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Lichtblick im Wohnungsbau? red polis&

Lösung der Wohnungsfrage- Schlüffel zum Wiederaufstieg.

In Frankfurt   a. M. hat fürzlich eine bedeutsame Tagung staff­gefunden. Die fünf größten deutschen   Bereinigungen, die fich mit Fragen des Wohnungswesens und Woh­nungsbaues befaffen, haben erneut ihre Forderungen zur Woh­nungspolitik und zur Ankurbelung des Wohnungsbaues erhoben. Diese Bereinigungen sind der Hauptverband Deutscher Baugenossenschaften", die kommunale Bereini­gung für Wohnungswesen", der Deutsche Verein für Wohnungsreform", die Deutsche Gartenstadt­Gesellschaft und die Bereinigung Deutsches Archiv für Siedlungswesen".

Auf einer gemeinsamen, großen, öffentlichen Rundgebung, auf der als Vertreter der Reichsregierung Ministerialdirektor Dr. Wölz und als Vertreter des Deutschen Städtetages Präsident Dr. Mu­lert anwesend waren, sprach Minister Dr. Hirtjiefer über die Zukunft der Wohnungswirtschaft. Bon Bedeutung war, daß selbst Herr Hirtfiefer erflärte, eine Aufhebung der Wohnungs­3 wangswirtschaft tomme erst in Frage, wenn genügend Wohnraum zu angemessenen Preisen zur Verfügung stehe. Aber auch dann dürfe es ein schrankenloses Kündigungsrecht des Vermieters nicht wieder geben. Mit dem staatlich geförderten Wohnungsbau sei eine neue Epoche des Wohnungswesens an­gebrochen. Im übrigen war der Schluß der Ministerrede außer ordentlich optimistisch gehalten. Herr Hirtsiefer   sprach von einem Lichtblid, der sich jetzt zeige. Der Minister glaubt, daß die Ansicht einiger Finanzleute, die mit einer Verflüssigung des Geldmarktes rechnen, sich bald erfüllen und dadurch bil­figes Baugeld zu haben sein werde.

In der Diskussion, die auf der Hauptverbandstagung an den Bericht des Vorsitzenden anschloß, sprach auch der sozial­demokratische Landtagsabgeordnete, Ministerialdirettor Meyer. Er erklärte, daß in den letzten Jahren die öffent liche Leistungsfähigkeit auf dem Gebiete des Wohnungsbaues über­anstrengt worden sei. Daraus resultierten die Schwierigkeiten auf dem diesjährigen Baumarkt. Die Entlastung auf dem Kapitalmarkt bringe jetzt nur eine kleine Besserung.

Wann endlich wird der Wohnungsbau angefurbelt? Folgende Resolution wurde angenommen:

,, Der 5. Allgemeine Deutsche Bauvereinstag in Frankfurt   a. M. richtet an die Regierungen des Reichs und der Länder sowie an die gesetzgebenden Körperschaften folgende dringende Forde rungen zur Wohnungspolitik: Während sonst im Wirtschafts­leben der Produktionsprozeß ins Stocken gerät, wenn keine Nach frage nach Erzeugnissen besteht und wenn die Läger überfüllt sind, ergibt sich auf dem Gebiete der Wohnungswirtschaft das eigenartige Bild, daß troß einer außerordentlichen Nachfrage nach Wohnungen die Bauwirtschaft schwer daniederliegt. Diese Tatsache läßt darauf schließen, daß die Beschäftigungslosigkeit in der Bau­wirtschaft und verwandten oder ihr nahestehenden Wirtschafts­zweigen mit Hunderttausenden von Arbeitern und Angestellten nicht durch den natürlichen Ablauf der Wirtschaft bedingt ist, sondern auf nicht mehr zweckmäßige Maßnahmen in der Wohnungspolitik zurüd­

zuführen ist.

Eine

Der 5. Allgemeine Deutsche   Bauvereinstag fann nach wie vor in feiner Weise das Heilmittel in der Behebung der Wohnungsfrise in einem natürlichen Ausgleich von Angebot und Nachfrage erblicken. angeboder Mietpreise an das vorhandene Wohnungs wegen der Lebensnotwendigkeit der Schaffung von Wohnungen für die Allgemeinheit zur Bekämpfung von Boh= nungsnot und Arbeitslosigkeit nicht abgewartet werden. Erstes Erfordernis ist vielmehr die sofortige Ankurbelung der Wohnungsproduktion unter Anspannung aller vorhandenen Hilfsmittel. Dabei ist zu beachten, daß die Hauptnachfrage im Woh­mmgswesen auf Erstellung fieiner und mittlerer Wohnungen gerichtet ist."

Felsblock zerschmettert ein Auto.

Die drei 3nsaffen sofort getötet.

Paris  , 10. Juni,( Eigenbericht.)

In der Nähe von Cyon stürzte am Dienstag infolge eines heftigen Sturmes ein riesiger Felsblod auf eine Chauffee, über die gerade ein Auto fuhr. Die drei Jnjassen des Autos, ein£ yoner Kaufmann mit feiner Familie, wurden auf der Stelle getötet, der Chauffeur wurde schwer verlegt.

Ein Affe- Schrecken von Paris  . Er spielt, Nachtgespenst"/ Feuerwehr fann ihn nicht faffen. Paris  , 10. Juni.  ( Eigenbericht.)

Ein Teil der Pariser Feuerwehr hatte am Dienstag die seltsame Aufgabe, auf Affenjagd zu gehen. Der Affe, der Pfingsten

aus einem Tierpart entsprungen war, hat seit seiner Flucht in die Freiheit eine ganze Anzahl Untaten vollbracht.

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อา!!

Berlin   als Weltstadt

Anregung und Toitik

Der abonnierte Schlips.

Das wird also, wenn sich die Hoffnungen der Herrenausstattungs­geschäfte verwirklichen, der Schlager der nächsten und aller kommen­den Saisons werden: Das Abonnement auf Schlipse, Kragen, Hemden, Unterwäsche, Socken und alles, was zu einer Herren­ausstattung außer dem Anzug noch gehört. Damit will man Se. Majestät dem Kunden das Stottern" wieder ein bißchen ab­gewöhnen, denn wenn uns in den letzten Jahren auch oft genug versichert worden ist, daß der Kunde König sei, so ist zwischen ihm und anderen Königen doch ein kleiner Unterschied: Die lebten von ihren Völkern, man vermißte sie wirklich nicht sehr, ein Streit der Könige hätte uns alle sehr falt gelassen nach Se. Majestät dem Kunden aber schreit sein getreues Bolt und fann ohne ihn nicht Kunden aber schreit sein getreues Volt und kann ohne ihn nicht leben. Im übrigen kann man zugeben, daß die Idee was für sich hat. Es ist dem Angestellten wie dem Arbeiter jetzt zumeist nicht möglich, größere Anschaffungen auf einem Brett zu bezahlen. Während man bisher bei der üblichen Art des Kreditkaufes aber von ,, vorausgenommener Kauftraft" Anschaffungen machte, die Ver= pflichtungen nachher manchmal sehr drückend wurden, wollen die Herrenausstattungsgeschäfte nun den Modus des Abonnements ein­führen; für eine Bahlung von wöchentlich zwei Mart foll führen; für eine Bahlung von wöchentlich zwei Mart soll der Kunde im Verlauf eines Jahres eine tomplette Herrenausstattung vom Hut bis zu den Socken erhalten- insgesamt Gegenstände im Wert von 110 Mart, während er nur 104 Mart einzahlt; der höhere Wert der Gegenstände soll eine Prämie für treue Kundschaft sein. Die Sache hat einige recht ver­lodende Seiten: Man zahlt, wie gewohnt, in fleinen Raten, hat für die eingezahlten Beträge freie Wahl unter allen Waren( die ,, Musterausstattung" ist ein durchaus unverbindlicher Vorschlag); bei Arbeitslosigkeit oder sonstiger nachgewiesener Notlage aber fann das Abonnement sofort aufgehoben werden, eine Verschuldung des Käufers ist nicht möglich. Es fann auch ,, Mutter" hier für alle Familienmitglieder männlichen Geschlechts auf Geburtstagsgeschenke abonnieren, zwei Brüder fönnen gemeinschaftlich ein Abonnement nehmen die Zahl möglicher Kombinationen ist prattisch un­begrenzt.

In Amerika   geht man übrigens mit diesen Abonnements noch ein Stückchen weiter: Da bekommt der Abonnent ,, die" Krawatte und das" Hemd der Saison gleich ins Haus geschickt und bas" Hemd der Saison gleich ins Haus geschickt und es ist ihm so recht und lieb, denn der amerikanische   Geschmad ist viel mehr typifiert, und man trägt stolz die Krawatte, die alle tragen man würde sich mit einer anderen geradezu ,, old- fashioned" vorkommen, während hier wohl gerade das Recht freier Wahl dem Abonnement Freunde werben wird. In jedem Fall ist das Abonnement eine neuartige Art von Verkaufspropaganda und, genügende Sicherung des Kunden bei Kontursen usw. vorausgesetzt, eine volkswirtschaft. lich durchaus einwandfreie Angelegenheit.

Von der geistigen Nahrung.

An dieser Stelle hat einst das stolze Wort gestanden: Jeben Deutschen   jedes Buch eine Errungenschaft des Austauschverkehrs der deutschen   Bibliotheken. Mit den Zeifungen, diefer zweiten

Quelle der Belehrung und Hauptquelle für die Erkenntnis der geiftigen Struftur der deutschen   Lande, ist es nicht so gut bestellt. un fann man natürlich nicht verlangen, daß die Bibliotheken die Billionen von Zeitungsblättern aufstapeln, die alljährlich erscheinen, aber vielleicht ließen sich diese doch in den genannten Austausch­verkehr einreihen. Bon staatlichen und städtischen Ber waltungen, von Bereinigungen aller Art werden gerade Beitungen aufbewahrt, die in der Bibliothek des betreffenden Gebietes feine Sammlung finden. Die Grundlage müßte sein, daß die Austauschstelle in den Besitz eines Verzeichnisses aller Zeitungen täme, die nicht von Bibliotheken, sondern von Amtsstellen und von Vereinen gesammelt werden. Die Kosten für das einzelne Ant würden minimal sein; bei den Vereinen dürfte die Erwägung, daß auch sie einmal von der Einrichtung profitieren könnten, die kleine Mühewaltung rechtfertigen. Die Hauptkosten würden der Berliner  Austauschstelle entstehen, den Etat aber wohl nicht übermäßig be­lasten. Bei dieser Gelegenheit soll aber nicht verschwiegen werden, daß es selbst in Berlin   Vereinigungen gibt, deren ansehnlicher Bücherschatz nicht durch einen Katalog gebrauchsfähig gemacht ist. Ein bloßes Eingangsverzeichnis fann niemals einen Ratalog ersetzen. Den Leitern solcher Bibliotheken würde die neue Aufgabe wahrscheinlich willkommenen Anlaß zur gründlichen Ein­

fehr geben.

Brauchen Telephonautomaten Nachtruhe?

Wenn abends um neun Uhr die Telegrammannahmestellen ihre Schalter schließen, stehen den Berliner   Bürgern außer den in Kaffeehäusern und Bahnhöfen untergebrachten Fernſprechautomaten nur noch die neuerdings unter freudiger Begrüßung eingeführten Straßenautomatenhäuser der Reichspost zur Verfügung. Aber diese Häuschen werden von der Reichspost abgeschlossen. Weshalb? Eine entsprechende Rückfrage beim Postamt ergab, daß es geschehe, weil die Automatenhäuser angeblich sehr häufig von Obdachlosen als Unterschlupf benugt und verunreinigt würden. Ist denn das wirklich schon so oft vorgefallen. daß eine solche Maßnahme der Reichspost gerechtfertigt erscheinen dürfte? Und tann denn hiergegen nicht anders eingeschritten werden?

Ueberfälle in der Eisenbahn.

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R. G.

Die Ueberfälle auf allein im Eisenbahnabteil fizende Personen haben sich leider in der Verbrecherprapis eingebürgert. Selbst im Nahverkehr fommen solche Attentate vor. Ein wirksames Abweh:= mittel wird schwer zu finden sein die eigene Wachsamkeit wird am meisten dazu beitragen, daß solche verbrecherischen Anschläge nicht zur Ausführung tommen. Vor allem sollte der oder die Reisende sich so sehen, daß die Notbremse leicht erreichbar ist. Da der Allein­reisende ja den Plaz nach seinem Belieben wählen tann, ist die Erfüllung dieser Vorsichtsmaßregel immer möglich. Dann natürlich permeide man Gespräche es ist oft unglaublich, mit meicher Offen herzigkeit Menschen ihre persönlichen Verhältniffe offenbaren. Mit Polizeimaßnahmen allein ist diesen Verbrechern nicht das Handwert. zu legen; jeder Reisende sollte das Seinige dazu beitragen.

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Schlechte Zeiten für Pfandleihen.

Die meisten Pfänder werden nicht mehr eingelöst.

Die Basis des Geschäfts der Pfandleihen ist Ehrlichkeit auf beiden Seiten, beim Kunden sowohl wie beim Pfandleiher. Vom Standpunkt des Pfandleihegeschäfts betrachtet, müffen wir in recht unehrlichen Zeiten leben, denn das Dreifache an dem, was an Pfändern früher wieder eingelöst wurde, läßt heute das Publi­fum verfallen. Es sei als bekannt vorausgeschickt, daß dem Pfandleiher die verfallenen Fauftpfänder nicht gehören. Er ver­waltet sie nur und kann die uneingelösten Sachen erst nach zwei Monaten mit Genehmigung der Behörde öffentlich versteigern laffen.

Auch der Erlös aus der Versteigerung gehört ihm nicht; er hat nur das Recht, sein Darlehen, den Zinsbetrag und seine Un­fosten von dem Versteigerungsbetrag abzuziehen; ein etwaiger fosten von dem Versteigerungsbetrag abzuziehen; ein etwaiger die Pfänder die Höhe seiner Forderung nicht, so werden sie ihm auf Ueberschuß muß an das Wohlfahrtsamt abgeführt werden. Erreichen sein Gebot zugeschlagen. Sie sind dann erst Eigentum des Pfand­leihers. Er mag bann zusehen, wie er durch Verkauf der Sachen wieder zu seinem Gelde fommt; auf jeden Fall hat er vorläufig eine Minderung seines Kapitalfonds zu beklagen, des Geldes, mit dem er arbeiten muß. Um diesem Uebel zu steuern, haben die Berliner  Pfandleiher in der Neuen Friedrichstraße 38 eigene Ber steigerungsräume geschaffen. Sie wollen durch eine Ron­

Am Montagabend drang der Affe in ein Hotelzimmer ein, trant dort sämtliche Parfumflaschen eines Gastes aus, ver­fchlang dann einige Blätter Briefpapier und knabberte schließlich den Teppich an. Später zerschlug er einige Spiegel und Fenster scheiben. Dann suchte er das Weite. Am Dienstag früh drang er in einem anderen Hotel in das Schlafzimmer einer Dame ein, wo er ein Stück Seife aufzufreffen begann. Als die Zimmer- zentration ihres Versteigerungswesens eine Untostenminderung her. bewohnerin um Hilfe schrie, flüchtete der Affe, ließ sich auf einen Baum nieder und verzehrte dort in aller Ruhe das Stück Seife. Die Bemühungen der Feuerwehr, das Tier zu fangen, blieben bis Dienstag abend erfolglos.

Juniprogramm im Altazar. Man ist jetzt im Sommer im Altazar von dem großen Saal in den kleinen hinübergezogen und zeigt hier ein reichhaltiges Kabarettprogramm. Enah und Kash verfügen über ein fabelhaftes Können im Tanzen; man würde sie gerne auf einer Großbühne wiedersehen. Sonja Carsten, eine reizende fleine Tänzerin, zeigt Spigenfunst. Die Tänzerinnen Mary und Gibsy passen reizend zusammen. Das Matrosentrio Slavini, Joonne, Loiffet, Ballet Slawner und die Xylophon­fünstlerin Anita füllen den übrigen Teil des Programms aus und bieten mancherlei Kurzweil. Die Kapelle Pawloff spielt.

beiführen und möchten auch dem Privatpublikum Gelegenheit geben, an einer zentral gelegenen Stelle fich reger an den Versteigerungs fäufen zu beteiligen. Alles, was in Berlin   zur Börse gehört, zur Brillanten-, Goldwaren bis zur Kleiderbörse, also Orient und Okzident, trifft sich hier in den freundlichen Räumen. Die ausge. botenen Pfänder wandern von Hand zu Hand in fritischer Betrach tung. Der Ausrufer flopft so lange auf den Auslagetisch, bis auch der zweite Perlohrring wieder an der Oberfläche auftaucht. Fofen, Jadetts, Pelzmäntel und andere Garderobenstücke werden auf Neu­heit und Schneiderqualität geprüft. Mancher Käufer zieht auch paffen. Andere faufen wieder nrit einer Zielficherheit alles, was die Sachen schnell einmal über, um zu sehen, ob sie für seine Figur billig und erreichbar ist. Ganze Ballen gebrauchter Kleidungsstüde häufen sich vor ihren Füßen. Das Angebot steigt. Schon ist die im Buch eingetragene Forderung des Pfandleihers erreicht, ohne

3wischenfall fällt der Hammer. Bei anderen Stüden will das An­gebot nicht recht vorwärts gehen. Da ist Wäsche, prima neuer Damaft: zwei Betten mit Laken, der Pfandleiher hat selbst 14 M. darauf geliehen. Mindestens muß die Sache 18 M. bringen, menn 3insen und Untoften darauf geschlagen werden, doch das Angebot erreicht nur 12 M. Immer und immer wieder versucht der verzidigte Versteigerer und der Pfandleiher, der neben ihm sitt, 50 Pf. auf das Angebot draufzulegen. Es gelingt nicht. Mit 14 M. erhält der Pfandleiher den Zuschlag. Ein ganzes Warenhaus tönnte eine Pfandleihe mit diesen Pfandstücken ausstatten, auf denen es sizen bleibt. Daheim wird der Pfandleiher versuchen, die Ware freihändig in seinem Geschäft zu verkaufen. Früher waren Gehröcke und Cuts ein gangbarer Artikel, die Händler verfrachteten sie zu den Neger­heute tann man in einer Pfandleihe am Alexanderplatz   einige Stämmen. Aber die Mode in Afrika   muß sich gewandelt haben. tausend Gehröcke, das Stück mit 75 Pf., taufen, weil sie schon jahre­lang dort hängen.

Am Schluß der Versteigerung zeigt der Vorsitzende des Reichs­verbandes deutscher Pfandleiher, der zufällig seine eigene Versteige rung abhielt, die Ertragsliste. Es sind 254 Nummern zur Versteige­rung gelangt, davon lautet das jüngste Pfand noch aus dem Oktober vorigen Jahres. An Kapital waren 2741 M. zu fordern, ohne die Sinsen, Untosten der Versteigerung, Saalmiete u. a., was ungefähr noch 200 m. betrug. Der Erlös belief sich auf nur 2934 m., so daß bei allem Rechnen die Versteigerung noch mit einem Barverlust von 80 M. abschloß. Nur bei 18 Pfändern war ein kleiner leberschuß über das Muß erreicht worden, der pflichtgemäß an das Wahlfahrtsamt abgeführt wird. Es zeigte sich, daß troh vorsichtiger Beleihung die Sachen noch zu hoch beliehen waren, so daß der Pfandleiher mit fnapper Not sein Geld wieder bekam. Für 80 Pfänder fand er obendrein feinen Käufer, sie gehören nun­mehr ihm.

Es ist also durchaus teine sorgenfreie Existenz, die die Berliner  Pfandleiher führen. Viele alte, eingesessene Pfandleihen sind in ben letzten Jahren in Berlin   geplatzt", wie hier der fachtechnische Ausdrud lautet. Und das ist um so mehr zu bedauern, als gerade die Pfandleiher die Bankiers der kleinen Leute" waren, die bei allerlei Notständen gern einsprangen.

ODOL- ZAHNPASTA