Nr. 269 47. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Skandale um den Eisenpreis.
Herr Stegerwald als Kartellminister.
Die Schwerindustrie ist an der Arbeit, Herrn Stegerwalds| Preissenkung bei Form-, Stab- und Bandeisen sowie Blechen von ebenjo reaktionäres als dilettantisches Wert, den Schiedsspruch von noch nicht 2 Prozent! Wo die Materialkosten der Berarbeiter Deynhausen, in die Praxis umzusetzen. Rohstahl- und Walz für Eifen beispielsweise 25 Proz. der gesamten Selbstkosten aus. werksverband find am Donnerstag zusammengetreten. machen, bedeutet eine Eisenpreissenfung von 2 Proz. eine Ber um die Möglichkeiten der Preissenfung zu prüfen, die billigung der Selbst tosten des Weiterverarbeiter ab 1. Juni rückwirkend auf Grund der Lohn- und Gehalts- werts um nur 0,5 Pro 3. Damit kann feine Konjunktur reduzierungen, die zum 1. Juli durchzuführen sind, in Kraft treten belebung hervorgerufen werden. Nebenbei sei bemerkt, daß diese soll. Die Dinge müssen so ablaufen, daß sich die Syndikatsbüros 0,5 Prozent Kostensentung der ganze Nutzen der Lohnsentung in zunächst versuchsweise einigen, daß darauf die Verbandswerke nach der Eisenindustrie wären. den somit zu erwartenden Erlösen feststellen, wie weit sie im Rahmen des verbindlichen Schiedsspruchs die Löhne und Gehälter abbauen und daß dann bei den Preisbefferungen die letzten Korrekturen vorgenommen werden. Denn trog Stegerwalds Tiraden ist es daber geblieben, daß die Preisfentung im Rahmen der er sparten Löhne und Gehälter bleiben werden.
An der Ruhr lachen auch die Hühner darüber, daß Herr Stegerwald durch besondere Sachverständige prüfen lassen will, ob die Preisjenkung, wie er möchte, die Summe der ersparten Löhne und Gehälter übertrifft; denn die Herren an der Ruhr haben nicht einmal den Reichswirtschaftsminister, der gesetzliche Kon trollrechte hat, in ihre Bücher hineinsehen lassen. Jedenfalls hat Herr Stegerwald durch die Verbindlichkeitserklärung der Schwerindustrie das Feigenblatt geliefert, sich um eine den Marttverhältnissen angemessene Preissenkung drücken zu fönnen; er hat als Arbeitsminister dem eigentlichen Kartellminister alle Waffen aus der Hand geschlagen, sich für eine, den gesamtmirtschaftlichen Interessen entsprechende Preissenfung einzusetzen. Das ist der erste Skandal.
Der zweite Skandal besteht in folgendem: Für die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches von Dennhausen gibt es teine lohnpolitische, höchstens eine tonjuntturpolitische Rechtfertigung; die Erwartung nämlich, daß eine Sentung der Eisenpreise die Nachfrage der inländischen Berarbeiter und ihre Konkurrenzfähigkeit im ausländischen Wettbewerb erhöht. Die Preissenfung muß aber genügend groß sein, um etwas zu fruchten; denn seit März sind die deutschen Verarbeiter in der Konkurrenz mit dem Ausland wegen der hohen deutschen Rohmaterialpreise furchtbar zurückgeworfen worden. Die englischen Eisenpreise find um 10 bis 20, die französisch en teilweise auch bis 20 Pro3. billiger als die deutschen . Wenn die Preise für die deutschen Berbraucher nicht um mindestens 8 bis 10 Mark niedriger werden, kann die Preissenkung die Konjunktur nicht anregen.
Die amerikanischen Stahlwerte haben, obwohl auch sie praktisch ein Inlandsmonopol haben, ihre Stabeisenpreise um 15 und 25 Mark je Tonne, d. h. um 10 bis 13 Pro3. gesenkt, in dem Bewußtsein, daß in einer schweren Krise mur starte Preis senfungen die Wirtschaft beleben können. Die deutschen Verbände aber werden, das scheint schon festzustehen, ihre Tonnenpreise faum um mehr als 3 Mart ermäßigen. Das ist eine
Aufwärts im VSB.!
Glänzende Entwicklung der Sozialen Baubetriebe. Das Baugewerbe steht zur Zeit schlecht. Aber auch 1929 war nur zum Teil ein günstiges Baujahr. Unter diesen erschwerenden Umständen haben auch die Sozialen Baubetriebe zu leiden. Um jo erfreulicher ist es, wenn der Geschäftsführer des Verbandes Sozialer Baubetriebe, Genoffe Ellinger, in der letzten Aufsichtsratsfihung über ein günstiges Ergebnis berichten fonnte. Folgende Zahlen machen dies besonders klar:
Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten der dem Verband Sozialer Baubetriebe angeschloffenen Unternehmungen betrug im Jahre 1929 18 524 gegen 17 961 im Jahre 1928. Die Höchstzahl der Beschäftigten betrug 29 242 gegen 26 896. Der Gesamtumjazz stieg von 120,6 auf 137,2 millionen. An produktiven Löhnen wurden gezahlt 46,6 millionen Mark gegen 42,2 Millionen Mart im Jahre 1928. Bei der Beurteilung dieser Entwicklungszahlen muß berücksichtigt werden, daß infolge des flarken Frostes das Baugewerbe faft vier Monate hindurch an der Tätigkeit behindert war.
Das Stammkapital der Sozialen Baubetriebe stieg von 4,8 auf 5,8 Millionen Mart. Die bilanzmäßigen Reserven erhöhten sich von 1,7 auf 2,3 millionen Mart. Nicht weniger als 108 Betriebe konnten mit Gewinn arbeiten. Die bilanzmäßig ausgewiesenen Gewinne fliegen von 1,3 auf 1,7 millionen Mart. Die Gesamtverluste der mit Berlust arbeitenden Betriebe verminderten sich von 707 000 auf 457 000 mart.
Die Sozialen Baubetriebe haben ihre Eriffenzberechtigung von neuem flar erwiesen und zeigen durch ihren steten Aufstieg, daß die Gemeinwirtschaft im Baugewerbe marschiert. Schlechte Konjunkturen, wie sie in diesem Jahre zu verzeichnen find, verlangsamen wohl etwas den Aufstieg, aber zurückzuwerfen find die Sozialen Baubetriebe nicht. Die Gewerkschaften können jedenfalls auf diesen Teil der praktischen Gemeinwirtschaft stolz sein. Die gefamte Arbeiterschaft und ihre Organe müssen die Sozialen Baubetriebe weiter unterstützen.
_
Selbstfinanzierung bei Bosch.
Wie wenig Dividendenlosigkeit für die Gewinne bedeutet. Die Robert Bosch Attiengesellschaft, Stuttgart , hat den Geschäfts bericht für das Jahr 1929 vorgelegt. Eine Dividende wird auch dieses Mal nicht verteilt, obwohl der ausgewiesene Reingewinn eine Ausschüttung von mindestens 7 Prozent gestattet hätte und obwohl die Gesellschaft so stark verdient hat, daß sie fa um meiß, mie sie die Gewinne versteden soll.
So führt man unter den Passiven statt des einen gesetzlichen Reservefonds drei Rücklagefonten, die etwa 50 Prozent des Attien fapitals pon 30 Millionen Mart erreicht haben( das Handelsgefeß buch schreibt eine Ansammlung van Rejerven von 10 Prozent vor!). Das Konto ,, Anlagen" ist um 25 Prozent niedriger als voriges Jahr angesetzt, obwohl namhafte zugänge zu verzeichnen waren. Das bedeutet also, daß nicht nur die Rationalisierung, die Umstellung des Betriebes und die Neuanlagen aus den laufenden Einnahmen
A
Der Standal ist aber noch größer: Es ist kein Zufall, daß gerade eine Dreimart" Breisfentung heraustommt. Das hängi nämlich mit der Höhe des Lohnanteils in der Eisenindustrie zusammen; der ist aber, eine Folge der riesenhaften Rationalisierung, ganz besonders niedrig: der Lohnanteil im reinen Hütten prozeß beträgt 8 bis 10 Broz., bei der Stabeisenerzeugung 12 Proz., im Blechmalzwert 14 bis 15 Pro3. Der Lohnanteil an den gesamten Selbstkosten ist heute auf nicht viel über 20 Proz. zu schäzen. Wenn man 10 Broz. Löhne und Gehälter sparen will, kann man bei einem Lohnanteil ½ der Selbstkosten die Preise nur um 2 Broz. senten! Hier liegt aber der Beweis vor, daß bei einer Senfung beispielsweise der Stabeisenpreis je Tonne um drei Marf die Arbeiterschaft ganz allein die Kosten dafür trägt. Die Eisenindustrie bringt also nicht das allergeringfte Opfer für die Konjunktur.
1
Deffentlichkeit und Eisenverbraucher werden mit einem Schieds. spruch betrogen, der so aussieht, als ob die Gisenindustrie auch ein Opfer für die Konjunktur brächte. Der Reichsarbeitsminister hat als ufurpatorischer Kartellminister es fertig gebracht, jegliche Parität zwischen Unternehmer und Arbeiter im Opfern für die Konjunktur totzuschlagen- ein Moiſterſtüd. Herr Stegerwald! Die Eiſenindustrie muß jetzt unter den schärfsten öffentlichen Drud gesezt werden, mit einem eigenen Preisopfer die beabsichtigte Preissenkung auf das Mehrfache zu steigern.
-
Im ganzen müßte diesen Eisenpreisffandalen, da sie im wesentlichen die Folgen einer unhaltbaren Kartellsituation find von der freilich Herr Stegerwald keine Ahnung zu haben braucht durch eine Aktion des Reichswirtschaftsministers und der Gefeßgebung begegnet werden. Die Aufrechterhaltung der Marktbeherrschung durch die Eisenverbände wäre in der gegenwärtigen Krise nicht möglich, wenn die Kartelle nicht auch die vollständige Herrschaft über die Händler ausüben würden. Wären die Händler den Kartellen nicht ausgeliefert, wären die Werkshandelsgesellschaften nicht wieder Instrumente zur Be
Donnerstag, 12. Juni 1930
Der Daimler: Bericht.
Umstellung und Typifierung- Abbau der Belegschaften.
Nach der von uns fürzlich besprochenen Bilanz veröffentlicht der Borstand der Daimler- Benz A.-G. jetzt seinen Geschäftsbericht für das Jahr 1929. Wenn auch ein Reingewinn in solcher Höhe, daß Dividende verteilt werden könnte, nicht erzielt wurde, so ist das Ergebnis doch nicht schlecht gewesen. Troß der rückläufigen Konjunktur in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres, die sich wegen der Zurückhaltung von Staat, Kommunen und Großindustrie in starkem Rückgang des Lastwagenabsatzes äußerte, hielt sich der Gesamtumfaß mit 130 Mill. M. auf der Höhe des Vorjahres, da der gestiegene Absatz von Personenwagen den Ausgleich brachte. Mengenmäßig ist der Absatz sogar bedeutend höher als im Vorjahr gewesen. Bemerkenswert ist, daß der Absatz in Peronenwagen auch im neuen Geschäftsjahr nicht zurückgegangen ist. Die Rationalisierung scheint nach dem Ausbau des Karosseriewertes Sindelfingen vorläufig beendet zu sein, da die Abschreibungen mit 5,8 mill. zum erstenmal den Zugängen gleichkommen. Aber die Belegschaft hat den Segen" der Rationalisierung bitter erfahren müssen: trotz des mengenmäßig gestiegenen Umfages waren 1929 nur 11 400 Arbeiter gegen 13 000 im Jahre 1928 beschäftigt.
Die Typisierung hat weitere Fortschritte gemacht; an Personenwagen werden nur noch 4 Typen hergestellt, und auch im Lastwagenbau wurde eine Vereinfachung des Bauprogramms durchgeführt. Die Zukunft des neu entwickelten Rohölmotors wird sehr günstig beurteilt. An gebrauchten Wagen wurde ein Gesamtumsatz von 7 Mill. erzielt, obwohl man die Wünsche der Kundschaft bei Inzahlungnahme gebrauchter Wagen häufig nicht erfüllen fonnte. Schließlich sei noch erwähnt, daß immerhin 15 Prozent der ganzen Broduft exportiert werden konnten.
Die großen Gewinne der Ruhrkohle.
Auch der Abschluß der Gelsenkirchener Bergmerts. A.-G., Essen, die in dem Ende März beendeten Geschäftsjahr fich die Effener Steinfohlenwerte A.-G. und die Adler A.-G. für Bergbau in Kupferdreh angegliedert hat, läßt die Glanzkonjunktur des Ruhrbergbaues im Jahre 1929/30 erkennen. Der ausgewiesene Reingewinn der Riesengesellschaft( Bilanzsumme rund 555 Millionen) ist gegenüber dem Vorjahr noch von 25,84 auf 26,11 Millionen gestiegen, wobei vorweg noch 5,03 Millionen auf die Anlagen der Essener Steinkohlenmerke 2.-G. abgeschrieben zu sein scheinen. Die Aktionäre erhalten die hohe Dividende von 8 Pro 3. Der Geschäftsbericht liegt noch nicht vor.
Bom Linoleumtrust.
herrschung der Händler, so hätten sich die Eisenpreise schon längst 3u hohe Tantiemen
nicht halten lassen. Eine sofortige Notfartellreform wäre nötig, die auch mit dem 100 prozentigen Gebietsschutz aufräumen müßte, der umso verteuernder wirkt, als entgegen den Vereinbarungen von 1926 die internationale Unterbietung in der Rohstahlgemeinschaft nicht beseitigt wurde.
bezahlt werden konnten der Gewinn war sogar so hoch, daß außerdem noch eine Abschreibung um etwa ein Drittel des erhöhten Wertes aller Anlagen möglich war.
-
So ist denn der Bosch- Bericht einer der wenigen Geschäftsberichte, in dem nicht über das Geschäftsergebnis geflagt wird. Der Umfaß ist aber im zweiten Halbjahr auch bei Bosch zurückgegangen, so daß der Gesamtumsas nur um 3 Prozent höher als im Vorjahr war; die Zahl der Beschäftigten ging zum Jahresfchluß um 1000 zurück und betrug 9500. Geschäftsrückgang führt stets zu vermehrter Lagerhaltung, das wird bei Bosch nicht anders als sonstwo sein; menn das Lager trotzdem mit 2 Millionen Mark niedriger bewertet ist, so ist das wieder ein Zeichen für außer ordentliche„ stille Reserven". Andererseits sind die flüssigen Mittel- Kasse und Bankguthaben von 18 auf 25(!) Millionen geftiegen, um die mannigfachen Entwicklungsbedürfnisse aus eigener Kraft erfüllen zu können" das ist das Glaubensbetennt nis über den Segen der Selbstfinanzierung! Aus den Mitteilungen des Geschäftsberichts interessiert, daß die Gesellschaft ihren Export in den letzten fünf Jahren so steigern fonnte, daß der Hauptteil des Abfazes auf Auslandslieferungen entfällt. Inzwischen ist es auch gelungen, sich mit der American Bosch Magnets Corporation über den Gebrauch des Namens Bosch in Amerika zu einigen, ein Erfolg, der im Hinblick auf die Verbrei tung der Bosch- Artikel über die ganze Welt sehr hoch zu veranschlagen ist.
-
"
82 Millionen Dollar für Schiffahrt.
Hapag und Blond bestätigen die Entschädigungszuteilung von 74,24 Millionen Dollar aus den amerikanischen Beschlagnahmungen, stellen aber fest, daß ab 1. Januar 1929 noch 5 Bro3. 3infen hinzukommen, so daß die Gesamtentschädigung sich auf 81,67 millionen Dollar belaufen wird. Davon entfallen auf Hapag und Lloyd 93 Broz. Zwischen den beiden Gesellschaften wird ein Anteil von 60 Pro3. auf die Hapag und ein solcher von 40 Proz. auf den Nord- Lloyd kommen. Der amerikanische Goldsegen soll dem weiteren Ausbau der Interessengemein schaft Hapag- Lloyd dienen.
Gute Konjunktur für Waggonfabriken. Für die Waggon- und Maschinenbau- 2.- G. Gör. lig wird für das am 30. Juni endende Geschäftsjahr ein befriedigender Berlauf gemeldet. Der Umfaz sei infolge größerer Reichsbahnbestellungen und vermehrter Auslandsaufträge gegen über dem Vorjahr gestiegen. Es sei wieder eine Dividende von 10 Broz. in Aussicht genommen.
Die Waggonfabrit Josef Rathgeber A. G. in München berichtet ebenfalls für das Ende April abgeschlossene Jahr von größeren Reichsbahnaufträgen und vermehrten sonstigen Aufträgen zu austömmlichen Preisen, so daß von Monat zu Monat die Belegschaften vergrößert und der Umsag um 25 Bro& gesteigert werben fonnte. Die jeßigen Aufträge geben bis Ende 1930 reichliche Beschäftigung, und bei austönnlichen Preisen seien die Aussichten auf den Eingang weiterer Aufträge günstig; die Dividende wird von 7 auf 8 Broz. erhöht
Angliederungsverluste durch Preiserhöhung ausgeglichen?
In der Generalversammlung der Deutschen Linoleummerke 2.-G. fragte Justizrat Dr. Gottschalf, weshalb die Aufsichtsräte 432 000 Mark Tantieme bekommen, wenn an die Gesamtheit der Aktionäre mur der siebenfache Betrag der Tantieme be= fanntlich 15 Broz. Dividende ausgezahlt würde. Er fragte auch nach den hohen Kosten für die Eingliederung der Salino"-Gesellschaft in den Konzern.
-
Der Aufsichtsratsvorsitzende verteidigte zwar die zehnprozentige Aufsichtsratstantieme, mußte aber doch zugestehen, daß durch eine Sagungsänderung die Tantieme herabgelegt werden solle. Die Angliederung der Salino habe sehr viel Geld gekostet, es habe eine ganz außerordentliche Abschreibung gemacht werden müssen, die dafür aufgewendeten 4,8 Millionen Schweizer Franken feien perloren: ohne diese Angliederung hätte die Dividende 5 Proz. höher sein können.
Wir haben fein Interesse daran, ob die Linoleumaktionäre 15 oder 20 Pro3. Dividende erhalten. Man erfährt hier aber wahr. scheinlich den Grund für die beiden letzten Preiserhöhungen. Obwohl es dem Linoleumtrust so glänzend geht, daß er aus den Gewinnen die Ausdehnung der Konzernmacht buchmäßig abschreiben fonnte, hat er auch diese Abschreibungen, wie es scheint, noch durch Preiserhöhungen hereingeholt. Es erweist sich immer mehr als Legende, daß die europäische Linoleumtongentration mit der Absicht der Preissentung vorgenommen worden sei.
Schlechte USA.:Konjunktur.
-
Neuer Sturz der Aktienkurse in New York Anleihemartt aber günstig.
Die letzten Tage vor Pfingsten haben in New York bei allen Ronjuntturattien( Eisenbahnen, Stahl, Kupfer, Autos) neue Kurs. einbrüche gebracht; die Kurse sind teilweise unter die niedrigsten des Jahres 1930 noch hinabgefunken. Nur auf dem Anleihemarkt blieb die Tendenz günstig. Der Rückschlag wird auf die Enttäu schung über die ungünstige Konjunkturentwid. lung zurüdgeführt, die in dem rückgängigen Frachtengeschäft, dem Bessimismus der Eiſenindustrie und der sehr geringen Saisonbelebung zum Ausdruck kommt.
Auf den 12 wichtigsten Weltbörsen sind in der Zeit vom 31. Mai bis 7. Juni die Aktienkurse weiter zurückgegangen.
Affäre Philippi- Fehr. Wie der Börsen Courier" meldet, hat das Ehrengericht der Berliner Börse den Antrag auf Einleitung eines ehren gerichtlichen Verfahrens zurüdge. wiesen, den Direktor Fehr von der Deutschen Bank und Distontogejelijchaft auf Grund der von dem früheren Beamten Philippt der Deutschen Bank erhobenen Anschuldigungen selbst gestellt hatte. puntte ergeben, die die Ehre Fehrs und seinen Anspruch auf faufDie von Philippi beigebrachten Unterlagen hätten feinerlei Anhaltsmännisches Vertrauen belasten. Alles in allem seien nur drei bzw. vier Einzelfälle durch Angaben belegt worden. Auch diese Angaben hätten die Vorwürfe gegen Direktor Fehr in feiner Weise erhärtet. Dieser Zurückweisung durch das Ehrengericht der Börse war eine entsprechende Zurückweisung auf Grund einer Untersuchung der Direktion der Deutschen Bank und Diskontogesellschaft voran gegangen. Ebenso hat nach dem Börsen Courier" eine von dem zuständigen Finanzamt bei der D.- D.- Bank vorgenommene Prüfung ein negatives Resultat gehabt. schäft. Die Deutsche Ton- und Steinzeug.2.8. in Kommunale Kanalisationsröhren nach wie vor ein gutes GeBerlin Charlottenburg schlägt der Generalversammlung vor, nach taum verringerten Abschreibungen wieder eine Divia dende von 11 Proz an die Attionäre zu verteilen.