Wer in Berlin lebt, lebt lange.
Aeußerst geringe Sterbeziffer in der Reichshauptstadt.
Das Preußische Statistische Landesamt gibt in der„, Statistischen Korrespondenz" eine Betrachtung über die Bevölkerungsbewegung in Preußen, die auch vom sozialen Gesichtspunkt aus von Bedeutung ist.
Die Zahl der geschlossenen Ehen hat sich im Freistaat Preußen mit rund 365 000 nicht verändert. Sie übersteigt also nach wie vor die Ziffer des Vorvorjahres 1927. Selbst gegenüber dem letzten Borkriegsjahr 1913 hat sie zugenommen. Die Stadt Berlin ist führend. Am seltensten heiratet man nach der Statistik in der Grenzmark.
Bon besonderer Bedeutung sind, volkswirtschaftlich gesehen, die Geburtenziffern. Hier ist ein weiterer Rüdgang festzustellen. Die höchste Geburtenziffer wies Oberschlesien auf. Daneben aber stand das gleiche Oberschlesien in der Säuglings sterblichkeit mit 13,5 Bro3. an der Spize, eine traurige Tatsache, die auf die von uns oft geschilderten sozialen Zustände in dieser preußischen Provinz zurückzuführen ist. Die Stadt Berlin zeigt die niedrigste Geburtenziffer. Der Geburtenrückgang ist eine Folge der schweren wirtschaftlichen Lage, in der sich meite. Kreise der Bevölkerung befinden, und der noch immer nicht genügend aus gebauten sozialen Fürsorge, die, von der Sozialdemokratie in den Bordergrund ihres Birkens gestellt, zum Teil aus Mangel an Mitteln, zum großen Teil aber auch aus Mangel an gutem Willen bei den bürgerlichen Parteien mit den Sorgen und Nöten der Zeit Leider ist auch die Sterblichkeits3iffer gegenüber dem Borjahr gestiegen, doch ist dabei zu berücksichtigen, daß in das Jahr 1929 die fibirische Kälte fällt, die namentlich die Zahl der Sterbefälle an Grippe und anderen Erkältungsfrankheiten erheblich erhöhte. Die geringste Sterbeziffer wies nach Westfalen( 12,1 vom Taufend) das vielgescholtene Groß- Berlin ( 12,8 vom Tausend) auf, ein Beweis dafür, daß der Ausbau der öffentlichen hygienischen Fürsorge seine jegensreichen Folgen hat. Es handelt sich nicht um hinausgeworfenes Geld, sondern um die Erfüllung der Pflicht, für Gesundheit und Leben der steuerzahlenden Bürger nach besten Kräften zu sorgen.
nicht Schritt halten konnte.
Der Geburtenüberschuß war gegenüber den Vorjahren und namentlich gegenüber den Jahren der Vorkriegszeit gering. Er weist aber immer noch die Ziffer von 207 757 auf. Der Rückgang gegenüber 1929 beträgt rund 70 000, eine 3iffer, bei der aller
dings die schon erwähnte höhere Sterblichkeit 1929 zu bedenken ist. Die Grundlage einer gefunden Bevölkerungspolitik ist eine gejunde Sozialpolitik. Die Ziffern der Vorfriegsjahre trügen, weil damals Preußen ein reiches, durch keinen verlorenen Krieg in Not und Schulden geratenes Land war. Deshalb aber ist die Aufgabe des Staates, nach den vorhandenen geringen Mitteln gerade die Sozialpflichten in den Vordergrund zu stellen. Hierauf hinzuweisen und hinzuwirken, wird die Sozialdemo fratie nie versäumen.
Direktor Weber muß zahlen. 300000 Marf an die Bank für Deutsche Beamte. In dem Schadensersaßprozeß, den die in Liquidation befindliche Bank für Deutsche Beamte durch ihren Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Dr. Roth, gegen den verantwortlichen Leiter des zuJammengebrochenen Unternehmens, Direktor Joseph Weber , angestrengt hat, ist jetzt von der 33, Zivilkammer des Landgerichts III eine Entscheidung gefällt worden. Direktor Jofeph Weber wird verurteilt, an die Bant 300 000 Mart Schadens erfaz nebst 8 Proz. Zinsen ab 1. Januar 1929 zu zahlen, da das Gericht von seiner Schuld an den finanziellen Mißständen überzeugt ist. Ferner ist er zu den Kosten des Verfahrens verurteilt worden. Das Gericht hatte bekanntlich schon vor der EntScheidung dieses Prozesses auf das Vermögen des Beflagten einen Arrest in Höhe von 300 000 Mark ausgebracht. Direktor Joseph Beber hat die beim Kammergericht dagegen eingelegte Beschwerde fürzlich zurückgezogen, so daß der Arrest rechtskräftig ist. Auch gegen den Direktor Alois Weber ist seinerzeit vom Gericht ein Schadensersatzanspruch der Bank ausgesprochen worden, der aber nicht eintreibbar ist, da Alois Weber inzwischen den Offenbarungseid
geleistet hat.
In dem Vergleichsverfahren der Bank für Deutsche Beamte i. 2. ist übrigens Anfang dieses Monats die erste Quote in Höhe von 10 Proz. der Forderungen zur Auszahlung ge
bracht worden.
Gefängnis für Frau Geheimrat. Gemeingefährlich mit hysterisch frömmelnden Einschlag.
Die Beweisaufnahme im Prozeß gegen die Frau des
Geheimen Rechnungsrevisors Roether ergab, daß die Angeklagte in geradezu gemeingefährlicher Weise zahlreiche Potsdamer Geschäftsleute durch Betrügereien geschädigt hat. Frau Ge. Theimrätin fuhr zum Beispiel eines Tages in einem großen Mercedeswagen, vollständig in schwarzem Krepp gehüllt, bei einem Potsdamer Geschäftsmann vor. Sie gab an, daß ihre Tochter vor drei Tagen bei einem Autounfall getötet worden sei. In Wirklich feit lebt diese Tochter noch heute. Auf Grund der Trauertoilette gab der Geschäftsmann anstandslos für mehrere hundert Mart Waren auf Kredit.
Als der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Warmuth, dem Geschäftsinhaber fragt, ob er denn feine weiteren Erfundigungen eingezogen hat, antwortet der Zeuge: Herr Vorsitzender, wenn eine Geheimrätin aus Potsdam fommt und noch dazu in Trauer, hat man doch feinen Argwohn. Ein anderer Geschädigter drang auf Zahlung; darauf schrieb ihn die Angeflagte einen empörenden Brief und warf ihn gewissermaßen zur Türe hinaus, als er sich erlaubte, ihr eine Rechnung zu präsentieren Bei einem Potsdamer Baumeister mietete diese Betrügerin eine Luguswohnung mit zwei Garagen. Sie wohnte faum vier Wochen drin, als der Gerichtvollzieher pfändete. Alle Sachen, die sie eingebracht hatte, waren ohne Bezahlung von einem anderen Geschäftsmann in Potsdam gekauft. Zu dramatischen Szenen tam es bei Vernehmung des Vormundes des verstorbenen Ehemannes der Angeklagten, der seit Jahren wegen Geistestrantheit ent mündigt mar. Der Zeuge befundet, daß das Eigentum der Familie Roether aus ein paar Holzfisten bestanden hätte. Geld war nicht vor handen, dafür aber Schulden über Schulden. Die Angeklagte bemugte ihren franten Mann als Schaustüd, mit dem fie als große Dame durch die internationalen Hotels gezogen ist, um Mitleid zu erregen. Jetzt springt die Angeflatge auf, wirft ihren großen Trauerschleier nach hinten und ruft: Sie find an allem schuld, Sie haben mich vor die Staatsanwaltschaft gebracht. Auch eine alte Aleinrentnerin hat diese Hochstaplerin um ihr erspartes Geld von 150 Mart gebracht. Der Anklagevertreter, Staatsanwaltschaftsrat
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Unter dem roten Wimpel.
Alle Arbeiterkinder gehören zu den Kinderfreunden!
Wer kennt sie nicht, die Roten Falten- Arbeiterfinder in| 14 Jahren überschritten hatten. Das rapide Steigen der Gruppens blauen Kitteln wenn sie des Wochentags in allen Stadtteilen Berlins zu ihren Zusammenfünften eilen oder des Sonnabends und Sonntags fich an den Berliner Bahnhöfen unter ihren roten Wimpein treffen, um hinauszufahren und mit ihren Helfern gemeinsam die Freizeit in Licht, Luft und Sonne zu verbringen.
Die Roten Fàlfen! Es gibt nur noch wenige, die sie nicht tennen, und trotzdem gibt es noch viele tausende Arbeiterkinder, denen von ihren Eltern noch nicht der Weg in die Fallengemein fchaften der Kinderfreunde gezeigt worden ist. Diesen Arbeitern und ihren Kindern vor allem wollen die Kinderfreunde in den nächsten Wochen sagen und zeigen, wer sie sind, was sie wollen und tun! So werden Faltengemeinschaften durch den Rundfunk zu den Arbeiterfindern sprechen, und in mehreren Veranstaltungen mit Lichtbild und Film wollen sie den noch abseits Stehenden einiges von ihrer dies jährigen Sommerreise und von vergangenen Zeitlagern zeigen. Be reits 8500 Arbeiterkinder fuhren im vergangenen Jahre in die Kinderrepubliken der Roten Falten. Ueber. 10 000 haben sich dieses Jahr bereits gemeldet. Aus Berlin werden rund staaten feine Ferienheime mit Tanten, sondern freie Republikaner 1000 Kinder mitfahren. Die Arbeiterfinder wollen in ihren Sonnen wollen sie sein, und ihren Staat selber verwalten. Und daß sie dieses veranstaltet wurden, bewiesen. Sozialistischer Gemeinschaftswille er. fönnen, haben die Kinderrepubliken, die seit 1926 in jedem Sommer füllt diese Staaten. In sozialer und freundschaftlicher Weise ohne Bevorrechtung werden die Republiken durchgeführt. Dieses ist mit ein wesentliches Moment, das die Wichtigkeit der Kinderfreundebewegung als Erziehungsorganisation in der großen sozialistischen Arbeiterbewegung beweist. Jetzt sind die Roten Falken allerorts dabei, ihre diesjährige Kinderrepublik Thunersee in der Schweiz vorzubereiten. In planmäßiger Arbeit sind alle Falkengemeinschaften dabei. Da sind erst einmal die Belte, die repariert und wetterfest gemacht sein wollen. Kleiderschränke, Klapptische u. a. mehr wird ausgedacht und in den Gruppen gebastelt. Im Hause wird die zwedentsprechende Kleidung angefertigt. Die Landfarten des Zeltlagergebiets werden gemeinsam betrachtet und über Land und Leute der Umgegend gesprochen.
Wie fleißig die Roten Falken in Berlin gearbeitet und für ihre Sache geworben haben, zeigen einige Zahlen ihres Jahresberichts. Bum Ende des Jahres 1928 tamen in Berlin in 50 Faltengemeinschaften 2700 Kinder zusammen. Zum Ende des Jahres 1929 famen bereits 3241 Falken in 151 Gemeinschaften zusammen. Dabei ist noch zu beachten, daß im Laufe des Jahres 1929 250 Falfen, in die Sozialistische Arbeiterjugend übertraten, da sie bereits das Alter von
zahl ist nicht nur ein Beweis, daß auch die Zahl der Helfer ent scheidend zugenommen hat, sondern die Gruppen eine innerliche Festigung erfahren haben. So berichtet die Berliner Arbeitsgemeinfchaft der Kinderfreunde:„ Wir haben zurzeit 43 Rote- Falten- Gruppen mit 826 Kindern, 41 Jung- Fallen- Gruppen mit 871 Kindern, 45 Nestfalten- Gruppen mit 880 Rindern, 21 gemischte Gruppen mit 663 Kindern.
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beffere Erziehungsarbeit." Die stärker durchgeführte Alterseinteilung ermöglichte eind
Auch die Kinder erkannten selbst, daß eine Trennung der Gruppen nach Altersstufen in den Fallengemeinschaften eine viel bessere Arbeit gestattet, denn erfahrungsgemäß find die Interessen der Kinder in den einzelnen Altersstufen derart verschieden, daß man in den Gruppen, wo 6 und 14jährige find, über einen geordneten Hortbetrieb nicht hinauskommen fann und somit nur Betreuungsarbeit geleistet merden kann. Die Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde will aber bedeutend mehr. Die Arbeiterkinder sollen die sozialistische Weltanschauung kindgemäß erleben.
Am flarsten lassen es die Parolen, unter denen die Zeltlager durchgeführt werden, erkennen:„ Ordnung, Freundschaft. Solidarität!" Diese drei Forderungen bilden die Grundlage der sozialistischen Kinder- und Erziehungsarbeit. In den Falken gemeinschaften gibt es keine Sonderrechte, und so erfüllen die Falken das Wort: Einer für alle erfordert die Zeit." Ob Kind oder Helfer, freudig ordnet sich jeder in die Gemeinschaft ein und trägt ſein Teil dazu bei, dem Willen der Gemeinschaft Geltung zu verschaffen.
Jul. Diederich.
Die
Der Bezirksverband Brandenburg der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands veranstaltet am 21. und 22. Juni 1930 mit dem den Gözer Bergen. Die Wochenendfahrten mit dem" Baldur" er Motorfabinenschiff„ Baldur" eine Wochenendfahrt nach Nedlitz und freuen sich großer Beliebtheit. Das Motorschiff hat Kabinen und 200 Betten an Bord, elektrisches Licht, fließendes Wasser in jeder Kabine und bietet gute, preiswerte Verpflegung. Wochenendfahrt beginnt am Sonnabend, dem 21. Juni, 18 Uhr, ab Spandau ( Charlottenbrücke), führt über den Kleinen und Großen Wannsee , an den herrlich gelegenen Havellandschaften vorüber nach Nedlitz und Römerschanze. Daselbst schließt der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein und Tanz ab. Sonntag früh Weiterschließlich Fahrt und Uebernachtung auf dem Schiff find im Befahrt nach den Gözer Bergen. Teilnehmerfarten à 4,25 Mart einzirksbüro Brandenburg der SPD. , Berlin SW. 68, Lindenstr. 3, zu haben.
Endlich!
£ übed, 12. Juni. Wie amtlich befanntgegeben mird, ist der ärztliche Direktor des 2genieinen Krantenhauses, Professor Dr. Deyde, auf seinen Anfrag hin ein ftweilen beurlaubt worden.
Stargardt, beantragte unter Zubilligung mildernder Umstände insgesamt ein Jahr vier Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust. Der Staatsanwalt bezeichnete die Angeklagte als gemeinge Auch Direktor Dende vom Lübecker Krankenhaus beurlaubt. fährlich, als Kresschaden für die Geschäftswelt. Die Sachyperständigen bezeichneten die Angeklagte als ausgesprochene Lügnerin; sie ist hysterisch mit frömmelndem Ein Ichlag. Aus dem Gefängnis habe sie Briefe mit frommem Inhalt geschrieben und selbst Kaffiber dieser Art wurden bei ihr gefunden. Der§ 51 tommt nicht in Anwendung. Diese Frau, so führt der Sachverständige aus, trägt ständig eine Maste vor dem Gesicht. Man kann ihr nie ins Herz fehen, auch bei dem Todesfall ihres Ehemannes hat diese Frau geschauspielert.
Die Angeflagte wurde wegen fortgesetzten Betruges im Rüd fall zu insgesamt einem Jahr Gefängnis verurteilt.
600 Verbrecher in Chicago verhaftet. Die Polizei räumt auf, aber die Führer sind entflohen. London , 12. Juni.
Wie aus Chifago gemeldet wird, hat die Polizei in der vergangenen Nacht in der Stadt 600 Berbrecher verhaftet. Die Polizisten führten eine Liste von 41 Berbrechern mit, auf die fie auf ausdrückliche Anweisung des Polizeichefs sofort 3u schießen hatten. Besondere Ableilungen von Polizeischarfschützen haben die ganze Nacht hindurch den Patrouillendienst ver. fehen. Die Polizei hatte den ausdrücklichen Befehl, von ihren Schuß waffen Gebrauch zu machen. Unter den 600 Berbrechern befinden fich aber nicht die Führer der großen Verbrecher organisationen, die auf rechtzeitige Warnung vor der bevorftehenden Razzia geflohen waren.
Berufung in der Falte". Angelegenheit.
Kapitän 3ip plitt, dem in der Seeamtsverhandlung in Hamburg über die Fahrt des Dampfers Falte" befanntlich das Kapitän spatent aberfannt worden ist, hat gegen den Spruch Berufung beim Oberfeeamt eingelegt.
Funkwinkel.z
Beherrschung der Gesangstechnik.
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Der Journalist Hugo Spizer
Im Nachmittagskonzert spielt Emil Oppermann Beethovens Bathétique". Er stellt das Werk in erster Linie auf rhyth mische Gegensäge ein, auf den Wechsel des Tempos, und hierin geht er vielleicht schon zu weit. Er versucht, dadurch die größten dramatischen Wirkungen zu erzwingen. Die Komposition scheint hier durch ein nervöses, außerordentlich reizbares Temperament gesehen. Ganz hervorragend singt die Altistin Agnes Lenbach die Arie der Andro. mache aus Bruchs„ Achilleus ". Sie befißt einen schönen gutgebildeten lt, der mit dramatischen Energien geladen ist. Hinzu kommt die spricht über die Ferienaufenthalte weniger bemittel ter Großstadttinder. Beschreibungen wedyjeln ab mit eingehenden Untersuchungen über die Organisationen. Spizer würdigt hier eine treue, aufopferungsvolle Arbeit, die unter allen Umständen energisch unterſtügt werden muß. Seine Ausführungen atmen und Organisationen des Proletariats erwähnen und ferner betonen fozialen Geist, aber er hätte auch die erfolgreichen Bemühungen müssen, daß der Dienst am Kind feine Geste der wohl. tätigteit, jondern eine soziale Pflicht ist. Im Zeichen pon Richard Strauß steht das Abendtonzert, das das Orchester der Funkstunde in der Singafademie unter Seidler- Wintler ver anstaltet. Ein gutes Konzert mit guten Leistungen. Auf das Gespräch über den proletarifchen Roman wird hier finnentstellender Druckfehler unterlaufen. Es foll heißen: Aber noch eingegangen werden. Leider ist in der geftrigen Kritik ein
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Profeffor Dr. Dande richtete an den Vorfizenden der Behörde für die Heilanstalten zur Begründung seines Urlaubsgefuches ein Schreiben, in dem es heißt: So schmerzlich an sich der Verzicht auf mein Amt zum Wohle des Kranfenhauses und der mir onderdrauten Kranten ist, und so sebe ich überzeugt bin, daß das Unglüd nicht durch Menschenschuld, fort dern durch höhere Bemalt hebingt ist, bitte ich Sie, doch diejes mein Gesuch möglichst bald einem hohen Senat unterbreiten zu mollen." Mag Herr Dr. Dende schuldig fein oder nicht, angesichts non bald vierzig Toten, die in dem ihm anvertrauten Krankenhous starben, sollte er sich eines etwas weniger überheblichen Tones befleißigen.
Mehr Tempo beim Wohnungsamt!
Das lange Leerstehen unbewohnter Wohnunge ruft heute, in der Zeit größter Wohnungsnot, naturgemäß unter den vielen Wohnungsuchenden größte Erbitterung hervor. Auch jetzt tommt uns wieder ein Fall zu Dhren, daß eine Wohnung, die voit der Inhaberin infolge Bezuges einer Neubauwohnung dem Wohnungsamt bereits mitte März zur Verfügung ge ftellt wurde, heute noch leer steht! Den ungezählten Reflek tanten wird jedesmal erklärt, die Wohnung sei noch nicht frei“. In Wirklichkeit verhält sich der Fall so, daß die Wohnung durch das Wohnungsamt einem Schmerkriegsbeschädigten zugewiesen wurde, der sich aber immer noch mit der Kriegsbeschädigtenfürsorge wegen eines höheren Mietezuschusses herumschlägt und aus diesem Grunde die Wohnung noch nicht bezogen hat. Die Frau, melche die Woh nung ohne jedes Entgelt dem Wohnungsamt überließ, hat außerdem auch noch finanziellen Schaden, da sie jetzt das Bergnügen hat, für beide Wohnungen Miete zu bezahlen! Wenn der Mann also bei der Fürsorge den geforderten Mietezuschuß nicht durchsegt und die Wohnung nicht bezieht, dann gerät der Fall vielleicht ganz und gar in Vergessenheit und es ist wieder eine Wohn gelegenheit mehr für die Legion der Wohnungsuchenden in Berluft geraten. Solcher Fälle gibt es eine ganze Reihe und es wäre int Interesse der Allgemeinheit sehr zu wünschen, daß die verantwort lichen Stellen ihre Tätigkeit weniger bürokratisch und mehr menschlich lebendig ausübten!
Lene, Lotte, Liese.
Man fann gar nicht anders sagen: die drei Geschwister Rose, die jetzt in dem nach ihrem tüchtigen Vater benannten Rose. Theater ebenso tüchtig, tlug und, wie der Augenschein lehrt, Wer den geschloffenen erfolgreich agieren, bieten jedem etwas. an. Raum liebt, der sieht sich„ Arm wie eine Kirchenmusee aber in diesen heißen Tagen den Abend draußen verleben mill, der hat Gelegenheit, im Sommertheater der Rose's sich ein anderes Stück anzusehen. Man hat sich die Bolksoperette von Jean und Robert Gilbert Lene, Lotte, Liefe" hervorgeholt und fingt, tanzt, spielt und musiziert sie nun im Freilufttheater, das aber gegen jeden Unwetterüberfall weitgehend geschüßt ist. Wenn
Blondes Haar: PIXAVON
Carow gelingt es, die Produktionsvorgänge auſchaulich und ſehr als Shampoon, Beutel 30
einfach zu schildern."