Flugtag in Tempelhof  .

Auch diesmal wieder Zirfusrummet.

Hundertmard ist tot; es lebe Dimpel! Fliegen ist ja ganz schön, den richtigen Genuß aber hat man erst, wenn man sich mit den Zähnen an einem unter der Maschine befestigten Trapéz festbeißt und sich in der Luft entkleidet. Diese Leistung ist bisher weder im In- noch im Auslande übertroffen worden." Da haben wir's! Die deutschen   Zähne in der Welt voran! Wenn wir nichts zu beißen haben, beißen wir ins Trapez.

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Die flugsportlichen Darbietungen bestritt Pfingstsonntag ber Udet- Schüler Richard Kern auf einer Flamingo- Maschine; er flog sehr saubere Loopings und Rollen, stellte in 1000 Meter Höhe den Motor ab, drehte drei Loopings und zeigte einen atademischen Segelflug. Kern ist auf dem besten Wege dazu, fich das Publikum zu erobern. Claire Lange führte zwei Fallschirmabsprünge aus. Dann Rundflüge, Feuerwerf, Schluß.

200 Jahre Mt Landsberg.

Das Jubiläum einer märkischen Kleinstadt.

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Geldbeutel der Untertanen. Einmal freilich, als im dritten Schle­fischen Kriege die Russen Berlin   besetzten, ward das Dertchen durch einen turzen, aber wirksamen Besuch von Kosaken   heimgesucht. Fünfundvierzig Jahre später sind es napoleonische Kü­rassiere, die 1806 im Kriege mit Friedrich Wilhelm III. von Preußen nach den Schlachten von Jena   und Auerstädt, im Triumph­zug nach Berlin  , das Städtchen beseßen und ausrauben. 1813 reiten, mit schwarzrotgoldenen Abzeichen, die später von Königen enttäuschten Lützowschen Jäger, die Kämpfer für äußere und innere Befreiung Großdeutschlands, ein. In allen diesen Stürmen und Möten hat sich der zähe märkische Menschenschlag behauptet. Er hat seine kleine Stadt gehegt und gepflegt, und er darf deshalb stolz sein auf die siebenhundertjährige Geschichte von Alt- Landsberg  . Die Gestwagen, die nun folgen, zeigen uns das 19. Jahrhundert, in dem die Mark von feindlichen Einfällen verschont blieb. Alte gemütliche Bostkutschen sehen wir und historische Erntewagen und Handwerts geräte. Aber zukunftweisend ist der Schluß des Zuges! Hier er. scheint auf riesengroßem Wagen in getreuer Darstellung ein mär fisches Siedlungshaus aus dem Jahre 1930, hier ersteht so für den Betrachter ein Bild der neuen, friedlich vor= wärtsstrebenden Deutschen   Republit.

An der freundlichen fleinen Stienis, dem Nebenfluß| Rüstungen des Soldatenkönigs und die friderizianischen Kriege der Spree  , liegt das märkische Candstädtchen Alt- Cands- treffen im allgemeinen nur, wenn auch schwer genug, den schmalen berg, das in diesem Jahre auf ein 700jähriges Bestehen zurüdblidt. Dem Kreis Niederbarnim angegliedert, zählt es 3000 Einwohner. Es ist also nur flein  , aber seine bewegte Geschichte ist zugleich Geschichte der ganzen Mart! Sie ward lebendig in dem großen Festzug, der sich am Hauptfeiertage der Stadt am vergangenen Pfingstfonntag durch die alten holperigen Straßen Alt- Landsbergs bewegte. Man Jah die mendischen Schiffer und Jäger, die hier um das Jahr 1000 in ärm­Sichen Hütten hausten. Die ersten deutschen   Siedler famen, um im dicken märkischen Walde mit seinen Sümpfen und Seen ein Dorf zu errichten, bas den Namen Ansiedlung verdiente. Ein astanischer Markgraf stiftete ein Kloster, und die beiden Kulturträger dieser Beriode des Mittelalters, Bauer und Mönch, gingen ans Wert, um die Wälder zu roden und fruchtbare Felder zu erstellen. Wir erleben sodann im historischen Zug die Zeit der Raubritter: Der Bei Flugkunststüden tödlich verunglückt. Im Berlaufe eines zum Handwerker gewordene Bauer muß sich im friegerischen Kleid in Karlsbad   in Böhmen   veranstalteten internatio. gegen die Begelagerer des Adels schützen, und gerade die fleinen nalen Flugtages stürzte der tschechoslowakische Pilot Stabs. märtischen Städte waren es, die unter den Quizom, den Röderig hauptmann Malfomsfy bei der Ausführung afroba. und Ihenpliz schwer zu leiden hatten und nur allzu oft überfallen tischer Kunststü de mit seinem Flugzeug aus etwa 500 Meter und ausgeraubt wurden. In den Zünften, deren alte Trachten der Höhe ab. Maltomsty blieb mit schweren Berlegungen Festzug weist, erleben wir die Organisationen des Handwerks, die liegen und starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Flug- standen. Ueber die Mart stürmen dann, nicht zum wenigsten durch aus Selbſterhaltungstrieb, aus Kampf um Brot und Leben ent­tag wurde darauf abgebrochen.

Uebrigens: ist der Flughafen- Gesellschaft bekannt, daß in Berlin  Laufende von Mufitern beschäftigungslos find? Ist ihr nicht bekannt geworden, daß sich das Publikum über die auf dem Blaze gebotene mufitallsche Unterhaltung ärgerte? Bir bringen's ihr hiermit zur Kenntnis.

Selbstmord eines Berliner   Banfiers.

In seiner Wohnung in der 5 elm städter Straße 23 in Wilmersdorf   vergiftete sich der Banfier Heinrich Hirsch= feld mit Beronal. Der Lebensmüde wurde ins Augusta- Vittoria­Krantenhaus gebracht, wo er einige Zeit nach seiner Aufnahme ge­storben ist. Der Grund zur Tat ist noch unbekannt.

Erhöhter Feuerschutz in allen Warenhäusern.

Im Preußischen Volkswohifahrtsministerium sind in einem Referentenentwurf neue Bau und Feuerschußbestim mungen für Barenhäuser und Verkaufsräume des Einzelhandels ausgearbeitet worden, die die Vorschriften auf diesem Gebiet bem neuen Stande der Bautechnik und des Feuerschutzes anpassen. So wird beispielsweise generell bei Warenhausneubauten und bei größeren Umbauten eine sogenannte Sprinkler- Anlage, das heißt eine automatische Regenvorrichtung, gefordert, wie sie bereits in den großen Berliner   Warenhäusern vorhanden ist. Mit Rücksicht auf die großen Berpflichtungen und Kosten, die die neue Bau- und Feuerschußordnung den Warenhäusern und Einzel­handelsbetrieben auferlegt, hatte der Verband der Waren- und Kauf­häuser meitere Verhandlungen und Gutachten über diese Angelegen­heit verlangt. Das Boltsmohlfahrtsministerium hat aber meitere Berhandlungen nicht mehr stattfinden lassen, da es die Materie für hinreichend geklärt ansicht, und hat den Referentenentwurf dem Ministerium des Innern zur weiteren Beratung überwiesen, das für die bau- und Feuerpolizeiliche Seife der Angelegenheit zuständig

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die Schuld der Fürsten des Landes, durch drei Jahrhunderte blutige Kriege. Der Sturm der Hussiten auf Alt- Landsberg  ist gleichsam Auftakt zu dieser namentlich für den Kleinbürger fast immer traurigen Periode der Geschichte. Im Dreißigjährigen Ariege rauben und plündern die Schweden   in Alt- Landsberg  . Die

der Mart, der uns allen Grund gibt, den Kopf hochzuhalten. 1230 bis 1930! Der Festzug ist ein Ritt durch die Geschichte Die Reihe der Alt- Landsbergschen Feiertage ist noch nicht zu Ende, gestern beispielsweise fand bei prächtigem Wetter ein Fest für die Rinder statt, einen besonderen Charakter erhält die Festfolge durch einen großen Reichsbannertag, der ffür Sonntag, den 6. Juli, angesetzt ist.

ist. Falls hier feine besonderen Abänderungen der Bestimmungen| bietungen fanden unter Leitung des Mufifmeisters a bedant vorgenommen werden, ist damit zu rechnen, daß die einzelnen Polizei­verwaltungen durch ministeriellen Runderlaß angewiesen werden, die bisher bestehenden Bau- und Feuerschutzbestimmungen für Barenhäuser nach den neuen Richtlinie n umzuändern und zu erweitern.

Fernando tanzt mit 457 Damen.

Der Retordversuch im Dauertanzen, den Fernando im Lunapark in Angriff genommen hat, begann am Pfingstionn tag, nachmittags. Tausende umjäumten das Mittelpodium, als sich Fernando mit dem Filmstar Peggy Norman auf die schwierige Reise begab. Von einem Frauenarm in den anderen flog der Tänzer. Nach Ablauf der 24. Stunde hatten bereits 457 Bart nerinnen mit ihm getanzt. Im vergangenen Jahre hatten sich in der gleichen Zeit nur 150 Damen mit Fernando im Tanze gedreht. Er befindet sich in bester Verfassung. Wird er aber seinen eigenen Reford von 151 Stunden halten?

Reichsbannerkonzert für die Weddinger  . Am 2. Pfingstfeiertag veranstaltete der Ortsverein Wedding   des Reichsbanners Schmarz­Rot- Gold im Garten der Hochschulbrauerei ein Frühfonzert, das einen glänzenden Berlauf nahm und von der republikanischen Bevölkerung sehr start befugt war. Die musikalischen Dar

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Arm wie eine Kirchenmaus" im Rose- Theater  . Ladislaus Fodors fröhlicher Werdegang des armen Kirchenmäusleins, das sich durch Lift und Tapferkeit erst an die Schreibmaschine, dann an das Herz, des Bankgewaltigen heranarbeitet, feierte im Rose­Theater bei guter lebendiger Darstellung frohe Wiedergeburt. Traute Rose, das Kirchenmäuslein Sufi Sachs handhabte temperamentvoll abwechselnd die Tastatur ihrer Schreibmaschine und des Chefherzens; Paul Rose  , der Held ihrer ehrgeizigen Träume stellte einen smarten Finanzdiktator dar, der sich von seinem humorigen Fattotum Schünzel( Erich Wilde) des öfteren in Liebesangelegenheiten beraten läßt. Ein Gast aus Wien   Berta Großbart war eine liebenswürdig- teffe Stenotypistin a. D., die des Lebens galantere Wege eingeschlagen hatte, um Karriere zu machen. Auch Willi Rose   als unbedeutender Sohn eines bedeuten. den Baters, und Robert Müller als lebensfroher Herr Ver­ waltungsrat   boten gute Leistungen. Das vollbesetzte Haus spendete reichlich Blumen und Beifall.

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