vorgedrungenen Afridis in der Zahl will nicht nur mit Klugheit und Einsicht hinter diesem Staat stehen, sondern auch mit Temperament und Leidenschaftlichkeit. bon etiva 10 000, bis atvei britische Meilen vor die Stadt gedrungen, dann schwer beschoffen, fliehen gegen die Grenzen zurück. Der Widerstand der Afridis war nur schwer zu brechen. Erst das

Eingreifen von 80 Flugzeugen, die 5000 Bomben abwarfen,

entschied den Sieg der anglo indischen Truppen. Die Stämpfe hatten vier Tage gebauert. Ueber die Zahl der Toten und Verwundeten ist nichts bekannt. Eine vier Mann starte englische Patrouille wurde tot auf einer Straße gefunden.

Der Simon- Bericht.

3m einzelnen behandelt der Bericht die Frage einer allmählich einzuführenden verantwortlichen Regierung in Indien , Die 1917 perfprochen worden ist. Das jeßige System, baß die Minister nur für einige Fragen den gewählten Körperschaften Der Provinzen verantwortlich sind, während andere Fragen den Gouverneuren vorbehalten bleiben, wird für praktisch undurch. führbar erklärt. Zur Armee wird besonders auf die

schwierige Lage an der Nordwestgrenze hingewiesen. Die Arbeit, die die Rammer der indischen Fürsten in den letzten neun Jahren geleistet hat, zeige, daß ein weiterer Fortschritt möglich fel. Aber dieser Fortschritt werde nicht groß genug sein, um den ersten Schritt zur Bildung eines allindischen Staatenbumbes tum zu fönnen. lleber die Boltsbildung in Indien wind ausgeführt:

Unfenntnis der Schrift ist eines der Hauptgründe, die das Wahlrecht einschränken. Nur 2,8 Proz. der Bevölkerung haben

das Stimmrecht.

Die Feindselig feit zwischen Hindus und Mohammedanern hat sich seit den Reformen nicht vermindert. Eine der Schwie rigkeiten bei der Bildung der provinzialen gefeßgebenden Bersamm­lungen besteht darin, einen Blan aufzustellen, der das Ueberwiegen der Mohammedaner berücksichtigt, wo es vorhanden ist, und den Mohammedanern dort, wo sie in der Minderheit sind, eine ange­meffene Bertretung sichert. In acht Provinzen sind über 43 Millionen Menschen, die den unterbrüdten aften angehören, d. h. etwa 20 Broz. der gesamten Bevölkerung Britisch- Indiens und un­gefähr 30 Broz. der Hindu- Bevölkerung. In vielen Orten find die Kinder der Unberührbaren " entweder von den Schulen aus­gefchloffen oder fie müffen abseits figen.

Der Borfigende der Gemertschaftsjugend, Walter Mafchle, ge denkt bei dem Massenaufmarsch der republifanischen Jugend an die Taufenden junger Republikaner, die durch wirtschaftliche Not verhindert sind, hier zu, befunden, baß fie gleicher Gesinnung, gleichen Billens find, bie republitanische Staatsform zu schügen.

Der Führer der Sozialistischen Arbeiterjugend, Erich Ollenhauer , spricht aus, daß die jungen Republikaner bereit find, die demokratische Republit mit allen Mitteln zu verteidigen: ber mir sehen in der Gewalt nur das Mittel der äußersten Notwehr. Unfer Rampf um den Inhalt der Republit, um ben Staat von Weimar , wie wir ihn sehen, wollen wir führen mit den geistigen Waffen."

Bum Abschluß sprach dann noch der Bundesjugendführer des Reichsbanners, Artur Pape, der das Bundestreffen gut organisiert hat und dem der starte Beifall zu einem Vertrauensvotum für seine Arbeit wurde.

Nach der Feier marschierte die Jugend auf dem Domplat auf. 800 Spielleute schlagen den Reichsbannermarsch, 500 Fahnen aller deutschen Gaue und auch die des Desterreichischen Schußbundes ziehen auf. Rund um den Blah ftand Magde burgs Bevölkerung, die auf den Feiertag verzichtend sich begeistert dem Aufmarsch der Jugend anschloß. Der Bundesvorsitzende des

Reichsbanners,

Scheinwerfer blizten auf, hunderte schwarzrotgoldene Fahnen manschierten in die Rampfarena, hunderte Fackelträger begleiteten fte. Auf der Mitte des Plages stand ein Riesenmast. Die deutschen Bändervertreter in alten Trachtentostümen und mit Standarten in den Bandesfarben gruppierten sich um diesen Maft. Ein Sprecher rief alle deutschen Bande zur Niederreißung der inner beutigen Grenzpfähle zum Einheitsstaat auf. Ueber bie Ländervertreter hinweg stieg am hohen Maft die Reichsflagge auf, das Deutschlandlied flang über den Plaz. Am Schwimmbad fnatterte das Feuerwert in die Luft,

Am zweiten Pfingstfeiertag wurden sportliche Betttämpfe aus getragen. 3m Stadttheater wurde mit der Aufführung des Kriegs dramas Die andere Seite eine Totengebentfeier abgehal ten. Rarl Bröger gelang es, die Jugend auf den tiefen Sinn bes Stüdes hinzuweisen und ihr einzuhämmern, daß Kriege nur bann unmöglich sein werden, wenn sich das Volk burch ein parlamen tarisches System die Mitbestimmung an der Staatsform fichert.

Noch einmal standen die Reichsbannertolonnen im Stadion fammen. Nach den Sportwettkämpfen sprach auf einer Schlußkund gebung der preußische Minister des Innern a. D. Grzesinski, der den Reichsbannerfameraden in trefflichen Ausführungen gegen die Natio. nalsozialisten ein gutes Material für ihre Agitation gab. Bundes porfigender Otto Hörfing ließ die Veranstaltung ausklingen in dem Gelöbnis, allzeit bereit zu sein, wenn es gilt, für die Republit zu werben und zu fechten.

Der Weg des Sozialismus.

Lebhafte Debatte in Bordeaux .

Bordeaux , 9. Juni. ( Eigenbericht.) Der erste Tag des am Sonntag in Bordeaug eröffneten Par. teitages der Sozialistischen Partei stand im Zeichen einer zum Teil recht stürmischen Debatte über die Be. diehungen zu den Raditalen.

Der Kongreß begann mit einer Generafdebatte über ben Rechenfchaftsbericht der Parteileitung. Der zum rechten Flügel der Partei zählende Abgeordnete Ramadier machte sofort einen Vorstoß, indem er fragte, ob die Partei tatsächlich die Absicht habe, mit der republikanischen Disziplin zu brechen und in den offenen Rampf gegen die Rabifalen einzutreten. Jawohl, rief 3yromsky dazwischen, denn Tardieu oder Chautemps, das ist für uns ein und dasselbe!" Dann ist auch 3yromski und Tardieu ein und dasselbe", antwortete Ramadier. Es tam zu einer Lärmszene, an der fich hauptsächlich die Tribünen beteiligten, so daß der Vorsitzende die Sigung unterbrechen mußte. In der neuen Sigung fonnte Ramabier seine Rede beenden. Ihm antwortete Léon Blum ,

Die Bewegung gegen bei Rinderheiraten und die An­beilnahme der Frauen an öffentlichen Angelegenheiten nehmen zu, ebenso die Stimmung gegen das Berbot der Berschleie rung. Ungefähr die Hälfte der indischen Mädchen sind vor voll ber sich zunächst gegen die Zumutung verwahrte, daß die Sozia endetem 15. Lebensjahre verheiratet, insgesamt mehr als zwei Mil- listische Partei vor einem Entweder Oder stehe. Entweder die lionen, und 100 000 mädchen waren vor ihrem zehnten Lebensjahre demokratische Reform oder die sozialistische Revolution, entweder So bereits Witwen! Indien fann die Stellung, nach der es in der Belt strebt, nicht erreichen, bevor seine Frauen, eine angemessene Welt strebt, nicht erreichen, bevor seine Frauen, eine angemessene Rolle als gebildete Bürgerinnen spielen. Die Kommission hebt ferner den Unterschied der Raffe, Religion, Sprache und der Sitten und Gebräuche hervor, die zwischen Burma und dem übrigen Indien besteht. Es scheint, daß die Argumente für eine Trennung Burmas von Indien auf die Kommission großen Eindruck gemacht

baben.

zialismus oder Baterland", ein solches Entweder- Oder gebe es heute nicht. Die Sozialistische Partei sei eine reformistische und eine revo­lutionäre Partei zu gleich. Sie sei ebenso unlösbar der Idee der nationalen Unabhängigkeit wie der Organisierung des internationalen Friedens verbunden. Glaube nie­des internationalen Friedens verbunden. Glaube nie. mand, daß sich der sozialistische Fortschritt außerhalb des demokrati schen Regime verwirklichen lasse! Dies fei auch die These Jaurès ' gewesen. Die von den Rabifalen gegen die Bartei er­hobenen Borwürfe feien unberechtigt. Sie feien ebenso wie die Zu mutung abzulehnen, daß die Sozialistische Bartei eines ihrer mit

3ur 14 Internationalen Arbeitskonferenz, die heute mittag er Sffnet wird, find Delegationen und Bertreter aus 51 Bändern anglieber besavouieren oder gar verurteilen solle. Die Bedingungen gemelbet bes aweiten Wahlganges feien viel zu fompliziert, als daß es ber

Sozialistischen Partei möglich wäre, sich von vornherein zu binden. Nichtsdestoweniger werde die Sozialistische Partei

im zweiten Wahlgang ftets zugunsten eines würdigen" demo­tratifchen Kandidaten zu verzichten wiffen,

auch wenn die Wahl im ersten Wahlgang scharf und erbittert gewesen fei.( Renaudel und der rechte Flüget stimmten leb haft zu) Es sei nicht wünschenswert im Interesse der Sozialisti. schen Partei, die Radikalen der von Tardieu erstrebten Stonzen­tration" näher zu bringen. Wenn die gegenwärtige Opposition der Rammer fich spalte, werde dies nur zu einem Triumph der Neat­tion führen.

Zyromski warf dem rechten Flügel vor, er habe nicht den Mut, den entscheidenden Kampf allein gegen alle rechtsftehenden Parteien aufzunehmen.

Grumbach drückte bie Hoffnung aus, daß die sozialistischen Er­folge bei den Wahlen nicht mit der Niederlage der Radikalsozialisten parallel oder auf Kosten der letzteren gehen sollen. Es dürfte tein Abgrund entstehen zwischen Radikalen und Sozialisten, da dies nur zum Borteil der Reaktion gereichen könne.

Simonnet, der neugewählte Abgeordnete von Bergerac , unt deffen Mandat der Streit zwischen Radikalen und Sozialisten geht, verlas eine Erklärung, in der er versichert, daß er auf Grund eines rein fozialistischen Brogramms und nicht irgendeines Battes mit rechtsstehenden Parteien gewählt worden sei.

In der Montagssigung warf Renaudel dem Parteivorstand vor, daß er einen Wiedereintritt des rechten Flügels in die leitenden Dr. gane der Partei verhindert habe. Er wandte sich ferner scharf gegen Byromsti, der Renaudels realpolitische Taftit verhöhnt hatte. Seine Realpolitit, fo erklärte Renaudel, ziele darauf ab,[ yftematisch die leitenden Posten des Staates zu erobern, un schließlich die gesamte Macht an sich reißen zu können.

Am Dienstag wird das Problem der nationalen Verteidigung

besprochen.