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Str. 2M«. 3�r9on9 9 ö l�f 6 Jrald� 13. 3uni 1930
lind dm mm Utechts wegen
Ton.Maus Brauck
Sechzehyhundertunds echs sollte einer gehängt werden. Der wir ein windiger Gesell. Allüberall hotte«in zweiarm!g?r Wegweiser vor ihm gestanden, linker �and mit der Ausschrift: Worum ich?. rechter Hand: Warum nur du? Bei allem Unangenehmen, oci allem Schweren, aller Arbeit, la- der Schlautopf von seinem L?bens- Wegweiser: Warum ich? Und handelte strenge danach. Bei ollem Angenehmen, ollem Leichten, oller Freude hatte die andere Aus- schrift für ihn Geltung: Warum nur du? Und er ließ es sich mit Eifer angelegen sein, ihr zu folgen, fo oft es irgend anging. Drei- unddrcihig Jahre lang hatte er sich mit Nichtstun, mit Mein-und- dem-Benvechseln besser-durch das Leben gebracht als Hundert« taufende, welche von früh bis spät iin Schweihe ihres Angesichts schufteten und keine Noggenähre mit nach Hause nahmen, die nicht auf ihrem Acker gewachsen war. Da der Uebertüchtige aber in einer windsüchtigen Septembernocht vor den Ställen des Grafen Hohenlohe seiner Meinung: Warum sollst nur du reiten? durch kie Tat Ausdruck gab, sich den besten Rappen des hohen Herrn klemnne, der ja trotzdem noch viele Dutzend Beine behielt, die für ihn liefen, während er als vielgehetzier armer Teufel höchst»ngercchterweise alles zu Fuß abtippeln mußt«, wurde er auf dem Wege, welchen er nachweisbar richtig, die anderen jedoch unanzweifelbar falsch nann- ten, erwischt. Und der Graf befahl, daß man den Roßdicb an einem verläßlichen Ast der Linde vor seinem Burgtor aufhänge und, ehe man ihn draußen neben der Mauer verscharre, zur War- uung acht Tage und sieben Nächte lang baumeln lasse. Des andern Morgens stand eine Leiter am mächtigsten Ast der Burgtorlinde. Zwei Knechte des Grafen sahen auf diesem Ast links und rechts neben der Schlinge, um dem armen Sünder ohne Bergelts Gott  ! behilflich zu sein, falls ihm beim Umlegen des säuberlich geschlungenen hänfenen Kragens die Hände zittern soll- ten. Ein halbes Hundert hochgereckter Hellebarden crktönen sich bereit, ihn jederzeit auszufangen, wenn er sich genötigt glaube, zur Erde zu springen oder wenn unglücklicherweise der Strick risse, ob- wohl der stark genug sein müsse, einem Zchnzcntner-Ochsen das Stehen auf der Erde abzunehmen. Was unten im Dorf Menschen- deine besah, die deni eigenen Willen botmäßig waren, hatte sich zur Burg ausgemacht, um das Schauspiel zu sehen, wie einer sich benahm, dessen Füße nicht mehr auf die Erde herabreichten, so heftig er auch seine Zehen nach unten strecken mochte. Wie nun der windig« Spitzbub vor der Leiter stand, die nicht, gleich hundert anderen Leitern, er an den Baum gelehnt hatte denn welcher Sinn lag darin, alldieweil es auf einer Linde doch keine Frücht  « zu pflücken gab!, da erbl'ckte er noch einmal den zweiarmigen Wegweiser, de? ihm, bis er der vermaledeiten Burg des Grafen Hohenlohe ansichtig geworden war, noch niemals die falsche Richtung gewiesen hatte. Und er mar der unumstößlichen Ansicht, daß mehr als je während seine« ganzen Lebens in diesem Augenblick die Aufschrift linker Hand Geltung haben müsse: Worum
ich? Er rief also den Gaffern, beherzt wie er allezeit gewesen war. zu: Falls einer bereit sei, für ihn die Sprossen hinaufzusteigen und an seiner Statt vom Lindenost herunter den kleinen Sprung ab­wärts zu tun, so zahle er ihm aus der Stelle dreihundert Gulden Rheinisch. Man lachte. Glaubte, daß der Windbeutel seine Worte nicht ernst meine, sondern einen Galgenscherz mache. War der Gewißheit, daß er nicht drei, geschweige denn dreihundert Gulden besitze. Aber der Berurtellt« knöpfte seinen Rock auf, riß dos Futter in Fetzen, brachte«inen Beutel ans Tageslicht, schwenkte ihn, daß m im Bcutelbruch verheißungsvoll klimperte, und rief: Dreihundert Gulden dem, der sich für mich hängen läßt! Drei hundert Gulden!" Da hielt man es doch für geboten, dem adligen Richter van dem sonderbaren Handel Kunde zu bringen. lind es kam bald danach von seiner Burg herab der Herr Gras Philipp von Hohenlohe, Generallieutenant zu Holland  , Seeland und so weiter.Dreihundert Gulden dem, der sich für mich hängen läßt!" rief der zum Strang Verurteilte von neuem. Rief es über die Köpfe der Menge weg dem Grafen zu, klimperte ihn mit dem Beutel an, als ob dos der Mann wäre, der seine Stell« unter dem Lindenost vertreten werde. Weil aber der Gras Hohenlohe«inen Schelmen allezeit gut leiden kannte, rief er noch ehe er den Richtplatz mit seinen Füßen betreten hatte über die Köpf« der Menge dem Leiterhelden zu:Es gilt! Bei meinem gräflichen Wort: Dreihundert Gulden dem, der sich für den Roßverwechsler hängen läßt!" Er war nämlich der Ueberzeugung. daß niemandem sein Leben für dreihundert Gulden seil wär«, und daß selbst dann, wenn es doch wider Erwarten einer so gering anschlage, aus dem 5)andel nichts werde, weil ein Gehängter mit den ausgebotsnen Gulden nichts anfangen könne, ob mau sie ihm auch beim Verlassen der Erde in die Rocktasche stecke und sein« Hand sie noch als Toter umkramps«. Als aber der Graf das Angebot des Schachers mit seinem Wort bekräftigt hatte, trat einer aus der Menge hsriJzr und sprach:Ich will es tun." Das war ein ausgedienter Landsnecht. Dessen Lebenswegwciser hatte überall nur einen Arm gehabt. Darauf stand zu lesen: Wer sonst als ich? Dieweil er immer In dieser Richtung gegangen war, hatte er es bis zu einem Holzdein, einer Katenkammer und einer Frau mit fünf Kindern gebracht, die nur in den fünfundsechzig Tagen des Jahres satt zu essen hatten, aber während der dreihundert Tag« hungern mußten. Da der ver- krüppelte Landsknecht   mit Körbeflechten, Harkenmachen und Lössel- schnitzen den Seinen die ausgeschrien« Summe zu verdienen nicht imstande war und wenn er neunundneunzig Jahre alt wurde, so las er auch diesmal von dem Wegweiser, dem er allezeit gefolgt mar, ab: Wer sonst als ich?, war vorgetreten und hatte gesagt: Ich will es tun" Denn ihm selber galt sein Leben keine drei- hundert Batzen.(Schluß folgt.)
tl'IM.rchenfahri nach den Jßofolen
Wieber ist die Jahreszeit gekommen, in der«» viele Reffende nach dem Norden zieht, und wieder fahren die großen Gesellschaft». bampfer in» Land der hellen Nächte und der Mitternachtssonne, «ns Larck» der Fjorde und Fjeld«. Vielleicht der fesselndste Teil einer solchen Nordlandfahrt Ist d'e Reise über den Westfford zu den Lofoten. Nördlich von Bodo beginnt die Gegend, in der die Berge alpine Form annehmen. Es ist dos Gebiet des Granits und des Gabbros  , desselben Gesteins, aus dem auch die Lofoten aufgebaut s.nd. Im Dordergound sind die Berge abgerundet, dahinter aber erheben sich spitze Grat« und Zacken mauersteil gen Himmel, scharf« Umrisie, wie es sie in den Kaltalpen gibt, und die nur durch Ver. Witterung geschaffen werden können. Sie ragen umnittelbar aus dem Wasser empor, wodurch das Landschaftslnld einen besonderen Zug von Wildheit und Schroffheit erhält. Bis zu einer bedeutenden Höh« hinauf sind si« noch van Birken bewachsen. Allmählich fährt man dann in den riesigen W-stfjord hinein, der durch die Lofotgruppe aus der einen und die norwegffche Küste auf der anderen Seit« ge- bildet wird Zunächst sieht e» aus, als ob man in einem breiten. offenen See führ«: denn feine Breit« beträgt fast ttzv Kilometer. Nach dem Norden verjüngt sich der Fjord zu dem Osotfjord: seine ganze Länge beträgt ungefähr 120 Kilometer.Allmählich", so schreibt Jörgen Hansen in seinem schönen, bei Brockhons erschienenen BuchIm Bann der hellen Nächte",wurde es Abend, aber die Nacht wollte nicht hereinbrechen. Diese hellen Nächte ziehen den Fremden seltsam in ihren Bann Eine bleiche, weiche Dämmerung umgibt uns, umschmeichelt alles Nahe und alles Weite. Die Felsen in der Ferne sehen uns wie fremdartige Schattenrisie an, und unter uns schimmert das Meer im eigentümlichen Licht. Diese Dümmer- nächte werden immer lichter, je weiter man nach dem Norden kommt. Ihr« höchste Höhe erreichen sie, wenn die Sonne gor nicht mehr verschwindet, sondern in lichter Glut über dem Wasser schweben bleibt. In Trondjhem z. 2. ist die Mitternachtssonne vom 18. Mai bis 2fi. Juli, am Nordkap   vom 11. Mai bis zum 1. August sichtbar. In den höheren Breiten geht die«onn« nicht mehr bis ay den Horizont hinunter, sondern läuft in der Höhe eine? gewöhnlichen Nachmittags über den Himmel. Die Reisenden, die dieses prachtvolle Schauspiel erleben dürfen, erzählen begeistert von dem tiefen seelischen Eindruck, den es auf sie gemacht hat. Unbeschreiblich fft die Leu cht- kraft der nordischen Farben, die unser Schiff dann und wann über- strahlten. Wir standen und schauten stumm auf die L»fotwand, die sich in soft märchenhaften Formen vor uns auftürmt«. Die Küsten der Lofoten gehören zu den ertragreichsten Fischerei- piätzen der Welt. Dieser Reichtum ist bedingt durch di e Wanne de? Seewaslers sowie dessen Solzgehalt einerseits und die Befchaiienheit des Meeresgrunde? andererseits. In erster Linie ist es der Kabeljau, der dort von Mitte Januar bis Mitte April gefangen wird. Es fft die Zeit, da der Fffch zum Laichen an die Küste kommt. Im Westfford befindet sich ein« Fischbank, die über 60 Seemeilen lang tft. Die.Hauptsischplätze nennt man in Norwegen   Hovbanker, See- bänke. Sie liegen meist an untermeerischen Steilabtöllen oder sie schließen sich der fast ebenen Sirandzon« an. Eine wahre Völker- Wanderung entsteht während der Hauptinchzeit. Von allen Küsten  - platzen nördlich von Irondjhem«ilen die Fischer herbei. Sic wohnen *n Hutten, die ihnen für dies« Zeit verpachtet werden, sechs bis -Wölf Mann zusammen. Der Fang geschieht entweder mit langen Grundlcinen oder mit Netzen. D-e   gefangenen Fische werden dann räch den Küstenplätzen gebracht und dort nerkauff Denn der Fffch
an der Luft getrocknet wird, heißt er Stockfisch  , wird er gespalten und dann getrocknet und gesalzen, kommt er als.Klippfisch in den Handel. Au? den getrockneten Köpfen wird Viehfutter bereitet. Der Henngsfong, der an der ganzen norwegischen Küste betrieben wird, ist nicht so gleichmäßig wie der Fang de» Kabeljau«. Es gibt. je nach der Fangzeit, einen Sommer- und einen Winierhering.' In manchen Jahren bleibt der Hering fort, an seiner Stelle erscheint dann der Kabeljau. Kommt dann der Hering wieder, bleibt der Kabeljau weg. Die Ursach« dieser merkwürdigen Erscheinung ist noch nicht genau erforscht. Man nimmt an. daß die« mit der Temperatur und dem Salzgeholt des Waffers zusammenhängt. Der Sommerhering, auch Fetthering genannt, eignet sich am besten zum Einsalzen. Di« Heringe werden mit Netzen gefangen, die man abend« auswirst und morgens wieder einzieht. Außer Heringen und Kabel. jaus fängt man auch Sprotten und Makrelen. Besonders beliebt ist in Norwegen   auch dl« Lachsfffcherei, die besonders von den Eng. landern als Sport betrieben wird. Die Lofotischen Inseln gliedern sich in zwei Teil« und haben dementsprechend auch zwei Namen. Den südlichen Teil nennt man die Lofoten, den nördlichen Bestersaalen. Beide Inselgruppen sind ungefähr 3764 Quadratkilometer groß. Lofoten im engeren Sinn hat nur 1308 Quadratkilometer. Keine Inselgruppe der Welt hat ein« so entwickelte Küstenlinie. Zwischen den einzelnen Inseln liegen wie«in unentwirrbares Labyrinth kleinere und breitere Sunde. Wie in einem wunderbaren Naturgemälde strecken sich die wilden Grote und Zinnen majestätisch zum unendlichen Blau des Himmel» empor. Ihre Hänqegletscher und blauen Eisklüste glitzern im Sonnenlicht. Die gan.z« Inselgruppe erscheint wie«in zusa-mmen- hängendes Gebirg«, aus deni sich die einzelnen Tinder lSpitzen) be- dcistend abheben." 'Heues tom Papier Vor kurzer Zeit berichtete ein Deutscher über seine Erfindung, seuersestes Papier herzustellen. Soeben kommt aus Frankreich   die Nachricht, daß es gelungen ist, ein' wasserfestes Papier z» gewinnen. Und zwar soll der Horzleim, welcher bei der Herstellung des Papiers allgemein Verwendung findet, nur durch den Zusatz bestimmter Kohlenwasserstoffe dem Papier die Eigenschaft geben, kein Wasser anzuziehen, so daß es auch.zum Verpacken von wasser- anziehenden Substanzen benutzt werden kann. Das Allerneueste berichtet aber die I. G. Farben, nämlich, daß si« ein sogenaumes Sichcrheitspnpier" herzustellen vermag, aus dem die Spuren des Radierens mit keinem Mittel beseitigt werden können. Wenn man erfährt, wie einfach im Grunde genommen die Herstellung fft. muß man sich wundern, daß diese Methode noch nicht eher Au-fuohme in der Papierfabrikation gefunden hat. Da» Papier  wird nämlich bei der Herstellung mit einem ganz feinen, mikroskopisch dünnen Farbüberzug versehen. Da» Inner« des Papiers, also ge- wffsermahen der Kern, Hot eine andere Farbe als der Ueberzug. Entfernt man mm mit Hiffe eines Werkzeuges oder einer chemischen Lösung diese dünne Oberfläche, also durch Radieren, so kommt der anders gefärbte Kern deutlich zum Vorschein. Die Beschädigung der dünnen Forbschicht ist unverkennbar und somit die Fälschung auzeistöllig.?lllerdinzz bleibt dabei zu überlegen, ob die chemischen Verbindungen, welche zwischen Papier und Tinte eingegangen werden, auch bei diesem Sicherheitspapier stattfinden.
K. Voboliakoff: 3)eV tPftkiV In einer kleinen Kreisstadt ist der Zirkus«in großes Ereignis; sür dos ganze Jahr liefert er Gesprächsstoff. Die ganze Stadt fft im Zirkus und beobachtet voller Bewunderung, wie Hund« durch Reffen springen, Pferde mit Katzen im Sattel galoppieren und dicke Athleten schwere Eisenstangen in die Höhe stemmen Als letzte Nummer war ein Fakir angekündigt.Bürger!" rief ein Mann in einer grünen Livree, die au? Billardiuch verfertigt war, Gleich erscheint der berühmte indische Fakir, Scheich-Edin-Kara- Georgewitsch, der jedem für 20 Kopeken seine Zukunft voraussagen wird. Maestro, treten Sie vor!" Der Fakir hatte einen bunte» Schlasrock an. an den Füßen rote Pantoffeln, um den Kops war ein Frottierhandtuch gebunden. Er ließ sich in den breitstehenden Sesiei nieder und kreuzt« die Arm« über dem Bauch. Er ist geboren unter Lotosblumen, Aprikosen, Palmen und Akazien", verkündigte der Herold in der grünen Livree. Dem muß schön kalt sein", sprachen die Leute im IV. Rang. Freilich, sür uns sind 10 Grad Kälte gor nichts und er glaubt, er ist schon am Nordpol  ." Inzwischen traten einige Zuschauer verlegen auf die Arena. Jeder hielt die 20 Kopeken-MLnze fest in der Faust. Als erster trat ein Unterbeomter des Finanzamtes an den Fakir heran. Tschemi-Kalinko-Megc", sagte der Herald zum Fakir. Dieser nickte mit dem Kops. Kann beginnen! Stelle» Sie nur die Fragen, ich schreibe ihm einen Zettel und er wird antworten." Der Untcrbeamtc zögerte noch ein wenig, dann sagte er ent- schlössen:Er soll sogen, ob ich i«mals Oberbuchhalter werde." Die Antwort kam unverzüglich; der Mann in der Livree las sie vor:Sie werden es am 23. Mai 1931." Dann kam eine Maschinenschreiberm aus der Fürsorgeabteilung, dann der Brandmajor Krischikoff. der sich über die Anzahl der kam- wenden Feuersbrünste im Jahre 1930 erkundigte, dann... Ep gab ziemlich viele, die sich sür ihr« Zukunft interessierten. Als letzte näherte sich«ine Dame im schwarzen Mantel dem Fakir. Bevor sie ihre Frage an ihn richtete, ging sie zweimal um ihn herum und betrachtet« ihn genau. Ihre Frage lautete: Wo ist mein Mann, werde ich ihn bald wiedersehen?" Ihr Mann ist tot", war die Antwort,und sie sehen ihn nie wieder." Aber die Dame kam noch näher, schlug die Hönde zusammen und rief:Ilm Gottes Willen! Was ist denn dos? Das ist er. mein Mann! Petja, Pctjo!! Die Nase und die Zlugen alles stimmt genau! Seit zwei Jahren such« ich ihn schon überall. Durch- gegangen ist er mir und Alimente zahlt er keine. Petja! So jag doch was!" Daraufhin entstand«in jurchtbarer Lärm, am lautesten schrie der Mann- in der Livree:Aber was säht Ihnen denn ein! Der versteht dach kein Won Russisch!" Aber die Frau ließ nicht nych: schauen Sie nur mal seinen linken Ann an. Dort muß ein« Narbe sein. Ich bab« ihm selbst dos Bügeleisen hingehauev. Ischl» geboren ist er in Rsason, wo außer Sonnenblumen gar nicht» wächst. Dos macht nichts, daß Ihr ihn so angezogen hobt. Ich werde ihn schon wieder in Ordnung bringen.. Der Fakir>Sche,ch�Zdin stand auf, richtet« seinen Schlasrock zuvecht und sagt« im reinsten Russisch:Nirgend? bin ich vor dir sicher., ein verfluchte? Weibsbild bist du, Antonidq Wassiljewna'" und ging hinaus, ernst und würdevoll, wie es einem Fakir geziemt. (Tmlfäi»sn StTnanber Serfchenkrs».)
280 000 Wächter unferer Qegundheil Durch das Reichsgesundheitsomt wurde«in« genaue Lerech- nung der in der Medizin und im Sanilötzdienst tätigen Personen vorgenommen. Das Rcichsgesvndheiteamt Hot danach insgesamt 227 663 Personen gezählt, die als Heil- und Pflegepersonal tqttg sind. Bei dieser Gesamtzifser des im Krankendienst tötigen Per- sonal? überwiegen die Frauen, es wuiden 118 46.) Frauen und 109 260 Männer gezählt. Das Houptkontingent stellen die söge» nannten Krankenpslegepeffonen mit 88 872. Hier überipiegen die Frauen stark. Von den etwa 89 000 Kronkenpflegern sind 74839 weiblich« Krankenpsleger. Don dem gesamten Krankenpslegerper- sonal besitzen fast zwei Drittel die staatliche Anerkennung. Van den männlichen Pflegeperfonen jedoch nur die Hälfte. Die zweitgrößte Gruppe stellen die Aerzi« selber dar, mit 43 583. Unter den Aerzten macht sich in letzter Zeit auch wei er ein« stark« Zunahme der weiblichen Aerzte bemerkbor. so daß heut« auf etwa 24 männliche Slerzte«ine Aerztin kommt. Di« dri>« Gruppe wird von den Hebammen mit 29 348 gebildet. Dann kom- men die Zahntechniker mit 15 062, dann die approbierten Apotheker mit 10 573. Auch im Slpothekerberuf mehren sich in letzter Z-it die weiblichen Arbeitskräfte. Im Jahre 1927 entfielen auf 100 männliche Personen des Apothekerperfonals 33,4 weibliche. Auch bei den Zahnärzten, die mit 8064 die nächst- Gruppe bilden, h:ben die Frauen Eingang gefunden, der Anteil der Frauen ist ähnlich wie bei den Aerzten 25: 1. Heilgehilfen und Masseur« wurden 8342 gezählt, Desinfektoren 4385. Äpothekerpersonal 3712,«äug- lingspslegerinnen 2280, Wvch-npflegerinnen 1283. Zu größten Bedenken gibt die starke Vermehrung der sogenann- ten Laienbehandler Veranlassung, dos sind nach dem Begriff der Zählung die nicht approbierten mit der Behandlung Kranker sich berufsmäßig befassenden P.'rsonen, also das, was man gemeinhin Kurpfuscher nennt. Wenn man die Naturheilmethoden ausnimmt. so bleibt hoch immer noch das wirkliche Kürpfuschertum eine außer- ordentlich schwere Gefahr sür die Volkigesnndheit. Es ist ein sehr bedenkliches Zeichen, wenn die Stailstik heule nicht weniger als 11761 Laienbehandler verzeichnet. Obwohl die Zahl der Aerzte in Deutschland   außerordentlich stark gewachsen ist, haben doch die Kur- psiischer im Verhältnis zu den?l«rzten noch viel stärker zugenom- men. Noch im Jahre 1876 entfielen auf 100 Aerzte etwa 4 9 Kur- pfuläier. Heute ist die Zahl auf 27 augewachsen, so daß schon out i Aerzte immer mindestens ein sogenannter Laienbehandler ent- fällt. Das ist eine in vieler Beziehung bedenkliche Entwicklung, die sowohl den öfsentlichen Kontrollinstanzen als auch den Vertretern der Schulmedizin ernsthaste Veranlassung zum Nachdenken über die Ursachen dieser Entwicklung geben sollte.
Der kleinste Fisch der Well.Pan.dako Pygmoo", wie e? die Nowrtorscher nennen, ist dos kleinst« Wirbeltierchen, da» die W'sien- schaft kennt; es ist nicht größer als eine Ameise. Sein winziger Lech ist durchsichtig an« Gallerte, und die Augen, die nerholtnis- mäßiggroß" sind, sind dos einzige Organ, da? man mit hlnß«»r>. Aug« notdürftig wahrnehwen k-urn.