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Preis und Lohn.

Um die Ueberwindung der Wirtschaftsfrife.

Die Berhandlungen zwischen ben Spizenorganisationen der Unternehmer und der Gewerkschaften, die durch das Pfingstfest unterbrochen wurden, werden wieder aufgenommen. Die Berhand lungen drehen sich um die Ueberwindung der Birt. fchaftstrife, die als Folge der Rationalisierung und der An leihe. und Zinspolitit Schachts eingetreten ist. In Reichsverband der deutschen Industrie   und in der Bereinigung der deutschen   Arbeit. Gebernerbände ist man sich schließlich darüber flar geworden, daß die Krise nicht ohne, geschweige denn gegen die Gewerkschaften über. wunden werden tann. Daher der Versuch zur Verständigung.

Nun haben die Schlichter in Halle und Rheinland- Westfalen  geglaubt, non fich aus mittels eines Schiedsspruches die Rrise löfen zu können: fie haben einfach eine Sentung der Löhne defretiert. Der Schiedsspruch gegen die Arbeiter der Mansfeld   2.-G., der die Löhne um 10 Broz. fenten wollte, ist auch von der Mans. feld A.-G. abgelehnt worden, weil er ihr nicht weit genug ging. Sie will die Löhne um 15 Broz. senten und versucht mun durch Zwang ihren Willen durchzusehen. Der Schiesspruch von Dennhausen   senkt gleichfalls die Löhne um 10 Proz. Während aber die Mansfeld A.-G. erflärt, baß die Rupferpreise bereits derart gesunken feien, daß sie eine entsprechende Lohnsenkung vornehmen müsse, erklärten die Schwerindustriellen großmütig vor dem Schlichter, sie würden in demselben Ausmaß die Preise senten, in dem durch die Lohnfentung die Geftehungskosten gesentt würden. Darauf beeilte sich der Schlichter, den Unternehmern, eine durch schnittliche Lohnfenfung von 10 Broz. zu ermöglichen.

Ueber den volkswirtschaftlichen Wahnsinn dieser Schiebssprüche ist kein Wort zu verlieren. Die Preise der Produkte, die zum guten Teil Zwangspreise sind, gestatten den Käufern nicht, die Masse der Produkte, die unsere Industrie herzustellen imftande ist, zu faufen. Dies ist die wesentliche Ursache der fatastrophalen Arbeitslosigkeit­abgesehen von den Folgen der Schacht- Politit.

Eine Lohnfentung, auch wenn mit ihr eine entsprechende Senfung der Großhandelspreise verbunden ist, fann alle möglichen Folgen haben, sicherlich aber nicht die Stärkung der Kauftraft der Arbeiterschaft. Der Anteil am Produktionsertrag wird dadurch noch weiter zugunsten der Rapitalbefizer wie der großen Einkommen überhaupt verschoben, ganz abgesehen von den Beamten und Angestellten; vor allem aber wäre der Handel bei diesem Geschäft der große Gewinner.

Die wesentlich gestiegene Spamme zwischen Groß und Klein­handelspreisen ist oft erörtert worden; niemals ist man ihr aber ernsthaft zu Leibe gegangen. Der Unternehmer wird immer geneigt sein, die hohen Löhne" als Ursache einer Abfazstodung anzugeben. Boltswirtschaftlich handelt es sich aber darum, die Löhne mit den Breisen in Uebereinstimmung zu bringen. Und da springt in die Augen, daß nicht die Löhne, sondern bie Breife zu hoch sind.

Bon einer Bohnsentung tann also jezt, wo es sich um die Ueber­winbung der Wirtschaftstrife handelt, nicht die Rede sein. Am aller menigsten fann man durch Herausgreifen der einen oder der anderen Arbeiterlohngruppe auf das allgemeine Breisniveau regulierend ein mirten. Sicher wäre mir die Verschlechterung der Lebens. haltung der betreffenden Arbeitergruppen und was eine Ber­und was eine Ber. Schlechterung um zehn Prozent in dem mur mühselig ausbalancierten Arbeiterhaushalt bedeuten, liegt auf der Hand ficher wäre die Schaffung von wirtschaftlichen Brandherben

Hat man den Stampf in der Schwereisenindustrie vom No. vember 1928 und feine Folgen schon vergeffen? Dber genügt der Rampf bei der Mansfeld 2.-G. nicht? Wie man die Schieds. sprüche von Halle und Deynhausen auch betrachten mag, fie find politisch und wirtschaftlich verhängnisvoll und geeignet, bie Wirtschaftsfrise mur zu verfchärfen.

Ende des englischen Weberstreifs?

Beschluß der Gewerkschaften.

London  , 9. Juni.  ( Eigenbericht.) Die drei wichtigsten Webergewertschaften beschlossen, ben nun­mehr neun Wochen dauernden Weberstreit in Nordengland  gegen den Abbau der Löhne offiziell zu beenden. Unter den ein­zelnen Mitgliedern der Organisation herrscht jedoch noch Untlarheit und die Widerstände gegen den Streifabbruch find noch nicht über munden. Das Generalfomitee der englischen Gewerkschaften hatte bereits seit einigen Tagen befanntgegeben, daß es den einzelnen Settionen des Streitgebiets überlassen werden sollte, den Kampf zu beenden oder fortzusehen. Ein Teil der Arbeiter will am Dienstag die Arbeit wieder aufnehmen, der andere Teil wird in dem Streit

beharren.

Reichsbanneraufmarsch in Bayreuth.  3m Zeichen des Uniformverbotes.

Bayreuth  , 9. Jumi.( Eigenbericht.) 3um ersten Male feit dem Uniformverbot in Bayern  marschierten die Republikaner Frankens zu Pfingsten in dem vom Hakenkreuz verfolgten nationalistischen Bayreuth   auf. Rund 9000 Reichsbannerieute demonstrierten unter

großer Anteilnahme der Bevölkerung gegen den machtlüfternen Butschismus nach den Anordnungen der Polizei in Joppe, Bindjade und Müze. Der Polizeiminister hatte die örtliche Staatsgewalt um vier Hundertschaften Landespolizei verstärkt, denen aber bei der Disziplin der Republikaner   feine Gelegenheit zum Ein greifen geboten wurde. Infolge des rigoros durchgeführten Uniform verbots waren die zahlreich angemeldeten Reichsbannertameraden aus Sachfen und Thüringen   ausgeblieben, nur Berliner  Arbeiterfänger waren gekommen, die auf dem Marktplatz fonzertierten. Der Bug, in dem 5000 Reichsbannerleute mit­maridierten, wurde wiederholt von zahlreichen nationalsozia. listischen ProDotateuren belästigt, ohne daß es zu ernsten 3wischenfällen tam.

Den Auftakt bildete am Sonnabend abend ein riesiger Fadelzug, den eine Rede des Reichstagspräsidenten Säbe   abschloß. Unter stürmischem Beifall mies der Redner auf die Tatsause hin, daß das Besizbürgertum der alten Markgrafenstadt Bayreuths als Feind der Arbeiterklasse jede Beflaggung abgelehnt habe, daß dafür aber die Leute aus den Hinterhäusern und Bororten gekommen seien, um ais die wahren Träger der Republik   für den Ausbau des demokratischen Boltsstaates zu demonstrieren. Der prächtige Verlauf der Kundgebung zeigte, daß die arbeitende Bevölkerung Bayreuths treu zur Republit steht.

Schwere Autozusammenstöße.

Personenauto mit zwölf Personen umgekippt.

Im Verlaufe der beiden Felettage ereigneten fich bei dem außerordentlich starten Autoverkehr auf den

Ausfallstraßen Berlins   eine Reihe von schweren zu

sammenstoßen und Unfällen. Bier Todes. opfer sind zu beklagen, zahlreiche Berunglückte wurden mit schweren Verletzungen in die nächstgelegenen Krankenhäuser

gebracht.

Ein größers Autounglüd, bei dem zwölf Personen mehr oder minder schwere Verlegungen erlitten, trug fich auf der Friedrichshagener Chaussee dicht bei der Ort­Schaft Schöneiche   zu. Im Hause eines Fuhrunternehmers in Morgenstunden des ersten Feiertages wollte der Fuhrherr Kaltberge- Rüdersdorf wurde Hochzeit gefeiert, und in ten einen Teil seiner Gäste, die in einer benachbarten Ort­schaft wohnen, in einem großen Personenauto nach Hause bringen. Aus noch nicht geflärter Urfache geriet das Auto plötzlich zu weit auf die rechte Chauffeefeite, prallte gegen einen Baum und fippte um. 3wölf Infassen mußten in das Copenider Kreistranten haus gebracht werden, darunter auch das junge Ehepaar. Während die junge Frau mit leichteren Verlegungen davonfam, fiegt ihr Gatte noch im Krankenhaus. Sofort nach dem Unfall war der Wagen führer verschwunden- eg war der Bruder der eine drohende Haltung gegen ihn einnahm. Der junge Mann hat jungen Ehefrau weil die sich ansammelnde Menschenmenge sich aber später bei dem Landjäger in Schöneiche   gemeldet. Von Berlegungen leichterer Natur waren, entlassen werden. den 12 ins Krantenhaus eingelieferten Personen tonnten 7, beren

In den frühen Morgenstunden des ersten Pfingstfeier tages raften an der Ede Hanbjergstraße und Kaiser allee in Friedenau   zwei Autodroschten zusammen. Beide Autos wurden völlig zertrümmert. Der Fahrgast des einen Wagens, der 49jährige Monteur Johannes Schmoot aus der Südendstraße 36 in Steglitz   erlitt so schwere Kopfverlegungen, daß er auf dem Wege zur Rettungsstelle star b. Der Chauffeur desselben Autos, ein 24jähriger Walter Krüger   aus

Siegerin Sonne  .

Die Wettermacher gehören zu jenen Menschen, die es ihren Mit­menschen niemals recht machen fönnen. So werden denn in den beiden Pfingsttagen unsere Betterwissenschaftler tüchtig bemedert" worden sein, weil sie noch am Sonnabend abendschlecht Wetter prophezeiten. Und doch haben sie recht behalten. Denn was sagten sie? ,, Das flare und heitere Wetter wird ver mutlich am ersten Feiertag eine jähe Unterbrechung erfahren. Zwar ist nicht mit ausgesprochen schlechtem Wetter zu rechnen, doch ist Abkühlumg zu erwarten. Aber die Trübung wird vorübergehend sein." Aller Welt erkennbar war die deutlich spürbare Abkühlung. Nun aber die jähe Unterbrechung"! An die werden nur menige glauben. Aber auch sie hat stattgefunden. Am Sonnabendabend mar das allerprächtigste Better. Kein Wöltchen zu sehen. Sonnenunter gang felten schön. Noch am Sonntag früh um brei Uhr war ber Himmel heiter und flar. Aber um vier war alles wie verwandelt. Ein dunkelgraues Tuch war über den ganzen Himmel gezogen. Aus Besten wälzte fich schweres unheildrohendes Gewölf herauf. Wer um fene Zeit zwischen 4 unb 5 Uhr zum Himmel geschaut hat, um fich zu vergewissern, wie das Wetter zum Frühfonzert sein wird, ber wird vermutlich schwer verstinumt wieder in die Federn getrochen fein. Nach zwei Stunden, etwa gegen sechs, zeigte sich blauer Himmel, aber im Westen immer noch drohendes, sich langsam gegen die Sonne anwälzendes Gewölf. Um 8 Uhr jedoch hatte die Sonne auf der ganzen Linie gesiegt und es wurde der erste Feiertag zu jenem in milder Wärme strahlenden wunderbaren Sonnentag, als den wir alle ihn in der Erimerung behalten werden. Die erfrischende Kühle mar uns gerade recht. Aber auch am zweiten Feiertag war faum ein Wölfchen zu sehen und in vollster Harmonie ging auch er zu Ende.

Die Abwanderung aus Berlin   hatte sich in diesem Jahr bereits am Freitag und sogar schon am Donnerstag vollzogen. Radius von 300 Kilometern und sogar noch mehr sich von Berlin  Mit Motorrad, Auto und Eisenbahn hatte man in einem entfernt. Die Dst see, die Neumart, die Dftmart, Harz  , entfernt. Die Ostsee  , die Neumart, die Ostmart, Harz  , Sachlife Schweiz, Laufiger Bergland, Riesen­Thüringen, das sächsische Bergland, Erzgebirge  gebirge waren die Pfingstziele der Fernfahrer. Andere hielten Sächsische sich in dem 50- Kilometer- Radius und verbrachten den Tag in den Wäldern und an den Seen. Aber auch auf den Seen war riesiger Betrieb. Auf der Müggel, dem Tegeler See  , dem Mann­see, der breiten Havel   wimmelte es von Sportlern aller Art. Die Wasserfernfahrer aber fand man auf den Ruppiner Seen und den Seen Medienburgs, auf den Teupiger Gewässern, auf dem Wolziger und dem Scharmüzetfee und auf den feeartigen Ausbuchtungen der Havel   bis Brandenburg   und darüber hinaus.

Einen gewaltigen Ansturm hatte die, U- Bahn auszuhalten. Hier fuhren die Massen nach den westlichen Stationen; Thielplaß, vor allem aber Ontel Tom und Endstation Krumme Lante, die den Grunewaldseen so nahe gelegen ist. Straßenbahn und Auto­buffe, U- Bahn und Vorortbahnen maren mit ihrem Material, aber auch mit dem Berfonal, Fahrern und Schaffnern, an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt.

der Botsdamer Straße 14 in Südende erlitt erhebliche Verlegungen durch Glassplitter. Beide Fahrzeuge mußten abgeschleppt werden. Am Rarower Damm in Blankenburg   in der Nähe aus der Schivelbeiner Straße 48 mit seineni Motorrad in hoher Ge

der Chemischen   Werke fuhr der 23jährige Hermann Bilgermann

schwindigkeit mit einer Autodroschte zusammen. Bilger­mann wurde mit großer Bucht auf das Straßenpflaster geschleudert, mo er mit zertrümmertem Schädel tot liegen blieb. Die Beiche wurde nach dem Blankenburger Krantenhaus gebracht.

Todesopfer in der Provinz.

Am Sonnabend vor Pfingsten wurde auf der Fahrt Köppen aus Berlin  - Treptow  , Kiefholzſtr. 389, zwischen Prenz­von Berlin   nach) Pasewalt das Motorrad des Arbeiters Rudolf Iau und Bindom beim Einbiegen in die Kurve an der Bahnüber­führung durch einen nachfolgenden Personenkraft­wagen, der das Motorrad überholen wollte, angefahren und der Führer zum Sturz gebracht. Während Köppen mit einem Unterschenfelbruch davontam, erfitt seine auf dem Soziussit mit­fahrende Ehefrau eine schwere Quetschung der Wirbelsäule. Sie wurde bewußtlos ins Brenzlauer Krantenhaus gebracht. Der Kraftwagen.ist unertannt entkommen.

Auf der Chauffee zwischen Lübbenau   und Betschau 3 mei Berliner Motorradfahrer, der Arbeiter Stanto ereignete fich am Pfingstfonntagnachmittag ein schweres Unglüd. und ein gewisser Paul Nopper, dessen Tochter Charlotte und die Mutter des Stanto, die sich auf der Fahrt nach Forst befanden, fuhren mit ihren Motorrädern zusammen, als ein Auto fie überholen wollte und Stanto sich umgesehen hatte. Stanto wurde auf die Straße geschleudert und am unter die Ma­ich in e. Nopper, seine Tochter und Frau Stanto, die sich auf dem anderen Motorrad mit Beiwagen befanden, wurden ebenfalls auj die Straße geschleudert. Alle vier erlitten schwere Ber. legungen. Nopper und Frau Stanto sind ihren Ver. leßungen fpäter erlegen. Die beiden anderen wurden in das städtische Krankenhaus nach Forst übergeführt.

späten Nachmittag plöglich feinen Rod angezogen und war ohne Erklärung weggegangen. Gegen 10 Uhr fehrte er mit beschmutzten Kleidern zurück, gab aber feine Auskunft. Auch der Polizei über verweigert der Berhaftete jebe Angabe

Tragödie eines Schwergeprüften.

Ein Bater tötet sein Kind und dann sich selbst.

In den Bormittagsstunden des 1. Feiertages machten Ausflügler im Jagen 102 des Tegeler Forstes einen fchrecklichen Fund. Am Rande einer Schonung log die Ceiche eines Mannes und dicht daneben der leb­lofe Sörper eines indes. Beide Leichen wiesen Schäffe in der Schläfengegend auf.

Bie die polizeilichen Ermittelungen ergeben haben, handelt es fich um den 30jährigen Angestellten Willi Magdeburg aus der Chauffeestraße 58 und seinen 8jährigen Sohn Heinz. Dffenbar ist. mit dem Rinbe schon am Pfingstfonnabend nach Tegel   hin ausgefahren und hat dort, nachdem er den Jungen burch einen Ropffduß getötet hatte, die Waffe gegen fich selbst gerichtet. Motiv zu dem Verzweiflungsschritt wird Schwermut und Reanfheit vermutet. Vor einiger Zeit hatte der Lebensmüde seine Frau durch den Tod verloren Den Verlust fonnte er offenbar nicht überwinden. Ws nun noch ein altes Leiden dem Schwergeprüften wieder sehr zu schaffen machte, reifte in ihm der Entschluß, freiwillig aus dem Leben zu scheiden und das Kind mit in den Tod zu nehmen. Die Leichen wurden nach der Tegeler Halle gebracht.

Verirrte Kugel trifft Unschuldigen. Fahrlässigkeit eines Wächters.

Eine abirrende Kugel hat in der Nacht zum 2. Feiertag einen völlig Unbeteiligten schwer verletzt. Der Schuldige ist ein noch ziemlich junger Wächter, der offenbar beim Umgehen mit seiner Schußwaffe nicht die genügende Borsicht hat walten laffen und offenbar die Waffe nicht gefichert hatte.

zwei Mächter, darunter der 24 Jahre alte Heinrich F. aus der Am Halleschen fer standen gegen 3% Uhr morgens Weserstraße in Neukölln, im Gespräch beisammen. Sie unter­hielten sich u. a. auch über das Ueberfalltommando und deffen dem Kollegen daran etwas zu erklären. Er hatte noch nichts gefagt, Bewaffnung. F. zog plötzlich seine Dienstwaffe hervor, um da löste sich aus der Pistole, die anscheinend nicht ge­fichert war, ein Schuß. Auf der Straße war außer den beiden nur der 60 Jahre alte Milchfahrer August Thiel aus der Gasteiner Straße 13 in Wilmersdorf  , der mit seinem Gespann Milch abfuhr. Unglücklicherweise wurde er von ber Rugel in ben Obertiefer getroffen und schwer verletzt. Der Wächter F., dem Verletzten zu Hilfe, aber auch eine ganze Anzahl anderer Ber­der aufs äußerste erschroden mar, eilte mit seinem Kollegen sofort fonen fanden sich ein und nahmen gegen den Unglücksschüßen eine brohende Haltung ein. Das Ueberfallfommando, das herbeigerufen murde, hatte Mühe, den Wächter vor der Lynchjustiz zu reiten. Der Milchfahrer Thiel murde nach dem Krantenhause gebracht ift ernst.

Sittlichkeitsverbrechen an einem Kinde. und mußte bort fofort operiert werden. Sein Befinden

Der Täter in Pantow festgenommen.

Ein schweres Sittlichkeitsverbrechen wurde am 1. Jeler­

fag an einer 9 Jahre alten Schülerin in pantow verübt. Eine ganze Stadt von Flammen bedroht

Die Mutter des Kindes tam nachmittags von einem Ausgang nach Hause und fand ihre Tochter in der Wohnung nicht vor. Abends gegen 10 Uhr fam das Kind heim und zeigte ein so ver stortes Wesen, daß die Mutter gleich Unheil ahnte. Das Mädchen berichtete mun, ein Mann habe es an sich gelockt und in der Granigstraße. wo Bergnügungsbuben stehen, mit Geschenken bedacht. Dann hatte er das Mädchen in eine abgelegene Straße geführt und sich dort schwer an ihm pergangen. Nach der Beschreibung, die das Kind gub, ermittelte die Bankower Polizei bald den Täter. Es ist ein 34 Jahre alter Kellner Paul N. aus der Kaiser- Friedrich- Straße in Bantow. Er wurde noch am Abend aus seiner Arbeitsstelle herausgeholt und verhaftet.. war in einem Restaurant tätig. Wie der Wirt befundet, hatte der Kellner am

Riesenbrand in Rykjöbing.

Kopenhagen  , 8. Juni. Ein großer Teil der dänischen Hafenstadt Nykjöbing a. Falster  , die 15 000 Einwohner zählt, steht seit der Nacht zu Sonntag in Flammen. Das Feuer entstand in einem Holzlager am Safen. Infolge starten Windes dehnte fich der Brand auf die Lagerhäuser, das Geschäftsviertel und auf Wohn­häufer aus. Mehrere fornfilos, Tabat- und Zigarrenfabriken find in Mitleidenschaft gezogen worden. Es sind Werte von vielen millionen kronen durch den Brand vernichtet worden. Nach den letzten Meldungen soll die Wehr Herr de Brandes sein.